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Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 16. Feb 2004, 11:43
von Moritz
Hallo zusammen,
ich habe heute einen recht guten Tag. Mir hat dieses Forum hier, welches ich gestern entdeckt habe echt einen kleinen Aufschwung gegeben. !Ich bin nicht allein mit meiner Krankheit!
Ich wollte mal fragen ob jemand auch dieses getriebene Gefühl oder den Gedanken kennt, dass andere Leute, z.B. auf der Straße oder in der U-Bahn, merken könnten dass mit einem was nicht stimmt, dass man traurig aussieht und ein maskenhaftes Gesicht mit sich rumträgt?
Mich machen diese Gedanken noch unfreier als ich mit meinen anderen Beschwerden eh schon bin.
Grüße Moritzi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 16. Feb 2004, 13:03
von Kes
Hallo Moritz !

Schön, daß Du hergefunden hast.

Gedanken wie "hoffentlich merkt niemand, daß es mir nicht sonderlich gut geht" habe ich auch ständig.
Ich renn auch immer mit einer freundlich blickenden, lächelnden Maske rum.

Aber auf Dauer wird es wahrscheinlich doch zu anstrengend.

Bist Du bereits in ärztlicher Behandlung oder hast Du schon eine Diagnose ?
Das steht mir nämlich noch bevor - ich habe mir für Freitag fest vorgenommen, zum Arzt zu gehen ..... !

Viele liebe Grüße von Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 16. Feb 2004, 15:03
von Moritz
Hallo Kes, freue mich was zu hören.
Ich bin vor vier Jahren das erste mal zum arzt wegen, na ja depression, ich hatte viele beschwerden und nur so eine wage vermutung das es eine depression sein könnte. ich konnte mir das nur sehr schwer eingestehen damals, ich als kerl vielleicht besonders schwer, nun ich habe wie gesagt viel zu lange gewartet bis ich mir echt mal hilfe gesucht habe. diagnose damals eindeutig depression, der arzt brauchte mich nur anzuschauen. mir war es ja eigentlich auch schon klar. ich habe dann immer mehr über meine krankheit erfahren und überall stand dass es eine gut zu behandelnde krankheit wäre, was mir viel hoffnung gemacht hat und mir ging es dann auch nachdem das erste medi nicht recht gegriffen hat nach dem zweiten recht schnell besser. hart war die zeit bis es soweit war. als ich meinem arzt erzählt habe, dass ich schon davor depressive phasen hatte hat er mich an einen verhaltenstherapeuten überwiesen mit dem ich auch gut arbeiten konnte.
Ich sollte dir vielleicht auch noch sagen, dass es,vielleicht ja nur bei meiner art der depression, sehr wichtig ist die medis über einen längeren zeitraum zu nehmen. auch damit hatte ich große schwierigkeiten, überhaupt damit medis zu nehmen. ich habe sie deswegen zweimal abgesetzt nachdem es mir wieder besser ging. -->Rückfall.schwer.
soweit mal.
ich wünsche dir viel mut dabei dich zu überwinden und zum arzt zu gehen.
Moritz

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 16. Feb 2004, 20:28
von Lisetta
Hallo Moritz, hallo Kes,

Dieses Gefühl hatte ich auch ganz ausgeprägt und es überfällt mich auch heute hin und wieder. Meistens ist es mir aber egal, was die Leute in der U-Bahn, Straßenbahn usw. denken. (Nun ja, aus Angstgründen vermeide ich solche Fahrten von vornherein...) Schließlich muss ich die Leute ja nie wiedersehen und sie mich auch nicht. Dann können sie von mir aus denken, was sie wollen. Ich habe auch letztes Jahr ein paar Monate in Afrika verbracht. Dort wurde ich (nicht nur weiß, sondern auch noch Frau, blond und groß) von allen Ecken und Enden angestarrt und gemustert. Ich musste mich wohl oder übel daran gewöhnen und das hilft mir auch jetzt.
Anders sieht das bei Menschen aus, die mich kennen. Da will ich das dann doch lieber verbergen, um mich nicht ständig erklären zu müssen. Es ist ja auch so schwierig für Außenstehende, damit umzugehen.

Ich wünsche euch eine gute Nacht.

Lisetta

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 02:53
von knubbeluschi
Hallo ihr alle

Ich habe das Gefühl auch schon kennen gelernt. Dann mag man am liebsten gar nicht aus dem Haus gehen.
Aber wenn ihr mal ernsthaft drüber nachdenkt, ist das völliger Quatsch.
Punkt 1.) Die Welt ist doch schon so anonym und desinteressiert, das fällt doch gar niemanden auf!!!
Punkt 2.) Wenn euch jemanden auf eure rote Nase ansprechen würde, würdet ihr ganz selbstverständlich sagen, ich habe eine Grippe.
Punkt 3.) Wenn es wirklich mal jemandem auffällt (kann eigentlich nur ein Bekannter sein) warum kann man dann nicht genauso selbstverständlich sagen, ich habe eine Depression???

