Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Antworten
Firework
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2015, 18:36

Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von Firework »

Hey Leute, ich bin zur Zeit wieder verstärkt depressiv, letzes Jahr war ich kurz vor dem Selbstmord und ich habe Angst wieder solche Selbstmordgedanken zu kriegen. Ich hab einfach das Gefühl nichts erreicht zu haben...all meine Mitmenschen sind mir einen Schritt vorraus (haben zb nen Freund,Führerschein den ich gerne nach meiner Ausbildung nochmal versuchen wollte). Was kann ich tun damit ich aufhöre so unzufrieden zu sein und vor allem damit mich mit anderen zu vergleichen? Was tut ihr wenn ihr in so einem schwarzen Loch seid?
Ich freue mich auf eure Hilfe :)

Lg Lisa (19)
Katerle
Beiträge: 11383
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von Katerle »

Hallo Lisa,

am Besten, du hörst auf, dich mit anderen zu vergleichen und besinnst dich darauf, was dich auszeichnet und bemühst dich darum, das zu fördern und zu stärken, was dich von anderen unterscheidet.

Und den Führerschein kannste immer noch versuchen, wenn du das möchtest.

Liebe Grüße
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von ndskp01 »

Ja, was machst du gern, was hast du früher gerne gemacht? Danach könntest du schauen, und dich damit aufbauen. Sonne kann helfen, Sport kann helfen, oder kochen oder backen, mit den Nachbarskindern spielen, Musik machen, auf der Straße singen, sich verkleiden, ein Bild malen, nach Paris fahren, ....

Natürlich hilft auch Unterstützung durch andere Menschen, Familie, Freundin, oder eben auch ein Therapeut. Eben das Gespräch mit anderen.

Oder der Austausch hier.

Magst du ein wenig über dich erzählen, und vielleicht überlegen, was dir auch Gutes begegnet ist in deinem Leben?

Puk
qwertzuiop

Re: Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von qwertzuiop »

@firework

"Ich hab einfach das Gefühl nichts erreicht zu haben"
mit 19?
was musst du denn alles erreicht haben?

"...all meine Mitmenschen sind mir einen Schritt vorraus"
schritt wohin?

" Was kann ich tun damit ich aufhöre so unzufrieden zu sein und vor allem damit mich mit anderen zu vergleichen?"
psychotherepie?
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von Sonnenblume14 »

@firework:

Was macht dich so unzufrieden und warum? Nicht vergleichen ist eine gute Idee - du lebst DEIN Leben und ob die anderen glücklicher sind, steht gar nicht fest. In Gesprächen und gerade in den sozialen Medien wird soviel positivwerbung gemacht - wenn man nicht dazu neigt, derart "auf die K... zu hauen", ist es schwierig, standzuhalten.

Der Freund ... nun denn, das habe ihc in deinem Alter auch gedacht. Alle haben schon einen Freund - - - hmmm, rückblickend gesehen, sind die meisten davon jetzt geschieden und ich feire mit meinem Mann (den ich mit 25 kennenlernte) im nächsten Jahr Silberhochzeit. Ich weiß, die üblichen Sprüche wie "da ist noch keiner zu spät gekommen" oder "auf jeden Topf passt ein Deckel" will man nicht hören, man sieht das Glück der anderen und wünscht sich das auch. Aber 19 ist noch kein Alter, um sich Gedanken zu machen, wirklich nicht. Partnerschaft bedeutet einen Teil Selbstaufgabe, viele Kompromisse ... lern dich und deine Wünsche erst einmal selber kennen. Deine Ziele und Erwartungen.

Psychotherapie wäre vielleicht nicht schlecht, damit du einen Eindruck davon bekommst, wie du dir selber mehr "zuhören" kannst. Vielleicht solltest du es einfach mal mit einem Gespräch versuchen.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
bibo
Beiträge: 359
Registriert: 13. Jan 2012, 10:54

Re: Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von bibo »

