Aus ! Die Maus ! Endgültig!

Polarsucher
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Aus ! Die Maus ! Endgültig!

Beitrag von Polarsucher »

SucheAustausch
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von SucheAustausch »

Hallo Maus,

ich finde nicht, dass sich Deine Geschichte "hoffnungslos" anhört. Ist es nicht so, dass man in einer Depression keine Entscheidungen treffen sollte und kann?

Ich glaube, Deine Frau kann gar nichts entscheidenm, sie würde aber gern! Endlich einen Neuanfang wagen! Aber sie nimmt sich ja mit und sie wird merken, dass nicht Du das Problem warst, sondern sie selbst.

Es ist ein bisschen wie in dem Buch von Sally Brampton "Shoot the damn dog", was ich gerade lese. Sie hat gegen Ende de schweren Depression (evtl. zur Zeit, wo sich schon etwas änderte in ihr) versucht, ihre Wohnung zu verkaufen. Sie hatte beinahe schon den Kaufvertrag mit dem Käufer unterschrieben, als sie merkte, dass sie es nicht schaffte, sich eine neue Wohnung zu suchen. Sie wollte so gern neu anfangen. Das Beenden fällt einem da vielleicht immer leichter als das neue anfangen!

Ich bin eigentlich der Meinung, dass man sich in einer Depression nicht unbedingt trennen sollte und wenn es schon sein muss, kann man ja mit der Scheidung warten. Es wäre nicht fair, diese zu forcieren.

Ich denke, das würde Deine Frau extrem belasten und wäre nicht gesund für Euch beide. Denn wer weiß? Vielleicht gesundet sie irgendwann und merkt dann, dass Du immer zu ihr gestanden hast und sie es einfach nur nicht annehmen konnte.

Auch mein Mann hat sich in der Depression von mir entfernt, er ist so weit weg, dass ich manchmal Angst habe, wir finden nicht mehr zusammen.

Aber ich habe noch Hoffnung.

Und Deiner Schilderung zufolge, kannst Du die auch haben, denke ich.

Wir brauchen Kraft und Geduld... und Liebe zu uns selbst, damit wir uns nicht verlieren in diesem Kampf für jemanden anderen.

Alles Liebe!

Austausch
Polarsucher
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

SucheAustausch
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von SucheAustausch »

Hallo Maus,

Oh je... ich weiß auch nicht. Das hört sich alles so schlimm an.

Ich lese trotzdem noch Hoffnung für Euch da raus. Vielleicht auch nur, weil ich es Dir wünsche...
Aber evtl. auch, weil ich weiß, was das für eine Krankheit ist und dass man in dieser Krankheit auch sein Leben umkrempeln muss. Von oben bis unten. Im Idealfall betrifft das eine innere Arbeit, die durch die äußeren Umstände (Partner) unterstützt werden kann.

Aber ebenso wie ich glaube, dass man nach einem Burnout nur schwerlich wieder in seine alte Arbeit zurück gehen kann, ist es wahrscheinlich auch in einer Beziehung. Die Frage ist natürlich, ist Eure Beziehung beteiligt an der Depression?

Wenn ja, ist es für Deine Frau vielleicht nötig, sich zu trennen. Wenn nein, versucht sie evtl. an der falschen Stelle anzusetzen und wie ich schon geschrieben habe, Dinge zu beenden, bevor man wirklich bereit ist, einen Neuanfang zu wagen.

Ihre Aussagen sind von der Krankheit bestimmt. Ich glaube nicht, dass sie diese in einem gesunden Zustand von sich geben würde und wenn, dann wäre es sicher richtig, Euch zu trennen.

Im Moment ist sie jedoch krank und kann aus diesem Zustand heraus keine Entscheidungen treffen. Das sie es dennoch tut, tut Dir einfach nur weh und da kann ich verstehen, dass Du Dir Sorgen um die Hoffnung machst.

Ich kann Dir auch nicht helfen, aber vielleicht könnte das ein Arzt, zu dem Du mal mitgehst.

