Ich werde auf der Arbeit gemobbt

[Aldebaran]

Hallo Zusammen,

ich weiß zur Zeit nicht ein noch aus. Ich habe vor einiger Zeit (6 Wochen) angefangen, Antidepressiva einzunehmen (Citalopram Dura). Da ich einigermaßen ungeduldig war und es nicht so anschlug wie erhofft, habe ich es selbständig wieder abgesetzt und dann wieder genommen, nachdem ich in ein ziemliches Tief gefallen bin. Ein Fehler , ich weiß. Leider ist die Unterstützung durch den Arzt sehr sporadisch. Ich habe zur Zeit eine Arbeitsstelle bei einer Behörde in der Registratur, wo ich von Anfang an von der Person, die mich eigentlich einarbeiten soll, auf das allerübelste drangsaliert und gemobbt werde. Durch die fehlerhafte Einarbeitung und das ewige Rumgehacke auf mir fehlt mir im Moment jegliches Selbstbewußtsein. Ich habe versucht, mich zu wehren, aber Änderung scheint nicht in Sicht. Dabei bin ich in der Hinsicht eigentlich kein typisches Opfer, aber die ganze Situation macht mich fertig, zumal mir die Arbeit da auch zeitweise über den Kopf wächst, weil ich die richtige Einteilung, das Tempo usw. durch die miese Einarbeitung einfach nicht gefunden habe und die Befürchtung habe, ich finde auch nicht mehr in die Spur, solange ich so drangsaliert werde. Das ist teilweise schon bösartig, was die "Kollegin" sich herausnimmt. Ich bin einigermaßen verzweifelt.

[Backfee]

Hallo Aldebaran,
ich kann deine Situation absolut verstehen, denn dergl. habe ich uch erlebt. Nur, wenn du weiter "durchhalten" möchtest, musst du etwas ändern. Wenn man psych. angeschlagen ist, kann man das sehr schwer alleine stemmen. Hast du die Möglichkeit dich an den Betriebsrat oder Betriebsarzt zu wenden? Was ist mit dem Vorgesetzten? Könntest du mit ihm über deine Situation sprechen? Auf alle Fälle solltest du handeln, bevor es zu spät ist.
VG

[Aldebaran]

Ich habe gottseidank durchgehalten und mich nun angefangen zu wehren. Ich hatte sehr gute Unterstützung durch einen Gewerkschafter, durch Freunde und jemand anderem aus der Behörde. Ich konnte meinen Teamleiter davon überzeugen, dass das überhaupt nicht klappt mit dieser Anti-Kollegin und nun ziehe ich in ein anderes Büro. Ich bin dieser mobbenden Unperson nun kaum noch ausgeliefert und muß vor allen Dingen ihre Gegenwart nicht mehr unmittelbar ertragen. Die Antidepressiva habe ich - es war riskant, gebe ich zu - selbständig abgesetzt. Ich fühle mich insgesamt nun besser und gestärkt und bin nicht mehr so ein Nervenbündel wie noch vor 2 Wochen. Ich hab aber viel Kraft insgesamt verbraucht für das alles, das geht an die Ressourcen.

[hoff27da]

Mir geht es genauso. Konnte wegen einer Kollegin Nächte nicht schlafen, dann Krankschreibung wegen Depression, mit Bauchschmerzen wieder zur Arbeit. Ich habe mit meiner Chefin gesprochen, das tat gut. Außerdem habe ich eine gute Therapeutin, die mein Selbstbewußtsein stärkt. Vielleicht versuchst du es auch mit einer Selbsthilfegruppe, ich meine nicht im Internet, mit Gleichgesinnten zu reden hilft. Glaub an dich, du bist wer. Deine Kollegin ist selber mit ihrem Leben unzufrieden und versucht den Dampf bei dir abzulassen. Ich habe mich auch schon gewehrt bei der Arbeit, das tut gut.