Die richtige Therapeutin für mich?

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Hanna67
Beiträge: 4
Registriert: 4. Nov 2014, 09:11

Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Hanna67 »

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und brauche dringend eure Meinung zu meiner Therapeutin.
Zum Hintergrund. Anfang dieses Jahres war ich nervlich und körperlich völlig am Ende. Mein Arzt hat mich für mehrere Wochen krankgeschrieben und mir eine Überweisung zur Psychotherapie gegeben. Meine Probleme/Baustellen liegen in mehreren Bereichen: Doppelbelastung (Beruf, zwei Grundschulkinder, Haushalt), schwierige Beziehung zu meinen Eltern (insbesondere Vater), unglücklich mit meiner zweiten Ehe, Konflikte auf der Arbeit, großer Mangel an Selbstsicherheit…
Ich hatte Glück und bekam relativ schnell bei einer Therapeutin (FÄ für psychotherapeutische Medizin) einen ersten Termin, weil dort gerade ein Platz frei wurde. Von Anfang an war ich mir nicht sicher, ob sie die richtige Therapeutin für mich ist. Sie machte häufig meditative Entspannungen (sie sprach von Hypnose), die mich persönlich allerdings nicht weiter brachten. Aber wegen der sehr langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz, wollte ich es mit ihr versuchen.
Jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich nicht weiß, ob sie mir gut tut, oder eher schadet. Ich empfinde Sie als sehr feministisch, vielleicht schon männerfeindlich. Jedenfalls lässt sie sehr wenig Gutes an ihnen. Spricht von den starken Frauen, die wir wieder werden müssen. Von den alten, starken Göttinnen der Geschichte. Das „negative“, was ich an meinem Mann bemängle, wird von ihr „unterstrichen“. Eine Trennung scheint wohl für sie die beste Lösung.
Sie möchte mich in eine Klinik einweisen (Heiligenfeld Waldmünchen - Posttraumatische Belastungsstörung). Aber ohne meine Kinder möchte ich nicht so lange weg. Und wenn ich sie mitnehme, dann habe ich das Problem mit der Schule, 6-8 Wochen! Die Klassenlehrerin meiner Großen habe ich kurz darauf angesprochen. Sie hält es für keine gute Idee, die Kinder für so lange aus der Schule zu nehmen. Und mein Mann will erst gar nichts davon wissen.
Das ganze zermürbt mich immer mehr. Und jetzt hat meine Therapeutin mir in der letzten Stunde das DU angeboten. Hat mich zu einem Frauentreff eingeladen, bei dem es um starke Frauenbilder / Göttinnen geht. Und immer wieder erzählt sie von Erlebnissen aus ihrer Kindheit und Ehe… Dinge, wie ich vermute, die sie selber noch nicht verarbeitet und abgeschlossen hat. Erlebnisse und Gefühle, die sie auf ihre Patientinnen projiziert?
Ich bin jemand, der sich sehr schwer entscheiden kann. Lange überlegt und zweifelt. Aber jetzt weiß ich gar nicht mehr was gut für mich und meine Kinder ist. Und was ich von der Therapeutin halten soll. Ich kriege keinen klaren Gedanken mehr.
Hanna
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Hanna, erst einmal herzlich willkommen.
Nun zu deinem Thema. Mein Gefühl sagt mir sofort, da stimmt etwas nicht. Es sollte zum einen zwischen einem Therapeuten und seiner Patientin immer eine gesunde Distanz bestehen, vor allem dürfen während und nach der Therapie keine privaten Treffen oder so sein, das muss auch in jedem Behandlungsvertrag stehen. Eigene private Sachen der Therapeutin gehören nicht in eine Therapie. Es geht darum, dass deine Probleme behandelt werden und nicht ihre.
Sei da ein wenig auf der Hut, ich habe ehrlich gesagt kein gutes Gefühl.

