"Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Zarra
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"Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Hallo Ihr,

... ein Versuch, deutlicher herauszubekommen, wo ich eigentlich gerade stehe.?.?.
... vor allem, was ich "tun" sollte (... auch schwer, da ich nicht zaubern und auch nicht hervorzaubern kann - hinsichtlich dessen, was mir potentiell einfällt).

Ich bin am zweiten Weihnachtsfeiertag zu einer lieben Bekannten gefahren und war dort zweieinhalb Tage. Ich bin mir nicht sicher, ob mein irgendwie "Gestreßtsein" an dem für mich doch recht vielen Autofahren lag (bei unangenehmen Regenwetter und einer doch etwas zu vollen Autobahn hin; dort aber auch, mir etwas zuviel, doch das ergab sich halt so ... oder: ich bin es auch nicht gewohnt, so schnell und deutlich meine Position bestimmen zu müssen - die ich zudem oft nicht kenne!! - und ggf. abzuwehren), an anderem - oder "schlicht" an Depression & Co ( :( :( :cry: ). Ansonsten war alles recht und schön. So meine Wahrnehmung, die ich in diesem Fall aber auch nicht sofort anzweifeln mag. Trotzdem war ich anscheinend "gestreßt".

Zurück und hier dann sofort selbst mehrkurztägigen Übernachtungsbesuch erhalten. Da wußte ich, daß das nicht ideal war, aber gut, manchmal geht es halt nur so oder gar nicht.

Die Möglichkeit, in ein paar Stunden selbst noch für ein paar Tage zu einer Freizeitaktivität mit mir auch einigen bekannten Menschen zu fahren, habe ich im Laufe der letzten Tage gestrichen (zumal ich eh noch nicht angemeldet war, mich aber vor Weihnachten nochmals erkundigt hatte), zumal irgendwelche Erkältungsreste zwar harmlos, aber vorhanden sind, mir "einfach alles zuviel" ist, ich - allein - sofort wieder bis in die Puppen "schlafe", erst sehr spät aufstehe, und es hier zig anstehende Erledigungen gibt, die ich besser schon vor Weihnachten erledigt hätte. :( Meine Enttäuschung darüber, daß ich diese Gelegenheit nicht wahrnehme, läßt immerhin etwas nach, seit die Stunden verstreichen und es rein dadurch klar ist. Glücklich bin ich dennoch nicht. Erledigt habe ich heute noch nichts, nicht einmal den Abwasch von gestern und durchgesaugt.

Auf der Fahrt zu der Bekannten kam ich vorher nur mühsam in die Pötte, hinwärts war ich auch leicht irgendwie "daneben", mir war teils auch unerklärlich zum Heulen (ohne irgendwelche Gedanken dahinter! - einfach als Stimmung eher). Dort so in der Konfrontation mit Undepressivem wohl schon der Gedanke, daß ich gerade wohl viel depressiver bin, als ich selbst es bewußt wahrnehme und wahrhaben will. (Stimmt das??!??) ... daß ich "Gegenmaßnahmen" ergreifen muß. Ja, aber welche?!? ... eigentlich mag ich kein neues Medikament ausprobieren (antidepressiv durchschlagend (!) hat ja nie eins gewirkt, nur mildernd) (auch das Abwägen und Ausprobieren mit den Nebenwirkungen ist mir zu lästig), bleibe lieber bei dem Eingespielten, ... das ja aber anscheinend nicht ausreichend wirkt ... ... eine neue Therapiesuche wird sich hinziehen, auch wenn sie eh ansteht (und superschwierig sein wird) ... der monatliche Termin bei meinem ehemaligen und Noch-irgendwie-Therapeuten scheint ja zu wenig zu helfen ...

Ich komme nicht ins Tun.

Ohne andere Menschen ist es nichts (weil ich dann erst recht nichts tue; im "Nichts" versacke), mit anderen Menschen ist es auch nichts, weil es dann nicht paßt, ich vielleicht gar "nicht wirklich da" bin.

Ich habe anscheinend keine Lebensziele, keine rechte Lebensfreude, lebensmüde bin ich aber auch nicht, denn eigentlich hätte ich gerne ein freudigeres Leben. Ich gammle vor mich hin, nutze die Zeit nicht.

Mir geht's irgendwie schlecht, aber ich habe kein richtiges Gefühl dafür, und ich weiß nicht, was ich tun soll.

Wie wirkt das auf Euch?

Etwas "hilflose"
Zarra
La_crimosa
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von La_crimosa »

Liebe Zarra,
da Du mir ja schon so oft mit guten Gedanken einen oder auch zwei Schritte weiter gebracht hast, möchte ich mich nun mit meinen Gedanken zu Deiner Anfrage revanchieren. Ein Versuch…

Mein erster Eindruck zu Deinem Titel „Kann/mag nicht mehr“ - eigentlich ist nichts schlimm“:
Hier steckt für mich die Frage drin „Warum kann oder mag ich nicht mehr - obwohl doch eigentlich ´nichts schlimm´ ist?“
Was wäre so schlimm, dass es ein „Ich kann nicht mehr“ rechtfertigen würde?

„Ich kann nicht mehr“ ist eine klare Aussage zu Deinem Gefühl der Überforderung, oder?!
Du schreibst eine lange Liste an Aktivitäten, die Du in letzter Zeit unternommen hast. Die Dich nicht nur körperlich (Autofahrt), sondern auch emotional gestresst haben. Bei aller Freude, die anscheinend ja auch dabei war… aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, war es ja auch ein wenig ein „Von Null auf Hundert“, oder? - Da darfst Du Dir auch ein „Platt-sein“ zugestehen!

Und Du schreibst ja selber, dass Du vermehrt depressionsbedingte Anzeichen bei Dir feststellst: in solchen Phasen mache ich die Erfahrung, dass noch so normal und leicht Erscheinendes um ein Vielfaches schwerer wiegt. Also hilft es sich einzugestehen, dass „man“ nicht mehr so belastbar ist und wie Du es ja auch schon getan hast - wenn auch mit Wehmut - Abstriche zu machen. Und ich kenne auch Deine Ambivalenz wie es mit und ohne Menschen ist. Wie soll man´s handeln, wenn keines der Settings ein befriedigendes „Ergebnis“ beschert?

Was genau steht hinter Deinem Gefühl des „Ich mag nicht mehr“? Was magst Du nicht mehr? Dich anstrengen? Kämpfen? Nach Zielen suchen? Dich ständig motivieren? Sich hilflos zu fühlen? …?

Es wirkt auf mich als wäre es gut, Du würdest Dein Gefühl ernst nehmen, dass es Dir wieder schlechter geht (Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Grübelei, Weinen,…) und Dir hier - wie Du es ja auch schon angedacht hast - ärztlichen Rat (bzgl. der Medikation) und therapeutischen Rat (bzgl der Alltagsthemen) zugestehen sollen.

Meine Gedanken dazu.

Liebe Grüße,
Susanne

Und noch mein heutiges Gedicht für Dich und Dein „Sich schlecht fühlen“:

Aufhebung

Sein Unglück

ausatmen können

tief ausatmen
so dass man wieder
einatmen kann

Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte

Und weinen können

das wäre schon
fast wieder
Glück

(Erich Fried)
Selea

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Selea »

Liebe Zarra,

jetzt hab ich ne Weile überlegt, ob ich Dich privat anmaile, oder hier schreibe.

Du schreibst
Ich habe anscheinend keine Lebensziele, keine rechte Lebensfreude, lebensmüde bin ich aber auch nicht, denn eigentlich hätte ich gerne ein freudigeres Leben. Ich gammle vor mich hin, nutze die Zeit nicht.
Da hab ich gedacht, auweia, Depri hat Zarra wieder im Griff.
Nein, nicht so, dass alles verloren scheint, aber doch etwas durchgehender und co.

Irgendwie bist Du Dir selber abhanden gekommen, wieder stärker, derzeit.
Allerdings sehe ich vor meinem inneren Auge auch immer, was Du so im letzten Jahr hast stemmen müssen.
Das Ableben Deiner alten Mutter, trotzdem sehr unverhofft. Jetzt ganz alleine, sozusagen wie "Sterntaler" im Märchen.
Ganz ganz alleine, ohne Geschwister.....schwer.

Und dann diese ganzen Erbschaftsangelegenheiten, Hausverkauf etc. etc.
Ich hab Dich stillschweigend ein wenig bewundert, wie tapfer Du Dich da durchgewurschtelt hast.
Ja, es war ein Durchwurschteln. Wem wäre es da anders ergangen.

Vielleicht braucht Dein Seelchen noch ein wenig mehr Erholung, bis Du wieder lebendiger, fröhlicher, dem Leben zugewandter werden kannst.

Boah, verzeich mir jetzt meine ehrliche Aussage. :oops:
Ich hab immer gedacht. Die Zarra hat jetzt ein ordentliches Sümmchen auf der hohen Kante. Da kann der Zarra Erwerbsminderungs-Teilrente und alles am Allerwertesten vorbeigehen.
Was Zarra damit alles machen könnte,____________
nein, nicht wirklich Neid von meiner Seite her.
Nur wohlwissend, dass Einige Wunscherfüllungen halt auch von dem gut gefüllten Portemonnaie abhängen.

