Entschuldigt bitte.......

Wölkchen30
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Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Hallo ihr Lieben,

erst mal entschuldigt, wegen gestern!!! War ganz schön heftig. Aber es hat mich vollkommen überrollt und mich völlig aus der Bahn geschmissen. Am meisten tut mir Kessi leid. Sie hat sich so viel Mühe gegeben und ich bin nichtmal auf ihre Mails eingegangen. Sei mir bitte nicht bös! Heute ist alles wieder viel klarer !

Wisst ihr, meine Mutter ist Alkoholikerin seit ich denken kann. Ich glaube, sie war es schon immer, auch vor der Geburt meiner Brüder (37 und 32 Jahre). Ich denke auch, dass ich mir endlich eingestehen muss, dass mein heissgeliebter Vater Alkoholiker war. Leider ist er nun schon seit fast 6 Jahren Tod. Kurz vor seinem 60igsten gestorben. Obwohl ich sagen muss, "Gott sei dank". Ich glaube er hat nun endlich seine Ruhe gefunden. Denn es war für Ihn, genau wie für uns, kein Leben mehr. Er wollte glaube ich, auch gar nicht mehr. Wir sind irgendwann ausgezogen, aber er? Ich weiss nicht warum er sich nie von Ihr getrennt hat. Und ich habe es mir als Kind so oft gewünscht!

Bis ich mit 17 ausgezogen bin, bestand mein, unser Leben aus Angst.
Angst aus der Schule zu kommen (ist sie nüchtern)?
Angst einzuschlafen (werde ich schon wieder geweckt)?
Angst aufzustehen (hoffentlich schläft sie noch)!
Angst wegzugehen (spätestens 15 Minuten später hat sie mich angerufen, ich soll sofort nach Hause kommen)
Angst woanders zu schlafen (hoffentlich bin ich diese Nacht trocken)
Angst wieder einen Migräneanfall zu bekommen (es hilft dir eh keiner, es tröstet dich auch niemand, kannst nicht ins Bett zu den Eltern krabbeln)

usw. Ich glaube, ich erzähle hier nichts neues.

Und dennoch, kann ich von mir sagen, dass ich IMMER für meine Mutter da war. Ich bin immer gesprungen wenn sie angerufen hat, oder anruft! Wenn ich es nicht tue, habe ich wahnsinns schlechtes Gewissen. Ich will nicht sagen, dass ich gerne für sie da bin, nein im Gegenteil. Kein Danke, nur beschimpfungen, ich sei Hart, zu nichts gut! Das zerreisst einen.

Ich habe einfach keine Lust mehr für sie da zu sein. Wenn ich ihr sage, "Mama, ich kann dir kein Geld geben, weil......" bekomme ich nur von ihr nur zu hören, "Was interessieren mich deine Kinder? Meine Katzen haben hunger!" Natürlich bin ich nicht hingefahren und habe ihr Geld gebracht. Ich hatte eine unbändige Wut! Nach dem Spruch ist für mich klar geworden. Ich muss mich von Ihr lösen. Sie war noch nie in meinem Leben für mich da, ist mir immer in den Rücken gefallen. Und ich war, weiss Gott, eine gute Tochter, auch wenn es mehr aus Angst war. Wurde von anderen gern gemocht, hätte mich niemals gewagt Erwachsenen gegenüber frech zu werden (habe auch heute noch Schwierigkeiten meine Meinung zu sagen). Habe das Geld, dass ich von Bekannten bekommen habe, meiner Mutter gegeben, weil ich wusste sie hat nichts!

Sie ruft oft an, ich soll sie ins Krankenhaus fahren, oder sonst was tun. Natürlich wird es ein fiasko und ich blamiere mich mit ihr bis auf die Knochen. Aber was ist, wenn ich sie mal nicht fahre und irgendwann ist WIRKLICH etwas schlimmes? Kann ich dann mit dem Gewissen leben, das es an mir gelegen hat? Warum bin ich nicht gefahren????

Auf jeden Fall, habe ich wohl viel mehr aus meiner Kindheit mitgenommen, wie ich dachte!

Aber eine Frage habe ich noch. Ich weiss nicht, ob es mir gut tut, über das Thema Mutter und Kindheit zu reden oder schreiben. Ich war vor kurzem in Mutter-Kind-Kur, hatte dort 4 Gespräche mit einem Psychologen, auf jeden Fall nach den Sitzungen oder auch jetzt nach dem Schreiben falle ich in ein tiefes Loch und es dauert eine Ewigkeit bis ich da wieder rauskomme. Ist schlucken und nicht drüber nachdenken nicht besser? Kennt das einer von euch? Denn eigentlich sagt man doch, darüber Reden tut gut???? Warum nicht mir?

Falls jemand bis hierhin gelesen haben sollte
Danke das ichs hier lassen durfte

Ganz liebe Grüsse
Claudia
emriye
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von emriye »

Hallo Claudia,
ich weiß zwar nicht was Du mit gestern meintest, da ich nicht sehr viele Beiträge lese. Aber dass, was Du hier schreibst, ist schon traurig!! Ich kenne diese Gefühle auch, dass niemand da war, alles mußte man alleine ertragen und wenn man mal ein Piep gesagt hat(als Kind), wurde alles noch schlimmer, also lieber schlucken und mit sich aus machen. Ich finde es sehr wichtig, wenn Du Dich von Deiner Mutter lösen könntest. Du warst immer für sie da in einer Zeit in der sie eigentlich für Dich hätte da sein müssen!! Deine Mutter ist eine erwachsene Frau, sie hat ein Alkoholproblem und wenn Du immer immer wieder aus Deinem schlechten Gewissen und Verantwortungsgefühl heraus für sie da bist, hat sie keinen Grund dies selbst zu tun. Gerade mit Menschen die ein Suchtproblem haben, darf man nicht so in die Co-Abhängigkeit rutschen, da kommen diese Menschen erstrecht nicht raus. Und vor allem DU quältst Dich am allermeisten!! Tue was für Dich, sei Deinen Kinder eine gute Mutter (was Du sicherlich bist!!! Ich kann mir vorstellen, dass Du niemals Deinen Kindern das zumuten würdest was Du erlebt hast), konzentriere Dich auf Dein Leben. Und Therapie ist bestimmt sehr hilfreich, Dinge runterzuschlucken die an der Oberfläche sind sollte man, wenn der Wunsch da ist, mit profesioneller Hilfe bearbeiten. Ganz klar ist, dass es erstmal sehr sehr weh tut und es erstmal so erscheint als gehe es einem viel schlechter!! Das ist eine harte Zeit, aber ganz normal, irgendwann lässt der Schmerz nach und man kann wieder viel freier das Leben genießen. Ich mache schon seit 3 Jahren Therapie, anfangs als ich über meine Vergangenheit gesprochen habe, war sehr viel Schmerz dabei und ich dachte dieser Schmerz geht nie mehr weg aber mit der Zeit rückt die Vergangenheit wieder in Hintergrund und man kann wieder im Jetzt leben. Es können immer mal wieder Situationen kommen, wo die alte Angst wieder da ist aber in der Therapie lernt man auch wieder selbst ins Heute zurückzufinden. In meiner Therapie geht es hauptsächlich nur noch um das Heute und meine Zukunft. Was mich immer wieder ein bißchen zurückwirft, sind die Albträume die ich durch das Trevilor bekommen habe. Aber in den Träumen ist hauptsächlich meine Vergangenheit Thema, es zeigt mir dass die Wunden noch nicht ganz weg sind oder besser gesagt, es sind Narben zurückgeblieben die immer mal wieder zu Seelennarbenschmerzen führen... Ich wünsche Dir ganz viel Kraft den Schritt mit der Ablösung zu gehen, Du würdest einen großen Schritt zu Dir tun, Dich ernst nehmen und Dich schützen. Und zum anderen könnte Deine Mutter nebenbei lernen, mal sich selbst aus ihrem Sumpf zu ziehen, vielleicht muß sie noch ein Stückchen tiefer fallen um endlich für sich zu kämpfen und nicht andere dafür zu benutzen.
Ganz liebe Grüße
emriye
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Hallo Emriye, danke für deine lieben Worte!

