ich bin so verzweifelt

bine1704
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ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und mit meinen nerven total am ende! mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen. wir hatten vor unserer ehe jeder für sich eine nicht so tolle ehe. wir haben uns gesucht und gefunden. die liebe meines Lebens. ich war noch nie so glücklich wie mit diesem Mann. leider haben wir auch seit 10 Jahren keine ruhe. mein Mann hat aus erster Ehe 2 Kinder. am Anfang lebten sie bei der Mutter. als sie immer öfter versuchte den Umgang zu boykottieren hat sich dann das Jugendamt eingeschaltet. es wurde mit der ex immer schlimmer bis sie ihr die Kinder weg genommen haben. da sie völlig neben sich stand wurde sie in eine Psychiatrie eingewiesen.

es wurde eine paranoiede schitzophrenie fest gestellt. se dürfte die Kinder nicht mehr sehen aber noch mit ihnen telefonieren. sie hat den Kindern aber immer wieder schlimme Sachen über uns erzählt das von meinem Mann die Tochter vor 1.5 Jahren einen Zusammenbruch erlitt bzw sich anfing zu Ritzen. sie war da 13 Jahre alt.

das Jugendamt hat sie dann erstmal in eine Unterbringung gebracht weil wir ihr nicht helfen konnten. für meinen Mann war das sehr schwer. ich muss dazu sagen das ich auch immer öfter mit ihr Streit hatte weil sie zr hause nur noch Terror gemacht hat.

seitdem ging es psychisch mit meinem Mann bergab. hohen und tiefen, konnte ich nie richtig zuordnen was mit ihm los ist. irgendwann sagte er mir das ihm alles zuviel ist und er gar keine Lust mehr hat nach hause zu kommen. ich muss dazu sagen wir haben einen 3 jährigen Sohn, unser absolutes Wunschkind. ich bin nun in der 39. Woche schwanger, allerdings nicht so geplant und er kann sich damit gar nicht anfreunden. es ist einfach eine last für ihn. für mich ist das aber auch nicht ganz einfach. habe ihn dann vor 6 Wochen zum Psychiater geschickt, der hat ihm gegen seine schlafstörungen dann Trimipramin 100 mg verschrieben, die hat er aber erst nicht genommen. seit 12 tagen nimmt er sie und meint aber seine Stimmung ist noch schlechter geworden. er sitzt nur noch auf der Couch, redet nicht mit mir und mich macht das alles nur noch fertig. bei der Geburt wäre er auch am liebsten nicht dabei. ich habe einen Heulkrampf nach dem anderen. wir hatten so viele schöne Zeiten und ich gehe daran kaputt was aus ihm geworden ist. es tut einfach nur verdammt weh! :'(
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Irgendwie kenn ich das. Bei mir und meinem Freund (eigentlich Ex) fing es mit seiner Mutter im April an und danach veränderte er sich sehr stark. Er meinte auch, dass er kaum noch Lust hat nach Hause zu kommen und dass er mit mir nicht mehr umgehen kann, dass ich ihn einenge und zu viel Liebe gebe. Er saß/sitzt nur noch auf der Couch oder vor dem PC und gibt mir die Schuld für alles. Dennoch bin ich bereit zu kämpfe. Das Problem bei ihm ist nur, dass er nicht mal zum Psychologen/Psychiater/Therapeuten gehen will...
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

