Beziehung mit depressivem Partner

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PaulM
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Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von PaulM »

Habe im Netz folgenden Beitrag gefunden. Was haltet ihr von diesen Ausführungen und habt ihr Erfahrungen gemacht, die das bestätigen?


Gerade in einer Beziehung kann ein depressiver Mensch Halt finden. Er wird seine Depressionen durch einen Partner nicht schneller überwinden, aber er wird sich besser aufgehoben fühlen, wenn der Partner einfühlsam ist und bestimmte Voraussetzungen in Kauf nimmt. Auch ist die Zusammenarbeit zwischen zwei Partnern hilfreich, ohne dass einer auf den anderen Druck ausübt. In einer Partnerschaft ist vor allen Dingen Verständnis notwendig, um die Depression als Krankheit zu erkennen und gegen diese angehen zu können.


Wie zeigt sich der depressive Mensch in einer Partnerschaft?

Depressionen treten nicht nur bei bestimmten Menschen auf, sondern können jeden treffen. Darunter kann der Mensch zuvor auch lebenslustig und positiv denkend gewesen sein, die Depression wird sein Wesen völlig verändern. Setzt die Depression ein, verliert der Betroffene jeden Schwung, wird lustlos und ist durch nichts aufzuheitern. Es ist also in einer Partnerschaft nicht ratsam, jemanden mit guter Laune aus der Misere herausholen zu wollen, da Depressionen Vorgänge im Kopf sind, die durch äußerliche Bedingungen erst einmal nicht verändert oder aus der Welt geschafft werden können. Die Depression ist allmächtig und jeder Versuch, diesem Zustand mit Humor oder Fröhlichkeit zu kommen, wirkt auf den Betroffenen gespielt, unecht und bemüht und vergrößert darum sein Schuldgefühl. Er erkennt darin seine eigene Machtlosigkeit, den sinnlosen Zustand, den er nicht ändern kann, sieht sich selbst als Belastung für den Partner und verfällt mehr und mehr seiner Traurigkeit.
Natürlich ist gerade in einer Partnerschaft der Umgang mit einem depressiven Menschen schwer und erfordert viel Geduld und Mitgefühl. Häufig lässt sich der Mensch, der den Betroffenen liebt, mit hinunter ziehen, fühlt sich schuldig, da er ihm nicht helfen kann. Auch ist es schwierig für den Partner, diesen Zustand vollkommen zu erfassen, da er sich in diese Welt nicht hineindenken kann, weshalb bei ihm nicht nur Schuld, sondern auch Ärger über den Betroffenen aufkommen kann, da dieser nicht aus seiner Lage herausfindet.
Gerade wenn eine depressive Phase lange andauert, der Partner sich dem gegenüber machtlos sieht, spürt er schnell Erschöpfung und Überdruss, denn Depressionen wirken sich immer auch auf die Menschen in der unmittelbaren Umgebung aus. Der Partner muss begreifen, dass hier seine Anwesenheit trotzdem erforderlich ist, er auch viele Aufgaben mit übernehmen muss, die der Depressive im Augenblick nicht über sich bringt. Die Depression führt häufig auch zu einer Art geistigen und körperlichen Lähmung. Der Betroffene ist unfähig, sich von einem Zimmer ins andere zu bewegen, vor die Tür zu gehen oder überhaupt alltägliche Dinge zu verrichten. Er spürt nur eine riesige Last, die ihn bewegungslos macht und auch im Kopf vormacht, dass er einfach zu schwach ist, all das zu bewerkstelligen. Einfachste Handgriffe werden zu unüberwindbaren Barrieren. Der Partner muss also ganz bewusst auch Rücksicht nehmen und sich nicht darüber mokieren, dass alles auf ihm lastet.




Wie kann der Partner auf den Depressiven eingehen?

