Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

anna54
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Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe kiwi
liebe krimi
wie geht es dir,bist du heute unterwegs?
Ich habe heute wieder einen Elterntag,gestern auch schon. Mein Vater ist krank,wir müssen sofort zu einem Facharzt.
Wieder eine Nische,ich kann meinen Teil gut erfüllen,bin froh,dass meine Geschwister sich auch kümmern.
Gestern bin ich zwischendurch zu einem Gartenfachmarkt gefahren,nur für mich,hab Schachbrettblumen gefunden.

Nicht nur die anderen sehen,mir auch Raum und Zeit lassen,um aufzutanken,einfach ich sein---

Ganz wichtig war die Erkenntnis,mich nicht mehr zu vergleichen,ganz wichtig.
Dabei komme ich immer ins Defizit---weil meine Blickrichtung nicht stimmt.
Ich muss mich finden,bei mir bleiben,mich spüren---immer wieder ein Lernprozess,der wichtig,aber auch schwierig ist.
Gestern eine Einladung bei meiner Schwester---meine Mutter vergleicht mich dann---das ist schlimm für mich.
Jetzt mache ich nur eine Fahrt,bleibe nicht zu lange,hab den Rückzug fest im Auge.

Ich bin verletzt,auch wenn die anderen nicht verletzen wollen.
Ich sehe nur die eine,glänzende Seite---
Nur weil die Geschwister sich besser präsentieren,sind sie nicht besser---!!!

Ich verkrieche mich nicht mehr,aber ich mache mich rar---
Warum tut das so weh---
warum geht dieser Schmerz so tief---?
Weil die Depression den Boden weggerissen hat,Zuversicht nicht mehr einfach da ist---
alles,aber auch alles in Frage gestellt wurde---und immer wieder neu.

Kleine Rettungsinseln sind da,es werden mehr und mehr---
ich kann wieder vertrauen
dass ich sie erreiche
dass ich meine Grenzen im Blick habe
dass ich mich gut behandle
dass ich mir wichtig bin!
anna54
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe kiwi,liebe krimi
warum bleibt der Tag so grau?
Gestern zwei unvorhergesehene Aktionen und Termine---heute hänge ich in den Seilen---und nein---ich gestatte es mir nicht,nein---ich hardere---und finde alles grau---wie das Wetter.

Nicht genug Antrieb,dagegen zu halten,Unzufriedenheit?,schlechte Stimmung?---oder was bahnt sich da an?
Dieses ungute Gefühl merkwürdiger Anspannung,nicht hell-nicht dunkel---grau.

Farbe muss her---
Es gibt Tage,da hänge ich irgendwie---in der Luft.
Ich will das nicht---
ärgerlich über mich selbst
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna,

ich habe gestern von deiner Stärke gelesen.
Du kennst deine Rettungsinseln und weißt wie du sie erreichen kannst.
Du gibst mir Mut.

Als Danke - ein Korb voll bunter Primeln gegen das Grau.

krimi

Ob ich je wieder so wie früher schreiben kann oder werde - ???
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Liebe krimi
das hoffe ich doch sehr,dass du schreibst,wie du das immer gemacht hast.
Was sollte dich davon abhalten?
Du hast hier im Forum ein sicheres Fundament,du wirst geschätzt und viel gelesen.
Auch hast du mit deiner Erfahrung,ja ich sage auch, mit deiner vielschichtigen Leidensgeschichte uns einiges zu sagen.
Ich bekomme mit,dass du dich verunsichern lässt,steuer aber voll dagegen.
Du bist uns allen so wichtig,dass wir dich so lesen möchten,wie du bist.

Keine Vorbehalte---!
Aber ich weiß auch um die schnellen Schwankungen,wenn ich mich falsch verstanden fühle.
Einfach immer wieder anfangen---ganz wenig Kopf---ganz viel Bauch.
Bin jetzt unterwegs,
melde mich später wieder
ganz liebe Grüße
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe Mitleser,
liebe anna,
Was sollte dich davon abhalten? ...
Dass mein Bedürfnis/für mich ein wichtiges, notwendiges Bedürfnis als nicht wichtig genommen wird.
Wir haben hier immer über unsere Gefühle, unsere Bedürfnisse geschrieben.
Wie sie verloren gegangen sind und wie wir lernten/wie ich lernte sie wieder wahrzunehmen.
Wir haben darüber geschrieben, wie wir/wie ich sie spüren und daran arbeiten konnte sie nicht zu vernachlässigen.
Mir diese nicht wieder nehmen zu lassen.
Ich muss auf mich aufpassen.
Auch hast du mit deiner Erfahrung,ja ich sage auch, mit deiner vielschichtigen Leidensgeschichte uns einiges zu sagen.
Ja, meine Leidensgeschichte lässt mich weiter leiden.
Aber ich weiß auch um die schnellen Schwankungen,wenn ich mich falsch verstanden fühle.
Einfach immer wieder anfangen---ganz wenig Kopf---ganz viel Bauch.
Ich fühle mich gar nicht verstanden.

Mit nur Bauchgefühl würde ich mehr kaputt machen, als dass es nützen würde.
Darum muss mein Kopf mitarbeiten.
Und mein Kopf sagt jetzt "Stop".

krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen liebe krimi
ich habe noch mal nachgelesen,und mich erschrocken,du hast Recht.
Deine Bitte,die ich gut verstehen kann ging bei mir einfach unter. Das tut mir sehr leid.