meiner ging ja wenigstens, aber er merkt eben das die Tabletten nicht anschlagen und anstatt er nochmal zum Arzt geht, Nee ich brauche ja bald neue, dann muss ich eh dahin. wenn ich ihn so sehe, würde ich ihn so gerne mal in den arm nehmen und drücken, aber mittlerweile traue ich mich ja noch nicht einmal mehr ihn anzusprechen. wenn er abends schläft, dann beobachte ich ihn die ganze Zeit und denke immer nur warum es diese Scheiß Krankheit gibt. ich kann ihm dann wenigstens nahe sein und streichel. seinen kopf ohne das er es merkt und mich zurück weisen könnte.
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Du kannst die gar nicht vorstellen, wie gut es gerade tut, dass du das Gleiche durchmachst wie ich.
Bei uns war es vor der Trennung auch so, dass ich ihn nicht mehr anfassen durfte, nicht mal mehr mit ihm reden. Nach der Trennung dann brauchte er aber sehr viel Liebe, vor allem während des Schlafens. Er wurde/wird von Schlafstörungen getrieben und Alpträumen und ich merkte ziemlich schnell, dass es bei meinem Freund schon reicht, wenn ich ihn nur mit dem kleinen Finger berühre.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich gar nicht darüber nachdenke, ob ich ihn in dem Arm nehme oder nicht, ich mache es einfach. Ich streichel ihn einfach und dann sieht man auch, wie für eine Millisekunde ein Leuchten, Strahlen, Lächeln in seinen Augen auftaucht. Aber auf der anderen Seite will er mich nicht an sich ranlassen.
Bei der Zurückweisung muss ich auch sagen, dass es ziemlich schwer ist. Denn, zumindest mein Freund, weist mich richtig stark zurück, aber auf der anderen Seite kann er auch nicht ohne. Und auch wenn ich meinen Freund sehe möchte ich einfach nur losheulen. Aber ich habe mich dazu entschieden stark zu sein und zu kämpfen - für ihn und für mich.
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

ich möchte auch stark sein, für unsere Familie, aber mir geht langsam die kraft aus. ich möchte nicht weinen, aber es überkommt mich einfach und dann will ich mich zusammen reissen aber ich kann es nicht, dann kann ich nicht anders aus meiner Verzweiflung das ich wieder anfange zu diskutieren. kurze Zeit später bereue ich das auch schon wieder. ein Teufelskreis aus dem wir im Moment nicht raus kommen. ich habe so eine Angst das wir bald getrennte Wege gehen, dass würde ich nicht durchstehen !
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Das mit der Trennung kann ich nachvollziehen. Vor der Trennung habe ich mich jeden Abend in den Schlaf geweint, oder geweint, wenn er es nicht gesehen hat. Das mache ich heute auch noch so.
Ich kann dir auf jeden Fall einen kleinen Tipp geben der mir hilft, wenn ich kurz davor bin wieder auszurasten und diskutieren zu wollen oder sonstiges. Ich gehe zum Beispiel auf den Balkon, setzte mich auf einen Stuhl, lass die Arme baumeln und denk an nichts - oder versuche es zumindest. Probier es einfach mal damit. Oder mach sauber. Sing, such dir irgendwie etwas, was dich ablenken kann, aber dir auf der anderen Seite auch wieder Kraft gibt weiter zu machen. Ich zum Beispiel habe da so ein paar Lieder die ich höre, wenn absolut gar nichts mehr geht, singe laut mit (auch wenn ich schrecklich singe ) und dann geht's weiter. Wichtig finde ich in jedem Fall, dass du deinen Partner noch aus vollem Herzen liebst.
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

danke, ich werde das mal versuchen. ja ich liebe ihn sehr, vielleicht zu sehr, ich weiß es nicht. wir waren als Teenager schon mal ein paar und dann hatten wir uns leider aus den Augen verloren. er ist die liebe meines Lebens und deswegen ist es wahrscheinlich um so schwieriger für mich ihn so zu sehen. er war immer lustig und hat Späße gemacht. es war einfach immer alles schön
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich mit mir selber schreibe.
Bis auf die Teenage-Lovers stimmt alles überein. Ich liebe meinen Freund ebenfalls über alles, aber es kommen halt diese Schübe und dann ist alles vorbei. Bereits zum zweiten Mal jetzt. Und wenn er diese Schübe nicht hat, dann ist auch alles wunderschön.
Wie macht ihr das eigentlich mit anderen Angehörigen? Seinen Eltern, deinen Eltern? Freunden? Wie gehen sie damit um und ab wann haben sie mitbekommen, dass etwas nicht stimmt? (Wenn man das so sagen will)
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