Weisst du, ich habe schon sooo sehr viel falsch gemacht in der Erziehung!!! Sie sind schon so groß (9 und 12)und ich glaube, selbst wenn ich mich jetzt ändere, nehmen sie viel mit ins Erwachsenenleben so wie auch ich vor vielen Jahren.

Ich möcht nicht noch mehr verkehrt machen. Mein Leben besteht aus schlechtem Gewissen und Mitleid für andere. Ich muss konsequenter sein, bin es dann und habe wieder schlechtes Gewissen. Es geht manchmal so weit dass ich da stehe, mich unendlich dafür Hasse und denke, meine Kinder wären im Heim besser aufgehoben ;-(. Ach, schon wieder alles so konfus und völliger blödsinn! Ich Liebe sie doch, auch wenn ich soooo viel falsch mache. Ich habe es einfach nicht besser gelernt.

Momentan bin ich so tief unten, das ich gestern was schreckliches zu meinem kleinen gesagt habe. Ich habe ausnahmsweise auch den Teller meines Grossen vom Tisch abgeräumt, der Kleine war noch nicht fertig! Als er auch aufgegessen hatte, hat er mich lediglich gefragt, ob ich auch seinen abräume könnte!!! Ich bin so agressiv geworden und habe ihn angemeckert, dass er mich wie ein stück sch........ behandeln würde!!!

Ich schäme mich so sehr dafür. Es ist eigentlich nicht meine Art. Ich hätte danach so heulen können. Der arme Kerl. Wie soll er mit sowas umgehen??? Ich habe mich immer weniger im Griff und kann nichts dagegen tun!!! Ich zerstöre alles. Es wird immer schlimmer. Ich habe so Angst, so zu werden wie meine Mutter.

Was die Therapie betrifft. Muss ich dem Therapeuten beim Erstgespräch doch erklären, warum ich Hilfe brauche. Hier, in der Anonymität des Forums geht es einigermaßen, aber wenn ich vor IHM stehen werde, habe ich so nen riesen Respekt, dass ich kaum reden kann. Schon mal gar nicht über mich!!! Was soll ich ihm sagen? Selbst bei normalen Arztbesuchen habe ich Probleme damit, einfach nur zu schildern was ich habe! Ich würde am liebsten im Erdboden versinken.

Was meine Mutter betrifft, tja, sie hat doch niemand anderen. Mein Großer Bruder ist da glaube ich was härter und der Mittlere hat selbst Alkoholprobleme und ist in Therapie. Versuche auch ihn ein wenig zu unterstützen! Leider meistens finanziell.

Irgendwas zieht mich im Moment immer tiefer!!! Ich glaube, auch mein Mann erträgt mich nicht mehr lange! Was soll ich bloß tun.

Danke das ich hier lassen durfte
Liebe Grüße
Claudia
geborgenheit
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von geborgenheit »

Liebe Claudia

ich nehme Dich einfach mal kurz in den Arm, wenn ich darf

Deine Erlebnisse sind schwer und ich kann gut verstehen, dass Du Dich fortwährend im Kreise drehst. Du musstest schon als Kind viel zu viel Verantwortung übernehmen und es scheint, also ob Du auch jetzt wieder sehr viel Verantwortung übernimmst.

Aus dieser Spirale auszubrechen ist gar nicht so einfach. Wie Du selbst bemerkt hast, fehlen Dir positive Vorbilder. Du spürst einfach, dass es so, wie es jetzt läuft, nicht stimmt für Dich.

Du hast Angst, in einer Therapie über Deine Probleme zu sprechen. Vielleicht, weil Du dann ein Stück Deiner Fassade preisgeben musst? Und trotzdem denke ich, dass Du unbedingt professionelle Hilfe brauchst. Wenn Du an Dir arbeitest, wenn Du spüren kannst, was Du gut machst und wo Du etwas ändern möchtest, dann hast Du die Chance aus dieser Spirale auszubrechen.

Du bist NICHT verantwortlich für Deine Mutter, und auch nicht für Deinen Bruder... Aber Du bist für Dich verantwortlich und für Deine Kinder. Indem Du gut für Dich sorgst, wird sich auch automatisch Deine Möglichkeit verändern, wie Du für Deine Kinder da sein kannst. Ich glaube, dass ich in Deiner Situation auch ganz klar an meine Grenzen käme, weil mir schlicht die Kraft fehlen würde. Überall brennts und Du kommst kaum nach mit löschen... So ist es nur zu verständlich, dass Du zu Deinem Kleinen zu laut warst. Aber auch Mütter sind Menschen. Und Menschen haben Grenzen.

Du hast Dich selber "aufgegeben", bist nur für Andere da und das laugt aus. Ich wünsche Dir, dass Du eine Balance finden kannst zwischen "für Dich da sein" und "für Deinen Mann und Deine Kinder da sein". Mit einer Therapie hast Du die Möglichkeit, dahingehend zu arbeiten. Du wirst nicht verurteilt, denn für Deine Kindheit kannst Du nichts. Und es zeugt von grosser Stärke, dass Du dies Alles zu thematisieren beginnst.

Viel Mut und herzliche Grüsse
Geborgenheti
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe Geborgenheit, (dieser Name bewegt ziemlich viel in mir , dass tut soooo gut. Danke!

Du sagst: Und es zeugt von grosser Stärke, dass Du dies Alles zu thematisieren beginnst.

Es macht mir Angst. Was kommt da noch? Ich will mich einfach nur wieder an schöne Sachen erinnern. Es gab sie ganz bestimmt in meinem Leben!!! Das weiss ich.