Besonders muss dir der Eindruck entstanden sein,ich nehme das nicht wahr---was dir so wichtig ist!
So hast du die Aussage getroffen
Du fühlst dich gar nicht verstanden.

Ich habe es auch nicht verstanden,weil ich es nicht so aufgenommen habe.
Jetzt kann ich deine Worte besser verstehen,lese es anders.

Mir ist gestern wieder einmal bewußt geworden,wie ich z.B. inzwischen besser für mich sorge.
Ich war mit meiner Freundin in einem Cafe,dass ich nicht kannte.
Zielgerecht hab ich mir meinen Sitzplatz ausgesucht,ihn einfach bestimmt,kurz nachgefragt,aber doch mir genommen.
Für mich ist die Blickrichtung sehr wichtig,und ich muss am Fenster sitzen.
Meine Freundin sagt immer,es ist ihr egal---
Ich glaube eher,sie achtet nicht auf ihre Bedürfnisse---

Mein Platz am Frühstückstisch ist fast immer leer,da ich später aufstehe,ist das anders,muss ich "kämpfen,verhandeln" oder ich ärger mich .
Das Gefühl:
ich schaffe nicht mal,meine wichtigsten Bedürfnisse zu verteidigen---
das nagt
das stellt in Frage
das macht klein---weil es wieder ein erster Schritt in die falsche Richtung ist.

Am Arbeitsplatz bin ich in meine Aufgaben gewachsen---ich habe den Raum eingenommen,der gefüllt werden mußte.
Erst viel später,wurden Aufgaben besprochen,in Pläne geschrieben---gingen wir planmäßig vor.
Trotzdem blieb ich die,die dafür sorgte: dass alles lief--- aus meinem Selbstverständnis heraus,aus der Erfahrung,aus der Autorität,die ich wohl ausstrahlte.

Ich erinnere noch genau,dass meine Depression mir genau das als erstes nahm---
ich wurde unsicher-stellte in Frage---wurde in Frage gestellt---
verirrte mich in angepasstem,unsicherem Verhalten,dass mir nicht entsprach.

Irgendwann kannte ich die Frau nicht mehr,die ich wohl äußerlich noch war,eine leere Hülle.

Im Nachgang bin ich sehr erschrocken über die Wunden,die ich mir da zugezogen habe.
Es hat über drei Jahre gedauert,bis ich endliche eine Diagnose bekam,verstehen konnte.

Heute bin ich froh über jeden Schritt,den ich wieder gehe,wo ich lerne,wo ich mich ausprobiere.
Bevor ich meine Bedürfnisse verteidigen kann,muss ich sie erst einmal erkennen.

Letztlich ist auch mein Ehrenamt ein Lernfeld,der erste Schritt,eine Außenwirkung zu überprüfen.

Viel eher spüren,ist das mein Platz,will ich diesen Weg---ist der Weg frei---oder kämpfe ich an einer Stelle,wo ich nur verlieren kann.
Der erste Schritt in eine Fortbildung ist getan,die Angst vor der ersten Runde ausgehalten---jetzt vertraue ich auf mein Gefühl---

Mein Kopf ist eher zu voll mit Unruhe und Bedenken
mein Bauch sortiert---viel weiser!
Liebe krimi
hab ich dich verstanden---mein Bauch wollte als dies schreiben---mein Kopf ist noch in Sorge um dich.
Ganz liebe Grüße
anna54
kiwilana
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von kiwilana »

Hallo Krimi,

heute las ich in meinem Thread eine Erklärung von dir, die mir vorher fehlte:

"Smilies, wenn zu viele, sind für mich als Epilepsiebetroffene die auf zu viele visuelle Reize mit Auren reagiert echt fies."

Nun verstehe ich.
Natürlich werde ich darauf Rücksicht nehmen.

LG, Kiwi
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe Anna,

ich bin so gerührt und beeindruckt, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Beiträge noch einmal genau zu lesen.

Ja, es passiert uns schon leicht, dass man denkt Beiträge genau zu lesen und nicht bemerkt, dass Feinheiten nicht wirklich zu uns durchdringen.

Die Tränen liefen, nachdem ich dein Posting gelesen hatte.
Mein Respekt zu dir ist noch mehr gewachsen.

Schreibe bitte weiter. Ich brauche das inzwischen so sehr, um zu lernen und stärker zu werden.

Ich umarme dich.
krimi



Hallo kiwilana,

lieb, dass du nun mit diesem Wissen Rücksicht nehmen willst.

Ich hatte vorher schon in meinen Beiträgen von den Macken meines Kopfes geschrieben, der Überempfindlichkeit bei Geräuschen.

Der Hinweis, dass ich keine oder nur wenig Smilies verwende habe noch eine andere Begründung für mich, verklang ungehört.

Dein lauter Ruf "Smilies gehören zu mir. So bin ich" wurde gehört, erhört.
Und ich wollte keinen lauten Ruf über meine Epilepsie loslassen. Sie ist bekannt, nur halt nicht alle Auslöser.
Aber dann ging es nicht mehr anders.

Ich wollte weiter leise bleiben und darum der Rückzug. Vor allem aus Rücksicht auf Anna und respektieren ihrer Zustimmung zu deiner Einstellung/Forderung.

Und da war sie wieder, die Panik/Verlustangst - du wirst nicht gehört, nicht ernst genommen.

