Viele Fragen, wer hat Antworten

LisaundPolo
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Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen,
ich bin neu hier, denn ich hatte vor ca.6 Wochen einen Zusammenbruch und meine Ärztin meint es ist eine schwere Depression. Daraufhin bekam ich die Mirta Tad 15mg verschrieben. Nur leider waren diese Tabletten nichts für mich, weil ich neben der Spur war. Jetzt nehme ich Citalopram aristo 20mg und komme ganz gut zurecht.
Ich würde gerne wissen, ob ich mit den Medikamenten mein altes Leben wieder zurück bekomme? Früher war ich leistungsstark, konnte morgens besser aufstehen und lebensfroher.
Könnt ihr mir sagen, wann diese Tabletten endlich wirken und wie lange ich die dann noch nehmen muß?
Eigentlich sollte ich das alles beim Artztbesuch fragen, aber leider habe ich dann immer eine Blockade im Kopf.
Vielen Dank voraus für eure Erfahrungswerte.
LisaundPolo
DYS-
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von DYS- »

Hallo LisaundPolo

Herzlich Willkommen im Forum

Ist es erstrebenswert das alte Leben zurück zu bekommen? Ein Medikament kann Dir evtl. helfen die düsteren Gedanken etwas aufklaren zu lassen und den Antrieb zurück zu gewinnen. Aber eine Depression ist oft auch ein Hinweis, das etwas in dem „alten“ Leben suboptimal lief/läuft.

Antidepressiva brauchen recht lange bis sie wirken. Du musst mit 2 bis 3 Wochen rechnen. Ist es deine erste depressive Episode, sollte man die Tabletten noch ein halbes Jahr nach abklingen der Symptome einnehmen. Aber das entscheidet der Arzt. Manche hier nehmen die Medikamente über Jahre oder ihr Leben lang.

Hast Du eine Idee was diese Krise ausgelöst hat?

Liebe Grüße dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
DocHolliday
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von DocHolliday »

hallo LisaundPolo,

was meinst Du mit Zusammenbruch? Burnout mit Panikattacken und Angstgefühlen?
Was war denn die Ursache?

Citalopram kenne ich und hat mir gut geholfen, dauert aber, bis die Wirkung einsetzt.

Gegen Blockaden beim Arzt hilft ein Notizzettel.

LG
DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
Antiope
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von Antiope »

Hallo LisaundPolo,

wenn Du mit "altem Leben" meinst, besser aufstehen, lebensfroh und leistungsstark zu sein, dann ist es sehr wohl möglich. Es ist oft so, dass eine solche Episode vorbeigeht, ohne bleibende Spuren zu hinterlassen.
Du schreibst aber von einem "Zusammenbruch". Da wäre es vielleicht wichtig nachzuschauen, was zu diesem Zusammenbruch geführt hat, warum Dir Deine Energien verloren gingen. Es klingt zwar bedrohlich, aber wenn Du nichts änderst und dieselben Fehler nochmal machst, dann wird das Ergebnis (Depression) dasselbe sein.
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen!
Erstmal danke für die Antworten.
Ich kann mich nur sehr schwer anderen Menschen anvertrauen und deshalb nur kurz meine Krankengeschichte. Mir ist im Oktober etwas Schlimmes passiert (Mehr möchte ich nicht erzählen) und von da an ging es mir immer schechter. Konnte teilweise nicht arbeiten gehen und alles war so anstrengend. Mein Überstundenkonto schmilzte dahin und im März bin ich dann zum Arzt gegangen, weil ich nur noch am heulen war. Außerdem hatte ich Schlafstörungen und oft Kopfschmerzen zu den anderen Symptome. Auch Suizidgedanken waren beim Grübeln dabei. Ich wurde wegen Schwere Depression krankgeschrieben und bekam Medikamente. Jetzt gehe ich wieder die zweite Woche arbeiten und muss feststellen, daß es für mich immer noch sehr anstrengend ist. Im Forum habe ich gelesen, das einige über Monate arbeitsunfähig waren. Bin ich zu früh wieder arbeiten gegangen?
Kann ich mich wieder Krankschreiben lassen?
Mit meinen Medikament komme ich gut zu recht, kaum Nebenwirkung, nur schlägt es noch nicht so richtig an. Leider habe ich auch kein geregelten Tagesablauf, weil ich im 3erSchichtdienst arbeitet.
Was mache ich nur, könnt ihr mir Tipps geben, ich weiß eigentlich müsste ich das selber entscheiden, aber die Angst um meinen Arbeitsplatz spielt eine große Rolle und klar denken kann ich z. Z. auch nicht. Mein Kopf der dröhnt und aus den Grübel komme ich auch nicht raus.
So, ist ja doch einiges zusammen gekommen und ich möchte mich jetzt schon für eure Antworten bedanken.
Viele Grüße LisaundPolo
Antiope
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von Antiope »

