Hallo,
hat jemand von euch versucht, dem Partner zu erklären, wie sich Leere und Gefühllosigkeit (falls ihr auch das Symptom habt) anfühlt?
Wenn einfach nichts da ist. Wenn man nicht sagen kann, ob einen ein Lied berührt oder ob man überhaupt etwas dabei empfindet?
Einem (angeboren) Blinden kann man schließlich auch nicht erklären, wie die Farbe "blau" aussieht.
Liebe Grüße
Klara (die sich allein fühlt)
"Leere" dem Partner erklären
"Leere" dem Partner erklären
Ich bin nicht verrückt, nur anders.
Re: "Leere" dem Partner erklären
Hej hallo Klarinter,
ich denke, Du hast schon recht damit, dass wir als Angehörige, selbst wenn wir eine Beschreibung über die Leere und Gefühllosigkeit in einer Depression bekommen, diese niemals nachempfinden/ sehen können.
Und doch meine ich, dass wenn jemand, der diese Leere und Gefühllosigkeit erlebt, diese versucht mir mit Vergleichen, Bildern, Gefühlsbeschreibungen etc. näher zu bringen, dann könnte in mir zumindest eine Vorstellung dazu entstehen, die sicher in Richtung Verständnis gehen könnte.
Auch könnte ich mir vorstellen, dass es demjenigen, die/der mit dieser Leere und der Gefühllosigkeit leben muss, solch ein Erklärungsversuch auch etwas bringen könnte... vielleicht im Sinne von "Verbindung zu einem Leben mit einem gefüllten und gefühlvollem Sein" .
Hättest Du Interesse mir Deine Leere und Gefühllosigkeit näher zu bringen ? Es würde mich sehr interessieren, wie diese in Dir "ausschaut".
Herzliche Grüße
vom Blümli
ich denke, Du hast schon recht damit, dass wir als Angehörige, selbst wenn wir eine Beschreibung über die Leere und Gefühllosigkeit in einer Depression bekommen, diese niemals nachempfinden/ sehen können.
Und doch meine ich, dass wenn jemand, der diese Leere und Gefühllosigkeit erlebt, diese versucht mir mit Vergleichen, Bildern, Gefühlsbeschreibungen etc. näher zu bringen, dann könnte in mir zumindest eine Vorstellung dazu entstehen, die sicher in Richtung Verständnis gehen könnte.
Auch könnte ich mir vorstellen, dass es demjenigen, die/der mit dieser Leere und der Gefühllosigkeit leben muss, solch ein Erklärungsversuch auch etwas bringen könnte... vielleicht im Sinne von "Verbindung zu einem Leben mit einem gefüllten und gefühlvollem Sein" .
Hättest Du Interesse mir Deine Leere und Gefühllosigkeit näher zu bringen ? Es würde mich sehr interessieren, wie diese in Dir "ausschaut".
Herzliche Grüße
vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Re: "Leere" dem Partner erklären
Hallo Klara, hallo Blümli,
@ Klara: die innere Leere, die Du beschreibst, kenne ich auch. Diese Zeit ist Dank Therapie und Antidepressiva inzwischen vorbei, aber ich denke mit Schrecken daran zurück und hoffe, so etwas nie wieder erleben zu müssen. Ich habe nie versucht, diesen Zustand jemandem zu beschreiben, aber ich unternehme jetzt mal einen Anlauf:
@ Blümli: Wie beschreibt man verständlich "innere Leere"? Das beste Bild, das ich habe, ist ein riesiges schwarzes Loch - da, wo früher "ich" war, war plötzlich nichts mehr. Ich konnte mich selbst nicht mehr spüren, kam mir vor wie ein seelenloser Zombie oder ein Roboter, der rein mechanisch agiert ohne irgendein Gefühl zu haben.
Nichts zu fühlen ist ein schrecklicher Zustand. Alles, was mich als Menschen ausgemacht hat, war einfach weg; ich war innerlich erloschen wie eine Kerze, alles kalt und leer; keine Empathie, keine Freude, keine Trauer, einfach nur nichts.