Wie es für mich weitergehen wird - ich weiß es noch nicht.
Da ist erst einmal ein Vorhang zerrissen, der mir Sicherheit gab.

Viele Grüße
krimi
Zuletzt geändert von krimi56 am 21. Feb 2014, 08:36, insgesamt 2-mal geändert.
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kiwilana
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von kiwilana »

Hallo Krimi,

deine Gedankengänge kann ich nachvollziehen. Es ist nur so, dass ich noch nicht viele Beiträge von dir kenne. Auch wenn ich von der Epilepsie wusste, konnte ich ohne klare Aussage wie das ist oder was es auslöst, nicht wissen, dass es einen Zusammenhang gibt.

Dein Hinweis, dass es noch einen Grund gäbe, den du nicht nennen wolltest, verklang bei mir nicht ungehört. Ich verstand nur nicht, was damit gemeint ist. Es gibt soviele Dinge, die man evtl. nicht sagen möchte, nur andeutet. Mir fehlte die Kraft nachzufragen, weil ich auch Angst hatte. Denn Andeutungen bedeuten manchmal auch etwas negatives Zwischenmenschliches.

Wenn du die Panik/Verlustangst nicht gesehen oder gehört zu werden, etwas loslassen kannst, siehst du vielleicht, dass ich dich auch ohne den Hintergund der Epilepsie hörte und Rücksicht nehmen wollte. Ich gab zu, dass ich es als Anpassung und manchmal als zu schwer empfinden würde und es deshalb nicht immer gehen würde. Dies geschah aber auf dem Verständnis, dass ich mich wegen einer reinen Ansichts- und Geschmackssache anpassen soll, was natürlich nicht gerade leicht ist.

Mein Schmerz, wenn etwas schief geht, löst sich manchmal viel besser bzw. nachhaltiger auf, wenn ich verstehen und begreifen kann, wie und was bei mir selbst los war, welcher noch so schwer unter all dem Schmerz zu findende Anteil bei mir lag. Das nimmt das Gefühl von Ohnmacht. Vielleicht hilft dir dieser Ansatz, aus dem Schmerz herauszukommen, z.B. auch:

Niemand erwartet, dass du leise bist... Warum hast du dir keinen klaren lauten Ruf erlaubt?

Liebe Grüße, Kiwi
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

kiwilana hat geschrieben: ...
Niemand erwartet, dass du leise bist... Warum hast du dir keinen klaren lauten Ruf erlaubt?
Ich kann das seit meiner Tumorerkrankung nicht mehr.

Das Beharren auf deine Einstellung ...

Als ich mich einmal aufs tiefste verletzt fühlte und es einmal wieder versuchte, ging es total daneben.
Meine Verletztheit hatte nur meinen Bauch sprechen lassen und den Kopf ausgeschalten.
Und das soll mir nie wieder geschehen.

krimi



Update in Vorstellung krimi Krankheitsbewältigung
Zuletzt geändert von krimi56 am 21. Feb 2014, 23:40, insgesamt 2-mal geändert.
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anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe kiwi,liebe krimi
ich bin so was von erleichtert---dass ich einen kleinen Freudensprung gemacht habe.
Ja,liebe krimi,ich hab nachgelesen---und mich auch geschämt,wie wenig sensibel ich mich verhalten habe.

Ich hab nicht nur überlesen,ich hab auch noch kiwi eingeladen---es bunt zu machen.
Aber ich gebe auch zu---ich hab nicht verstanden---überlesen----aber auch den Konflikt nicht erfasst.
Nie hätte ich diese tiefe Verletzung,die bei dir entstanden ist,erahnt.

Was so wichtig ist für uns---das werden auch andere hier nachvollziehen können---wir müssen laut genug werden---oder auch deutlich nachfragen.
Ich hoffe oft auf ein deutliches Nachfragen---es gibt Tage,da ist mir vieles nur im Ansatz bewußt---ich komme nicht an den Kern dessen---was ich eigentlich ausdrücken möchte.

Dann eier ich rum---mit den Worten---mit dem laut und leise---sein.

Liebe kiwi und krimi---
welch ein Glück,dass wir einsteigen können,in ein besseres Verstehen,dass wir erklären---das wir das aushalten.
Mich hat das alles auch sehr beschäftigt,hab einen schlimmen Traum entwickelt---

in dem Traum zeigten mir plötzlich alle ---die kalte Schulter---und ich konnte nichts verstehen---nichts fragen----stand im Abseits.

Mein Bauch --- mein Kopf
mein Kopf bringt vieles durcheinander---will sich anstrengen---noch mehr Chaos---
mein Bauch hat das sichere Wissen
mein Bauch ist mir sicherer als der Kopf
mein Bauchgefühl hat das Gefühl gespeichert----mein Kopf will logisch reagieren---eiert aber rum.

Liebe krimi---nicht so viel Bedenken---Bauchgefühl zulassen,meist du,es kommt zu viel Wut heraus---was hälst du lieber leise bei dir im Herzen aus---als es den anderen(oft,verdienter weise) vor die Füße zu werfen.
Ich mußte erst stolpern über mein Verhalten,bis ich begriffen habe.
Du mußtest deutlich werden----ich habe noch gedacht----falsch verstanden----bis du ganz deutlich geschrieben hast: gar nicht verstanden.