Ihr seid immer noch verheiratet, vielleicht kannst Du daran appelieren, dass Ihr deshalb bestimmte Entscheidungen immer noch GEMEINSAM treffen solltet.
Man geht schließlich mit dem Eheversprechen auch eine Verantwortung für den Partner ein, die man nicht so einfach abstreifen kann/sollte!

Vielleicht versteht sie das.

Ich wünsche Dir alles Gute und vielleicht berichtest Du mal.

LG
Polarsucher
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

Hallo Maus!

Eine Diagnose auf PTBS unterscheidet sich meiner Meinung nach schon sehr von einer Diagnose auf Depression (die Depression ist eins von vielen Symptomen von PTBS). Wenn dann noch ein Kindheitstrauma die Ursache ist, ist das mehr als heikel.

Die Zeit nach einem Klinikaufenthalt ist mit die schlimmste und schwierigste überhaupt für den Betroffenen. Dagegen ist der Klinikaufenthalt eigentlich eher wie Urlaub (sarkastisch gesprochen),

Ob ich Hoffnung sehe, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Deine Frau scheint eine Menge Aggressionen angestaut zu haben und diese extreme Gefühlskälte Dir gegenüber kann ich nicht nachvollziehen.

Ich denke aber, daß es mit Dir als Person nicht wirklich zu tun hat. Es sind wahrscheinlich Aggressionen, die sich eigentlich an andere Menschen, die Verursacher, richten müßten.

Grundlegende Entscheidungen in dieser Phase zu treffen, halte ich für falsch, aber Du mußt es respektieren und das tust Du ja anscheinend auch.

Mein Rat: sage ihr, was Du für sie empfindest, daß Du für sie da bist, wenn sie Dich braucht und dann zieh Dich zurück. Wenn Du es schaffst, schicke ihr keine SMS, ruf sie nicht an, usw. Versuche, Dein Leben so gut wie es geht ohne sie zu bestreiten.
Alles andere setzt einen Menschen, der unter PTBS leidet, extremst unter Druck. Druck mit dem sie überhaupt nicht umgehen kann. Außerdem weißt Du nicht (und wahrscheinlich sie auch nicht wirklich), welches Verhalten Deinerseits sie evtl. triggert. Da kannst Du etwas noch so nett, lieb und lustig sagen, meinen, machen, wenn es ein Triggerpunkt ist, hast Du keine Chance und sie auch nicht Hatte ich gerade vorgestern mit meinem Freund...)

Deine Frau muß erstmal wieder lernen, alleine zurecht zu kommen, mit sich klarzukommen. Dann erst kann sie sich "Euch" widmen.

Ich weiß, wie schwer das ist, wie einsam und verzweifelt man sich fühlt, aber Du mußt das für Dich tun. Und wenn Du sie bedingungslos liebst, tust Du das auch für sie.

Ich wünsche Dir viel Kraft und drücke Dir die Daumen, daß sich bei Euch doch irgendwann alles 'wieder' zum Positiven wendet!
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

Lieber Maus!

Mein Freund sagt immer und hat immer gesagt, daß er NICHT beziehungsunfähig ist (sagen seine Therapeuten übrigens auch - sie begrüßen es sogar, daß er mittlerweile wieder eine Beziehung eingehen kann und sehen durch 'uns' auch deutlich positive Fortschritte bei ihm) und ich glaube ihm. Und ich denke, das ist bei Deiner Frau genauso.

Sie hat jetzt einfach nur keine Zeit, keine Nerven für Dich. Sie ist komplett mit sich selbst beschäftigt und das muß sie auch, wenn erst vor kurzem herausgefunden wurde, daß sie ein PTBS hat (übrigens kann, meiner Meinung nach, eine Borderline-Störung ein weiteres Symptom für PTBS sein...just by the way).

Das Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz kenne ich nur zu gut. Und ich wage zu behaupten: sogar noch extremer als Du. Mein Freund hat es mal versucht mir so zu erklären:

Wenn nicht ein Trigger der Auslöser für seinen spontanen Stimmungswechsel war/ist, ist es mit größter Wahrscheinlichkeit sein jahrzehntelanges, antrainiertes, falsches Verhaltensmuster. Nämlich jenes, daß, sobald er auch nur ansatzweise Glück empfindet, sein Unterbewusstsein es ihm sofort wieder 'verbietet', denn es darf ja nicht sein, was nicht sein kann. Daß man ihn wirklich um seiner selbst Willen liebt, daß er auch ein Anrecht auf glücklich sein hat, daß er es empfinden darf und daß nicht sofort auf etwas Positives wieder etwas fürchterlich Negatives passiert.

