Wie helfe ich am besten
Verfasst: 26. Jul 2012, 18:05
Hallo zusammnen,
ich bin neu in diesem Forum, habe das Buch Schattendasein intensiv gelesen und darüber den Weg hierin gefunden.
Vieles aus den EInträgen kam mir bekannt vor.
Mein Mann ist, wahrscheinlich schon vor Jahren an einer Depression erkrankt. Zuerst einmal war "lediglich" eine Erschwerung des Zusammenlabens zu spüren. Er wurde immer unzufriedener, aufbrausender, schlecht gelaúnt, zog sich total zurück und konnte nicht mehr auf mich eingehen. Das wechselte mit euphorischen Phasen.Im Jahr 2010 wurde es dann so richtig schlimm, dazu kam ein Früherwachen um 3 Uhr morgens, er zog sich noch mehr zurück und wurde regelrecht agressiv. Ich selber versuchte in der Zeit diese "Launen" irgendwie zu steuern, habe auch oft überlegt ob es an mir läge. Ich habe schlicht und einfach gelitten. Da ich meinte es läge an mir suchte ich mehrere Ärzte auf, auch weil ich an sehr starker (15Tage im Monat) Migräne litt.
Während dieser Zeit habe ich auch viel gelesen und sagte meinem Mann auf den Kopf zu, er habe eine Depression. Ich habe ihn unter Druck gesetzt, dass er zum Arzt gehen soll, da es ansonsten wahrscheinlich keinen Fortbestand unserer Ehe gäbe ( 25 Jahre zusammen!!!) Kurz und gut diese Phase bis ich ihn zum Arzt bekam dauerte nur 1 Monat, er ging zum Hausarzt, bekam ein Antidepressiva, der Termin beim Psychater war leider erst 2 weiter Monate später, aber es kam ja schon Bewegung in die Sache.
Es handelte sich auch tatsächlich um eine Depression. er wird nun seit 11/2 JAhren mit Medikamenten behandelt: im ersten Jahr mit Mirtagamma am Abend, Venlafaxin am Morgen. Das Mirtagamma wurde im Januar abgesetzt, das war nicht gut, das nächste Tief folgt direkt.So wurde dann Venlafaxin erhöt, der Blutdruck stieg. Dazu kam nun ein Medikament zum Blutdruck senken. Im Mai machten wir Urlaub und es waren fast die schlimmsten Wochen unserer Ehe. Er war in so einem tiefen Loch, wollte nur Ruhe und Distanz. Nach dem Urlaub Umstellung von Venlafaxin auf Sertalin Hormosan und das scheint ihm gut zu tun.Der Blutdruck ist auch wieder normal.
Nun meine Fragen:
1.) Zur Zeit kommt er mir fast zu aufgekratzt vor oder bin ich zu sehr im Trott, beobacht zuviel und habe einfach zuviele Ängste. ich habe das Gefühl überhaupt nicht mehr loslassen zu könne, bzw an etwas anderes zu denken.
2.) Der Arzt hat (angeblich) gesagt er brauche keine Therapie machen, kann das denn sein. Ich habe bei meinem Mann immer das Gefühl er kennt kein Maß, er weiß irgendwie nie wann es genug ist, es geht immer noch etwas: Arbeiten, Sport, Aktivitäten.... So nach dem Motto, Ach, geht doch noch. Dazu kommt, dass er fast alles was passiert oder erzählt wird auf sich reflektiert. Das bedeutet: er überlegt ständig (und sagt das dann in Bemerkungen auch)was wäre wenn er das machen oder tun würde. Und er schneidet dann natürlich immer schlechter ab.
Er vergleicht ständig ob andere mehr haben oder bekommen wie er.
Gehört diese Verhalten nicht zu den krankmachenden Reaktionen? Kann er das in einer Therapie nicht lernen zu ändern, bzw. anders an zu gehen, zufriedener zu werden, ausggelichener?
Und vor allem wie kann ich ihn dazu überreden.
Meine Idee war zu einem Arzttermin mit zu gehen.Und das ist dann auch meine 3.Frage.
Bevormunde ich ihn dann zu sehr oder bringt es mir etwas?
Im letzten Monat habe ich versucht eine Therapie zu machen, da ich mich mittlerweile sehr schlecht abgrenzen kann. Obwohl eine große Besserung ( bei ihm)da ist, habe ich das Gefühl: ich bin wesentlich dünnhäutiger, verletzter und empfindlicher geworden. Leider bin ich nicht weiter als die 5 Probestunden gekommen, die Therapeutin meinte, sie verstünde zwar meinen Leidensdruck aber ich sei charakterlich sehr stabil so dass ich keine Therapie brauche.
Ich leide so unter seinem Rückzug, seine schlechte Laune, Gereiztheit und sein ständiges: Sei doch mal still, lass mich doch in Ruhe, usw.wenn er in sein Loch fällt.Dann geht es wieder nach oben und ich geh mit in die Höh. Es ist ein ständiges Auf und Ab.Ist er gut drauf, macht er nun Witzchen die ich wiederum nun aber auch nicht lustig finde,... es ist zum verückt werden.
Wir sprechen viel zusammen und ich bitte ihn immer wieder darum, daran zu denken was wir beide zusammen schon durch gestanden haben und das wir nun sehr vorsichtig miteinander umgehen müssen um gemeinsam seine Erkrankung zu besiegen. Ich will hoffen, dass es uns gelingt. Nur leider meint er ein paar Pillen sind genug, ansonsten müsse man nichts tun um der Erkrankung bei zukommen. Und das ist emien 4. Frage: stimmt das??