tja, schön wäre es, wenn es jemand wissen würde. er verstellt sich immer ganz gut. ich stehe praktisch alleine damit da. niemand der mich unterstützt oder mir mal kraft geben kann. er will immer alles mit sich alleine klar machen. wollte noch nie Hilfe annehmen wenn der druck mal zu groß war usw. vielleicht meint er das wäre eine schwäche
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Bei mir genau so. Wenn jemand in fragt, was denn los ist, dann sagt er nur, dass er viel Stress auf Arbeit hat und bla bla bla. Die einzigen die mir glauben sind meine Familie und meine Freunde und die geben mir dann auch Kraft. Außerdem habe ich mich mit Selbsthilfegruppen (bzw mit einer ganz speziellen) in Verbindung gesetzt und kann dort auch immer anrufen wann ich will (sogar außerhalb der "Geschäftszeiten")
Ich denke schon, dass er annimmt, es sei eine Schwäche. Dabei ist es eine Krankheit, aber das erst zu erkennen, ist, meine Meinung nach, ein längerer Weg als die Heilung dann an sich. Zumindest ist der bei meinem Freund der Fall
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

aber sieht dein Freund dich auch immer als motzendes "Monster" meiner nimmt mich nur noch so wahr. egal was ich mache oder tue, alles ist irgendwie falsch. er erzählt mir nicht wenn er weg geht, bzw wohin, ich würde ja eh nur meckern, aber das stimmt gar nicht. ich frage mich warum er so ein schlechtes Bild auf einmal von mir hat. klar haben wir auch gestritten, ist ja so in einer Beziehung, aber er sieht nur noch meine negative Seite und nicht wie sehr ich ihm vieles ermögliche obwohl er sich auch mal um seine Kinder kümmern müsste .
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Jap. Ich bin Schuld an allem. Mein Verhalten ist nicht korrekt, ich drücke mich nicht gepflegt genug aus, ich bin nicht höflich, ich enge ihn viel zu viel ein, unterdrücke ihn und und und. Auch dass es ihm so schlecht geht, ist meine Schuld, weil ich so viel Druck auf ihn ausgeübt habe (habe ich nicht, sondern nur ab und an halt mal die Wahrheit gesagt). Ich kümmerte mich auch um alles: 8 Stunden Arbeit am Tag (schwere körperliche Arbeit), danach nach Hause, Essen machen, sauber machen, bla Keks und wenn ich das dann nicht mache, ist er total beschissen drauf und redet nicht und ist wütend und alles drum und dran. Ich muss alles machen, während er nur auf der Couch rumhockt und nichts tut
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

ja das kenne ich. wie sieht es denn hier aus, wenn er von der Arbeit kommt. ich bin ja jetzt im Mutterschutz , kann mich kaum noch bewegen und ich mache schon immer so lange bis mir alles weh tut . früher hat er mir immer geholfen obwohl ich das nicht wollte, da sagte er immer "komm wir machen das schnell zusammen, dann haben wir mehr Zeit für uns " ein Traum von einem Mann und nun ist nichts mehr so wie es war. das alles ist so unbegreiflich für mich.
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Geh aus meinem Kopf! Du hast dort nichts zusuchen! Nein, im Ernst. Genau wie bei mir.
Im Winter 2011 hatte ich es ganz schlimm mit der Bandscheibe und er hatte viel Verständnis und meinte: "Schatz, leg dich hin. Ruh dich aus. Ich kann sauber machen." Dann dieses Sommer hab ich mir den Fuß gebrochen und es hat ihn n Scheiß interessiert. Es ging nur um ihn und das er mit seinem Doppelleben (der Streit zwischen seiner Mutter und mir) nicht mehr klar kommt, und dass er ja alleine auf dem Grundstück seiner Eltern arbeiten muss und ich ihm ja nicht mehr helfe und und und.
Natürlich hat mich das damals sehr verletzt, wenn ich doch jetzt darüber nachdenke und dass er eventuell eine Depression hat, dann kann ich das schon eher nachvollziehen und will ihm deshalb noch mehr helfen. Denn schließlich ist er die Liebe meines Lebens und ich würde alles dafür tun, dass es ihm besser geht.
Ich hoffe nur, dass mein Freund sich darauf einlässt in zwei Wochen mit einem Psychologen zu reden. Ich kenne den Psychologen persönlich und weiß, dass er ein absoluter Profi ist und man ihm auch komplett vertrauen kann. Jetzt muss mein Freund nur noch zustimmen und das wird das größte Problem.