Schließlich hat ja auch niemand ein Problem, mit einem Gipsbein über die Straße zu humpeln und das sehen meistens sogar die Ignoranten.

Denkt mal drüber nach

Liebe Grüße
Uschi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 07:47
von Moritz
Hallo ihr drei, besser gesagt schönen guten morgen .... ich kann nämlich wie gestern schon mit meiner Freundin zusammen aufstehen die zur Arbeit muß, was ich nun schon eine ganze Weile nicht mehr konnte.
Tut mir gut zu hören, dass es euch auch ähnlich geht mit diesen Gedanken.
Hallo Uschi,
Ich finde den Vergleich mit einem Gipsbein oder eben einer körperlichen Krankheit gut, auch wenn ich mir selbst gegenüber da noch oft Schwierigkeiten habe. Ich finde den Vergleich mit Krebs jedoch viel angemessener. Die Sterberate bei Schweren unbehandelten Depressionen mag vielleicht sogar ähnlich sein. Es ist ein ähnlicher Einschnitt in das LEben der Betroffenen.
Hallo Lisetta,
mit diesem ist mir egal was andere Leute über meine depressiven Symptome sagen habe ich zwar immer noch Schwierigkeiten, was aber die Offenheit Freunden und Angehörigen gegenüber angeht kann ich nur sagen dass es meinen Freunden, die ja oft merken dass mir mir was nicht stimmt, leichter macht damit umzugehen. Meine Beziehungen zu Menschen haben sich dadurch fast sogar verbessert, weil ich sie als ehrlicher empfinde. War aber ein weiter Weg dort hin und ich kann das auch nicht mit allen meinen Freunden. Meinen Eltern habe ich damals eine Broschüre über Depression gegeben, die mein Arzt mir mitgegeben hat. Die Leute erwarten oft garnicht von einem dass man Einzelheiten beschreibt. Und wenn? man weiß noch nicht genau wie Depressionen letztendlich entstehen, was man bei einem gebrochenen Bein meist ziemlich genau weiß.
Mit näheren Beschreibungen meiner Gedanken und meiner Unfähigkeit Freude zu empfinden können viele nichts anfangen einfach weil es schwer für nichtbetroffene nachvollziehbar scheint. Na und?
So jetzt aber mal genug.
Einen kraftvollen Tag wünsch ich,
Moritz

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 08:17
von Kes
Guten Morgen !

Es ist schon wahr, was Ihr da alle so geschrieben habt - es sollte einem egal sein, was die anderen Leute denken.
Bei fremden Menschen ist es mir auch fast egal, aber (hallo Lisetta ) bei meiner Verwandtschaft oder Bekanntschaft geb ich immer ein äußeres Bild vor, was mit meinen Gefühlen aber nicht identisch ist.
Warum ich das mache ? - keine Ahnung.
Vielleicht weil es mich selbst anstinkt, wenn ich mit einem traurigen Gesicht rumlaufe.
Den Vergleich Gipsbein-Depression nimmt man gerne. Ich seh es genau so.
Aber das es ist ja das Dumme an dieser Krankheit - man sieht eben nichts und die wenigsten können begreifen, daß es auch seelische Krankheiten gibt.
In unserer Gesellschaft ist es leider so, daß diese nicht ernst genug genommen werden.
Es sei denn, es passiert etwas Schlimmes.
Dann sind sie alle gescheit, hellwach und bedauern, nichts gemerkt zu haben, obwohl es bei manchen offensichtlich ist, daß sie krank sind.
Und das mit dem offen zugeben, daß man Depressionen hat ist bei mir auch so ein Ding.
Ich bin so erzogen worden, daß ich viel ausgehalten habe. Mal mit derben Bauchschmerzen nicht in die Schule gehen müssen - oh nein; das gab es nicht.
Tolles Kopfweh mit Schnupfennase und Husten gehabt und eine Entschuldigung von den Eltern für die Schule bekommen wollen - auch Fehlanzeige.
Und das steckt eben noch gewaltig in mir, obwohl ich eine tolle Kindheit hatte.
Aber irgendwie werd ich's schon gebacken bekommen.