Versuche das mal sacken zu lassen und wenn Du noch Fragen hast - gerne!
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

Lieber Maus!

mein Freund hat fast 35 Jahre damit gelebt, was ihm in der Kindheit zugefügt wurde, ohne sich jemand anderem anzuvertrauen, ohne sich selbst seiner schweren Erkrankung bewußt zu sein, ohne Depressionen, Stimmungsschwankungen, Unsicherheiten und Schlimmeres (möchte ich aus Angst vor ungewolltem Triggern jetzt hier nicht schreiben).
Dann der totale Zusammenbruch. Auslöser, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat: die Arbeit.

Nur weil Du sie nicht anders kennst, heißt das nicht, daß sie nie anders gefühlt hat. Ihr Unterbewusstsein nicht komplett konträr reagiert oder agiert hat. Und bei einem Klinikaufenthalt mit intensiver Therapie und Rundumbetreuung wird extremst am Unterbewusstsein 'gekratzt'. Muß es auch, denn sonst kann nie eine Verarbeitung der Geschehnisse stattfinden.

Wie alt ist denn Deine Frau, wenn ich fragen darf?
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

...

Das habe ich mir fast gedacht. Bei den meisten, die so ein schweres Kindheitstrauma haben, kommt der Zummenbruch mit Ende 30, Anfang 40...

Mein Freund war 41, eine Bekannte aus der Klinik von ihm, die ähnlich traumatisiert ist, war um die 38 und wenn Du im Internet ein bißchen zu dem Thema suchst, findest Du noch mehr Beispiele dafür...leider.
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

Tut mir leid, aber ich habe mir die Links nicht abgespeichert. Ich habe mich damals in meiner Verzweiflung wie eine Irre durch das Internet geklickt in der Hoffnung, irgendwas zu diesem Thema zu finden, das mir diesen Wahnsinn irgendwie erklärt. Und habe einfach fast alles gelesen, was mir unter die Augen kam (war ziemlich heftig und hat viele Tränen gekostet).

Weißt Du denn, was ihr genau in der Kindheit widerfahren ist? Also keine Details, sondern nur grob?
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

Also mit emotionaler Vernachlässigung und Missbrauch kenne ich mich Bestens aus - am eigenen Leib erlebt.

Am Besten, Du gibst die entsprechenden 'Schlagwörter' in Google ein und suchst für Dich die passendsten Seiten.

Versuche, sie zu verstehen. Versuche, Dich auch nur ansatzweise in ihre Lage zu versetzen. Sei Dir dessen bewußt, daß sie aufgrund der Geschehnisse in ihrer Kindheit in gewissen Altersstufen entwicklungstechnisch stecken geblieben ist. Und das muß sie erstmal begreifen, verarbeiten und dann daran arbeiten, in besagten Punkten auf den Stand eines gesunden Erwachsenen zu kommen.

Schenke Ihr Deine Liebe, Dein Verständnis und Din Vertrauen in sie. So kannst Du ihr und Euch am Besten helfen.

Aber verliere Dich dabei nicht selbst!!!

Alles Liebe und gute Nacht!
Polarsucher
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

twinkle152
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von twinkle152 »

hallo,
wenn ich das alles hier lese kommt mir das so bekannt vor.
Zitat:
"Zur Gefühlskälte muss ich meine Darstellung vielleicht etwas präziser fassen. Es ist eher ein Wechsel zwischen Nähe und Distanz, von positiver Zuwendung und dann aggressiver Abgrenzung und Kälte.Welche sich dann weiter zu Kränkungen, Beleidigungen, haltlosen Unterstellungen ausbaute, solange wie ich verletzt war, rechtfertigte und erklärte, dass dies doch nicht zuträfe."