Meine Mutter! Sie hatte es bestimmt auch nicht leicht, aber ich will nicht mehr wissen wiso, weshalb warum sie so ist wie sie ist!Damit habe ich 28 Jahre meines Lebens verbracht. Und wieder dieses schlechte Gewissen, weil ich so böse denke! Weisst du, als ich klein war, bin ich in unserem Garten überfallen worden. Ein Fremder Griff mir unter den Rock. Ich habe so laut geschrien wie ich konnte. Nachbarn kamen und riefen die Polizei!!! Ich, vielleicht zwischen 8 und 12??? ich weiss es nicht, habe die Polizei inständig darum gebeten, heute nicht mit meinen Eltern zu reden, da sie in der Kneipe sind. Sie sind gefahren und haben uns dann nachts aus dem Bett geholt. Meine Mutter besoffen! Auf dem Revier war ich nur am weinen, und meine Mutter hatte nichts besseres zu tun, als mich die ganze Zeit anzuschreien und mir zu unterstellen, dass ich das doch wollte und der Polizei endlich sagen sollte wer der jenige war!!! Bis sie rausgeschmissen wurde! Ich war so allein.

Dieses Thema wurde niewieder angesprochen. Bis vor ein paar Monaten!!! Meine Mutter wieder besoffen, wollte mir sagen wie LIEB sie mich doch hat.....! Da habe ich versucht mit Ihr darüber zu reden! Habe gesagt, dass ich Ihr das niemals verzeihen kann! Wieder dieser Schmerz, eigentlich wollte ich doch sagen, dass ich es niemals VERGESSEN kann, aber sie hat es nicht mal eingesehen. Warum hat mein Dad am anderen Tag mir nicht geholfen?

Oder Ihre ganzen Sauffreunde die meinten mich begrabschen zu müssen. SIE weiss nichts davon und ich glaube SIE will es auch gar nicht!

So ging es mein Leben lang. Noch NIE hat sie mir bei irgendetwas geholfen. Sie war NIE für MICH da. Als mein Vater starb, tat sie so, als ob nur SIE etwas verloren hätte. Sie bekam gar nicht mit, dass für uns eine Welt zerbrach. Sie ließ uns an nichts teilhaben um uns später Vorwürfe zu machen, dass WIR SIE nicht unterstützt haben.

Als vor 2 Jahren mein Ersatzmama und beste Freundin (MEINE Schwiegermama) an Krebs starb, bekam ich nicht mal ein Beileid von Ihr. Sie war immer Eifersüchtig auf meine Schwiegermama, weil ich sie wusste, das ich sie wirklich geliebt habe und vor allem habe ich sie bei uns zu Hause bis zu ihrer letzten Minute voller Liebe gepflegt! Ich vermisse sie so sehr.......sie war täglich für uns present, in jeder Lebenslage für uns da.......Ich glaube, für beide (Mutsch und Dad) habe ich immer noch keine Trauerarbeit geleistet! Im verdrängen und schlucken war ich immer die beste!

Therapie!!! Ich glaube du hast Recht. Ich kann meine Fassade nicht mal nach 13 Ehejahren vor meinem Mann fallen lassen!!!!! Aber wenn ich es nicht bald tue, verliere ich ihn! Seid einem Jahr kämpft er um mich und meine Liebe, und ich..................! Ich kann mich nicht öffnen!.

Was ich hier anonym ins Forum stelle ist das Eine, aber vor irgendjemand, schon mal gar nicht einem Arzt, erzählen wie schlecht es mir doch in meiner Kindheit ging. Oh man, es gib Menschen, die haben schlimmeres erlebt. Ich muss einfach lernen, damit umzugehen!

Ich gebe meinen Kindern nicht genug mit auf ihren Lebensweg, um glücklicher zu sein, als ich es bin!!! Davor habe ich so Angst. Ich möchte nicht, dass sie irgendwann vor mir stehen und sagen, Mama, DU bist Schuld dass..............................!

Ich habe einfach keine Kraft mehr. Egal was ich tue, ich denke immer, es ist falsch. Ich bin sooo pessimistisch geworden!

Es tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Ich glaube, dass darf man hier im Forum gar nicht. Wird nicht wieder vor kommen.

Super liebe Grüsse
Claudia
geborgenheit
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von geborgenheit »

Liebe Claudia

ja, es macht Angst, die alten Erinnerungen, vor Allem die schweren, hervorzuholen. Man möchte sich einfach nur ans Positive erinnern. Aber, und das spürst Du sicher selber, die vergangenen Erinnerungen wollen hochkommen, und das mit aller Macht. Und ich sage nochmals, es ist gut so. Nur - und das nach diesem letzten Posting von Dir - mit grossem Nachdruck - Du brauchst dazu Fachhilfe. Es kann auch eine Psychologin sein, wenn Dir ein Arzt zu grosse Angst einflösst.

Ich wurde selber als Kind sexuell missbraucht. Ich hatte das Glück, dass nicht auch noch Alkohol mit im Spiel war. Aber, und darum erzähle ich das, ich brauchte Hilfe, um diese Erlebnisse zu verarbeiten. Es ist ein langer Weg, aber er lohnt sich. Und - Du fällst niemandem zur Last, wenn Du zu Dir stehst!

Wenn ich sehe, wie Dich Deine Eltern im Stich gelassen haben, dann könnte ich vor Wut laut schreien. (Ich bin eher still, musst Du wissen ). Und Deine Mutter hatte auch noch die "Frechheit", Dir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber diese Schuld ist ganz eindeutig nicht Deine! Was sich da erwachsene Menschen manchmal erlauben, und es dann unter dem Deckmantel "Du wolltest es doch auch… " verstecken, ist einfach haarsträubend.

Du bist in mehrfacher Hinsicht schwer verletzt worden. Aber, und das ist das Beruhigende: Verletzungen können heilen. Nur: Du musst hingucken, wenn es hochkommen will, dann hilft verdrängen wenig. Und Du darfst und sollst Dir dazu Hilfe holen. Als Kind wurdest Du alleine gelassen. Jetzt aber bist Du für Dich verantwortlich und kannst entscheiden, ob Du wieder allein gelassen werden willst. An Deiner Stelle würde ich mir sagen, dass ich diesmal nicht alleine gelassen sein möchte und mir darum Hilfe holen, auch wenn es Dir schwer fällt.

Du erwähnst, dass Dein Mann seit einem Jahr um Dich kämpft. Wie wäre es, wenn Du ihm diesen Thread hier zeigen würdest, damit er weiss, warum Du Dich nicht öffnen kannst, obwohl Du das gerne möchtest? (Nicht erschrecken wegen diesem Vorschlag! Du darfst selbst entscheiden, was Du damit machst.) Aber - vielleicht ist es möglich, dass Ihr gemeinsam kämpft?

