Diskussionsforum Depression

Ich habe Ihn verlassen .
Nach vier Jahren in der " Beziehungs-Depressions-Hölle" habe ich die Beziehung beendet .
Eigentlich wollte ich das ruhiger und geplanter machen , ich gehe mit dem Entschluss schließlich schon länger "schwanger".
Aber kennt Ihr das , wenn er Euch was an den Kopf wirft und es nicht so sehr die Worte sind ,sondern der Ton ?
Irgendwann kann man nicht mehr . Ich hab gestern MUTs Thread " Freischwimmen " gelesen und dachte ich guck in einen Spiegel.
Vier Jahre war ich für Ihn da , hab auf seine Krankheit Rücksicht genommen , aufgebaut , gelobt , Verständniss gezeigt .
Ich habe Dinge mit seiner Krankheit entschuldigt , die eigentlich unentschuldbar sind .
Habe meine Gesundheit und auch mich selbst verloren ,wenn ich heute in den Spiegel sehe ,kann ich die Frau die ich vor vier Jahren war ,nicht mehr sehen.
Wenn ich zurück denke ,waren wie ein viertel Jahr glücklich und dann ging es nur noch bergab.
Und MUT ich muss Dir zustimmen , man kann sich in seiner Krankheit auch prima einrichten .
Und das hat er getan .
Wenn ich hier im Betroffenen Forum lese , was die Leute alles anstellen um gesund zu werden ,Therapien , Ärzte ,Kliniken ,Medikamente .
Da wird Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um gesund zu werden.
Und ich bekam vier Jahre lang gesagt : " Mir kann kein Arzt helfen ,ich hab einfach zu viele Probleme. Medikamente ,um Gotteswillen NEIN!!!!! . Selbsthilfegruppen , was denkst Du Dir den ,soooooooooooo schlecht wie mir geht es auf der ganzen Welt keinem Menschen und was soll ich mir den das Gejammer von anderen anhören . Alles was ich brauche sind 5-10 Jahre Zeit ,keinen Stress , meine Ruhe,das ich gut schlafen kann und Deine Liebe ."
Ob diese Therapie wohl auf irgendeiner Uni gelehrt wird .
Das irre an der ganzen Geschichte ist ,dass ich Ende letzten Jahres gemerkt habe das sich meine Gefühle geändert haben.
Liebe überlebt doch nicht alles.
Trotzdem hab ich versucht ,weiter dazusein ,ihn nicht fallen zu lassen, auf freundschaftlicher Basis.Ich wollte das sich für ihn nichts ändern muss .
Aber je weiter ich gefühlsmäßig auf Abstand gegangen bin , umso mehr hat er geklammert .
Dinge für die ich früher mein Leben gegeben hätte um sie zu hören ,waren plötzlich an der Tagesordnung..............und ich konnte nur denken..................leere Worte denen nie Taten folgen.
Und als er mir vor einer Stunde vorgeworfen hat ,ich wär ja nur noch so kalt zu ihm ,ich würde ihn im Stich lassen , wo ich doch eigentlich froh sein müsste das er noch da ist und sich deshalb noch nichts angetan hat .
Da ist bei mir ,zum ersten mal ,in vier Jahren eine Sicherung durchgebrannt und ich bin gegangen.
Nein keine Sorge ,er wird sich nichts antun ,dafür suhlt er sich zur gern in seiner Krankheit und seinem Leid.
Ich habe seit ich darüber nachdenke Ihn zu verlassen , die ganze Zeit überlegt wie ????
Nun weiß ich ,das ich vorwärts schauen muss .
Versuchen muss die Dinge wiederzufinden die mir Spass machen .
Das ich nicht zurücksehen darf , den auch wenn es keine Liebe ,sondern nur noch Freundschaft ist ,tun die Dinge die er sagt und tut ,genau so weh.
Ich werde also alle Türen schließen und vorwärsts gehen.
Es hat mir gut getan das alles aufzuschreiben.
Um es mit MUTs Worten zu sagen
Ich schwimme mich FREI !
Meli

Liebe Meli,
Ich fühle mit Dir und kann Dich verstehen.
Du hast es richtig gemacht!

