Vielleicht ist das Buch hier schonmal erwähnt worden? Gestern lag es in meinem Briefkasten.
365 kleine Geschichten und Anregungen - jeden Tag. Hilfe, sich bewusst zu machen, sorgsam mit sich umzugehen. ISt nicht speziell auf Depressionen ausgerichtet, aber ich glaube hier erkennt sich jeder wieder.
Auf den ersten Blick mutet es sehr spirituell an und ich habe mich gefragt, wie sehr es helfen kann.
Aber jede Seite die ich lese, ist für mich wie eine kleine Offenbarung. es ist überhaupt nicht abgehoben geschrieben. Sehr liebevoll und ich erkenne mich in sehr vielem wieder. es nimmt einen auch nicht aus der Verantwortung, zeigt aber auch, dass man mit seinen Sorgen und Nöten nicht allein ist.
Ist mir lange nicht passiert, dass ich lese und zu Tränen gerührt bin
ja, auch ich kenne das Buch. Ich hatte zum ersten Mal in meiner Therapie in der Hochgrat Klinik in Wolfsried davon erfahren. Als Einstimmung auf die Morgenmeditation wurde jeden Morgen der aktuelle Tagestext gelesen. Mich haben damals die Texte auch sehr angesprochen, obwohl ich zu der Zeit noch keine spirituelle Anbindung hatte. Die Texte hatten mich getröstet, auch wenn ich am Anfang wenig davon umsetzen konnte.
Es geht in den Texten immer wieder um Annahme und Akzeptanz der aktuellen Situation, und das ist "Loslassen", auch wenn man die Situation nicht verstehen kann. Zuerst einmal annehmen, was ist, auch wenn man nicht mit dem einverstanden ist, was gerade geschieht. Es geht nach meinem Empfinden darum, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen, um so in die Kraft zu kommen, vernünftig handeln zu können..
Melodie Beattie : Kraft zum Loslassen (Tägliche Meditationen für die innere Heilung)
Seit meiner Bad Herrenalb_Therapie vor 17 Jahren mein regelmäßiger Wegbegleiter, abends, im Bett lesend.
Nicht jeden Tag, nein, aber immer wieder. (das 2. Exemplar ist schon ganz abgegriffen und zerschlissen *lach*)
Dieser Begleiter ist sehr tröstlich für mich. Fordert er schon auf, sich seinen Verantwortlichkeiten zu stellen und schwierige Phasen zu überstehen.
Aber , nicht alles liegt in meiner Hand, nicht alle Reaktionen meiner Mitmenschen sind durch mich verursacht.
Und, dass sehr wohl Menschen sehr manipulativ und schwierig sein können, und wir sehr wohl uns aus deren Dunstkreis verabschieden dürfen.
die Bücher von Melody Beattie begleiten mich schon viele viele Jahre und waren mir immer Tröster und Lehrer in schwierigen Zeiten und unterschiedlichen Situationen.
Dieses Buch liegt immer auf meinem Küchentisch. Manchmal schlage ich blind eine Seite auf und es passt, was ich lese. Manchmal nehme ich auch das aktuelle Datum als Einstieg in den Tag.
Für jene, deren Versionen schon arg abgenudelt und durchgearbeitet sind:
Nach 10 Jahren (2001) hat die Autorin einen Nachfolger zu diesem Buch geschrieben:
"Mehr Kraft zum Loslassen: Tägliche Meditationen zur inneren Heilung"
Boah. Ich freu mich doch richtig, dass es ein paar Menschen gibt, die mein geliebtes Buch genauso gut und tröstlich und als Wegbegleiter empfinden.
Shena das Nachfolgebuch "Mehr Kraft zum Loslassen" hab ich mir vor Jahren gekauft. Gefällt mir längst nicht so gut wie das Vorgängerbuch.
Obwohl einzelne Meditationen wirklich gut sind.
