uff :(

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wiwi
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uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo ihr lieben,
ich bin grad ziemlich im eck.
um mich herum ist alles depressiv und trifft entscheidungen die einfach fatal sind...

meine mutter geht nicht zum arzt obwohl sie dringend müsste und geht auch schon länger nicht ausser haus. sie schaut halb verhungert aus und lässt sich einfach fallen.

mein freund steckt nach wie vor in der tiefsten depression und trifft auch "lustige" entscheidungen mit der begründung er will einfach nicht. z.b. weiter zu einer selbsthilfegruppe gehen. gegen uns hat er sich noch nicht entschieden, aber wäre ihm wohl auch derzeit reichlich egal.
überhaupt sinniert er die meiste zeit darüber nach, ob er bewusst ganz abstürzt oder es jetzt anpackt und versucht da raus zu kommen. und ich denke weil das raus kommen anstrengender ist als das abstürzen, tendiert er eher zum abstürzen.
ich will nur nicht das er abstürzt verdammt.

allen ist mehr oder weniger wurscht wie es mir damit geht. klar ist es nicht mein leben und ich weiß auch das ich wenig bis nix machen kann. und ich weiß das es die depression ist und das eine krankheit ist. trotzdem hilfts grad gar nicht.

aber wie kann man dann überhaupt etwas bewegen, wenn nicht durch den versuch eines gesprächs usw.?? ich hab nicht das gefühl das auch nur einer der beiden da selber momentan raus kommen. wie macht ihr anderen angehörigen das? und wie sehen die betroffenen das? gibt es etwas das euch aufrütteln würde? ich weiß echt manchmal auch nicht mehr weiter.

ich weiß meine antworten eigentlich, aber mir hilft es den frust mal raus zu lassen - sorry.

liebe grüße,
wiwi
Lilie1981
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Re: uff :(

Beitrag von Lilie1981 »

Hallo Wiwi,

ich weiss, es ist ein ganz schlimmes Gefühl wenn man reden kann wie ein Buch und man den Eindruck gewinnt, sein gegenüber benutzt bewusst beide Ohren für den Durchzug! Zum einen Ohr rein, und zum anderen wieder raus!!!!

Das vielen Menschen nicht bewusst ist, das sie damit kostbare Zeit verschwenden, das ärgert einen wirklich!
Ich verstehe dich sehr gut!

Meiner macht auch ganz gern noch Witze drüber...also erst macht er Witze und dann wenn ich mal etwas tiefer bohre, kommt:

Aaach..pfff...Scheissegal!

Was will man da noch sagen???
Oder machen???

Zuschauen und hoffen das es irgendwann richtig extrem ist und die betroffenen es einsehen das Pfff...und Scheissegal einem NICHT HELFEN und NICHTS NÜTZEN!!!

Ich hoffe der Punkt kommt eines tages!

Liebe Grüsse
Lilie
Nic9
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uff :(

Beitrag von Nic9 »

Hallo Wiwi,

willkommen im Club!!!

Ich kann dir nur sagen, ich stehe ungefähr am gleichen Punkt und weiß genauso nicht weiter.

Es ist wirklich zum Haare raufen!

Gemeinsam sind wir stark.

Pass bitte gut auf dich auf und lass dich nicht mit runterziehen, ja?

Glg

Nic
280386
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Re: uff :(

Beitrag von 280386 »

Hi kann dich verstehen, mein Mann leidet auch unter Depressionen, doch er hat zum Glück sich für das kämpfen entschieden auch wenn es jetzt seit 10 jahren ein auf und ab ist. Du musst ihnen klar machen das es einen grund bzw viele gründe zum Kämpfen gibt und das ein total absturz alles schlimmer macht.vllt kann dir ein arzt gespräch mit dem betroffenen helfen (kann ja erstmal auch ein allgemein doc sein, der schon die geschiche vorher kennt) Es ist echt schwer als angehöriger wenn man sieht wie eine deprissive phase verläuft und alles an einem hängen bleibt. wünsche dir viel kraft. Lg
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

danke für eure zeilen...