Saneu1955
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Zarra »

Hallo Hanna,

die Klinik-Idee mag ja an sich gut sein, doch man muß halt immer schauen, inwieweit das in den vorhandenen Rahmen paßt (schon abwägen, was nicht doch ginge; ob es nicht dringend, sinnvoll etc. - aber es gibt eben auch andere Seiten, und da kann die Quintessenz dann auch anders ausfallen, auch für einen selbst).

Ansonsten, wie Saneu schon schrieb: Sei kritisch. Für mich klingt das auch nicht gut.

Und anscheinend ja noch nicht einmal passend; wenn das nicht Deins ist und wenn Dich da auch nichts anspricht, dann such Dir lieber eine andere Therapeutin, auch wenn das dauert und mit Frust verbunden ist.

LG, Zarra
qwertzuiop

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von qwertzuiop »

eine frage warum kein therapeut?

das unterschiedliche geschlecht, sorgt vielleicht ja von vorn herrein für den nötigen abstand.
außer dem sind mir in 5 Jahren gerademal 2 innen begenet die sich halbwegs auskannten, der ganze rest war von naive bis komplett inkompetent. das kommt zwar bei männern auch häufig vor aber nach meiner erfahrung ist die quote einfach besser

was die äußerungen dein derzeitigen therapeutin angeht, hört sich das für mich, wenn hier auch sicherlich verkürzt, nach wicca oder etwas sektenmäßiges an.

wenn dudich nicht wohl und angenommen fühlst raus da. neuen versuch starten wenn möglich.
Brummi59
Beiträge: 979
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Brummi59 »

Hallo und willkommen Hanna,

was da mit Deiner Therapeutin abgeht ist ein absolutes No go. Die gute Frau sollte sich ganz schnell einen Therapeuten suchen.
Nimm Dir lieber den Aufwand und suche Dir etwas Besseres.
Wenn Dein Vater so viele Probleme bereitet, versuche doch vorläufig mehr Distanz zu halten. Auch wenn es ihm nicht paßt, jetzt geht es vordergründig um Dich.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von katyfel »

Liebe Hanna,

auch bei mir läuten Alarmglocken bei so einseitiger und subjektiv negativer Betrachtung einer Therapeutin, auch das "Du" ist eher ungewöhnlich, wenngleich ich es auch schon mal gehört habe von anderen Therapeut/innen.

Von der Klinik, in die sie dich einweisen möchte, habe ich schon viel Gutes gehört, aber hauptsächlich kommt es darauf an, ob du dich darauf einlassen kannst und möchtest.
Noch dazu ist es wirklich eine organisatorische Frage, vor allem, wenn deine Kinder dabei sind, die du sicherlich mit ihnen, der Schule etc. absprechen solltest, wie du ja auch schon gemacht hast.

Gut wäre meiner Meinung nach als erster Schritt, dir einen guten Facharzt oder eine Fachärztin zu suchen, zu der du jetzt schon schnell hin kannst und dann nochmal besprechen und prüfen, was jetzt grade angebracht und möglich ist.

Viel Glück dabei!
Sinfonia
Lærke
Beiträge: 142
Registriert: 16. Jan 2014, 21:51

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Lærke »

Hallo Hanna,

Abgegrenztheit auf Seiten der Therapeutin/des Therapeuten ist die Vorraussetzung für jede Therapie.
Also: Finger weg von dieser Therapeutin.

LG, Lærke
aprill
Beiträge: 83
Registriert: 2. Nov 2014, 22:32

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von aprill »

Hallo!

Tut mir leid, dass du da scheinbar in keine guten Hände geraten bist.
Muss man da schon misstrauisch werden, wenn man schnell an einen Therapieplatz kommt?
Ist ja oft im Leben so, wer "gut" ist spricht sich herum, da ist mehr los, war bei meiner Tagesklinik z.B. so - guter Ruf - lange Warteliste
und eigentlich heißt es doch: volle Listen überall.