Mein Ex ist hat auch Depressionen ,aber man konnte immer sachlich mit ihm reden .
Auch wenn er mir nach seiner Reha sagte seine Gefühle zu mir hätten sich geändert aber er wisse das es die depression wäre.
Ich solle doch bitte Verständnis dafür haben.
Ich hatte Verständnis denn ich liebte ja diesen Mann schon vor dem Ausbruch der Krankheit.
Dann ein halbes Jahr nach der Reha schlief er wieder länger und zog sich einen Tag zurück am anderen war er Euphorisch ,das ja alles ganz toll werden würde mit uns in der Zukunft.
Dann sagte er mir ganz plötzlich ohne Vorzeichen das er keine Gefühle mehr für mich hätte.
Er hatte eine Frau kennen gelernt die ihn versteht weil sie auch krank (sie ist schwer Phsychisch krank hat sie mir selber erzählt) ist.
Sie könne ihm das geben was ich nie kann. das Verständnis für ihn und seine Krankheit.
Es wäre seine Aufgabe für sie da zu sein und für sie zu sorgen.

Sie redet ihm nun Sachen ein und er glaubt ihr alles. Wenn er nicht nach ihren Gefühlen oder befindlichkeiten handelt ,dann muss sie für lange Zeit in die Klinik hat sie ihm gesagt und er glaubt ihr.

Sie hat ihm auch gesagt das er nie wieder Gesund wird(was man ja nicht weiss) ,das er durch die Depression Persönlichkeitsstörungen bekommt und noch vieles mehr.
Auch hat sie ihm eingeredet das unser Hund Therapiert werden muss und ich das ja nie erkannt habe. weil ich ja so unwissend bin.Ich bin auch an seiner krankheit Schuld weil wir zu lange zusammen waren.
Er glaubt es!

Er war schon immer sehr labil,doch ich habe ihn immer versucht zu stärken und ihm Kraft zu geben.
Wir hatten Absprachen getroffen ,wenn wir mal nicht mehr zu sammen sind, an was wir uns halten wollten(Wir hatten auch noch Gespräche nach der Trennung ,da war er so wie immer.
Er suchte meine Nähe und war der Mann in den ich mich verliebt hatte.Da keimte in mir die Hoffnung ihn wenigstens als Freund behalten zu können.
Zu der Zeit war sie in Stationärer Behandlung)

Nun ist er genauso wie du es beschrieben hast.Agressiv ,Gefühlskalt ohne Ende,uneinsichtig.
Er unterstellt mir Sachen und dreht mir die Worte die ich geschrieben habe im Munde um.
Zum Schluss kommt dann immer die Aussage: "lerne daraus, tschüss"

Es ist so dermaßen erschreckend und verletzend und man kann
nichts tun !
Man ist einfach nur hilflos.
Ich habe ihm Emails in der sie Form geschrieben weil mir das empfohlen wurde
(Es war für mich auch sehr gut ,da ich nicht auf die Gefühlsebene kam und ich die Sache dadurch Sachlich ansprechen konnte).
Da wir uns über eine Sache noch einigen müssen.Ist ja nicht ungewöhnlich nach einer Beziehung.
Was aber zur Zeit mit ihm nicht möglich ist!

Ich hatte eine Mediatorin organisiert(mitgeteilt hab ich ihm ihre Nummer über Email mit der bitte sie anzurufen) ,damit er mit ihr reden kann über diese Sache.
Denn in seiner Momentanen Verfassung möchte ich auch zu ihm keinen Persönlichen kontakt.
Das hat er abgelehnt und mich wüßt beschimpft per Email.
Er hat noch nicht einmal verstanden was ich geschrieben habe.Das konnte ich seinen Antworten entnehmen.
(statt dessen hat er nach seiner letzten Antwort auf meine Email,worin er mir wieder Sachen vorwarf die total haltlos waren, seinen Acc gelöscht)

Mir geht es genauso wie vielen anderen hier ,wir hatten eine Beziehung die von miteinander reden Nähe und Distanz im wechsel bestimmt war.
Nur das letzte Jahr habe ich wohl die Signale der stärker werdenden Depression (trotz Tabletten einnahme) übersehen oder falsch eingeschätzt.

