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Freischwimmen..........

Verfasst: 13. Apr 2015, 16:11
von MUT65
Hallo Ihr Lieben,

bin auch noch da.........

Wieder Viele Neue hier, herzlich Willkommen.

Mir geht es in Minischritten besser. Ich habe für mich beschlossen,
dass ich mich deutlich weniger bei meinem Expartner melden werde -
ich kann und will raus aus der ewigen Warteposition.

Trennung Nov 2012 - sein Zusammenbruch - seine Klinikaufenthalte - seine
wortlosen Rückzüge....große Hoffnungen bei einer Art Comeback von Dez13 - Sommer
2014.

Den Rest ist bei wie bei Vielen von Euch schnell erzählt :

- Wieder Klinik Okt.2014- seitdem nicht mehr greifbar - macht mit meinem Herzen
was er will - ja ich weiß die Depression - SEINE Depression !
Aber er hat beschlossen mich nicht mehr dabei zu haben, also soll er da jetzt halt auch
allein durch..................ich will mich freischwimmen - E N D L I C H !!!

Ich nehme seit über zwei Jahren Rücksicht , erwarte keinen Dank, denn er ist
ja krank - langsam denke ich aber immer öfter, darin kann man sich auch ganz gut
einrichten.

Unsere Tür ist ja nicht geschlossen - Status seinerseits im Febr.15 -
ABER wie diese halboffene Tür aussieht bestimmt nur er allein, denn er ist ´ja krank.

Ich strotze ja vor Energie - stecke alle Kränkungen weg, weil er ja krank ist..
Ich stecke es auch locker weg, dass wir von Dez13 - Sommer 2014 wieder viel
zusammen unternommen haben. zusammen geschlafen haben und ich so voller
Hoffnungen war....bis er sich wieder wortlos (!!!) aufgelöst hat.

MIR REICHT ES SO !!!!!

Ja, ich liebe ihn noch immer - definitiv, aber ich werde nicht mehr passiv dasitzen
und alles was mir weh tut, entschuldigen , weil er ja krank ist.

Ich war mal seine größte Liebe ( wir sind 48 und 50 jahre alt !!) und wollten
BEIDE Zukunft, nach gescheiterten Ehen, empfanden wir UNS als ein großes
Geschenk.

Dass er mit mir durch dick und dünn gehen kann hat er in den letzten Monaten
konsumiert, immer so wie es ihm passte.
Als er im Febr. letzten Jahres keinen Strom hatte......( er ist ja krank !!!) wer half
und schmiss mal eben 400 Euro auf den Tisch...........----> richtig, die doofe Mut65 !!

Ja, er ist wirklich krank, dass weiss ich - und es tut mir tief in der Seele weh.

Aber wenn nur noch ER bestimmt wie unser Konrakt aussieht, dann mag ich endgültig nicht
mehr - bzw. WILL ich nicht mehr wollen und will mich freischwimmen.... !!!

Immer öfter kann ich Gott sei Dank auch wütend auf ihn sein - Dank an meine Therapeutin !

Er bestimmt wie diese nicht geschlossene Tür aussieht, d.h. :

- er antwortet auf gar nichts - keine whatsapp, keine Mails, keine Anrufe- obwohl es abgeprochen war, dass er es tut - nicht sofort, aber IRGENDWANN.

Er antwortet z.Zt. auch nicht auf rein fianzielle Anfragen von mir was meine Wut neben der großen Enttäuschung, hoch kochen lässt.

Respekt geht anders und auch ein KRANKER kann irgendwie einen ICH KANN GERADE NICHT ANDERS STATUS - senden........

Ich hoffe meine Aufbuchstimmung hält noch ne Weile an.
Ich sitze noch oft genug da, vermisse ihn - uns - und ich weine viele traurige Tränen
weil er der erste Mann für mich war, den ich so tief geliebt habe.

Bevor ich jedoch ganz drauf gehe - muss es jetzt anders gehen.....wie,
wird sich zeigen......hoffe ich...

Mein Herz ist kein Spielplatz - auch nicht für einen Kranken.....

Ganz liebe Grüße
Eure
Mut

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 13. Apr 2015, 17:43
von scabiosa
Liebe mut ,


ich wünsche dir weiterhin den schwung den du hast , viel energie und mut um es durchzuziehen um dich 'freizuschwimmen'.....

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 13. Apr 2015, 21:06
von mirabella
Liebe Mut,
Ich finde es gut das Du versuchst endlich den Absprung für Dich zu schaffen.
Es ist höchste Zeit, sonst gehst du daran zu Grunde.
Ich finde es traurig das wir, die mitten im Leben standen, zum Therapeuten müssen.
Zu mir sagten auch viele Menschen, hey hol dir Hilfe! Ne, ich schaffe es auch so und ich denke auch ich bin auf dem Weg dort hin mich aus meinem Leidensweg zu befreien und wieder Leben zu können.

Ja Mut, wir schaffen das :-)

Schau positiv in die Zukunft und sei offen für etwas Neuem.
Was wird wissen wir nicht, nur wir müssen aufhören zu leiden!

Lass dich drücken ....

LG

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 14. Apr 2015, 12:01
von MUT65
Danke, vielen Dank.........

Ich bin leider nicht oft genug WÜTEND - eher traurig und so sehr enttäuscht.

Wäre er nicht Ende 2013 wieder auf mich zugekommen, wäre ich jetzt auf jeden
Fall weiter......aber ich war damals so voller Hoffnungen.

Das erste was er mir damals sagte " wir wollen jetzt ehrlich miteinander sein " -
damit meinte er seine Sprachlosigkeit, seine Rückzüge.....

Und einige Monate ging es auch ganz gut, das reden und das gegenseitige Verstehen.
Wir saßen manchmal stundenlang in meiner Küche - er konnte sich endlich mitteilen !

Und schnell haben wir auch wieder mit einander geschlafen - das wr ein Bereich in
unser Beziehung der immer ganz wundervoll und unkompliziert war - ich hab es immer
genossen und er auch.......

Und jetzt hieß es in einem Telefonat vor ein paar Wochen WIR HABEN JA KEINEN STATUS
wisst ihr wie sehr mich das gekränkt hat....?
Nicht dass, was er durch seine Depression nicht konnte, sondern was er gesagt hat - diese
Kälte mit der er es gesagt hat.