Ich freue mich auf Eure Antworten
Crosswalker
ich bin neu in diesem Forum, habe das Buch Schattendasein intensiv gelesen und darüber den Weg hierin gefunden.
Vieles aus den EInträgen kam mir bekannt vor.
Mein Mann ist, wahrscheinlich schon vor Jahren an einer Depression erkrankt. Zuerst einmal war "lediglich" eine Erschwerung des Zusammenlabens zu spüren. Er wurde immer unzufriedener, aufbrausender, schlecht gelaúnt, zog sich total zurück und konnte nicht mehr auf mich eingehen. Das wechselte mit euphorischen Phasen.Im Jahr 2010 wurde es dann so richtig schlimm, dazu kam ein Früherwachen um 3 Uhr morgens, er zog sich noch mehr zurück und wurde regelrecht agressiv. Ich selber versuchte in der Zeit diese "Launen" irgendwie zu steuern, habe auch oft überlegt ob es an mir läge. Ich habe schlicht und einfach gelitten. Da ich meinte es läge an mir suchte ich mehrere Ärzte auf, auch weil ich an sehr starker (15Tage im Monat) Migräne litt.
Während dieser Zeit habe ich auch viel gelesen und sagte meinem Mann auf den Kopf zu, er habe eine Depression. Ich habe ihn unter Druck gesetzt, dass er zum Arzt gehen soll, da es ansonsten wahrscheinlich keinen Fortbestand unserer Ehe gäbe ( 25 Jahre zusammen!!!) Kurz und gut diese Phase bis ich ihn zum Arzt bekam dauerte nur 1 Monat, er ging zum Hausarzt, bekam ein Antidepressiva, der Termin beim Psychater war leider erst 2 weiter Monate später, aber es kam ja schon Bewegung in die Sache.
Es handelte sich auch tatsächlich um eine Depression. er wird nun seit 11/2 JAhren mit Medikamenten behandelt: im ersten Jahr mit Mirtagamma am Abend, Venlafaxin am Morgen. Das Mirtagamma wurde im Januar abgesetzt, das war nicht gut, das nächste Tief folgt direkt.So wurde dann Venlafaxin erhöt, der Blutdruck stieg. Dazu kam nun ein Medikament zum Blutdruck senken. Im Mai machten wir Urlaub und es waren fast die schlimmsten Wochen unserer Ehe. Er war in so einem tiefen Loch, wollte nur Ruhe und Distanz. Nach dem Urlaub Umstellung von Venlafaxin auf Sertalin Hormosan und das scheint ihm gut zu tun.Der Blutdruck ist auch wieder normal.
Nun meine Fragen:
1.) Zur Zeit kommt er mir fast zu aufgekratzt vor oder bin ich zu sehr im Trott, beobacht zuviel und habe einfach zuviele Ängste. ich habe das Gefühl überhaupt nicht mehr loslassen zu könne, bzw an etwas anderes zu denken.
2.) Der Arzt hat (angeblich) gesagt er brauche keine Therapie machen, kann das denn sein. Ich habe bei meinem Mann immer das Gefühl er kennt kein Maß, er weiß irgendwie nie wann es genug ist, es geht immer noch etwas: Arbeiten, Sport, Aktivitäten.... So nach dem Motto, Ach, geht doch noch. Dazu kommt, dass er fast alles was passiert oder erzählt wird auf sich reflektiert. Das bedeutet: er überlegt ständig (und sagt das dann in Bemerkungen auch)was wäre wenn er das machen oder tun würde. Und er schneidet dann natürlich immer schlechter ab.
Er vergleicht ständig ob andere mehr haben oder bekommen wie er.
Gehört diese Verhalten nicht zu den krankmachenden Reaktionen? Kann er das in einer Therapie nicht lernen zu ändern, bzw. anders an zu gehen, zufriedener zu werden, ausggelichener?
Und vor allem wie kann ich ihn dazu überreden.
Meine Idee war zu einem Arzttermin mit zu gehen.Und das ist dann auch meine 3.Frage.
Bevormunde ich ihn dann zu sehr oder bringt es mir etwas?
Im letzten Monat habe ich versucht eine Therapie zu machen, da ich mich mittlerweile sehr schlecht abgrenzen kann. Obwohl eine große Besserung ( bei ihm)da ist, habe ich das Gefühl: ich bin wesentlich dünnhäutiger, verletzter und empfindlicher geworden. Leider bin ich nicht weiter als die 5 Probestunden gekommen, die Therapeutin meinte, sie verstünde zwar meinen Leidensdruck aber ich sei charakterlich sehr stabil so dass ich keine Therapie brauche.
Ich leide so unter seinem Rückzug, seine schlechte Laune, Gereiztheit und sein ständiges: Sei doch mal still, lass mich doch in Ruhe, usw.wenn er in sein Loch fällt.Dann geht es wieder nach oben und ich geh mit in die Höh. Es ist ein ständiges Auf und Ab.Ist er gut drauf, macht er nun Witzchen die ich wiederum nun aber auch nicht lustig finde,... es ist zum verückt werden.
Wir sprechen viel zusammen und ich bitte ihn immer wieder darum, daran zu denken was wir beide zusammen schon durch gestanden haben und das wir nun sehr vorsichtig miteinander umgehen müssen um gemeinsam seine Erkrankung zu besiegen. Ich will hoffen, dass es uns gelingt. Nur leider meint er ein paar Pillen sind genug, ansonsten müsse man nichts tun um der Erkrankung bei zukommen. Und das ist emien 4. Frage: stimmt das??
Ich freue mich auf Eure Antworten
Crosswalker