@sweety: ihm zu zeigen das sich kämpfen lohnt ist grad sehr schwer bis unmöglich...
wie machst du das?

ich hab einen eher harten abend und nacht hinter mir. mein freund hatte einen rückfall gestern (er ist eigentlich trockener alkoholiker):(

ich interpretiere das zwar nicht über, aber das wirft natürlich auch viele gedanken auf über die eigenen grenzen. und viel angst das alles kaputt geht. denn einen "gesunden" weg schlage ich gerne mit ihm ein (das heisst das er nicht wieder anfängt zu trinken, mit der depression kann ich mich arrangieren), aber daneben sitzen und zusehen und ihn eventuell noch stützen beim bewusst abstürzen ... das kann ich nicht befürchte ich

ich habe heute mittag versucht etwas mit ihm zu reden. eher über meine angst und das ich uns nicht verlieren will. das ich den
(einmaligen) rückfall nicht so schlimm finde, je nach dem was er draus macht natürlich. keine ahnung... ich denke es ist nicht viel angekommen bei ihm und er war nicht sehr positiv als ich weg musste... und ich hab angst um ihn und seine entscheidungen...

aber ich befürchte es sind seine... und ich muss schauen ob ich damit klarkomme.
was es nicht leichter macht.

er sagt das er verlustangst hat was uns betrifft aber seine zweite/andere seite alles tut damit der verlust auch eintritt und er sich bestätigt fühlt das eh nix gut geht in seinem leben.

aber was vielleicht einfach mal wichtig ist zu sagen für alle betroffenen: auch wenn ein teil von euch uns "los werden" will macht
man damit nichts gut, wir sind nunmal gefühlsmäßig schon involviert und es bricht uns das herz... da kann man nichts schön reden es wäre
besser so für uns, weil man ist eh nichts wert usw. - wer sagt das und wer entscheidet das was gut ist für uns angehörige???

klar kann man mit logik da nichts erreichen. aber uns zumindest unsere persönliche
wahrheit lassen - siehe oben.

er will mich zwar auch nicht offiziell loswerden, aber wie er sich verhält scheint es ihm auch egal, wenn ich konsequenzen ziehe. ganz so einfach mache ich es ihm allerdings nicht. mal schauen was kommt...

zumindest bin ich jetzt daheim und alles soweit ok wie es eben ok sein kann.

alles liebe für euch
wiwi
280386
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Re: uff :(

Beitrag von 280386 »

Hi, warst du denn schon mal mit ihm bei einem arzt??? Hat seinen Depression was mit seinem alkohol entzug zu tun?? Fehlt ihm vllt der alkohol oder das Gefühl das er hatte wenn er getrunken hat??
Ihm zu zeigen das es sich lohnt zu kämpfen ist schwer, wenn er angst hat dich zu verlieren zeig und sag ihm das du das mit ihm durchstehst aber er muss mit machen sprich zu ärzten gehen evtl in eine klinki oder eine paar theapie damit du verstehen kannst wie er sich fühlt.Aber sag ihm auch das der alkohol vergangenheit ist und auch bleiben muss wenn ihr eine zukunft haben sollt. Habt ihr den Kinder???
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo sweety,
wir kennen uns erst 1 jahr. keine kinder. ich hab ihn trocken kennengelernt.
bestimmt hängt das alles zusammen und das eine macht das andere nicht besser. leider.

ich war noch nicht mit beim arzt, ich denke das ist sein ding ... ich helfe ihm nur termine zu organisieren falls er es nicht schafft.

"Fehlt ihm vllt der alkohol oder das Gefühl das er hatte wenn er getrunken hat??"

ja auf alle fälle. zumindest als er jetzt über eine weile aus dem tief gar nicht mehr rausgekommen ist.

"Aber sag ihm auch das der alkohol vergangenheit ist und auch bleiben muss wenn ihr eine zukunft haben sollt."

so ähnlich habe ich es ihm schon gesagt. derzeit ist auch kein weiterer rückfall in sicht. schauen wir mal ich habe hoffnung, aber bin noch zu vorsichtig mich zu freuen.

alles liebe
wiwi
rosecottage
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Re: uff :(

Beitrag von rosecottage »

Hallo wiwi,

Du schreibst:
"überhaupt sinniert er die meiste zeit darüber nach, ob er bewusst ganz abstürzt oder es jetzt anpackt und versucht da raus zu kommen."

Was heißt abstürzen? Heißt es depressiv zu bleiben, immer weniger Antrieb zu haben, den negativen Gedanken und Gefühlen die Oberhand zu überlassen?
Ich kann mir unter bewusst abstürzen nichts vorstellen... zumindest nicht in Bezug auf die Depression. Etwas anders liegt die Sache beim Alkohol - den kann ich mehr oder weniger bewusst zum Abstürzen einsetzen. Und das hat dein Freund ja dann auch getan - was natürlich fatal ist, wenn er trockener Alkoholiker war.
Und damit hat er die andere Möglichkeit - nämlich "da raus zu kommen" nicht genutzt....

Dann schreibst du:
"und ich denke weil das raus kommen anstrengender ist als das abstürzen, tendiert er eher zum abstürzen."

