Seid 2 Jahren Deppressionen- seid Rückfall geht gar nichts mehr

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Durinion
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Registriert: 14. Mai 2013, 20:42

Seid 2 Jahren Deppressionen- seid Rückfall geht gar nichts mehr

Beitrag von Durinion »

Hi,
ich bin neu hier, 26 Jahre, studiere Geschichte und Germanistik, was ich schon um 1 Jahr wegen der Depressionen verlängern musste. Und jetzt bin ich schon wieder rückfällig und habe Angst es gar nicht mehr zu schaffen. Und allein schon der Gedanke was anderes zu machen, obwohl ich längst eine abgeschlossene Ausbildung habe, macht mir Angst. Wozu hab ich schließlich mein Abbi nachgeholt! Und jegliche Gegenargumente, dass ich auch was anderes machen könnte oder meine Gesundheit erst mal wichtiger sei, prallen wieder an mir ab.
Dazu muss ich auch sagen, dass ich mein Studium, wenn es mir gut geht eigentlich sehr liebe und auch meine Noten dann im guten bis sehr guten Bereich liegen. Und eigentlich freu ich mich dann auf Veranstaltungen, auf viele Themen, die es zu bearbeite gilt etc. Ich will es nicht aufgeben, aber momentan wächst mir der Leistungsdruck zusammen mit meinen eigenen Erwartungen über den Kopf und es geht da nichts mehr.