Ich höre noch die Worte von meinem Mann: es ist mein Leben, ich muss schauen das ich klar komme ... Im Umkehrschluss: mir ist es egal was aus dir und den Hunden wird, du machst das schon irgendwie!!!

Du hast es richtig gemacht, 4 Jahre leiden reicht.
Ich leide jetzt schon 9 Monate. Gut wir hatten 6 tolle Jahre.
Aber den Rest meines Lebens möchte ich so auch nicht verbringen.

Ich wünsche dir alles Gute !

LG

Hallo Melinda,

ich wohne hier im Forum ja schon seit Anfang 2013 - nett hier,
aber es ist eindeutig zu lange.

Muss gleich erstmal gucken ob ich alter Hase Dich kenne

Ich spüre beim lesen ( obwohl ich Dich nicht kenne!) Deine Erleichterung -
und zeitgleich das Gefühl "Du hast entschieden und das ist GUT so".

Möchte nicht falsch verstanden werden. Halte es nach wie vor sehr löblich,
wenn man zu seinem kranken Partner steht.
Ich würde es genau so wiedermachen, aber ich hätte früher erkennen
müssen dass selbst tiefe LIEBE nicht alles schafft.

Alles hat eben Grenzen - und dass fast Alle hier, diese Grenzen nicht mehr
sehen, weil wir selbst drauf rumgetrampelt haben, ist offensichtlich.
Wir haben/lassen es zu, das Dinge geschehen die man einfach nicht
wegsteckt - und alles entschuldigt man mit der Depression.

Ich ersticke nochmal an meinem Dauerverständniss.

Ich habe im Moment eine so große Aubruchstimmung - und dass spüre
ich auch bei Dir !

Bei uns war es ja umgekehrt - statt klammern, sich-auflösen -
das Resultat ist das Gleiche - man kann keine Beziehung auf Augenhöhe führen.

Schwimm Dich mit mir zusammen frei - ich übe wie ein Schwimmanfänger der keinen
Meter ohne Gurt schafft - aber ich will es schaffen und ich bin wie alle Anderen
hier eine große Kämpferin.

Jetzt aber mal für MICH !!!

Schreib weiter wie es Dir geht, würde mich freuen !

Lieben Gruß
Mut

Hallo Melinda,

ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluss, zu gehen. Ich denke auch schon lange darüber nach, denn dreieinhalb Jahre Krankheit, das Klammern sind genug. Ich liebe ihn noch ein bisschen und habe deshalb den Mut noch nicht gefunden, Schluss zu machen. Wir hattenja auch dreieinhalb schöne Jahre zusammen. Aber ich drifte immer weiter von ihm weg und alles "ich hab dich lieb" glaube ich nicht mehr.
Schau vorwärts und sei gut zu dir. Du schaffst es ganz sicher, wieder glücklich zu werden. Da gehört nicht immer ein Mann dazu. Es geht auch ohne....
Alles Liebe und Gute
lucky

Hallo Melinda,

du schreibst, wärst für ihn da gewesen, hättest Rücksicht genommen, Verständnis gehabt und aufgebaut. Sowas hätte ich mir gerne in meiner Partnerschaft gewünscht. Stattdessen wurde ich nur niedergemacht usw. Ich war zum Schluss nur noch ein Mäuschen. Wenn ich mich nicht selbst dazu aufgerafft hätte, in Therapie zu gehen, dann weiß ich nicht, wo das geendet hätte. Ich habe mich versucht, selbst aufzubauen und meine Therapie weitergemacht. Ausserdem fand ich immer die Kraft, trotz allem für meine Kinder dazusein, auch wenn sie krank und mal traurig waren.

Ich hatte mich vor ein paar Jahren räumlich getrennt, weil ich es satt hatte, in meiner Krankheit schlecht behandelt zu werden und das war für mich auch kein einfacher Schritt, weil ich tief in der Angst drinsteckte. Brauchte diesen Abstand. Auch ich erlebe meinen P., dass er sich keine Hilfe sucht und da steht man als Angehöriger auch ziemlich hilflos da. Zu ner Paartherapie war er auch nicht bereit, obwohl er die Chance hatte.

Ich mache auch Dinge, die mir guttuen und das wünsche ich dir auch.
Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere.

Alles Gute bei deinem Weg!