Es ist klar, dass Du gut verdrängen kannst. Ohne verdrängen hättest Du Deine Kindheit nicht überlebt… Jetzt bist Du Erwachsen und kannst anders mit diesen Dingen umgehen. Du kannst oder darfst steuern, wo Deine Grenzen sind. Du darfst Nein sagen. Du musst nicht mehr verdrängen, aber Du darfst etwas anschauen und dann für Dich überlegen, wie Du damit umgehen willst. Willst Du es "fortwerfen", willst Du es anders leben, bleibt es so wie es war? Diese Entscheidungsmöglichkeiten hattest Du als Kind nicht. Aber heute hast Du sie. Als missbrauchtes Kind muss man aber ganz neu lernen, damit umzugehen. Es sind einige Schritte nötig, bis man sich nicht mehr verstecken will, und bis man auch zu seinen Schwächen stehen kann, und dabei spürt, dass man trotzdem oder gerade deswegen, wertvoll ist.

Als ich von Deiner Schwiegermama gelesen habe, wurde es mir ganz warm ums Herz. Es scheint mir, dass Du da jemanden hattest, der Dich verstanden hatte und den Du verstanden hast. Vielleicht kann Dein Mann diese Rolle übernehmen? Er hat bestimmt gespürt, wie sehr Du für seine Mutter da warst und er weiss bestimmt, was er an Dir hat! Ich weiss, es ist schwer, zu vertrauen, aber so zaghaft versuchen? Habe Mut dazu!

Du siehst, meine Antwort ist auch lange geworden. Du brauchst Dich also wegen Deiner langen Nachricht nicht zu entschuldigen. Es soll ruhig vorkommen, dass Du zu Dir und Deinen Gedanken stehst. Wenn Du lieber Mailen willst, steht meine Mailadresse in meinem Profil.

Herzliche Grüsse
Geborgenheit
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe Geborgenheit, wow, deine Name hält was er verspricht. Gefühle pur . Ich danke dir aus tiefstem Herzen. Jetzt muss ich nur schauen, wie ich das wieder verarbeite . So was Liebes wie euch, trifft man nicht alle Tage!

Ich glaube, genauso, wie du es beschreibst, sieht es irgendwo in mir aus und es kommt momentan alles mit voller Wucht hoch! Und ich brauche unbedingt Hilfe, bevor ich zerbreche. Ich bin einfach ausgelaugt, habe leider nie gelernt, hilfe anzunehmen, weiss nicht wie.

Ja, ausser meine Schwiegermama. Sie war eine tolle Frau, sie war zu jeder Tages- und Nachtzeit für uns da! Aber hatte leider ein super schweres Leben. Allein erziehend mit 4 Kindern. Immer unglückliche Beziehungen, 8 Geschwister an Krebs verloren und hat nur für uns (ihre Kinder) und meinen Kindern gelebt! Sie konnte einfach nicht loslassen! Hat die Familie (ihre Familie) zusammengehalten. Ich habe noch nie so schöne Weinachten wie bei ihr verbracht, oder Ostern.....mussten wir Erwachsene zwischen 24 und 40 Jahren mit meinen Kindern Nester suchen . Nun ist sie nicht mehr da und alles bricht auseinander ;-(. Sie war erst 57 Jahre.

Das war die schwerste Zeit meines Lebens. Und ich dachte immer, ich würde mitsterben wenn mein Dad stirbt!!!

Was meine Kinder betrifft. Habe ich wirklich viel falsch gemacht. Ich will es nicht entschuldigen, aber damals waren sie 3 und 5 Jahre alt. Ich habe mit 24 Jahren meine Ausbildung wieder angefangen. Bayer, mein Arbeitgeber hat mir die Wahl zwischen Kündigen und Wiederaufnahme meiner Ausbildung gelassen. Und da ich doch recht jung meine Kinder bekommen habe, und jung sein werde wenn sie groß sind, hielt ich es für das Sinnvollste wieder Anzufangen. Natürlich todesängste ausgestanden, ob ich alles schaffe.

Ich war dadurch natürlich vollkommen überfordert, die Kinder den ganzen Tag im Hort. Das schlecht Gewissen. Oh man, da war so viel!!! Ich bin immer überkorrekt. Das heisst, ich habe meine Noten, die Sauberkeit der Wohnung und alle anderen Belange über meine Kinder gestellt! Und kam morgens mit dem Jähzorn meines Kleinsten nicht klar und habe auch mal gehauen! Ich war so verzweifelt (da spricht wieder mein Ego, ICH ICH ICH, mein Sohn war mit sicherheit verzweifelter!!! Oh man, ich habe soooooooooo viele Fehler gemacht.

Während der Ausbildung viel dann alles auf 2 Monate. Mein Vater lag 6 Wochen auf Intensivstation, kam danach auf normale und ich dachte er würde wieder Gesund. 2 Tage später starb er!!! Ich war am Tag davor nicht mal mehr bei Ihm weil wir Umgezogen sind! Das tut mir soooo LEID! Er hatte an dem Tag nochmal ein HOCH, das auch meine Schwiegermama hatte bevor sie starb. Ich war aber bei IHR, sooft ich konnte! Denn ich habe sie ja neben Arbeit, Kinder und , ach egal, bei uns gepflegt! Und saß bei ihr, wenn sie schmerzen hatte, wenn sie Angst hatte, nur ICH durfte ihr Zäpfchen geben , das durfte nicht mal der Pfleger oder ihre Tochter . Und war bei ihr als das Herz aufhörte zu schlagen. Bei Ihr weiss ich, habe ich alles getan was in meiner Macht und Kraft gestanden hat. Sie war toll und hat es verdient so geliebt zu werden!!! Die Ärztin hat gesagt, sie hätte in ihrer ganzen Laufbahn noch nie erlebt, dass jemand so liebevoll gepflegt wurde. Nein, nicht ich alleine! Meine Schwägerin aus München war so oft da wie sie nur konnte.

Aber mein Dad. Mir war der Umzug und die Ausbildung wichtiger. War nicht mehr bei Ihm. Und soll ich euch was sagen! Er ist Sonntags verstorben und was mache ich???? Gehe Montags wieder in die Berufsschule, hatte ja Angst etwas zu verpassen und nicht mehr mitzukommen!!! Und??? Egoistisch!!!

Sorry, war doch eigentlich bei meinen Kindern! Mein Glück zu dieser Zeit war, das ich einen Tag vor seiner Beerdigung, Zwischenprüfungen hatte. Ich glaube, ich wäre sonst auch gestorben. So konnte ich mich voll auf Kartons auspacken und lernen konzentrieren. ICH mal wieder. Und die Kinder???? Wieder gelitten. Ich war glaub ich eine Rabenmama!

