Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

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MUT65
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Registriert: 18. Jan 2013, 11:59

Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von MUT65 »

Hallo Zusammen,

mein Expartner mit dem ich wieder häufiger Kontakt haben, hat sich
nach fast 1,5 jähriger schwerer Depression entschlossen ein AD zu nehmen.

Bekommt Venlafaxin ret. und schleicht gerade ein. Seit 2 Wochen, ist er jetzt
bei 75 mg - Ziel 225mg.

Schlimme Nebenwirkunge, vom ersten Tag an. Vor dem AD ging es ihm "besser"
als jetzt.
Schwindel, Müdigkeit zeitgleich mit starker Unruhe und zittern der Extremitäten.
Libidoverlust, Verstopfung, schwitzen.
Ängste, so dass er am Abend nicht allein sein konnte.

Meine Frage : wielange hält so etwas an ? Müsste es ihm nach 13 Tagen nicht langsam
etwas besser gehen, bzw. die Nebenwirkungen abklingen?

Als es ganz schlimm war, empfahl ihm sein Arzt das Einschleichen langsamer anzugehen
so dass er jetzt wieder bei 75mg ist und nicht wie zuvor schon bei 150mg.

Kann es sein, dass dieses AD nicht das richtige ist, weil die NW so lange anhalten?

Für ein paar Erfahrungen von Euch, wäre ich sehr dankbar.

Weihnachtsgrüße
von
Mut65
Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
Epikur von Samos
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe Mut65,

anscheinend "verirrt" sich grad keine/r von denen hierher, die Venlafaxin einnehmen. (Kommt ja vielleicht noch, momentan ist das neue Forum halt noch gewöhnungsbedürftig. Das müßten schon einige sein, es ist ja ein gängiges Antidepressivum.)

Zu dem Medikament selbst kann ist nichts sagen, doch generell kann ich sagen, daß ich selbst, wenn die Nebenwirkungen wirklich so lange (!) so heftig (!!) gewesen wären, längst abgesetzt hätte. Verbesserungen spürt er wahrscheinlich auch noch keine, weil es nicht wirklich lang genug und vermutlich zu niedrig dosiert ist, oder?

Ich glaube, ob ein Medikament wirkt oder wirken kann, erkennt man nicht daran, ob man viele oder gar keine Nebenwirkungen hat. Die Frage ist doch eher, ob die Nebenwirkungen tolerierbar sind. Und ich denke eigentlich wie Du, daß man nach zwei Wochen eigentlich eine abflachende Tendenz erkennen müßte, bei den Nebenwirkungen, die zurückgehen, (oder man mit den Nebenwirkungen leben kann). Sonst ... - Es gibt ja auch noch andere Antidepressiva. - Falls der Arzt vor Weihnachten je noch erreichbar sein sollte ...

Liebe Grüße,
Zarra
Salvatore
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Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Mut,

Nebenwirkungen in so heftiger Form sind eigentlich nicht tolerabel und schon mal gar nicht zwei Wochen. Da wurde dann zu schnell hochdosiert, mit Venlafaxin haben leider sehr viele Leute diese Probleme. Also am besten mit 37,5mg anfangen und schauen, wie es läuft. Erst wenn keine oder kaum (mehr) NW verspürt werden, kann man auf 75mg erhöhen und dann schrittweise weiter hochgehen. Einige können das in wenigen Tagen, andere dosieren über Wochen hinweg hoch - da kann man unmöglich vorher eine Prognose abgeben.
Wenn die NW auch bei kleinster Dosierung zu stark sind und sich auch nach Tagen nicht verbessern, hat das meiner Meinung nach kein Zweck mit diesem Medi, dann ist es sinnvoller, ein anderes auszuprobieren. Wenn die NW unangenehm und lästig, aber dennoch einigermaßen erträglich sind, lohnt es sich, noch abzuwarten. (Bei mir waren sie minimal, trockener Mund, Verspannungen, weite Pupillen, ausgeprägtes Wärmeempfinden - nichts, was mich übermäßig belastet oder eingeschränkt hätte, wie es bei deinem Exfreund der Fall zu sein scheint.)

Wann hat er denn zuletzt mit seinem Arzt gesprochen? Ich würde ihm raten, ihn so bald wie möglich zu kontaktieren (blöde, nun hat er den Salat über die Feiertage) und ihm die Symptome so genau wie möglich zu schildern und auch zu verdeutlichen, wie groß der Leidensdruck dadurch ist.

225mg ist als Ziel übrigens nicht außergewöhnlich hoch bei schweren Depressionen (natürlich nur, wenn das Präparat vertragen wird). Ich habe seinerzeit 300mg genommen, wenn ich mich recht erinnere, ist die Höchstdosis 375mg.

Lg, Salvatore
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Mooseba
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Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
LilaNeu
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Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von LilaNeu »

Hallo traum.liebe Bild

14 Tage sind ja für das Einschleichen eines Antidepressivums noch kein sehr langer Zeitraum, allerdings klingen die Nebenwirkungen, die du beschreibst, schon sehr heftig - auch wenn sie "typisch" für dieses Medikament sind. Wenn möglich, sollte dein Ex doch versuchen, noch einen kurzfristigen Arzttermin zu bekommen.

Ich habe Venlafaxin auch eine Weile genommen und hatte außer permanenter Verstopfung keine Nebenwirkungen. Allerdings musste ich es dann absetzen, weil sich ein Blutwert verändert hatte und das wäre auf Dauer nicht gut gegangen.
susamann
Beiträge: 23
Registriert: 17. Mai 2008, 12:19

Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von susamann »

Hallo Mut,
ich selbst nehme seit einign Monaten 75,5 mg Venlafaxin. Mit guten Resultaten. Keine Angst mehr, wie weggeblasen. Da ich aber hier gelesen habe, von den großen Problemen, dieses Medi wieder abzusetzen, rate ich dringend, nicht höher in der Dosierung zu gehen! Sondern in winzigen Schritten runterzugehen. Dafür kann man sich Leerkapseln besorgen, die man mit geringeren Dosen des Medis befüllt.
Hoffentlich klappt es.
Alles Liebe
Susann
MUT65
Beiträge: 448
Registriert: 18. Jan 2013, 11:59

Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von MUT65 »

Hallo Zusammen,

ich denke die Dosierung für ein AD sollte in Hand des Arztes liegen.
Die NW bei meinem Freund sind sehr viel besser geworden - er soll
jetzt von 75mg auf 150mg steigern . Damit es sanfter geht, puhlt er sich
für ein paar Tage aus einer 75mg Kapsel die Hälfte heraus - dann will er
150mg nehmen.

Ich habe gelesen, dass die antriebssteigernde Wirkung von Venlafaxin
sich erst ab 150 mg zeigen kann - darum geht es mit am meisten bei
meinem Freund.

Vielen Dank für Eure Ratschläge.
LG
Mut
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Epikur von Samos
Lampi656
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Registriert: 29. Dez 2013, 17:30

Re: Venlafaxin ret. -wie lange Nebenwirkungen *normal* ?

Beitrag von Lampi656 »

Ich nehme 150 seit über einem Jahr. Von Antriebssteigerung keine Spur.
Im Gegenteil. Der Blutdruck geht hoch, bisweilen Schweißausbrüche. Aber insgesamt
dämpft es die Stimmung, die ansonsten recht übellaunig wäre.
alias "Bogey"
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