Angefangen hat das Ganze im 4. Semester, als ich plötzlich die an mir gestellten Ertwarungen in meine Leistungen nicht mehr erfüllen konnte. Ich hatte neben meinen eigentlichen Fächern, mehr Fremdsprachen gemacht als ich musste und auch bei diesen nichts zurückgeschraubt. Mein Studienplan war fest, was ich wann machen wollte und auf gar keinen Fall wollte ich verlängern. Schon wegen dem Bafög nicht. Und schlechtere Zensuren in Bereichen wo ich eigentlich gut war oder der Gedanke nur eine Veranstaltung noch mal belegen zu müssen, weil die Noten nicht ausreichend für mich waren, waren für mich ein Graus. Und genau dass trat ein. Eine Zwischenprüfungsleistung in einer Fremdsprache, die ich nicht so erfüllen konnte wie ich wollte, später ein weitere, die nicht meinen Ansprüchen genügte (zumal ich in der Sprache eigentlich gut war)und schon brach für mich eine Welt zusammen. Ich begann das "Versagen" auf alle anderen Fächer zu projezieren. WAs ist wenn ich dort auch nicht bestehe. Wenn ich mein Studium nicht mehr schaffe? Etc. Dabei hääte bei den Sprachen schon in einer das Bestehen gereicht. Die Noten wären nie in meine Bachelornote geflossen (für den Master, nicht auf Lehramt wird ein 2,3 Schnitt bei uns verlangt.
Ich begann mich zu fragen warum ich studiere, wenn ich die Leistung nicht so bringen kann, wie ich es wollte. Fragte mich warum ich dafür übrhaupt noch zur Uni gehe, konnte mich plötzlich nicht mehr richtig aufs lernen konzentrieren. Tat ich für ein Fach was, hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich in dem anderen noch unerledigte Sahen hatte. Hatte ich Freizeit, bekam ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nichts für die Uni tat und meine ganzen Kommilitonen schienen mir, obwohl sie noch nebenher während des Semesters arbeiteten oder (und) Kinder hatten alles zu schaffen, während ich mir neben ihnen als Versagerin vorkam.
Über diesen Druck geredet hatte ich mit keinem so wirklich. Freundschaften schloss ich nicht, der Kontakt zu meinen Kommilitonen war eher oberflächlich und obwohl ich zur mütterlichen Seite meiner Familie ein gutes Verhältnis hatte sprach ich das Ganze auch dort nur eher oberflächlich an, weil ich niemanden damit belasten wollte und mir mit meinem "Probblem" eher lächerlich vorkam.
Das Ganze ging so weit, dass ich obwohl ich gelernt hatte nicht mehr zu Prüfungen erschien, gegen Ende der Vorlesungszeit keine Veranstaltungen mehr besuchte und stattdessen mich zu Hause einschloss, mich bei keinem mehr meldete, Anrufe nicht entgegennahm, nicht mehr rausging (auch nicht zum einkaufen), wenig bis nichts mehr im Haushalt tat. Termine verfallen ließ, fast nichts mehr aß und trank, es mir plötzlich so vorkam als würden meine Nachbarn, die über mir waren meine Handlungen kommentieren, wenn sie über mich sprachen oder wenn überhaupt irgendwer sprach. Selbst auf einfache Dinge konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und zu Sachehn, die mir Spaß machten konnte ich mich nicht aufraffen.Und bei all dem hatte ich das Gefühl ess verdient zu haben. Teilweise dachte ich darüber nach was wäre wenn ich nicht mehr da wäre etc. Was würden meine Eltern denken etc.
Meine Familie bekam das schließlich nach 2 Wochen (eigentlich schon eher, aber es war mir erst gelungen ihnen auszuweichen) mit und meine Schwester war die erste die ich, nachdem man mir schon drohen musste die Polizei zu rufen, wenn ich niemanden reinieße und meine Schwester war die erste, die an mich rankam. Sie halfen mir meinen Haushalt wieder hinzukriegen, Termine wahrzunehmen.Ich versprach mir Hilfe zu suchen, bekam an der Uni von einer Dozentin noch eine Chance fehlende Leistungen nachzuholen etc., aber geschafft hatte ich nichts. Ich rutschte wieder in das gleiche Muster rein. Wieder versprach ich meiner Familie mir Hilfe zu suchen und bekam Unterstützung in all den Dingen, wo es zur Zeit bei mir nicht ging etc. In der vorlesungsfreien Zeit ging es mir dann verhältnismäßig gut. Ich aß wieder regelmäßig, kam mit meinem Haushalt hinterher, hatte auch wieder Spaß an meinen Hobbys etc. und war der Meinung dass ich keine Hilfe bräuchte. Bis dann das neue Semester wieder losging. Ich nahm wieder normal am Studienalltag teil, als sei nichts gewesen. Versuchte fehlende Leistungen dadurch auszugleichen indem ich einfach mehr machte etc. Das Ganze hielt ich etwa vier Wochen durch, dann war ich wieder in meinem alten Muster drin, zog mich wieder zurück etc. Das ich psychologische Hilfe brauchte wusste ich, aber ich war nicht in der Lage sie mir zu suchen. Auf Ratschläge durch meine Famile reagierte ich agressiv. Wurde mir gesagt, was passieren würde wenn ich so weiter mache etc. An kam bei mir gar nichts und wenn die Rede auf die Zukunft kam wurde alles noch schlimmer. Und bei alldem kam ich mir wieder schuldig vor und teilweise dachte ich daran mir was anzutun, vor allem dann wenn meine Familie mir irgendwie helfen wollte. Nicht weil ich es wollte, sondern weil ich nicht mehr konnte.
