mal provozierend gefragt

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Vaf-2Gal
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mal provozierend gefragt

Beitrag von Vaf-2Gal »

Hallo,

mir brennt grad eine provozierende Frage unter den Nägeln, und jetzt trau ich mich, sie euch mal zu stellen (ich bin Betroffene, keine Angehörige):

Wenn hier im Forum über Nicht-Betroffene gesprochen wird, z.B, verständnislose Kollegen oder Chefs, die nur Druck machen ....dann gehen wir davon aus, dass Menschen auch ganz schön fies und gemein sein können. Nur bei Depressiven - die kriegen plötzlich bei vielen einen "Heiligenschein", d.h. sie sind ganz toll, alles Negative kommt nur durch die Krankheit. Haben Menschen, die depressiv sind, keine schlechten Eigenschaften mehr?

Mich würde eure Meinung dazu interessieren, Bin gespannt auf die Diskussion.

LG
Lächeln
Lilie1981
Beiträge: 230
Registriert: 12. Dez 2011, 22:15

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Lächeln,

sehe ich auch so!

Mit dem "Heiligenschein"...

Jeder der eine Krankheit hat, ist deswegen nicht Fehlerfrei...und ob Depressionen oder nicht- erlauben kann man sich nicht alles und es darf auch ab und zu mal einen Anschiss geben, wenns denn berechtigt ist.


Deshalb lass ich hier auch ab und an mal meine Wut raus...
habe ich auch schon einige male bei meinem Betroffenen!

NUR Verständnissvoll sein....Ähm, boahr, sorry für das Wort... aber das fände ich ekelhaft...heuchlerisch!

Liebe Grüsse
Lilie
Laska
Beiträge: 51
Registriert: 22. Dez 2011, 00:47

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Laska »

Hallo

Bin auch der Meinung man kann nicht alles einfach so auf die Krankheit schieben!!!
Ein Beispiel: mein Vater war früher schon schnell beleidigt und hat es dann an uns ausgelassen. Heute wo er depressiv ist, tut er das auch noch. Weil das eben eine negative Eigenschaft von ihm ist und da haben wir dann auch nicht immer Nachsicht mit ihm.

Bei meinem Freund, der depressiv ist, ist es schwer zu sagen. Aber vieles, was negativ ist lässt sich schon auf die Krankheit zurück führen. Er will mir halt nicht die heile Welt vorspielen, das hat er nämlich früher. Er bekommt seinen Anschiss, wenns mir zu viel wird... meist ist er dann auch verständnisvoll und ich dann wieder für ihn, dann passt es.
Aber eine Sache die er gemacht hat (die ziemlich schlimm ist) lässt sich nicht alleine auf die Krankheit schieben!

Jeder Mensch hat Fehler, ob krank oder gesund.

LG
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von bigappel »

Halli, hallo,

da wollte ich mich doch im Forum ab sofort zurückhalten, aber bei der Fragestellung, geht das wirklich nicht


Ein Thema, das mich innerlich kochen läßt.

Für mich persönlich sind psychisch Kranke genauso wie jeder andere Mensch im Grundsatz:

es gibt Nette, Doofe, Gute .. Schlechte.

Tja, wenn das nicht die Erkrankung wäre

Was ist Krankheit, was ist einfach nur "normales" "boah ist der ätzend"-Teil?

Beispiel:

mein Freund war in der Tagesklinik.

Dort war Mobbing eines der Zentralthemen.
Die bösen, bösen, bösen Kollegen.

Die gibt es, ganz klar!
Und wenn man selber mobbing erlebt hat, verändert das den Menschen sicherlich auch, sicherlich eben nicht nur positiv.

Auch ist triggern bei Erkrankten sicher ein Thema, was ein größeres ist, als bei nicht psychisch Erkrankten.

Aber:

ich habe z.B. selber miterlebt, dass sich (speziell) die Damen in der Tagesklinik meines LG über die böse Welt "draußen" beklagten, über die Kollegen, Nachbarn pp, die schlecht sind und selber hatten sie nichts besseres zu tun, als z.B. sich über "die Neuen" in der Klinik abzulästern, auszugrenzen und z.B. von gemeinsamen, außerklinischen Veranstaltung auszugrenzen; irgendwann habe ich dann mal meinen LG gefragt, ob er das o.k. findet. Ich hätte kotzen können.