Hallo LisaundPolo,

die Frage, ob Du zu früh arbeiten gegangen bist, kannst Du vielleicht selbst beantworten: denkst Du, dass Du einen ganzen Arbeitstag durchstehen kannst?
Wenn nein: dann bist Du noch krank.

Arbeitest Du in einer größeren Firma? Vermutlich ja, da es einen 3-Schicht-Betrieb geht. Dann ist vermutlich die Angst um den Arbeitsplatz Symptom der Depression. Wenn Du krankgeschrieben bist und es quasi das erste Mal ist, dann wird Dir wohl kein Arbeitnehmer so ohne weiteres kündigen. Vielleicht kannst Du diese Frage auch bei der Gewerkschaft abklären oder ev. beim Betriebsrat.

Kannst Du mit Deinem Arzt sprechen und ihn wegen des "viel zu anstrengend" fragen? Vielleicht wäre es sinnvoll, eine Reha zu beantragen?
Das Geschehnis im Oktober hat Dich vollkommen umgeworfen - und da braucht es Zeit, Geduld und externe Unterstützung, um es zu überwinden. Medikamente allein sind vielleicht zu wenig.
Oder was denkst Du? Hast Du das Gefühl, mehr Hilfe zu brauchen? Oder hast Du das Gefühl, dass die Hilfe, die Du jetzt hast, ausreichend ist?

Alles Gute!
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen!
Ich war einige Tage nicht im Forum und möchte mich für die lieben Worte bedanken.
Jetzt brauche ich eure Ratschläge. Also ich war 4Wochen krankgeschriebe und bin dann wieder arbeiten gegangen, obwohl meine Ärztin das zu früh fand. Jetzt habe ich 14Tage durch gehalten, aber heute bin ich wieder so antriebslose, müde und angstvoll. Auch mein Grübeln ist trotz citalopram aristo 20 mg nicht besser geworden. Auf der Arbeit konnte ich mich nicht konzentieren und bin allen so gut es ging aus den Weg gegangen, mit anderen Worten es war schrecklich. Warum ich mir das angetan habe weiß ich nicht. Nun fühle ich mich wieder so nutzlos und die Depression bestimmt immer noch meinen Tag.
Ich hatte auch Glück schnell eine Therapeutin gefunden zu habe und wir passen auch gut zusammen. Nur ist es für mich nicht ganz einfach, weil ich nicht gerne über all die schrecklichen Ereignisse spreche. Für meine Therapeutin wohl auch nicht mir jedes Wort dafür raus zu kitzeln.
Trotzdem fühle ich mich dort verstanden und würde mich auch gerne öffnen, aber irgend etwas sperrt sich dagegen.
Nun wollte ich wissen. ob man wieder so zurück fallen kann?
Ich war jetzt schon 4Wochen krank, wie lange dauert es bist ich wieder fit bin?
Es werde bestimmt wieder viele lieben Worte fallen (die kann ich jetzt auch gut gebrauchen)m wofür ich mich jetzt schon bedanken möchte.
Viele Güße
Antiope
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von Antiope »

Es dauert, so lange es dauert.

Ganz blöder Satz, aber es hängt von vielen Umständen ab.