Ich habe meine Umwelt teilweise nicht mehr wahrgenommen, und wenn, dann wie eine Kamera oder ein Tonbandgerät. Bilder und Geräusche (Gespräche) wurden aufgenommen und zum Teil abgespeichert, aber sie haben nichts in mir ausgelöst. Ich konnte sie wiedergeben, wie ein Fernsehgerät oder eine Schallplatte, aber ich war nicht mehr in der Lage, meine Eindrücke zu verarbeiten.
Ich war da und gleichzeitig nicht da, d.h. ich war körperlich anwesend, aber meine Seele, mein Ich war komplett verschwunden.
Meine Kollegen haben mir zum Abschied ein tolles Geschenk gemacht, etwas, das ich mir schon lange gewünscht hatte. Mein Verstand hat mir gesagt, ich müsste mich freuen, aber ich konnte es nicht. Da stand ich nun mit dem liebevoll ausgesuchten Geschenk und habe vergeblich versucht, mich zu erinnern, wie sich "Freude" anfühlt.
Als meine Mutter starb, konnte ich zunächst keine Trauer empfinden, obwohl wir ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Ich kam mir vor wie ein Analphabet, der etwas lesen soll, obwohl er gar nicht lesen kann.
Ist das einigermaßen verständlich ausgedrückt?
Ich wünsche niemandem, dass er so etwas erleben muss und kann allen, die diesen Zustand kennen, nur dringend ans Herz legen, umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Viele Grüße
Gerbera
@ Klara: die innere Leere, die Du beschreibst, kenne ich auch. Diese Zeit ist Dank Therapie und Antidepressiva inzwischen vorbei, aber ich denke mit Schrecken daran zurück und hoffe, so etwas nie wieder erleben zu müssen. Ich habe nie versucht, diesen Zustand jemandem zu beschreiben, aber ich unternehme jetzt mal einen Anlauf:
@ Blümli: Wie beschreibt man verständlich "innere Leere"? Das beste Bild, das ich habe, ist ein riesiges schwarzes Loch - da, wo früher "ich" war, war plötzlich nichts mehr. Ich konnte mich selbst nicht mehr spüren, kam mir vor wie ein seelenloser Zombie oder ein Roboter, der rein mechanisch agiert ohne irgendein Gefühl zu haben.
Nichts zu fühlen ist ein schrecklicher Zustand. Alles, was mich als Menschen ausgemacht hat, war einfach weg; ich war innerlich erloschen wie eine Kerze, alles kalt und leer; keine Empathie, keine Freude, keine Trauer, einfach nur nichts.
Ich habe meine Umwelt teilweise nicht mehr wahrgenommen, und wenn, dann wie eine Kamera oder ein Tonbandgerät. Bilder und Geräusche (Gespräche) wurden aufgenommen und zum Teil abgespeichert, aber sie haben nichts in mir ausgelöst. Ich konnte sie wiedergeben, wie ein Fernsehgerät oder eine Schallplatte, aber ich war nicht mehr in der Lage, meine Eindrücke zu verarbeiten.
Ich war da und gleichzeitig nicht da, d.h. ich war körperlich anwesend, aber meine Seele, mein Ich war komplett verschwunden.
Meine Kollegen haben mir zum Abschied ein tolles Geschenk gemacht, etwas, das ich mir schon lange gewünscht hatte. Mein Verstand hat mir gesagt, ich müsste mich freuen, aber ich konnte es nicht. Da stand ich nun mit dem liebevoll ausgesuchten Geschenk und habe vergeblich versucht, mich zu erinnern, wie sich "Freude" anfühlt.
Als meine Mutter starb, konnte ich zunächst keine Trauer empfinden, obwohl wir ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Ich kam mir vor wie ein Analphabet, der etwas lesen soll, obwohl er gar nicht lesen kann.
Ist das einigermaßen verständlich ausgedrückt?
Ich wünsche niemandem, dass er so etwas erleben muss und kann allen, die diesen Zustand kennen, nur dringend ans Herz legen, umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Viele Grüße
Gerbera
Re: "Leere" dem Partner erklären
Hallo Gerbera,
Deinen Beitrag würde ich sofort unterschreiben. Du hast das sehr treffend ausgrdrückt!
LG FrauRossi
Deinen Beitrag würde ich sofort unterschreiben. Du hast das sehr treffend ausgrdrückt!
LG FrauRossi