Wie ist das eigentlich mit der therapeutischen Ausbildung von Ärzten und Psychologen ?
Ist die gleich stark gewichtet, was die Gesprächstherapie anbelangt, oder ist der Bereich
bei Psychotherapeuten intensiver geschult worden und für den Facharzt nur eine Art Zusatzqualifikation ?
Man im allgemeinen besser fährt sich einen psychologischen Therapeuten zu suchen, anstatt eines ärztlichen Therapeuten?
Oder sagt ein evtl. Unterschied über die Qualität der Therapie irgendwie gar nichts aus?
Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle, wie die Chemie?


Meine ärztliche Gesprächstherpeutin in einer Klinik, entpuppte sich als Fachärztin für Allgemeinmedizin,
als eine Anzeige ihrer Praxiseröffnung in der Tageszeitung stand und ich fand die gut.
Salvatore
Beiträge: 3868
Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Aprill,
aprill hat geschrieben:Muss man da schon misstrauisch werden, wenn man schnell an einen Therapieplatz kommt?
Nein! Kann ja auch sein, dass ein Patient kurzfristig abgesprungen ist und du zur rechten Zeit anrufst.

aprill hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit der therapeutischen Ausbildung von Ärzten und Psychologen ?
Ärztliche Psychotherapeuten haben Medizin studiert und danach eine Weiterbildung durchlaufen:
- 240 Stunden Therapie
- 5 Jahre psychotherapeutische Arbeit
- 1200-1500 Therapiestunden
- 300 Stunden Supervision
- 50 Doppelstundion Supervision in der Gruppe
- 150 Stunden Selbsterfahrung
- 70 Doppelstunden Selbsterfahrung in der Gruppe

Psychologische Psychotherapeuten haben Psychologie studiert und danach eine Ausbildung durchlaufen:
- 600 Stunden Theorie
- 1800 Stunden praktische Tätigkeit, davon ein Jahr in einem psychiatrischen Krankenhaus (Klinisches Jahr) und sechs Monate in einer psychosomatischen Klinik oder in der Praxis eines Ärztlichen Psychotherapeuten oder Psychologischen Psychotherapeuten.
- 150 Stunden therapiebegleitende Supervision
- 600 Stunden Patientenbehandlung in einer Ausbildungsambulanz
- 120 Stunden therapeutische Selbsterfahrung.
aprill hat geschrieben:Oder sagt ein evtl. Unterschied über die Qualität der Therapie irgendwie gar nichts aus?
Du siehst, dass die Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeuten deutlich intensiver ist - aber die von Ärztlichen Psychotherapeuten ist immer noch beträchtlich.
Ich persönlich glaube nicht, dass es was über die Qualität aussagt. [Psychotherapeuten nach Heilpraktikergesetz haben ja noch mal eine erheblich reduzierte Ausbildung und können dennoch sehr gute Arbeit leisten, zumal sie nicht an die strengen Richtlinen der von den KK finanzierten Verfahren gebunden sind.]
Ich finde, man muss sich einfach selbst ein Bild machen (das geht zum Glück durch die Regelung mit den fünf probatorischen Sitzungen) - eine gute Ausbildung heißt ja nicht, dass der betreffende Therapeut auch ein gutes Einfühlungsvermögen besitzt und Bock auf seinen Beruf hat. (Stell dir einen Thera vor, der mit Note 1 abgeschlossen hat, aber eigentlich vollkommen angenervt von dem Geseiere seiner Patienten ist.)
Im Fall von Hanna ist glaube ich nicht die Ausbildung das Problem, sondern dass sich die Ärztin/Therapeutin anscheinend überhaupt nicht abgrenzen kann und ihr Privatleben mit in die Sitzungen trägt und dort auslebt - was natürlich ein absolutes No-Go ist.

