Mein depressiver Ehemann ist weg :/
Verfasst: 29. Nov 2012, 19:28
Hallo,
ich bin neu hier und habe dieses Forum gefunden, um Hilfe zu erfahren, Gleichgesinnte zu finden, eure Meinung zu hören..
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir antwortet..
Mir geht es praktisch wie pumkin, den Beitrag habe ich gerade gelesen. Hier unsere Geschichte:
Mein Mann und ich kennen uns nun seit 11 Jahren, sind seit 6 1/2 Jahren verheiratet und haben gemeinsam zwei sechsjährige Jungs.
Unsere Liebe war eigentlich immer da, wir haben zwar wenig gemeinsam, ziehen uns jedoch irgendwie magisch an, ergänzen uns und fanden immer Dinge, die wir gemeinsam erleben wollten und es auch getan haben. Sei es einfach Essen gehen, auf ein Konzert, Musikabend, Freunde übers WE besuchen.. Natürlich gab es Ehestreits. Darüber, dass er so wenig im Haushalt tut, darüber, dass ich nicht arbeiten gehen kann, wie ich will, damit er seiner selbständigen Tätigkeit nachgehen kann zB. Aber es hielt sich im Rahmen und wir stritten selten ein 2. Mal über ein Thema, was wir beide sehr schätzten.
Da ich unsere Jungs am Ende meines Studiums zur Welt brachte, habe ich es kaum geschafft, mich beruflich zu etablieren, bin seit 2 1/2 Jahren dabei, mich für einen richtigen Job zu bewerben.. Bis dahin war ich selbständige Autorin und baute meinem Mann sein Büro auf. Ich arbeitete für Peanuts in der Zeit, wie die Kinder untergebracht waren (KiTa). Aber es war nichts dabei, was mich die Miete hätte zahlen lassen. Das erdrückte meinen Mann zusehends, er fühlte sich alleinverantwortlich für das Wohlergehen der Familie (was ja nicht wirklich stimmte.) Das Haus, in dem wir zur Miete wohnen behagte ihm nicht mehr (zu viel zu tun wie Gartenarbeit, Reparaturen). Er holte sich ein Hobby nach dem anderen, so dass er kaum zuhause war, sagte nicht mehr "Ich liebe Dich" und redete nicht mehr viel mit mir. Ich dachte an ernstzunehmende Eheprobleme, die mir auch normal erschienen, da unser Leben nicht unbedingt so verlief, wie wir es uns vorstellten. Das ging dann über ein Jahr so, ich fand einen Job, den ich dann aber nicht lange halten konnte, da mein Mann sich dann schon in einer Art Teufelskreis befand: Er war nur am Arbeiten, kam aus seinem Hamsterrad nicht mehr heraus. Die Kinder wurden krank, was seinen Druck erhöhte. Ich musste kündigen, um ihn zu entlasten. Was ihn noch mehr belastete.
Nach unserem Urlaub reichte es mir. Unser Sexleben funktioniert bis heute, das Vertrauen, das wir uns dort entgegenbringen ist urig. Aber alles andere.. Er sagte ständig, ich hätte kein Selbstwertgefühl, ich sei an allem schuld, er kann nicht ständig "Ich liebe Dich" sagen, weil er nichts empfindet und er fühle sich leer. Alles erdrücke ihn und er hasst mich dafür, dass ich nichts dagegen tue. Ich habe ihn rausgeworfen, war wahnsinnig verletzt und wir lebten dann eineinhalb Monate nebeneinander, nahmen jeder mindestens 10 Kilo ab. Er schlief viel, arbeitete viel, vernachlässigte sein Büro. Und ich versank in Selbstmitleid. Bis mir klar wurde, dass ich doch seine Liebe empfand. Sie war doch da. Und dann kämpfte ich um ihn! Wollte ihn nicht mehr gehen lassen, wollte zur Paartherapie, denn ich spürte seine Liebe, tue es heute noch. Und es ging einige Wochen gut, wir waren glücklich. Aber dann, nur eine Kleinigkeit und alles war wieder schlecht, ich war wieder schuld und er müsse hier weg. Das ging zwei, dreimal so. Und an einem Tag waren seine Sachen aus dem Haus verschwunden. Er hat mich verlassen. Sagte, es sei vorbei. So viele Freunde haben sich eingemischt und gesagt, ich solle ihn in Ruhe lassen, er liebe mich nicht mehr, will nicht mehr mit mir zusammen sein. Ich glaubte das alles nicht, verstand die Welt nicht mehr, wenn ich doch seine Liebe immer noch spürte! Nach einigen Tagen meldete er sich, alleine wegen der Kinder. Und ließ mich spüren, dass ich Recht hatte. Er liebt mich, kann wieder etwas fühlen, auch wenn es nur Schmerz sei. Er sei immer noch leer und der Kummer erdrücke ihn (seine Familiengeschichte und die Probleme, die er mit in die Familie brachte, waren immens. Ich half, wo ich konnte und ich dachte immer, ich sei sein Ruhepol.) Und er vermisse mich so sehr.