Wie reagiert dein Mann eigentlich, wenn du mal nen schlechten Tag hast? Oder Stress zu Hause? Denn Hausarbeit kann ab und an, vor allem wenn man hochschwanger ist, noch mehr von einem abverlangen als "normale" Arbeit
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

wenn es mir mal nicht gut geht interessiert ihn das nicht. früher hieß es "schatz leg dich doch mal hin , heute kommt gar nix mehr. aber wenn es ihm schlecht geht muss ich Verständnis haben. ich bekomme gar kein Verständnis. er geht seinem Hobby nach und das dann am Wochenende sodass ich dann hier auch wieder alleine sitze. ich weine dann sehr viel weil er lieber mit seinem Arbeitskollegen fliegen geht, anstatt mal was mit der Familie zu unternehmen. könnte gerade schon wieder heulen weil die Stimmung so gedrückt ist.
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Auch das passt wie die Faust aufs Auge. Wenn meiner von der Arbeit kommt, macht er sofort den PC an und spielt, spielt, spielt. Heute zum Beispiel spielt er bereits seit fast 10 Stunden durchgängig. Wenn ich dann mal einkaufen musste (als der Zeh zB gebrochen war), wurde er sofort schlecht gelaunt und aggressiv und pöbelte nur rum. Am Wochenende ist/war er dann nur mit seiner Mutter zusammen und bin/war scheißegal.

Versuche etwas für dich zu tun. Leg ne Gesichtsmaske auf, rasier dir die Beine, mach dir lecker essen - tu' was für dich. Das ist ganz wichtig und dann geht auch die getrübte Stimmung wieder n bissl weg Zumindest hilft es bei mir
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

ja passt auch, nur das es bei ihm ums iPhone geht. das klebt schon förmlich an seiner hand. zwei Minuten weg gelegt und dann wieder.

ich habe im Moment gar keine Lust was für mich zu machen. wenn er arbeiten ist bin ich eigentlich froh, weil ich dann nicht die ganze Zeit in so ein betrübtes Gericht gucken muss. dann bin ich aber froh wenn Wochenende ist, aber wenn ich das hier heute so sehe zieht mich das selber wieder total runter. würde so gerne mal wieder einfach in den arm genommen werden.
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Auch das kenn ich nur zu gut. Ich war angepisst, wenn er mich von der Arbeit abholte und ich schon wusste, dass er eh nur ne Fresse ziehen wird und danach am PC hockt. Ich war angepisst, wenn ich n Nickerchen gemacht habe, er dann immer noch am PC saß und ich wusste, dass er bis um 23,24 Uhr noch an dem Ding hocken wird. In der Zeit habe auch ich nichts für mich getan. Aber glaube mir, das ist wirklich wichtig. Denn um deinem Mann helfen zu können, muss es auch dir gut gehen. Du musst mit dir im reinen sein und das schaffst du nur, wenn du was für dich tust. Und das mit dem Kuscheln. Oooh Gott, ja! Ich weine mich teilweise immer noch in den Schlaf und kuscheln dann mit meiner Bettdecke.

Bei welchen Sachen fühlst du dich denn gut? Hast du Hobbies? Malst du gerne? Was machst du mit deinen Kindern? Hole dir aus diesen Sachen Kraft um dann weiterkämpfen zu können. Ich habe das leider nicht getan und meinen Freund erstmal verloren. Werde aber jetzt alles daran setzen ihn wiederzubekommen, denn jetzt weiß ich ungefähr, was Phase ist
bine1704
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von bine1704 »

ich hatte ein Pferd was ich aufgrund der Schwangerschaft verkaufen musste andere Hobbys habe ich nicht, ja nur meine Kinder. ich kann mich durch das ende meiner Schwangerschaft auch zu nichts aufraffen alles ist so anstrengend geworden. einerseits möchte ich endlich dass das baby kommt, andererseits habe ich Angst davor das es dann alles noch schlimmer wird.