Ein Tipp: es gibt nach längerer Krankheit eine schrittweise Wiedereingliederung (über Krankenkasse). D.h. Du arbeitest nicht voll, sondern nur ein paar Stunden. Wieviele, das bestimmst Du selbst und Dein Arzt. Und wenn es Dir dann zuviel wird, könnt ihr es wieder anpassen.

Das Vertrauen zu Deiner Therapeutin wirst Du lernen. Du weißt, dass Du da Unterstützung brauchst, und Du bist Dir im Klaren, dass Du vielleicht nur mit ihr solche heiklen Themen durchsprechen kannst. Und dann fasst Du Dir ein Herz (trotz Angst usw) und sprichst es mal an. Wenn Du denkst, es klappt bei ihr gut, kannst Du Dir das auch fest vornehmen, dass Du das heikle Thema ansprichst.
Lupine_84
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo LisaundPolo!

Was auch immer dich so umgeworfen hat, "nur" 4 Wochen krank klingt für mich wenig!
Bei Depressionen muss man leider oft in anderen Zeitdimensionen denken. Ein normaler Arbeitstag verlangt einem sehr viel ab, wenn man gegen eine Lähmung und verquere Gedanken ankämpfen muss.

Theoretisch könnte es sogar sein, dass Citalopram noch nicht "dein" Medikament ist. Es braucht oft 4-6 Wochen bis man das wirklich beurteilen kann und dann startet man eventuell mit etwas anderem wieder bei null und muss beobachten!

Eine Kollegin von mir wurde von einem Neurologen über 4 Monate krankgeschrieben, "nur" um nicht in eine Depression zu fallen. Zu keiner Zeit wurde eine bei ihr diagnostiziert, Tabletten hat sie keine bekommen, es war vorsorglich raus aus dem Beruf wegen drohendem Burnout. Und nach den 4 Monaten kam noch 1 ganzer Monat Wiedereingliederung.
Von daher: Nach deiner Bruchlandung und mit "frischen" Wunden sollten dich die Ärzte ruhig noch mehr beschützen!
Es steht dir zu! Und krank bist du auch keine gute Arbeitskraft!
Ich wünsche dir, dass dein Arbeitgeber Verständnis hat, wenn du länger ausfällst!

Aber wenn du es zu lange austestest dich arbeitsfähig zu halten, dann übernimmt eventuell die Psyche nochmal die ganze Macht und schaltet dich soweit aus, dass du wirklich den Weg zur Arbeitsstelle nicht mehr findest.
Das ist es nicht wert! Dir geht es schon schlecht! Lass dich bestmöglichst betreuen!