Nun geht er zur Therapie. Diagnostiziert wurde eine schwere Depression. Und mich macht es fertig.. Hätte ich es eher gewusst, ich hätte ihn nicht rausgeworfen! Hätte gemeinsam mit ihm alles gemeistert, Paartherapie, Auszeitwohnung oder so. Nun sitze ich in einem Haus das ihn total fertig macht, er kann uns nichtmal besuchen, ohne dass er eine bedrückte Stimmung bekommt. Wir schliefen letzte Woche regelmäßig in seiner Wohnung (die Kinder haben dort ein eigenes Zimmer), aber für uns war das Hin und Her sehr stressig. Wohl fühle ich mich in meinen eigenen vier Wänden aber auch nicht mehr. Ich suche neben einen Job jetzt auch eine neue Wohnung, bin für die Kinder da. In dieser Woche hält er mich auf Abstand, er stritt mit mir wegen eines Schlüssels und es machte ihn wieder fertig, er sei leer, kaputt, wisse nicht mehr weiter und ich soll ihn in Ruhe lassen.. Heute kam er, um die Kinder zum Schwimmen zu holen. Mich wollte er bitte nicht dabei haben und es gab nicht mal ein Hallo-Kuss..
Ich habe so große Schwierigkeiten, damit umzugehen. Alleine hier zu sein. Sein Büro zu stemmen, wozu er nicht in der Lage ist. Mich zu bewerben. Wohnung suchen. Die Kinder... Und sogar meine Freunde mag ich nicht mehr anrufen. Sie lagen so falsch mit ihren Aussagen und haben mich sehr verletzt. Haben sich wahnsinnig eingemischt, meinem Mann beim Auszug geholfen.
Kann mich jemand verstehen? Könnt ihr mir Mut machen?
Ich bin eigentlich eine starke Frau, habe immer alles alleine gestemmt, während mein Mann arbeiten war. Aber ich fühle mich nun allein gelassen, da ich nicht weiß, wo das alles hinführt, trotz seiner Liebe... Ich hab jede Minute das Gefühl, er beendet unsere Liebe. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich den Schalter zu finden und nach vorn zu sehen, anstatt ständig nach hinten zu blicken und sich das zurück zu wünschen, was da war...
Ich schreibe wirr.. Aber vielleicht gibt es jemanden, der das kennt?
ich bin neu hier und habe dieses Forum gefunden, um Hilfe zu erfahren, Gleichgesinnte zu finden, eure Meinung zu hören..
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir antwortet..
Mir geht es praktisch wie pumkin, den Beitrag habe ich gerade gelesen. Hier unsere Geschichte:
Mein Mann und ich kennen uns nun seit 11 Jahren, sind seit 6 1/2 Jahren verheiratet und haben gemeinsam zwei sechsjährige Jungs.
Unsere Liebe war eigentlich immer da, wir haben zwar wenig gemeinsam, ziehen uns jedoch irgendwie magisch an, ergänzen uns und fanden immer Dinge, die wir gemeinsam erleben wollten und es auch getan haben. Sei es einfach Essen gehen, auf ein Konzert, Musikabend, Freunde übers WE besuchen.. Natürlich gab es Ehestreits. Darüber, dass er so wenig im Haushalt tut, darüber, dass ich nicht arbeiten gehen kann, wie ich will, damit er seiner selbständigen Tätigkeit nachgehen kann zB. Aber es hielt sich im Rahmen und wir stritten selten ein 2. Mal über ein Thema, was wir beide sehr schätzten.
Da ich unsere Jungs am Ende meines Studiums zur Welt brachte, habe ich es kaum geschafft, mich beruflich zu etablieren, bin seit 2 1/2 Jahren dabei, mich für einen richtigen Job zu bewerben.. Bis dahin war ich selbständige Autorin und baute meinem Mann sein Büro auf. Ich arbeitete für Peanuts in der Zeit, wie die Kinder untergebracht waren (KiTa). Aber es war nichts dabei, was mich die Miete hätte zahlen lassen. Das erdrückte meinen Mann zusehends, er fühlte sich alleinverantwortlich für das Wohlergehen der Familie (was ja nicht wirklich stimmte.) Das Haus, in dem wir zur Miete wohnen behagte ihm nicht mehr (zu viel zu tun wie Gartenarbeit, Reparaturen). Er holte sich ein Hobby nach dem anderen, so dass er kaum zuhause war, sagte nicht mehr "Ich liebe Dich" und redete nicht mehr viel mit mir. Ich dachte an ernstzunehmende Eheprobleme, die mir auch normal erschienen, da unser Leben nicht unbedingt so verlief, wie wir es uns vorstellten. Das ging dann über ein Jahr so, ich fand einen Job, den ich dann aber nicht lange halten konnte, da mein Mann sich dann schon in einer Art Teufelskreis befand: Er war nur am Arbeiten, kam aus seinem Hamsterrad nicht mehr heraus. Die Kinder wurden krank, was seinen Druck erhöhte. Ich musste kündigen, um ihn zu entlasten. Was ihn noch mehr belastete.