eben hatte es was guter. er hat seine Tablette genommen und dann nach Ca. 1 Stunde wurde er müde. er hat sich mal in meine Richtung gedreht z.s sonst auch eher selten ist und ich habe ihm einfach den kopf gestreichelt. eigentlich hatte ich das Gefühl das es angenehm für ihn ist. vielleicht fangen die Tabletten ja endlich mal an zu wirken. eben meinte er auch noch er sei Dauermüde. ich glaube beruflich ist er auch ganz schön ausgebrannt. aber das würde er niemals zugeben.

es tut echt gut mal alles von der Seele zu schreiben!
Sunnygirl78
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Sunnygirl78 »

Hallo Julle169,
Du schreibst, dass Du und Dein Partner getrennt waren und Ihr jetzt wieder zusammen seid...wie ist es wieder dazu gekommen, dass er gemerkt hat, dass er mit Dir zusammen sein will?
Ich frage deshalb, weil sich mein Freund vor 14 Tagen auch von mir getrennt hat, weil er Ruhe braucht...und seit voriger Woche Mittwoch habe ich nichts mehr von ihm gehört...ich war bei ihm , da ich ein paar Sachen von mir abgeholt hab...(die ganze Geschichte hab ich in einem anderen Thread geschrieben...könnt Ihr ja nachlesen, wenn ihr wollt. )...und seit dem hab ich nichts mehr gehört...und ihm schreibe ich auch nicht, da ich ihn nicht bedrängen und ihm seinen Wunsch nach Ruhe erfüllen will.
Aber es ist sooo schwer.
Ich hoffe es soo sehr, dass er sich helfen lässt und er sich bei mir meldet.
Wie war es bei Euch?
Verhalte ich mich richtig?

Herzliche Grüße Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

@Bine:
Such dir ein neues Hobby. Geh mit dem Baby dann zum Beispiel zum Babyschwimmen. Es ist wirklich extrem wichtig, dass du Zeit für dich findest. Egal, was du während dieser Zeit machst. Auch wenn du nur blöd aufm Sofa hockst und nichts tust, sondern einfach nur kraft tankst.

@Sunni:
2009 hat er sich genauso verhalten wie jetzt auch. Ich hatte damals einen schweren Unfall und ihm ging alles am Arsch vorbei. Ich hatte nen anstrengenden Job, während er die meiste Zeit zu Hause war und nichts tat. Bei der Trennung meinte er dann, wie jetzt auch, dass ihm mein Verhalten nicht passt und er nicht mit mir umgehen kann und meine Launen nicht erträgt und haste nicht gesehen. Ich hab ihn dann komplett in Ruhe gelassen. Ich hab nur noch meine Sachen eingefordert und ihm einen Brief geschrieben und danach war Schicht im Schacht. Ich habe ihm dann ab und an mal geschrieben, wie es ihm geht und das war's. Im Oktober 2010 brauchte ich dann Hilfe und der einzige der helfen konnte, war er. Ich fuhr zu ihm und blieb übers Wochenende dort. Am ersten Abend haben wir nur viel erzählt und am zweiten Tag dann machten wir ein Mittagschläfchen. Ich lag auf der Matratze und er auf dem Bett und dann meinte er einfach mit mal: "Komm hier her!" und so fing alles wieder an. Zwei Jahre ging alles gut und dann fing das mit ihm wieder von vorne an. Dann kam die Trennung: "Ich kann nicht mehr. Du passt nicht in die Familie. Ich kann nicht mit deinem Verhalten umgehen" und und und. Danach haben wir noch einen Monat zusammen gewohnt und so eine richtige Trennung ist das bis heute nicht (wir haben noch den Wohnungsschlüssel vom jeweils anderen und teilen uns auch noch ein gemeinsames Konto und noch andere Dinge). Wir haben nach der Trennung noch in einem Bett geschlafen, miteinander gekuschelt, zusammen gekocht und und und. Mir ist dann auch aufgefallen, dass wenn er von seinen Eltern kam, er genau das gleiche Verhalten an den Tag legte wie vor der Trennung. Deprimiert, verschlossen, nachdenklich und teilweise aggressiv. Ich hab ihn dann einfach sein lassen. Ich hab vielleicht gefragt, wie es war und was er gemacht hat, aber ansonsten war ich einfach nur da. Von Zeit zu Zeit wollte er dann kuscheln, meine Hand halten, mich drücken. Wenn er das nicht wollte, hab ich es einfach getan.
Jetzt ist es so, dass wir beide alleine wohnen (ca. 10min mit dem Auto von einander entfernt). Anfangs kam er noch recht regelmäßig vorbei (ein bis zweimal die Woche), meldete sich auch noch, ging auch noch ans Telefon - aber jetzt gar nichts mehr. Also habe ich den Spieß einfach umgedreht. Ich fahre jetzt einmal die Woche hin, auch wenn es nur auf nen Kaffee ist. Aber ich will ihm einfach das Gefühl geben, dass ich für ihn da bin, egal, was er mir angetan hat und wie sehr es wehtut. Egal, dass er sich eigentlich komplett von der Außenwelt abschottet und niemanden sehen will. Egal, ob er gestreichelt werden will oder nicht. Ich mach es einfach.
Ich habe ihn mal gefragt, ob er während unserer Trennung Dates mit anderen Frauen hatte und er meinte: "Ja, aber keine war so wie du." Und es braucht nur seine Zeit bis er wieder erkennt, was Phase ist. Dass nicht seine Mutter das Nonplusultra ist, dass ihm der Computer nicht die Zuneigung geben kann, die ich ihm gebe. Dass ich mein letztes Hemd für ihn geben würde - dass ich einfach da bin.