Ich wünsche dir, dass es schnell aufwärts geht! Aber ich glaube, du hast viel Therapiearbeit vor dir...
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen,
danke für die lieben Worte.
Ich glaube auch das ich noch einen langen und steinigen Weg vor mir habe. Denn gestern war ich wieder bei meiner Therapeutin und das Gespräch war mal immer sehr anstrengend und aufwühlend. Ich habe ihr auch erzahlt wie anstrengend die Areibt ist und das ich mich nicht darauf konzentieren kann. Sie hat mir auch geraten weiter zu Hause zu bleiben und wenn meine Ärztin mich nicht krankschreiben möchte, wird meine Therapeutin mit ihr reden. Eigentlich habe ich ja richtig Glück so schnell eine nette Therapeutin gefunden zu habe. Dazu muss ich sagen, das ich die ganzen Therapeuten aus den Telefonbuch angerufen habe und das war vielleicht erstmal eine Überwindung, die sich aber gelohnt hat.
Nach meinen Arztbesuch werde ich es euch berichten, was sache ist.
So jetzt werde ich noch versuchen etwas zu schlafen, auf das es mein Kopf zu lässt. Bis später dann.
Grüße von LisaundPolo
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen,
ich wollte mal kurz berichten wie es bei mir weiter geht, meine Ärztin hat mich bis zum 18.05 krankgeschrieben. Sie hat auch eine Einweisung in einer Klink erwähnt, nur möchte ich nicht oder noch nicht. Wenn ich in eine Klinik gehe. muß ich wieder mit neue Ärzte über meine Depression sprechen und damit habe ich mächtige Probleme.
So, jetzt mal zu meiner Person.... heute hatte ich einen guten Tag, denn ich war mit unseren Hund spazieren und die Grübelei war kurz verschunden. Auch konnte ich mit zum Einkaufen gehen, aber die vielen Menschen haben mich fertig gemacht.
Meine Terapeutin gab mir den Auftrag eine Buch zu lesen, nur kann ich mich nicht darauf konzentieren. Vielleicht nehme ich mir das Buch morgen noch mal vor.
Sage tchüss... mehr geht nicht.
Grße von LisaundPolo
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Guten Morgen zusammen und allen "Müttern" einen schönen Tag!
Mein Tag fing leider nicht so gut an und ich muß es los werden, auch wenn es z.Z nicht hierher passt.
Ich hatte letzte Nacht einen schrecklichen Alptraum, inden alle schlimmen Geschechnisse seit der Kinderheit vorgekommen sind. So etwas habe ich noch nie gehabt, ich bin immer noch ganz fertig aber auch so aufgewühlt. Leider bin ich auch sehr verschlossen und brauche sehr lange bis ich aus mir raus komme. Wie viele von uns trage ich auch eine Maske und zeige es geht mir nicht so schlecht, nur darf man ich hinter der Maske gucken.
Können die Medikamente solche Träume auslösen?
LG LisaundPolo
timmie2002
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen lisa

und auch dir einen schönen tag.

die medis lösen keine solchedn träume aus. eher ist es wohl so, dass sich in deiner seele dinge auftun, die du lange zeit vergraben hattest. sie kommen jetzt mit einer solchen wucht heraus, dass es dich auch in deinen träumen bewegt.

nimm es als signal an. deien erkrankung und auch die träume wollen dir eigentlich nur zeigen, dass etwas nciht stimmt. dem musst du dich stellen und daran arbeitn. ist sehr schwer, qaber es geht nicht anders.

hinsichtlich deiner sprechblockaden möchte ich dich ermutigen:

mienerseits ist es ebenso, dass ich oft das reden verweigere, ohne es selber richtig zu verstehen. letzte therapiestunde 50 minuten geschwiegen. mein therapeut hält das glattauch durch, dieser gemiene kerl. :-) ich gehe nächste woche wieder hin, nehme neuen anlauf und versuche es wieder. ich hoffe es durchzuhalten, bis der knoten geplatzt ist und ich das reden über mich gelernt habe.

therapie ist sicher auch wichtig für dich und es geht nur über das gespräch. du fühlst dich bei deinem therapeuten verstanden- das sit wichtig. das andere muss schritt für schritt kommen.

ich möchte dir auch raten, nochmal über eine klinische therapie nachzudenken.

glg final
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Danke Lupine_84 für deine aufmunteren Worte.
Also das ich bei meiner Therapeutin 50min. schweige kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist sehr geschickt mir wenigstens ein paarWorte bei meiner Sprachbeklemmung raus zuholen. Aber andererseits ist sie am erzählen und ich vertiefe mich dann ganz schnell in meinen Gedanken und das stört wohl ein wenig.
Zum Thema Klinik ... meine Arztin wollte mich schon ein paar mal dort einweisen, weil ich auch noch diese Suizidgedanken mit mir rumgeschleppt habe. Aber keine Sorge diese werden immer weniger und wenn es ganz schlimm wird, habe ich mir die Seelsorgenummer im Handy gespeichert.
Mir geht es jetzt auch wieder besser, denn ich habe ein Telefonat mit meiner Mutter gemacht, sie wohnt 350km entfernt und wenn ich mich aufrappeln kann, telefonieren wir sehr oft.
Schönen Tag noch... LisaundPolo
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen!
Ich war einige Zeit nicht im Forum, weil es mir sehr schecht geht. In der Therapie werde ich so sehr aufgewühlt, daß ich Alpträume bekommen habe. Jetzt soll ich die Alpträume mit was Guten verbinden.
Das alles ist so schwierig für mich, das ich manchmal nicht mehr weiter wusste. Seit einigen Tagen habe ich auch Ohrengeräusche. Kann das alles zusammenhängen???
LG LisaundPolo
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen,
ich habe heuten einen Blumenstrauß von meinen Kollegen per Post bekommen und was passiert... ich bin so leer.... kann mich nicht darüber freuen. Ist das nicht unhöflich den netten Kollegen gegenüber? Natürlich habe ich mich bedankt und mir sind dabei auch wieder die Tränen gelaufen.
Geht es euch auch so und kann man was dagegen machen?
LG
ndskp01
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von ndskp01 »

