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Depressionen im Alter - Kliniksuche NRW

Verfasst: 7. Jul 2013, 14:58
von Kate123
Hallo zusammen,
mein Vater leidet seit über 30 Jahren an Depressionen. Nach dem ersten Auftreten (da war er Anfang 40) war er monatelang in Behandlung, auch 3 Monate stationär, und hat mit Medikamenten die Depression gut in den Griff bekommen.
Vor gut 2,5 Jahren ist sie aber wieder erneut aufgetreten. Wir vermuten bedingt durch den Hauskauf und den jetzt damit verbundenen Ängsten, sich übernommen zu haben und das finanziell nicht gestemmt zu kriegen.
Zudem kommt eine Ehe, die eine Art "Hass-Liebe" ist. Meine Eltern können weder mit noch ohne... sehr oft gab es heftige Krisen aber es kam nie zu einer Trennung. Diese wäre aus meiner Sicht besser gewesen aber nu...

Heute schreibe ich hier, weil es eskaliert ist. Mein Vater hat in den letzten zwei Jahren andere Medikamente bekommen, war vier Wochen stationär in einer Psychiatrie. Die Medikamente hat er mal mehr, mal weniger genommen, hat sie selber abgesetzt, anders dosiert etc. (alles in Zusammenarbeit mit meiner Mutter... "er war immer so müde... die so und so hat auch gesagt die Tabletten taugen nix" und weitere hobbypsychologische Theorien...) Als ich das mitbekommen habe bin ich mit meinem Vater zum Psychiater und wir haben das besprochen. Seitdem nimmt mein Vater die Tabletten wie mit dem Arzt besprochen und ändert nix selber... bis er mir heute sagte, dass er auch schon mal mehr Tabletten genommen hat weil er nicht mehr konnte "aber es hat leider nicht geklappt"...

So, heute morgen dann der tränenreiche Anruf meiner Mutter, dass mein Vater nicht aufstehen wollte und überhaupt keine Lust mehr hat und sie nicht mehr kann etc. Ich bin dann hin, hab mit meinem Vater gesprochen, der mich erst gefragt hat, ob wir ihn überhaupt noch leiden können und dann sagte, dass er die Situation mit meiner Mutter nicht mehr aushält. Ich hab ihn dann gefragt, ob er zu uns möchte und er wollte. Jetzt ist er hier und wir müssen überlegen, wie es weitergeht...
Ich denke, dass eine längere stationäre Therapie gut wäre. Er hat NIE eine Gesprächstherapie o.ä. gehabt, immer nur Medikamente (ok, früher in der 1. Klinik gab es Gespräche. Auch da wurde eigentlich festgestellt, dass die Ehe nicht gut für beide ist aber das haben meine Eltern verdrängt und ihr Ding weiterdurchgezogen...)

Wir stehen jetzt alle vor dem Scherbenhaufen, den meine Eltern recht bewusst geschaffen haben. Ich hab jetzt gesagt, dass es die absolute Notsituation ist und ich das jetzt mitmache, aber nur, wenn sich etwas ändert. Ich werde jetzt nicht alle paar Wochen als Notfallambulanz fungieren...
Ich such gerade Krankenhäuser, die in Frage kommen. Bin schon über 2-3 gestolpert aber fänd es schön, wenn vielleicht hier jemand wäre, der mir Tipps geben könnte. Tipps, wie ich mich verhalten soll udn Tipps, welches Krankenhaus gut ist. Wir wohnen in NRW und mein Vater ist gesetzlich versichert... was es erschwert... ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das soll erstmal reichen... ist eh schon viel...

Würd mich freuen, wenn ich Tipps bekommen könnte... ich hab mich zwar schon öfter mit dem Thema "Depression" befasst aber im Moment bin ich doch etwas ratlos...

Danke schön!!!

Re: Depressionen im Alter - Kliniksuche NRW

Verfasst: 8. Jul 2013, 00:11
von STEX
Hallo Kate,

ich bin selbst betroffen von einer Depression und wollte dir ein paar Worte mit auf den Weg geben.

Leider kann ich dir keine konkrete Empfehlung geben, was eine Klinik angeht aber folgendes möchte ich dir sagen:

Erstmal finde ich es toll, dass du dich um deine Eltern, in diesem Fall besonders um deinen Vater so sehr sorgst und auch kümmerst.