Helfen konnte schließlich der Freund von meiner Mutter, zumindest so weit, dass ich erst mal dass mit meiner Uni klären konnte. Dann hatte ich die Hilfe durch meine Familie bei allen Behördengängen die zu tun waren und auch dazu, dass ich mich beim Arzt endlich krank schreiben ließ und mir Hilfe bei einem Psychologen suchte. Gebracht hatte es nach ein paar Monaten auch was. Ich bekam langsam wieder Freude an meinen Hobbys. Vor allen schrieb ich häufig (Gedichte etc.), konnte wieder am Unialltag im nächsten Semester teilnehmen. Hatte diesmal, was vorher nicht war einen festen Plan mich zumindest einen Tag in der Woche gar nicht mit der Uni zu beschäftigen. erledigte unliebsame Dinge möglichst bald etc. und fand auch in einer meiner Komulitoninnen eine wirklich gute Freundin mit der ich über meine Probleme ausprechen konnte und die in der Zeit auch einiges durchmachte. Auch mein Studium machte mir wieder richtig Spaß. Meinen eigenen Erwartungsdruck konnte ich etwas runterschrauben sodass ich plötzlich alles geregelt bekam was ich wollte und auch das Semester erfolgreich abschließen konnte. Im nächsten Semester jedoch fiel ich trotz Therapie und meiner neuen Freundschaft wieder Schritt für Schritt in das alte Muster rein. Ich hatte einen Trauerfall in der Familie, der mich ziemlich runtergezogen hat und mich deshalb mehr ins Studium gekniet, aber den stärkeren Leistungsdruck hatte ich mir schon vorher gemacht, obwohl mich meine Freundin schon darauf ansprach und mich zu Freizeitaktivitäten regelrecht zwingen musste. Zwar konnte ich ein paar Prrüfungen ablegen und dass auch recht gut, aber bei einigen Hausarbeiten am Ende gings dann wieder los. Ich hatte mir zuviel vorgenommen, konnte mich auf keine mehr wirklich konzentrieren, wei ich immer wieder alle im Kopf hatte und mich nicht auf eine konnte. Im Hinterkopf hatte und habe ich dabei noch die ganze Zeit dass ich auch mein Praktika und Exkursionen absolvieren muss für den Abschluss, was vorher nicht ging, dann die Gedanken um die weitere Studienfinanzierung, Zukunftsängste etc. Beim Psychologen hab ich mich zu der Zeit irgendwie auch nicht mehr so richtig verstanden gefühlt, weil immer wieder das Gleiche besprochen wurde und irgendwie immer nur die Dinge zur Sprache kamen, die schon hundertmal durchgekaut wurden und in denen ich eigentlich kein Problem gesehen habe. Und irgendwie schien alles immer wieder von vorn diskutiert zu werden. Statt um meine Studienprobleme, gings eher darum warum ich zum Beispiel nie eine feste Beziehung hatte oder speziell keine Partnerschaft will.
Das Ende vom Lied war, dass ich die Behandlung abbrach, was zugegeben vielleicht auch nicht der richtige Weg war, aber so richtig verstanden fühlte ich mich nicht.
Mittlerweile siehts so aus, dass ich zwar von den Hausarbeiten ein paar noch verlängern konnte, nachdem ich mit den Dozenten gesprochen habe, aber ich mich trotzdem ich alles zum Schreiben gelesen habe mich nicht darauf konzentrieren kann. Ständig krieg ich Zweifel ob ich das überhaupt schaffen kann,ob ich den aktuellen Augaben, die jetzt im Semester anstehen dadurch nicht gerecht werde, wenn ich mich nur auf die eine Sache konzentriere. Teilweise hab ich ständig Angst und das Gefühl mir schnürt irgendwas die Luft zum Atmen ab. Teilweise häng ich nachts da und heule, schlaf schlecht, bin ständig am Grübeln was wäre wenn etc. Ich trau mich wieder nicht in die Uni, krieg Panik wenn ich die Wohnung verlassen soll, weil es dort hingeht, zum Teil sehr schnelle Atmung wie nach einem Dauerlauf und habe auch schon Sitzungen verpasst dadurch. Wenn ich an de Zukunft denke wünsche ich mir manchmal, dass alles vorbei ist.
Meine Familie weiß zwar was los ist und will mir helfen, nur irgendwie komm ich mir da auch nicht mehr wirklich verstanden vor. Entweder es kommt eben mit dem drauf konzentrieren, Pausen einhalten und vor allem mit Lust dran gehen. Nur lässt sich das irgendwie nicht so recht umsetzen, wenn ich das Gefühl hab es nicht zu schaffen. Vor allen wenn ich zu hören bekomme, ich solle mein Studium besser abbrechen und was anderes machen und dass mir deshalb keiner böse wäre. Ich hätte doch eigentlich sonst gute Leistungen etc. Irgendwie hab ich da das Gefühl, dass mir nichts mehr so wirklich zugetraut wird oder eben dass ich halt geistig nicht dazu in der Lage sei. Und auf der anderen Seite hab ich auch ein schlechtes Gewissen sie mit meinen Problemen schon wieder zu belasten, die eigentlich nicht so schlimm sind, ich nur irgendwie den Blick für das richtige Maß verloren habe. Und jedem hab ich auch nicht alles erzählt. Gut meine Mutter weiß zumindest einen Großteil, meine beste Freundin etwas mehr und meine Schwester alles.
Mittlerweile bin ich an dem Punkt, dass ich mir selbst Hilfe suchen will, nur diesmal richtig. Aber trotzdem will ich meinen Abschluss machen, da ich in meinem eigentlich erlernten Beruf t unbedingt wieder zurück will und gerade Geschichte auch ein Teil von mir ist. Nur weiß ich nicht wirklich wo ich ansetzen soll und was jetzt das Richtige wäre. Ich mach mir ständig Gedanken darum, aber komme nicht auf die richtige Lösung und zur Ruhe komm ich auch nicht. Schlafe ich ein paar Stunden, dann geht die Grübelei wieder los. Zu meinem Psychologen will ich nicht zurück und beim wechseln weiß ich nicht ob das geht oder reicht. Und wenn es wirklich an Entscheidungen geht, hab ich das Gefühl dran zu ersticken.
Nur was soll ich da genau anfangen? Gleich Klinik etc. Ich weiß bisher nur dass ich nicht so bleiben will.