Keinen Status........was hatten wir dann ? War ich ne prima Geldquelle in der Not ?
warum war es mir nicht egal, dass er im März 2014 ohne Strom dastand und ein paar Tage später
sein Sohn (10) bei ihm war ?????

Eine Bettgeschichte, weil wir ja offiziell kein Paar mehr waren?

ist das der "Dank" dafür dass ich ihn nie gelöchert habe ob wir wieder zusammen sind?
Ja das ist er - meine ganze scheiß Rücksicht hat ihn scheinbar nie überlegen lassen müssen
was er an mir hat.

Im letzten jahr saß er in meiner Wohnung, weil es ihm schlecht ging - ich war arbeiten
und wir hatten per Mail Kontakt - immer wieder habe ich ihm gut zugeredet, da er damals
schlimme Nebenwirkungen von den Medis hatte.....Ängste, Unruhe etc.

Aber wir hatten ja keine Status - ICH BLÖDE KUH !!!!

Ich tippe hier und heule dabei - ich fühle mich so was von null wertgeschätzt.

Hab ihm jetzt erneut geschrieben dass mir klar ist, dass er keinen Kontakt mehr möchte
und wir bitte fair klären wie und wann er seine Schulden bei mir abzahlt.

Nichtmal darauf bekomme ich eine Antwort - ich drehe fast durch.....
Stelle alles in Frage, was ich angeblich mal für diesen Mann war.

Habe einen Mann kennengelernt, der sich ernsthaft um mich bemüht - ich mag
ihn auch, bin aber völlig unfähig mich halbwegs auf ihn einzulassen, weil mir
mein Expartner im Kopf rum spuckt -
Ich glaub ich bin verrückt.

Ich will raus und weiß nicht wie !!!!

Durchgedrehte Mut

P.S. kürzlich hab ich ihn noch per Whatsapp gefragt ob er Hilfe braucht... ( weil ich auch ohne STATUS denke, vllt. geht es ihm schlecht und ich könnte i-was tun)
Natürlich keine Antwort !
---> ich bin definitiv verrückt :cry:

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 14. Apr 2015, 12:47
von mirabella
Hallo Mut,
Schmink dir dein Geld ab und schaue nach vorne.... !
Du bist auf dem besten Weg dahin.
Lass dir Zeit, irgendwann öffnet sich Dein Herz wieder. Alles braucht seine Zeit!

LG

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 14. Apr 2015, 13:08
von MUT65
..........die Sache mit dem Geld ist ärgerlich,
viel mehr aber macht mich die Tatsache fertig
dass er mich am langen Arm verhungern lässt...

Ach ja, wir haben ja keinen Satus, ich Dumme...

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 16. Apr 2015, 13:14
von balsamico
.

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 17. Apr 2015, 18:43
von MUT65
Ersten Schwimmstunden sind gescheitert :-(

Ich bin einfach eine dumme Nuss.

War ich hier noch vor ein paar Tage in einer Art Aufbruchstimmung, fühlt es sich
seit gestern alles schon wieder ganz anders an.
Um beim "schwimmen" zu bleiben - ich stand schon im Wasser, jetzt sitze ich gerade
wieder ängstlich am Beckenrand.

Der Reihe nach :

Da mein Expartner nach einem halben Comeback im letzten Jahr, seit Monaten nicht
mehr greifbar ist, habe ich mich Ende letzten Jahres auf einer Singlebörse angemeldet.
Aus Wut, aus Trotz - aus " irgendwie muss was geschehen".
Eher halbherzig - da mein Herz nicht frei ist.

Seither habe ich mich mit fünf Männern auf einen Kaffee getroffen.
Die Männer waren sympathisch und alle daran interessiert mich wiederzusehen.

Ich eher nicht.

Zweimal habe ich mich auf einen zweiten Kaffee getroffen, weil ich mir nicht
ganz sicher war, ob da nicht doch mehr "gehen" könnte als bloße Sympathie.

So auch vorgestern.

Sonne, Frühling - allerbestes Wetter für Schmetterlinge - vielleicht ja auch in meinem
Bauch , so meine Hoffnung.
Der Mann hat mich vom Job abgeholt, wir hatten nach dem ersten Kaffee viel geschrieben,
auch telefoniert. Endlich Einer der nicht SOFORT wissen wollte, in welche Richtung das Ganze
geht.
Hab ich bei allen Anderen so erlebt - stresst mich und ich glaube kaum, dass ich mich jetzt
wie ein Teenager nach 30 Min Käffchen unsterblich verknalle - wäre super, aber unrealitisch.

Wir also in einen Park - er nahm meine Hände - in mir gingen schon leise Alarmglocken los,
weil mein Richter in mir mich laut fragte, wie sich das denn jetzt anfühlt.
War ok, dachte ich - vielleicht auch noch dass es gut tut meine Hand in einer warmen anderen
zu spüren - mehr aber nicht.

Ich gebe zu, dass mir Interesse, Aufmerksamkeit, Fragen "wie geht es Dir, wie war Dein Tag"
( weiß nicht wann mein Expartner mich das zuletzt gefragt hat...) fehlt.

Irgendwann wurde es kühler - wir gingen essen.
Saßen uns gegenüber - wieder nahm er meine Hände.....
und wisst Ihr was ich da gedacht habe....." Es sind nicht die Hände von R" ( Expartner)
So ging es dann halbwegs weiter - jeder Blick, jede interessierte Geste wurde so
innerlich von mir kommentiert....

Ich mag diesen Mann wirklich - und er ist sehr ernsthaft an mir interessiert.
Ich vielleicht auch an ihm, aber ich brauche Zeit viel viel Zeit.

Er brachte mich ans Auto und wir verabschiedeten uns.
Kaum war er weg, bekam ich einen richtigen Heulflash wie schon lange nicht mehr...

Ich fühle mich so oft, so einsam ( trotz gutem sozialen Umfeld) und dann ist da
jemand aufmerksam und interessiert und ich habe eine riesen Sperre in mir und
vermisse meinen Expartner, der so wie er mal war, scheinbar nie wieder wird.

Dem ich all meine Kraft, Energie und vorallem die besten Absichten zukommen lassen
habe und dem ich jetzt nicht mal mehr eine Antwort wert bin.

Zuhause bin ich dann fast zusammengebrochen so elendig war mir.
Rief meine beste Freundin an - die halbwegs letzte, die meinen Expartner nicht
als A...abgestempelt hat.