Wichtig ist, dem Betroffenen nicht das Gefühl zu geben, dass er gedrängt oder dass seine Krankheit abgetan wird. Gute Ratschläge sind selten hilfreich, insbesondere wenn der Partner die Zustände nicht persönlich kennt und durchlebt hat, was häufig der Fall ist. Ein gesunder Mensch kann bei einem depressiven Menschen nicht die gleichen Voraussetzungen erwarten, die er von sich kennt. Die inneren Abgründe eines Depressiven unterscheiden sich erheblich von denen eines gesunden Menschen und sind auch nicht vergleichbar mit Phasen, in denen ein Mensch schlecht drauf ist oder keinen guten Tag hat. Depressionen kommen plötzlich, vergleichbar mit einer schwarzen Wolke, die sich über den Betroffenen senkt und ihn völlig einhüllt und verdüstert. Er kann diese Momente weder verhindern noch abschwächen, ist ihnen eher machtlos ausgeliefert, bis die Phasen sich allmählich wieder lösen.

In der depressiven Phase überkommt den Betroffenen eine furchtbare Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Angst vor dem Leben. Diese Emotionen sind so stark, dass keinerlei Sinn mehr gesehen wird, sei es für das Leben, für das Handeln oder andere Umstände. Auch der Partner kann während dieser Zeit in Frage gestellt werden, nicht im Sinne seiner Gefühle, sondern in der Belastung, die der Depressive ihm aufbürdet und dieses auch bewusst empfindet, ohne daran etwas ändern zu können. Diese Hoffnungslosigkeit löst sich erst wieder, wenn die Depression vorüber ist. Dann sieht alles wieder ganz anders aus. Während der Phase aber gibt es wenig, was dem Depressiven tatsächlich hilft. Er steht sich in gewisser Form selbst und alleine gegenüber. Er weiß, dass all das keinen Sinn ergibt, dass diese Phase ihn nicht übermannen sollte. Er kann aber dennoch nichts dagegen tun. Das alles darf der Partner nicht unterschätzen oder nicht wichtig nehmen. Ratschläge sind daher unsinnig, da er diese Phasen in ihrer Gewalt nicht kennt. Er kann allerdings für den Partner da sein, ihm Trost spenden, den Alltag für ihn regeln. Er kann mit ihm zu einem Psychologen gehen oder versuchen, in Gesprächen über die Gefühle zu reden.
Depressive fühlen sich verzweifelt und klagen über ihr Leben. Sie ziehen sich zurück, das darf der Partner wiederum nicht als Liebesentzug ansehen. Er muss Geduld aufbringen, sich klar machen, dass dieser Zustand eine Krankheit ist. Es bringt daher nichts, dem Depressiven vermitteln zu wollen, dass er keine Schuld hat oder seine Hoffnungslosigkeit unsinnig ist. Ganz im Gegenteil wird der Betroffene seine Welt verteidigen, daher ist es völlig sinnlos, von Schuld oder einer zu negativen Einstellung zu sprechen.
Tatsächlich ist nichts schlimmer für den Depressiven, als wenn sein Leiden nicht ernst genommen wird. Er dramatisiert sein Erleben nicht, es nimmt ihn wirklich in dieser Heftigkeit ein. Der kleinste Schmerz kann zum Unerträglichen geraten. Daher darf der Partner dieses Verhalten auch nicht als Ablehnung verstehen.
Da die Phasen manchmal lange andauern, sollte der Partner darüber nicht vergessen, seine eigenen Interessen zu verwirklichen. Er darf also seinen Alltag nicht völlig auf den depressiven Partner reduzieren, da die Belastung nur umso größer wird und der Partnerschaft schadet. Eine Beziehung, die auf derartige Probleme basiert und dem Depressiven hilft, muss auch Zeit erübrigen, die sich nicht alleine um die Erkrankung dreht. Schuldgefühle sind hier nicht angebracht, denn der Partner muss sich immer bewusst machen, dass während der depressiven Phase alles anders für den geliebten Menschen aussieht, als nach der Depression, er vielleicht auch durch die Verzehrung Sachen anspricht, die verstörend wirken, die aber im normalen Zustand weder gemeint noch in gleicher Art und Weise bewertet werden. Er sollte auch vor Augen haben, dass der Depressive in diesem Loch alleine sitzt und tatsächlich die Zeit erst alles wieder abschwächt und ins Lot bringt.
Rücksicht und Liebe sind die Eckpfeiler einer solchen Partnerschaft. Mit Hilfe eines Arztes kann eine Depression bald auch wieder verarbeitet werden und den Depressiven in eine heitere Stimmung zurückführen.
Geduld und Liebe überwinden alles.
Theodor Storm
mirabella
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Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von mirabella »

Super Artikel !!!

