Hilfe brauche Rat!

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AmberFields
Beiträge: 5
Registriert: 28. Mai 2014, 15:29

Hilfe brauche Rat!

Beitrag von AmberFields »

Hallo,

Ich brauche euren Rat und eure Erfahrungen.

Zu meiner Vorgeschichte:
Ich habe eine Posttraumatischen belastungsstörung, rezidivierende Depressionen, eine Essstörung (Binge Eating) und bin eine Hochsensible/sensitive Persönlichkeit. Zusätzlich habe ich einige psychosomatische Schwierigkeiten wie Migräne, Verspannungen, Magen-Darm.

Als diese Symptomatik mir erstmals bewusst war dauerte es noch fast 4 Jahre bevor ich komplett zusammen gebrochen bin. Damals habe ich mich selber in eine Tagesklinik einweisen lassen, da ich angst hatte die Kontrolle zu verlieren. Zwar hatte ich damals keine Hoffnung und wollte nicht mehr, aber irgendwas in mir Kämpfe und wollte dafür sorgen das das Leben weiter geht.
In der Tagesklinik war ich damals zwei Wochen und es hat mir sehr viel geholfen. Entgegen dem rat der dortigen Ärzte bestand ich damals darauf in eine geschlossene Therapie zu wechseln. Ich dachte damals das es da noch bessere Möglichkeiten gibt. Ich war nur 4 Tage in der stationären Klinik und habe mich dann selbst entlassen. Einmal weil ich dort einen Durchbruch hatte, ich konnte plötzlich wieder Hoffnung verspüren und das hat mir Unmengen von Kraft gegeben. Ich hatte das Bedürfniss das erstmal umzusetzen. Und weil ich es total fürchterlich fand von meinem Ehemann getrennt zu sein. Er war mein halt und ohne die Möglichkeit mich zurück zu ziehen und mit ihm mal alleine zu sprechen (wie dürften nicht in die Zimmer mit Besuch, immer nur auf den flur). Das war auch der Grund warum mir die Ärzte in der Tagesklinik von abrieten ;-)

Nach diesen knapp 3 wochen ging es bergauf, ich habe Therapie gemacht und wurde stabil. Medikamente könnte ich auch absetzen. Wir warteten noch ein ganzes Jahr um sicher zu gehen, dass ich keinen Rückfall oder so bekomme, bevor wir uns für unseren Sohn entschieden.
In der Schwangerschaft habe ich zum Ende noch mal antidepressiva genommen. Ich konnte einfach schlecht damit umgehen so kraftlos zu sein und nicht in die Zukunft blicken zu können, dass nichts planbar war. Es ging mir nicht sehr depressiv, es hatte mich nur sehr daran erinnert und mich dadurch verunsichert. Nach der Geburt war alles sofort wieder gut. Vorsichtshalber nahm ich die Medikamente aber noch 9 Monate.

Als mein Sohn dann 2 zwei war fühlte ich mich wieder depressiv und einfach total fertig. Zu dem Zeitpunkt pflegte ich meine Großeltern und arbeitete vollzeit. Mein Sohn war/ist chronisch krank und durch viel Therapie war es auch eine Art "Belastung". Ich bin damals auf Mutter kind Kur gefahren und danach ging es mir wesentlich besser. Ich bin wieder zu Kräften gekommen, konnte auf Kur mein Leben neu sortierten und einige Belastungen reduzieren.

Jetzt, 3 Jahre nach dieser Kur bin ich wieder total fertig. Seid der Schwangerschaft meines Zweiten Sohnes (April 2013) kommt mein Körper nicht mehr zu Kräften. Ich bin ständig krank und eigentlich dauerhaft angeschlagen.
Das seitdem ich im November eine neue Aufgabe abgetreten habe und total überfordert war. Ich war so glücklich und hatte durch Jahre lange Therapie gelernt, mit meinen vorbelastungen umzugehen. Ich habe die ersten Symptome deshalb verdrängt, könnte mir nicht vorstellen, dass es mir noch mal so schlecht gehen würde!
Diesen Job und meine ehrenamtliche Arbeit habe ich fallen lassen. Jetzt übe ich nur noch meinen eigentlichen Beruf aus und komme aus dem Loch nicht mehr heraus. Ich bin Tagesmutter und habe meine Arbeit so reduziert, dass ich jetzt nur noch 1 fremdes Kind betreue, aber muss trotz Krankheit arbeiten. Wir sind finanziell darauf angewiesen.

Ich habe keine Hoffnung und denke s ist das beste ich gehe dort, damit es meiner Familie gut geht. Mein Verstand weiß dad es natürlich quatsch ist, ändert ich fühle so. Und an manchen Tagen geht es mir so schlecht, dass ich wirklich gehen will.

Ich weiß in Diaz Situation hat nicht was ich machen soll.
Muss ich wieder in eine Tagesklinik?
Ich habe doch schon mal gelernt damit umzugehen, können die Mitte den helfen?
Oder beantrage ich eine Rehabilitation Kur? Es ist nur noch eine Frage von Wochen bis ich total unfähig zu arbeiten.
Eine Mutter kind Kur darf ich erst nach 4 Jahren machen. Ich kann es natürlich versuchen und es wurde mir bestimmt gut tun... Aber reicht es?
Dort komme ich sicher zu Kräften... Aber kommt due Hoffnung dadurch wieder?
Ich habe angst das eine normale Kur oder ein Urlaub nicht ausreicht. Frage mich auf der anderen Seite aber wie die Klinik mir hilft (ja ich weiß, diese Hoffnungslosigkeit).
Vielleicht hast auch erinnert von euch mit wiederkehrenden Depressionen zu kämpfen.
Was hilft hier am besten. Muss /soll ich wieder zur therapiert in eine Klinik um aus dieser Lage zu kommen?