Boah, jetzt hau mich nich.
Bin auch gleich wech hier. :lol: :lol:

Ganz herzlich
Selas
Zarra
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Liebe Susanne,

ich "rudere" gerade einfach rum ... - auch gerade beim "Noch-Brot-Kaufen": irgendwie zum Heulen (nicht wegen Weihnachten & Co., nicht wegen irgendeinem der Gedanken, die mir aufgrund der Besuchskontakte durch den Kopf gingen), "mir geht's schlecht", leicht "flau" (... erfahrungsgemäß dann doch nur psychosomatisch), "nicht ganz da" (wurde auch noch gegrüßt und fuhr richtig zusammen, obwohl das an dem Ort wirklich nicht so überraschend ist!).

"Ich kann nicht mehr": ... "gerechtfertigt" bei: völliger Überarbeitung, massiven Schlafstörungen und deren weiteren Wirkungen, ggf. auch vielfältigen Aktivitäten (bis ggf. auf das Autofahren war das bei dem Besuch locker gestaltet (und schöne Sachen!), so daß ich mich da wirklich nicht beklagen kann, kein übertriebenes Hineinstopfen, wir haben manche Potentiell-Möglichkeit gestrichen (Kino, Konzert); mein Besuch brachte u.a. eine beginnende Erkältung mit und bat um Schonung, so daß wir wenig unterwegs und viel gemütlich hier waren).

Auf das Warum, nach dem Du fragst, fällt mir halt zur Not nur "tiefe, unergründliche Depression" ein, die ich mir noch nicht einmal so richtig zugestehen mag, oder XY-Unbekannt (es gibt ja einerseits alles mögliche; und rein im Psychischen ist mir natürlich auch nicht alles bewußt). Ich habe im Dezember ja noch wegen der Schilddrüse rumgemacht (und da werde ich im Januar auch nochmals nachfragen), doch da ich das Hormon nun schon einige Zeit nehme, mein Wert ja nicht wirklich außerhalb war, sich zwar vermutlich mein Haarausfall (deshalb oder wegen was anderem?) gebessert hat, ... meine Stimmung und mein Antrieb aber eher noch mehr absacken ...

Als ich noch ganz arbeitete, stellte Krankschreibung (ein, zwei Wochen) dann immer DIE große Erleichterung dar und "Klinik" (stationäre Therapie) die große Hoffnung. Jetzt: Ich bin nicht so ausgelaugt, ich bin nicht so am Ende oder über dem Rand wie damals - das ganz eindeutig. Aber gut scheint deshalb auch noch lange nichts zu sein.

Vielleicht ist: "Ich kann nicht mehr", sogar mehr ein Gedanke. Also ich kann keine Bäume ausreißen. Doch ansonsten schon eher das Gefühl, daß ich z.B. eigentlich etwas aufräumen könnte - es aber halt nicht tue. Vom Psycho-Physischen her eben kein No-Go wie früher vielleicht mal, sondern - meiner Einschätzung, aber nicht meinem Tun nach - so, daß ein Langsam-Go oder Teil-Go drin sein müßte.

Ich reagiere verquer. Ich wollte der Besuchsfreundin ja fast schon absagen, dann hatte ich sie am Telefon - und es war dann klar, daß ich mich freue und daß ich will, daß sie trotzdem kommt. (Wir kennen uns sehr lange und das scheint etwas auszumachen.)
La_crimosa hat geschrieben:„Ich mag nicht mehr“? Was magst Du nicht mehr? Dich anstrengen? Kämpfen? Nach Zielen suchen? Dich ständig motivieren? Sich hilflos zu fühlen? …?
Gute Frage. Als erstes und Wichtiges: Mich hilflos fühlen. (Hätte ich ohne Deine Frage nicht geantwortet.) ... ich komme mir ein bißchen wie Sisyphos vor, wenn auch mit keinem schweren, sondern mit einem leichten Stein. - Mich anstrengen wahrscheinlich als zweites, ... auch wenn das zum Leben dazugehört, manchmal ja auch mit seinen Reiz ausmacht. (Also das ist mir irgendwie zuviel, und andererseits weiß ich ganz genau, daß es das auch braucht, um z.B. Befriedigung zu empfinden!) Ziele - ich suche ja nicht mal; ich weiß allerdings auch nicht, ob man das überhaupt so gezielt kann, letzteres zweifle ich eher an, glaube eher, daß Ziele entstehen (... oder halt nicht). (Ich habe mich ja erst dieser Tage gefragt, wie ich mich früher für Stadt X statt Stadt Y entschieden habe u.ä. (Urlaub; Studium); scheint irgendwie einfacher gewesen zu sein als heute, ... obwohl es eher "eine Reise ins Unbekannte" war, irgendwie habe ich mir da weniger Gedanken darüber gemacht.) Und motiviert bin ich momentan einfach nicht, das ist wohl mit das Problem - doch alle "einfachen" Gegenmaßnahmen heißen Zwang, was bei mir erst recht Widerwillen erzeugt.

Weißt Du, ich verhalte mich seit Wochen, Monaten so, als bräuchte ich alle Kraft, um den Tag nur irgendwie gut zu überstehen. Letzteres gelingt, doch eigentlich bleibt Leben auf der Strecke (und auch ein paar notwendige Erledigungen, die halt zu einem normalen Leben dazugehören).

Danke auch für das Gedicht - ich mag es sehr (und hatte es vorher hier im Forum auch schon an der anderen Stelle entdeckt); ... paßt auch ganz gut ...

Herzlichen Dank!

Zarra

Arbeitest Du wieder? ... oder wie ...?


@Selas: Antworte "gleich" (nach Küche (Käse, Brot, Reste, ...), Klo und Co.!!) noch. Alles "no problem". :) - Bin jetzt erst mal froh, daß mein langes Posting nicht im Nirvana verschwunden ist, ... auch wenn es nicht wohlformuliert ist.
Zarra
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Liebe Selas,

mal abgesehen davon, daß alles seine eigenen Fragen aufwirft (einige Nachbarn und Bekannte fanden mich auch nicht gerade vorausschauend, daß ich ein HAUS (Immobilie) verkaufe (in die Jahres gekommenes "Reihenhäusle") - sie organisieren aber keine Renovierung und Verwaltung für mich) ...

z.B. muß man vorm Verreisen in der geeigneten Verfassung sein. - Ohne Geld isses nix bzw. ist vieles mit etwas Geld viel leichter (und das schätze ich durchaus SEHR (es beruhigt zumindest in dieser Hinsicht etwas), nachdem ich in den letzten Jahren einige Menschen in ganz anderen Situationen kennengelernt habe, - was dann u.U. KollegInnen und frühere Bekannte/Freunde nicht so verstehen), aber (relatives) Geld ist nicht die erste Voraussetzung.

Und bei bescheidenen Ansprüchen (ich mag Super-Hotels aber auch nicht besonders; ... auch wenn einem das im Internet als allererstes angeboten wird) bin ich mit nur Teil-EM-Rente und 50-%-Arbeiten relativ gut dran, zumal man die "Puste" fürs Verreisen braucht. Außerdem hat die Krankheit in den letzten Jahren wohl bewirkt, daß mir meine tatsächliche Reiselust abhanden gekommen ist, auch wenn ich witzigerweise diesen Ruf bei bestimmten Personen immer noch habe, obwohl das so wild eigentlich auch nie bei mir war. (Und irgendwas fehlt mir wohl, um mit über 50 zur Abenteurerin zu werden. ;) ... oder??!?)

Und das mit der Teil-Erwerbsminderungsrente und deren Unbefristetheit trifft mich noch immer bzw. schiebe ich letzteres immer noch innerlich von mir weg; daß ich momentan nicht mal die Unterlagen dazu auf Anhieb finden würde, hat nicht nur mit dem allgemeinen Papierchaos zu tun - auch wenig Lust, daran erinnert zu werden. Da gibt es einfach nochmals eine Kategorie, die nichts mit ggf. dem Finanziellen zu tun hat.

Ich könnte Dich jetzt ja nach Deinen potentiellen Wunsch-Umsetzungen fragen (sozusagen so als Anregung), doch ich merke, daß mir alles mögliche einfällt, was ich mal wollte oder in Erwägung zog - jetzt allein "reisetechnisch" innerhalb des vorgegebenen Urlaubs. Wenn's Dir selbst für Dein finanzielles und wohl doch auch sonstiges Problem helfen würde, darüber zu "spintisieren", kannst Du ja noch einen entsprechenden Thread für Dich aufmachen.

----
Das mit dem "mir selbst abhanden gekommen" trifft es ziemlich genau von meinem Gefühl her; zumindest ist das jetzt daraus entstanden oder entsteht daraus.

Ich weiß aber halt nicht, wie ich wieder mehr zu mir kommen kann, was ich brauche, damit es besser werden kann.