Ich denke dass jede "normale" Klinik auf ältere Patienten aufnimmt und vielleicht auch bestimmte Angebote für diese hat. Wenn du sowieso schon 2 oder 3 gefunden hast, die dich ansprechen, frag doch einfach mal nach, welche Angebote es dort gibt.
Natürlich wäre es für deinen Vater sehr gut in eine Klinik zu kommen, die sich vielleicht sogar spezialisiert oder zumindest gut auskennt mit Depressionen im Alter. Ich wünsche Euch, dass ihr etwas passendes findet.

Was mir in deinem Beitrag auch noch sehr gut gefällt, dass du sagst, du wirst dich dieses Mal kümmern aber nur unter der Bedingung, dass sich etwas ändert und du nicht alle paar Wochen die Notanlaufstelle für deine Eltern bist.

Das finde ich ein wichtiges Ziel. Denn auch wenn man helfen will, darf man sich dafür nicht selbst aufgeben. Man muss ebenso gut auf sich selbst aufpassen und auch wenn das leider eine weit verbreitete gesellschaftliche Meinung ist, ist man seinen Eltern nichts schuldig, nur weil sie einen geboren und aufgezogen haben.

Es ist toll, wenn man sich kümmert und man tut es aus Liebe und Respekt vor seinen Eltern aber sich selbst aufgeben muss man sich deswegen nicht.

Ich wünsche Euch also, dass ihr eine gute Lösung findet, es tut mir leid, dass ich nicht konkretere Tipps geben konnte.

Alles Liebe für Euch!

Re: Depressionen im Alter - Kliniksuche NRW

Verfasst: 8. Jul 2013, 20:50
von Kate123
Hallo Marie-Therese,

danke für deinen Beitrag!!! Ich find es schön, dass du mir deine Sicht geschildert hast und es baut mich ein wenig auf! Ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist und ob ich mich richtig verhalte oder eben nicht... ich hab aber in den letzten Jahren gemerkt, dass es mich auffrisst, wenn ich mich wieder so sehr "reinsteiger" und Dinge anleier, sich aber nichts ändert weil "es jetzt doch wieder gut läuft"... bis zur nächsten Krise...
Ich habe heute tatsächlich eine Klinik gefunden, die meinen Vater morgen aufnimmt... ich hab mit dem Psychiater/Psychologen meines Vaters gesprochen der mir die Einweisung fertig gemacht hat. Keine Ahnung, warum das so schnell geklappt hat und keine Ahnung, ob das jetzt richtig ist, aber es ist jetzt der Weg, den wir gehen werden... bin sehr gespannt, was noch so passiert...

Ganz lieben Gruß und ich wünsch dir alles Gute!!!

Re: Depressionen im Alter - Kliniksuche NRW

Verfasst: 8. Jul 2013, 21:01
von Regenwolke
Hallo Kate,

ich weiß, dass die Abteilung III der Rheinklinik in Bad Honnef bei Bonn ältere Menschen behandelt.
Es ist eine psychosomatische Klinik mit psychoanalytischer Ausrichtung, hier gibts Infos:
http://www.rhein-klinik.de/patienten/ab ... g-iii.html

Es kann allerdings sein, dass die Wartezeit dort ziemlich lang ist, aber du kannst dir die Infos ja mal ansehen bzw. deinem Vater zeigen.

LG, Wolke


EDIT: Huch, ich hab deinen letzten Beitrag übersehen. Damit hat es sich ja eigentlich erledigt, aber ich lass den Beitrag mal stehen, vielleicht ist er ja auch für andere interessant.

Deinem Vater wünsche ich einen guten, erfolgreichen Klinikaufenthalt!

Re: Depressionen im Alter - Kliniksuche NRW

Verfasst: 8. Jul 2013, 21:46
von Kate123
Hallo Wolke,

ganz lieben Dank für den Link! Das ging heute echt fix und ich bin selber ganz platt, dass das geklappt hat... hoffentlich bringt es dort auch was und er fühlt sich wohl. Waren doch heute alle sehr überrascht, dass das so fix ging...

LG,
Sandra