Danke.
manx
Beiträge: 18
Registriert: 1. Jun 2014, 13:21

Re: Hilfe brauche Rat!

Beitrag von manx »

Hallo AmberFields,

was meinst Du mit gehen?
Deine Kinder brauchen Dich! Egal wie und in welchem Zustand Du bist! Dies soll kein Ratschlag sein, nein es ist meine Empfindung (ich, männlich). Auch wenn Du auf Therapie bist wissen die Kinder, Mama ist da und kommt auch wieder. Nimm Dir die Zeit die Du brauchst um zu Kräften zu kommen.

LG
manx
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Hilfe brauche Rat!

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Amber,

(Der Nickname incl. dem Nachnamen kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich kann meiner Erinnerung nicht recht glauben.)

dass du jetzt wieder eine Episode hast, heißt nicht, dass die erste Therapie erfolglos war. Du sagst ja selbst, es ging dir wesentlich besser. Doch es gibt im Leben immer wieder Schwierigkeiten, die man nicht alleine bewältigen kann, neue Situationen treten auf, die vielleicht auch verdrängte Erinnerungen hochholen, die bisher nicht bearbeitet wurden. Manchmal ist auch einfach alles zu viel. Bestimmt hast du richtig gehandelt, Job Nr. 2 und Ehrenamt abzugeben.

Du fragst, ob du in die Klinik musst. Doch vielleicht solltest du dir lieber überlegen, ob du wieder in die Klinik w i l l s t. Wenn du das wirklich willst, wirst du einen Weg finden, die Kinder anderweitig versorgen zu lassen. Auf jeden Fall aber wäre dringend der Gang zum Facharzt angebracht, hast du einen in der Nähe? Medikamente könnten akut helfen. Vielleicht ist auch eine ambulante Therapie jetzt der richtige oder bessere Weg für dich. Doch das alles findest du nicht heraus, indem du deine Gedanken darum kreisen lässt. Du brauchst ein Gegenüber. Bitte suche dir reale Hilfe, ja?

Viele Grüße, Puk
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Hilfe brauche Rat!

Beitrag von Antiope »

Liebe AmberFields,

ganz wichtig und ganz sicher: Die Hoffnung und die Kraft kommen beides wieder!

Für mich klingt es wirklich so, als hättest Du dringed Hilfe nötig.
Nimmst Du noch oder wieder Medikamente?
Hast Du schon daran gedacht, zum Facharzt zu gehen - am besten gleich morgen?

Ich denke sogar, dass Dir eine Reha oder eine Mutter-Kind-Kur nicht genug helfen würde, da Du für beides so viel Kraft brauchst, um die Tagesprogramme zu bewältigen.

Und noch etwas: GANZ SICHER ist es weder für Deinen älteren Sohn, noch für Deinen jüngeren Sohn, noch für Deinen Ehemann oder die anderen um Dich herum, die Dir nahestehen, besser, wenn Du gehst. Sie alle brauchen Dich, die Liebe, die Du geben kannst, Deine Anwesenheit, Deinen Schutz.

Dein Verstand hat vollkommen recht - bitte halte Dich an ihn: Kämpfe für Dich und für die AmberFields, die in diesem Loch versunken ist. Sorge für Dich.
Weiß Dein Ehemann, wie es um Dich steht?

Die Hoffnung steht hinter Dir ...
AmberFields
Beiträge: 5
Registriert: 28. Mai 2014, 15:29

Re: Hilfe brauche Rat!

Beitrag von AmberFields »

Hallo,

Danke, für eure Antworten.
Sie haben mir schon sehr geholfen.

Als ich das erste mal zusammen gebrochen bin (vor ca. 8 Jahren) hatte ich die Krankheit mit dem Verstand noch nicht begriffen. Nach der Therapie kann ich jetzt zwischen meinen Gefühlen und der Realität unterscheiden.
Eure Reaktionen tun gut, denn sie bestätigen meinen verstand und helfen mir zu erkennen, dass meine Gefühle (meinen Mann, und die Kinder wären glücklicher wenn ich einfach weg gehe) einfach nicht richtig sind.

Ich habe heute einen Termin bei meiner Psychologin. Musste allerdings 6 Wochen darauf warten.
Sie ist in einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Psychiater und kann mir heute auch Antidepressiva verschreiben.
Medikamente habe ich seid 4 Jahren nicht mehr, vermute, dass es bei diesem Rückfall aber nun leider notwendig ist.

Momentan habe ich das Bedürfnis in eine Tagesklinik oder Rehakur zu gehen.
Ich bin ein sehr zielstrebiger Mensch und setze immer viel Kraft ein um gesund werden. Ich will gesund werden!
Bereite mich immer auf Therapie Sitzungen vor und reflektierte danach und versuche gezielt die Dinge umzusetzen.
Mit Rehabilitation kenn ich mich nicht aus und bin mir daher unsicher ob Tagesklinik oder Rehabilitation.

Werde das heute mit der Psychologin besprechen und am Donnerstag bin ich bei einer Beratungsstellen für Psychiatrie etc.

Ja, mein Ehemann weiß Bescheid und unterstützt mich auf voller Linie.
Er wusste wie es um mich steht, als wir zusammen gekommen sind und hat sich trotzdem vor 8 Jahren dazu entschieden mich zu heiraten. Er kennt alle Facetten der Erkrankung und kennt die Hintergründe. Trotzdem ist er glücklich mit mir.
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