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Aprill,

Salvatore hat die gesetzlichen Mindest-Vorgaben für die Ausbildung zum ärztlichen bzw. psychologischen Psychotherapeuten ja schon genannt.
Grundsätzlich kann man beides schwer vergleichen, weil Psychologen ihre Approbation, d.h. die staatliche Zulassung zur Ausübung eines Heilberufes erst nach der therapeutischen Ausbildung erhalten, während Ärzte bereits nach Studienabschluß/Staatsexamen approbiert sind. Dies führt dazu, dass der Weg, Psychotherapeut zu werden, für beide Berufsgruppen unterschiedlich organisiert ist.

Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin oder Psychosomatik haben ihre therapeutische Qualifikation im Zuge ihrer Ausbildung zum Facharzt erworben, d.h. sie haben während dieser Zeit als Arzt in einer entsprechenden Klinik gearbeitet und ihre Weiterbildung absolviert.
Psychologen machen nach dem Studium eine 3-5 jährige Zusatzausbildung, zu der neben der Theorie praktische Anteile in Kliniken und Patientenbehandlungen in der Ambulanz ihres Ausbildungsinstitutes gehören. Nebenher arbeiten sie oft auch im klinischen Bereich, denn sie müssen die Ausbildung ja finanzieren.
Beide Berufsgruppen halte ich trotz der unterschiedlichen Zugangswege für gleichwertig qualifiziert.

Weniger intensiv ausgebildet sind meines Wissens häufig Ärzte mit der Zusatzbezeichnung "Psychotherapie", aber ohne entsprechende Facharztausbildung. Soweit ich weiß, kann jeder Arzt diese Zusatzbezeichnung durch eine Weiterbildung erwerben und damit psychotherapeutisch tätig werden. Sie müssen deshalb keine schlechteren Therapeuten sein.


@Hanna, kurz noch zu deinem Beitrag: Ich finde auch, das klingt nicht gut. Ich habe den Eindruck, die Therapeutin stülpt dir da etwas über, was nicht deins ist.


LG, Wolke
aprill
Beiträge: 83
Registriert: 2. Nov 2014, 22:32

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von aprill »

Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen!

Das hatte ich noch nicht gewusst, dass die Ärzte ähnlich viel Stunden machen müssen.

Meine "erste" Klinik war so eine reine Ausbildungsklinik mit Institut dran, da hatten die Ärzte eben die Doppelfunktion von Arzt und Gesprächstherapeut, dass erklärt sich dann.
Tja, leider sehr dumm gelaufen für mich damals bei der Therapeutenzuweisung, da meine Ärztin nicht als Therapeutin erwischt zu haben.
Aber zum Glück hatte ich nie wieder eine Psychologin in der Ausbildungsphase, hab deswegen mal einen Platz auf einer Therapiestation abgesagt - ich habe vermutlich ein Problem mit denen seit dem.
Kam aber mit ärztlichen Therapeutinnen in der Facharztausbildung immer ganz gut klar, die fand ich von der Art meist bodenständiger - naja eher Naturwissenschaftler eben, wie ich, statt Geisteswissenschaftler. ;)
Ambulant habe ich einen Therapeuten, da hatte ich keine pos. oder neg. "Vergleichsbilder" in der Klinik zum Glück gehabt, aber dieses Geisteswissenschaftlerding - er ist natürlich auch noch ausgebildeter Psychoanalytiker, was wir aber nicht betreiben, aber ganz ablegen kann man es auch nicht. Das ist manchmal schon son bischen "anders" in der Denkweise. :mrgreen:

Danke nochmal!
Hanna67
Beiträge: 4
Registriert: 4. Nov 2014, 09:11

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Hanna67 »

