Ich benötige Hilfe

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catzecatzecatze
Beiträge: 1
Registriert: 8. Feb 2014, 21:37

Ich benötige Hilfe

Beitrag von catzecatzecatze »

Hallo liebes Forum,
ich schreibe den Eintrag jetzt in der Hoffnung das mir vielleicht wenigstens hier geglaubt wird.
Also ich bin 19 Jahre und Weiblich.

Ich wohne bei meinen Eltern. Das verhältnis zu meinen Eltern ist sehr komisch...
Seit zwei jahren bin ich Arbeitslos. Habe die Schule mit einem Realschulabschluß beendet.
Bis dahin war alles immer relativ Okay.
Naja, mir gings damals schon nicht gut aber im vergleich zu jetzt war da alles noch gut.

Also ich habe die letzten zwei Jahre zwei mal Fachabi begonnen und wieder abgebrochen.
Es war immer so das Anfangs alles in Ordnung war. Aber schon nach der ersten Woche konnte ich nicht mehr zur Schule gehen.
Hab geschwänzt weil ich mich einfach nicht überwinden konnte in die schule zu gehen.
Es war nie irgendwas mit meinen Mitschülern so das ich gemobbt wurde. Ich hatte einfach nur jeden morgen panische Angst in die Schule
zu gehen.
Einfach richtige panik rein zu gehen.
Auf der letzten Schule auf der ich war bin ich zwei mal vor der Schule zusammen gebrochen... Wieso kann ich nicht genau erklären.
Ich war im begriff rein zu gehen und mein Herz fing immer mehr an zu rasen. Mir wurde übel und dann alles schwarz.

Ich würde ja jetzt sagen das ich vor Angst ohnmächtig geworden bin aber ich kann nicht mal genau erklären wovor ich genau Angst habe.
Das selbe passiert wenn ich in die Stadt gehe, bus fahre oder sonst irgendwie irgendwo bin.
Also nicht das ich sofort Ohnmächtig werde. Aber einfach panik bekomme.

Zusatz Infos wären vielleicht noch das ich seit 2 Jahren so gut wie gar nicht raus gehe, nichts mit freunden unternehmen kann oder sonstiges.
Weil ich mich immer einfach schon unwohl bei dem gedanken fühle.
Ich war noch nie in irgendeiner behandlung weil meine Eltern... naja etwas komisch sind.
Gibt oft viel Streit.
Ich verletzte mich seit ich 14 bin selbst. Meine Eltern haben das damals auch oft mit bekommen. Aber dann hats strafen gegeben.
Wenn sie das heute sehen sagen sie einfach nichts. Aber kommt nicht oft vor das sie überhaupt was mit bekommen.
Über Suizid denke ich mittlerweile auch viel nach weil dieses leben beschissen ist und ich keinen Ausweg aus meiner Situation sehe.
Meine Eltern machen mich auch oft fertig. Natürlich bin ich in ihren Augen nutzlos und faul. Aber so will ich nicht mal sein.
Ich würde mir ein "blühendes" leben wünschen. Aber ich stehe mir selbst im weg. Ich weiß aber nicht was ich dagegen tun soll.
Letztes Jahr wollte ich gerne eine Ausbildung anfangen. Aber mein Vater verbot mir bewerbungen zu schreiben weil es nicht das war was er will.
Das ist auch etwas was mich belastet. Meine Eltern lassen mir absolut keine freien entscheidungen.
Ich darf nichts entscheiden was mein leben betrifft weil sie der Meinung sind ich wäre zu dumm um irgendwas zu entscheiden.
Das betrifft meine Ausbildung, meine Tages gestalltung, meine Hobbys sogar wann ich esse oder wie mein Zimmer aussieht.
Ich darf z.b.: meine wäsche nie selbst waschen weil meine Eltern der Meinung sind ich seie zu blöd und würde die Waschmachine kaputt machen. Nur als ein beispiel...
Natürlich können sie mir theoretisch nichts verbieten.
Aber mein vater ist... sehr naja nicht direkt beängstigend aber er nimmt mir einfach immer wieder alle hoffnungen und mut und macht mich regelrecht fertig.
Er schlägt mich nicht aber er büllt mich den ganzen tag nur an. Nette gespräche gibts alle paar wochen mal wenn ich glück habe.
Er sagt mir täglich wie dumm und nutzlos ich seie.
Und meine Eltern halten mir ständig nur vor das es mir gar nicht schlecht gehen würde. Ich mir alles nur ausdenke weil ich faul seie und nichts tun wollte.
Das stimmt aber wirklich nicht!

Sobald ich bei meinem Freund bin, wont 130km weit weg in einem Dorf (wir in der Stadt), geht es mir besser. Nicht super aber etwas besser.
Ich habe dort viele Freunde gefunden. Bei denen ich mich wohl fühle. Gehe dort zwar immer noch nicht gerne... z.b in Läden aber ich bekomms hin.
AAber bekomme auch da angst in manchen fällen. Aber wie gesagt dort fühle ich mich einfach besser.
Habe weniger angst, ein soziales leben und sogar viele Freunde. Hier aber absolut niemanden. Wirklich... Und durch diese ständige Angst
sobald ich raus gehen lerne ich niemanden kennen das hier ist einfach ein absolut schreckliches nicht lebenswertes leben.