Aber er war nie so wie er jetzt ist !

Das ist wirklich traurig mit anzusehen wenn ein Mensch den man geliebt hat zum Fremden wird in kurzer Zeit( 8 Wochen).
(er ist bei ihr eingezogen und sie wohnt auf meiner Etage.Wir versuchen uns aber aus dem Weg zu gehen.Komischer Weise funktioniert das meist.)

Und dann frage ich mich manchmal was bleibt von dem früher sensiblen ,einfühlsamen tollen Mann noch übrig wenn sie(oder und die Depression) mit ihm fertig ist!!

Die Scherben von ihm müssen wohl andere aufsammeln,(wenn er dann irgendwann mal einsieht das er Probleme hat und hilfe braucht) denn ich mache mir da keine hoffnungen mehr das er eines Tages vor meiner Tür steht und sagt:" ich habe einen Fehler gemacht es wird alles wieder gut."

Fast alle haben mir hier den Rat gegeben
los zu lassen und das versuche ich für mich zu tun.
Ich bin jetzt bei einem Phsychotherapeuten der mir hilft diese Erfahrungen,phsychischen Verletzungen und Eindrücke zu verarbeiten.

denn das einzige womit er wirklich Recht hat ist, das ich das als vermeintlich Gesunder Mensch nicht nachvollziehen oder verstehen kann.Es tut mir einfach nur weh.
Ich wünsche euch allen viel Kraft !!
bis dann
Polarsucher
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

Polarsucher
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

Sommerland
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Sommerland »

Hallo Maus,

ich bin selbst "betroffen" - bin 2005 an Depression erkrankt. Ich möchte dir kurz meine Erfahrungen schildern, die ich im Therapiedschungel gemacht habe. Und ich möchte dir aus meiner Sicht aufzeigen, was ich mir von meinem Partner gewünscht habe.

In der Therapie, die mich durch 4 Kliniken geführt hat und mir Sitzungen bei unterschiedlichen Therapeuten eingebracht hat, wurde nach "krankmachenden" Faktoren gesucht. Wie bei allen Betroffenen kam natürlich die Ursprungsfamilie unter die Lupe, die Einstellungen zum Leben im allgemeinen wurden "bewertet" und als problemhaft empfundene Situationen im Besonderen wurden akribisch gesucht und hin und her gedreht.
Ein intensiver Fokus bei der Bearbeitung der Seelenlage liegt immer auf der aktuellen Beziehung. Vieles fokussiert sich auf den Partner.
Oft wird in der Therapie dazu geraten, sich von krankheitserhaltenden Dingen, Einstellungen und Menschen zu trennen.

Für mich war die Zeit der Erkrankung eh schon schlimm. Neben der Traurigkeit und der Kraftlosigkeit wurde mir in der Therapie nahegelegt, was ich zukünftig alles anders machen sollte. Dabei hörte sich alles so schlüssig an, so logisch. Das Patentrezept war, egoistisch zu sein, ohne andere zu verletzen (geht das überhaupt?) - ich sollte mich und meine Bedürfnisse an die erste Stelle setzen. Hörte sich gut an, erwies sich aber als höchstschwieriges Unternehmen.
Bei mir führte es nach einem Jahr Therapie zur Trennung von meinem Mann. Er hat in dieser Zeit versucht zu verstehen, zu helfen, zu unterstützen. Er war aber mit der Situation auch total überfordert. Leider konnte er gar nichts richtig machen, weil ich nicht richtig war. Ich meine damit, dass die Psychotherapie bei mir vieles, wenn nicht alles in Frage gestellt hat... Darauf konnte er gar nicht richtig reagieren, weil ich selber keinen Standpunkt mehr hatte, ich schwamm im Meer der totalen Verunsicherung...

Rückblickend bin ich nur geflüchtet. Bei deiner Frau scheint das auch so zu sein. Sie wohnt nirgends richtig, hat wechselnde Bezugspersonen, ist ambivalent nicht nur dir gegenüber. Sie läuft vor etwas davon und weiß selbst nicht wovor und wohin. Mir ging es jedenfalls damals so als mein Mann eine Entscheidung von mir wollte.