Naja, 2001 war dann alles zu viel für die Kinder. Ich im Juni OP, bei meiner Entlassung erfahren das meine allerliebste Schwiegermama Magenkrebs hat! Habe sie die Monate vorher schon immer nach der Arbeit zu uns geholt oder bin direkt zu ihr. Die Kinder haben mich kaum gesehen. Dann die Einschulung meines Jüngsten (ich habe nicht mitbekommen wie meine Kinder sich verändert hatten (nennt man doch unsensible)! Dann haben wir sie zu uns in unsere 3 Zimmer Wohnung geholt. Versucht ein Haus übern Bayer zu bekommen, damit sie ihr eigenes Zimmer bekommen konnte und auch geschafft. 1 Tag vor unserem Unmzug haben wir sie im Oktober beerdigt. Ich war wie immer so naiv, und dachte wir hätten sie noch länger für uns! Aber wir waren bei Ihr. Das ist das wichtigste.

Das war für die Kiddis zu viel! Mein Jüngster wurde in der Schule und im Hort agressiv! Und hat zum Schluss seine Sachen zerschnitten die er anhatte. Da wurde es dann höchste Zeit aufzuhorchen! Es ist lange her! Er geht gern zur Therapie. Er ist immer noch Bettnässer. Ich war es bis 15. Es hörte auf, als ich meinen Mann kennenlernte! Mein Sohn ist jetzt neun und steht jetzt kurz vor seiner ersten Klassenfahrt genauso viele Ängste durch wie ich damals! Was ist wenn ich einnässe? Oh man. Der arme Kerl.

Geborgenheit. (Der Name geht immer wieder durch und durch) VIELEN DANK für zuhören. Weiss nicht was mit mir los ist. Könnte real niemals über die Dinge reden. Aber wie ihr seht, komme ich aus dem Grübeln nicht mehr raus!!! Hiernach brauche ich keine Therapie mehr. Soviel erzählt habe ich mein ganz leben nicht. Aber hier darf ich mich öffnen, denn ihr könnt und würdet es nicht ausnutzen und mich verletzen.

Mir bleibt leider nur ein Dankeschön
Claudia
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Ups, sorry, habe nicht aufgepasst!!!

Schon wieder so lang ;-(. Kann das ärger geben?

Gruss
Claudia
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Ohje, gerade rief der Psychologe meines Sohnes an, und wollte mir die Nummer einer guten Klinik geben!!!!!!!!!!

Oh man, habe ja gestern erzählt, dass ihm aufgefallen ist, dass irgendetwas nicht stimmt. Hat mich dann auch noch mal zuhause angerufen und wollte mit mir reden oder einen Termin vereinbaren! Ich bin aber total blockiert. Ich glaube ich habe angst davor, dass es durch das "laute" erzählen alles noch mal real werden könnte.

Naja, ich bin total gerührt, durch seine Fürsoge mir gegenüber, aber bin auch total peilich berührt und schäme mich zutiefst, das er es weiss!!!!!!!!!

Mein Mann hat gefragt, was er wollte. Ich kann absolut nicht lügen, und habe ihm gesagt das er gestern gemerkt hat das es mir nicht gut ging, und.................! Auf jedenfall hielt er das für übertrieben.

Er ahnt nicht einmal wie es mir geht!!!!! Habe ja auch lange Jahre lernen können, mich so zu verstellen.............

Er weiss, das ich evtl. eine Therapie machen werde.....aber er hat keine Ahnung warum! Er würde glaub ich, nicht damit klar kommen, wenn er wüsste, dass ich nicht so viel vertrauen habe und mich ihm anvertraue. Es tut mir so leid. Er wäre bestimmt für mich da. Er würde alles für mich tun.

Ich weiss nicht was ich machen soll....Es ist mir sooooo peinlich! Was denkt er jetzt von mir??? ohje

Wölkchen
winnie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von winnie »

Liebe Claudia,

ich kann verstehen, daß Deine erste Reaktion Scham war.
Aber Deine zweite sollte Dankbarkeit sein (sorry, wenn sich das so pathetisch anhört, mir fiel kein besseres Wort ein!) Denn es ist wirklich wunderbar, daß dieser "fremde Mensch" von sich aus auf Dich zukommt und Dir Hilfe anbietet.
Ich weiß noch, wie ich mich in meiner schlimmsten Deprizeit gefühlt hab - was hätte ich darum gegeben, wenn es damals jemand in meiner Umgebung GEMERKT hätte, wenn dieser Jemand dann gekommen wär und zu mir gesagt hätte "Dir geht's doch schlecht! Kann ich dir helfen?"
Sich selbst dazu durchzuringen, daß es alleine nicht mehr geht, daß man jetzt dringend los muß und sich professionelle Hilfe suchen - das ist ein Schritt, den man erst mal schaffen muß. Gesegnet die, die dann jemanden haben, der sie sozusagen an der Hand nimmt.

Liebe Claudia, sieh es als Deine einzigartige Chance an! Nimm die Hilfe dieses Therapeuten an! Vielleicht kann er ja auch mal mit Deinem Mann reden, daß dieser die ganze Sache auch endlich mal nicht mehr für übertrieben hält?

Es gibt keinen Grund, in den Boden zu versinken! Dir geht es schlecht, und Du brauchst Hilfe, Punkt. Gott sei Dank ist dieser Therapeut aufmerksam gewesen! Übrigens, es gehört auch zu seiner Arbeit mit Deinem Sohn! Denn wenn er Deinen Sohn erfolgreich therapieren will, muß er zwangsläufig die im Umfeld des Kindes vorhandenen Probleme mittherapieren. Und nie im Leben konnte Dein Sohn von Deinem Zustand unbeeindruckt bleiben!!! Im Grunde ist es ja ein Problem, das die gesamte Familie betrifft, oder nicht?

Ich wünsche Dir, daß Du die Kraft findest, Dir wirklich Hilfe zu suchen. Bitte laß Dir helfen!!

Alles Liebe,
Winnie
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Xenia »

Liebe Claudia,

ich kann Winnie voll und ganz zustimmen. Nimm' die Hilfe an.

Du fragst Dich, was der Therapeut Deines Sohnes jetzt von Dir denkt. Nun, ich denke mal, er wird nichts schlimmes über Dich denken. Wieso sollte er das auch??? Er sieht wahrscheinlich die Mutter Deines Sohnes, die momentan von ihren Problemen aufgefressen wird. Und wie Winnie schon sagt, muß er die ganze Familie mit einbeziehen in die Therapie Deines Sohnes. Er wird nicht schlecht von Dir denken. Sonst hätte er nicht angerufen. Er sieht die Not, in der Du bist.

Mir ist aufgefallen, daß Du Dich sehr oft entschuldigst und Dir die Verantwortung für irgendwelche Dinge aufbürdest. Daraus schließe ich, daß Du Dich für absolut wertlos und nicht liebenswürdig hältst. Das stimmt nicht. Jeder Mensch ist auf seine Art wertvoll und liebenswürdig.

Bei mir ist es so, daß ich meiner Therapeutin Dinge erzählen kann, die ich sonst niemandem erzählt habe. Das ist das gute an den Therapeuten, man kann ihnen alles erzählen.