Oder das Statement: ich fahre eine Beuele in mein Auto, habe keine Kraft, es in die Werkstatt zu bringen und bestelle mir halt ein Neues. Und weil ich es selber nicht ganz bezahlen kann, macht das halt mein Ehemann, über den ich dann auch noch ablästere.
Hallo????

Fazit: Kein Heiligenschein, sondern kein Unterschied weitgehend diesbezüglich zwischen gesunden und psychisch erkrankten Menschen.

Nur, das wir nicht Erkrankten möglicherweise ein Problem damit haben,psychisch Erkrankte, die zur Diagnose bekanntermaßen stehen in solchen Alltagsdingen zu fragen: Bist Du bescheuert?

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Nic9
Beiträge: 150
Registriert: 27. Okt 2011, 14:07

mal provozierend gefragt

Beitrag von Nic9 »

Hi Lächeln,

eine sehr gute Frage.

Das ist gerade mein Thema.

Ich weiß nicht ob du meinen aktuellen Threat gelesen hast???
Gestern war ich bei meiner Freundin und habe ihr die Story erzählt und auch sein Verhalten mir gegenüber. Er weiß, dass wir dringend reden müssen, lehnt es jetzt aber doch wieder ab.
Meine Freundin, die sehr viel Verständnis für alles aufbringt, meinte nur "Jetzt hör auf, du kannst ihn nicht für alles in Schutz nehmen, Depressionen entschuldigt nicht alles!"

Und das hat mich wachgerüttelt.
Ich habe ja schon lange überlegt, was jetzt womit zusammenhängt, ob Krankheit oder wahrer Charakter???

Naja, dann habe ich angefangen seine Diagnose auseinander zu klamüsern. In dieser Diagnose steht "subjektive Bedrängnis" und "emotionale Beeinträchtigung". Habe dann einen Threat im Forum für Betroffene geöffnet, in dem ich um Erklärung gebeten habe.

Subjektive Bedrängnis bedeutet quasi, dass der Betroffene, sich "einbildet" in die Ecke gedrängt zu werden, obwohl es in Wahrheit nicht so ist.
So, man versetze sich nun in die Lage meines Angehörigen mit dem ich reden will, über eine unangenehme Sache --> er fühlt sich natürlich unter Druck gesetzt (würde ja sogar ein nicht Erkrankter). Ich glaube aber, dass dieser Druck für ihn so groß ist, dass es ihn lähmt und er dann nur noch scheiße reagiert, weil er nicht mehr weiß, wie er aus dieser Situation herauskommen soll.

Und meine Frage, warum er mit einer anderen schlafen kann und nicht mit mir (worum es mir ja nur geht, nicht um die Tatsache an sich, weil wir ja kein Paar sind), hängt diese Situation vielleicht mit "emotionaler Beeinträchtigung" zusammen???

In meinem Fall, bin ich geteilter Meinung.
Auf einer Seite denke ich, dass das schon mit der Depression zusammenhängt. Auf der anderen Seite denke ich, er ist aber auch sehr intelligent und müsste ja wissen, was er tut. Er ist ja schließlich nicht geisteskrank.
Dann stelle ich mir folgende Reaktionskette vor:
Intelligenz = Vernunft --> Vernunft ungleich Emotionen
So! Wenn ich Probleme mit meinen Emotionen habe (psychische Störung des Ganzen), dann funktioniert diese Reaktionskette schonmal nicht rückwärts! Und genau, das ist ja bei den meisten hier das Problem, die Emotionale Bindung, sonst wären wir alle nicht hier und würde uns den Kopf über unsere "Partner" oder "Beziehungen" zerbrechen. - Liebe, Zuwendung, Einfühlvermögen - all diese Gefühle gehören zu den Emotionen. Und womöglich sind dann einige davon in bestimmten Moment nicht existent für den jenigen Depressiven.
Natürlich sind das alles nur Vermutungen...

Dann widerum schafft er es aber seine Kinder ganz vernünftig zu erziehen. Komischer Weise hat er da nicht solche Probleme und kann sich plötzlich zusammenreißen.

Und diese ganzen verschiedenen Verhaltensweisen in jeweils anderen Situationen lassen mich das alles nicht verstehen und so finde ich auch keine Antwort.

Vielleicht liege ich auch total daneben mit allem, ich weiß es nicht, bin ja noch dabei, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.

Versteht ihr mich???

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend.