Viele liebe Grüße von Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 11:06
von Lisetta
Hallo an alle

ich glaube, die Punkte, die du, Uschi, ansprichst, besonders der 3., sind genau das Problem. Warum sagt man nicht einfach, man habe eine Depression?
Depression ist eben doch kein Gipsbein, nicht nur, weil man sie nicht sehen kann. Sie hat so viel mit dem Gefühl der Wertlosigkeit und dem Versagen zu tun, zumindest im Selbstbild der Depressiven. (Das wage ich jetzt mal, so pauschal hier hinzustellen.) Es ist ein Eingeständnis von Schwäche, depressiv zu sein und das auch noch anderen mitzuteilen. Das finde ich sehr schwer. Dazu kommen unweigerlich die Schuldgefühle: Bin ich nicht selbst Schuld daran, dass es mir so schlecht geht? Tue ich vielleicht nur so, ich meine, wälze ich mich in Selbstmitleid und müsste mich eigentlich nur ein bisschen zusammenreißen? Ich fürchte immer, die anderen denken ebenso wie ich und dann sollen sie lieber nicht wissen, was mit mir los ist. Denn - leider! - lebe ich durch die Bestätigung von außen; selbst kann ich mir keine geben. Gerade bei Bekannten, also nicht Freunden, habe ich das Gefühl, ich müsse das Bild, was sie von mir haben aufrecht erhalten. Ich möchte ja nicht, dass das ganze Kollegium z. B. nicht nur denkt, sondern auch noch weiß, dass ich ein Versager bin. Mir ist bewusst, dass diese Gedanken destruktiv sind, aber sie sind da.
Tja, und da mir meine Ärztin nicht wirklich glaubt, verstärken die sich auch noch. Nach zehn Minuten Gespräch kann sie eigentlich auch noch nicht wissen, wie es wirklich in mir aussieht und dass meine Stimmung nur zu einem winzig kleinen Teil vom Wetter abhängt, wie sie es vermutete/behauptete. Manchmal frage ich mich, ob ich erst komplett zusammenbrechen muss, bevor ich ernst genommen werde.
An einem gebrochenen Bein, ist man ja meistens nicht selbst Schuld. Und wenn doch - na ja, eben ungeschickt gewesen oder nicht aufgepasst. Kann eben mal passieren und ist auch bald wieder vorbei. Eine Depression passiert nicht so eben mal... und bald vorbei ist sie auch nicht.
Vermutlich würde man auch nicht einfach sagen: Ich habe Krebs. Oder AIDS. Vielleicht weil diese Worte mit so vielen Emotionen behaftet sind. Ich weiß es auch nicht.

Danke für deine Wünsche, Moritz. Kraft habe ich heute nicht, aber vielleicht schaffe ich es, wenigstens nicht den ganzen Tag in Tränen aufgelöst in einer Ecke zu liegen.
Schließlich möchte ich heute Therapeuten anrufen, um einen Therapieplatz zu bekommen.

Und, Kes, "Aber irgendwie werd ich's schon gebacken bekommen.". Ja, das hoffe ich auch. Ich fürchte nur, dass "irgendwie" nicht ausreicht. Ich kann mich nicht so genau erinnern: Bist du in Behandlung?

Liebe Grüße an euch

Lisetta

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 11:22
von Kes
Liebe Lisetta !

Du hast alles voll auf den Punkt gebracht !!!

Man selber denkt immer nur "Reiß dich doch mal zusammen", "selbst schuld", "ich bade doch im Selbstmitleid" und so weiter.
Genau das ist das Problem - dann auch noch vor anderen zugeben, daß man ein "Versager" ist und man sein Leben ohne Hilfe nicht gebacken bekommt. Daß das die Krankheit ist sieht man ja nicht ein.

Liebe Lisetta - ich schicke Dir ein Bündel voller Kraft für heute und daß Du Deine Telefonate machen kannst.

Du bist schon einen Schritt weiter wie ich - ich gehe erst am Freitag zum Arzt und muß dann sehen, was ich tun kann !

Also dann - fang's Bündel auf und schreibe hier, wenn Dir danach ist, denn mir hilft es auch !

Viele liebe Grüße von Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 13:08
von Lisetta
Danke, Kes,

für die Bestätigung. Hat gut getan .

Ich habe es geschafft, anzurufen. Der Termin ist allerdings erst Mitte April und ich bin ziemlich verzweifelt. Ich habe das Gefühl, bis dahin ist alles kaputt - meine Beziehung, mein Umfeld, ich... Bisher habe ich mich allerdings auch durch 's Leben gehangelt und es muss einfach bis dahin auch wieder gehen. Vielleicht zeigt ja das Johanniskraut doch mal irgendwann eine Wirkung. Im Moment geht's mir nur einfach überhaupt nicht gut. Morgen fahre ich auch noch zu einer Tagung, die bis Samstag geht. Die habe ich mir zwar selbst ausgesucht, aber das war noch zu besseren Zeiten. Am liebsten würde ich wieder absagen, aber das traue ich mich auch nicht so recht. "Wieder mal versagt", sage ich mir selbst und "Was werden die anderen von mir denken? Wie soll ich es ihnen erklären?" Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären.