Mein Kopf liest,erkennt die Worte,die Botschaften---nimmt zur Kenntnis,vergißt wieder---
mein Bauch speichert ganz andere Merkmale---wie geht es den anderen---was erinnert an eigenes Erleben---wie hab ich mich gefühlt---was kenne ich an Verletzungen---welche Lösunswege waren gut---was brachte nur Enttäuschungen.
Mal habe ich einen guten Zugang,mal fließt einfach nichts.

Ich hab viel Vertrauen auf das umsichtige Miteinander hier im Thread.
Auch ist so wunderbar,dass wir lernen können,dass wir wachsen an unseren Problemen---auch an unseren Lösungswegen,dass wir die Türen nicht zuschlagen,dass wir uns wieder öffnen können------------auch wenn wir verletzt sind.
Ich danke dir von ganzem Herzen,dass du "mir die Augen geöffnet" hast.
Ich umarme dich
schick dir ganz viel Kraft für die Vorbereitungen bis Dienstag,
und jede Menge Sonnenstrahlen
aus meiner Küche---wo ich wieder schreibe---statt Fenster zu putzen!!!!!!!!!!!!
Bis später
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo kiwilana,

ein Nachtrag von mir noch und dann soll es hier gut sein, dann nur noch über meine Mailadresse.
Es ist nur so, dass ich noch nicht viele Beiträge von dir kenne.
Ich habe deine Beiträge zurückverfolgt, zum besseren Kennenlernen, besser verstehen zu können.
Wenn du die Panik/Verlustangst nicht gesehen oder gehört zu werden, etwas loslassen kannst, siehst du vielleicht, dass ich dich auch ohne den Hintergund der Epilepsie hörte und Rücksicht nehmen wollte.
Von den wenigen Beiträgen die du von mir kennst, weißt du von meinen Verlusten und warum die Ängste da sind.
Und von dir weißt du eigentlich auch, dass es nicht einfach ist seine Ängste so loszulassen wie man es gern möchte.
Ich habe erst letztes Jahr einen Verlust erlitten, den ich jetzt so langsam verarbeitet habe.
Meine Arbeit wurde mir genommen - ein geschützter Raum in dem ich mich wohlfühlte und der mich erfüllte.
Warum genommen?
Weil meine Bedürfnisse aufgrund meiner Krankheit nicht toleriert wurden. Sie nicht in das Bild der Schule passten.

Jetzt soll ich keine Panik/Verlustangst haben dürfen? Sie loslassen sollen, wo ich denke, das Gefühl habe, es wird wieder nicht auf deine Bedürfnisse eingegangen?
Wieder geht ein Raum in dem ich mich wohl fühlte, der mir Schutz gibt/gab verloren.

Dienstag fahre ich zur Reha und hoffe dort viel Kraft tanken zu können, in körperlicher Hinsicht wie auch in psychischer.

Ich wünsche dir alles Gute.

LG krimi


Liebe anna,

danke für dein Mut-mach-Posting und für die Sonnenstrahlen.
Beides ist angekommen.

Meine Seele braucht noch Zeit. Wie viel? Ich weiß es nicht.

Ganz liebe Grüße
krimi





Update in Vorstellung krimi Krankheitsbewältigung
Zuletzt geändert von krimi56 am 15. Apr 2014, 08:07, insgesamt 2-mal geändert.
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anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen ihr Lieben
liebe kiwi
liebe krimi
ich könnte ein ganzes Buch schreiben,zu dem Verlust der Arbeit,des Raumes,der Lebenszeit---eingebunden in einem Team.
Immer wieder frage ich nach dem Sinn,das aufzugeben,weger der Depression.
Mit dem Wissen,dass immer mehr Frühverrentungen wegen psychischer Erkrankungen gemacht werden,fragt man nach der Perspektive.

Was verliere ich,wenn ich die Arbeit aufgebe?
Wann hab ich aufgegeben,würde ich es wieder so machen?
Was hätte ich gebraucht---um mich zu behaupten?
Waren die Kollegen froh,"mich los zu sein".
Warum gab es keine Unterstützung?

Ein Thema,das ganz tiefe Wunden gerissen hat---
Ich hatte das Versprechen meines Chefs,mir wegen der Depression niemals zu kündigen.
Schon bei der 2. Erkrankung war es zu viel,war ich zu viel----

Hab ich gewonnen
hab ich verloren
ich muss noch nachdenken,ehrlich mit mir werden---war ich noch arbeitsfähig

Liebe krimi,ich habe die Zeit mit dir erlebt,als du die Arbeit verloren hast.
Dass nun dieser Thread,in dem wir uns beide so wohl fühlen,diesen Schmerz bei dir wiederbelebt hat---
das tut mir so leid.

Herzliche Grüße
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe krimi,ich habe die Zeit mit dir erlebt,als du die Arbeit verloren hast.
Dass nun dieser Thread,in dem wir uns beide so wohl fühlen,diesen Schmerz bei dir wiederbelebt hat---
das tut mir so leid.
Liebe anna,

es ist nicht deine Schuld. Nimm es dir nicht so zu Herzen.
Ich muss noch viel lernen.
Vor allem muss ich lernen mir eine Schutzmauer zu errichten wie damals, als in meiner Kindheit meine Mutter von uns verlangte, ständig bei ihr im Krankenhaus zu sein.
Meine Schutzmauer damals hat mich gerettet.
Es ist aber auch viel Gefühl auf der Strecke geblieben. Ich habe später ihr gegenüber nur noch funktioniert.