Glg

Nic
Laska
Beiträge: 51
Registriert: 22. Dez 2011, 00:47

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Laska »

Hey Nic,
ja ich verstehe dich gut!!! Mein Freund hat nämlich auch diese Emotionalen Probleme... er ist halt offen zu mir und sagt es, dass er keine Liebe fühlen kann. Aber nicht nur zu mir, genau so wenig zB zu seiner Schwester.
Eine Sache daran zeigt jedoch, dass irgendwo doch die Liebe (auch wenn sie ungefühlt für den Depressiven bleibt) da sein muss, sonst würde er doch nicht eiwg weiter machen. Jeder "normale" Mensch würde spätestens nach einer Weile die Beziehung beenden, wenn er nichts fühlt. Weil ein normaler Mensch dann nur für dich nichts fühlt und ein Depressiver zu nichts und niemand!

Hab deinen Betrag schon gelesen und wenn du meine Meinung wissen willst?! Er kann es mit dir nicht, weil du ihm zu viel bedeutest, er fühlt sich aber falsch wenn er mit dir schläft. Weil er seine Emotionen nicht empfinden kann, bei anderen macht das nicht, denn da empfindet er tatsächlich nichts. Die sind ihm egal und es ist ja bekanntlich so, dass Depressive sich den Personen entziehen, die ihnen nahe stehen und eine scheinbar nähere Bindung zu Leuten zu lassen, die ihnen ferner sind. Das ist jeden Falls meine Erfahrung. Mein Freund wollte auch manchmal nicht mit mir schlafen, die Begründung: ich tue ihm leid und er will mir nicht vormachen, alles wäre gut.

Hoffe meine Worte helfen dir ein wenig weiter?!

LG
Vaf-2Gal
Beiträge: 134
Registriert: 18. Dez 2011, 12:21

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Vaf-2Gal »

Hallo Nic,

ja, ich habe die erwähnten Beiträge von dir gelesen.

Ich stand in meiner ersten Ehe oft vor einer ähnlichen Frage. Mein damaliger Mann stritt oft ab, bestimmte Dinge getan oder gesagt zu haben. Hintergrund war, dass er eine traumatische Kindheit hatte und quasi das Verdrängen als Überlenbensstrategie gelernt hatte.
Damit hätte ich noch einigermaßen umgehen können. Aber dann stellte ich fest, dass er das auch als Masche benutzte. Wenn ihm etwas unangenehm war, schob er vor, sich nicht zu erinnern, verplapperte sich dann aber manchmal.
Und das fand ich dann echt schwierig, weil ich ja in der einzelnen Situation nie wusste, ob er etwas wirklich nicht mehr weiss oder ob er nur so tut.

Eine weitere Einsicht habe ich aus dieser Ehe mitgenommen: Es kommt nicht nur darauf an, was er tut, sondern auch darauf, was ich mit mir machen lasse - und dafür bin ich verantwortlich!

LG Lächeln
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von heike56 »

Hallo Lächeln,

es gibt ja nicht die Depression. Depression tritt auch öfter in Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen auf.
Menschen mit Depressionen können die ganze Palette an guten und schlechten Eigenschaften besitzen, wie andere Menschen auch.
Selbst wenn man in der Depression ist, sind nach meiner Meinung grenzüberschreitendes oder stark aggressives Verhalten nicht zu entschuldigen. So etwas lässt mich eher an eine gestörte Persönlichkeit denken.

Viele Grüße

Heike 47
Lilie1981
Beiträge: 230
Registriert: 12. Dez 2011, 22:15

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Lilie1981 »

Nic9
Beiträge: 150
Registriert: 27. Okt 2011, 14:07

mal provozierend gefragt

Beitrag von Nic9 »

Hey Lionstar,

danke sehr für deinen Beitrag, das hat mich sehr aufgebaut. Und mir mal wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer gegeben!!!
So habe ich auch schon oft gedacht... wenn ich ihm nicht wichtig wäre, dann würde er mich doch einfach gehen lassen, das kann er aber nicht! Also muss er ja irgendwas fühlen.

Lg

Nic
Nic9
Beiträge: 150
Registriert: 27. Okt 2011, 14:07

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Nic9 »

Hallo Lächeln,

danke dafür, dass du mir die Erfahrung aus deiner Vergangenheit mitgeteilt hast. Das veranschaulicht mir das Ganze sehr gut.

