was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

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Apfelkern
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Registriert: 24. Feb 2014, 10:00

was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von Apfelkern »

Hallo,ich bin neu hier,weil ich selbst nicht mehr was mit mir nicht stimmt.ich bin 24Jahre,habe einen festen Job und eine liebe Familie.ich befinde mich in einer fernbeziehung,lebe hier also allein in DD. Warum ich also hier Hilfe suche: seit einigen Monaten geht es mir gar nicht gut (kann auch sein,dass ich mir zuviel einbilde-ich möchte auch nicht sagen 'ich bin depressiv'-weil das eine ernste Sache ist). Ich bin nur noch am weinen,wegen jeder Kleinigkeit schießen mir die tränen in die Augen,auch jetzt wo ich mich hier mitteile.ich kann mich selbst nicht mehr leiden,mag nicht in den Spiegel sehen.ich hab eine unreine haut,die bei Stress oder wenn es mir nicht gut geht noch schlimmer reagiert-mich kotzt mein Spiegelbild manchmal nur noch an und ich heule los.ich bin oft total überreizt und besonders in der Beziehung mit meinem Freund übertrieben zickig und eifersüchtig.Gestern Abend war es besonders schlimm,ich habe 3stunden durch geweint und konnte mich nicht beruhigen.mein Freund hat gemeint'so kenne ich dich gar nicht mehr',er wusste natürlich gar nicht wie er reagieren sollte. Letzte Woche hatte ich auch einen Rückschlag:derzeit bewerbe ich mich in Berlin um einen Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz,obwohl ich gute Referenzen habe,bekam ich bisher nur absagen.wie auch letzte Woche,wo ich einen Einstellungstest verhauen hab.ich fühl mich einfach nur dumm und grübel ständig darüber nach,warum mich keiner einstellen will.ich hab Angst,dass ich nie nach Berlin kann und damit die Beziehung scheitert.das macht mich wiederum so traurig,dass ich wieder heulen muss-was die Beziehung glaube ich mehr belastet... Ich kann keine Nacht mehr durchschlafen,schlafe spät ein und träume zu allen Überfluss ganz oft von meinem eigenen Scheitern. Ich geh morgens auf Arbeit,bin dort 9 Stunden und gehe danach zum Sport.zu Hause würde ich nur auf dem Sofa liegen. Ich möchte zu keinem Arzt gehen,ich wüsste gar nicht,wie ich es dem erklären sollte..ich kanns ja hier kaum. Was sagt ihr zu meinem Zustand?übertreibe ich oder sollte ich mich jemanden anvertrauen?
Besten dank für's lesen...
fourseasons
Beiträge: 61
Registriert: 6. Feb 2014, 12:33

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von fourseasons »

Hallo Apfelkern,

die Frage ob Du Dich jemanden anvertrauen sollst wird bestimmt von Deiner Stimmungslage. Generell ist es immer hilfreich, sich jemanden anzuvertrauen, wenn man eine psychische Belastung selbst nicht mehr tragen kannst. Wenn es so ist, dass Du schon monatelang Schlafstörungen hast, die dich belasten, und zudem den Eindruck gewonnen hast, Du hast keinen Einfluss auf deine Stimmungslage, ist ein Weg zum Arzt sicher nicht verkehrt. Dazu sind Ärzte nunmal da, zur Einschätzung von Symptomen.
Da kann dann sicher geklärt werden, ob es sich um eine Depression handelt. Hier im Forum ist das nicht möglich, da zur Diagnostik auch noch andere Kriterien nötig sind. Selbst zu bewerten, ob man eine Depression hat, ist meines Erachtens auch schwer möglich.
Nicht jeder Hausarzt kann in der Diagnose von Depression glänzen, oft wird diese auch verkannt. Wenn du einen Hausarzt hast, dem du dein Vertrauen schenkst, so ist er sicherlich die erste Anlaufstelle. Ansonsten gibt es ja noch telefonische Seelsorge, oder ähnliches ...

Leider kann ich Dir hier nicht mehr auf deine Frage antworten, wollte aber deinen Post nicht unbeantwortet lassen.

Liebe Grüsse,
Dieter
Erst wenn du den anderen so annehmen kannst wie er ist, wird er frei sich von dort an aufzumachen, derjenige zu werden dessen er befähigt ist.
DocHolliday
Beiträge: 289
Registriert: 12. Jan 2014, 21:22

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von DocHolliday »

Hallo Apfelkern,

ich kann gut verstehen, dass Du Dir zunächst mal alles von der Seele schreiben musst, und ich bin sicher, dass sich viele dafür interessieren und Dir helfen möchten.