Das wieder Fühlen können habe ich erst viele Jahre wieder gelernt. Auch, dass ich meine Gefühle in Worte fassen kann.
Dass ich hier so schreiben konnte war für mich immer wohltuend. Ich war fähig meinen Gefühlen wieder Ausdruck zu verleihen.

Jetzt habe ich Sorge, dass die Schutzmauer die ich brauche, diese Fähigkeit zu fühlen und es auch zu beschreiben wieder einmauert.
Vielleicht kann ich während der Reha mit einer Therapeutin darüber reden.

Im Laufe der Jahre hatte ich so viel wieder gewonnen. Und diese bescheuerten Krankheiten machen alles wieder zunichte.

Alles Liebe
krimi





Update in Vorstellung krimi Krankheitsbewältigung http://www.diskussionsforum-depression. ... 88#p296088" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Zuletzt geändert von krimi56 am 15. Apr 2014, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben,liebe krim,liebe kiwi

Liebe krimi
ich kenne die Möglichkeit,die Kinder haben,wenn die Situation zu unerträglich wird,sich durch abschotten,zu schützen.

Aber jetzt musst du keine Mauern mehr bauen,Mauern sind so undurchdringlich.
Mauern machen einsam.
Ist es nicht einfacher,ein Frühwarnzeichen zu haben,eine Warnleuchte,einen Rückzugsraum?
Im Forum bei Manuela bei den Bettgeschichten,nennen wir das " die Kellertreppe".
Wenn jemand dort sitzt,wissen alle Bescheid,machen Mut,fragen vorsichtig an---Schonzeit----Schonraum.

Ich bin gestern sehr an meine Grenzen gekommen.
Meine jüngere Schwester ist seit über 20Jahren immer wieder psychotisch---eine der schlimmsten Erkrankungen,die ich kenne----sie erkrankt immer wieder so schwer,dass ihr das Leben entrissen wird.

Jetzt hatte eine ihrer Betreuerinnen mit ihr einen Arztbesuch gemacht,Blickdiagnose auf ein---ein Bein.
Eine Krampfader---einen---einen Gummistrupf verordnet.
Der läßt sich nicht anziehen---- wie auch,ohne fachliche Anleitung.
Also wieder zum Arzt----Operation geraten,Termin gemacht---null weitere Information.

Meine Schwester,völlig verängstigt,völlig überfordert,mußte sich allein eine 24Stunden Betreuung suchen,ambulante Operation.
Die Betreuerin hat niemanden aus unserer Familie informiert,unsere Nummern hat sie.
Sie macht Dienst nach Plan.
Ich war gestern einige Stunden bei meiner Schwester,lange Anfahrt,mußte abends wieder fahren.
Jetzt hänge ich am Telefon---werde vertröstet,abgewiesen----" bin ja nur die Schwester".

Jetzt sind erst mal alle Termine abgesagt,meine Schwester ist so verängstigt,sie versteht nicht,warum ihr immer wieder der Boden wegsackt,oft muss sie dann ganz schnell wieder in die Psychiatrie.

Mein Wunsch ist immer wieder der gleiche,ich möchte in der Lage sein,zu ihr zu fahren.
Am Telefon täuscht alles,die Psychose lauert mit allen Tricks,ich muss mir immer ein Bild machen können,meine Schwester sehen,die Wohnung sehen,die Kontakte erfragen.

Zu oft hab ich sie schon "wie ein angeschossenes Kaninchen" aus dem letzten Winckel ihrer Wohnung,Behausung---in die Klinik retten müssen----meine schwärzesten Stunden.

Schadensbegrenzung
aus der Ferne retten--------------was zu retten ist.
Ich bin fertig
anna54
Selea

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Selea »

Guten Abend liebe anna. :)

Wenn Du von der Psychose Deiner Schwester erzählst, und wie sehr es Dich immer wieder mitnimmt mit ihr, obwohl Du ja ihre Erkrankung kennst, dann habe ich immer sehr viel Mitgefühl für Dich.

Da kann man die Erkrankung des Angehörigen, so wie auch ich bei meiner Mutter, diese Psychose, und mittlerweile auch die Demenz, kennen, und doch immer wieder schlecht damit umgehen, bzw. sich bedrückt fühlen.

Und der Pflegedienst macht längst nicht alles. Nein, auch Du als Schwester, oder ich als Tochter, man muss immer wieder Verantwortung übernehmen und Einiges regeln.

Selber aufs Innere Gleichgewicht bedacht, den eigenen Weg finden müssen, ja nie wieder in so heftige Depressionen kommen zu wollen.
Wie schon einmal.

Bei Dir, wie bei mir.

Schön zu lesen, wenn Du immer wieder Deine Balance findest. So wie ich auch immer wieder die meinige.

Herzlich
Selas
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Guten Morgen, zusammen!

Ein schöner Tag beginnt.

Gleich fahre ich los, um meine onkologische Reha an der Ostsee anzutreten.
Psychotherapie ist auch vorgesehen, lt. Empfehlung meines Arztes.

Ich erhoffe mir viel zu erfahren, zu lernen und für mich mitnehmen zu können.

Wohnt jemand in der Nähe Eckernförde/Damp/Ostseebad Schönhagen?

Das wäre doch die Gelegenheit mal einen Tee oder Kaffee.

LG krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
kiwilana
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von kiwilana »

Hallo Krimi,

ich wünsche dir eine gut tuende Reha.

Hoffentlich kannst du danach die Situation hier mit mehr Abstand betrachten.