Ich verzweifle an mir selbst - immer wieder. Ich kann nicht los lassen, so wie ich
es gern würde. Solange er mir nicht klipp und klar sagt, dass unsere Tür gar nicht
mehr offen ist, hoffe ich weiter.....denke ich, dass es ihm vielleicht schlecht geht und
er deshalb nicht antwortet. Ich denke aber auch, dass er zu feige sein könnte um mir
den Gnadenschuss zu geben.

Mein Kopf ist wiedermal Lichtjahre von meinen Gefühlen entfernt.
Mein Bauch sagt dass wir wieder zusammen kommen werden - irgendwann,
das ist doch bekloppt, stehen alle Zeichen doch seit Monaten auf ein endgültiges Ende.

Meine Therapeutin findet es gut, wenn ich viel IN KONTAKT bin - es gab ja schon Zeiten,
im letzten Jahr, wo mir selbst das zu anstrengend war - ich war sehr viel allein und schon
ein Telefonat schien mir zu schwierig.

Ich war also selbst volle Kanne depressiv - nur habe ich in dieser Zeit nie meine Emotionen
verloren . Traurigkeit, vermissen, etc. das konnte ich immer fühlen.

Bis vor Kurzem habe ich selbst ein AD genommen - hatte aber schon lange das
Gefühl, dass es mir gar nicht mehr hilft.
Am schlimsten war mein fehlender Antrieb.
Unter der Woche muss ich ja zum Job - das ging, mehr aber auch nicht.

Freie Zeit sah meistens so aus, dass ich mich zu nichts aufraffen konnte.

Nach Rücksprache mit meiner Ärztin, habe ich das AD vor 3 Wochen absetzt -
ausgeschlichen und es dann einfach weggelassen.

Erstaunlicher Weise ist mein Antrieb seitdem besser denn je.
Auch fühle ich in verschiedenen Situationen wieder GLÜCK - bzw. Glückmomente.
Das gibt mir viel, denn ich war lange wie einer graue Papprolle.

Es fühlt sich aber auch so an, als wenn das Vermissen meines Expartners wieder
intensiver geworden ist - es ist ein tiefer, brennender Schmerz, ein richtiger Kummer
der sich mit nichts überdecken lässt.
Ich liebe ihn und bekomme auf einer kleine beschissene Frage wie es ihm geht und was
mit unserer "Absprache" ist, keine Antwort - das geht bei mir so tief rein und wiedermal
zieht es mich unter Wasser - ziemlich blöd, als Nichtschwimmer.

Dem Mann von gestern habe ich geschrieben, dass ich nicht richtig frei bin - einige Umstände
hatte ich ihm schon beim Treffen erzählt.
Er hat es sehr gut aufgenommen - endlich mal Einer der nicht gleich gekränkt das Handtuch wirft.
Wir werden weiter in Kontakt bleiben - freundschaftlich, aber wer weiß........

Vielleicht wird er ja mein Schwimmlehrer 8-)

Versteht ihr, dass ich so enttäuscht über mich selbst bin ?
Ich bin kein Naivchen - ich stehe mit beiden Beinen voll im Leben, habe einen super
anstrengenden Job, bin Krankeschwester in einer Ambulanz und schmeisse täglich
den Laden.
Viele halten mich für sehr kompent in dem was ich tue - nur hinter meine Fassade darf
man nicht gucken.

Da bin ich das, was ihr hier lest - unfähig auch nur einen Schritt weiterzukommen.

Wie entliebt man sich - ich mich ?
Wann hört es auf so weh zu tun - und W A R U M vermisse ich einen Menschen, der
seit zwei Jahren gar nicht mehr der ist, der er mal war.

Ich weiß einen Teil der Antwort.

Mein Expartner war der erste Mann in meinem Leben zu dem ich ein so tiefes
Gefühl der LIEBE empfunden habe.
Ich war meinem Exmann in 19 Jahren Ehe, nicht einen Tag so nah, wie ihm.
Angeblich erging es meinem "R" genausso - deshalb hielten wir UNS für
großes Glück.

Und mir geht es wie Dir Pia, die Einsicht, dass dieses Gefühl nicht ausreicht um
gemeinsam durch die Krise einer Depression zu gehen, schmerzt mich dermaßen
dass ich es wohl noch immer nicht aushalten kann, bzw. zulassen kann.

Ich weiß, dass ich nie wieder so tief lieben werde - wird nicht gehen, da bin
ich mir sicher.

Und halbe Sachen sind nicht mein Ding - ich bin extrem in dem was ich tue-
im Guten, wie im Schlechten.

Tja - wo ist mein Antrieb, meine Wut geblieben mit der ich mutig ins Wasser springen
wollte....?

Wochenende - für mich viel schwerer als Alltag - bei fast allem was ich an schönen
Dingen tue, denke ich an meinen Expartner - wie es wäre ihm davon erzählen zu können,
und wie es war wenn wir es zusammen erlebt haben.

Jetzt heul ich hier wieder umher - es ist kein Selbstmitleid - sondern mein Schmerz,
dass ich mich geirrt habe, das LIEBE alles kann - dass ich einen längeren Atem habe
als seine Depression - dass WIR belohnt werden, wenn ich mich richtig ( der Depression
angepasst) verhalte.

Alles Blödsinn - ich bin eine Kämpferin die aufgeben muss -

Nur wie ?

Mut(los)

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 17. Apr 2015, 19:15
von sabse33
Liebe MUT,

ich bewundere dich ein wenig, wie reflektiert du schreiben kannst...
Sei nicht traurig, dass du einen kleinen Rückschlag erlebt hast, du weiß doch 2 Schritte vor und einer zurück...

Was mir auffiel ist, dass auch du davon sprachst, dass dein Partner "der Mann" ist!!!
Der Gefühle wie kein anderer vorher hervorrief... genauso ist es bei meinem liebsten und mir.... mein Ex, wo ich 12J mit zusammen war, hat mir nicht mal annähernd so viel bedeutet oder bei mir so viele Gefühle freiließ.. bei ihm fühlte ich mich sofort geborgen, so als ob ich ihn schon ewig kennen würde...
Dieses las ich bei einigen Angehörigen, dass der betroffene Partner "der BESONDERE" war

LG und lass dich nicht entMUTigen, von kleinen Rückschlägen...