Wer sagt das?
Warum sollte das so sein?

Ich möchte mal zwei Wege gegenüberstellen.

Weg 1: Raus aus der Depression bzw. einen erträglichen Umgang mit der Depression erlernen.

Dazu braucht es die Bereitschaft, sich seinen Problemen, Ängsten, Gefühlen und alten Verhaltensmustern zu stellen. Auf diesem Weg begegnet man sich selbst und das kann sehr anstrengend sein - aber jeder Schritt bringt einen dem Ziel ein Stück näher. Und mit jedem kleinen Schritt, den man voran kommt, wird die Last ein wenig leichter.
Für jede negative Sichtweise, die man hinter sich lässt, erlernt man eine neue, positive Sichtweise. Jedes störende Verhaltensmuster, dass man sich abgewöhnt, wird durch ein neues, nützliches Verhaltensmuster ersetzt. An die Stelle der Angst, die man lernt loszulassen, tritt Gelassenheit und Zuversicht... das große Ziel am Ende des Wegs ist irgendwann gar nicht mehr so wichtig, weil der Weg dorthin voller positiver Veränderung stecken kann - wenn man sich darauf einlässt.

Oder Weg 2: abstürzen und tiefer in die Depression sinken.

Jeden Morgen mit dem Gefühl aufwachen, dass man sich leer fühlt. Keinen Sinn mehr sehen. Keinen Antrieb spüren. Alle sozialen Kontakte und Beziehungen verlieren. Nicht mehr arbeiten gehen können. Keine Freude, Hoffnung, Liebe spüren. Sich ständig minderwertig fühlen. Dazu kommen Ängste, das Gefühl, dass es nie wieder gut wird... es folgen körperliche Symptome. Und dann fängt man evtl. an zu trinken... und stürzt völlig ab.

Und das soll weniger anstrengend sein?

Ich kann mich noch sehr gut an meine schwere akute Phase erinnern, die über Jahre ging. Etwas anstrengenderes kann ich mir nicht vorstellen... es ist ein Trugschluss, dass der Weg zu einem besseren Umgang mit der Erkrankung anstrengender ist, als die Depression zu ertragen.

Dazu habe ich eine kleine Geschichte für dich - ich stelle sie in den Geschichten-Thread .

Liebe Grüße
mosaic
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo mosaic,
sorry ich habe dich erst jetzt gelesen.
ich sehe das ganz genauso wie du (danke auch für die geschichte ich denke auch das der absturz weg nicht der einfachere ist, aber es erscheint ihm derzeit so.

es war 4 1/2 tage auch so das es ihm nach dem rückfall besser zu gehen schien. bzw. es auch so ist das es ihm besser geht. er ist aktiver, motiviert wieder auf leute zuzugehen, redet mehr und sprach am wochenende von neubeginn...

leider kam dann gestern abend rückfall nummer 2 mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte. ich bin nun ziemlich verzweifelt, weil ich nicht weiß was ich tun soll... was richtig ist... ob das nun schon bedeutet er wird doch wieder regelmäßig trinken usw.
ich kann es grad so gar nicht einschätzen.
für mich ist es einfach ein schlag ins gesicht. ich unterstütze ihn auf dem weg aus der depression gerne - egal wie mühsam er wird. aber im alkohol hängen bleiben und ihn dort aber alles vom leibe halten... da fördere ich das ja noch. das kann ich nicht...
er weiß das auch.

schreibe später mehr, muss jetzt los...

liebe grüße,
wiwi
rosecottage
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Re: uff :(

Beitrag von rosecottage »

Hallo wiwi,

Dass dein Freund wieder trinkt erschwert die ganze Situation sehr.

Ein trockener Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken. Er sollte sich so schnell wie möglich in Therapie begeben - naja, das brauche ich dir nicht zu sagen... das weißt du, aber hier stehst du vor dem Problem wie viele andere Betroffene - er muss freiwillig Hilfe annehmen.

Es tut mir sehr leid.
Ich hoffe, er kapiert was er da gerade macht und zieht die Notbremse.

Liebe Grüße
mosaic
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo mosaic,

"Ich hoffe, er kapiert was er da gerade macht und zieht die Notbremse."

das hoffe ich auch. ist nur gepaart mit der depression in der er steckt sehr schwer zu sagen ob das geht

ich bin einfach sehr müde und sehr traurig heute. er hat mich gerade gefragt ob ich ihn noch mag.... klar mag ich ihn noch, aber darum gehts doch auch nicht. grad weil ich ihn mag will ich das er den positiven weg wählt.

ich weiß das kann nur er.

ich würde so gerne noch so viel schreieben, aber heute fehlt mir die energie irgendwie es in worte zu fassen.

liebe grüße,
wiwi
rosecottage
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Re: uff :(

Beitrag von rosecottage »

Hallo wiwi,

Das ist ein riesen Mist, wenn die Alkoholsucht dazu kommt. Wenn du heute so müde bist, dann ist das nur allzu verständlich. Dieses Auf und Ab mit Trockener Sucht und Rückfall - da geht man ja kaputt...