Liebe Grüße
Katerle

Ich Danke Euch allen für Eure lieben und aufmunternden Worte
MUT Du wirst nur wenig von mir hier finden , ich war eine fleißige ,aber stille Mitleserin.
Dieses Forum ,Ihr Alle habt mir oft geholfen , in meiner Verzweiflung ,auch wenn Ihr das gar nicht wusstet.
Den meisten Kontakt hier ,hatte ich per Pn ,mit einer sehr lieben neuen Freundin .
Aber ich habe vor das jetzt zu ändern , Ihr seit mir alle ans Herz gewachsen und ich möchte wissen wie es Euch weiter ergeht und ich werde erzählen ,was bei mir so los ist .
Ich komme gern in Deinen Schwimmkurs MUT , den ich denke , auch ich hab das schwimmen verlernt.
Und eine Mann ,lucky, brauch ich nicht zum glücklich sein , da hast Du recht .
Ich war bis vor vier Jahren überzeugter und glücklicher Singel
Katerle es tut mir so leid das Du in Deiner Partnerschaft schlecht behandelt wurdest.
Für mich war das für Ihn dasein ,immer selbstverständlich . Etwas was dazu gehört ,nichts über das ich groß Worte verloren habe.
Das Du Hilfe in einer Therapie gefunden hast und Dinge tust ,die Dir gut tun ,freut mich .
mirabella , ich kann verstehen ,das Du den Rest Deines Lebens nicht so verbringen möchtest .
Den das wollte ich auch nicht .
Ich umarme und drücke Euch Alle mal ganz fest .
Wünsche Euch eine gute Nacht und ganz viel Kraft
Passt auf Euch auf , damit Ihr Euch nicht selbst verliert.
Meli

@ Melinda

Danke für deine Worte. Du wirst deinen Weg finden.

Alles Gute für dich.

Hallo miteinander,

nach langem Mitlesen hab ich mich jetzt doch angemeldet....
Bei vielen Beiträgen hab ich das Gefühl, ich lese meine eigene Geschichte.
Und schwanke dann immer wieder zwischen Hoffen und Bangen....aber auch ich habe nun ihn verlassen, und seitdem hadere und hadere ich mit der Entscheidung, wir haben auch noch losen Kontakt und ich vermisse und vermisse und vermisse ihn
Andererseits weiss ich genau, dass ich so wie die letzten Monate nicht leben kann und will...
Ich bin hin- und hergerissen zwischen Kopf und Herz.
Aber was schreibe ich, Ihr kennt das ja alle...
Wie bekommt ihr dieses "geh weg, komm her" auf die Reihe? Ich bin wirklich langsam am Ende meiner Kräfte, reagiere natürlich auch prompt, wenn er sich denn mal meldet.
LG

Hallo Rosileinchen,
Ich habe nicht ihn verlassen, er hat mich verlassen,
Momentan ist er zur Kur und das ist gut so!
Als er noch nicht dort war, schwankte er von seiner 2. Wohnung und hier bei mir, immer hin und her. Er wollte aber nicht hier sein.

So, jetzt bin ich alleine und ich genieße es und ich würde ihn so, wie er die letzten Monate war, wie du auch nicht, zurückhaben wollen!

Ich habe mich viel beschäftigt und darüber nachgedacht ob ich so mit ihm, wie er die letzte Zeit war, zurückhaben möchte. Mit der Zeit kam ich zu dem Entschluss das das Leben nicht zuende ist ohne ihn!
Mir geht es wieder gut und ich kann mich wieder an viele schöne Dinge erfreuen, was ich die letzte Zeit nicht konnte.

Du hast es richtig gemacht, denke wieder erstmal an dich. Du musst lernen das es auch ohne ihn weiter geht.
Und es geht weiter ......
Es öffnen sich wieder neue Türe, wenn die alten verschlossen sind.
Und das mit deinem Partner muss ja nicht ein Ende für immer sein.
Lass ihn erstmal zu sich kommen, an sich arbeiten. Du kannst momentan eh nichts tun als nur den Kontakt etwas halten.

Ich wünsche dir viel Kraft!