Sabse


Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 17. Apr 2015, 20:36
von Elefantasia
Liebe Mut,

dein Posting hat mich sehr berührt, deswegen möchte ich dir darauf unbedingt antworten. Ich kann deine Wut über dich selbst so gut nachvollziehen, denn ich empfinde sie bei mir auch. Und falls es für dich ein Trost ist: ich war nur wenige Wochen mit ihm zusammen und schaffe es nun schon seit über 3 Monaten nicht, das alles hinter mir zu lassen.

Du hattest so viel länger eine gute Zeit mit ihm und zwischendurch auch allen Grund zur Hoffnung. Insofern sei nicht wütend auf dich selbst!

Das Problem, warum wir nicht von unseren Ex-Partnern loskommen, ist mE, dass eine Depression eben nichts mit einer normalen Trennung zu tun hat:
- da ist nicht der Partner, mit dem man sich einfach auseinander gelebt hat
- da ist auch nicht der Partner, der sich bewusst als Arschloch verhält oder uns betrügt, sodass man froh sein kann, dieses Arsch*** hinter sich lassen zu können
- da ist auch nichts, was man mit seiner ganzen Kraft wieder geradebiegen kann

Nein, da kommt plötzlich etwas, was mit so viel Wucht einschlägt und was einen selbst so handlungsunfähig macht, dass man nur zuschauen kann. Und genau das möchte man nicht akzeptieren, denn überall liest man wieder Hoffnungsvolles und so fängt man wieder an, Energie zu sammeln, in der Hoffnung, stärker als die Depression zu sein.

Nur um dann wieder festzustellen, dass man nicht erfolgreich ist. Also kommt der Rückschlag. Bis man sich wieder erholt hat und wieder kämpft. Und sich dabei selbst vergisst und verliert. Dabei wird man immer wieder von dieser Sehnsucht heimgesucht und der Liebe, die man für diesen Menschen empfindet, weil man ein so großes Glück mit ihm hatte.

Ich glaube, das macht es uns so schwer, uns freizuschwimmen. Von der großen Liebe, deren Ende sich nicht erklären lässt und welches man deshalb auch nicht akzeptieren kann.


Das macht es alles so unfassbar schwer. Ich durchlebe exakt die gleichen Momente wie du. Und auch ich stehe mit beiden Beinen im Leben, habe sogar beruflich viel mit Partnerschaften und Beratung zu tun und so macht es mich auch oft unfassbar wütend, dass ich mich so handlungsunfähig fühle.

Ich habe daher auch keine Lösung, sondern als einzige Hoffnung, Rückschläge zu akzeptieren und dass es die Zeit schon zeigen wird. Leider ist der Spruch wenig hilfreich, aber letztlich stimmt er... Irgendwann wird auch dieses hier vorbeigehen und wir finden uns vielleicht in einem ganz anderen Glück wieder. Das Leben steht nie still..


Ich wünsche dir alles Gute, sei gut zu dir selbst!

Liebe Grüße
Elefantasia

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 18. Apr 2015, 13:12
von Melinda
Hallo MUT ,
ich würde Dir gerne einen hilfreiche Rat zum "entlieben " geben ,wenn ich einen hätte .
Vielleicht braucht das mit dem loslassen ,sich zurückziehen einfach viel mehr Zeit .
Und die richtige Zeit ,zum endgültigen gehen ist für Dich noch nicht gekommen.
Das Herz will ,was das Herz will !
Da ist unser Kopf machtlos ,da hilft alles gut zureden nichts.
Ich hätte in den ganzen vier Jahren ,NIEMALS gedacht das ich diejenige sein würde die geht.
Jedesmal wenn er gesagt hat ,er verlässt mich ,bin ich fast gestorben ,als hätte ich keine Luft mehr zum atmen ,so hat sich das angefühlt.
Wenn er nach ein paar Tagen zurückgekommen ist ,hat die Erde wieder angefangen sich zu drehen und alles ging weiter wie vorher.
Aber als er letzten Oktober gegangen ist war das anders .
Da war das Gefühle ..........nicht Erleichterung ,aber irgendwie so was ähnliches .
Da wusste ich ,es ist vorbei meine Liebe ist gestorbe .
Ganz leise ohne das ich es groß bemerkt hätte.
Vielleicht ist bei Dir die Zeit dafür noch nicht da .
Wenn Du es schaffst etwas Abstand , Emotional , zu gewinnen , Dich auf Dinge einzulassen die Dir Spaß machen um die Verzweiflung zu verdrängen oder ganz loszuwerden .
Dann warte noch ein Weilchen auf ihn ,wenn es das ist was Dein Herz Dir sagt .
Ich drück Dir die Daumen ,das Du den Weg zurück ins Wasser schaffst.
ganz liebe Grüße
Melinda

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 20. Apr 2015, 08:27
von Pia again
Hallo Mut,

mittlerweile ahnst Du sicher, wie gut ich Deine Zeilen nachvollziehen kann.

Ob es Dein Weg sein wird, Dich "freizuschwimmen" weiss ich nicht;
mein Weg war jedenfalls eine große Wut auf meinen Mann.

Weisst Du, krank hin oder her, keine Gefühle hin oder her und ja: mit der
Empathie haperts auch gewaltig, wie wir spätestens seit der Germanwings-
Katastrophe wissen (welche psychische Krankheit der Copilot hatte, ist mir
persönlich letztlich völlig egal,Fakt ist: ihm waren 149 Menschen völlig egal
und nur ein sehr, sehr psychisch kranker Mensch ist zu einer solchen Tat
fähig).

Nun bin ich weit entfernt davon jeden Kranken zum potenziellen Massenmörder
zu erklären: im ganz Kleinen aber schon (auf der Du & Du - Ebene).

Ich benenne dies genau so krass, weil es für die Angehörigen sich auch so
genau krass anfühlen kann.
Ja, definitiv aus der Unmöglichkeit hinaus, sich in eine solche Krankheit
wirklich einfühlen zu können………. aber so ist es nunmal.

