))ich schon wieder
Ich habe gerade ein Selbsthilfe-Buch gelesen.Geholfen hat mir: Dass ihre Gedanken sinnlos und hoffnungslos sind, bedeutet nicht, dass alles sinn- und hoffnungslos ist, sondern ist ein Beweis dafür, dass Sie an einer Depression leiden.
Fand ich iwie gut. Ich bin nämlich so überzeugt, dass ich in meinen Gedanken recht habe.. Wirklich wirklich überzeugt. Aber na ja, vermutlich ist es tatsächlich "nur" die Depression.
Was mir nicht geholfen hat: zum Thema Schuldgefühle. Meinte der Autor, dass Schuldgefühle nichts bringen. Machen die Fehler auch nicht wieder besser. Machen mich nur schlecht. So hat als Beispiel eine Frau genannt, die bei ihrem Sohn Drogen im Zimmer gefunden hat. Sie hat sich (in ihrer Depression) Vorwürfe gemacht, dass sie sich mehr um ihn hätte kümmern müssen, nicht hätte arbeiten gehen sollen, allgemein läge die Drogenabhängigkeit an ihren fehlenden Mutterskills. Der Autor entrkäftigt das und sagt, hätte sie damals gewusst, dass er Drogenabhängig wird, dann wäre sie ja nie arbeiten gegangen etc. So sei sie nicht schuld.
Aber so einfach finde ich das nicht, ich denke schon, dass es den jungen geprägt haben wird, dass sie nicht da war und depressiv. Wenn er in ne Therapie gehen würde, würde man ihm ganz bestimmt sagen, dass die unter anderem die fehlende Mutterbindung schuld ist.
Ich denke schon, dass diese Schuldgefühle immer nen wahren Kern haben. Nur dramatisiert die Depression sie. Also denke ich nicht, dass mir jemand sagt, dass ich gar keine Schuld habe, sondern dass ich nur ein kleines bißchen schuld habe.
Auch finde ich es nicht ganz korrekt, wenn man sagt, dass man in einer Depression genau so wertvoll ist wie "normal". Also na ja, ich bin nicht sonderlich leistungsfähig, nett, positiv noch sonst was gerade. Klar, bin ich dennoch wertvoll. Aber wenn ich mein Bein breche, bin ich auch nicht so "wertvoll" wie sonst. Ich kann weniger leisten, brauche mehr Hilfe und Unterstützung, aber ich habe das verdient und das Recht drauf. (hat ne Weile gedauert bis ich das erkennen konnte, aber ja wir haben das verdient!) Aber wenn mir jemand andauernd einreden, will dass ich genau gleich "gut" bin in der Depression stimmt das doch so nicht. Ich bin gerade weniger "gut" aber das ist ok (die Therapie wirkt und wirkt und wirkt) und auch nicht sonderlich tragisch, weniger "gut" zu sein. Ich bin ja trotzdem wertvoll. Aber wenn mir jemand erzählt, dass ich äquivalent zu meinem Normalzustand bin, dann stimmt das einfach nicht.
Kurzum, wenn ich Schuldgefühle habe, wird iwas Wahres dahinter stecken (wenn auch klein); auch wenn ich gerade "weniger" bin, bin ich immer noch wertvoll und gut genug. Aber veräppeln lass ich mich auch nicht. Es ist meiner Meinung nach nicht so, dass meine Gefühle komplett irrational sind.
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