Ich habe meinen Partner auch oft in meiner Krise gefragt, ob er mich noch mag.
Klar, darum geht es jetzt nicht in erster Linie, aber vielleicht kannst du doch daran anknüpfen... ich finde, dein Partner kann sich glücklich schätzen, dass du so zu ihm stehst, aber die Sucht mittragen - das kannst du nicht.

Du schreibst:
"für mich ist es einfach ein schlag ins gesicht. ich unterstütze ihn auf dem weg aus der depression gerne - egal wie mühsam er wird. aber im alkohol hängen bleiben und ihn dort aber alles vom leibe halten... da fördere ich das ja noch. das kann ich nicht...
er weiß das auch."

Wenn es mein Partner wäre, würde ich ihm das nocheinmal ganz deutlich sagen und ihm ein Ultimatum stellen - entweder Alkoholentzug oder ich gehe. Das ist hart, aber ich spreche hier nur für mich: beim Alkohol kenne ich kein Pardon mehr - da gäbe es für mich keine Alternative zum sofortigen Entzug.

Meinst du, dir könnte ein Forum für Angehörige von Alkoholikern helfen? Obwohl die einem ja auch nur raten können, was du schon weißt... aber es könnte dir helfen mit anderen zu schreiben.

Ansonsten... ruh dich erstmal aus und kümmere dich um dein wohlergehen .

Liebe Grüße
mosaic
280386
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Re: uff :(

Beitrag von 280386 »

hi wiwi,
ich finde mosaic hat recht du kannst ihn vllt jetzt dazu bringen eine therapie zu machen das er nicht wieder dem alkohol verfällt und in dem zusammenhang wird sich anschließend oder sogar noch währnt der therapie auch der depression angenommen.versuch mit ihm zu reden das du den Mann wieder willst in den du dich verliebt hast und das dieser mann noch immer da drin ist er muss nur wieder auf trab gebracht werden(nicht so direkt ausdrücken).
Ich weis das es nicht leicht ist, und einen Körperlich und geistig schwecht aber nie die hoffnung verlieren, bei meinem mann ist es mom auch nicht rosig aber wir schaffen das,dass sag ich mir immer wieder. Aber er arbeitet ja zum glück auch mit. Ruh dich aus und tank kraft, aber gib auch auf dich acht damit du nicht auch mit in der Depression landest.
GlG
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo ihr lieben,
ich denke einen richtigen entzug (stationär) müsste er noch nicht machen, aber eben wieder zu den aa gehen und nicht denke diese rückfälle kann er händeln.

aber das kann leider nur er entscheiden. und auch wenn er es für mich vielleicht das ein oder andere mal lassen kann... er muss es für sich auch wollen, sonst bringt das alles nichts und weitere rückfälle sind vorprogrammiert.

das ist auch das schlimmste für mich momentan die unberechenbarkeit welchen weg er wählen wird... ob ich wieder heimkomme und er ist nicht da und sitzt in einem lokal.
man kippt so schnell dann in eine schonhaltung, damit er bloß keinen grund zum saufen hat... dabei ist mir eh klar das er wenn er will immer einen finden wird

und ich dachte die baustelle wäre recht sicher, ich hatte nicht damit gerechnet das er dem trinken doch noch so nah ist. er war ja über 1 jahr trocken und auch in dem jahr mit ziemlichen höhen und tiefen.
warum dann jetzt der rückfall?

ich habe ihm sehr deutlich gesagt das ich den weg ohne alkohol gerne mit ihm gehe, den anderen muss er alleine gehen. so schwer es mir fällt.
klar hab ich dennoch angst vor seiner entscheidung.

was ich seltsam finde: seit dem 1. rückfall ist er aus dem ganz tiefen depri loch heraussen. daher hatte ich mit einem zweiten rückfall auch nicht gerechnet, da er eigentlich positiver gestimmt war. hach mensch... ich würde ihn so gerne überzeugen es zu lassen.

auch weil er jetzt grad bei einem psychater ist bei dem er sich echt wohl fühlt, der seine erkrankung mal genauer unter die lupe nimmt als alle vorherigen auch stationären therapien das getan haben.... der nimmt ihn aber nur trocken. warum macht er sich das kaputt?
aber die tendenz alles kaputt zu machen kommt wohl aus der depression. ach sch....