Denn nun bin auch ich verletzt. Irgendwann ist auch meine Schutzschicht durchdrungen. Deine Antworten gehen mir mittlerweile an die Nieren und tun echt weh.

Zuviele Rückmeldungen, Anspielungen, Erwartungen und Vorstellungen sind es mittlerweile, was ich hätte (anders) tun können. Was ich auch schrieb, klärte nichts auf, kommt nie gut an, stets kommt etwas zurück, dass keine guten Haare an mir lässt und mich weiter verantwortlich machen möchte.

Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber es liegt nicht in meiner Verantwortung, dass du dich seit der Tumorerkrankung leider nicht mehr klar und deutlich ausdrücken kannst, wenn etwas ist. Diese Verantwortung kann ich nicht tragen. Weil sie nicht bei mir liegt. Ich habe mich normal verhalten - eine Einstellung gehabt, sie vertreten, Gefühle und Überforderung ausgedrückt, und als klar wurde, dass es nicht um Geschmäcker geht, sondern einen gewichtigen Grund gibt, habe ich sofort gesagt, ich nehme Rücksicht.

Ich kann verstehen, wenn man rückwirkend am liebsten wünscht, der andere hätte etwas anders gemacht, damit all das nicht passiert wäre. Es scheint leichter, als auch bei sich selbst zu schauen. Doch fair ist es nicht und schmerzt dann auch andere... Ich bin nicht diejenige, die verantwortlich dafür sein kann, wie intensiv und stark verletzt du bist. Ich war der Auslöser, aber nicht der Grund.

Die Gründe liegen viel tiefer und du hast dazu Beispiele genannt. Deshalb wäre es schön, wenn du nicht mehr alles bzw. soviel auf mich projezieren würdest, an Kritik, Verletztheit, Schmerz und v.a. an Verantwortung und Erwartungen. Das tut weh. Auch habe ich nie verboten, Panik oder Verluste zu spüren. Es ist, als würde alles was ich schreibe, umgedreht werden, egal wie positiv es gemeint war. Ich habe nichts Böses getan und die geballte Summe an Projektion nicht verdient.

Ich bin ein Mensch. Hellsehen kann ich nicht. Die Konzentration von uns allen Betroffenen ist auch nicht die beste, das wissen wir alle und haben normalerweise gegenseitiges Verständnis dafür, weil wir als Mensch nichts dafür können. Weiter in ältere Beiträge zurücklesen kann ich nicht. Ich finde auch nicht, dass man das in einem Forum erwarten kann. Ich habe zwei Seiten zurückgelesen, als ich hier einstieg. Das ist viel für meine Sehkraft und Augentrockenheit. Ich muss Antworten lesen und meine eigenen Texte, wenn ich schreibe. Chronisch trockene Augen, tägliche Schmerzen und Sehverlust, rechts über 5 Punkt Cylinder. Hornhautverkrümmung, Brille hilft nichts. Die geplante nötige Hartlinse werde ich vermutlich nicht tragen können wegen den sehr trockenen Augen.

Ich bitte und hoffe, nicht mehr kritisiert zu werden. Auch möchte ich mich nicht mehr erklären bzw. verteidigen. Ich muss stopp sagen. Ich hoffe, diese letzte Erklärung reicht. Danke und Grüße, Kiwi

PS: Wenn dieses Posting, weil es aus meiner Feder kommt, nicht gut aufgefasst werden kann, hoffe ich, dass evtl. jemand anderes aus seiner Feder helfen kann, Licht und Auflösung zu bringen. Danke.

Ich wünsche euch allen und dir in der Reha alles Gute* Hoffende harmoniewünschende Grüße, Kiwi
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen kiwi
hab ich,haben wir hier etwas nicht mitbekommen?
Nicht mal im Ansatz kann ich deinen Beitrag verstehen. Du willst Harmonie---und schreibst einen solchen Beitrag?
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo liebe Mitleser,
liebe anna,

mein Aufenthalt hier an der Ostsee gibt mir den Impuls über Vieles nachzudenken und zu schreiben.

Gern gehe ich zum Strand, leider habe ich zu wenig Zeit dazu, aber ich liebe das Meer.
Gern sitze ich in der wenigen Zeit auf einem großen Stein und schaue auf das Wasser hinaus.
Diese Weite - ein Gefühl von Unendlichkeit. Das totale Gegenteil von dem Gefühl das ich z.Zt. habe und mir wieder meine eigene Endlichkeit vor Augen führt.

Ich schaue auf die immer wiederkehrenden Wellen die an den Strand rollen. Immer und immer wieder, ruhig, ganz leise und manchmal auch etwas lauter, heftiger.

Das Geräusch, das entsteht wenn sich die Welle wieder zurückzieht. Sanft und doch steckt Kraft dahinter.
Kiesel die das Meereswasser rund geschliffen hat, die teilweise wie poliert aussehen. Muscheln die an den Strand gespült wurden, die das Meer heraus gegeben hat.
Die ich aufhebe und einen Moment in meiner Hand halte, um sie dann wieder fallen zu lassen oder ins Meer werfe und manche aber auch mitnehme.
Ich spüre dann in mir den Willen auch zu kämpfen. Empfinde die Kraft des Meeres in mir.
Die Kraft wieder Grund unter mir zu spüren. Mich von den Wellen des Lebens nicht immer hin und her werfen zu lassen.