Danke für dein Kraftbündel. Ich hab's aufgefangen und versuche, mich jetzt damit auf den Weg zur Bibliothek zu machen.

Dir wünsche ich für deinen Arzttermin am Freitag ebenfalls viel Kraft und vor allem Durchhaltevermögen. Nicht, dass du vorher wieder sagst, dass du's vielleicht doch ohne Hilfe hinkriegst und dann nicht gehst!

Lisetta

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 13:12
von knubbeluschi
Hallo ihr Lieben

O.K. der Vergleich mit Krebs ist besser. als der Vergleich mit dem Gipsbein.
Beide Krankheiten sind "unsichtbar". Wenn euch ein fremder Mensch auf der Straße begegnet, könnt ihr weder sehen, daß er Krabs hat, noch daß er depressiv ist. Wenn es jemand merkt, dann nur aus dem persönlichen Umfeld.

Niemand kann etwas dafür, wenn er Krebs bekommt. Und niemand kann etwas dafür, wenn er eine Depression bekommt. Ich weiß, daß man sich als Versager fühlt. Das liegt an der Krankheit. Trotzdem ist es eine Tatsache, daß man nicht "schuld" daran ist.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß "normale" (gesunde) Leute viel besser mit so einem unverständlichen Zustand umgehen können, wenn sie einen Namen (Depression) dafür bekommen. Die Leute, die sich für einen interessieren, informieren sich dann schon ganz alleine, was das genau ist und was das mit einem macht. Und es nimmt einem eine Menge Druck. Man muß nicht ständig erklären, warum man eine Verabredung nicht eingehalten hat, warum man bestimmte Arbeiten nicht erledigt hat oder warum man nicht gerade der Strahlemann ist.

Ich weiß, man schämt sich schrecklich, man hat Angst, als "verrückt" abgestempelt zu werden. Aber ich habe mit outing nur gute Erfahrungen gemacht.

Es fällt dann auch viel leichter, eine Freundin zu bitten, einen zum Arzt oder zum Therapeuten zu bringen, wenn man zu große Panik davor hat.

Also outet euch!!!


Liebe Grüße

Uschi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 13:32
von Kes
Hallo Lisetta !

Bis April ist es wirklich noch ein Stück hin, aber Du hast doch das Forum hier.
Da kannst Du schreiben, wann immer Du offene Ohren brauchst (Schreiben - offene Ohren; ein Deutsch von mir )
Es ist immer jemand hier.
Kennst Du bereits Personen, die mit Dir auf dieser Tagung sind oder bist Du dort erst einmal allein ?

Ich habe vorhin mit einer Bekannten telefoniert. Sie fragte mich auch, wie es mir geht; ohne zu wissen was derzeit mit mir los ist. Ich sagte natürlich "ah ja - ganz gut".
Sie meinte darauf nur, daß seelischer Druck nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte (bei mir ist es auf Arbeit derzeit auch nicht gerade einfach und sie weiß vom Arbeitsärger).

Vielleicht müssen wir gar nicht erklären, warum, wieso, weshalb wir im Moment so sind !
Es wäre ja durchaus möglich, daß wir uns zu viele Gedanken um die Erklärung machen und die Menschen um uns rum viel mehr Verständnis haben wie wir uns denken.

Ich hoffe, daß Dir meine Worte wenigstens etwas helfen konnten.

Viel Energie für die Tagung

DU SCHAFFST DAS - ES KOMMEN AUCH WIEDER BESSERE ZEITEN !!!!!!