Zarra
Zarra
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

P.S. @Selas; auch wenn das jetzt nicht zum eigentlichen Thread-Titel gehört

Liebe Selas, ich weiß gar nicht, wie anders oder ähnlich unsere Eltern-(Geld-)Geschichten da sind, doch jedenfalls kann ich Dir sagen, daß das vom Haus verbliebene Geld auch nicht einfach "nur Geld", "zur Verfügung stehendes Geld" ist, jedenfalls war/ist es so nicht bei mir - dieses Haus war hart erarbeitet und sehr eng mit der Lebensgeschichte meiner beider Eltern verbunden. Meine Eltern würden wollen, daß ich dieses Geld habe, keine Frage (und vielleicht hat ihr Wunsch mich auch in dem Versuch beflügelt, es möglichst gut zu verkaufen, wobei mir da einfach die örtlichen Gegebenheiten sehr in die Hand spielten); und sie wußten auch, daß ich das Haus nicht behalten würde (inzwischen vor allem, weil es so einfach nicht paßt; lange Zeit dachte ich auch, daß zu schlechte "Assoziationserinnerungen" damit verbunden seien - in diesem Sinne war das Ausräumen gut, es hat doch einiges relativiert). Trotzdem überkommt mich ein schlechtes Gefühl. Und das obwohl ich nach dem Abi nicht studieren durfte, wo ich wollte, sie das alles gar nicht interessierte. Und ich sehe ihre Nachkriegssituation vor mir - und frage mich, was ich heute daraus mache. Du sieht: Sowohl positive wie negative Verstrickungen enden nicht einfach.
La_crimosa
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von La_crimosa »

Liebe Zarra,
noch ein paar Nach(t)gedanken:

Du schreibst: "Ich weiß aber halt nicht, wie ich wieder mehr zu mir kommen kann, was ich brauche, damit es besser werden kann.“ (Hier wird Dein „Hilflos-Gefühl“ für mich deutlich - an anderen Stellen erlebe ich Dich klar und stark…)
Meine Gedanken dazu:
Was ist es für ein Gefühl, wenn Du ganz bei Dir bist? Wie fühlt sich das an?
Und: wo bist Du denn im Moment, dass Du Dich nicht finden kannst?
Was sind die Stolpersteine, die das Zu-Dir-kommen verhindern?
Mir geht es im Moment ein wenig ähnlich: Ich weiss nicht, wer ich bin, was ich bin und warum ich bin… habe mich also verloren - und weiss gar nicht, ob ich suchen möchte...

Du schreibst: "Weißt Du, ich verhalte mich seit Wochen, Monaten so, als bräuchte ich alle Kraft, um den Tag nur irgendwie gut zu überstehen. Letzteres gelingt, doch eigentlich bleibt Leben auf der Strecke (und auch ein paar notwendige Erledigungen, die halt zu einem normalen Leben dazugehören).“
Meine Gedanken dazu:
Du verhälst Dich wahrscheinlich so, weil es Tatsache ist, dass Du alle Kraft aufwenden musst um den Tag zu überstehen. Vielleicht solltest Du es anerkennend annehmen: im Moment habe ich nur soviel Kraft… Doch das ist frustrierend, weil Du das Gefühl hast, das „eigentliche Leben“ geht an Dir vorbei. Was ist für Dich „normales Leben“? Und würden sich nicht daraus auch Bedürfnisse generieren, die dann zu Zielen werden können?
Eine gute Frage finde ich: welche Bedürfnisse habe ich (und dabei fällt mir die Bedürfnishierachie nach Maslow ein und der Hinweis, dass erst „Mangelbedürfnisse“ befriedigt werden müssen, bevor ich mich den anderen zuwenden kann…)?

Aber bei allem darf nicht vergessen werden, dass es „einfach“ auch depressionsbedingte Symptome gibt, die nicht so einfach überwunden werden können… Sei gnädig und nachsichtig mit Dir!

Hoffentlich war es jetzt nicht zu viel…

LG,
Susanne

P.S.: Zu Deiner Frage: ich habe noch bis kommenden Mittwoch Urlaub. Bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen... :cry:
Selea

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Selea »

Guten Morgen liebe Zarra

La_crimosa schreibt
..weil es Tatsache ist, dass Du alle Kraft aufwenden musst um den Tag zu überstehen. Vielleicht solltest Du es anerkennend annehmen: im Moment habe ich nur soviel Kraft...
Ich denke auch, mit dem Annehmen, dass es einem eben gerade so und so geht, ist schon viel Druck draußen "anders sein zu müssen", etwas "besseres tun zu müssen". etc.

Die Maslowsche Bedürfnishierarche hat mich interessiert.
http://www.sdi-research.at/lexikon/bedu ... rchie.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Für mich selber, aber weil ich auch dachte, Zarra, vielleicht fehlt Dir Liebe und Geborgenheit, einmal loslassen können, sich anlehnen können. Du bist ja auch schon lange Single, so wie ich. Das macht es nicht immer leichter, solche Schräglagen der Psyche abpuffern zu können.
Natürlich pflegst Du Deine sozialen Kontakte, von denen Du ja auch Etliche hast. Aber es ist immer noch ein Unterschied, ob man vielleicht auch öfters mal schweigend, aneinandergekuschelt einen Tag ausklingen lassen kann oder nicht.
So meine Denke.

Du sagst, Zarra
Du siehst: Sowohl positive wie negative Verstrickungen enden nicht einfach.
Als Du vom Ererbten gesprochen hattest, das Du ja jetzt eigentlich ganz fröhlich für Dich nutzen könntest, das Ererbte. Statt dessen
steht vor Deinem inneren (kritischen) Auge, wie hart sich das Deine Eltern in der Nachkriegszeit erarbeitet hatten.
Und Du Dich fragst, was Du heute daraus machst.

Ja, ja die lieben Verstrickungen. *lach* Wer ist schon davon frei.

Ich selber hätte da für mich schon etliche Ideen, wie ich ein nettes Sümmchen zu meinem Wohlergehen ausgeben, anlegen könnte.
Von meinem eigenen Ersparten, habe ich mir ja vor 3 Jahren den langersehnten Umzug in eine schönere und neuere Wohnung gegönnt. Mit schöner und perfekter Einrichtung. Das ist mir täglich auch was ganz Besonderes. Und ich bin stolz darauf.

Und___ich, Selas, ich tät gerne mal wieder a bisserl mehr reisen.
Mal wieder ne Woche Venedig im Herbst. Oder auf meine Nordseeinseln.
Mit dem Reisen mein ich gar nicht so die großen Weltreisen. Da war ich nie so für zu haben.
Oder mal ne Wellnesswoche irgendwo in einem schönen Hotel....ach...Sehnsucht.....

Nun , liebe Zarra, auch dieses Deinige Tief wird wieder ein Ende haben. Das ist doch bei fast allen von uns hier so.
Und vielleicht kommen dann die Lebenslust_Ideen von ganz alleine wieder.
So ischs bei mir jedenfalls immer.

Ganz herzliche Besserung für Dich.
Selas
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Lerana »

Liebe Zarra,

ohne alles gelesen zu haben:

Du wirkst sehr, sehr reflektiert! Das ist wohl Fluch und Segen zugleich. Ich habe mal zu meiner Psychiaterin gesagt: Ich kenne nur noch mein Meta-Ich!
Soll heißen, nichts war mehr einfach, wie es war. Alles musste ich hinterfragen, erforschen, begründen, analysieren....

Ein bisschen so wirkt dein Eingangsposting jetzt auch auf mich. Du bist antriebslos, grundlos traurig, gestresst und genervt. PUNKT! Das fühlt sich totall doof an und das tut mir wirklich leid!!

Ich denke, und das haben andere glaube ich, auch schon geschreiben, annhemen ist ein Zauberwort. Ist halt gerade mal so! Ist doof und gerade ist es eben doof! Was nicht heißen soll, dass ich dir deinen Kummer damit kleinreden möchte! Gar nicht!

Aber ich frage dich, was hat dir früher schon mal in solchen Phasen geholfen?
Welches Selbstfürsorgeprogramm tut dir jetzt gut?

Das ist ja bei jedem anders. Deshalb mag ich jetzt nicht mit Ratschlägen daherkommen!

Herzliche Grüße und gute Besserung!
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Liebe Susanne, Selas, Lerana,

Danke für Eure Postings und Eure Gedanken!!

Ich habe gestern abend schon angefangen zu schreiben, vorher etwas weiter, im Kopf denkt's jetzt auch (eher wirr-assoziationsmäßig zwischen Wissensmäßigem und Gefühlen), ... aber ich muß mich erst irgendwie sortieren, will nicht noch mehr Verwirrung reinschreiben, als es eh geschehen wird.

Da es für einen "Vormittag" ;) schon spät ist, beschließe ich, mir jetzt erst mal frische Luft um die Nase zu besorgen (Spaziergang), danach Saugen und etwas ... (man wird sehen), ... und erst danach wieder ..., wobei ich auch noch ein paar nachträgliche Neujahrswünsche, zu denen ich mich anscheinend nicht aufraffen kann, loswerden sollte.

Äh, kann's nicht lassen ...
@Lerana (weil ich das zuletzt gelesen habe)

Annehmen - ja, da fehlt mir sicher ein Stück; doch andererseits habe ich den Eindruck, daß ich seit September genügend "gegammelt" habe, daß es so einfach bei aller Nachsicht nicht mehr weitergeht, daß ich jetzt endlich wieder mal Nägel MIT KÖPFEN machen muß, irgendwie, und sei es mit ganz viel Selbstverleugnung (sorry, kein Königsweg, aber wohl das, was mir im praktischen Leben zumindest ein paarmal als einziges aus der Misere geholfen hat).