Aber das Vorgängerbuch ist in der Gesamtheit für mich hilfreicher und ansprechender.
@ Selas.
Danke für den Tipp bzw. Deine Einschätzung. Dann kann ich mir diesen Kauf sparen, es sei denn, ich finde es mal auf einem Flohmarkt.
Ich glaube schon, dass es hier noch mehr Menschen gibt, die generell solche Bücher und kürzere Texte bevorzugen und sei es nur, weil es bei uns bekanntermaßen beim Lesen längerer Texte zu Konzentrationsschwierigkeiten kommt und unsere sog. "Speicherkapazität" phasenweise begrenzt sein kann. Das gilt auch für mich.
Fast traue ich mich nicht, zu fragen, weil der Inhalt für viele hier ihm Forum ein großes Thema ist:
Wenn Ihr mal 365 Tage etwas Ähnliches und trotzdem thematisch komplett anderes lesen möchtet. Kennt Ihr
"Erwecke dein Inneres Kind (Taschenbuch)
von Rokelle Lerner"?
Wir sind uns nicht immer klar darüber, was wir erfahren oder warum wir es erfahren.
In Zeiten der Trauer, des Umbruchs, des Übergangs, der Lernprozesse, in Zeiten der Heilung oder der inneren Disziplin ist es schwer, eine Perspektive zu haben.
Wir haben die Lektion noch nicht begriffen. Wir sind mittendrin. Wir haben noch keinen Überblick.
Unser Kontrollbedürfnis kann sich in dem Drang äußern, über alles, was vor sich geht, genau Bescheid wissen zu wollen. Man kann aber nicht alles wissen. Manchmal müssen wir den Dingen ihren Lauf lassen und darauf vertrauen, dass erst der Rückblick uns Klarheit verschafft.
Wenn wir verwirrt sind, so hat das seinen Sinn. Verwirrung ist kein bleibender Zustand. Die Zeit wird kommen, und wir werden klar sehen. Die Lektion, der Sinn, wird sich uns enthüllen - zu gegebener Zeit, zur rechten Zeit.
Alles wird einen vollständigen Sinn ergeben - später.
Heute will ich mich nicht mehr darum bemühen, das zu wissen, was ich nicht weiß; das zu sehen, was ich nicht sehen kann; das zu verstehen, was ich noch nicht verstehe. Ich vertraue darauf, dass es ausreicht, zu sein; ich lege mein Bedürfnis ab, den Lauf der Dinge zu berechnen.
danke für Deinen Hinweis und den dargestellten Text. Er ist sehr schön.
Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch, ich lese sonst fast nur mit dem Ebook-Reader, aber so etwas bedarf für mich der Form des richtigen Buches. Ich finde, solche Texte, die zum Wegbegleiter werden können - und ich hoffe, dass es so sein wird - , die gehören in ein richtiges Buch, das ich anfassen, fühlen und be-greifen kann. Dann ist es auch viel schöner, ein Ritual daraus zu machen, beispielsweise jeden Abend im Bett einen Text lesen, oder jeden Morgen nach dem Aufstehen - irgendwie so.
Wie gesagt - bestimmt ganz schön altmodisch - aber das bin ich in dem Fall gerne.
Liebe Grüße von der Hamsterin!
Liebe Grüße von der Hamsterin
Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
auch ich habe das " Buch" fast jeden Tag in der Hand. Doch wenn ich im Internet bin, habe ich auch hier die Möglichkeit, mir den Text noch mal anzusehen, der mich am Morgen sehr bewegt hat. Mir gefällt auch das hier sehr gut....
LG Anicca
22. Juli - Vertrauen wieder erlernen:
Viele von uns haben Probleme mit dem Vertrauen.
Manche von uns bemühten sich lange und redlich, unaufrichtigen Menschen zu vertrauen. Immer wieder glaubten wir Lügen und Versprechungen, die nie eingehalten wurden. Manche von uns versuchten, anderen das Unmögliche zu glauben: beispielsweise einem Alkoholiker, dass er mit dem Trinken aufhört.