liebe grüße,
wiwi
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

etwas vergessen:
aber die tendenz alles kaputt zu machen kommt wohl aus der depression. ach sch....

nur das ist doch ein teufelskreis und wie aus dem ausbrechen? momentan sieht er alles als sinnlos an und es fehlt ihm lebensfreude... da helfen dann auch alle argumente in die richtung nix...

ich hab versucht ihm bei kleinigkeiten jedesmal zu zeigen "eh schau das hat dir grad spaß gemacht" ... keine ahnung ob das was bringt.

aber ihn alleine lassen fällt mir grad schwer und das ist auch schrecklich... und so sehr ich mir sage ich tu es für mich usw. fällt es mir dennoch schwer und ich mache mir sorgen. weil vor mir/mit mir trinkt er ja nicht. und da denkt man man ist gegen co-abhängigkeit gefeit...
rosecottage
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Re: uff :(

Beitrag von rosecottage »

Hallo wiwi,

Ich sehe das Trinken deines Freudes nicht als Aneinanderreihung von Rückfällen - so im Sinne 1. Rückfall... okay... und jetzt zweiter Rückfall... hoffentlich geht er zu den AA...
Nein, er trinkt. Er hatte einen Rückfall und seit dem trinkt er wieder. Ein Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken. Vielleicht kann er es jetzt noch vor dir vermeiden, aber macht das wirklich einen Unterschied?

Du schreibst:
"was ich seltsam finde: seit dem 1. rückfall ist er aus dem ganz tiefen depri loch heraussen. daher hatte ich mit einem zweiten rückfall auch nicht gerechnet, da er eigentlich positiver gestimmt war. hach mensch... ich würde ihn so gerne überzeugen es zu lassen."

Dazu fällt mir folgendes ein: wahrscheinlich kam der Rückfall durch die Depression - er konnte dem Druck und dem Schmerz vermutlich nicht standhalten und hat zu einem alten Verhaltensmuster gegriffen - durch das Trinken verschwinden die Depressions-Symptome ersteinmal. Danach ist die Alkoholsucht wieder akut. Also trinkt er weiter (das ist das, was du als 2. Rückfall bezeichnest). Und hinzu kommt, dass er wahrscheinlich gemerkt hat, dass durch das Trinken die Depressions-Symptome verschwinden und um neuen Symptomen vorzubeugen hat er wieder getrunken. Die Angst vor dem nächsten Depressions-Tief ist ein schwer zu ertragender Teil der Erkrankung... diese Angst, das es wieder losgeht und man sich so ausgeliefert fühlt. Das ist ein quälendes Gefühl.
Er wird weiter trinken - wie gesagt, dass sind jetzt keine Rückfälle mehr, das ist die Abhängigkeit.

Dann schreibst du:
"auch weil er jetzt grad bei einem psychater ist bei dem er sich echt wohl fühlt, der seine erkrankung mal genauer unter die lupe nimmt als alle vorherigen auch stationären therapien das getan haben.... der nimmt ihn aber nur trocken. warum macht er sich das kaputt?"

Weil es nicht so einfach ist eine Sucht zu bekämpfen und schon gar nicht während einer Depression. Ich habe meine Esssucht erst loslassen können, als ich lange keine depressiven Tiefs mehr hatte und die Depression weitgehend in Therapien bearbeitet hatte - meine Essstörung bestand 30 Jahre, bevor ich anfangen konnte sie zu verabschieden. Eine Sucht ist eine extreme Kraft, die auf den Betroffenen wirkt. Zwei so schwere Erkrankungen wie Sucht und Depression gleichzeitig zu bearbeiten ist sehr schwer - und um so schwerer ist es, weil es so wenig therapeutische Hilfestellung gibt, die beides gleichzeitig behandelt - ich habe eine spezielle Therapie gefunden für Essgestörte - die meisten in dieser Gruppe waren auch depressiv - aber das war ein Glücksfall...

Und du schreibst:
"aber die tendenz alles kaputt zu machen kommt wohl aus der depression."

Das kann ich aus meiner Erfahrung so nicht unterschreiben - so einfach ist das nicht. Klar, oft erscheint einem alles sinn- und hoffnungslos, aber die Tendenz alles kaputt zu machen hat noch andere Ursachen...

wiwi, ganz ehrlich - es wird nicht ausreichen, dass er zu den AA geht. Eine Sucht beseitigt man nicht in einer Selbsthilfegruppe - diese kann höchstens als Ergänzung dienen.

