Daheim bleiben oder in die Arbeit?

Antworten
moggibabe
Beiträge: 9
Registriert: 4. Aug 2012, 14:19

Daheim bleiben oder in die Arbeit?

Beitrag von moggibabe »

Hallo Ihr Lieben.

Habe seit meinem 18. Lj endogene Depressionen, war aber noch nie deswegen krank geschrieben. In der Arbeit bringe ich trotz allem überdurchschnittliche Leistungen.
Hatte vor ein paar Wochen einen Rückfall. Nach zwei relativ schönen Urlaubswochen und Medikamenteneinnahme hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen.
Dann kam am Montag mein erster Arbeitstag nach dem Urlaub. Mein Chef, der von meiner Krankheit und auch von meinem Rückfall wusste, teilte mir mit, dass eine Arbeitsumverteilung stattfindet, ich ja so eine wichtige Stütze für die Stelle bin und deswegen 20% mehr Fälle zugeteilt bekomme. In diesem Moment ist mir irgendwie eine Sicherung durchgebrannt.
Bisher war es für mich immer oberste Priorität in die Arbeit zu gehen, sie macht mir eigentlich auch Spaß und ich habe liebe Kollegen. Aber seit Montag habe ich im Büro (kein Kundenverkehr)oft Weinkrämpfe und das Gefühl, dass es mich zerreißt. Alle, die in der Arbeit von meiner Krankheit wissen, möchten mich unterstützen, auch mein Chef. Ich weiß aber nicht wielange ich das noch durchhalte.
Hab leider erst Ende nächste Woche einen Termin bei meiner Ärztin.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr euch entschieden- Durchhalten oder Krankschreibung?

Danke für eure Antworten!
Insa40
Beiträge: 1193
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Daheim bleiben oder in die Arbeit?

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

das ist natürlich schlecht, dass ein Chef, der ja von der Krankheit weiß Dir mehr Arbeit aufbürdet als vorher.
Zumal Du da einfach ohne Absprache vor vollendete Tatsachen gestellt wirst.

Am besten wäre es, wenn Du Dir bei Deinem Chef schnellstmöglichst einen Termin geben lässt.
Oder schreib ihm, dass eine Mehrbelastung bei Dir eine Verschlechterung des Krankheitsbildes auslöst.
Wahrscheinlich wollte er Dir nur "den Rücken stärken" mit mehr Verantwortung zeigen, dass
er Dir trotz Krankheit Wichtiges anvertraut.

Liebe Grüße, Insa
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: Daheim bleiben oder in die Arbeit?

Beitrag von CHF »

Hallo Gazoo,

soweit ich das rauslese, bist du ja wirklich eine sehr gute Arbeitskraft. Trotz Krankheit immer da und auch mehr als korrekt gearbeitet.

Ich glaube auch wie RegenamMeer, dass dein Chef dir dadurch nur die Anerkennung geben wollte die dir zusteht. Ich glaube nicht, dass er sich bewusst ist, dass dies nun genau das ist, was du nicht brauchen kannst. Ich kenne es selbst. Mein Chef ist ein ganz lieber. Und auch er wusste, dass ich erkrankt war. Und auch er gab mir trotz allem dann mehr Arbeitung und Verantwortung. Bei ihm war es allerdings so, dass er mir zeigen wollte, dass er mich keinesfalls aufgegeben hat.

Ich habe aber dann mit ihm geredet und er hat sehr gut verstanden was und wie es mir dadurch ging. Ich habe ihm erzählt, dass ich zwar wieder gut arbeiten kann aber dem ganz drossen Druck dennoch nicht gewachsen bin. Er verteilte neu und dies in einer Art und Weise die mich absolut nicht schlecht da stehen liess.

Jetzt wo ich wieder gesund bin, kriege ich wieder viel Arbeit und sein Vertrauen in mich ist ungebrochen.

Das ist jetzt schon seit 10 Jahren so.

Deshalb versuche mit deinem Chef und deinen netten Kollegen zu reden. (Die netten Kollegen die haben mir absolut gefehlt).

Liebe Grüsse und nur Mut.
CHF
moggibabe
Beiträge: 9
Registriert: 4. Aug 2012, 14:19

Re: Daheim bleiben oder in die Arbeit?

Beitrag von moggibabe »

Danke für eure schnellen Antworten.
Ich denke, ihr habt recht.
Wo ich heute Morgen aufgewacht bin, hab ich mich auch schon wieder viel besser gefühlt und hab den Tag heute ohne Weinen überstanden. Ich denke, das gibt sich Stück für Stück wieder.
Hätte auch irgendwie zuviel Angst total abzudriften, wenn ich daheim bleiben würde, vorallem wenn ich dann tagsüber immer alleine bin, bis mein Mann aus der Arbeit kommt. Trotz allem gibt mir die Arbeit und meine Kollegen auch Halt.
Danke nochmal, es fühlt sich gut an, verstanden zu werden.
Antworten