lange Vorgeschichte, noch keine Behandlung
Verfasst: 9. Jan 2014, 03:23
Liebes Forum,
ich bin noch recht neu hier und wollte nun auch etwas über mich schreiben und Euren Rat / Eure Meinungen hören.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier war ich nicht beim Arzt oder Psychologen, habe noch nie Medikamente genommen und habe auch keine offizielle Diagnose.
Allerdings beschäftige ich mich schon seit sehr langem mit dem Thema und bin mir ziemlich sicher, dass ich an einer leichten chronischen Depression leide.
Mein schlechtes „Gedankenschema“ fing schon mit etwa 13, also vor ca. 9 Jahren, an. Anfangs hielt ich es selbst für eine pubertäre Phase, die von selbst wieder verschwindet.
Mit 16 begann ich dann langsam, an meiner „Ist-nur-ne-Phase-Theorie“ zu zweifeln. Mit 18 glaubte ich dann langsam, dass es wohl nicht von selbst wieder weggehn wird. Dann kamen erstmal Abitur, Studienbeginn, Umzug aus dem Dorf in die Stadt etc., durch die sich mein Leben ja stark verändert hat und ich wollte dem ganzen noch eine Chance geben.
Zu Beginn lief da dann auch noch alles ganz gut. Gute Noten, Schwester wohnte noch gegenüber, neue Freunde, einige Partys, …, also typisches Studentenleben. Das alte Gedankenschema lief allerdings wie immer im Hintergrund einfach weiter. Ich hab immer wieder mit dem Gedanken gespielt, zu einem Psychologen zu gehen, hab allerdings nie einen konkreten Grund gehabt und „Ich leide seit Jahren an Depressionen, hab aber nie was dagegen gemacht“ hört sich unglaubwürdig/seltsam/unrealistisch an. Die Studienleistungen haben dann mit der Zeit ziemlich nachgelassen und ich wurde allergemein recht energielos und unmotiviert.
Vor etwa 9 Monaten hatte ich dann eine sehr stressige Phase. In den Semesterferien Bachelorarbeit (6 Wochen Labor, 4 Wochen schreiben) und bevor diese zu Ende war, wieder normaler Semesterbetrieb mit vormittags Vorlesungen, nachmittags Labor und abends und am Wochenende Protokolle und Lernen. Reagiert habe ich darauf mit kompletter Arbeitsverweigerung.
Ich bin nur noch zu den Pflichtveranstaltungen gegangen und habe alles Andere in meinem Leben (Haushalt, gesunde regelmäßige Ernährung, Bewegung) gegen im Bett Liegen und Fernsehn, einfache Laptop-Spiele und ständig Schlafen eingetauscht.
Die Bachelorarbeit musste ich am Ende noch in einer Nachtschicht fertigstellen. Hab das zum Glück aber gerade noch geschafft und eine akzeptable Note bekommen.
Am Ende des 6. Semesters kamen dann noch 4 Klausuren mit scheinbar unendlich viel Stoff. Diese gaben mir dann den Rest: Mit der oben beschriebenen Arbeitsverweigerung habe ich eine dieser Prüfungen auch beim 2. Versuch nicht bestanden.
Also ich konnte nicht mit dem Master anfangen, Bachelor ging in die Verlängerung, 1/2 Jahr in meiner Ausbildung ist verloren, da es für Bewerbungen für sinnvolle Zusatz-Programme (z.B. Auslandssemester) zu spät war, und meine Studiengangsfreunde sehe ich nur noch selten.
Mit ein paar einfachen Beschäftigungsmöglichkeiten (Fachschaft und Labor-Tutorium) habe ich jetzt inzwischen wieder etwas Struktur im Alltag.
Die Wiederholungsklausur steht dann Ende des Monats an und ich hoffe, dass ich noch genug vom Stoff lernen kann, bevor ich wieder in meine Arbeitsverweigerungshaltung verfalle.
Dass mich diese irgendwann wieder einholen wird, ist ziemlich sicher, da ich, so wie ich mich kenne, nichts dagegen tun werde. Bei Arztbesuchen bin ich generell recht zögerlich (sollte eigentlich wegen nem Knoten in der Brust seit ca. 2 Jahren, auffälligen Leberflecken und ner Fußfehlstellung auch noch zu anderen Ärzten, bevor irgendwas davon meine Gesundheit ruiniert). Nicht wegen einer Phobie oder so, sondern einfach weil ich zu faul für alles bin.
Habt ihr denn Tipps, wie ich mich evtl. besser zwingen könnte, auf mich selbst zu achten?
Für die üblichen Motivationssprüche hab ich wohl nicht das Mindestmass an Selbstdisziplin / Selbsterhaltungstrieb / Ehrgeiz...