Nach unserem Urlaub reichte es mir. Unser Sexleben funktioniert bis heute, das Vertrauen, das wir uns dort entgegenbringen ist urig. Aber alles andere.. Er sagte ständig, ich hätte kein Selbstwertgefühl, ich sei an allem schuld, er kann nicht ständig "Ich liebe Dich" sagen, weil er nichts empfindet und er fühle sich leer. Alles erdrücke ihn und er hasst mich dafür, dass ich nichts dagegen tue. Ich habe ihn rausgeworfen, war wahnsinnig verletzt und wir lebten dann eineinhalb Monate nebeneinander, nahmen jeder mindestens 10 Kilo ab. Er schlief viel, arbeitete viel, vernachlässigte sein Büro. Und ich versank in Selbstmitleid. Bis mir klar wurde, dass ich doch seine Liebe empfand. Sie war doch da. Und dann kämpfte ich um ihn! Wollte ihn nicht mehr gehen lassen, wollte zur Paartherapie, denn ich spürte seine Liebe, tue es heute noch. Und es ging einige Wochen gut, wir waren glücklich. Aber dann, nur eine Kleinigkeit und alles war wieder schlecht, ich war wieder schuld und er müsse hier weg. Das ging zwei, dreimal so. Und an einem Tag waren seine Sachen aus dem Haus verschwunden. Er hat mich verlassen. Sagte, es sei vorbei. So viele Freunde haben sich eingemischt und gesagt, ich solle ihn in Ruhe lassen, er liebe mich nicht mehr, will nicht mehr mit mir zusammen sein. Ich glaubte das alles nicht, verstand die Welt nicht mehr, wenn ich doch seine Liebe immer noch spürte! Nach einigen Tagen meldete er sich, alleine wegen der Kinder. Und ließ mich spüren, dass ich Recht hatte. Er liebt mich, kann wieder etwas fühlen, auch wenn es nur Schmerz sei. Er sei immer noch leer und der Kummer erdrücke ihn (seine Familiengeschichte und die Probleme, die er mit in die Familie brachte, waren immens. Ich half, wo ich konnte und ich dachte immer, ich sei sein Ruhepol.) Und er vermisse mich so sehr.
Nun geht er zur Therapie. Diagnostiziert wurde eine schwere Depression. Und mich macht es fertig.. Hätte ich es eher gewusst, ich hätte ihn nicht rausgeworfen! Hätte gemeinsam mit ihm alles gemeistert, Paartherapie, Auszeitwohnung oder so. Nun sitze ich in einem Haus das ihn total fertig macht, er kann uns nichtmal besuchen, ohne dass er eine bedrückte Stimmung bekommt. Wir schliefen letzte Woche regelmäßig in seiner Wohnung (die Kinder haben dort ein eigenes Zimmer), aber für uns war das Hin und Her sehr stressig. Wohl fühle ich mich in meinen eigenen vier Wänden aber auch nicht mehr. Ich suche neben einen Job jetzt auch eine neue Wohnung, bin für die Kinder da. In dieser Woche hält er mich auf Abstand, er stritt mit mir wegen eines Schlüssels und es machte ihn wieder fertig, er sei leer, kaputt, wisse nicht mehr weiter und ich soll ihn in Ruhe lassen.. Heute kam er, um die Kinder zum Schwimmen zu holen. Mich wollte er bitte nicht dabei haben und es gab nicht mal ein Hallo-Kuss..
Ich habe so große Schwierigkeiten, damit umzugehen. Alleine hier zu sein. Sein Büro zu stemmen, wozu er nicht in der Lage ist. Mich zu bewerben. Wohnung suchen. Die Kinder... Und sogar meine Freunde mag ich nicht mehr anrufen. Sie lagen so falsch mit ihren Aussagen und haben mich sehr verletzt. Haben sich wahnsinnig eingemischt, meinem Mann beim Auszug geholfen.
Kann mich jemand verstehen? Könnt ihr mir Mut machen?
Ich bin eigentlich eine starke Frau, habe immer alles alleine gestemmt, während mein Mann arbeiten war. Aber ich fühle mich nun allein gelassen, da ich nicht weiß, wo das alles hinführt, trotz seiner Liebe... Ich hab jede Minute das Gefühl, er beendet unsere Liebe. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich den Schalter zu finden und nach vorn zu sehen, anstatt ständig nach hinten zu blicken und sich das zurück zu wünschen, was da war...
Ich schreibe wirr.. Aber vielleicht gibt es jemanden, der das kennt?