Früher Helfendes: Puh, da bin ich schlecht. Da gibt's nichts so Rechtes. Mein - eventuell falscher!! - Eindruck. Wirklich so - oder depressives Denken?!?

Ah, Mist, es regnet!! ... wann hat das angefangen?!? Trübheit reichte doch.

... ... implizite und explizite Selbstvorwürfe fallen mir auf. ABER: Sie stimmen ja. (Z.B. Ich tue ja nicht das Anstehende.)

Zarra, die kritisch die Regenstreifen vor dem Fenster verfolgt :( (scheinen kräftiger zu werden :( :( )
Herd04
Beiträge: 1351
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Herd04 »

Liebe Zarra,

fast alles, was du da schreibst, gehört auch zu meinen Gedanken, die aber bei mir nicht über Monate anhalten, sondern in Abständen da sind, dann auch ziemlich intensiv, danach aber zum Glück wieder verblassen. Mal für länger, mal nur für kurze Zeit.

Ich habe mich nun inzwischen darauf eingestellt, dass sie wohl nie ganz verschwinden werden, was im Klartext heißt, die Depressionen werde ich sicher nicht mehr los-

Und, entschuldige, wenn ich dir jetzt zu nahe trete, ich glaube, bei dir sleht es nicht viel anders aus, denn wenn ich mich recht erinnere, bekommst du deine Teilrente auch unbefristet. Das geschieht nicht ohne Grund.

Für uns sind kleine Erfolgserlebnisse das Maß der Dinge. Und schon, dass du halbtags arbeiten kannst, ist mehr als ein Erfolg.
Ich möchte jetzt keinesfalls einen Aufschrei provozieren. Mir ist natürlich völlig klar, dass das gar nicht geht, du kannst arbeiten gehen und schon ist die Welt in Ordnung. Wäre das so, wäre bei mir gar nichts mehr in Ordnung. Zum Leben gehört noch viel mehr, und damit meine ich jetzt nicht Hausarbeit und solchen notwendigen Kram.

Ich habe den Eindruck, du bemängelst deinen fehlenden Elan, Farbtupfer in dein Leben zu bringen. Genau das kenne ich so genau. Wie oft denke ich, ich müsste, könnte, würde....keine Lust. Und dann ärgere ich mich wieder am Abend über den vermeintlich sinnlosen tag.
Aber ich bin auch auf dem Weg, mir ganz kleine Erfolgserlebnisse zu schaffen und dann befriedigt darüber zu sein. Andere, Gesunde, würden da vielleicht sagen, na was soll das denn jetzt, 15 Minuten frische Luft sind doch gar nichts oder zwei Tage Wochenendurlaub im 50 km entfernten Ort kann doch keine Hürde sein...Für mich schon.

Nun schätze ich dich so ein, dass du dich bestimmt nicht von der Meinung der anderen abhängig machst. Ich lese heraus, dass es dir einzig und allein um deine eigene Unzufriedenheit geht.

Ich kann mich da nur Selas anschließen. Vielleicht findest du wirklich heraus, was dir gut
tut ,ohne, dass es dir viel Kraft raubt und was dich für kleine Momente froh stimmt.

LG;E.
MaritaT
Beiträge: 110
Registriert: 10. Aug 2013, 17:04

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von MaritaT »

Liebe Zarra,als erstes eine Randbemerkung. Du brauchst Dich nicht dafür, daß Du Dein Elternhaus geerbt hast, zu entschuldigen und Rechenschaft ablegen.Nur weil jemand Dich darauf anspricht.

Deine Worte erinnern mich ein bischen an mich, mir könnte es so gut gehen, tut es aber nicht. Du fragst, wie Du da wieder herauskommen kannst. Ich habe mir einen Trick angewöhnt. Erinnerte mich an die Zeit als meine Kinder noch klein waren und uns Löcher in den Bauch fragten. Es war für Kinderaugen einfach alles interessant, auch Dinge zu denen wir als Erwachsene nicht einmal hinschauten. Manchmal tun es auch die kleinen Dinge und nicht die großen Wünsche. Ich z.b.war gestern spazieren und eine Wiese war mit Raureif überzogen, ich konnte mich an einem Grashalm, der mit Eis überzogen war, nicht sattsehen. Kein großer Moment, aber ein ruhiger netter Augenblick. Auch heute empfinde ich die Erinnerung an diesem Grashalm schön. Vielleicht kannst Du ja auch Dein Augenmerk auf etwas richten, was Du normalerweise nicht sehen würdest. Weil Du daran vorbeiläufst und keinen Blick in die Umgebung riskierst, oder warum auch immer.
Ich wünsche Dir, daß Dir das gelingt und Du etwas warmes Positives darausziehen kannst.
Liebe Grüße
Marita
Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist: Jetzt.
afrikanische Weisheit
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

... kommt mir alles sehr durcheinander vor, ist auch zusammengestückelt, dazwischen abgespeichert, ... aber ich will doch lieber irgendwas abschicken als löschen (zumal es in meinem Kopf insgesamt auch schon abgeschickt, geschrieben ist - das ist dann immer doppelt blöd, weil man dann innerlich davon ausgeht).


Ihr Lieben, ..., liebe E., liebe Marita,

ich merke, wie ich auch unkonzentrierter werde - also bitte ggf. Entschuldigung, falls ...

DANKE für Eure lieben Antworten!!!

Nein, E., Du trittst mir nicht zu nahe, ich werde ziemlich sicher manches der psychischen Beeinträchtigungen zumindest nicht mehr komplett loswerden, auch wenn ich immer noch die teilweise EM-Rente gerne befristet hätte (vermutlich rein aus Hoffnungsgründen) -- seit Anfang/Mitte der 1990er Jahre ist einfach doch eine Zeit ... und irgendwas scheint spätestens (!) seit 2006 auch noch mal passiert zu sein ... ... und seither ... (Die Erschöpfung war auch schon 2001/2002 Thema, aber 2002 hätte ich keine halbe EM-Rente beantragt. - Es kann durchaus Späteres gegeben haben, aber der Sommer 2005 ist der letzte, der mir "als Großereignis" mit Besserung (!) in Erinnerung ist.)

Ich gehöre aber wohl zu den eher Untypischen hier, bei denen es nicht so richtige Phasen gibt, das sich eher durchzieht (das Generelle), höchstens einzelne Symptome wie Schlafschwierigkeiten haben Hoch- und Tiefphasen, oft dann teils auch durch Äußeres mitbedingt. Andererseits kann ich mich wohl nicht immer, aber oft auch eher mal kürzer "zusammenreißen".

Vorher (heute): viel "In-die-Luft-Starren", gewisses Hin- und Herlaufen, "fünf Müslikörner", eine Viertel (neu für mich entdeckte) Kaki-Frucht (... da scheint mir mal von der Geschmacksrichtung her jemand was Falsches erzählt zu haben, und ich ...), ein halbes Käsebrot, ... ... oberflächliches (!) Gesauge, kurz raus (Regen hatte sich dann wieder verzogen glücklicherweise), ... ... dann länger geschlafen/gedöst.
Am Nachmittag bei der angekreuzten Therapeutin eruiert, wann sie nächste Woche erreichbar ist (anscheinend nur an einem Tag, aber immerhin abends) - ... in der nächsten Großstadt, ca. 1 h 15 hin und genausoviel zurück (nicht erquicklich, muß aber wohl okay sein, solange es nicht zu häufig wird), ca. 9 EUR insg., - aber schon mal für mich persönlich empfohlen (zweimal in 10 Jahren konnte ich dazu jemanden überreden!), AB immerhin "sehr normal" (inzwischen das erste Kriterium für mich, in diesem Fall sehr positiv abgehakt), "nicht unangenehm". ... ich muß trotzdem davon ausgehen, daß sie mich nicht sehen will.
Dann noch bei meiner Krankenkasse eruiert, wann genau der letzte "genehmigte" (VT-)Therapie-Termin war (Mitte Februar 2012) - danach fragen die mich ja, auch wenn der Krankenkassenmensch meine Frage überflüssig fand. Der war ziemlich gesprächig drauf, in gewisser Weise Hintergrundinfos, ... doch eigentlich interessieren mich die Querelen zwischen Krankenkassen und der kassenärztlichen Vereinigung nicht sehr; meine langjährige (!) Hausärztin nimmt, aus welchen Gründen auch immer, nicht an deren Hausarztmodell teil, und damit erübrigt sich das ganze Facharztmodellgequatsche dann größtenteils auch für mich - mein Psychiater, zu dem ich immer wieder dann doch zurückgewechselt bin, übrigens auch nicht (das Telefongegenüber war nachguckwütig, also ...). ... was sagt das nun aus??

Liebe Marita,

Selas und ich kennen uns real-angenehm ein wenig, hier im Forum kriege ich nicht alles mit, weiß aber durch den Lauf der Zeit schon um manche "Fragestellung" ... - es sollte mehr eine Beschreibung von vielleicht so nicht Erwartetem denn eine Rechtfertigung sein. Das hat vielleicht aber auch damit zu tun, daß ich selbst mich durch diese (Haushalts- und Haus-)Auflösungsgeschichte z.B. auch mit meinem Aufwachsort verbundener fühle als je zuvor - unerwartet; und so einiges in diese Richtung; vielleicht sogar daß ich ein paar Reaktionen meiner Eltern, die mir gar nicht gefielen, etwas besser verstehen kann.