Viele liebe Grüße

Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 17. Feb 2004, 23:23
von Moritz
Hallo,
ich schau nun heute abend nochmal rein, nachdem ich jede menge mails hatte. mein tag war recht gut heute. ich konnte bei lidl einkaufen gehen, obwohl mir da oft noch mulmig ist. Ich versuche jeden Tag mehr auszuprobieren und vor allem dabei auf mein gefühl zu achten. nicht zuviel auf einmal udn so, ist neu für mich, da ich sonst echt dazu neige mich chronisch zu überfordern, was dann nun schon des öfteren in die depression gefüht hat. manchmal hasse ich es, dass ich diese krankheit habe. ich bin nun schon seit über einem jahr krank, allerdings scheint es nun doch mal am abklingen zu sein.
Jede deression geht irgendwann mal vorbei. manchmal denke ich das es ein fluch ist so eine krankheit zu haben. ich mußte mein studium abbrechen, vielleicht ja nur unterbrechen *hoffnung schöpf* . aber wenn ich dann positiver versuche darüber nachzudenken fällt mir ehrlich auch auf, dass ich seit ich mich geoutet habe viele neue gute erfahrungen gemacht habe und nach jeder depression (ich mache das nicht zum ersten mal durch) mein leben eigentlich reicher war. man muß allerdings echt von ganz vorne anfangen. fast als ob man aufs neue laufen lernen müsste (womit wir wieder mal bei dem gipsbein wären ...)
ich fange seit ein paar tagen wieder an hoffnung zu schöpfen und auf die meinung anderer immer mehr zu scheissen
ich habe gesehen dass es euch mit diesen ewigen schuldgefühlen und der grüberlei in der vergangenheit ähnlich geht (hallo lisetta._:-) ), dazu noch die antriebslosigkeit und die ängste ... ist das nicht toll ... was für ein glück ... *abschweif* ...NEIN.
wichtig ist was dagegen zu tun. und ich denke das tun wir alle, sonst würden wir uns hier nicht treffen, oder?
also wünsche euch mal gute erfahrungen beim arzt, oder beim warten auf therapieplatz, bei der tagung am wochenende...
gudsnächdle
Moritzi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 19. Feb 2004, 22:00
von Moritz
Hallo Lisetta,
ich habe mir das oben nochmals durchgelesen und eine stimme in mir fragt mich warum niemand auf das was ich geschrieben habe antworten konnte. liegt das an mir? (ich frage mich sowas schon ganz automatisch)
Lisetta ich wollte dich mal fragen warum du nicht zu einem anderen arzt gehst, wenn du dich von deinem nicht ernst genommen fühlst?
,,,
mir fällt sonst heute nicht viel ein. war kein guter tag heute. im zug vorher waren lauter besonders lustige leute. ich habe versucht an euch zu denken (klingt sicher komisch) und bin mit meinen kopfhörern im ohr dagesessen, habe versucht mich zu entspannen und nicht zu viel zu denken. immer wenn ich mir das vornehme fangen die gedanken schon an sich zu verselbstständigen... irgendwann hab ích dann nur noch auf den boden geschaut. ich kann mich nicht besonders gut abgrenzen befürchte ich.
immerhin bin ich mit dem zug gefahren. das hätte ich vor ein paar tagen noch nicht gekonnt.
Wünsche ne angenehme Nacht.
Moritz

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 12:16
von Lisetta
Lieber Moritz,

ich weiß nicht ganz genau, was du meinst, aber ich vermute, du sprichst von deinem letzten Eintrag. Nein, es liegt nicht an dir - und während ich das überzeugt von mir gebe, weiß ich doch, dass ich ganz genauso denke, wenn es mich betrifft. "Warum antwortet keiner? Habe ich etwas falsch gemacht? Niemand interessiert sich für das, was ich schreibe, ich bin unfähig, wertlos, zu nichts zu gebrauchen..." Ich bin mir sicher, du kennst diese Spirale. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir erzähle, warum von mir keine Antwort kam.
Ihr hattet mir viel Glück für die Tagung gewünscht - und ich habe meine Teilnahme abgesagt. Ich fühlte mich beschämt und hatte das Gefühl, alle enttäuscht zu haben. Noch nie habe ich so etwas gemacht. So kennt mich keiner und vielleicht fällt es mir und den Menschen, die mich kennen, deshalb so schwer, damit umzugehen. Ich habe zum Beispiel letztes Wochenende in einem Anfall von ...Mitteilungswahn oder so einigen Freunden in Briefen geschrieben, was mit mir los ist. (Sie wohnen weiter entfernt von mir und telefonieren kann ich im Moment gar nicht.) Bis auf einer hat niemand geantwortet... Ich bin enttäuscht, traurig, einsam, zweifle massiv an mir selbst. Aber ich schweife ab.
Allein der Gedanke daran, etwa drei Stunden mit dem Zug fahren zu müssen, hat mir viel Angst gemacht. Dann hätte ich dort die ganze Zeit eine Maske tragen müssen, mich konzentrieren müssen auf Dinge, die mich zwar sonst sehr, zur Zeit aber überhaupt nicht interessieren, mit vielen fremden Menschen zusammen sein müssen... Ich hatte das Gefühl, dass ich das überhaupt nicht schaffen kann. Das mir und anderen einzugestehen fiel mir sehr schwer, weil diese kleine Stimme in meinem Ohr immerzu "Versager!" geschrieen hat. Ich hatte so viel mit mir selbst zu tun, dass ich nicht schreiben konnte. Ich habe immer gelesen, aber ich konnte mich kaum konzentrieren. Zu den Texten fällt mir dann immer auch ganz viel ein, so dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Es ist auch noch ganz tief in mir drin, dass das, was ich schreibe, perfekt sein muss. Und wenn ich glaube, das nicht zu können, dann lasse ich es meistens. Außerdem habe ich so ein schlechtes Gefühl, weil ich eigentlich ganz viele andere Dinge erledigen müsste, aber nicht kann. Ich bin Referendarin und habe gerade Ferien, aber nächste Woche geht die Schule wieder los und ich hätte noch so viel vorzubereiten. Es macht mich fertig, dass ich das nicht kann.
All das zusammen hat dazu geführt, dass ich nicht geantwortet habe. Vielleicht hilft dir das ein wenig.
Ich neige auch dazu, viel zu viel zu machen und bisher habe ich es ja auch immer geschafft. Den Preis dafür sehe ich jetzt. Er ist ganz schön hoch. Es ist schön, dass du es schaffst, jeden Tag immer etwas mehr zu tun und trotzdem auf dein Gefühl zu hören. Das ist sicher sehr schwer, oder? Zug zu fahren finde ich persönlich eine große Leistung! Und einkaufen zu gehen sowieso.