LG

Hallo Mirabella,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

Mein Kopf weiss das auch alles, aber das Herz spielt überhaupt nicht mit, obwohl ich eigentlich ein sehr rationaler Mensch bin...und das macht mir gerade am allermeisten zu schaffen.
Ich schwanke ständig, ob ich zu wenig für uns getan habe, ob ich hätte früher gehen sollen....was ist richtig, was ist falsch.....was empfindet er noch für mich?

1000 Gedanken, ständig, es gibt auch "bessere" Tage, da gewinnt der Kopf, aber meist überwiegen die anderen

LG

Hallo rosileinchen ,
das mit dem hin und hergerissen kann ich gut nachfühlen .
Mein Kopf weiß ,das ich das richtige getan habe , aber mein Herz , mein Gewissen und mein Verantwortungsgefühl , schreien laut
" Du hast ihn allein in dem schwarzen Loch gelassen , du hast ihn im Stich gelassen ."
Leider hab ich ,immer noch keine Lösung gefunden ,um beides in Einklang zu bekommen.
Ich weiß das sich nichts ändern würde ,wenn ich zurück ginge , aber das ich dabei zu Grunde gehen würde.
Dieses Wissen hilft mir , den Tag zu überstehen .
Im Moment muss das reichen .
Wie hat Katerle so schön geschrieben :
" Du wirst deinen Weg finden."
Das wünsche ich uns Allen , das wir eine Weg zu unserem eigenen Glück finden ,wie auch immer das bei jedem einzelnen aussehen mag.
Versuch Dich ein wenig abzulenken ,mit Dingen die Dir Spaß machen , ich weiß , leichter gesagt als getan.
Versuch nach vorne zu schauen und pass auf Dich auf .
liebe Grüße
Meli

Hallo Meli,

er will ja "uns" gerade nicht, das ist es ja, sonst wäre ich längst zurück...trotz allem, ich habe noch die Illusion, dass Liebe alles heilen kann, und dann geht es mir wie Dir, dass ich weiss, dass ich das nicht leben kann, dabei zugrunde gehe.

Aber parallel suche ich mal meinen Weg, seltsam, den gab es immer, nur jetzt habe ich ich ihn irgendwie verloren, oder die Abzweigung verpasst?!
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen...

Liebe Grüße

@rosi
"Wie bekommt ihr dieses "geh weg, komm her" auf die Reihe?"
Als wir noch den Beziehungsstatus hatten, kam ich damit nach Monaten immer schlechter zurecht. Ständige Angst, wenn er mich wieder verlassen will usw. Ich hab gemerkt, wie er immer düsterer wurde. Die Trennung war dann furchtbar für mich. Aber ich merke, wie jetzt Druck von mir abgeht. Auch wenn ich ihn sehr vermisse.
Wir sind gerade nah genug, dass ich meine Freund-Batterien einigermaßen aufladen kann. Aber weit genug, dass er mich nicht zurückstößt. Vielleicht genug, um etwas Stütze zu sein. Ich versuche zu akzeptieren, dass es gerade nicht darum geht, was aus uns beiden wird. Das muss noch warten.
Und: Wir haben auch nie den Respekt voreinander verloren. Er hat mich nie angeschrien oder Vorwürfe gemacht. Er ist sehr darauf bedacht, dass ich wenig leide. Gleichzeitig mag er mich nicht belügen und ist ehrlich zu mir.
Ich stelle mich darauf ein, dass es erstmal schlimmer mit ihm wird, wenn die Therapie anfängt. Trotzdem leg ich da meine ganze Hoffnung rein.

"trotz allem, ich habe noch die Illusion, dass Liebe alles heilen kann"
Sowas in der Art hatte ich auch mal gedacht. Nach dem Motto: wir kriegen das schon zusammen hin. Das war so eine Last bzw. Druck für mich. Und leider ist es auch einfach nicht wahr!

ich bin halt auch ein sehr rationaler und leider auch ungeduldiger Mensch....er sagt ja immer wieder, dass er mich ebenso vermisst, für mich ist es dann eigentlich "klar", aber diese Krankheit ist so unberechenbar; ich bin völlig überfordert damit. Und schwanke immer zwischen Verständnis und "was tue ich mir da eigentlich an".
Und ich denke immer wieder, wir sind doch keine Teenies mehr und sollten halbwegs wissen, um was und wie es geht?!