Liebe LisaundPolo,

ja, das ist normal, dass du dich nicht freuen kannst, obwohl es dafür einen Anlass gibt. Und: Nein, du bist nicht undankbar, du bist krank.

Schau ihn dir ein bisschen an, den Blumenstrauß, spiel mit ihm, das tut gut. Blumen streicheln ...

Gefühle kommen bei mir übrigens oft erst mit zeitlicher Verzögerung an. Deswegen kann ich manchmal, konnte ich lange Zeit nicht zuordnen, woher mein Weinen kommt. Ich hab zum Beispiel nicht beim Abschied geweint, sondern eine Woche später. Als ich die schwere Prüfung hinter mir hatte, konnte ich mich auch nicht freuen. Etwas anderes lag mir auf der Seele und war wichtiger. Das zu sehen ist eine große und schwierige Aufgabe.

Liebe Grüße, Puk
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo zusammen,
ich weiß, daß jeder hier im Forum sein "Päckchen" zu tragen hat, aber ich muß mal Luft machen. Mir geht es ganz schlecht, bin leer und mein Kopf der dröhnt. Denn ich habe seit einiger Zeit Alpträume. die sind so heftig dass ich Angst habe einzuschlafen. Damit ich überhaupt schlafen kann habe ich ein Medikament von Arzt bekommen. Damit schlafe ich leider nur ca. 3-4Stunden und dann geht es wieder los mit den Alpträumen. Dazu kommt noch mein Tinnitus, der mir auch keine Ruhe gönnt. Wie lange ich dies noch aushalte, weiß ich nicht. Einen Arzttermin habe ich erst nächste Woche und meine Therapeutin meint ich soll es mit schöne Gedanken versuchen. Kann ich nicht, gerate immer wieder in diesen Teufelkreis von schlechten Gedanken.
Ich denke über eine Tagesklinik nach, doch ich habe schon viel negative Erfahrungen hier gelesen.
So jetzt habe ich etwas Dampf abgelassen, doch besser geht es mir immer noch nicht.
LG LisaundPolo
Gerbera
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von Gerbera »

Hallo LisaundPolo,

Deine Diagnose lautet "schwere Depression", Deine Symptome passen perfekt dazu: Gedankenkarusselle, Ohrengeräusche, Konzentrationsprobleme, Sich-schlecht-fühlen, sich-nicht-freuen-können... Es ist zwar kein wirklicher Trost, aber Du bist nicht die Einzige, die derartige Probleme hat. Ich habe in der Hochphase der Depression die Stelle gewechselt und meine früheren Kollegen haben mir zum Abschied ein ganz tolles Geschenk gemacht. Ich wusste auch genau, dass ich mich freuen sollte, konnte es aber nicht. Das ist mittlerweile mehr als 2 Jahre her, und die Freude hat sich längst wieder eingestellt, Dank Medis (nehme Citalopram 20 mg) und (Gesprächs-)Therapie. Aber es hat gedauert, und auch heute noch gibt es Rückschläge - nicht mehr ganz so heftig, aber sie sind vorhanden. Verliere bitte nicht die Geduld, und wenn Du es gar nicht mehr aushältst, geh in die Notfallambulanz eines Krankenhauses mit psychiatrischer/psychosomatischer Abteilung bzw. lass Dich dort hinbringen. Hast Du einen Partner, eine Freundin o.ä., der/die das übernehmen könnte?