Ich glaube mir hätte geholfen, wenn er die Krankheit als Teil meiner Person akzeptiert hätte. Ich wünschte mir damals nichts so sehr wie einen "sicheren" Ort und Verständnis.
Er hätte mir damals beides geben können. Ein zuhause, indem ich Ruhe hätte finden können und Verständnis für eine "Seele im Ausnahmezustand". Dieses Verständnis hätte für mich bedeutet: Ich brauche ein Zimmer für mich alleine, Unterstützung im Alltag und eine helfende Hand, die mich zu Spaziergängen abholt. Aber auch das Akzeptieren von Distanz und Ruhe. Ich hätte mir gewünscht, dass er da ist, mich aber nie be-drängt. Weder körperlich noch gefühlsmäßig.
Er hätte kein Leben mit mir führen wollen ohne Entscheidungen, Sexualität und die positive Aussicht auf Besserung.
Ich brauchte eine Auszeit - er wollte nur wissen, dass alles wieder gut wird. Meine Auszeit hätte gedauert - die Depression tickt in anderen Zeitabmessungen. Man wird wahrscheinlich nie wieder so wie vor der Erkrankung und ein Partner kann nur da sein, er kann nicht helfen, schon gar nicht beim Gesundwerden.
Frag dich ob du dazu bereit bist, nur da zu sein, keine Erwartungen an deine Frau zu haben und zu stellen, ihr einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie keinen Druck erfährt. und Rückschläge darfst du nicht persönlich nehmen, darfst nichts erwarten. Kannst du das?

Ich weiß, das klingt unfair. Der "Gesunde" soll alles aushalten und verzichten ohne Ende und der "Kranke" muss gar nichts und darf doch alles.

Geht das überhaupt?
Könntest du jede Stimmungslage und jeden Stimmungswechsel deiner Frau gleichmütig ertragen ohne etwas persönlich zu nehmen, ohne Schuldgefühle oder -zuweisungen? Könntest du versuchen "egoistisch" zu werden, so wie sie es gerade versucht, indem du nichts mehr persönlich nimmst, weil dich niemand verletzen kann? (das lernt man so in der Therapie - man arbeitet an einer "emotionalen" Teflonschicht).

Kannst du deine Einstellungen und Erwartungen ändern? Kannst du nichts erwarten???

Mein Mann konnte es nicht und ich arbeite bis heute daran, einen Halt zu finden in diesem Meer der Verunsicherung. Gaaanz langsam bekomme ich neue Bezugspunkte, lerne was mir gut tut, habe oft antriebslose Zeiten, die Viele um mich herum nicht verstehen. Weil ich mich nicht zusammenreißen kann, so wie früher. Weil ich nie wieder zur alten Kraft zurückfinden werde. Ich muß lernen, meine Ressourcen einzuschätzen und mit meiner verbliebenen Kraft zu haushalten. Alles geht langsam, die Uhren ticken durch die Depression anders für mich. Ich bin ein anderer Mensch dadurch und lerne Vieles neu. Leider ohne meinen Mann an meiner Seite.

Vielleicht hilft dir meine Sicht im Nebel. Ich kann meinen Mann rückblickend verstehen, für ihn war die Trennung richtig, weil er immer wissen muß, wo er steht. Bei mir gab es nur ein VIELLEICHT.

Deine Urfrage "Aus - oder Hoffnung" spielt für mich aus der Perspektive einer Depressiven keine Rolle. Die Frage ist falsch. Es ist vielmehr so wie es jetzt ist und es geht darum, es so zu akzeptieren. Versuch nicht krampfhaft eine Ent-scheidung herbeizuführen, lerne anzunehmen indem du locker lässt, Zeit gibst, Hoffnung hast. Mehr nicht...

Entscheide dich für deine Frau oder gegen die Krankheit Depression.