Ich habe keinen Mut, keine Kraft, um zu einem anderen Arzt zu gehen. Denn insgeheim habe ich Angst, dass er Recht hat und ich eigentlich gar nicht krank bin und mich nur hineinsteigere. Ich werde warten bis zu meinem nächsten Termin und hoffe derweil, dass ich die Schulwochen bis zu den nächsten Ferien unbeschadet überstehe. Aber ich muss zugeben, dass ich ganz große Angst davor habe, weil ich mich nicht belastbar fühle. Und das Schulleben empfinde ich - jedenfalls dort, wo ich bin - als äußerst belastend.

Ich hoffe, dass dein Tag heute besser war. Bist du wieder Zug gefahren? Erzähle davon, wenn du magst.

Lisetta

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 12:35
von Lisetta
Liebe Kes,

du hast's sicher schon gelesen: Ich bin nicht zur Tagung gefahren. Nun sitze ich zu Hause, fühle mich zwar sicherer, komme aber zu nichts.
In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass du dir über deine Stimmungsschwankungen Gedanken machst. Ich weiß auch nicht, bis "wohin" die noch normal sind. Aber egal. Es belastet dich und du wirst dir vielleicht ewig den Kopf darüber zerbrechen und doch keine Lösung finden. Aber ein kompetenter Professioneller könnte dir dabei helfen, deine Stimmungen einzuordnen. Zugegebenermaßen ist es nicht so einfach, so einen zu finden, aber versuche es.

Ich denke schon, dass die Menschen um uns herum Verständnis dafür haben, wenn es einem schlecht geht. Das passiert ja jedem hin und wieder. Ich befürchte nur, das hört oft dann auf, wenn dieses "Schlechtgehen" zu lange dauert, zu einer Krankheit wird und die äußeren sichtbaren Bedingungen das nicht unbedingt rechtfertigen. Unsere Mitmenschen können uns häufig nicht aus dem Loch herausholen und sind dann vielleicht frustriert, denken, wir wollen uns gar nicht helfen lassen. Das habe ich oft gehört - heute weiß ich, dass es nicht am Nichtwollen, sondern am Nichtkönnen liegt. Ich finde, man kann ihnen das noch nicht einmal übel nehmen.
Bei ein paar Freunden habe ich mich ja "geoutet". Es ist nur eine Rückmeldung gekommen, aber die war sehr schön. Es ist gut zu wissen, dass man nicht ganz allein ist. Man muss es dann nur noch glauben.

Lass mich wissen, wie es dir geht.

Lisetta

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 13:21
von Kes
Liebe Lisetta !

Vielen Dank für Deine Zeilen.
Ich gehe heute noch zum Arzt - wenn ich auch allein bei dem Gedanken schon Herzrasen bekomme.
Aber ich will doch wieder ein normales Leben haben - so wie ich es von "vorher" kenne.
Meine Stimmungsschwankungen sind schon extrem in letzter Zeit. Wie gesagt fängt dabei mein Mann vieles ab.
Er merkt zwar, daß mit mir etwas nicht stimmt, aber er ist sicher mit seinen Gedanken dazu überfordert.
Da es bei mir auf Arbeit derzeit ganz schlecht aussieht (Mobbing und derbe Intrigen), sagte ich ihm, daß ich zum Arzt gehe, weil ich nicht mehr kann.
Mein Mann fragte nur, was ich denn dann nächste Woche hätte !

Aber das ist mir im Moment egal - wenn ich heute nach Hause komme werd ich mir schon zu helfen wissen.

Ich melde mich heute abend wieder und hoffe, daß Dir Dein Tag doch auch noch etwas Gutes bringt.

Viele liebe Grüße Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 13:29
von Kes
Lieber Moritz !!!

Nicht daß Du glaubst, es denkt keiner an Dich !

