Jobwechsel sinnvoll
Verfasst: 12. Aug 2012, 22:40
Hallo zusammen,
war schon länger nicht mehr im Forum. Aktuell gibt es aber etwas das mich beschäftigt - selbst als Gesunder sind die Fragen/Zweifel normal, aber als Depressiver/Dysthymiker fragt man sich noch mehr..
Bisher lief in meinem Leben trotz Krankheit immer alles wie am Schnürchen - Abi, Ausbildung, Studium, Job direkt nach dem Studium und dann der Aufstieg firmenintern nach 1,3 Jahren aufgrund meiner Leistung (mache diese nun auch schon wieder 1,5 Jahre). Seit diesem Aufstieg hatte ich wieder vermehrt psychische Probleme (depressive Phasen), die im Januar in einer richtig schlechten Phase gipfelten und ich die AD wieder erhöht habe sowie eine VT begonnen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht bewusst, wie sehr ich mich unter Druck gesetzt hatte wg. des Aufstiegs und dass ich die Sache gut machen will. Der Druck kam nicht von außen, sondern in erster Linie von mir selbst. In den ersten Therapiestunden habe ich schnell gemerkt, dass ich den Job anstrengend finde und mir gar nicht sicher bin, ob es wirklich das ist, was ich immer wollte. Drumherum ist in der Firma aber alles super - nette Chefin, Kollegen normal (manchmal auch nervig), aber im Großen und Ganzen in Ordnung. Was mir nicht gefiel: Dienstreisen alleine ins Ausland (was z.T. mit Panikattacken verbunden war), Teamwork (ich stehe für die anderen ein und mache es lieber selbst, als was zu sagen, weil ich harmonieliebend bin), schwierige Kunden und externe Kollegen, die undankbar sind. Oft auch das Gefühl, dass ich nicht so hart bin, wie ich es für den Posten sein müsste und mein Selbstwertgefühl stark von außen abhängt. Die Lorbeeren für die Arbeit werden finanziell nicht gewürdigt und nur ab und an von oben in verbaler Form. Es gibt aber auch immer wieder gute Phasen. Es ist wohl weniger der Job selbst, als das Arbeitsklima, was mich motiviert dort zu arbeiten. Zugleich aber immer wieder das Feedback zu erhalten, dass ich einen guten Job mache. Was mich auf Dauer schon frustriert ist das Gehalt, das immer wieder nur auf Nachfrage im Minischritten erhöht wird.
Jetzt habe ich ein externes Jobangebot erhalten (war dort schon mal Praktikantin), das super klingt - ein ganz anderer Bereich, wo ich alleine für einen bestimmten Bereich zuständig bin. Es wäre schon erst einmal eine neue Herausforderung und ich bin mir nicht sicher, ob ich das stemme. Gerade, wo ich zu Beginn des Jahres eine depressive Phase hatte. Vielleicht wäre ich auch gerade deswegen achtsamer mit mir, da ich mich meinem jetzigen Unternehmen enorm verpflichtet fühle, da es ein Familienunternehmen ist, das zu 80% fair und gut zu den Mitarbeitern ist. Sie haben von meiner schlechten Phase wenig mitbekommen, da ich es abends/in meiner Freizeit angegangen habe. Eigentlich fehlt mir da oft die richtige Distanz, da viele Kollegen auch privat Freunde sind.
Es wäre eine große Chance auf einen neuen und wertschätzenden Job und ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, es zu stemmen. Habe Angst, dass die Depris zurückkommen und ich "schlecht" in den neuen Job starten würde und dann der Teufelskreis Jobverlust (was in meinem Leben noch nie passiert ist, sondern nur Horrorvorstellungen sind) etc. beginnt, weil ich mich überschätzt habe...
Habt ihr Erfahrungen mit Veränderungen trotz Depris und dass sie gut gegangen sind?
Vielen Dank
Tesora
war schon länger nicht mehr im Forum. Aktuell gibt es aber etwas das mich beschäftigt - selbst als Gesunder sind die Fragen/Zweifel normal, aber als Depressiver/Dysthymiker fragt man sich noch mehr..
Bisher lief in meinem Leben trotz Krankheit immer alles wie am Schnürchen - Abi, Ausbildung, Studium, Job direkt nach dem Studium und dann der Aufstieg firmenintern nach 1,3 Jahren aufgrund meiner Leistung (mache diese nun auch schon wieder 1,5 Jahre). Seit diesem Aufstieg hatte ich wieder vermehrt psychische Probleme (depressive Phasen), die im Januar in einer richtig schlechten Phase gipfelten und ich die AD wieder erhöht habe sowie eine VT begonnen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht bewusst, wie sehr ich mich unter Druck gesetzt hatte wg. des Aufstiegs und dass ich die Sache gut machen will. Der Druck kam nicht von außen, sondern in erster Linie von mir selbst. In den ersten Therapiestunden habe ich schnell gemerkt, dass ich den Job anstrengend finde und mir gar nicht sicher bin, ob es wirklich das ist, was ich immer wollte. Drumherum ist in der Firma aber alles super - nette Chefin, Kollegen normal (manchmal auch nervig), aber im Großen und Ganzen in Ordnung. Was mir nicht gefiel: Dienstreisen alleine ins Ausland (was z.T. mit Panikattacken verbunden war), Teamwork (ich stehe für die anderen ein und mache es lieber selbst, als was zu sagen, weil ich harmonieliebend bin), schwierige Kunden und externe Kollegen, die undankbar sind. Oft auch das Gefühl, dass ich nicht so hart bin, wie ich es für den Posten sein müsste und mein Selbstwertgefühl stark von außen abhängt. Die Lorbeeren für die Arbeit werden finanziell nicht gewürdigt und nur ab und an von oben in verbaler Form. Es gibt aber auch immer wieder gute Phasen. Es ist wohl weniger der Job selbst, als das Arbeitsklima, was mich motiviert dort zu arbeiten. Zugleich aber immer wieder das Feedback zu erhalten, dass ich einen guten Job mache. Was mich auf Dauer schon frustriert ist das Gehalt, das immer wieder nur auf Nachfrage im Minischritten erhöht wird.
Jetzt habe ich ein externes Jobangebot erhalten (war dort schon mal Praktikantin), das super klingt - ein ganz anderer Bereich, wo ich alleine für einen bestimmten Bereich zuständig bin. Es wäre schon erst einmal eine neue Herausforderung und ich bin mir nicht sicher, ob ich das stemme. Gerade, wo ich zu Beginn des Jahres eine depressive Phase hatte. Vielleicht wäre ich auch gerade deswegen achtsamer mit mir, da ich mich meinem jetzigen Unternehmen enorm verpflichtet fühle, da es ein Familienunternehmen ist, das zu 80% fair und gut zu den Mitarbeitern ist. Sie haben von meiner schlechten Phase wenig mitbekommen, da ich es abends/in meiner Freizeit angegangen habe. Eigentlich fehlt mir da oft die richtige Distanz, da viele Kollegen auch privat Freunde sind.
Es wäre eine große Chance auf einen neuen und wertschätzenden Job und ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, es zu stemmen. Habe Angst, dass die Depris zurückkommen und ich "schlecht" in den neuen Job starten würde und dann der Teufelskreis Jobverlust (was in meinem Leben noch nie passiert ist, sondern nur Horrorvorstellungen sind) etc. beginnt, weil ich mich überschätzt habe...
Habt ihr Erfahrungen mit Veränderungen trotz Depris und dass sie gut gegangen sind?
Vielen Dank
Tesora