Liebe Grüße
Hygeia
ich bin noch recht neu hier und wollte nun auch etwas über mich schreiben und Euren Rat / Eure Meinungen hören.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier war ich nicht beim Arzt oder Psychologen, habe noch nie Medikamente genommen und habe auch keine offizielle Diagnose.
Allerdings beschäftige ich mich schon seit sehr langem mit dem Thema und bin mir ziemlich sicher, dass ich an einer leichten chronischen Depression leide.
Mein schlechtes „Gedankenschema“ fing schon mit etwa 13, also vor ca. 9 Jahren, an. Anfangs hielt ich es selbst für eine pubertäre Phase, die von selbst wieder verschwindet.
Mit 16 begann ich dann langsam, an meiner „Ist-nur-ne-Phase-Theorie“ zu zweifeln. Mit 18 glaubte ich dann langsam, dass es wohl nicht von selbst wieder weggehn wird. Dann kamen erstmal Abitur, Studienbeginn, Umzug aus dem Dorf in die Stadt etc., durch die sich mein Leben ja stark verändert hat und ich wollte dem ganzen noch eine Chance geben.
Zu Beginn lief da dann auch noch alles ganz gut. Gute Noten, Schwester wohnte noch gegenüber, neue Freunde, einige Partys, …, also typisches Studentenleben. Das alte Gedankenschema lief allerdings wie immer im Hintergrund einfach weiter. Ich hab immer wieder mit dem Gedanken gespielt, zu einem Psychologen zu gehen, hab allerdings nie einen konkreten Grund gehabt und „Ich leide seit Jahren an Depressionen, hab aber nie was dagegen gemacht“ hört sich unglaubwürdig/seltsam/unrealistisch an. Die Studienleistungen haben dann mit der Zeit ziemlich nachgelassen und ich wurde allergemein recht energielos und unmotiviert.
Vor etwa 9 Monaten hatte ich dann eine sehr stressige Phase. In den Semesterferien Bachelorarbeit (6 Wochen Labor, 4 Wochen schreiben) und bevor diese zu Ende war, wieder normaler Semesterbetrieb mit vormittags Vorlesungen, nachmittags Labor und abends und am Wochenende Protokolle und Lernen. Reagiert habe ich darauf mit kompletter Arbeitsverweigerung.
Ich bin nur noch zu den Pflichtveranstaltungen gegangen und habe alles Andere in meinem Leben (Haushalt, gesunde regelmäßige Ernährung, Bewegung) gegen im Bett Liegen und Fernsehn, einfache Laptop-Spiele und ständig Schlafen eingetauscht.
Die Bachelorarbeit musste ich am Ende noch in einer Nachtschicht fertigstellen. Hab das zum Glück aber gerade noch geschafft und eine akzeptable Note bekommen.
Am Ende des 6. Semesters kamen dann noch 4 Klausuren mit scheinbar unendlich viel Stoff. Diese gaben mir dann den Rest: Mit der oben beschriebenen Arbeitsverweigerung habe ich eine dieser Prüfungen auch beim 2. Versuch nicht bestanden.
Also ich konnte nicht mit dem Master anfangen, Bachelor ging in die Verlängerung, 1/2 Jahr in meiner Ausbildung ist verloren, da es für Bewerbungen für sinnvolle Zusatz-Programme (z.B. Auslandssemester) zu spät war, und meine Studiengangsfreunde sehe ich nur noch selten.
Mit ein paar einfachen Beschäftigungsmöglichkeiten (Fachschaft und Labor-Tutorium) habe ich jetzt inzwischen wieder etwas Struktur im Alltag.
Die Wiederholungsklausur steht dann Ende des Monats an und ich hoffe, dass ich noch genug vom Stoff lernen kann, bevor ich wieder in meine Arbeitsverweigerungshaltung verfalle.
Dass mich diese irgendwann wieder einholen wird, ist ziemlich sicher, da ich, so wie ich mich kenne, nichts dagegen tun werde. Bei Arztbesuchen bin ich generell recht zögerlich (sollte eigentlich wegen nem Knoten in der Brust seit ca. 2 Jahren, auffälligen Leberflecken und ner Fußfehlstellung auch noch zu anderen Ärzten, bevor irgendwas davon meine Gesundheit ruiniert). Nicht wegen einer Phobie oder so, sondern einfach weil ich zu faul für alles bin.
Habt ihr denn Tipps, wie ich mich evtl. besser zwingen könnte, auf mich selbst zu achten?
Für die üblichen Motivationssprüche hab ich wohl nicht das Mindestmass an Selbstdisziplin / Selbsterhaltungstrieb / Ehrgeiz...
Liebe Grüße
Hygeia