Mir geht es aber auch manchmal wie Lisetta; da weiß ich einfach nichts zu antworten.
Und eh ich da irgendwas von mir gebe, laß ich es ganz.
Daß Du an "uns" denkst, klingt nicht komisch.
(Soll ich Dir mal was sagen ?! - Ich mach das manchmal auch ! ).
Man weiß eben, daß es jemanden gibt, der weiß, wie man sich fühlt und der da ist.
Und daß das nur das "www" ist spielt doch dabei keine Rolle.

Ich hoffe, daß Dein Tag heute besser ist wie der Gestrige.
Meiner ist im Moment so la-la, aber das kann sich ja noch ändern - in welche Richtung auch immer.

Viele liebe Grüße Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 14:39
von Moritz
Hallo Lisetta,
danke dir für die worte, die du geschrieben hast. ich bin denke ich schon so weit (nach monaten therapie), dass ich nicht alles was passiert auf mich und mein "versagen" oder meine unfähigkeit zurückführe, aber immer wieder wenn ich in mich höre ist da doch noch viel von diesen gedanken und stimmungen da.
Wie lange hast du denn schon depressive beschwerden?
mal ehrlich bei dem was du so schreibst finde ich es eigentlich denke ich ganz gut dass du mal nicht zu der tagung gefahren bist.jedenfalls für mich kein grund sich als versager zu fühlen. mit depressionen kann man oft nicht anders. für dich sind andere dinge gerade wichtiger!! mal schwach zu sein ist doch garnicht soo schwer, auch wenn da oft schuldgefühle damit verbunden sind.
Ich hoffe für dich dass du das mit der schule wieder auf die reihe bekommst. ich persönlich könnte mir das für mich gerade nicht vorstellen.
das ich es schaffe auf mein gefühl zu hören in den letzten tagen ist denke ich richtig, ABER ... ich habe momentan auch keine beruflichen verpflichtungen mehr, die auf mir lasten und kann mich ganz auf mich selbst konzentrieren.
Ich bin nun schon recht lange krank und habe den weg hierher leider erst sehr spät gefunden. momentan bin ich in einer phase in meiner therapie in der ich denke: endlich bewegt sich mal was. ich habe auch vor ein paar tagen den arzt gewechselt und mir ein neues ad verschreiben lassen. fluctin.
ich kann dir echt nur zuraten dir einen anderen arzt zu suchen. du brauchst deinem bisherigen ja nichts davon zu erzählen, wenn du eventuell denkst er könnte das persönlich nehmen oder so. was hast du denn zu verlieren??
schönen tag noch du.
Moritzi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 14:50
von Moritz
Hallo kessi,
zu was für einem arzt gehst du denn heute? Ich frage dass weil viele niedergelassenen hausäzte denke ich eigentlich viel zu wenig über unsere krankheit wissen und denke du solltest, was auch immer der dir dann erzählt hat, das vielleicht, wenn du damit unzufrieden bist von einem anderen, vielleicht einem facharzt "überprüfen" lassen. ich bin wie gesagt vor vier jahren das erste mal zu einem arzt weil es mir miserabel ging. im nachhinein war es der einzige richtige schritt den ich damals machen konnte. der hat mir damals ein medikament gegeben und flapsig gemeint ... in einer woche sind sie wieder der alte. das war sicher viel zu optimistisch, aber es hat mir damals ehrliche hoffning gegeben.
wie gesagt:
es gibt mehr als einen arzt!!
Bis heute abend.
moritzi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 21:01
von Kes
Hallo Lisetta und Moritz !

Wie angekündigt bin ich mal kurz hier.

Aaaalso. Ich nahm heute Nachmittag allen Mut zusammen und war halb sechs bei meiner Hausärztin. Und was soll ich sagen - es hat gar nicht weh getan !
Ich schwankte im Laufe des Tages zwar ziemlich hin und her, ob ein Arztbesuch wirklich nötig ist, aber ich hab mich dann an Eure Worte erinnert - und besonders an Deine, Lisetta.
Das gab mir so sehr Kraft und Mut, daß ich dann gar nicht anders konnte !
Und es war auch gut so.

Ich war die letzte Patientin und meine Ärztin war sehr verständnisvoll.
Mir kamen zwar nicht viele Worte über die Lippen, aber ich hatte ja einen Depri-Test ausgefüllt mitgenommen. So brauchte ich nicht viel zu erklären.
Meine Ärztin meinte, daß ich ihrer Meinung nach unter einer Angststörung leiden würde. Daraus könnte eine Depression entstanden sein, weil ich das eben schon so lange mitschleife. Aber ein Psychologe könnte dies besser klären.
Meine Ärztin sagt, daß ich da allein nicht mehr rauskomme und daß etwas getan werden muß. Ich soll erst einmal ein paar Tage zu hause bleiben.
Am Montag muß ich nochmal zu ihr. Da möchte sie mit mir zusammen einen Vorstellungstermin in einer Tagesklinik ausmachen.
Man bin ich nervös !!!! Ich hätte gedacht, daß ich erstmal nur nächste Woche krank geschrieben werde und evtl. ein Medi bekomme. Aber dann gleich Worte wie "Tagesklinik", "Psychologe", "Therapie" - das war bissel viel auf einmal.
Aber ich bin auch froh drüber, daß ich da jetzt schon stehe.
Bin im Moment ziemlich schlapp von den Erlebnissen, deshalb heute abend nur eine kurze Gastvorstellung.