Liebe Lisa,

ich kenne deine Gedanken nur zu gut. Ich habe einen Sohn (jetzt 22 Jahre alt), der genau in deinem Alter in eine Krise gerutscht ist.
Es geht ihm heute sehr viel besser und er geht jetzt seinen Weg! Genau da kann ich mich meinen Vorrednern anschließen. Es geht um dich und um deinen Weg!
Mein Sohn hat übrigens seinen Führerschein noch nicht gemacht und ist darüber mittlerweile auch nicht mehr traurig. Er wird ihn entweder irgendwann machen oder eben auch nicht. Ein Mensch kommt auch ohne Führerschein durchs Leben.
Ich weiss aber auch um seine Ängste vor ein paar Jahren, die ihn sehr bedrückten. Er musste die Schule abbrechen, weil es einfach nicht mehr ging. Vielleicht ist es damals nicht der richtige Weg für ihn gewesen. Manchmal dauert es ein wenig länger, bis man seinen Weg gefunden hat. Ob andere Erwartungen andere an dich haben, kann und muss dir egal sein. Sich davon zu lösen ist gar nicht so einfach! Genau da kann dir ein Psychologe helfen.
Hast du dir schon professionelle Hilfe gesucht? Eventuell über den Hausarzt oder eine psychiatrische Institutsambulanz? Kannst du mit deinen Eltern sprechen und von deinen Gefühlen erzählen?
Mein Sohn war dann in stationärer Behandlung und anschließend in einer Tagesklinik. Natürlich hat es gedauert bis er sich besser fühlte. Es hat sich aber gelohnt und nun entscheidet er über seinen Weg und auch das Tempo.

Viele Grüße
bibo
nubilus
Beiträge: 113
Registriert: 11. Dez 2014, 18:59

Re: Ich brauch ein paar Tipps (bin in einem Loch)

Beitrag von nubilus »

Liebe Lisa,

Zuerst einmal: Hast du einen Psychiater und hast du ihm davon berichtet, dass es dir wieder schlechter geht und du Angst davor hast, dass es wieder so schlimm wird wie letztes Jahr?

Ich hab einfach das Gefühl nichts erreicht zu haben...all meine Mitmenschen sind mir einen Schritt vorraus
Ich bin fast 10 Jahre älter als du und ich habe dieses Gefühl immer noch. Und auch ich habe das Gefühl, dass die anderen mir voraus sind. Mein „10-Jahres-plan“ sah vor 10 Jahren anders aus.
In meinem Bekanntenkreis wird geheiratet, zusammen gezogen, Häuschen geplant und Kinder sind auch nicht mehr fern.
Ich bin von all dem noch bzw. wieder ziemlich weit entfernt.
Aber … auch wenn ich es nicht vergessen kann: Es beeinflusst mich nicht mehr so stark. Weil ich die Zeit nicht 10 Jahre zurückdrehen kann und die letzten 10 Jahre auch nicht im Turbotempo aufholen kann.
Viele Pläne sind schön, aber das Leben lässt sich so schwer planen. Ich versuche, meinem Leben eine Art roten Faden zu verleihen.
Was ist mir wichtig, was möchte ich unbedingt noch mal sehen/machen, was bin ich bereit dafür zu geben … etc.
Ich würde z.B. gern mal nach Südamerika. Aber das wird noch dauern, vielleicht nochmal 10 Jahre? Ich weiß es nicht, aber ich halte es im Hinterkopf. Und ich spare mir nicht jeden Cent vom Mund ab, um das Geld für die Reise zu haben. Ich lebe im Jetzt und ich bin dafür verantwortlich, dass es mir jetzt gut geht.

Es kann helfen, wenn du auf bewährte „Mittel“ zurückgreifst, wie die anderen schon sagten. Was machte dir Spaß, was hast du aus welchen Gründen auch immer aufgegeben?
Gibt es etwas, was du mal ausprobieren möchtest? Ich war ganz erstaunt, als mir Handarbeiten gefielen …

Was Sommerblume14 schrieb, finde ich auch sehr wichtig:
lern dich und deine Wünsche erst einmal selber kennen. Deine Ziele und Erwartungen.
Ich bin der Meinung, dass das der Grundstein für alles sein sollte. Wenn du keinen Plan von dir hast, kannst du dein Leben nur schwer beeinflussen. Dann richtest du dich nach deinem Partner bspw.. Und ich bin der Meinung, dass man sich so auch abhängig und manipulierbar macht/machen kann.


Es ist wahnsinnig schwer, seinen eigenen Weg zu gehen. Denn man muss ihn erst einmal finden. Und man muss den Mut aufbringen, sich nicht weiter durch Erwartungen anderer oder gesellschaftlicher Konventionen unter Druck setzen zu lassen.
Und es wird einfacher, wenn du dich gut kennst. Dann kannst du gut für dich sorgen. Dabei können Familie, Freunde und Psychotherapie helfen.

Und zur Beruhigung: Die Theorie klingt immer gut und sinnvoll und auch leicht. „Ich entscheide jetzt mal einfach, mich nicht unter Druck setzen zu lassen“. Ist es aber nicht. Ich knabbere da auch noch dran rum. ;)
Aber die Theorie ist die Basis.
Antworten