Ich weiß, dass es nicht immer einfach sein wird. Ich oftmals leicht brechen werde, wie eine Welle die an einen großen Stein trifft, Wellenbrecher vor der Küste trifft, damit das Land bei Sturm nicht zu großen Schaden nimmt.
Mein Wunsch ist es, dann auch nicht zu großen Schaden zu nehmen. Meine Wellenbrecher noch zu finden.

Und dann sind da noch die Sonnenstrahlen die auf dem Meer glitzern. Das ist die Hoffnung, meine Hoffnung.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
danke für deine Zeilen von der Ostsee,ich hab dein Gefühl,auf dem Stein zu sitzen---und einfach wahrnehmen---gut nachfühlen können.
Ich habe viele Jahre die wenigen Tage,die ich am Meer war,immer wie eine Erlösung empfunden.
Das Licht,die Weite,die Wellen----es war Balsam auf meiner kranken Seele.

Du bist in einer Onkologischen Reha,das ist sicher eine harte Konfrontation mit der Krankheit,die dir und den anderen Patienten eine Grenze zeigt----egal,wie die jeweiligen Krankengeschichten aussehen.

Mich hat noch mal eine wissenschaftliche Studie aufmerksam gemacht,die endlich die Selbstheilungskräfte stärker in den Vordergrund rückt.
Körper und Seele---immer eine Einheit---nie nur eine Momentaufnahme einer medizinischen Untersuchung.

Die Wellenbrecher haben mich nachdenklich gemacht!
Ja, das Meer ist auch eine unheimliche Macht,unberechenbar---wie das Leben auch.

Ich liebe die starken Wellen,besonders das Bild,wenn sie sich wieder zurückziehen,auslaufen---um wieder neu auf zu brechen.
Im Meer schwimmen könnte ich nicht,ich brauche einen Sicherheitsabstand,auch würde mir eine Schiffsreise zu viel Mut abfordern.
Aber die Wellenbrecher,die Schutzbuhnen,den unheilvollen Sturmfluten etwas entgegensetzen,das ist Überlebensnotwendigkeit.

Lass uns die Wellenbrecher zusammen ansehen,mir ist auch das Bild vom Leuchtturm ein Zeichen.

Wohltuend,nach einem langen Gang am tosendem Meer entlang,einen Weg in die Dünen finden,eine Mulde mit warmen Sand---sich einkugeln,wie in einem frischem Bett----das Meer im Hintergrund noch hören---aber sich in Sicherheit wissen.
Liebe krimi,schick uns weiter deine Bilder,deine Erlebnisse,deine Begegnungen---wir haben alle ein Stück Sehnsucht nach dem Meer in uns.
Ich wünsche dir einen guten Tag,in der Therapie----besonders aber Meer,ganz viel mehr!!!!!!!
Von Herzen
anna54
PS. es gibt ein kleines Büchlein---Muscheln in meiner Hand----Seelenbalsam.
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
endlich März---März bedeutet Frühling,auch im Kalender.
Nicht nur mehr Licht,längere Tage---ich kann jedem Blättchen beim Wachsen zusehen. Die Motivation ist höher,noch mal zu laufen,oder das Fahrrad aus der Ecke zu holen.

Immer wieder sind die Bilder der Natur meine Hoffnungsträger,die Natur ist verlässlich und unberechenbar.
Der letzte Sonntag war schwierig,meiner Schwester ging es schlecht,der Besuch bei ihr unerwartet belastend.

Trotzdem hab ich blühende Gänseblümchen gefunden,ganz viele,Gänseblümchen kann man nicht kaufen,nicht bestellen---sie wachsen dort,wo sie sich wohlfühlen,wo viel Sonne ihren Platz hat.

Mein Traum wäre ein Garten,den letzten hab ich den Kindern und dem Hund "überlassen".
Jetzt hab ich Fläche,genug Fläche am Hof,aber keiner hat Zeit für einen Garten.
Ich stelle mir viel Bucksbaumbeete vor,gern auch Hochbeete für Gemüse,eine Kräuterspirale vor der Küchentür.
Ein großer Schritt,den großen Garten anzulegen,ein kleiner,meine jetzigen Töpfe vor der Küchentür.

Der Geruch von frisch geernteten Kräutern ist ein Geschenk,besonders Rosmarin weckt mich auf.
Ein paar Blättchen in der Hand,schon bekomme ich Lust,damit zu kochen,einen Salat anzurichten.

Alle Schritte ins Leben zurück hab ich mit "Ingangsetzern" besser gehen können.
Was ist heute dran,was lockt mich,was ruft mich---was packe ich bestimmt nicht an.

Je umsichter ich mit meinen Bedürfnissen umgehe,um so mehr bekomme ich Stärke und Zuversicht.
Verweilen zwischen Aktivzeiten,gehen und bleiben,anstrengen und loslassen.
Natürlich hab ich gestern mir Zeit für "meinen" Flohmarkt freigeschaufelt,anderers absagen müssen.
Die Hinfahrt lief gut,der Parkplatz eine Schlammwüste,neue Ordner---nicht mehr die freundlichen Ehrenamtlichen.
Mir wurde schon flau--als ich die Menschenmassen "pilgern" sah.

Ich hab dem Fluchtgedanken nicht nachgegeben---mir mit jedem Schritt Mut zugesprochen---meine Gedanken zielsicher an den Ort geholt,den ich erreichen wollte.
Und---ich hatte Glück---irgendwann ging die Bekelmmung über in eine leichete Anspannung,die konnte ich aushalten.