Ja, die "schönen Augenblicke". Ich habe früher viel fotografiert. ("Dank" Speicher- und Ordnungsproblem will ich dahin aber nicht unbedingt zurück!!) Und manches Rumblättern nur in meinen PC-Fotos war neulich so. ... reicht aber halt für "gute Lebensbewältigung" nicht aus. - Vielleicht brauche ich momentan wirklich etwas Zwang und "Zusammenreißen"?!? - Denn Hinschauen kann man, - die Freude kommt aber eben nicht unbedingt, an vielen Tagen schaut man "stumpf" ... und es berührt einen gar nichts. Und da springt bei mir aber anscheinend so oder so kein Funke auf das Notwendige über. Unlust, Nicht-Anpacken - obwohl ich vielleicht vor zwei Tagen noch mit halbwegs Lust (!) daran dachte!! - sind momentan die "Tiere", die bei mir rumlungern.


Liebe Susanne,

erst mal schön, daß Du noch Urlaub hast! Ich auch! (Freude. - Aber AUCH (nicht nur, aber auch) aus Not genommen (man soll mir nicht vorwerfen können, daß ich einfach Urlaub bräuchte) und weil es schon mal wieder anstand und sich in Kombination mit den Weihnachts- und Neujahrstagen halt gut anbot.)

Tja, wo bin ich momentan? Im "Nirvana", ggf. im Internet inkl. Forum versackend, rumsitzend, alibimäßig einkaufend oder mal spazierengehend (etwas Bewegung), ab und zu auch noch mal gedanklich im Leben meiner Eltern sozusagen oder meinem eigenen, positiv manchmal nebenbei, aber wirklich nur nebenbei ohne Achtsamkeit, etwas Kultur (Radio, CD, ...). ... mein Leben nicht aktiv gestaltend. (Ich könnte ja Bekannte anrufen - kein Bedürfnis; was ausmachen - auch kein Bedürfnis; ... und das, obwohl ich weiß, daß mir eigentlich Menschen, an mir interessierte Menschen fehlen - die werde ich aber nicht finden, wenn ich allein in meinen vier Wänden bleibe und mich für keinen interessiere (tue ich ja meist im Kontakt dann auch nicht, aber von hier aus erscheint es mir anstrengend, mir mein Sofa lieber - da kann ich jederzeit einschlafen, ein Buch lesen (wenn ich es denn tue) oder meine Erbschaftssteuererklärung endlich machen). Weggehen - auch kein Bedürfnis oder zuviel Gegenstreben.) So wie Du es beschrieben hast: Ich weiß zu wenig, wer ICH JETZT mit WELCHEN BEDÜRFNISSEN und WÜNSCHEN bin. Und zu wenig Kraft fürs Anpacken. Ich ducke mich vor Anstehendem weg und bin so drückebergerisch wie ich es vielleicht noch nie in meinem Leben war.

Normales Leben, dazugehörend: Aufräumen, Putzen, eine gewisse Ordnung habend, Freunde und Bekannte treffen (oh je (!), auch wenn mein Nach-Weihnachten anders klingt und war - eigentlich mache ich da zu wenig), eine längst angemahnte Erbschaftssteuererklärung machen, wenn man Zeit hat, nicht erst um 11 Uhr aufstehen (selbst mit Ausschlafen und ohne Nachtorgien war das früher zwischen 8 h und 9 h), weil man sich im Bett wohlfühlt, wegträumen kann und sich von dem Anstehenden angeblich (! - ist ja alles Trug) drücken kann. (Da ich früher Schlafstörungen, auch massivere hatte, habe ich natürlich eine gute Ausrede für diesen Genuß, da er ja nicht so selbstverständlich ist.)
La_crimosa hat geschrieben:Was ist es für ein Gefühl, wenn Du ganz bei Dir bist? Wie fühlt sich das an?
Fließend und "leicht", und: "lebendig". (... "jajaja, Ideal"??? - Trotzdem kam das spontan.)


Liebe Selas,

Single-Dasein: Ich habe ja nie mit jemandem zusammengelebt, was es m.E. eher schwerer macht, da noch eine Änderung reinzubringen. Doch solange ich mich nicht ausreichend lange per Internet bemühe etc., darf ich mich nicht beklagen. - Sorry, wenn ich das so schreibe, doch manchmal habe ich den Eindruck, daß Du in dieser Hinsicht an den quasi "Psycho-Ritter auf dem weißen Pferd" glaubst, der immer für einen da ist. Das, was ich (und vielleicht auch Du) mir wünschen würde - eine langgewachsene, vertrauensvolle und tragfähige Beziehung -, werde ich so schnell nicht bekommen, selbst wenn ich alles mögliche auf die Beine stelle und das Glück mir superhold ist. Das geht einfach nicht, weil man Gewachsenes nicht hervorzaubern kann. Und solange ich nicht bereit bin, wirklich u.a. Zeit und Energie für das intensive Kennenlernen einen anderen Menschen aufzuwenden, mich ihm wirklich zuzuwenden - anders geht das nicht; und momentan kann ich das eher nicht, das sehe ich wohl schon realistisch -, brauche ich mich nicht zu beschweren. Außerdem: Depressionen können auch durch schlechtlaufende Beziehungen ausgelöst werden. Es gibt hier im Forum auch einige, die in einer eventuell nicht schlechten Beziehung leben - und die trotzdem von Depressionen geplagt werden. Also kein so großes Allheilmittel wie es scheinen mag, auch wenn dadurch Bedürfnisse befriedigt werden. Etwas durchaus Nettes; etwas, das auch einen großen Platz verdient hat (siehe Bedürfnisse), aber eben nichts Richtung "Allheilmittel". Und momentan würde ein Partner ganz schlicht an mir verzweifeln - damit kann doch keiner gut umgehen können. (Ich lese quasi nie in den Angehörigen-Thread rein, weil ich ja praktisch keine so nahen Menschen habe, doch ich glaube nicht, daß das einfach für die ist.)

Äh, Puste aus, kommt mir alles wie unausgegoren vor.

Eure Zarra
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Zarra und ihr lieben Mitleserinnen und Mitleser,

ich lese in dem Thread von Anfang an mit und mache mir seither Gedanken dazu.

Der erste war: Du hast wirklich viel gemacht, da ist es normal, dass du eine Pause brauchst.

Dann habe ich mich gefragt: Stimmt diese Einschätzung, hat sie wirklich so viel gemacht? Wie viel machen Gesunde? Machen sie mehr, können sie mehr schaffen, als wir? Wie vergleicht man das?
Am ehesten funktioniert ein Vergleich bei der Arbeit, wenn mehrere dieselben Aufgaben haben, wer erledigt sie dann am schnellsten und besten?
Aber im menschlichen Alltag? Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, viele verschiedene Levels oder Intensitäten, in denen man Dinge tun kann. Besonders menschliche Begegnungen. Ich kann auf jede Facette im Gesicht meines Gegenübers eingehen, jede Emotion aufnehmen, aber ich kann auch nur auf die Worte hören und zum Beispiel über das Wetter oder über die Zwiebelpreise reden. Ich kann mir genau überlegen, was ich sage, oder einfach drauflosreden. Ich kann zuhören, oder so tun als ob ich zuhöre. Ich kann mich viel bewegen oder wenig. Ich kann mit dem Kind drei Minuten spielen oder 30. Je nachdem, wie wir es gewohnt sind, und was wir erwarten, so bewerten wir dann auch unsere eigenen Verhaltensweisen. Ich messe nach meinem eigenen Maßstab.

Und dann denke ich: wozu überhaupt diese Vergleiche? Du bist erschöpft gewesen nach dem Besuch, hast von irgendetwas zu viel gehabt und dann ging es dir sehr schlecht damit. Das ist traurig. Solche Abstürze zu vermeiden, wäre ein gutes Ziel. Herausforderungen suchen, unter Menschen gehen, aber auch rechtzeitig spüren, wann es Zeit ist, zu pausieren. Gesunde können das. Sie nehmen sich Pausen. Sie spüren ihre Bedürfnisse.

Ich habe dieses Problem auch, gerade jetzt, wo ich Ferien habe und zu Hause bin. Ich habe pausiert, aber ich bin damit nicht zufrieden. Warum? Was erwarte ich von mir? Warum erwarte ich von mir mehr, als ich von anderen erwarte?

Puk
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Kodiak »

Hallo Zarra,

ich habe mich jetzt durch Deinen Thread gelesen, möchte Dir gern etwas Aufbauendes schreiben, aber alles scheint schon geschrieben und dies zu wiederholen finde ich auch irgendwie fast sinnlos.

Bleibt mir zunächst, Dir ein besseres neue Jahr zu wünschen. Besser als die letzten, sicher ziemlich anstrengenden Jahre.
Ich wünsche Dir, neben dem strapazierten Annehmen, die ersehnte innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die Dich vielleicht einmal sagen lässt, so ist es einfach gut. Ganz ohne Grund, so wie Du Dich jetzt ohne ersichtlichen Grund so depressiv fühlst.