Danke für Eure Beiträge und Meinungen!
Ich hatte heute wieder eine Stunde Therapie. Und diesmal bin ich sicher, dass ich mir eine neue Therapeutin suchen sollte. Sie hat bestimmt 1/3 der Zeit nur von ihr gesprochen...und was ich alles gehört habe...:-o
Also werde ich mich wieder auf die Suche begeben :-(
Ich weiß nur noch nicht wie ich das dann beenden soll.
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Hannah, auch wenn es dir schwer fallen sollte, du musst mit ihr darüber sprechen und ihr sagen, wie du dich fühlst. Und vor allem nicht wieder einlenken. Lass dich da ja nicht unter Druck setzen, wenn es gar nicht geht, sprich mit der Krankenkasse darüber und frage, ob du wechseln kannst. Wieviele Stunden hast du schon bei ihr gehabt? Wenn es noch die Probestunden sind, kannst du einfach gehen.
Ich rate dir dringend, deine Therapie dort nicht weiter zu machen. Private Sachen von der Therapeutin gehören nicht!!!!!! in deine Stunde.

LG Saneu1955
aprill
Beiträge: 83
Registriert: 2. Nov 2014, 22:32

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von aprill »

Hallo Hannah!

Sorry, wenn ich da etwas vom Thema abgelenkt habe, hoffe du hast davon auch etwas, was dir hilft bei der Therapeutensuche.

Ich wünsche dir da recht bald Erfolg und einen guten Therapeuten!
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von katyfel »

Liebe Hannah,

ich würde dir auch raten, da reinen Tisch zu machen, dich klar zu äußern.
Entweder indem du dir vor eurem nächsten Treffen genau überlegst, was du sagen willst, oder ihr das sogar schreibst z.b. per Mail.
Deine Abgrenzung da, vor allem gegenüber ihrer offensichtlich unprofessionellen Art, scheint mir grade das wichtigste.

Liebe Grüße,
Sinfonia
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Zarra »

Liebe Hanna,

wenn das einfacher für Dich ist, kannst Du natürlich nur einfach klar sagen, daß Du abbrichst. Ohne Nennung von Gründen. Das MUSS sie schlucken, weil das okay ist.

Ich schätze nur, daß es Dir selbst besser geht, wenn Du versuchst, etwas mehr zu sagen. Obwohl - manche Sachen sind einfach klar und bedürfen maximal der Benennung, nicht aber einer intensiveren Aussprache.

Und ich würde vermutlich von mir aus die Krankenkasse informieren, einfach damit diese weiß, daß die Therapie aus persönlichen Gründen und mehr abgebrochen werden wird oder abgebrochen ist. (Schau einfach, ob für Dich der richtige Zeitpunkt im Vorfeld oder dann hinterher ist.)

LG, Zarra
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Die richtige Therapeutin für mich?

Beitrag von Sonnenblume14 »

Liebe Hanna,

auch von mir ein "ooops" zur Therapeutin. Das "Du" kenne ich von meiner früheren Therapeutin zwar auch, aber die Distanz macht den Unterschied. Das Leben der Therapeutin hat in der THerapie nichts zu suchen - Du solltest sie als Ärztin sehen. Dein Zahnarzt erzählt dir auch nicht, wie viele Implantate er hat (um es mal krass auszudrücken). Von meiner Therapie kenne ich es so, dass vielleicht mal ein privater Satz einfliesst, dann ist aber auch gut. Ansonsten geht es um Dich und nur um Dich.
Ebensowenig sollte sie eigene (Frauen)bilder einfliessen lassen - das klingt nach persönlichem Weltbild, das nicht zwangsläufig das Deine ist.

Für mein Empfinden bringt sie dich in eine Zwickmühle zwischen Therapie und Familie (Mann) - und das geht gar nicht. Es gibt tatsächlich Frauen, die mit der Spezies Mann zurechtkommen und sogar glücklich sind. Das muss SIE erst einmal akzeptieren lernen.

Wie Du jetzt weiter vorgehst, ist naütrlich schwer zu sagen. Klinik ist grundsätzlich sicher eine gute Idee, vielleicht findet sich da eine andere MÖglichkeit (teilstationär/Tagesklinik?) - weil von dort aus auch bisweilen Therapieplätze vermittelt werden. Ansonsten evtl psychiatrische Ambulanz, dort sind manchmal relativ kurze Wartezeiten.

LG SOnnenblume
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