Wut

Ich brauchte Wut, um loslassen zu können:

Wut auf meinen Mann, der wie bereits aufgeführt: Krankheit hin oder her mich als
Mensch schlichtweg nicht schätzen konnte, so hat sich für mich jedenfalls dieses
ewige zu allem Schweigen, wo ein kleiner Satz alle Probleme gelöst hätte, dieses
ewige sich als den Nabel der Welt empfinden (ich hab Morgengrenze, ich hab
Abendgrenze und ansonsten kostet mich alles Unmengen Kraft, aber nur dann,
wenn es um Dich geht; bei meinem Therateuten oder fremden Menschen "funktioniere ich", kann ausgehen, sprechen….. ) und zeitgleich beleidigt sein, wenn dem
Angehörigen die Kraft ausgeht und der mal nicht "funktioniert".

Was hat mein Mann mir erklärt: ich belaste ihn, wenn ich nicht funktioniere;
ich ziehe ihn dann runter.

Vielen Dank.

Es ist die Krankheit, werdet ihr jetzt argumentieren.
Ja, vermutlich. So abstossende Dinge sind wirklich nur formulierbar, wenn man
psychisch krank ist. Stimmt.

Aber wo ist die konkrete Einsichtsfähigkeit des Betroffenen?

Kein: ich weiss, wenn es mir schlecht geht, werde ich ungerecht, nichts.



Ich brauchte Wut auf mich selber.

Wut, warum ich schonwieder auf so einen Mann reingefallen bin;
einen Mann, der mir über 6 Monate jeden Tag vorgemacht hat (so empfinde ich es),
was es heisst, empathisch zu sein, Verständnis für den anderen aufzubringen,
den anderen wahrzunehmen. Nächtelang Gespräche zu führen über Gott und die
Welt; der mir Briefe geschrieben hat zum Thema Beziehung, Ansprüche von Geben
& Nehmen usw. usw.

War ich beeindruckt.
Ich hab gedacht, jemand der so selbstreflektiert ist, der tatsächlich in der Lage ist sich mit Beziehung in der Art auseianderzusetzen: mit dem hast Du eine Chance.
Eine Chance, wenn der Alltag einziehen wird, auf Erwachsenenebene miteinander
zu arbeiten.

Pustekuchen.
Malwieder blenden lassen.

"Knöpfchen drücken" nennt man das wohl in der Psychologie.

Die Fähigkeit eines Menschen sich einzufühlen und genau das zu sagen, was
das innerste des Gegenübers "hören will".
Prima: hat geklappt.

Die Beziehungsarbeit war dann gelinde gesagt, als er mich einmal "im Sack" hatte
so gar nicht sein Thema.
Alles, was er vorher so ausführlich argumentiert hatte……. pffffffffff wie weggeblasen.

Argument: wenn es mich betrifft, dann komme ich nicht weiter.

Fein.
Malwieder Scheuklappen aufgehabt.

Nochmal auf einen Mann einlassen?
Ich?
Ganz sicher nicht. No way. Never. Mein Hang zu beziehungsunfähigen Männern ist
mir da zu hoch.

Aber woher kommen unsere "Fehlgriffe"?

Warum können durchaus andere Frauen richtig wählen?
Probleme gibt es überall; aber warum stimmt die Basis bei Manchen und
bei uns mit unseren Partnern gibt es keine Chance?

Hab ich lange drüber nachgedacht;
speziell die Thematik: mit genug Liebe wird alles gut? Was ja nunmal auch mein
Thema ist.

Ich hab ja schon oft von dem Buch "das brave Tochtersyndrom" als sehr gut
beschrieben.

Ich denke Mut, da ist vielleicht bei uns beiden und dem ein oder anderen der
Ansatz.

Mein Vater hat mir immer das Gefühl vermittelt: nur dann, wenn Du Dich genug
anstrengst, nur dann, wenn Du Dich so verhälst, wie ich es ausgesprochen oder
nicht ausgesprochen erwarte, nur dann Liebe ich Dich.
Dann bist Du gut.
Dann bist Du mir was wert.

Also hat Töchterlein gelernt: will ich geliebt werden, muss ich das gewünschte
Verhalten liefern und dann bin ich was wert.

In meinen Augen könnte im Umkehrschluss dann daraus der Gedanke resultieren: wenn jemand wirklich liebt, tut er alles für einen und beweist es auch ("effektive" Therapie machen z.B.).

Naja jedenfalls wäre das wohl meine Denkweise:
ich hätte viel getan, meinen Mann nicht zu verlieren......

Diese Denkweise hat sich aber nicht bestätigt.

Ich, wir hier alle, sind wertvoll, nicht perfekt, das wäre ja auch nicht auszuhalten
aber wertvoll und echte, wirkliche Liebe setzt keine ausgesprochenen oder nicht
ausgesprochenen Reklementierungen, unter welchen Voraussetzungen ich denn
geliebt werden und wann nicht.

Gibt es Probleme, verhalte ich mich "falsch", gibt es Dinge zu klären und auf Er-wachsenenebene kann man dies besprechen.

Streit, Meinungsverschiedenheiten, "Fehlverhalten" auch das gehört zu Beziehungen
und stimmt die Basis (= konstantes, stabiles in Beziehung treten) ist dies keine
Bedrohung sondern klärbar.

Das ist für mich der Punkt: mein Mann mit seinem Schweigen, seinen dauernden
Vorwürfen an mich, im Gegenzug aber die Unfähigkeit sich wirklich auseinander-
zusetzen: so kann man schlichtweg nicht in Beziehung treten!!!!

Der tatsächlich erste Kliniktherapeut meines Mannes sagte im Angehörigengespräch zu mir, als mein Mann auf die Frage des Therapeuten: warum mein Mann mit mir keine konkreten Absprachen zu bestimmten Dinge träfe, was Vieles vereinfachen würde, antwortete: ich kann keine Absprachen treffen und ich anfing zu heulen,weil ich nicht glauben konnte, was ich hörte:

"Die Beziehung mit einem depressiven Menschen ist im Hinblick auf die Emotionen wie eine Sonnenblume im Sommer: sie geht kaputt, wenn sie nicht gegossen wird"."

Wie verdammt Recht dieser Mann hat.

Liebe allein reicht halt nicht.
Man muss sie auch zeigen können, ausdrücken können, wie auch immer oder wenigstens bereit und gewillt sein, es zu lernen und daran zu arbeiten.



Wir hatten nie eine Chance;
jedenfalls nicht so und nicht ohne die Einsicht meines Mannes, das dies so ist
und dass es notwendig ist und sein Part, daran zu arbeiten.