Als es mir so richtig mies ging, hat mir eine Freundin morgens am Telefon Anweisungen gegeben wie: geh ins Bad, waschen, anziehen, danach wieder bei mir anrufen etc. Hat mir sehr geholfen, die klare Vorgabe, was zu tun ist, auch wenn die Umsetzung mühsam war, weil ich keine Energie mehr hatte.

Die Idee mit der Tagesklinik ist vielleicht gar nicht so schlecht. Nur weil Andere schlechte Erfahrungen gemacht haben, muss das bei Dir nicht genauso sein. Gib Dir und der Klinik eine Chance! Schlimmstenfalls wird Deine Depression nicht besser, bestenfalls ist es der Beginn des Heilungsprozesses.

Du schreibst, Du nimmst Citalopram..., mittlerweile seit etwa 3 - 4 Wochen. Langsam sollte sich zumindest eine leichte Besserung Deines Zustandes einstellen. Vielleicht sprichst Du Deinen Arzt nächste Woche mal drauf an. Evtl. ist die Dosis zu gering oder das Mittel nicht ganz das richtige. Passiert öfter, dass man ein bisschen rumprobieren muss.

Ein Trauma zu verarbeiten, dauert Zeit, viel Zeit. Versuche, nicht die Geduld zu verlieren! Meine heutige Therapeutin hat mir beim Erstgespräch gesagt, ich müsse aufgrund der Schwere der Depression und der vielen Monate zwischen Krankheitsausbruch und Therapiebeginn mit mindestens 1 Jahr rechnen, ehe ich wieder richtig stabil bin. Hab ich damals nicht so recht glauben können (und wollen), aber sie hatte Recht. Mittlerweile habe ich das zweite Therapiejahr hinter mir... Ist seit einiger Zeit eher so eine Art Erhaltungsdosis in größeren Abständen, denn es geht mir wieder ziemlich gut, aber großer Stress, vorallem, wenn er privat UND beruflich über mich hereinbricht, führt noch immer zu kleineren Einbrüchen. Im Vergleich zu "damals" sind das aber Peanuts, Gottseidank.

Also, Kopf hoch! Du schaffst das schon!

Ich wünsche Dir viel Durchhaltevermögen, Geduld, liebe Menschen um Dich herum, eine gute Therapeutin/Ärztin bzw. Arzt und den Mut, Dich mit Dir selbst und Deiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Meine Gedanken begleiten Dich!

Viele Grüße
Gerbera
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Danke Gergera für die tröstenen Worte, nur leider will mein Kopf oder die Seele diese nicht annehmen. Ich habe diese "Kalte Seite" immer häufiger und werde damit nicht fetig. Wie diese blöde Depression. Würde auch gerne hier mehr teil nehmen, nur lange Texte überfordern mich und konzentieren kann ich mich auch sehr schlecht. Frage mich sobeso wie ich z.Z die Tage bewältige.
LG LisaundPolo
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo
Ich war lange nicht bei euch, weil die Krankkeit mich fast besiegt hätte. Meine Ärzt und meine Therapeutin wollte das Risiko nicht mehr auf sich nehmen, nachdem ich es versucht hatte. Jetzt bin ich seit den 30.06.14 in einer Klinilk. Die ständig wechselde Ärzte, jeder wolle wissen wieso,weshalb, warum usw......Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich landete auf der geschlossenen Station (ihr wisst was das heißt). Weil ich mich 14Tage brav verhalten habe und immer schön bei der Ergothera. mit gemacht habe, bin ich jetzte wieder auf der offenen Station. Nur mehr passiert nicht. Gehe jeden Tag zur Ergo, bastele schön und dann hänge ich rum. Ist das so oder wie soll ich das hier verstehen. Vom rumgammeln bekommt man erst recht wieder diese böde Gedanken. Lesen usw kann ich auch nicht so viel, meine Konzentration fällt stetig ab.
Brauche Hilfe, bitte melden
saneu1955
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Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Liesaundpolo, wie sieht denn der Alltag in der Klinik aus, du hast doch bestimmt auch Gesprächstherapien usw.
Ich habe nicht alles gelesen, da mich auch das lesen teilweise sehr anstrengt, aber so wie es aussieht, hast du ein großes Trauma erlitten. Dieses zu bewältigen, geht nicht von heute auf morgen. Lass dir Zeit. Du solltest nicht so ungeduldig sein.
Ich weis wovon ich rede, meine Depressionen werde ich nicht wieder los und rausche von einem Tief in das andere, das kostet sehr viel Kraft, aber ich habe es immer wieder geschafft, dieser kleine Kerl "Lebenswille" steht mir bei.
Ich wünsche dir diese Kraft.