Das ist hart, ich weiß.

Ich wünsche dir viel Kraft,
mosaic
wiwi
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo mosaic,

"Nein, er trinkt. Er hatte einen Rückfall und seit dem trinkt er wieder. Ein Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken."

ich habe es zumindest schonmal erlebt das ein (einmaliger) rückfall nicht bedeuten muss das ein alkoholiker sofort wieder komplett trinkt (nicht bei ihm). er konnte auch alkohol im essen tolerieren, ohne sofort komplett rückfällig zu werden.
aber leider hast du in dem fall recht und ich denke auch das er wieder drauf ist. und der nächste "rückfall" nur eine frage der zeit. ich befürchte auch das er wenn nochmal stationär aufgenommen werden muss
nur glaube ich ist er von der entscheidung momentan weit entfernt, weil ihm gehts ja mit besser als ohne derzeit...

"Und hinzu kommt, dass er wahrscheinlich gemerkt hat, dass durch das Trinken die Depressions-Symptome verschwinden und um neuen Symptomen vorzubeugen hat er wieder getrunken. Die Angst vor dem nächsten Depressions-Tief ist ein schwer zu ertragender Teil der Erkrankung... diese Angst, das es wieder losgeht und man sich so ausgeliefert fühlt. Das ist ein quälendes Gefühl."

ich befürchte es ist haargenau so.
teufelskreis. ich hab keine ahnung ob ich irgendwas tun kann damit er da aussteigen kann.

"Weil es nicht so einfach ist eine Sucht zu bekämpfen und schon gar nicht während einer Depression."

nur wenn ich das recht verstehe dann ist es für ihn horror schwer grad momentan von der sucht loszulassen wo die depression am tiefsten ist?

nur was mach ich? sitze ich daneben und werd langsam co-abhängig?
es ist auch für mich krankerweise verführerisch, weil er dann zumindest nicht in dem tiefen loch sitzt. aber sicher ich weiß das es nichts bringt und er nie wird wenig oder kontrolliert trinken können. das bildet er sich vielleicht momentan kurzfristig ein.... aber was tun? kann man überhaupt etwas tun?

ich weiß das ich gehen muss, wenn er wieder trinkt. aber kommt es für mich einem quasi todesstoß gleich... und das ist schrecklich.

momentan versuche ich noch ihn zur einsicht zu bringen... bzw. beobachte wie sich die situation entwickelt.


liebe grüße,
wiwi
rosecottage
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Re: uff :(

Beitrag von rosecottage »

Hallo wiwi,

Die Situation deines Freundes - und damit auch deine - ist sehr schwierig aufzulösen, wenn er jetzt nicht handelt. Diese ganze Warterei macht alles viel schlimmer.

Du schreibst:
"nur wenn ich das recht verstehe dann ist es für ihn horror schwer grad momentan von der sucht loszulassen wo die depression am tiefsten ist?"

Ich weiß gar nicht, ob er in der Lage ist seine Situation so reflektiert zu betrachten. Das Problem besteht in seinem offensichtlichen Kontrollverlust. Eine Sucht beinhaltet ein zwanghaftes Verhalten (stoffgebunden wie in diesem Fall...), welches bei nicht ausführen zu einer massiven Spannung führt, die sich nur durch die Zuführung des Stoffs (hier der Alkohol) auflösen lässt.
Eine reflektierte Sicht auf das eigene Verhalten ist im akuten Zustand nur schwer möglich und wenn es doch möglich ist und er z.B. sagen würde, 'ich weiß, ich muss das lassen..', heißt das leider noch lange, lange nicht, dass er es auch lassen kann - das kann kein suchtkranker Mensch (so einfach) ohne intensive professionelle Hilfe.
Das Dilemma ist ja, dass die Depression den Antrieb und die Sinnhaftigkeit so stark beeinträchtigt, dass sich dein Freund gerade nicht zu einer therapeutischen Maßnahme motivieren kann. Der Alkohol betäubt vorübergehend die Symptome - die Abhängigkeit und die Hoffnung depressive Symptome zu unterdrücken führen zu dieser Spirale. Und Kennzeichen der Sucht ist ja leider auch die Dosisteigerung - irgendwann wird ihm die jetzige Menge nicht mehr reichen, um die Symptome zu unterdrücken.

Du schreibst:
"nur was mach ich? sitze ich daneben und werd langsam co-abhängig?
es ist auch für mich krankerweise verführerisch, weil er dann zumindest nicht in dem tiefen loch sitzt."