Manchmal ist das Streben nach Erkenntnis quälender, als die Realität einfach anzunehmen. Tut mir leid, dass ich da nicht drum herum komme. Ich finde es einfach wichtig, zumal ich selbst mit dem Problem kämpfe.
Immer wieder hinterfragen, analysieren, verwerfen und weitersuchen, nirgendwo wirklich den Hauch einer Antwort finden und dann das Gefühl bitter schmecken, dass es einfach so ist. Trotz aller Bemühungen, trotz Pflege der weniger werdenden Kontakte, die dann auch noch durch mein Unvermögen fast wegbrechen.

Die Belastbarkeit wird zunehmend geringer, wie die Hoffnung auf Besserung. Der Gedanke, es selbst in der Hand zu haben schließt den Kreis.

Was wir selbst in der Hand haben, ist diesen selbstzerstörenden Prozess vielleicht etwas abzuschwächen. Wenn es erst mal keine Antworten gibt, dann vielleicht irgendwann später. Lass die Zeit Deine Verbündete sein.

Liebe Grüße,
Dietmar
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Liebe puk, Ihr Lieben, lieber Dietmar,

ich habe gelernt bzw. erfahren, daß viel an dem, was man "getan" hat, an der Darstellung (!) liegt, daß es sich nur selten wirklich messen läßt (außer es geht um den gehakten Holzstapel - den ich nicht habe und brauche - o.ä.). - Faktisch (!) habe ich im vergangenen Jahr (oder von November/Januar bis August) mir sicher nicht die Beine ausgerissen und nur "gearbeitet", aber es war (innerlich-psychisch und öfters so unkonkret äußerlich) schwer, schwer für mich; mein normales Leben (sofern es ein solches gibt) blieb mehr oder weniger auf der Strecke (viele Bekannte wollten sich nur für Schönes verabreden; und bei den anderen war es auch schwer, weil ich genau wissen hätte müssen, wen wann möglichst eingegrenzt für was genau und das dann auch noch arrangieren - für mich war das selten machbar, ich hätte mir wohl eher so etwas wie "Begleitung" gewünscht).

Das andere, und da hast Du meine Situation wohl falsch verstanden (hatte ich auch nicht explizit wohl erläutert), ist, daß es eben kein Absturz nach z.B. zuviel Tun (Weihnachten, Besuch machen, Besuch kriegen, ..., mit Unternehmungen) jetzt ist. Wenn, dann war der Auslöser Ende August 2013 mit ca. zehn Tagen unerwartetem Stress hoch irgendwas nach einem mittelmäßig erholsamen Urlaub, der aber situationsangemessen sehr okay war, unerwartetem Stress, der mich vollkommen rotieren ließ (ich mußte äußerlich aktiv werden, allein infomäßig, und innerlich ging natürlich auch einiges ab), weil er mein zumindest relatives Abhaken der vergangenen Monate (Hausauflösung und -verkauf) in Frage zu stellen drohte. Die Sache ging dann doch gut für mich aus - doch mein Aufatmen blieb dann aus. Daß der September "den Bach runter ging", konnte ich ja noch irgendwie "nachvollziehen" akzeptieren, auch wenn ich mir das in diesem Urlaub zwar nicht mit Herkuleskräften, aber endlich wieder mit Nettem oder etwas nur für mich und meine kleinen Ziele/Vorhaben vorgestellt hatte. Und seither wird das aber vor allem nicht besser, eher kommt immer mehr Lethargie etc. dazu. Dafür habe ich weder eine "Erklärung" - noch und vor allem kann es so weitergehen. Und mein Besuch nach Weihnachten hat mir eben nochmals ein paar Sachen deutlicher gezeigt (davor kriegte ich Dinge nicht auf die Reihe, fühlte mich ansonsten aber nicht unbedingt schlecht) - ich kam kaum los, mir war extrem zum Heulen auf der Hinfahrt (das kenne ich so nicht von mir - und es lag auch garantiert nicht an der Besuchten!), ich spürte dort und danach meine Beeinträchtigung recht stark, ..., habe eben in den letzten Wochen und Monaten eine wichtige Papierkramsache nicht auf die Reihe gebracht, es einfach nicht geschafft, mich dazu zu zwingen (ich kenne Aufschieben von mir; doch bisher hat dann vieles auf den letzten Drücker noch geklappt - damit scheint Schluß zu sein, es funktioniert nicht mehr; die VT-"Tricks" meines Therapeuten oder eigene greifen nicht oder ich "boykottiere sie unbewußt" (?!)), ich weiß nicht weiter. Und (@E.) ich habe inzwischen Angst, daß ich demnächst das Halb-Arbeiten auch nicht mehr auf die Reihe bekomme; u.a. habe ich jetzt die Woche auch noch Urlaub genommen, das bahnte sich ja schon vor Weihnachten an und bot sich an, wenn ich mir zuerst natürlich eine andere Begründung ausdachte (vielleicht ein paar Tage wegfahren - haha, null Bock, allein Packen "unvorstellbar", obwohl natürlich faktisch nichts dagegenspricht).

Ich habe mir jetzt Zwang verordnet. Auch wenn der bisherige Zwang nichts geholfen hat, - dann muß es vielleicht etwas mehr sein. Klar ist mir irgendwie schon, daß das Zauberwort "TUN" heißt, Tun, EGAL wie es mir geht (!!), ... zumal es ja auch keiner für mich tun wird. Heute habe ich mich als erstes mal von otterchens "Hinter-mir-Herräumen" (anderer Thread irgendwo) inspirieren lassen - und da ich ja sofort über einiges falle ...; vom sehr späten Aufstehen reden wir nicht, doch auch wenn das nicht das gerade Wichtigste war, schadet das etwas Aufräum- und Wohnungsmäßige (in langsamem Tempo) erst mal dennoch nicht. Warum muß ich mich dann wie mit Scheuklappen, ohne nach rechts und links zu schauen auf etwas Notwendiges "stürzen"? Und ich muß Dranbleiben - und das fällt mir schwer! Ich würde gerne "wegrennen" - ... und ich meine, daß ich selten in meinem Leben, so extrem in diese Richtung drauf war. Eigentlich stelle ich mich bekannten Problemen eher, warte höchstens inzwischen noch einen günstigen Moment ab. Auch diese Veränderung erschreckt mich, da ich sie so nicht will, eindeutig nicht will.

Ich werde nochmals Körperliches bei meiner Hausärztin abklären lassen und ich werde zumindest zwei bis drei Telefonate wegen nochmals Psychotherapie im Januar führen. Doch für das Konkrete hilft erstmals nur: selbst Tun, egal um welchen Preis.

Selas, ja, Deine Richtung stimmt schon auch, zumindest was mich belastet, vielleicht weniger die fehlende Partnerschaft (siehe Erläuterungen) als daß da eben nie viele nähere Menschen waren, nun gar nicht mehr sind (daß ich bei denen auch nicht gerade auf Verständnis stieß, relativiert zwar letzteres, macht den ersten Punkt aber erst recht nicht besser!). - Ich meinte zwar, von meinem Therapeuten - mit anderen Worten allerdings - gelernt zu haben, die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann; nicht als nur theoretischen Satz, sondern schon mehr. Momentan habe ich den Eindruck, daß meine Gefühle (?) das vielleicht nicht gerade für null und nichtig erklären, daß es ihnen aber nicht reicht. Ich weiß nicht, was Psychotherapie (TP?) bei mir da noch leisten kann und was nicht, vor allem wird sie in den konkret nächsten Wochen aber nichts verändern, da nicht vorhanden.
Für "diese Richtung" sprechen auch noch ein paar an sich eher unspektakuläre Gedanken oder "Ereignisse", die in diese Richtung gehen, und die mich zumindest nicht "festigen". Daß eine Freundin einen anvisierten Urlaub nun in Frage gestellt hat, wenn auch gut begründet und nachvollziehbar, daß ich da ggf. wohl auch in "Vorleistung" (genauere Ideen, Tendenz Planung - wenn's nach ihr geht, wohl am besten mit Wahlmöglichkeiten) gehen müßte. Daß ich "witzigerweise" öfters eher die "Autofahrerin vom Dienst" im Bekanntenkreis zu sein scheine (und ich schätze Ausnahmen davon sehr! @ggf. Mitleser) - das mache ich manchmal gerne, ich gehöre aber halt nicht zu denen, die das jederzeit (!) gerne machen, weil es mich u.U. auch streßt. - ... und für verstärkte Depression spricht auch, daß mir wieder schneller "immer", "nie", "alle", "keiner" auf der Zunge liegen, daß ich mich echt sehr am Riemen reißen muß, um vorhandene Relativierungen zu sehen. Dann stand hier noch so im Raum, daß auf körperliche Erkrankungen anders reagiert wird - deutliche "Benachteiligungs"gefühle.

Puk, warum bist Du mit Deiner Pause bzw. Dir in der Pause nicht zufrieden? Was hat Dir gefehlt? Unternehmungen? Kontakte?

Ich wünsche Euch allen viele Sterne und Sternschnuppen für 2014!
(Eigentlich hätte es konkretere Wünsche werden sollen, doch ich kann das gerade nicht gut ausdrücken.)