Was meine väterliche Seite der Familie angeht, weiß keiner was mit mir los ist, zumal ich den Kontakt vor ein paar Jahren zum 2. Mal abgebrochen hatte. Es lag daran dass mich die Situation mit meinem leiblichen Vater zu sehr belastet hat (oder besser gesagt er, wenn er zu viel Kontakt wollte) der seit ich denken kann psychisch krank ist und schon öfters in Kliniken war. Und der Kontakt zur restlichen Verwandtschaft auf seiner Seite hing ja immer mit ihm zusammen. Und meinem Vater selbst kann ich dass nun wirklich nicht sagen, dass macht ihn noch mehr kaputt. Und
Ich bin nicht mit ihm aufgewachsen. Meine Mutter und er waren schnell geschieden und mir wurde erst später (etwa mir 10 oder 11) gesagt, das er mein Vater ist und was mit ihm los war (nicht genau was nur dass er krank war und es aber etwas war das nicht vererblich ist und es jeder kriegen kann), auch wenn ich von Anfang an Kontakt zu ihm hatte. Das er psychisch nicht stabil war hatte ich erst so mit 13 mitgekriegt. War und den Tabletten nicht eingestellt, dann konnte es sein, dass er in der Stadt an einem vorbei lief ohne ihn zu erkennen oder wie in einer anderen Welt war oder gar jemand anderes. Seitdem hatte ich auch immer ein bisschen Angst, dass ich so werde wie er, auch wenn mir immer versichert wurde es wäre nichts erbliches. Kontakt hatte ich, wenn er nicht eingestellt war nicht zu ihm. Das hat meine Mutter unterbunden und ich hätte das nicht verkraftet. Die Schule hatte mir damals schon gereicht.

So ich denke mal ich habe jetzt mehr als genug geschrieben, nur musste dass alles raus.
Nico Niedermeier
Moderator
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Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Seid 2 Jahren Deppressionen- seid Rückfall geht gar nichts mehr

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von uns,
vielleicht sollten Sie den Beitrag nach "Umgang mit der Krankheit" umkopieren...da wird mehr geschrieben?
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