Ja, ich verstehe gut, was du meinst. Aber du machst dir leider etwas vor: er sitzt noch stärker im Loch, wenn er trinkt, denn da sind 2 Krankheiten, die eine Wechselwirkung aufeinander ausüben - zumindest im Moment. Wenn er merkt, dass der Alkohol nicht mehr die gewünschte Wirkung bringt, wird die Depression wieder stärker zum Tragen kommen.

Nein, wiwi du kannst tatsächlich fast nichts tun - den Vergleich mit dem Todesstoß kann ich gut nachvollziehen. Es tut sehr weh...

Ich würde ihn - wenn er nüchtern ist - fragen, was ihn damals dazu gebracht hat einen Entzug zu machen.
Was war seine Motivation? Er soll dir das erklären. Er soll darüber nachdenken und reflektieren, was sein Ziel war und ob das immernoch sein Ziel ist.
Die Frage 'und warum hast du dann wieder angefangen zu trinken' würde ich dabei nicht stellen, denn die Sucht ist oft stärker als jede Vernunft und es bringt nichts das zu thematisieren.
Er muss wieder zu der eigenen Motivation gelangen, sich Hilfe zu holen und das kann er nur, wenn er einen Sinn bzw. ein Ziel sieht. Wenn er selbst wieder über seine Ziele nachdenkt und sie vorallem ausspricht könnte man ihn erreichen - sofern die Depression nicht dazwischen funkt und meldet, dass eh alles sinnlos ist - das ist das Schwierige dabei.

Das ist nur ein kleiner Versuch, aber vielleicht eine Möglichkeit ihn zu erreichen?

Liebe Grüße
mosaic
wiwi
Beiträge: 99
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Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

liebe mosaic,
danke für deine antwort.

er hat selber gesagt er bräuchte ein ziel... etwas für das sich zu leben lohnt. das sieht er nur momentan leider nicht.

im frühjahr/sommer letzten jahres war ich scheinbar ein ziel bzw. ein lebensinhalt für den es sich lohnt. ich habe damals schon ganz tief in mir drin befürchtet was ist wenn ich nicht mehr reiche oder wie ich jetzt gelernt habe die depression alle gefühle schluckt und er warscheinlich derzeit für mich auch nichts empfindet (sagt er zwar nicht, aber ich denke es ist so, sonst würde er mehr nähe suchen). er muss das ziel in sich selber finden. habe in den letzten tagen versucht ihm immer wieder zu zeigen das ihm dinge spaß machen und er freude dran hat und das es grad die kleinen dinge sind die das leben lohnenswert machen... in dem moment kann er es nehmen, aber nur für kurz leider.

ich hatte ihn gefragt ob er noch erinnerungen hat wie er im sommer war und da war er sehr lebensbejahend... erschreckenderweise meint er er erinnert sich kaum noch wie er da war. ist das auch ein symptom der depression das man gute phasen vergisst?

"Ich würde ihn - wenn er nüchtern ist - fragen, was ihn damals dazu gebracht hat einen Entzug zu machen."

hab ich schon, er hat gesagt er wollte nicht sterben. er hatte damals scheinbar schon körperliche symptome.

"Er muss wieder zu der eigenen Motivation gelangen, sich Hilfe zu holen und das kann er nur, wenn er einen Sinn bzw. ein Ziel sieht. Wenn er selbst wieder über seine Ziele nachdenkt und sie vorallem ausspricht könnte man ihn erreichen - sofern die Depression nicht dazwischen funkt und meldet, dass eh alles sinnlos ist - das ist das Schwierige dabei."

ja genau das passiert mir derzeit... sie funkt dazwischen er sieht keine lebensfreude und keinen sinn derzeit. ich kann es so wenig verstehen, weil es grad aufwärts ging... bis eben die depression ihn runter gezogen hat, seither geht nichts mehr und es tut mir einfach so unendlich leid um ihn... um uns... um alles und ich mag nicht kampflos aufgeben, aber auch nicht mit ihm gegen den baum fahren, verstehst du? aber ich will auch nicht das er alleine gegen den baum fährt... hach.

liebe grüße und danke fürs weiterhin lesen
wiwi
rosecottage
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Registriert: 22. Dez 2011, 18:58

Re: uff :(

Beitrag von rosecottage »

Hallo wiwi,

Ja, ich verstehe deine Situation sehr gut... ich wünschte, es gäbe irgendwo ein Rezept... aber leider hilft jetzt nur seine Einsicht, dass er Therapie braucht.

Ich habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben, eine Krise muss sich oft erst zuspitzen, bevor der Betroffene eine Entscheidung trifft - manchmal bleibt nichts anderes übrig als die Krise für sich arbeiten zu lassen - scheinbar ist er noch nicht soweit zu erkennen, dass er Hilfe braucht.

