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Morgendepression

Verfasst: 26. Aug 2014, 10:30
von cäsar
Regelmäßig meld ich mich mit dem gleichen Problem zu Wort und vielleicht kann mir doch jemad helfen .
Seit 10 Jahren verfolgen mich Morgendepressionen unterschiedlicher Ausprägung ,eine beschwerdefreie Zeit kenne ich nicht .Am Tage geht es dann so einigermaßen....
Ärztliche Betreuung ,Klinik ,Psychotherapie, ; hab eigentlich alles durch .
Würde mich über paar Gedanken und vieleicht auch Hilfe dazu sehr freuen

Liebe Grüße vom Cäsar

Re: Morgendepression

Verfasst: 26. Aug 2014, 13:36
von Lupine_84
Hallo Cäsar,

vielleicht kannst du noch ein paar mehr Rahmeninfos geben, wie du es erlebst. Wie sieht das Problem aus, wie schränkt es dich genau ein und ab welcher Uhrzeit ist es dann verflogen...?

Und wie äußern sich die Ärzte zu deinem Problem? Bist du für die einfach ein hoffnungsloser Fall?

LG
Lupine

Re: Morgendepression

Verfasst: 27. Aug 2014, 08:41
von Hilfe2014
Lieber Cäsar,

geh doch mal auf die Seite http://www.meine-depression.de" onclick="window.open(this.href);return false;.
Vielleicht findest du dort ein paar Tipps, wie du mit deiner
Morgendepression umgehen kannst.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass es dir bald besser geht

Re: Morgendepression

Verfasst: 27. Aug 2014, 09:58
von Anne Blume
Hallo Hilfe,

grundsätzlich soll hier im Diskussionsforum diskutiert werden. Linkempfehlungen sind natürlich auch ab und zu hilfreich, aber dann bitte nicht in jedem Thread. Das sieht sonst sehr nach Bewerbung der eigenen Homepage aus.

Viele Grüße
Anne Blume

Re: Morgendepression

Verfasst: 30. Aug 2014, 19:25
von Lichtschatten
Ich kenne diese Morgendepression sehr sehr gut. Ich stecke tagtäglich mittendrin.
Ich fange erst gegen 11 an zu arbeiten. Doch der vormittag ist für mich für den A*** ;-) Leider muss ich das so sagen. Ich komme nicht aus dem Quark, ich kann tun was ich will. Die letzte Zeit schlafe ich aus, sodass ich jeden morgen nur noch Zeit habe mit dem Hund rauszugehen und dann sofort los muss. Das erspart mir mein enttäuscht sein von mir selber, macht die Sache aber auf keinen Fall besser.
Ich könnte in dieser Zeit morgens so viel sinnvolles machen, so viel schönes. Aber nein, ich tue es nicht.
Abends bin ich oft so motiviert, bin richtig glücklich und ausgelassen (an meinen wenigen guten Tagen natürlich nur). Dann wache ich morgens auf und es ist alles wie immer.
Ich habe leider keine Lösung, aber en paar Tipps, die dir vielleicht irgendwie helfen oder dich vielleicht in irgendeine Richtung motivieren.
1. Von Rüdiger Dahlke habe ich mal was gelesen. Es nennt sich Schlaffasten, da machst du eine Nacht komplett durch, lebst den folgenden Tag ganz normal und gehst dann abends ganz normal inss Bett. Das soll den Rhythmus von depressiven Menschen ein bisschen ändern und sich positiv auf die Stimmung auswirken. Vor allem bei Morgendepression. Ich hab es selbst noch nicht ausprobiert. Da muss ich einen bestimmten Tag abpassen, aber ich habe es vor.
2. Ich habe die nächste Zeit vor, abends einfach länger aufzubleiben und da meine "gute" Stimmung auszunutzen um etwas sinnvolles fertig zu bringen. Wie gesagt "ich habe es vor!!!" :roll: Und morgens kann ich dann vielleicht einfach ausschlafen ohne mir selbst dafür ständig Vorwürfe zu machen. Vielleicht bin ich einfach ein Abendmensch? Wer weiß. Ich werde es testen und berichten.

Ich schick dir liebe Grüße und viel viel Kraft!!!!

Re: Morgendepression

Verfasst: 30. Aug 2014, 20:49
von haike1956
Hallo Zusammen,

zu Anfang meiner Depression habe ich die Tagesschwankungen ausgesprochen stark erlebt.
Morgens gleich nach dem Aufwachen kam die Depression mit voller Wucht. Gegen 11 Uhr wurde es etwas leichter. Dann gegen 19 Uhr verschwanden alle Symptome um am nächsten Morgen mit voller Stärke wieder zu kommen.
Nachdem ich angefangen hatte Antidepressiva zu nehmen, wurde das Morgentief viel weniger. In guten Zeiten ist es vollständig weg.