Manche von uns schenkten unserer HM ein Vertrauen, das nicht zweckdienlich war. Wir vertrauten darauf, dass Gott andere Menschen so formen würde, wie es unseren Vorstellungen entsprach, und fühlten uns betrogen, wenn das nicht eintraf.
Manchen von uns wurde beigebracht, dem Leben kein Vertrauen zu schenken, sondern sich mit Kontrollieren und Manipulieren den Weg zu bahnen.
Den meisten von uns wurde fälschlicherweise eingeschärft, kein Vertrauen zu sich selbst zu haben.
Es ist an der Zeit, unsere Probleme in Vertrauensfragen zu lösen. Wir lernen wieder, Vertrauen zu finden. Wir lernen als erstes, uns selbst zu vertrauen. Wenn andere uns beigebracht haben, wir müssten misstrauisch gegen uns sein, so sind sie im Unrecht. Suchtverhalten und gestörte Beziehungsstrukturen verführen Menschen dazu, die Unwahrheit zu sagen.
Wir können lernen, ein angemessenes Vertrauen in unsere HM zu haben - ohne von ihr zu fordern, sie möge andere Menschen dazu bringen, dass sie tun, was wir wollen. Wir bitten unsere HM vielmehr um Unterstützung, um sorgsam mit uns selbst umgehen zu können, und um die bestmöglichen Gelegenheiten zur bestmöglichen Zeit.
Wir können dem Prozess vertrauen - dem Prozess des Lebens und der inneren Heilung. Wir müssen weder kontrollieren, uns obsessiv verhalten noch andere bevormunden. Wir mögen nicht immer verstehen, wohin wir gehen oder was in uns zur Entfaltung gebracht wird, wir können aber darauf vertrauen, dass etwas Gutes geschieht.
Wenn wir das lernen, sind wir bereit, Vertrauen zu anderen Menschen zu haben. Wenn wir unserer HM vertrauen und uns selbst vertrauen, werden wir erkennen, welchen Menschen wir in welchem Maß vertrauen können.
Das war vielleicht schon immer so. Wir haben nur nicht genau zugehört, um dem vertrauen zu können, was wir hörten.
Heute versichere ich mir, dass ich richtiges Vertrauen lernen kann. Ich kann mir, meiner HM und meiner inneren Heilung vertrauen. Ich kann auch lernen, anderen in angemessener Form zu vertrauen.
Clara1234 hat geschrieben:
im Internet darf man glaub ich keine Texte veröffentlichen von Autoren.
Ich glaube, man muss es auf jeden Fall richtig kennzeichnen. Sonst könnte es Probleme geben mit Urheberrecht und so. Aber das ist es doch fast, vielleicht schreibst Du einfach noch die Verfasserin und den Titel des Buches drunter, liebe Anicca, dann dürfte das ok sein. Wenn das nicht richtig sein sollte, dann korrigiert mich bitte.
Liebe Grüße von der Hamsterin!
Liebe Grüße von der Hamsterin
Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
Selas, ich glaube von dir habe ich sogar von diesem Buch gelesen - ups. Wusste nicht mehr, woher ich die Anregung nahm.
Ich lese immer mal wieder quer in diesem Buch und würde schon gerne regelmäßig in meinem Alltag damit arbeiten. Ich glaube wirklich wertvoll wird es für mich, wenn ich konkrete Verbindungen zu dem geschriebenen herstellen kann und wirklich merken, dass ich selber aktiv werden kann.
Ein weiteres tolles Buch (bis jetzt) ist von Byron Brown: Befreiung vom Inneren Richter. Bisher sehr toll - wenn es interessieert, kann ich nochmal einen neuen Thread eröffnen. Das wäre auch ein Buch, das ich gerne diskutieren würde