Viel Glück

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
down_under
Beiträge: 49
Registriert: 22. Jan 2004, 22:42

Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von down_under »

Hallo Claudia,

erst einmal wollte ich Dir alles Gute und viel Kraft wünschen. Wenn ich mir alles was Du geschrieben hat durchlese wird klar, was für eine lange Liste an Belastungen Du zusammen bekommst.
Vieles was Du schreibst läßt mich an eine Depression denken. Das wäre auch eine ganz natürliche Reaktion auf so viele / lange Verletzungen und Belastungen.
Wenn es Dir so schlecht geht, dann ist das Allerwichtigste, das Du Dir Unterstützung holst. Da spürst Du bestimmt auch, sonst hättest Du wohl nicht den Weg hierher gefunden.
Das Hilfsangebot des Therapeuten eures Sohnes kommt auch nicht von ungefähr. Ich finde das ist eine tolle Gelegenheit um mal mit jemandem der sich mit Problemen und Problemlösungen auskennt zu reden. Der Riesenvorteil ist noch, das der Dich und die Familiensituation schon ein wenig kennt.
Ich kann Dir nur empfehlen mit dem mal zu reden, der kann Dir helfen Deine Gedanken zu sortieren und zu überlegen was Du am Besten tust. Und das Du dringend etwas unternehmen solltest lese ich auch aud Deinen Beiträgen heraus, Du, Deine Kinder und auch Dein Mann und Eure Beziehung werdet beeinträchtigt. Da muß sich etwas bewegen und verändern.

mach Dir nicht zu viele Vorwürfe wegen Deiner Kinder und eventuell begangener Fehler. Fehler machen alle Eltern, die wenigsten sind gravierend. Es kommt auch ganz wesentlich darauf an, was Du für Deine Kinder tust. Und wenn Du jetzt Deinem Gefühl folgst und mit professioneller Unterstützung Deine Probleme löst, tust Du das Beste für Dich und Deine Kinder. Die Vergangenheit kannst Du eh nicht ändern, aber die Zukunft kannst Du beeinflussen. Und das Kinder eine verantwortungsvolle Mutter brauchen weißt Du selber am Allerbesten. Ich wünsche Dir dabei viel Kraft und auch ganz viel Erfolg, ich bin sicher, das Du das schaffst.

Ich wünsche Dir Alles Gute,

Liebe Grüße,

down_under

P.S Kürzlich hat Dr. Niedermeier etwas über ACAs geschrieben, die Erwachsenen Angehörigen von Alkoholikern. Vielleicht enthält das auch ein paar Gedanken für Dich.
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1081523338
Wölkchen30
Beiträge: 372
Registriert: 13. Apr 2004, 23:31

Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe/r Winnie,

hör mal. Bitte versteh mich nicht falsch!!! Mein Mann ist nicht unsensible. Er hat mir oft genug gesagt, dass er mich wieder kennenlernen möchte, und wissen will was in meinem "hübschen Köpfchen" (so nennt er es immer vor sich geht.

Er kann nichts dafür, das er es nicht einmal erahnen kann. Bitte, tue ihm kein unrecht. Er kann nichts dafür! Es ist alleine meine Schuld, weil ich mich ihm nicht mitteile! Er merkt doch, dass ich mich so sehr veränder. Und steht hinter mir, was die Therapie betrifft!!!

Ja, du hast recht, unter mir leidet die ganze Familie. Ich weiss. Und genau deshalb gehe ich in therapie. Ich will sie nicht kaputt machen. Ich will das meine Kinder mich auch in 20 oder 30 Jahren noch lieben!!!

Was den Therapeuten meines Sohnes betrifft, ja, er ist wirklich lieb! Bin ihm sehr dankbar, kann mir aber irgendwie nicht helfen lassen. Ich kann nicht real "jammern"! Habe ich ihm gestern am telefon gesagt. Ja, er hat mir auch gesagt, das ich es Wert bin, mir helfen zu lassen. Aber.............!Und ich denke, er macht es vor allem, weil er mich mag! Und normalerweise schaffe ich es immer ein lächeln auf den Lippen zu haben, nur gestern nicht..............hab die Kraft nicht dazu.

Ihr seid alle so lieb
Vielen, vielen Dank Winnie, es tut wirklich gut

Claudia
geborgenheit
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von geborgenheit »

Liebe Claudia

durch das laute Erzählen wirst Du sicher nicht nochmals missbraucht... Du kannst jederzeit steuern, wie weit Du mit Aufarbeiten gehen willst. Es scheint mir, dass die Zeit für einen Anfang reif ist. Spüren musst Du selber, wie es in Dir drin aussieht.

Dass der Therapeut Deines Sohnes anruft, würde ich ihm ganz hoch anrechnen! Er verurteilt Dich bestimmt nicht. Ich stelle mir immer vor, dass ein Mensch Therapeut wird, weil er helfen will und nicht, weil er verurteilen will, sonst wäre er wohl Richter geworden. (nichts gegen Richter, es ist einfach ein anderer Beruf...) Der Therapeut hat wahrgenommen, dass es Dir schlecht geht und darauf reagiert.

Nimm es als Chance, wie Winnie, Xenia und Down_under schon gesagt haben. Und: Gerade wegen Deiner Geschichte bist Du ein sehr wertvoller Mensch. Leid, schwere Erfahrungen sind kein Makel, sondern prägen Dich und sind ein Teil Deiner Geschichte. Du wirst herausfinden, wo Dich diese Geschichte zu Deinen Stärken hinführen kann.

So möchte ich Dir Mut machen: Springe ins kalte Wasser und mache morgen einen Termin mit diesem Therapeuten ab!

Herzliche Grüsse
Geborgenheit
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe Xenia, lieber down_under,

ich WILL Hilfe. Nur die Therapeuten haben keine Zeit für mich!!! Habe schon so viele angerufen. Eine Klinik kommt nicht in Frage. Muss Montag wieder Arbeiten, haben diese Woche Urlaub. Ich kann nicht krank machen! Ich weiss nie, wann meine Kinder krank werden. Es reicht, wenn ich dann zu Hause bleibe.

Mit dem Therapeuten meines Sohnes kann ich nicht reden. Er ist super lieb, mein Sohn hat ihn sicher sehr lieb! Aber ich kann nicht!!!

Ausserdem macht der Therapeut, bei dem ich am 29. einen Termin habe, Analyse und Tiefenpsychologie!!! Ich habe angst dass es nichts für mich ist!!! Brauche ich nicht eher Verhaltenstherapie???? Könnt ihr mir dazu raten? Ich kenne mich nicht damit aus, ich weiss nur, das er, genau wie ich, graben wird. Ich weiss nicht, ob ich dass durchstehe. Ich fände es besser einfach nur mein Verhalten zu ändern!