Ich beneide Dich, liebe Mut, ich hätte mich "gefreut", wenn mein Mann wochenlang,
monatelang körperlich sich entzogen hätte.
Dann hätte ich vielleicht eher meinen Punkt der Wut gefunden mir mehr Wert zu sein
und mich früher zu lösen.

Aber scheinbar braucht halt alles seine Zeit und vor allem: seinen Weg.

Mir geht es heute gut.
Ich vermisse ganz sicher kein depressives Miteinander. Ich vermisse keine destruktive
Beziehung.
Ganz sicher nicht.

"Beziehung" soll nicht schaden, im besten Fall soll diese gut tun.

Traurig darüber, dass in meinen Augen eine wirkliche "ursprüngliche Beziehung"
weggeworfen wurde bin ich nach wie vor und wie gesagt, die Angst, erneut nicht
zu erkennen, wie mein Gegenüber tickt, resultiert daraus und der absolute Unwille,
irgendeinen Kontakt zu einem männlichen Wesen über "Tag" hinaus zuzulassen.

Nein, danke.

Aber im Grunde empfinde ich es so: mein Mitgefühl gilt dem Erkrankten:
sie haben nicht erkannt, was für wirkliche Möglichkeiten und was für einen
wertvollen Menschen sie verloren haben.

Und das ist nicht zu ändern.

Sei Dir mehr wert, Mut.

P.S.: vielleicht noch eine Anekdote, eigentlich nicht lustig, aber ich führe sie hier
trotzdem mal auf, weil es perfekt darlegt, wiesehr man über seine eigenen Grenzen
hinaus geht.

Eines Tages stand ich wie jeden Morgen an der Bushaltestelle zur Arbeit.

Der Bus kam und hielt mit der Türe exakt ganz genau vor mir.

Ich hätte fast geheult.
Mein Gedanke war: hey, ich bin doch nicht unsichtbar.
Der Busfahrer hat mich tatsächlich wahrgenommen.

Auch ich, liebe Mut, habe Freunde, Hobbies, aber meine partnerschaftliche
Einsamkeit trotz ewiger 24-Stunden (körperlicher) Anwesenheit meines Mannes
war schier unerträglich.

Für mich war das geschilderte das Schlüsselerlebnis, wie es um m i c h
steht.

LG :hello:
Pia

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 20. Apr 2015, 10:01
von mirabella
Hallo,
Pia, du sprichst mir aus der Seele!
Schön geschrieben und wie wahr....

Als ich nicht mehr funktionierte, es fing vor 2 Jahren an, zu viel Arbeit zu viel Stress, zog ich meinen Mann auch runter. Auslöser seiner Depressionen war sicherlich nicht ich, sondern die ganzen Umstände die ihn betraf. Trotzdem konnte ich mir 8 Monate Vorwürfe, was ich alles falsch gemacht habe in unsere jahrelangen Beziehung täglich anhören.

Ja, dass löste auch in mir Wut aus!!!

Diese Wut hat mich dazu gebracht darüber nachzudenken ob ich ein Leben mit ihm überhaupt weiterführen möchte und kann.
Ich habe ihn sehr geliebt und ich liebe ihn immer noch, allerdings weiß ich auch wie es mir die letzten 8 Monate ging und das möchte ich nicht wieder erleben!

Auch ich habe darüber nachgedacht, nach dem Flugzeugabsturz wozu Depressive fähig sind und meine Gedanken haben mich schokiert.

Es ist immer schwer nicht abschließen zu können weil man hofft das man diese schöne Zeit mit dem Geliebten Partner wieder erleben kann. Bei mir waren es 6 wunderschöne Jahre, die ich nicht missen möchte, wie sagt man so schön, die Zeit heilt alle Wunden.

Ich weiß nicht was aus uns wird, aber eines weiß ich,
Ich werde mich nie wieder so verletzen lassen.

LG

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 20. Apr 2015, 22:30
von MUT65
Hallo Zusammen...

Aufgeben ist nicht - also gehe ich wieder ins Wasser...

Ersteinmal lieben Dank für Eure Gedanken.Liebe Pia, die Szene mit dem Bus, rührt mich.
- ich habe an manchen Tage bei schnellen Auffinden einer Parklücke ( wie lächerlich !!!) gedacht,
dass ich jetzt auch mal GLÜCK habe.....

Hab mich wieder gefangen - dass habe ich MIR und einer kleinen Begebenheit heute zu
verdanken.

Im Grunde glaube ich an mein Bauchgefühl - und dass sagt mir, dass zwischen R und mir
noch nicht alles gesagt/gelebt wurde.
Aber unter anderen Umständen als bislang.

Ich lese hier des öftern, dass Eure (Ex) Partner Euch teilweise eine Mitschuld an dem
ganzen Schlamassel gegeben haben.

Das war bei uns anders - R weiß, dass er die Karre in den Dreck gefahren hat.
Inzwischen weiß er es, war anfangs anders - da waren es die Umstände ( ok, die
waren tatsächlich nicht leicht) in seinem Leben, aber ich bleibe dabei - wenn man einen
Partner gefunden hat ( MICH!!) der mit einem nicht nur SONNE kann, wird Vieles leichter,
nicht alles, aber Vieles........

Egal - es soll hier um MICH gehen.

Wann immer ich mich daran gemessen habe, ob meine Gefühle ihm gegenüber nun endlich
einmal weniger werden, bin ich an mir selbst gescheitert.

Also muss ne Art Kurswechsel her.

Und vielleicht hast Du Recht Mirabella - ich bin noch nicht so weit - jetzt noch nicht.
Dennoch will ich hier nicht passiv sitzen und warten das R wieder auf mich zu kommt.
Das bin ich einfach nicht.

Ich war heute bei einer Homöopathin - hatte die Adresse von meiner Krankenkasse ( TK )
bekommen. Heisst, sie behandelt, Kasse zahlt.
Hab ihr alles erzählt und was ich mir von ihr wünsche.

Nämlich ruhiger und besonnener zu werden. Für mich, nicht für Andere.
Wenn alles gut läuft, bekomme ich im Juli einen Termin - dauert halt, weil die Kasse
zahlt.
Da ich aber noch einige andere gesundheitliche Baustellen habe, muss ich abwägen was
ich mir "leisten" kann und was nicht.

Es tat mal wieder gut, vor einem fremden Menschen zu sitzen und alles runter zu rattern.
Ich hab da null Hemmungen - frei raus damit, dann schleppe ich weniger davon
mit mir umher !