Wie verhält sich denn dein Freund, wenn du bei ihm bist oder er bei dir?
Meld dich doch einfach bei ihm. Sag ihm: "Rüdiger (ich weiß den Namen natürlich nicht, darum einfach ein Name), ich komm Mittwoch auf nen Kaffee vorbei." So, und wenn du dann da bist und dabei bist abzuhauen (du solltest wirklich nur für den Kaffee da sein), sag ihm nochmal, dass wenn er Hilfe braucht, er sich jeder Zeit bei ihm melden kann und dann geh. Egal wie weh es tut. Ich weiß, es schmerzt. Es zerreißt mir das Herz jedes Mal, wenn ich sehe, wie mein Freund kurz vor nem Heulkrampf ist. Es schmerzt, wenn ich ihn so in seiner Bude sehe und weiß, dass ich wieder gehen muss. Aber wir stehen das durch und lassen unseren Angehörigen einfach die Zeit die sie brauchen.

Ich hoffe auch darauf, dass mein Freund sich auf das Gespräch mit dem Psychologen einlässt und wir (besonders ich) endlich n bissl mehr Klarheit habe. Ich versuch stark zu sein, aber glaub mir, wenn ich auf Arbeit komme, sitze ich erstmal noch in meinem Auto und heule mich fünf Minuten aus. Wenn ich meinen Freund sehe, möchte ich losheulen. Ich möchte ihn da aus der Wohnung rausholen, mit zu mir nehmen, ihn umsorgen und umpflegen. Ich weiß, dass es ein sehr langer Weg wird, aber ich bin bereit zu kämpfen. Egal, wie lange es dauert
Sunnygirl78
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Sunnygirl78 »

@Julle169,
Hast Du meinen Thread gelesen? ( lies ihn bitte mal...es sind 2...;o). )
Bist Du die Betroffene oder Dein Freund?
Ich habe seid vorige Mittwoch nichts mehr von ihm gehört.
Und mich auch nicht bei ihm gemeldet, weil ich ihn nicht bedrängen will.
Jetzt Mittwoch hat er einen Arzt Termin...bei seinem Therapeuten....ich hoffe, dass er danach mit der Therapie anfängt...denn seine AD wirken nicht mehr.
Ich hab mich mit der Familie Super verstanden....und ich vermisse sie auch sehr...;o(
ich habe noch ein paar Sachen bei ihm und auch noch seine Schlüssel....weiß nicht, was ich tun soll.
Ich hätte jetzt gewartet, was nach dem Arzttermin passiert wäre, weil er, als ich bei ihm war um schon ein paar Anzieh Sachen zu holen ( steht alles in dem Thread ) hat er mir das nochmal gesagt.
Vielleicht meldet er sich ja.
Würde auch gerne der Schwester schreiben, was sie an meiner Stelle tun würde...aber ich will die damit auch nicht Nerven und belasten.
Was meinst Du? Was würdest Du tun?