Allerdings liest sich Dein Text sehr schwerlich, weil Du keine Absätze eingebaut hast.

Wenn Du es lesefreundlicher gestaltest, bekommst Du mehr Aufmerksamkeit und dadurch auch mehr Rückmeldungen.

Aus meiner Sicht ist es keine Frage, ob Du zum Arzt gehen solltest. Wenn Du schon so lange aus dem Gleichgewicht bist, solltest Du Dich ärztlich beraten lassen, zunächst zum Hausarzt und dann eine Überweisung zum Psychiater.

Du brauchst keine Angst haben, die Hemmschwelle zu überwinden ist schon mal ein erster therapeutischer Schritt. Psychische Beschwerden gehören bei den Ärzten zum Tagesgeschäft und ist nichts Ungewöhnliches, auch wenn es Dir so vorkommt.

Auf jeden Fall gehört auch zur Untersuchung, ob die Symptome durch eine Schilddrüsenfehlfunktion verursacht werden.

LG
DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
EinJemand
Beiträge: 51
Registriert: 14. Jan 2014, 20:00

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von EinJemand »

Hallo!

Ich denke nicht, dass du übertreibst, manchmal ist das eben so. Mir passiert das auch, dass ich überlastet bin und bei jedem Sch*** sofort losheule, manchmal auch komplett ohne erkennbaren Grund. Wie schon gesagt, das ist nicht übertrieben, man fühlt sich schon mal so. Ob du dih jemandem anvertrauen sollst, musst du entscheiden, je nachdem, ob du denkst, dass du dich dann besser fühlst oder nicht. Aber ich denke schon, dass du dir Hilfe suchen solltest, denn wenn man einfach nicht mehr kann und nur noch heult, dann stimmt etwas ganz eindeutig nicht, auch, wenn man denkt, es sei sehr wohl so.
Ansonsten schieße ich mich den anderen an.

Liebe Grüße

Jessica
Apfelkern
Beiträge: 3
Registriert: 24. Feb 2014, 10:00

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von Apfelkern »

Hallo und vielen dank erstmal für das lesen meiner Gedanken und die Reaktionen darauf.

Ich hab mich gestern zum ersten mal meiner Schwester anvertraut und ihr erzählt wie ich mich fühle.ich war erstaunt wie verständnisvoll sie gleich war.sie hat natürlich versucht eine Erklärung dafür zu finden und hat dabei meine Beziehung und den Wunsch umzuziehen und eine andere Arbeit zu suchen in Frage gestellt.das waren natürlich Dinge Die ich nicht hören wollte,da ich selbst überzeugt davon bin.
In einer Sache hatte sie aber recht-andere merken wie es mir geht und wissen damit aber nicht umzugehen.

Das hab ich selbst auch schon gemerkt,meiner Freundin habe ich in letzter Zeit ständig abgesagt,den Kontakt eingegrenzt,auch den zu meinen Eltern.ich muss mich immer überwinden wenigstens einmal die Woche anzurufen.mein Freund ist natürlich auch etwas genervt und ratlos,weiß nicht wie er auf mich eingehen soll.
Ich hab Angst,dass ich Menschen wehtue oder sogar verliere mit meinem verhalten.

Meine Schwester gab mir auch den Rat mal zu einem Arzt zu gehen.aber da fängt das ja schon an-ich bin vor 1,5jahren erst her gezogen und war bisher noch nie bei einem Arzt.ich kann doch schlecht zum ersten mal zu einem Arzt gehen und dem dann gleich meine Gefühle ausschütten?!
Wie geh ich das denn am besten an?
fourseasons
Beiträge: 61
Registriert: 6. Feb 2014, 12:33

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von fourseasons »

Hallo Apfelkern,

die Tatsache das du erst vor eineinhalb Jahren dort hin gezogen bist, ist kein Hinderungsgrund ärztlichen Rat und Hilfe einzufordern. Selbst wenn du bereits bei einem Arzt dort gewesen wärst, ist es eine akute Symptomatik die eine aktuelle Anamnese erfordert. Also ich sehe da kein Problem drin.
Sei mutig, such dir einen Arzt und besprich das dort mal.

Liebe Grüße,
Dieter
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DocHolliday
Beiträge: 289
Registriert: 12. Jan 2014, 21:22

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von DocHolliday »

hallo Apfelkern,

ein bisschen Mut musst du schon aufbringen, das ist auch ein Schritt Richtung Weiterentwicklung und Perspektive, Hoffnung für Dich, Erwachsen werden...vielleicht bist Du dann darüber erstaunt, dass Dir so viel Verständnis entgegengebracht wird...