Aber leider alles nur Theorie!
Jeder Fall ist anders.

Ich wäre die Letzte gewesen die nicht mit Verständnis für ihn da gewesen wäre.

Leider hat er sich in seiner akuten Phase mir die Schuld für sein Leiden gegeben und hat sich immer mehr von mir entfernt.
Hat sich eine Wohnung beim Freund eingerichtet und mich aus seinem Leben entfernt!
Mittlerweile weiß er und auch ich, dass Niemand außer er alleine die Versntwortung für seine Krankheit trägt.

Bei allem Verstänndis für diese Krankheit, wer hält das auf längere Zeit aus, so abgelehnt von seinem Partner zu werden?

Ich wünsche jedem Angehörigen das er die Kraft aufbringt so zu handeln wie in diesem Artikel. Leider sieht die Realität oft anders aus.

LG
Sun78
Beiträge: 382
Registriert: 19. Jan 2015, 15:50

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Sun78 »

naja, und was ist mit den armen Hunden, die NICHT mit ihrem Partner zusammenleben, und damit die beste Möglichkeit für wochenlangen oder monatelangen Rückzug des Betroffenen schaffen???
Wie gern wäre ich ab und an wenigstens für ihn da. Er lässt mich in den schlimmen Phasen ja NULL an sich ran.

Einige Punkte können wir sicherlich alle sofort unterschreiben. Ich würde ihm die Krankheit nie vorwerfen, und dass wir sie sehr ernst nehmen und als Krankheit akzeptieren, zeigt sich m. M. nach schon darin, dass wir ja hier sind.
Vieles in dem Artikel klingt aber sehr blumig und lässt realistische Fragen aus der wirklichen Welt unbeantwortet.
Was ich an solchen Artikeln mag, ist die Tatsache, dass es von der Krankheit als einem vorübergehenden Zeitraum spricht. Das macht mir Mut.
...es geknebelt, gebrochen ist und und weggesperrt,
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.
mirabella
Beiträge: 780
Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von mirabella »

@sun 78
Es ist immer vorübergehend.
Allerdings sind es Episoden, die immer wieder auftreten können, wenn die Erkrankten nicht therapiert werden und nicht an sich arbeiten.
Mein Mann hatte ca 5 Jahre Ruhe. Er hat sich mit Schmerzmedikamente gepuscht. Als sie nicht mehr halfen, kam die Depression richtig zum Vorschein. Vielleicht wäre sie schon früher wieder aufgetreten. Man weiß es nicht.
Fakt ist aber bei jeder Niederlage können sie wieder in einer Episode fallen.

Ich möchte euch nicht entmutigen, aber das ist die Realität!

LG
rosileinchen
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Registriert: 16. Apr 2015, 23:23

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von rosileinchen »

genau das ist es ja.......sie lassen uns ja phasenweise überhaupt nicht an sich ran...

Da kommt dann nur "ich kann mich Dir nicht zumuten...ich weiss nicht"....und und und....

Das macht so fürchterlich hilflos.....ich mag einfach nicht mehr in die Warteschleife :cry:
lucky8
Beiträge: 476
Registriert: 20. Jun 2014, 23:41

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von lucky8 »

in diesem Artikel werden Dinge gefordert, die kein Partner auf Dauer leisten kann. Wer kann denn schon immer rücksichtsvoll und verständnisvoll sein? Wer kann sich immer zurücknehmen, alles alleine erledigen und für alles verantwortlich sein und das auf unabsehbare Zeit? Diesen Menschen möchte ich mal sehen.
Die Erklärung der Depression finde ich gut, aber ich kann das, was von den Angehörigen gefordert wird, nicht so umsetzen und auf ewig aushalten, ohne auch mal meine Gefühle raus zu lassen....
schönes Wochenende wünsche ich euch....
Boston1971
Beiträge: 111
Registriert: 26. Mai 2015, 15:00

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Boston1971 »

Klingt alles sehr gut, aber die Realistät sind leider oft anders aus. Auch ich lebe nicht mit meiner depressiven Partnerin zusammen und muss damit leben, dass sie sich oft komplett zurückzieht und mich nicht an sie ranlässt. Oft fühle ich mich dabei wie.....rein in die Schublade.....raus aus der Schublade. Ich nehme die Krankheit sehr ernst, sehe ich doch die Auswirkungen auf mich als Partner. Aber es fällt oft sauschwer, immer Verständnis und Geduld haben zu müssen! Auch ich habe Gefühle und Emotionen, die ich aber in bestimmten Situationen unter Verschluss halten muss, weil sie sonst meine Freundin unter Druck setzen.
sabse33
Beiträge: 553
Registriert: 13. Feb 2015, 10:25

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von sabse33 »

Hallo,

ich kann den Text von Bosten1971, 1:1 übernehmen...