Ja, und genau das ist die Frage, die wir uns stellen!
Ist es die Krankheit oder ist es die "Schonhaltung" der Betroffenen, die sie manchmal einnehmen, wenn sie mitbekommen haben, dass sie es ausnutzen dürfen???
Trotzdem finde ich müssen wir ganz vorsichtig mit solchen Behauptungen sein, ob Krankheit oder ob nicht, denn die falsche Vermutung könnte einen Betroffenen sehr schlimm treffen.

Aber du hast Recht, wir sind selbst verantwortlich für uns.
Deshalb sollten wir wirklich Acht auf uns geben.
Jeder steht sich selbst am nächsten

Glg

Nic
Laska
Beiträge: 51
Registriert: 22. Dez 2011, 00:47

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Laska »

Liebe Nic,
freut mich, dass ich dich aufbauen konnte

Aus meiner Sicht ist es so... es ist dadurch nur leider sehr schwer. Man merkt in dem einen Moment wie viel man dem anderen bedeutet ect. und im nächsten wird man wieder weggeschoben
Und das passt eben nicht zusammen. Deswegen könne wir es so oft nicht verstehen. Mein Freund sagt er versteht es selbst nicht richtig.

GLG
Vaf-2Gal
Beiträge: 134
Registriert: 18. Dez 2011, 12:21

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Vaf-2Gal »

Danke für all die tollen Antworten, die auch meiner Einschätzung als Betroffener entsprechen:
Ja, ich leide an einer Depression, aber damit habe ich keinen Freibrief, mir alles erlauben zu können. Für mich formuliere ich das gerade so: ich schaffe es aufgrund der Depression nicht immer, das Richtige zu tun - aber Böses tun, ist nicht in Ordnung.
Besser kann ich das grad nicht ausdrücken.

Ich hab aber noch ne provozierende Frage:

Kann es sein, dass manche Frauen (seltener auch Männer) sich in Partner mit Depression verlieben, weil sie eben grad nicht fassbar sind - und so eine herrliche Projektionswand abgeben, auf die man alle Wünsche und Träume projezieren kann?

(Ich meine jetzt nicht diejenigen, bei denen in einer bestehenden Partnerschaft einer an Depression erkrankt und sich entsprechend verhält.)

In einer "normalen" Partnerschaft gibt es das in der ersten Verliebtheit ja auch, dass man denkt, der andere hätte ALLE Eigenschaften, die man schon lange gesucht hat. Und dann kommt die Realität und man stellt fest, ob genügend Eigenschaften, Interessen usw. da sind, um eine langfristige Beziehung einzugehen. Wenn man sich in einen depressiven Partner verliebt, kommt diese Phase der Realität nicht - durch den Rückzug kriegt man ja gar nicht mit, wie der andere wirklich ist.
Kann es sein, dass man dann in der Pase der Verliebtheit quasi steckenbleibt? Die Realitätsprüfung ist durch die Krankheit nicht möglich - und dann projeziert man fröhlich weiter?

Wie sehr ihr das?

LG
Lächeln
Nic9
Beiträge: 150
Registriert: 27. Okt 2011, 14:07

mal provozierend gefragt

Beitrag von Nic9 »

Hallo Lächeln,

auch über deine nächste Frage habe ich mir schon Gedanken gemacht.
Du bist wirklich gut mit deinen Fragen.

Es ist oft so, dass man haben will, was man nicht kriegen kann. Das ist natürlich ein gewisser Reiz. Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht???

Ganz ehrlich? So richtig beantworten kann ich dir diese Frage nicht. Ich weiß nicht ob es auch daran liegt, dass er oft unerreichbar ist, mag schon sein. So wird es nicht langweilig.
Aber es ist manchmal auch sehr anstrengend und zermürbend und wenn ich nicht wirklich an ihm als Menschen hängen würde, würde ich mir diesen ganzen Wahnsinn nicht antun.

Was ich sagen kann ist, dass ich definitiv echte Gefühle für ihn habe und dass mich das dazu bringt um ihn zu kämpfen.
Außerdem ist da noch dieses krasse Verbundenheitsgefühl zu ihm, was mich nicht aufgeben lässt.

Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Glg

Nic
Lilie1981
Beiträge: 230
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Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Lächeln,

das ist eine wirklich interessante Frage. Ich denke JA, es ist so. Zumal viele schreiben das die Anfangsphase mit dem Depressiven Partner ganz besonders war, anders und sooo intensiv wie es bei keinem anderen jemals war.