Dieses Morgentief ist nicht persönliches Versagen, es gehört zur Krankheit dazu. Es liegt im täglichen Hormonstoffwechsel begründet.

Ich hoffe, es hilft euch weiter.

Liebe Grüße von

Haike 1956

Re: Morgendepression

Verfasst: 31. Aug 2014, 05:22
von DocHolliday
Dieses Morgentief ist nicht persönliches Verschulden, es gehört zur Krankheit dazu.

hallo haike,
immer wenn hier im Forum im Zusammenhang mit Depressionen von "Schuld" die Rede ist, sträuben sich mir die Nackenhaare, irgendwelche "Schuldgefühle" mögen ein Symptom für die Krankheit sein, aber mit der Realität hat das nix zu tun.

Ich finde, dass der Begriff "Schuld" in welchen Zusammenhängen auch immer, aus dem Sprachgebrauch hier entfernt werden sollte, damit meine ich jedoch nicht, dass "Schuldgefühle" nicht auch thematisiert werden sollten.

cäsar hat im Eingangsposting an keiner Stelle von "Schuld" gesprochen, deswegen verstehe ich nicht, wie Du darauf kommst.

hallo cäsar,
morgentliche verstärkte Depressionen hatte ich auch erlebt und ich erkläre es mir so:

1. der gesamte Stoffwechsel wird im Schlaf heruntergefahren, so auch die Botenstoffe im Gehirn und es dauert eben einige Zeit, bis die "Betriebsthemperatur" erreicht wird, das wirkt sich verstärkt bei Depressionen aus, betrifft aber auch "Gesunde", da sind das dann die "Morgenmuffel", wo es nach einem Becher Kaffee meist besser wird

2. man wacht auf und der "Berg des Tages" liegt vor Einem, der bewältigt werden muss, keine zuversichtliche Aussicht in dem Zustand

Vielleicht wären an der Stelle ein Antidepressivum angezeigt und/ oder eine Thermosflasche mit Kaffee greifbar am Bett für morgens eine Hilfe dabei.

Warum klingen Depressionen spät abends häufig ab?

Der Tagesberg liegt hiter Einem und machen kann man um die Uhrzeit nichts mehr und vielleicht erlahmen die inneren autoaggressiven destruktiven Kräfte, die innere Konflikte bestimmen und die die Depressionen hervorrufen und "gesunde" Anteile dann bestimmender werden.

Die Idee des "Schlafentzugs" scheint mir dabei eine gewisse Rolle zu spielen.

http://www.spiegel.de/gesundheit/psycho ... 80305.html" onclick="window.open(this.href);return false;

LG
DocHolliday

Re: Morgendepression

Verfasst: 31. Aug 2014, 11:32
von haike1956
Hallo,

habe das Wort Schuld durch ein anderes ersetzt.

Gruß

Haike

Re: Morgendepression

Verfasst: 31. Aug 2014, 22:48
von DocHolliday
hallo haike,

es geht doch nicht um Wortkosmetik, sondern darum, welches verinnerlichtes Denken dahinter steckt. Möglicherweise hat das mehr mit Dir zu tun, als mit dem Thema hier.

Schuld haben
persönliches Versagen
menschliches Versagen
scheitern
Looser sein
verantwortlich sein
schuldhaftes Verhalten

Das sind alles wertende und moralisierende Vokabeln, die im Zusammenhang mit der Krankheit symptomatisch sein mögen, aber zu nichts führen und unnötige Belastung mit sich bringen. Moralisierungen sind für mich versteckte, schleichend giftige Aggressionen, die destruktiv sind.

Dieses Vokabular har ihren Platz in der Justiz, wenn es um die Strafzumessung oder um Schadenersatz geht.

LG
DocHolliday

Re: Morgendepression

Verfasst: 12. Sep 2014, 09:58
von cäsar
Erstmal vielen Dank für euere Beiträge , nach dem Urlaub Ende September gehe ich auf MEIN Problem ein ,danke und Grüße vom cäsar

Re: Morgendepression

Verfasst: 12. Sep 2014, 10:19
von payasa
Hallo zusammen,

Mir kam da eben so ne Idee. Wegen meines Rheumas nehme ich morgens noch vor dem Aufstehen mein Kortisontablettchen, damit ich später meine Finger besser bewegen kann, d.h. Ich stelle mir den Wecker auf fünf, schluck meine Medizin und schlaf nochmal ein.

Ob das mit nem Antidepressivum auch klappen würde? Vielleicht probier ich das mal aus...

Liebe Grüße