Stelle fest, das es mir meist besser geht - wenn ich erzählen kann, ohne bewertet zu
werden. Das schafft in meinem Freundeskreis zur Zeit kaum noch einer.
Aber ich kann es verstehen - zu lange bin ich damit beschäftigt und die meiste Zeit auch
ziemlich fertig...zu fertig in den Augen meiner Freunde.

Ebenfalls habe ich heute einen Termin in einer Naturheilpraxis für geistiges Heilen abgemacht.
Kein Hokuspokus, sondern Dinge an die ich glauben kann.

- lösen von Energieblockaden ( mein Thema !)

Muss gezahlt werden - 100 Euro die Stunde :-(
Ich erhoffe mir damit Zugang zu meinem Unterbewusstsein- daran komme ich trotz
Therapie nicht. Mein Kopf hat therapeutisch alles verstanden - nur kann ich es oft nicht
fühlen und umsetzten.

Des weiteren hatte ich heute den Drang meinem Expartner erneut zu schreiben
dass ich endlich wissen möchte w a r u m gar nichts mehr kommt - ich kann einfach nicht
locker lassen, wenn für mich etwas unklar ist.

Mein Gefühl sagt mir dass ich ihm entweder sch...egal geworden bin, oder
es ihm so schlecht geht, dass er unfähig ist mir zu antworten.
Also schrieb ich ihm, er solle mir bitte nur einen Punkt (.) schicken wenn er zur Zeit
nicht anders kann.........

Und was kam nach 4 Wochen Funkstille....ein Punkt (.) umgehend nachdem er es
gelesen hatte.

Ich will das nicht überbewerten - dazu habe ich mit ihm zuviel durch.
Meine inneren Kritiker brüllen auch laut "ha ha ha - er ist nur zu feige um sich
zu positionieren.

Aber da ich meine, dass er eigentlich immer ehrlich war, will ich es jetzt
einfach so glauben.

Vielleicht würde ich im Moment auch keine andere Wahrheit aushalten.

Fest steht, ich muss/möchte mich stabilieren - wenn es geht, zumindest
das Seepferdchen schaffen - für den Freischwimmer bleibt noch Zeit.

Step by Step.

Ich möchte mich endlich in den Mittelpunkt stellen - ich gucke eigentlich seit
über zwei Jahren nur auf meinen kranken Expartner.

Im übrigen glaube ich daran, das dass Schwimmen lernen, am besten funktioniert,
wenn man seinen eigenen Weg findet.

Nochmal lieben dank an Alle die mir geantwortet haben.

P.S. Pia, du hast soviele gute Gedanken hier aufgeschrieben.
Bin heute Abend zu k.o. um darauf einzugehen - wird aber auf
jeden Fall nachgeholt !

Grüße
Mut

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 26. Apr 2015, 08:56
von Just23
Ich habe den Thread nur kurz überflogen, erkenne aber viele Parallelen. Schwere Depressionen + PS bei ihr. Aus der Psychiatrie heraus die Trennung und seit 2 Jahren leben wir irgendwie doch zusammen. Zwar ohne Sex aber wir machen schon so Einiges zusammen ...ich aus der Hoffnung heraus, dass es irgendwann mal besser wird. Sie aus welchem Antrieb auch immer. Wie Oben in meinem Thread schon geschrieben, liebt sie mich wie einen Familienangehörigen, nicht wie ein Liebespaar ...nach 25 Jahren Beziehung ist das wohl auch gefühlsmäßig wohl so. Man kennt sich in und Auswendig. Sie nimmt das als Argument für die Trennung ...hält mich aber auch am langen Hacken. Auf die Frage nach Scheidung kam sofort ein: nein, möchte ich nicht ...manchmal glaube ich, dass die Ex Partner sich mit so einer Situation gut eingerichtet haben. Denen geht es gut, man ist gefühlsmäßig als Partner da, wenn man gebraucht wird und man wird gefühlsmäßig so weit auf Distanz gehalten, wie es dem"kranken" Partner gut tut ...meine Frau hat alle Therapien abgebrochen: sie wäre gesund kam als Antwort. Ich komme aus diesem HAmsterrad auch zZ nicht heraus, erkenne aber die Problematik. Man wir "warmgehalten" und bei Gebrauch benutzt

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 26. Apr 2015, 17:07
von MUT65
Neue Stunde, Richtung Freischwimmer :

Ich denke ich muss mich so (an)nehmen, wie ich jetzt im Moment
gerade bin.

Je mehr ich versuche meine Gefühl aus mir heraus zu bekommen,
weil ich der Meinung bin dass ich dann sehr viel schnell frei schwimmen
k ö n n t e, sind gescheitert.

Ich hoffe noch immer, dass wir wieder ein wirkliches WIR werden können.

Ob ich nur den Freischwimmer schaffe, wenn die Hoffnung unter Wasser geht,
weiß ich nicht.

Meine Schwimmstunden sehen wie folgt aus :

-Hinschauen zu dem, was in meinem Leben gut läuft
Das ist gar nicht wenig, aber ich neige dazu es meiner riesen
Sehnsucht nach meinem Expartner, unterzuorden.

WILL ICH LASSEN !

- Gut zu MIR sein - mich pflegen, mich gut ernähren, mich bewegen
denn : Nur wenn ich mich mag, mich gesund und gut fühle, habe ich
genügend Stärke für den "ganzen Mist" hier.

WILL ICH NOCH VIEL VIEL ÖFTER MACHEN !

- In Kontakt gehen ( Rat meiner Therapeutin)
Meinen inneren Schweinehund töten, der mir noch zu oft ins
Ohr flüstert, dass ich auf der Couch ( allein!!) liegen bleiben
soll und mich meiner Traurigkeit hingebe.....

WILL ICH ALLES NICHT !!!!

- Meinem Bauchgefühl trauen - und dass sagt, dass noch
nicht alles zwischen uns gelebt wurde.

MÖCHTE MIR SELBST TRAUEN KÖNNEN !!!

Was bin ich klug - und wenn ich diesen restlichen Sonntag und
in der kommenden Woche, nur einen kleinen Teil davon umsetzten
kann, find

ICH MICH GUT !