Bianca
Irgendwas is ja immer...
ny1974
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von ny1974 »

Lieber Maus,

nur ganz kurz, weil ich gerade wenig Zeit habe (später dann ausführlicher):

Ich verstehe Dich, ich verstehe Deine Gedankengänge, Deine Gefühle, Deine Fragen, Deine Ängste, Deinen Wunsch nach Antworten. Ich verstehe das alles, weil es mir ähnlich gegangen ist, ähnlich geht.

Aber Deine Frage, ob noch Hoffnung besteht oder ob alles aus ist, kann Dir niemand beantworten. Wirklich niemand. Keiner hier im Forum, kein Therapeut, Deine Frau nicht, niemand.

Als ich den Beitrag gestern Abend noch von twinkle gelesen habe, habe ich auf einmal totale Panik geschoben und fast zum Heulen angefangen. Aber ganz ehrlich: das kann jedem passieren. Egal, ob er nun mit einem gesunden oder einem kranken Menschen zusammen ist. Davor ist niemand gefeit.

Ich wünsche Dir jetzt erstmal einen guten Tag - ich versuche meinen auch zu einem zu machen

Bis später!
OMG
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von OMG »

Auch wenn es nicht mein Thread ist, möchte ich mich bei Bianca's Beitrag bedanken.
Das sind genau die Dinge, die ich mich seit geraumer Zeit frage und deine Ausführungen berühren mich sehr tief, geben Aufschlüsse.

Vielen Dank!

Ursula
----------------------------

"Wenn Euer Leben Euch wie ein mühseeliger Aufstieg vorkommt, dann denkt an die Aussicht, die Ihr von dort oben haben werdet!" Anonym
Polarsucher
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von Polarsucher »

twinkle152
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Re: Aus ! oder Hoffnung ?

Beitrag von twinkle152 »

hallo Maus,
ich stimme dir bei deinem letzten Beitrag voll zu.
Denn auch ich habe mich immer so gefühlt!
Wir versuchen für die erkrankten alles richtig zu machen um dann vielleicht wieder zu hören.Das war alles falsch.Können wir überhaupt etwas richtg machen als nicht erkrankte?
Ich durfte mir von seiner neuen sogar noch sagen lassen, das er mich verlassen hat weil ich nicht in einer Selbsthilfe Gruppe für Angehörige von Depressiven war("in einem online Forum würde sowieso nur gelogen werden"so einen Müll mußte ich mir auch noch sagen lassen).
Denn somit hätte ich nie wirklich versucht ihn zu verstehen oder ihn geliebt.

Wir konnten angeblich auch nicht zusammen glücklich werden weil ich Gesund bin und ihn dadurch nicht verstehe.

Dabei habe ich immer alles für ihn getan(ich möchte keinen Dank !nur verstehen)
Es ist wirklich so schwer.
Ich wollte als er in der Reha war auch Gespräche mit seinem Phsychologen.Damals hat er gesagt es wird nicht angeboten.
Letztens hat er dann gesagt vielleicht wollte ich das ja auch nicht.
Du hast recht das was man hier immer wieder liest sind die ????? was mache ich falsch was kann ich tun.
Gibt es überhaupt den richtigen Weg?
Wann spielen unsere Partner uns vielleicht auch etwas vor.
Denn das hat mein Ex mir in unserem letzten Persönlichen Gespräch gesagt das er große Routine darin hat Menschen etwas vor zu spielen und er hätte mich angeblich nie geliebt.Wir waren über 4 Jahre zusammen,nun soll das alles Lüge gewesen sein?
Kann ich nicht glauben.
Auch unsere Freunde verstehen das alles nicht.Denn den Kontakt hat er ja auch komplett abgebrochen.Weil sie nicht mehr wichtig sind.

Maus du hast recht meinen Beitrag kann man unter" aus "abheften.
So möchte ich es auch sehen ,nur bleibt bei mir immer noch im Hinterkopf etwas Hoffnung,
wie bei vielen von uns.
Denn einer Sache können sich die erkrankten sicher sein,das ihr Partner,die diesen Weg mit ihnen gehen, sie wirklich lieben!
Aber vielleicht ist das ja auch wieder falsch!
Viele,viele Fragen auf die ich keine Antworten habe.
wünsche euch einen schönen Tag !!!
Antworten