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Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 11. Apr 2004, 21:46
von Flo
... Stück für Stück!

Zwar wird gerne behauptet, "Kopf hoch!" zu einem Depressiven zu sagen, wäre ebenso verfehlt, wie einen Bergsteiger mit Gipsbein den Mount Everst erklimmen zu lassen - aber, seien wir doch ehrlich zu uns, manchmal muss man sich wirklich zusammenreißen und etwas mehr Willen zeigen, um aus dem Tief herauszukommen.

Gut, wenn einem alles um einen herum zu viel wird, sich Abwasch, Rechnungen und Wäsche stapeln und das Bett gerade noch der einzig erträgliche Ort auf Erden ist, dann ist man oft überzeugt, dass es kaum einen Weg hinaus gibt.

Dennoch - haben wir nicht oft auch zu große Erwartungen? Wollen schnelle Erfolge, und uns nicht mit Dingen "aufhalten", die aussichtslos erscheinen? (Paradox, denn depressive Phasen sind meist äußerst unproduktiv).

Deshalb möchte ich eine kleine Sammlung starten. Habt ihr Tipps, könnt ihr simple Strategien empfehlen, die euch helfen, den Weg aus dem Tief zu finden, oder nicht noch tiefer abzusacken? Egal, wie klein und unbedeutend solche Dinge manchmal erscheinen, in der Summe können sie einen großen Unterschied machen...

Hier beginnt die "Das-Hebt-die-Laune-Liste":
1. Aufrecht gehen und nicht mit gebeugtem Rücken durch die Gegend schlurfen. Sich auf seinen Gang zu konzentrieren kann zudem von negativen Gedanken ablenken.
2. Eine Zimmerpflanze in Obhut nehmen. Zum einen kann die Verpflichtung des Gießens manchmal helfen, zum anderen sind Zimmerpflanzen auch als gute Zuhörer bekannt
3. Einen "Fixpunkt" am Tag schaffen. Z.B. jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen, oder pro Tag eine Stunde spazieren gehen (wenn man eher zur Sorte Siebenschläfer gehört).
4. Forumsbeiträge mit bildhafter Sprache schmücken
5. Etwas "komisches" tun - etwas, was vollkommen aus dem Kontext gerissen ist (und somit das Potential hat, negative Gedankenkreise zu durchbrechen). Meine Favouriten: In einem belebten Park auf einen Baum klettern, sich kopfüber an einen Ast hängen, einem Kind die Zunge rausstrecken, wenn die Mutter nicht guckt

Fortsetzung erbeten!

Gruß, Flo

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 00:08
von Michi61
Hallo Flo,
finde die Grundidee von Dir echt Klasse.
Mit den Tips und wie ich sie umsetze.
Aber glaubst du es geht so einfach vielleicht bei Dir?
Denke es funktioniert,wenn man gerade mal ein kleines Hoch hat.
Ich habe ein absolutes Tief zur Zeit,und nichts kann mich zum lachen bringen.
Das perverse daran ist,dass ich gerade 8 Stunden Dienst geschoben habe,und noch den Pausenclown gespielt habe.Sprich viel gelacht,dabei wollte ich am liebsten weinen.
And diesem Verhalten von mir merke ich,dass ich wieder ganz unten bin.
Schlafstörungen,Angstzustände,Panik,und mir ist alles egal.
Vielleicht bin ich selber Schuld,hatte Tagelang mein AD abgesetzt(Remergil)nun muss ich dafür büssen denke ich.
Aber habe mich doch erwischt,als ich dein Posting lies,dass ich doch ein Lächeln zustande bekommen habe.
Die Idee ist ja nicht schlecht.
Dicken Gruss
Michel

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 12:57
von Ronja75
6. Mindestens einen Kontakt zu einem anderen Menschen täglich.

7. Mindestens eine warme Mahlzeit täglich.

8. 2 l trinken (am Tag )

9. Nicht im Schlafanzug bleiben, sondern anziehen.

10. Belohnungssysteme: wenn ich "dies" geschafft habe darf ich "das".

11. Entschleunigung: für alles viel Zeit lassen.

Viel Glück, Ronja

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 14:28
von C.
12. sich verzeihen wenn's nicht geklappt hat - und die nächste gelegenheit nutzen.

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 16:25
von Alba
Liebe Flo,

danke für die Übernahme des "Elefanten" aus dem Feedback-Forum!

Finde die Idee sehr sehr gut!!

Michel: geht mir genauso, deine Zeilen hätten von mir sein können. Aber wenn wir es schaffen, diesen Thread am Schluss zu kopieren und in Word zu packen und wenn wir sehr low sind zu überfliegen, dann ist das doch schon ein eventueller kleiner zarter vielleicht brechender aber vielleicht auch nicht Strohhalm.

Daher sage ich zu:

13) den thread lesen und anschliessend kopieren, Erinnerungszettel auf den Schreibtisch legen (zB "Elefantenessen nicht vergessen!")

Barbara

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 12. Apr 2004, 17:21
von samtpfote
Ihr seid so lieb und ihr seid die einzigen, die wirklich verstehen, wie es einem geht, wenn man in einem schwarzen Loch sitzt. Ich glaub, ich kann derzeit nicht mal eine Maus essen, geschweige denn einen Elefanten, aber trotzdem tut's gut, euch zu lesen. Danke!

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 14. Apr 2004, 13:55
von Flo
14. Geistig aktiv bleiben - und sei es, indem man einen gesamten Nachmittag Karten spielt, seine Briefmarkensammlung sortiert, oder Memory, Schach, Mühle (was auch immer) gegen sich selber spielt.
15. "Wenn es dir einmal nicht so gut geht, dann mache Musik!" Diesen Rat hat meine Oma mir einmal gegeben. Musik hilft! Und wenn es lediglich das leise Summen eines Kinderliedes beim Abwaschen ist.
16. Wenn das aktive Musikmachen jedoch eine zu große Qual und unerträglich ist, auf den passiven Konsum umsteigen. Manche Stücke/Werke können sehr aufbauend wirken. Z.B. Mendelssohns 4. Symphonie (Italienische), Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" ...


-Flo

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 14. Apr 2004, 14:01
von Alba
17.)
sorry muss aber sein
die "Kleine Nachtmusik" von Mozart *ab*schalten.
Dafür auflegen: Dvorak, 9. Sinphonie, "Aus der neuen Welt", diese anhören mit offenem Sinn und geradem Rücken......

Re: Wie isst man einen Elefanten?

Verfasst: 17. Apr 2004, 18:09
von jolanda
18. oder Beethoven 7. Sinfonie

Gruß Jolanda