LG Saneu1955
Lupine_84
Beiträge: 678
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von Lupine_84 »

Liebe LisaundPolo

als ich deinen Post sah, hoffte ich sofort auf gute Neuigkeiten, ein Zurückmelden von dir hier im Leben
Dann leider das Gegenteil. :(
Ich hatte wirklich öfter mal gedacht, was aus dir wohl geworden ist. Ich machte mir Sorgen nach deinem letzten Beitrag.
Du hättest ja aber einfach auch wieder weg vom Forum sein können...

Es tut mir so leid zu hören, dass die Krankheit gerade solche Macht über dich hat!
Ich stehe ratlos da, weiß nicht wie dir am besten helfen.
Du bist bereits am richtigen Ort für Hilfe. Geduld und Depression gehen eigentlich überhaupt nicht zusammen... aber leider ist es der einzige Weg :(

Ich schicke dir ganz viel Kraft! Ich denke weiter an dich und hoffe du erfährst bald eine Linderung dieses Zustandes!

Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
LisaundPolo
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Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von LisaundPolo »

Hallo,
Bald habe ich wieder einen Tag in dieser Klinik geschafft. Ich kann euch ja mal mein Tag beschreiben.
Weckzeit ist um 06.15Uhr, dann heißt es munter werden und bis 07.15Uhr darfst ich früh-
stücken. Um 07.30 ist die Morgenrunde, in der jeder Patient erzählt wie er geschlafen hat, was er für Aufgaben hat usw. Von 08.00-09.15 Uhr habe ich Ergotherapie. Um 10.00 und 16.30Uhr ein kurzes Gespäch mit einer Schwestern. Dann frei bist zum Mittagessen. Das Mittagessen ist von 11.15-12.00Uhr, danach Medis zusammen stellen für den nächsten Tag. So ab 12.30Uhr habe ich dann Freizeit. Dann gehe ich im Park spazieren oder gehe in die Stadt oder bin im Internet oder liege auf meinen Bett und versuche mein Durcheinander in Kopf zu ordnen. Dabei spielen auch schlechte Gedanken eine große Rolle. Nun um 16.30Uhr habe ich nochmal ein Kurzgespräch mit einer Schwester die gerade Dienst hat.Das Abendessen findet zwischen 17.30-18.15Uhr stattund danach ist die Abendrunde, wo jeder Patient erzählt wie er sich fühlt und was er gemacht hat. Dann wieder Freizeit und um 22.30Uhr isr Nachtruhe. Wenn man Ergo. und die 2 Gespräche zeitlich zusammen zieht, komme ich auf ca. 1,5 Std Thrapie und dabei soll man nicht auf böde Gedanken kommen oder in die Traurigkeit fallen????
Verlaufen eure Tage auch so ab????
LG LiaundPolo
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Viele Fragen, wer hat Antworten

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Lisa,

ich war zwar nie in einer Klinik, aber mir kommt das sehr wenig vor, was du da angeboten bekommst. Kein Gespräch mit Psychiater oder Psychotherapeuten? Wie wird die Gruppe denn angeleitet? Gibt es dort Impulse? Kannst du da offen über deine Gefühle reden?
Vielleicht suchst du mal das Gespräch mit einem Arzt dort und fragst nach individueller Unterstützung?

Puk
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