Liebe Grüße von der verzweifelten Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

@Sunni:

ja, habe deinen anderen Beitrag ebenfalls gelesen.
Mein Freund ist betroffen. Wobei man halt aber eben auch nicht weiß, liegt eine wirkliche Depression vor oder nicht. Es wurde nie etwas diagnostiziert, aber die Anzeichen sprechen für sich.

Natürlich kannst du dich zB mit seiner Schwester auseinander setzen. Sie kennt ihn Bruder ja auch und darüber zu reden hilft. Aber versuch nicht offensichtlich ihn zurück gewinnen zu wollen. Das ist ein sehr schmaler Grad. Ja, du willst ihn zurück, musst aber so aggieren, als wenn nicht, damit du ihm wirklich helfen kannst, denn wenn er das Gefühl bekommt, du willst ihn zurück, dann kann es sein, dass er sich sofort unter Druck gesetzt fühlt und nur noch mehr dicht macht. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Sunnygirl78
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Sunnygirl78 »

@Julle169,
Also ist es so wie ich mich verhalte schon richtig, oder?
Was sagst Du zu dem Thread...gibt es Hoffnung?
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Er mit dem Schlüssel...mich noch halten will.

Diese Nacht hab ich auch noch von ihm geträumt.
Wir waren mit der Schwester in einem Freizeitpark und hatten sehr viel Spass...er war in dem Teaum zwar auch schon zurück haltend und in sich gekehrt aber in seinem Blick konnte ich sooo viel lesen.
Jetzt geht es mir natürlich noch viel schlechter.
Alle meine Freunde sagen, dass ich ihn vergessen und abhaken soll...aber das will ich nicht hören und kann es auch nicht.
Ich liebe diesen Mann von ganzem Herzen...und er mich auch...wenn diese Krankheit nicht wäre.
Was meinst Du? Soll ich ihn weiter in Ruhe lassen?
LG Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"
Julle
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Re: ich bin so verzweifelt

Beitrag von Julle »

Meiner Meinung nach gibt es keine richtiges oder falsches Verhalten, sondern nur situationsangemessen und -unangemessen.

Das mit dem Halten kenne ich. Bei mir war es auch so. Er brachte mir meine Sachen immer Stückchen für Stückchen. Heute ne Bluse, morgen ne Hose und so weiter. So wirklich loslassen kann dein Freund anscheinend auch nicht. Auf der einen Seite möchte er dich aus seinem Leben raushaben, aber auf der anderen Seite eben auch nicht. Man kann nicht in seinen Kopf reinschauen. Da liegt das Problem. Es kann auch sein, dass er Spielchen mit dir spielt. Die Krankheit übt ihre Macht auf ihn aus und jetzt kann es sein, dass er die Macht auf dich ausübt. Wie gesagt sind das alles nur Mutmaßungen.

Du darfst hoffen, du solltest dich in diese Hoffnung aber nicht verrennen, denn das bringt dir im Endeffekt wieder nichts.

Solche Träume kenne ich. Lass dich davon nicht runterziehen, sondern bewahre dir das Gefühl, dass du hattest als du mit ihm zusammen warst.
Du sollst ihn nicht vergessen und auch nicht abhacken, du sollst lernen mit der Situation umzugehen. In Ruhe lassen: Jein. Wie gesagt: Fahr einmal die Woche vorbei. Trink nen Kaffee, erzähl mit ihm, hau wieder ab. Mehr nicht. Sei ganz natürlich. Im Endeffekt ist es seine Entscheidung. Und das ist ein langer Weg. Aber du musst ihm die Zeit geben die er braucht.
Außerdem solltest du dir die Frage stellen, ob du ihn wirklich liebst oder ob es nur Gewohnheit ist. So war das bei mir auch. Doch dann hatte ich ein kleines Schlüsselerlebnis und war mir danach zu 100% sicher, dass ich ihn noch liebe.

Wie lange ist eure Trennung jetzt her?
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