...aber vielleicht möchtest Du ja lieber, dass jemand die kleine Apfelkern an die Hand nimmt und sie zum Arzt begleitet, weil sie alleine Angst hat...? :-)

Was glaubst Du denn, wie viel Tausend Menschen in Deiner Stadt ähnliche Symptome haben, wie Du? :-)

LG
DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
Eichhörnchen
Beiträge: 8
Registriert: 15. Feb 2014, 21:26

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von Eichhörnchen »

Hallo Apfelkern,

teile von dem was Du beschreibst kenne ich auch...aus meiner Krankengeschichte...überhaupt akzeptieren dass mit der Psyche vielleicht etwas nicht (mehr) in Ordnung ist...
Ich bin zwar kein Arzt oder Therapeut doch ich denke dass Du Dich einem Arzt anvertrauen solltest. Das braucht Mut, keine Frage.
Doch erstens sind Ärzte dafür da Menschen zu helfen, nicht nur wenn es jemanden körperlich nicht mehr gut geht.
Und zweitens ist das ihr Job, und gerade heute hat wohl jeder praktische Arzt schon Erfahrungen im Umgang mit Patienten die depressive Erkrankungen oder ähnliches haben.
Und den richtigen Arzt zu finden? Es gibt ja auch einschlägige Bewertungsportale zu diversen (Fach) Ärzten.
Mach den ersten Schritt, und schildere was in Dir vorgeht und wie Du empfindest einem Arzt.
Bin mir sicher dass es nur helfen kann! Zuallererst Dir, Deinem Freund und letzten Endes Deinem ganzen Umfeld.
Niemand hat sich eine psychische Erkrankung ausgesucht, und niemand muss sich deswegen "schämen" oder verstecken!
Wünsche Dir Kraft und Mut!
Beste Grüße
Christian
Apfelkern
Beiträge: 3
Registriert: 24. Feb 2014, 10:00

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von Apfelkern »

...es "beruhigt" mich zu wissen,dass es vielen ähnlich geht,das zeigt mir,dass ich nicht bescheuert bin.

Und nun :So,ich war beim Arzt gewesen-zum Glück war ich die letzte in der sprechstunde,da hat mich keiner gesehen als ich verheult wieder raus kam. Ich musste einfach gehen,weil ich zu große Angst habe etwas kaputt zu machen,dass die Beziehung nicht stand hält oder das Verhältnis zu meinen Eltern noch schlechter wird.

Ich fühl mich jetzt etwas besser,bin aber auch schockiert.der Arzt war sehr nett und hat viel gefragt und dokumentiert.ich hab aber Tabletten bekommen- mirtazapin- und wurde zu einem psychotherapeuten überwiesen.damit hab ich nicht gerechnet und ich bin mir auch noch nicht sicher,ob ich dahin gehe.

Ich hatte enorme Angst das jetzt meinem Freund zu sagen.der war auch ziemlich schweigsam am Telefon und hat gefragt was der Grund für meinen verschlechterten Zustand ist."hoffentlich schaffen wir das" waren eigentlich nicht die Worte Die ich hören wollte...

Danke für die mutmacher,ich denk es hat mir schon gut getan das einem zu erzählen,der vielleicht mehr Ahnung hat...

Liebe grüße,Anne-Apfelkern
DocHolliday
Beiträge: 289
Registriert: 12. Jan 2014, 21:22

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von DocHolliday »

Liebe Apfelkern,

das muss doch eine befreiende Erfahrung für Dich gewesen sein, diese Hemmschwelle überwunden zu haben und
den Anfang einer Perspektive gefunden zu haben.

Da bleib mal dran! :-)

LG
DH
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
TineOH
Beiträge: 3
Registriert: 26. Feb 2014, 08:49

Re: was ist los mit mir-bin das noch ich selbst?

Beitrag von TineOH »

Hallo Apfelkern!

Schön, dass Du den Schritt zum Arzt gewagt hast.

Mir kamen einige Sachen sehr bekannt vor. Wenn Du sagst, Du fühlst Dich dumm etc - setz Dich nicht selbst so doll unter Druck. Das habe ich auch immer gemacht. Frei nach dem Motto "Ich muss doch funktionieren". Den Druck zu nehmen bzw zu veringern ist ein hartes Stück Arbeit, ich habe es immer noch nicht ganz geschafft, meine Ansprüche an mich selbst etwas runter zu schrauben. Gib Dir selbst mehr Zeit für Veränderungen und Vorhaben. ;)
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