Man hält seine Emotionen in Schach um den Partner nicht noch mehr zu stressen, aber letztendlich leiden wir auch..

und um hier den Wind aus den Segeln zu nehmen, ja ich habe mich selbst dazu entschieden, den Weg weiter zu gehen, auch wenn er im Moment alles andere als gemeinsam ist...
und das ist kein meckern oder rumheulen, einfach eine Feststellung von Tatsachen!!

Eúch allen ein schönes und sonniges WE

LG
Sabse
"Ich bin wie Unkraut - ungewollt und unkaputtbar"
lucky8
Beiträge: 476
Registriert: 20. Jun 2014, 23:41

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von lucky8 »

ich gehe den Weg mit meinem Partner schon seit über drei Jahren. Dass da mal die Nerven streiken und man den Liebsten unter Druck setzt, kommt vor. Und ich habe deshalb auch kein schlechtes Gewissen. Langsam geht es mit ihm berrgauf, auch wenn es ihm gestern und heute nicht gut geht/gut ging. Das macht die Hitze wohl. Unser Weg ist seit Beginn der Krankheit ein gemeinsamer, da er im Gegensatz zu anderen Betroffenen, nie alleine sein möchte.
Es ist für uns alle schwer, mit dieser Krankheit zu leben. Und ich bin über den Austausch hier sehr froh. Man lernt viel und kann auch mal jammern....
Lasst es uns weiter so machen...
Danke für all eure Beiträge und ein schönes Wochenende
lucky
Blumenstraus
Beiträge: 20
Registriert: 7. Jun 2015, 13:52

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Blumenstraus »

Hallo ich bin neu hier und würde auch gerne mal meine Situation schildern.

ICh habe meinen Ex Partner vor 2 Jahren in der Reha kennengelernt, daraus ist eine sehr gute Freundschaft geworden. Seine Ex Frau hatte sich von ihm getrennt vor der Reha und beide Kinder mitgenommen.Dann hat er sich vor 1 Jahr getraut und hat mich gefragt ob wir es versuchen ich muß dabei sagen er hat schwere Depressionen mit Angst und Panik.

Er ist jetzt seit 7 Monaten krankgeschrieben weil er nicht in der lage ist zu arbeiten. Seit 2 Wochen ist er fertig mit der 8 Wöchigen Tagesklinik. Und vor 3 Wochen hat er sich von mir getrennt mit den Gründen das er nur noch leere und keine Gefühle mehr in sich hat. Er sagt er ist Kraft los. Er zieht sich nur noch zurück und meldet sich auch nicht mehr. Er umgibt sich nur noch mit den Leuten aus der Tagesklinik.

Wir haben eine Fernbeziehung geführt ich habe aber jede freie Min. bei ihm verbracht. Ich habe ihm vielles abgenommen habe mich um die Kinder gekümmert alle 2 Wochenenden habe mich sehr gut mit ihnen Verstanden.Habe den Haushalt gemacht. Er kam nach Hause und mußte sich um nichts mehr kümmern. Und wir haben geplant das ich zu ihm ziehe. Das war auch alles von seiner Seite. Und dann von jetzt auf gleich hat er mich nach Hause geschickt.

Jetzt habe ich eine leere in mir und frage mich ob ich ihm zuviel abgenommen habe und so.
Sun78
Beiträge: 382
Registriert: 19. Jan 2015, 15:50

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Sun78 »

Hallo Blumenstraus,

aber DU hast doch keine Schuld daran, dass er sich jetzt getrennt hat. Ich kann nachvollziehen, wie du dich nun fühlen musst. Das ist wirklich schlimm. Aber es ist nicht deine Schuld, dass er sich jetzt so fühlt. Er hat ja gesagt, er hat nur noch Leere und keine Gefühle. Und diese Umschreibung gibt es immer wieder von Depressiven. Daran solltest du auch die Bestätigung sehen, dass nicht DU die Schuld an irgendetwas trägst.