Liebe Grüße, Zarra
Selea

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Selea »

Guten Morgen @all

Liebe, liebe Zarra.

Du steckst ganz einfach mitten in einer depressiven Phase. Punkt.
Der Selbstzerfleischungs_Modus und die Grübelfalle haben Dich leider schwer im Griff. :roll:
Auch die inneren Antreiber
Ich habe mir jetzt Zwang verordnet. Auch wenn der bisherige Zwang nichts geholfen hat, -dann muß es vielleicht etwas mehr sein.
Mir wird beim Lesen solcher Worte schlecht.

Dir geht es schlecht. Landunter, _____und Dir fällt gar nichts Besseres ein, Dir selber noch eins überzubürsten. Noch mehr Zwang sich zu verordnen.

Dietmar schreibt Dir
Ich wünsche Dir, neben dem strapazierten Annehmen, die ersehnte innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die Dich vielleicht einmal sagen lässt, so ist es einfach gut. Ganz ohne Grund.
Statt dessen fühlst Du Dich zum Wegrennen. Iss aber ganz profan___leider____auch öfters ein Symptom der Depression.

Erst beim mehrmaligen Lesen Deines letzten Beitrages erkenne ich eine tiefe Unzufriedenheit in Deinen derzeitigen Beziehungen, Deinem sozialen Netz. Du hast soziale Kontakte, vieljährige____das haben Etliche nicht______ich glaube, da haben sich etliche Verletzungen summiert.

Wer sagt denn, dass man nur in Liebesbeziehungen sich verletzt fühlen darf.
Es ist ebenso auch in Freundschaften, auch in loseren, auch in der Nachbarschaft.....auch am Arbeitsplatz.

Fühlst Du Dich manchmal sehr traurig, Zarra. Kannst Du auch weinen, tust Du es ? Und kannst Du benennen, was Dich verletzt, was Dich schmerzt?
Vielleicht z.B. die Situation, wie diese Freundin Euren gemeinsamen Urlaub zur Disposition stellt???
Kannst Du benennen, was Dich sau_wütend macht?
Z.B.
Daß ich "witzigerweise" öfters eher die "Autofahrerin vom Dienst" im Bekanntenkreis zu sein scheine....

Hmmh, hmmmh, alles das fällt mir beim Lesen und auf mich Wirken lassen___so auf.

Nein Zarra, den Psychoritter auf dem weißen Pferd, von ihm sprichst Du in einem anderen Beitrag hier in Deinem Thread, den gibt es nicht.
Das weiß ich.

Aber ich weiß auch, nach Erfüllung diverser Grundbedürfnisse, wie z.B. Körperkontakt, Sensualität, Sexualität, Nähe ____lässt es sich wieder leichter und beschwingter durchs leben hüpfen. Ja, ich sage absichtlich hüpfen.

Bad Herrenalb -Therapie lässt grüßen.

Für heute morgen mal alles Liebe für Dich, in der Hoffnung, dass meine Worte ein klein wenig konstruktiv sein können für Dich.


Selas
kormoran
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von kormoran »

liebe zarra,

ich klinke mich hier mal ein in deinen thread. wirklich neues werde ich dir auch nicht berichten können, aber mir liegt daran, dir mitzuteilen, dass ich vieles von dem, was du derzeit erlebst, sehr gut nachfühlen kann. und, mein eindruck - viel einfacher zu sagen von außen, als wenn frau selbst drin steckt! - ist, dass du eben tiefer in der depression steckst und der einzige weg ist: annehmen.

du argumentierst ausführlich, warum du eigentlich gerade am weg der besserung sein solltest und siehst überhaupt nicht ein, dass es trotz allem bemühen nicht besser wird.
nur, diese sch...depression ist deinen rationalen überlegungen nicht zugänglich :-( .

nun, du hast schon neuerliche therapie ins auge gefasst und ich wünsche dir sehr, dass du auf die richtige person triffst, dass etwas weitergeht. ziemlich bescheuert ist freilich, wenn du noch kein medikament gefunden hast, dass wirklich eine besserung bringt.

ach, ich will nicht zu viel klugscheißen. möchte dich nur bestärken, die depression anzunehmen und dich nicht mit der überzeugung, dass du es doch mit diesen und jenen anstrengungen schaffen musst, selbst noch tiefer hineingräbst.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Zarra
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Danke, Ihr Lieben, ... zuletzt nun Selas und Kormoranin, ... aber eigentlich alle!!
Kroki
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Kroki »

Liebe Zarra,

die Psychiaterin Brigitte Woggon hat sich auf die Therapie therapieresistenter Patienten mit affektiven Störungen spezialisiert und unter dem Titel: "Ich kann nicht wollen!" ein Buch mit Berichten ihrer depressiven Patienten herausgegeben.
Dazu passt eine Zeile aus einem alten Liedtext von PUR: "Ich weiß, ich könnte, wenn ich wollte, doch wollen können kann ich nicht."-

Dieser Satz kam mir als eine Art Zustandsbeschreibung in den Sinn, als ich Dein Eingangsposting las. Ich weiß nicht, ob Du damit was anfangen kannst.

Ich persönlich (!) würde wohl tatsächlich versuchen, absolut notwendige Erledigungen mit Hilfe von "Zwang" abzuarbeiten. Eine gewisse Unternehmungslust, d.h. Lust, schöne Dinge zu tun, die nicht unbedingt erforderlich sind, stellt sich bei mir erst ein, wenn das tiefe Tal der Depression durchschritten ist.

Ich wünsche Dir, dass Du das für Dich stimmige Maß an Erholung und Erledigung findest!

Herzliche Grüße

Kroki
Zarra
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Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Ihr Lieben,
kormoran hat geschrieben:diese sch...depression ist deinen rationalen überlegungen nicht zugänglich :-( .
Ja, das scheint es wohl zu sein.

... irgendwie kamen die Gefühle zu kurz, auch wenn ich mir in diesen harten Monaten einiges zugestand.

Nein, Selas, ich weine nicht - ich kann nicht sagen, daß ich es depressionsbedingt nicht kann, ich tue es einfach nicht, kann es aber auch nicht so einfach tun, will es vermutlich aber auch nicht unbedingt (wenn es mich in den vergangenen Monaten überkam (da hätte ich vermutlich auch keine Gegenchance gehabt; das habe ich mir da aber auch nie überlegt), war es okay; sonst lege ich es aber auch nicht darauf an, weil es neben erleichternden Tränen eben auch Sich-Hineinsteigerndes gibt - das kenne ich (!) und das brauche ich nicht und das hilft auch nicht weiter, im Gegenteil); so fühlt es sich zumindest eher an, ob es stimmt, weiß ich nicht.

Für Verletzungen reicht das, was die anderen "tun"/"taten" (oder "nicht taten") nicht aus - dies ist wohl schon der eher realistische Blick -, außerdem ließe ich dabei einiges an Positvem von anderen oder sogar denselben Menschen außer Betracht. Und gute Bekannte können nun mal keine enge, vertraute (und wunschgemäß:) nette eigene Familie ersetzen. Andere Sachen muß man einfach abhaken (wenn andere etwas anderes wollen als man selbst; wenn andere einfach eine andere Sichtweise und andere Bedürfnisse haben). - Und: Ich kann in meinem Schmerz auch ungerecht sein (auweia!); ... und das schadet letztendlich mir selbst. Und ich kenne es halt von früher, an einer Kleinigkeit zu explodieren - was dann natürlich keiner versteht, weil das dann nur der letzte von vielen kleinen Tropfen auf den heißen Stein ist. Ja, davor habe ich auch Angst. ... und vielleicht hätten die kleinen Be-, Gegebenheiten noch nicht einmal zu einer sofortigen, relativ normalen Reaktion ausreichend Anlaß geboten, da Überempfindlichkeit meinerseits.

Ja, Körperkontakt [das soll an sich jetzt positiv klingen, auch wenn es einen Mangelbereich darstellt] - ... vermutlich könnte ich immer noch die Immer-wieder-Geliebte (mindestens?) eines Mannes sein, - aber mich überkommt nur (eher zunehmende) Wut, wenn ich daran denke, weil er eben nicht "Alltag" mit mir teilen wollte, "Sorgen" nur auf Distanz (nein, nicht eigentlich ignorierend - und doch ignorierend), 'für konkrete Hilfe gibt es ja diese und jene Angebote'. Eben kein "Lebensmodell" für mich und meine Bedürfnisse ignorierend.

Ich würde mir etwas mehr Interesse an mir und meinem Leben wünschen, aber eben nicht nur an den relativen Sonnenseiten; ich habe es aber auch "geschafft", einige langjährige Bekannte/Freundinnen zu haben, die es "mit Gefühlen nicht so haben", die ich besser heulend oder nahe davor nicht anrufen sollte. - Für mich hat Freundschaft auch etwas Konkretes (nicht nur, aber eben auch), und das sogar immer mehr wahrnehmend und so einschätzend; ich habe einer Freundin auch schon halb mein Entgegenkommen aufgedrängt (größere Geschirrmengen lassen sich nun mal besser mit einem Auto transportieren, zumal wenn man nicht immer gut auf den Beinen ist), merke aber halt, daß Psychisches da wenig Achtsamkeit des anderen hervorruft, außer das Schlafbedürfnis kommt dem eigenen entgegen. Vermutlich aber eben auch eine zu hohe Erwartungshaltung meinerseits, vielleicht auch zu wenig Von-mir-Preisgeben (? - das kam aber früher eindeutig nicht gut an, und zwar nicht nur bei einer oder zwei Personen!!). -- Puh, ich merke deutlich die depressiven Empfindlichkeiten, die in diesem Ausmaß eben der Realistik entbehren, ... zuviel innere "Dramatik" haben.