Wünsche Euch noch einen guten Abend und eine ruhige Nacht.

Bin schon wieder weg !!!! Kes

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 22:14
von Lisetta
Hallo Kes,

nur ganz kurz: Ich freue mich, dass du zum Arzt gegangen bist und es so gut verlaufen ist. Morgen schreibe ich mehr.

Dir nun eine erholsame Nacht.

Dir, Moritz, ebenfalls. Ich hoffe, du kannst morgen wieder mit deiner Freundin aufstehen.

Lisetta

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 20. Feb 2004, 22:24
von Moritz
hi kessi,
du kommst doch wieder??
freut mich zu hören dass du den schritt zum arzt geschafft hast. es kann nun nur besser werden! ich bin jetzt schon stolz auf dich!!!

ich war auch schon in kliniken. als mein therapeut das erste mal angesprochen hat das es wohl das beste wäre in eine klinik zu gehen ist mir schwindelig geworden. ich hatte schon ziemlich lange gebraucht die tatsache das ich eine therapeuten besuche und brauche und medis nehmen muss in mein selbstbild zu integrieren. nun auch noch das.
erzähl dann mal wie es dir da so ergeht.
ich hing nun nach einer echt anstrengenden therapiesitzung heute morgen eigentlich den ganzen tag nur hier rum. habe mir einen neuen monitor gekauft, damit ich euch noch größer und deutlicher sehen (lesen) kann, als kleine belohnung für meinen mut das alles so durchzuziehen.
schönen guten abend ihr beiden.
moritzi

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 21. Feb 2004, 09:22
von Kes
Guten Morgen Ihr 2 !

Hier bin ich doch schon wieder !

Ich bin ja selber stolz auf mich. Aber wie schon gesagt war ich auch erst etwas benommen, als mir die Ärztin sagte, was zu tun wäre. Hui !

Gestern abend fragte noch mein Mann, was ich immer so im Internet mache.
Da ich aufgrund meines Job`s sehr schnell schreibe, klappern nämlich die Tasten seiner neuen Tastatur ganz schön !

Er ist heute früh auf Arbeit und ich wollte ihm gestern abend nicht noch die Ruhe vor seinem heutigen Arbeitstag nehmen, indem ich ihm sage, was mich demnächst so erwartet.
Also hab ich das heute vor mir. Aber ich hab gar keinen Bammel mehr davor.
Es kann ja wirklich nur besser werden.
Heute abend schau ich nochmal rein, war jetzt bloß ersteinmal neugierig.

Ich wollte eigentlich auch nur mal sagen: "Schön, daß es Euch gibt" !!!!

Einen schönen Tag wünscht Euch Kes.

Re: Angst das "andere Leute" merken könnten was mir einem los ist, wer kennt das?

Verfasst: 21. Feb 2004, 23:06
von Lisetta
Hallo Moritz,

viel schreiben kann ich nicht. Es geht mir heute nicht so gut. Ich danke dir aber für das, was du geschrieben hast. Schwach zu sein ist für mich doch noch ganz schwer. Habe ich so gut wie nie gemacht und wenn doch, dann habe ich mich ganz fürchterlich dabei gefühlt - so als ob ich die ganze Welt im Stich lassen würde. In einem Artikel, der vor ein paar Jahren in der GEO erschien, steht der Satz: "Depression ist gekennzeichnet durch zwanghafte Egozentrik." Das passt. Jedenfalls zu mir.
Depressive Beschwerden habe ich schon Jahre, aber das erste Mal so richtig darauf aufmerksam geworden bin ich erst letztes Jahr in Kamerun, als mir alles so schrecklich schwarz und aussichtslos erschien. Eigentlich gab es keinen Grund dafür. Zum Arzt gegangen bin ich erst Anfang diesen Jahres, weil es mir noch schlechter ging. Im Moment schwanke ich zwischen Verzweiflung und einem Gefühl der Gefühllosigkeit. Ich noch ganz durcheinander und verwirrt. Du hast mehr Erfahrung als ich.
Es ist sehr schön, dass sich für dich etwas bewegt. Ich hoffe, dieser "Trend" hält an. Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.

Eine gute Nacht außerdem.

Lisetta