Mutgrüße

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 27. Apr 2015, 10:40
von lucky8
Liebe Mut,
darf ich an deinem Schwimmkurs teilnehmen?
traurige Grüße
lucky

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 27. Apr 2015, 13:08
von MUT65
Liebe Lucky,

auf jeden Fall - zusammen lernt es sich eh viel besser !

Steig mit mir ins Wasser und versuche Deinen Weg zu finden -
ich freue mich wenn es Dir hilft.

SCHAKA - Wir schaffen es !

Weisst Du, wir haben soviel Energie für unsere Partner aufgebracht -
Uns informiert, verstanden -verstanden-verstand und eben soviel ausgehalten.
Ein enormer Kraftakt !

Wenn wir das geschaft haben, warum sollten wir es nicht schaffen uns
ein wenig frei zu schwimmen ?

Lass Dich herzlich grüßen !
Mut

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 27. Apr 2015, 13:36
von lucky8
Liebe Mut,
danke, dass du mich aufnimmst.... ich bin nur zu dumm zum schwimmen. Hab ihm wieder die Hand reichen wollen und er hat sie ausgeschlagen.... und mir tut es weh....
Vielleicht soll ich ihn wirklich in seiner Bude verschimmeln lassen und mir keinen Kopf mehr machen....
Also starte ich jetzt den Schwimmkurs mit dir und ich denke, wir schaffen es....
Alles Liebe
lucky

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 27. Apr 2015, 13:44
von MUT65
Lucky, Du bist nicht dumm !!

Um beim schwimmen zu bleiben :

Zu mir hat mal eine Therapeutin gesagt : Zwei Nichtschwimmer können sich NICHT
gegenseitig das schwimmen bei bringen..........!

Und da hat sie Recht.

Du brauchst DEINE beiden Hände für DICH zum schwimmen.
Dank, brauchen wir leider von einem Menschen der in der Depression nicht erwarten.
Solange wir darauf hoffen ( mache ich auch immer wieder !!) gehen wir unter.

Ich will nicht untergehen - und Du auch nicht !

Fang an, und stelle DICH in de´n Vordergrund, das ist nicht egoitisch, sondern
deine einzige Möglichkeit das schwimmen zu lernen....

Wir haben Zeit - jeder in seinem Tempo - aber anfangen sollten wir....!!

Was könnte DEIN erster Schritt sein ?

<3 lich Mut

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 28. Apr 2015, 08:01
von Pia again
Mut :o

ich bin entsetzt ! :shock:

Du willst Deinen Schweinehund wirklich töten?
Als engagierte Tierschützerin muss ich dem unbedingt widersprechen.

Auch der Schweinehund ist nur ne arme Sau ;)

Vielleicht ist ja statt töten, pfleglich behandeln (ich denke, der hat ne Persönlichkeitsstörung mit eben falscher Wahrnehmung) , Verständnis und Erklärung, er sei schlichtweg auf dem Holzweg und hätte halt noch ne Menge zu lernen, eine Alternative.

Und ihm halt klar machen, er könne jetzt durchaus in Frührente gehen, Du bräuchtest ihn nicht mehr, Du würdest jetzt Deinen Weg gehen.

Der arme kranke Kerl tut mir Leid......... lass ihn leben, vielleicht findet er einen anderen Aufgabenbereich mit der Zeit.

;)

Deine Therapeutin find ich richtig klasse:
ich musste " leider" auch einsehen, bzw. lernen, dass zwei bedürftige (Nichtschwimmer) sich nicht das Schwimmen beibringen können. Das ist einfach so.

LG :hello:
Pia

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 28. Apr 2015, 10:32
von lucky8
Liebe Mut,
herzlichen Dank für deine Worte. Das tut mir wirklich gut.
Was könnte mein erster Schritt sein?
Ich habe ihm z.B. schon gesagt, wenn er nur liegen möchte, soll er in die Klinik gehen oder ganz zu sich nach Hause ziehen. Und dass meine Gefühle für ihn als Partner gestorben sind. Ich mag ihn sehr gerne, aber ich bin nicht mehr darauf fixiert, ihn wieder gesund zu sehen. Da er sich nicht helfen lässt und sich auch nicht selber hilft, sondern nur den für ihn bequemsten Weg geht, muss ich ihn nicht mehr unterstützen.
Es hat ihn ein wenig aufgerüttelt, zumindest sitzt er heute und hat sich nicht hingelegt. Aber der Liebe hilft es auch nicht mehr auf die Sprünge.
Ich denke, das ist ein kleiner Schritt meinerseits in die richtige Richtung. Eigentlich möchte ich ihn los werden, aber die Skrupel sind da, wir hatten ja auch gute Zeiten miteinander.
Montag gehe ich wieder zur Arbeit, das hilft mir auch schon.
Ich schwimme ein bisschen mit sicherem Grund unter den Füßen.... aber es wird, auch wenn es noch Zeit braucht.
Danke dir, liebe Mut.
Viel Kraft und Energie für dich und für alle...
Ich umarme dich
lucky

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 28. Apr 2015, 11:15
von balsamico
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Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 29. Apr 2015, 11:22
von lucky8
Liebe balsamico,

das mit dem mit rüber ziehen für kurze Zeit ist eine echt gute Idee.... könnte glatt von mir sein... lach...
Wir müssten nur einmal sein Zuhause ein bisschen herrichten, damit man es wieder bewohnen kann. Alleine macht er es sicher nicht und ich mag nicht im Schmutz wohnen.
Ich möchte ihm zwar nicht helfen, aber Männer und putzen, das kennst du sicher.
Wenigstens habe ich ihn soweit, dass er zur Tagesklinik geht, sobald er einen Platz bekommt. Falls seine private Kasse das nicht bezahlt (er hat im Tarif psychologische Behandlung ausgeschlossen, weils billiger war) muss er an seine Reserven gehen und das privat bezahlen, falls es kein Vermögen kostet. Er hat eingesehen, dass er mich ganz und gar los ist, wenn er nichts unternimmt, damit es ihm besser geht. Das merkt er jetzt auch an meinem Verhalten ihm gegenüber. Meine Fürsorge ist weg. Hab ich einfach eingestellt. Trifft ihn hart, ist mir aber egal. Die Mitleidsschiene geht nicht mehr.
Danke nochmal für deinen Rat.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
lucky

Re: Freischwimmen..........

Verfasst: 4. Mai 2015, 11:23
von balsamico
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