P.S. @Kroki
Dein Posting kam in der Schreibenszwischenzeit. - Ja, ich fange damit etwas an! Und um den Zwang für ein paar "Papierdinge" und ggf. kleinere Haushaltsreparaturen komme ich auch nicht rum, so klar sehe ich das inzwischen auch (etwas TUN, egal wie's mir emotional geht, muß ja möglich sein, ist an sich möglich - es geht mir ja längst nicht mehr um Perfektheit oder das gute Ausnutzen der Zeit) - da sind wir und unsere Situationen uns wohl ähnlich. Ich frage mich gerade, ob ich Woggons Buch früher mal gelesen habe oder nicht; naja, egal, ... ich schau jetzt mal, daß ich noch eine Mütze Luft kriege, davor oder danach die gestern bereitgelegten kleinen Näharbeiten erledige (Knöpfe, Löcher & Co.), ... in Ablenkung war ich in den vergangenen Monaten gut, wohl so gut wie noch nie; klar stehen auch vernachlässigte Bedürfnisse dahinter (Kontakt, Austausch, Kultur, ...) - deshalb finde ich ja immer was, ... zur Not Entspannung. Der Papierkram stand für heute ganz oben - und wieder doch lieber noch im Bett geblieben (ich war früher aufgewacht), dann hier hängengeblieben ... alles "freiwillig"; ich finde die Unterscheidung zwischen dem normalen und dem Depressions-Schweinehund verdammt schwer!! Kriegt Ihr anderen das hin?

LG, Zarra
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Kodiak »

Liebe Zarra,

es ist schon wichtig, seinen inneren Schweinehund zu überwinden, finde ich. Zumal erledigte Sachen nicht mehr zu einem bremsenden (Un)- Ding werden können. Ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Man schiebt was vor sich her und es wird immer größer, immer schwieriger die Überwindung, es anzupacken. Das geht fast allen Menschen so, glaube ich.

Wenn ich aber depressiv bin, ist Achtsamkeit gefordert. Oder doch zumindest wünschenswert. Die Grenzen der Belastbarkeit verschieben sich gegen Null. Wo sie genau liegen, lässt sich nicht wirklich bestimmen. Weißt Du ja. Aber egal, kleinere Brötchen backen kann mehr helfen als schaden. Mir geht es jedenfalls so, dass eine erledigte Kleinigkeit inzwischen einer Wertschätzung unterliegt, die ich früher nicht für möglich hielt und manchmal spornt sie zu mehr an.

Mir geht es nicht wirklich gut. An den meisten Tagen komme ich über ein Minimum an Struktur nicht hinaus. Schlaf wäre ein Segen. Ohne Medikamente geht gar nichts. Zuviel, viel zu viel!
Dennoch versuche ich, fast immer eine Kleinigkeit zu erledigen. Es gibt ja mehrere Sachen, die zu tun sind. Die habe ich im Kopf und wenn ich sie nicht vergesse vor Träumereien, die eine Art Realitätsflucht sind, ergibt sich die Erledigung manchmal fast so nebenbei. Ich darf mir das vorher nur nicht vornehmen. Weil ich Listen zu erledigender Dinge eigentlich nicht mag, wäre ich schon vorher frustriert.

Aber so geht das. Ich könnte, muss aber nicht. Das ist nicht ohne Risiko, wenn ich meine Grenzen nicht kenne. Leider gäbe es Erfahrungswert nur, wenn die Intensität der depressiven Phasen immer gleich wäre. Da das nicht so ist, ist mein Weg eine Gradwanderung. Dumm vielleicht, vielleicht auch der Rest eines Anspruchsverhaltens, welches sich durch mich nie ganz an die Realität anpassen lässt.

Ich finde es gut ,dass Du in Deinem letzten Beitrag nicht mehr so von „Zwang verordnen“ geschrieben hast. Las sich etwas moderater. Ich hoffe, dass Du aus Deiner depressiven Phase bald wieder herauskommst.

Liebe Grüße,
Dietmar
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Zarra »

Lieber Dietmar,

nochmals Dank für Dein Mutmachen.

Gestern habe ich ein bißchen (! - mal so rein zeitlich gesehen) was getan (wenn auch nicht das Notwendigste, nicht den Schreibkram), heute hakt es schon wieder mehr.

Nicht recht schlafen zu können, empfinde ich immer noch als mit das Schlimmste. Und da geht es mir viel besser wie Dir: Ich brauche inzwischen nur eine minimale Dosis und ich schlafe recht gut (wenn auch leicht störbar) - und ich bin sehr dankbar dafür!
Kodiak hat geschrieben: Mir geht es jedenfalls so, dass eine erledigte Kleinigkeit inzwischen einer Wertschätzung unterliegt, die ich früher nicht für möglich hielt und manchmal spornt sie zu mehr an.
Gut beschrieben. Ja, das kenne ich auch - ... und finde es manchmal ... hm, leicht "kindlich-übertrieben", was dann aber komischerweise dem Gefühl keinen Abbruch tut.

... also mach' ich jetzt - hoffentlich - noch etwas mit dem Anstehenden weiter, es gibt ja Diverses zur Auswahl ;) :( . Bei Dunkelheit fällt mir das leider schwerer, doch deshalb stehe ich leider dennoch nicht früher auf, sobald ich frei habe - ich schlaf' eben auch gern noch bei Helligkeit ;) (oh je, das klingt nun wirklich mehr gammelig als depressiv).

Morgen sind hier alle oder die meisten wieder da und erreichbar ... Mal schauen ...

LG, Zarra
johanna73
Beiträge: 293
Registriert: 11. Okt 2011, 20:22

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von johanna73 »

Liebe Zarra,

wollte Dir eigentlich schon vor längerem etwas schreiben - nun sind so viele Postings bei Dir eingegangen, in denen schon so viel Kluges gesagt wurde. Ich schreibe Dir trotzdem - vielleicht ist ja ganz gut zu wissen, dass es nicht nur einigen, sondern vielen ähnlich geht wir Dir.

Was Du schreibst, kenne ich nur allzu gut. Man kann sich gut hineinsteigern - weil es doch "eigentlich" alles nicht sooo schlimm ist, ist es nur umso schlimmer, dass es schlimm ist. Der klassische Teufelskreis.

Ich kann natürlich nicht wissen, was wirklich hinter Deinen vagen Gefühlen steckt, vielleicht trifft einiges von dem, was andere hier vermutet haben, zu. Ich möchte lediglich noch einmal schreiben, was mein ehemaliger Analytiker mal sagte: Die Gefühle sind das Wertvollste, was wir haben. Er hat das ohne Einschränkung gesagt. Mir hilft es manchmal, mich daran zu erinnern. Gefühle sind der Teil von uns, der uns lebendig sein lässt. Von daher lohnt es sich wohl eher, diesen Gefühlen nachzugehen, sie in Worte zu fassen. Vielleicht hilft einem das auch, sich von manchen Gefühlen zu lösen (man hat sie ja mit Worten veräußert - wenn es dann noch ein Gegenüber gibt, der die Gefühle annehmen kann, umso besser). Dann können wieder andere, neue Gefühle kommen.

Alles Gute zum neuen Jahr und viele Grüße
j.
Mim
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Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: "Kann/Mag nicht mehr" - eigentlich ist nichts schlimm

Beitrag von Mim »

Hallo liebe Zarra :)

Ich lese schon ne ganze Weile mit, hatte aber lange keinen vernünftigen Internetzugang, wusste dann auch lange nicht, was schreiben. Scheint alles so komplex und es tut mir leid, wie es dir im Moment geht.

Irgendwie wünsche ich Dir so sehr ein kurzfristiges "Wumms" - wie auch immer das für Dich aussehen mag. Und ich wünsche dir, dass Du einfach mal den Kopf ausschalten kannst (kannst Du vielleicht sogar?) und das alles um dich herum einfach mal vergessen (und nicht im Hinterstübchen ad acta legen). Notfalls - meine ich ernst - Dich einfach mal gepflegt betrinken um aus Deinem Kopf rauszukommen, oder in nen Wald fahren und laut schreien - bloß nicht denken!

Wohnst du eigentlich im Haus deiner Eltern? Du hast es sicher irgendwo geschrieben, aber ich finde das gerade nirgendwo.

Wie geht es Dir im Moment? Hast Du das Gefühl aus Deinem Thread ein paar Impulse mitnehmen zu können?
Schön, dass Du Dich von Otterchen ein bisschen motivieren lassen kannst :) - ich schaffe es auch ein bisschen von dem "hinter mir herräumen" mitzunehmen.

Liebe Grüße,

Mim (Phoenia)
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