Das lässt uns in dem glauben das es etwas besonderes sein MUSS, das ER es einfach sein MUSS und kein anderer.

Die schlechten zeiten danach, die Phasen wo wir uns im Stich gelassen fühlen, die werden schlicht und einfach ausgeblendet.Genau wie die schlechten Eigenschaften, die nichts mit der erkrankung zu tun haben!

Das ist ein Fehler, meines erachtens!

Liebe Grüsse
Lilie
Laska
Beiträge: 51
Registriert: 22. Dez 2011, 00:47

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Laska »

Hey Leute

hab eben schon einen Text geschrieben... wurde aber nicht geschickt, weil ich ausgeloggt war, jetzt kann ich noch mal, na supi

Also ich kann das was Nic sagt nur unterstreichen!!! Sehe ich genau so. Aber Lilie hat auf jeden Fall auch recht mit dem was sie sagt, trifft bestimmt auf viele zu!

Man muss eben versuchen genau hinzusehen ob es auch Besonderheiten gibt, die nicht auf die Krankheit zurück zuführen sind! Wenns da keine gibt, naja dann ist es wohl nichts so Besonderes
Ich selbst habe ja erst nach 10 Monaten Beziehung wirklich erfahren, dass er ernsthaft depressiv ist!

Kann mal die Beispiele nennen, die bei uns besonders sind, aber nicht auf die Krankheit bezogen sind.

1. Er hat seit dem er Denken kann starke Schlafstörungen, kann nicht einschlafen und schläft wenig. Seit der ersten gemeinsamen Nacht schläft er neben mir wie ein Baby und das gab es bei ihm noch nie, mit niemandem!

2. Seit der "Offenbarung" vor 3 Monaten ist er extrem offen zu mir und macht mir nichts mehr vor, beschönigt nichts. Er hat gesagt so offen und ehrlich war er vorher auch bei keinem Menschen.

3. Ich fühle mich in seiner Nähe einfach zu Hause, was ich vorher in der Form auch noch nie hatte!

4. Wir beide haben uns davor noch nie neben einem anderen Menschen so wohlgefühlt.

Gibt noch paar "Kleinigkeiten", aber das reicht ja jetzt

GLG
Lilie1981
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Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Lionstar,

vieles was du schreibst trifft auch auf mich und ihn zu! Wirklich, das hätte auch von mir kommen können, der Text !

Leider...leider...kann er es nicht zulassen. Er denkt ich wäre in ner Beziehung anders, bzw nicht so locker und würde nicht mit ihm klar kommen und dann wäre alles versaut!!!

Zwingen kann man niemanden...zu seinem Glück!
Es ist traurig zu wissen das es jemanden gibt mit dem man "Eins" ist , aber nie "Eins" sein wird....

Geht jetzt etwas vom Thema ab...aber ich musste einfach nochmal antworten, weil mir das was du schreibst SO bekannt vorkommt !

Liebe Grüsse
Lilie
Laska
Beiträge: 51
Registriert: 22. Dez 2011, 00:47

Re: mal provozierend gefragt

Beitrag von Laska »

Liebe Lilie,
schön, dass ich dir irgendwo aus der Seele sprechen konnte

Tut mir leid für dich, dass du nicht wenigstens mit ihm zusammen bist, so wie ich mit meinem Depressiven. Trotzdem glaube ich, die Unterschiede sind nicht groß, nur dass ich einen Schritt weiter mit ihm bin!

Habe deinen Beitrag für "@Nic" gerade gelesen, auch wenn du von ihr eine Antwort erwartest, werde ich mal etwas dazu sagen, vielleicht hilft es dir.

Also bis gleich in dem anderen Beitrag

Liebe Grüße
Nic9
Beiträge: 150
Registriert: 27. Okt 2011, 14:07

provozierend gefragt

Beitrag von Nic9 »

Hi Lionstar,

bin sehr gespannt auf deine Antwort an Lilie.
Ganz ehrlich einen Rat kann ich ihr nämlich auch nicht geben, weil ich in genau der gleichen Situation stecke. Na gut mit kleinen Unterschieden!!!!

Aber es tut gut von jemandem zu hören, der das was Lilie und ich gerade durchmachen schon hinter sich hat... Egal mit welcher Wendung...positiv oder negativ... beide Erfahrungen sind wichtig zu teilen.

Ich denke, Lilie und ich können das gerade gut gebrauchen!

Werde mich nachher wieder einklinken...

Bis später.

Glg

Nic
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