Es tut mir leid, dass du dich nun so fühlst.
...es geknebelt, gebrochen ist und und weggesperrt,
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.
mirabella
Beiträge: 780
Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von mirabella »

@blumenstrauss

Auch ich habe meinem Depressiven Mann vieles was ich konnte, abgenommen.
Ich habe trotz 9 Std Stress auf der Arbeit den kompletten Haushalt mit kochen und putzen, Unkraut im Garten etc übernommen.
Zu seinen Aufgaben gehörten, Spülmaschine, Wäsche und Betten beziehen, Rasenmähen.
Trotzdem fühlte er sich überfordert!
Also, warum solltest du Schuld sein, dass du ihm zuviel abgenommen hast?
Einem Depressiven kann man es nicht Recht machen. Sie suchen erstmal die Schuld ihres Unwohlseins in der direkten Nähe, dh bei uns.
Sie sehen nur das negative, alle schönen Erinnerungen sind weg. Hinzu kommt die Gefühlslosigkeit.
Fazit: alles muss erstmal weg!!!

Wir suchen die Schuld erstmal bei uns, was haben wir falsch gemacht?
Wir können gar nichts richtig machen weil im Kopf etwas falsch läuft.

Es tut mir auch leid, dass du dich jetzt so fühlst wie viele von uns.

LG
Blumenstraus
Beiträge: 20
Registriert: 7. Jun 2015, 13:52

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Blumenstraus »

Danke Sun78 und Mirabella, ich habe mit ihm heute Telefoniert. Er hat mir gesagt das es ihm alles unendlich Leid tut aber er kann nicht anders. Sie haben in der TAgesklinik bei ihm soviel angekratzt das er einfach nicht mehr kann. Er fühlt sich von 7 Tagen 5 Tage einfach leer und Kraftlos. und an den 2 Tagen wo es ihm gut geht schafft es nicht die Kraft wieder zubekommen die er breuchte. Er ist mir für alles sehr sehr Dankbar. ER soll in Folgeterapie gehen und die Krankenkasse möchte das aber nicht übernehmen. Er steht vor einem riesen scherben haufen. Wir treffen uns am Montag und tauschen unsere Sachen aus.
mirabella
Beiträge: 780
Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von mirabella »

@blumenstrauss,
Lass ihm Zeit, er wird wieder zu sich kommen
Allerdings sei dir bewust das es ein langer Leidensweg ist.
Auch wenn er seine Episode überwunden hat, kann sie immer wieder auftreten.
Dann habt ihr euch gemeinsam etwas aufgebaut und du stehst wieder vor seinem Scherbenhaufen und zusätzlich vor Deinem!
Mary83
Beiträge: 3
Registriert: 25. Dez 2014, 18:15

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Mary83 »

Ich kann euch so gut verstehen. Der Artikel ist wirklich gut, aber in der Realität ist man auch nur Mensch und hat seine Grenzen. Diese mögen bei jedem anders sein, aber dann darf man bestimmt auch mal "normal" handeln.
Ich wünschte einfach, man würde an die jeweilige Person rankommen und könnte eine noemale Partnerschaft führen...
Sunshine90
Beiträge: 167
Registriert: 18. Jan 2015, 20:12

Re: Beziehung mit depressivem Partner

Beitrag von Sunshine90 »

Ich denke das ist der ganz klassische Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Vieles klingt in der Theorie so einfach und logisch und ist dann in der Praxis doch nicht so leicht oder teilweise gar nicht umsetzbar.

Die meisten unserer Probleme lassen sich rein theoretisch betrachtet durch ein Gespräch lösen, soweit die Theorie "reden" funktioniert aber leider in der Praxis meist nicht und schonmal gar nicht so einfach, wie es oftmals klingt.

Hier genauso, da spielen halt eigene Gefühle, Ängste, Sehnsüchte und Bedürfnisse mit rein und man muss irgendwie eine Balance finden, sich dabei nicht selbst zu verlieren, gar nicht so leicht...
"Life isn't about waiting for the storm to pass...
it's about learning to dance in the rain."
-Vivian Greene-
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