Wie immer hab ich meine Schätze gefunden,nette Menschen getroffen,schöne Gespräche geführt.
Alle dort arbeiten ehrenamtlich für das Tierheim.
Heute zieht sich ein Sonntag in die Länge,später will ich kochen,vorher lesen,noch eine Ausstellung besuchen.

Immer mach ich mir Notizen,wenn ich etwas Interesanntes für den Sonntag sehe,dann schaffe ich den Schritt,das auch zu machen,leichter.
Meine Leute sind auch sonntags am Hof,so muss ich meine Zeit selber gestalten.
Gestern Abend wurde noch eine riesige Eiche gefällt,die liegt jetzt auf der Hoffläche,muss gesägt und weggeräumt werden.
Jeder Sturm fordert weitere "Opfer",noch immer sind die Folgen des Orkans überall zu sehen,Baumleichen,Wurzelmassen ragen in den Himmel (130Bäume fielen in 30Minuten beim letzten Orkan).

Alle Pläne stehen still,kein Gedanke ans Wohnhaus,an den Umzug---immer setzt die Natur andere Notwendigkeiten.
Tiere,bei uns sind es über 30,fordern was notwendig ist,jeden Tag neu.

Meine Pläne hängen in der Luft,trotzdem muss ich die Träume lebendig halten,ich sehe den Garten schon,die Küche,den riesigen Bauerntisch---meine berühmten Eintöpfe auf dem Herd.

Gestern hat mir jemand den Topf mit dem heißen Pudding "geklaut"---.
Wir sind ein Teil einer Gemeinschaft,mit Tieren,mit einem Bauernhof,mit einem zerstörtem Wald---trotzdem mitten im Leben---Natur ist immer Leben im Moment.
anna54
krimi56
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Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Natur ist immer Leben im Moment. - Anna, das hast schön gesagt.

Es ist Wochenende, die Klinik ruht auch ein wenig. Zeit ist da an den Strand zu gehen.

Ganz langsam bin ich gegangen, habe die Luft förmlich eingesogen, obwohl sie an der Ostsee nicht so intensiv nach Meer riecht wie an der Nordsee. Immer an der Wasserkante entlang, das immer Wiederkehren der Wellen, das Rauschen, Platschen des Wassers.
Die Möwen beobachten wie sie picken, etwas zum Fressen finden. Mit den Wellen hoch hüpfen oder sich auch tragen lassen - unterschiedlich.

Erst ist es etwas diesig und dann bahnte sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken.

Mir wurde auf einmal mit Schrecken etwas bewusst - heute bekommt mir das Meer nicht.
Das Rauschen wird in meinen Ohren zu Lärm, mir wird übel, es rauscht nun in meinen Ohren.
Ich muss weg! Aber da ist kein direkter Weg vom Strand weg. Was mache ich!
Egal, es tut mir leid, aber ich muss durch das Dünengras durch, weg vom Rauschen der Wellen - endlich, ich bin auf einem kleinen Weg, es wird ruhiger, das laute Rauschen in den Ohren beruhigt sich auch. Die Übelkeit legt sich.

Mein Vorhaben am Strand entlang, auch ein kurzes Stück Steilküste entlang, aber immer am Meer zum nächsten Ferienort laufen - heute nicht. Heute werde ich es nicht probieren, nicht probieren ob es nicht doch geht.

Das habe ich gelernt - ich achte auf die Signale die mein Kopf, mein Körper mir gibt. Sie zu überhören tut mir nicht gut. Früher hätte ich diese Signale nicht beachtet - egal, es geht noch was war die Devise.

Zwei Muscheln habe ich vom Strand mitgenommen. Das Perlmutt in ihnen schimmert seidig. Sie zieren jetzt die Fensterbank in meinem Zimmer.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
kiwilana
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von kiwilana »

Hallo Anna,

schade. ich kenne dich als einen menschen, der gefühle und wie sie entstehen, oft verstehen kann oder zumindest im ansatz, stellenweise.

alle postings zu dem thema waren nicht leicht für Krimi und mich. anfangs konnte ich sie noch händeln. das heißt aber nicht, dass sie emotional wirkungslos an mir abprallten. auch ich hatte gefühle. als ich dann den grund wusste, verstand, und sagte, ich nehme natürlich rücksicht...

versteht niemand, dass das weh tut? wenn weiterhin kritik kommt. wieder neue gefunden wird. nochmal und rückwirkend. für alles mögliche. und auch noch ein zweiter nachtrag dazu kommt. irgendwann kann man nicht mehr. als wäre man doch irgendwie an allem alleine schuld, hätte es verhindern können und sollen, ganz allein, ohne beteiligung und anteile des gegenübers...

etwas mehr ruhe, etwas glättere wogen, etwas weniger in meine richtung... das wäre für mich der erste schritt zu harmonie. die ich mir natürlich letztendlich wünsche. dazu musste ich nun auch meine gefühle und meine verletztlichkeit schützen und um ein konkretes stopp bitten...

ich bin auch nur ein mensch mit gefühlen. wenn du magst, kannst du ja nochmal nachlesen. ich weiß es nicht.

LG, kiwi
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Liebe kiwi
gern lese ich noch mal nach.
Trotzdem hab ich deine Reaktion nicht verstanden.
Was ist ist dein Problem?
anna54
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