Ich danken euch für eure Hilfe. Ich kann es kaum fassen

Danke euch allen
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe Geborgenheit, hmmmmmmmmmm....

Meine vorige Mail gilt auch für dich! Ich weiss nicht was ich sagen soll. Kann meine Dankbarkeit gar nicht so zeigen, wie ich es fühle!!!

Danke
geborgenheit
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von geborgenheit »

Hallo Claudia

nun haben sich unsere Beiträge überschnitten Ich verstehe Deine Angst gut. Aber ich denke, dass Du es wagen darfst, einen ersten Schritt zu tun. Du darfst jederzeit sagen: Halt, jetzt brauche ich eine Pause... Es darf niemand bei Dir bohren, wenn Du es nicht willst!

Du wirst Deinen Weg finden. Du hast schon so viel überlebt, Du wirst auch hier weiter gehen können. Setze Dich nicht unter Druck, gleich zu Beginn die perfekte Therapie finden zu müssen. Probiere aus, und dann merkst Du schnell, obs gut ist oder nicht.

Nochmals herzliche Grüsse
Geborgenheit
geborgenheit
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von geborgenheit »

Bitte, wir alle sind schon froh gewesen um den Zuspruch hier
Kes
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Kes »

Liebe Wölkchen !

Wie gestern geschrieben: Ich schau heute mal rein, weil ich wissen wollte, wie es Dir so geht. Und hier bin ich kurz.
Ich muß Dir nicht leid tun - war gestern gern für Dich da !

Du hast ja hier im neuen Thema schon viele Rückmeldungen bekommen, die Dir alle bestätigen, daß Du Hilfe annehmen solltest und Dir nicht so große Gedanken machen solltest über "was denkt der Therapeut von mir", "was hab ich falsch gemacht".

Weißt Du - ich habe einen Bruder mit Alkoholproblem. Mein Bruder ist das Liebste was ich habe.
Jahrelang habe ich mich geschämt, weil er ein Problem hatte.
Jahrelang bin ich jede 2. Nacht zu ihm gefahren und habe stundenlang mit ihm gesprochen und versucht ihn auf einen für mich richtigeren Weg zu bringen.
Jahrelang habe ich mich für ihn aufgeopfert, mir Vorwürfe und Gedanken gemacht was wohl falsch gelaufen sei.
Jahrelang habe ich alle Probleme verleugnet, weil es mir peinlich war zuzugeben, daß ich einen Bruder mit Alkproblem habe.

Und nun ?!
Die ganze jahrelange Aufopferung hätte ich anders machen sollen.
Ich hätte eher an mich denken sollen, dann wäre es vielleicht nicht ganz so arg wie jetzt gekommen.
In meiner Theragruppe habe ich das alles schon erzählt und keiner hat mich oder meine Familie verurteilt und das ist gut so.

Aber ich seh's ja - Du bist hier heute in guten "Schreiberhänden".

Wollte mich nur mal kurz melden und sag auch schon wieder tschüß für heute, da mein Tag nicht sonderlich gut war und ich im Moment ziemlich down und fertig bin. Habe auch noch "Hausaufgaben" für meine Therapie zu machen, vor denen es mich so richtig graut, da das ein Aufgabengebiet ist, das ich für seeeehr schwierig halte.

Viele liebe Grüße und wenn auch noch ziemlich zeitig eine gute Nacht wünscht

Kes
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Lieber down_under,

leider erklärt doc nicht viel!!! Aber ich bin 100 % davon überzeugt, dass ich darunter falle, denn ich habe gestern im inet geschaut unter der Seite:

http://www.alkohol-hilfe.de/Fakten/kinder_fakten.htm

Dieses Wissen kann mir nur leider nicht helfen. Weisst du was ich meine? Ich denke, ich habe als Kind schon gewusst, das es nicht richtig ist...........und habe es verflucht, dass Lehrer, Nachbarn sogar der Kindertherapeut meines Bruders nicht geholfen hat! Doch meinem Bruder schon. Aber ich habe mir als Kind immer gewünscht da weg zu kommen. Am liebsten mit meinem Dad! Er war leider zu schwach und meine Mutter zu dominant...........

Ich danke dir sehr für diesen Tip. Bitte fasse es nicht bös von mir auf, ja.

Claudia
winnie
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von winnie »

Liebe Claudia,

mir fiel schon wieder auf, daß Du meine Aussage, daß die Probleme Deines Sohnes sicherlich nicht ganz ohne Zusammenhang zu den Deinigen seien, sogleich interpretierst als "Ja, meine Familie leidet unter mir"

Ich würde sagen, zuallererst leidest DU UNTER DIR!!!
So viele Wenn und Abers, warum Du keine Hilfe annehmen kannst, und warum die Therapie, in die Du gehen wolltest, ja wahrscheinlich ohnehin nichts für Dich ist. Und gleich wieder Deinen Mann in Schutz genommen, obwohl Du ein Posting weiter oben geschrieben hattest, daß er auf die Intervention dieses aufmerksamen Therapeuten meinte, er hielte das alles nun doch für etwas übertrieben...

Merkst Du nichts, Claudia?
Dir geht es hundeelend. Und wie Du vielleicht weißt, ist eines der Hauptsymptome einer Depression, daß man denkt, daß man an allem ganz alleine Schuld ist.
Du wehrst Dich mit Händen und Füßen dagegen, daß Du einfach nicht mehr kannst.
Ich meine, ich versteh Dich gut, mir ging's ganz genauso: "Ich kann doch nicht krank machen", "Ich muß doch...", "Ich kann doch nicht...", "Was sollen die anderen von mir halten...", "Ich müßte doch bloß mal...", "Es liegt ja eh nur an mir..." usw.
Genau so kennen es mit Sicherheit die meisten hier.
Das Verdammte an Depressionen ist nämlich, daß man sich einfach nicht eingestehen will, daß es SO NICHT MEHR WEITERGEHEN KANN! Man versucht, mit allen möglichen Argumenten, alle Hilfe auszuschlagen.
Deswegen nennt man Depressionen auch die "Ja, aber...-Krankheit".

Du kannst nicht mehr, Claudia, bitte laß Dir helfen!!!
Das ist kein Versagen oder ein Grund, sich zu schämen, sondern eine KRANKHEIT, gegen die Du Dich behandeln lassen solltest.

Winnie
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe Kes, danke dir, ich werde an dich denke und hoffe, dass du es schnell schafftst und es dir morgen wieder besser geht. Sagst du mir?

Wölkchen

@all:

wisst ihr, ok, so schlimm wie momentan war es noch nie, aber die anderen Gefühle sind mir bekannt! Ich sehe es nicht so extrem wie ihr, dass ich mir unbedingt Hilfe suchen muss. Ja, zwischendurch denke ich es geht nicht mehr, so wie heut morgen oder gestern abend, aber dann werde ich von irgend etwas abgelenkt (momentan renovieren wir, und ich bin das aller erste mal keine wirkliche Hilfe, schäm) und dann ist wieder gut!