Ich wollte jetzt einfach mal fragen ob ich Chancen auf ein betreutes wohnen habe.

Ich will nicht mal eine wohnung haben und mir alles bezahlen lassen. Ich will nur die Chance haben mir dort Arbeit zu suchen und für mich selbst zu sorgen.
In einem ... keine Ahnung wie ich es sagen soll. In einem richtigen leben.

Ich hoffe vielleicht mir kann jemand helfen.
Mir vielleicht sagen was ich tun kann.
Auch wenns komisch klingt... Ich brauche einfach nur die Chance ein leben zu leben das ich auch will.
Sozusagen ein wenig start hilfe.
Keine Ahnung ob mich jemand versteht oder ob hier die selben Anschuldigungen kommen.

Liebe Grüße
Catze
Haferblues
Beiträge: 1005
Registriert: 21. Okt 2012, 12:50

Re: Ich benötige Hilfe

Beitrag von Haferblues »

Hallo Catze,

ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst. Du musst unbedingt raus aus deinem Elternhaus!! Dieses Niedermachen und Anschreien ist auch eine Art von Gewalt. Das untergräbt dein ganzes Selbstwertgefühl, falls du überhaupt eins hast entwickeln können.

Möglicherweise meinen deine Eltern es gut. Aber sie machen es schlecht. Ich kenn das, weil es mir in meiner Jugend ähnlich ergangen ist.

Wegen deiner Panikattacken solltest du mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen. Am besten mit einem Psychiater. Egal was deine Eltern davon halten. Du bist volljährig und kannst darüber selbst entscheiden. Du kannst dich ans Jugendamt wenden ob du irgendwo in eine WG für Jugendliche ziehen kannst. Als Arbeitslose unter 25 sollst du zwar bei deinen Eltern leben, aber wenn dir das unzumutbar ist (und so klingt deine Schilderung), dann kannst du auch alleine wohnen. Deine Eltern müssen dir Unterhalt zahlen. Wenn sie kein Geld haben, kriegst du Unterstützung vom Staat.

Du bist noch so jung. Du hast gute Chancen gesund zu werden und ein glückliches Leben zu führen. Du brauchst aber therapeutische Hilfe. Lass dir nix einreden!!

viel Glück und viele Grüße
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
Klarinter
Beiträge: 42
Registriert: 4. Feb 2014, 13:10

Re: Ich benötige Hilfe

Beitrag von Klarinter »

[...]
Zuletzt geändert von Klarinter am 12. Feb 2014, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin nicht verrückt, nur anders.
FSKF
Beiträge: 87
Registriert: 14. Feb 2011, 15:16

Re: Ich benötige Hilfe

Beitrag von FSKF »

Liebe Catze,

ich finde es sehr mutig, dass du dich von deinen Eltern lösen und ein unabhängiges Leben führen möchtest. Für Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend keine Wertschätzung und Unterstützung erfahren haben, sondern stattdessen entmutig und gedemütigt worden sind, ist das Leben einfach viel anstrengender und angstbesetzter, als für andere und deswegen hast du jedes Recht, dir Unterstützung zu suchen.

Die Idee mit dem betreuten Wohnen klingt gut. Ich wurde selber einige Zeit ambulant betreut. Es gibt in jeder größeren Stadt Einrichtungen, die ambulant betreutes Wohnen für erwachsene Menschen mit psychischen Erkrankungen anbieten. Dort arbeiten beispielsweise Sozialarbeiter, die einem bei den Dingen, die einem selber schwer fallen unterstützen, z.B. bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen, beim Einkaufen oder was auch immer. Beim ambulant betreuten Wohnen wohnst du in einer eigenen Wohnung und die Termine können (müssen aber nicht) bei dir zu Hause stattfinden. Am Anfang wird ein Fragebogen ausgefüllt, um zu ermitteln, welche Ziele mit dem ambulant betreuten Wohnen verbunden sind und wie oft in der Woche ein Kontakt stattfinden soll.

Du kannst einfach nach solchen Einrichtungen in deiner Stadt googlen und hinschreiben und einen Termin vereinbaren.

Außerdem gibt es noch stationär betreutes Wohnen, d.h. man lebt nicht in seiner eigenen Wohnung, sondern zieht in eine Wohnung ein, die zu einer bestimmten Einrichtung gehört, und in der regelmäßig Mitarbeiter vor Ort sind.

Auch wenn du Hilfe bei Dingen wie der Job- und Wohnungssuche bekommst, kann es zusätzlich sinnvoll sein, auch therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um mit deinen Ängsten besser umgehen zu lernen.

Ich wünsche dir viel Kraft dabei, deinen eigenen Weg zu gehen.

Liebe Grüße
Abendstern
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