Ich könnte es auch gar nicht vor meinem Mann und vor mir rechtfertigen, warum ich jetzt, sofort hilfe brauche, auch wenn ich teilweise so denke ;-(. Aber es ist albern.

Macht euch keine Sorgen, bitte. Es ist ein überwältigendes Gefühl, wenn man weiss, da macht sich jemand sorgen.......Vielen Dank das ich es spüren darf . Jetzt übertreibe ich aber.

Gruss
Wölkchen
Wölkchen30
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von Wölkchen30 »

wisst ihr, solangsam habe ich das gefühl, dass ich mir das einreden lasse! Bitte tut das nicht!

Liebe Winnie, die Therapeuten haben keine Zeit für mich, sonst würde ich gehen. Mit dem meines Sohnes kann ich es nicht!!!

In eine Klinik gehe ich nicht. Mein Betrieb auf Arbeit wird bald zu gemacht. Ich war letztes Jahr in Mutter-Kind-Kur, die mir ausser noch mehr depressionen nichts gebracht hat. Habe JETZT urlaub, und kann nächste woche nicht wieder fehlen. Ich will auch nächstes Jahr noch einen Job haben. Ja, natürlich auch noch eine Familie, aber das liegt ganz alleine in meinen Händen. Ich werde die 2 Wochen bis zum Termin irgendwie schaffen. Und selbst dann, kann er mir in einer 3/4 Std. nicht wirklich helfen. Dass heißt, dass ich noch Wochen vor mir habe, in denen ich stark sein muss!!!

Auch dieses Posting ist NICHT bös gemeint. Nicht als solches auslegen. Bitte Winnie.
emriye
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von emriye »

Liebe Claudia,
komme erst jetzt wieder dazu an PC zu sitzen. Hab jetzt erstmal Dein letzten Thread gelesen. Und wundere mich für was Du Dir alles Schuld gibst. Ohjee, das kenne ich auch zur Genüge. ABER, was ganz wichtig ist, liebe Claudia, Schuld hast Du an Deiner Vergangenheit 0,0 %!!! Du warst ein Kind, das ohne Liebe aufwuchs und leider Gottes sind diese Kinder besonders leichte Opfer für irgendwelche Drecksäcke, wie diese Pädos. Ein Kind sucht Liebe und Geborgenheit und keinen Sex oder Betaschereien und gerade diese Pädos haben einen großes Gespür für Kinder, die sehr vernachlässigt werden. Sie nutzen die Suche nach Geborgenheit schamlos aus und reden dann letzendlich den Kindern noch ein, wie ekelig und böse sie sind, weil sie(das Kind) an allem Schuld sind was geschieht!!! Und merkst Du was ??? Du fühlst Dich noch heute für alles schuldig und verantwortlich was garnicht Dein Schuh ist. Du verteidigst sogar Deinen Bruder, Du verteidigst diese Typen zu denen Du "angeblich" freiwillig gegangen bist!! Nein, kein Kind tut dies, sie haben Dich manipuliert, wie Deine Mutter oder Deine Eltern.Ich will jetzt lieber nicht zu tief gehen, ich hoffe es war nicht zu viel was ich geschrieben habe.....
Ich will Dir nur mitteilen, dass es mich sehr berührt was Du schreibst und ich auch eine große Wut spüre was Dir alles geschehen ist. Du bist sehr wertvoll!! Und red Dir bitte nicht den gleichen Kackmist ein, der Dir als Kind eingeredet wurde. Ich finds klasse, dass Du Dich hier öffnen kannst aber pass auch auf Dich auf, dass es nicht zu viel für Dich wird??!! Durch die Anonymität bist Du zwar geschützt, weil Dich niemand erkennt, ABER, letztendlich bist Du mit all dem alleine was hochkommt und dafür wäre eine Therapie, ein Rahmen der Dich real auffängt sicher viel besser für Dich!! Es tut mir sehr leid, zu wissen, dass Du jetzt alleine, mit all dem tiefen Schmerz bist!!! Und noch was, das was Du schreibst ist in keinster Weise jammern!!! Du hättest erstmal eigentlich allen Grund zu jammern, aber Du tust nicht jammern, echt nicht!! Aber es könnte Dir auch mal gut tun...
Liebe Claudia, ansonsten kann ich mich nur all dem anschließen was die anderen geschrieben haben!! "Du bist das beste Vorbild für Deine Kinder, wenn Du ihnen vorlebst, hey mir gehts schlecht aber ich sorge gut für mich und euch, damit ich wieder richtig zu mir zurückfinde und es bald besser wird".
Und versuch Deinen Mann einzuweihen, ihm mitteilen wo Du gerade stehst - er würde Dir bestimmt gerne helfen, wenn er könnte und wüßte was los ist"!! Menschen, die nicht so eine Vergangenheit hatten, können sich erstmal nicht vorstellen was alles in einem vorgeht, weil sie das nicht kennen, ABER wenn sie wissen was los ist und nicht mehr spekulieren müssen - kann er Dir auch eine große Stütze werden. Aber er sollte auch nicht unbedingt Dein Ersatztherapeut werden, ein professioneller Mensch kann Dir viel besser helfen weil er das Handwerk gelernt hat und weil er/sie emotional nicht so voll und eng mit Dir verbunden sind.
Alles Liebe Dir
emriye

P.S wenn eine Therapie momentan unmöglich erscheint, kannst Du auch einen guten Psychiater aufsuchen, eine Beratungsstelle - wo man auch in Notfällen 15 Kriseninterventionsstunden bekommt oder wirklich Deinen Hausarzt einweihen, vielleicht hat dieser noch eine gute Idee wo Du schnell und problemlos Unterstützung bekommst...
geborgenheit
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Re: Entschuldigt bitte.......

Beitrag von geborgenheit »

Liebe Claudia

ich denke nicht, dass irgend jemand Dir etwas einreden will. Du wirst spüren, welches Dein Weg ist. Es scheint mir ganz wichtig, dass Du Dich mit Deiner Befindlichkeit ernst nimmst und auch Deine Schritte machst.

Mir geht es oft so, dass ich, wenn ich mitten drin stehe, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe und dann einen Anstoss von Aussen brauche. Diese Gedanken hier können Anstoss sein, sie müssen es aber nicht. Was Du damit machst, ist ganz allein Deine Sache.

Du brauchst Dich also nicht unter Druck gesetzt zu fühlen, oder zu denken, Du müsstest etwas tun, das Du nicht tun willst. Eine Frage noch: Wenn Du Dein Bein gebrochen hättest, was wäre dann???

Ist es bei Depressionen nicht auch so, dass es Notfälle geben kann?

Ich hoffe, dass Du trotz vieler Gedanken gut wirst schlafen können und morgen Deinen Urlaub so richtig geniessen kannst.

Herzliche Grüsse
Geborgenheit
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