Du schreibst:
"ist das auch ein symptom der depression das man gute phasen vergisst?"

100% JA!
Das ist das Gemeine an der Depression - sie lässte einen oft von einem Moment auf den anderen vergessen, das man Gutes, Schönes und einen Sinn im Leben hat. Sie suggeriert einem im gleichen Augenblick die tiefste Überzeugung, dass es nie wieder gut wird - diese Überzeugung war bei mir das Hauptsymptom meiner Tiefphasen und wenn man denkt, dass es keine Hoffung gibt, dann wird man handlungsunfähig. Ich habe mich gefühlt als wäre ich aus Blei - so schwer.

Seine Aufgabe ist diese kleinen kurzen guten Momente zu erkennen und zu der Gewissheit zu gelangen, dass sie immer wieder kehren, dass sie wieder länger andauern und es Hoffnung gibt - das schafft er nicht ohne Therapie.

Liebe wiwi, du fühlst dich ohnmächtig gegen diese Krankheit(en) - es ist verdammt schwierig. Ich wünschte, ich könnte dir etwas konkreteres sagen...

Viel Kraft wünscht dir
mosaic
wiwi
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Registriert: 17. Dez 2011, 22:59

Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo ihr lieben,
kleines update von mir:
derzeit schaut es so aus das mein freund nochmal in eine klinik geht. drückt mir die däumchen das es etwas wird.

für ihn ist es extrem schwer derzeit nichts zu trinken, ein teil von ihm will es unbedingt, weil dann die depression besser ist, der andere teil will trocken sein. aber dem kommt die tiefe depression in die quere. also echt ein blöder kreislauf aus dem er alleine nicht raus kommt.

liebe grüße,
wiwi
wiwi
Beiträge: 99
Registriert: 17. Dez 2011, 22:59

Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

hallo ihr lieben,
ich nochmal.
ich bin momentan völlig verwirrt von den zwei problematiken die meinen freund umgeben.

auf der einen seite die tiefe depression und die daraus resultierenden symptome: antriebsschwach, keine motivation, fühlt sich schlecht und häßlich, ungesundes essverhalten, distanziertheit und keine nähe möglich.

dann die erneut aufgeflammte alkoholsucht. von der er einerseits loskommen will, aber andererseits auch nicht. bzw. enorm kämpft so das ihm die innerliche aggression schon fast zu den ohren raus raucht. ich hab auch das gefühl das er mir derzeit teilweise die schuld gibt (innerlich) das er nicht trinken kann und quasi unter kontrolle steht. das will ich aber nicht... es stimmt ich hab ihm gesagt ich kann das nicht mitmachen, wenn er rückfällig wird und für mich muss er da raus wollen. aber im grunde muss ER das ja wollen...
seufz
und ich glaub das tut er nicht. zumindest nicht so.
aus depressionssicht wohl auch kurzfristig verständlich.

und das macht es für mich so schwer. wie hart bleibe ich, was fordere ich, wo ziehe ich grenzen? ich helfe ihm derzeit wo ich kann und bin aber doch der buhmann. bzw. bekomme die grantigkeit ab das er nicht trinken kann...

ich weiß derzeit einfach nicht was richtig ist... stütze sein, weil er es auch möchte, oder abgrenzen... keine ahnung.

liebe grüße,
wiwi
wiwi
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Registriert: 17. Dez 2011, 22:59

Re: uff :(

Beitrag von wiwi »

ich komme heute mal wieder an den computer und kann euch einen neuen stand der dinge schreiben.

ich werde nun doch nicht zu meinem freund siedeln. er hat nach zwei unterschwellig agressiven tagen dann am eigentlichen siedeltag seinen höhepunkt. er sagte er kann nicht, alles ist ihm zuviel, er fühlt nichts und will auch kein schlechtes gewissen haben müssen. im grunde wollte er an dem tag ganz zwingend wieder etwas trinken - tat er auch kaum war ich weg. da war ich im weg und hab ihn auch irre genervt. sagt er jetzt auch so, ändert aber nichts daran das das momentan sich wohl weiter so ziehen würde.

da ich mich auch sicher nicht aufdränge gibts somit keinen umzug, alles bleibt beim alten.
ich muss ihn loslassen und habe für mich viel gelernt in den letzten tagen. denn auch ein dauernd da sein und kümmern und quasi die krankheit des anderen zur eigenen machen und unbedingt heilen zu wollen bringt nichts, wenn er nicht will.
zumindest derzeit nicht.

parson schrieb etwas sehr richtiges in einem anderen thread:
"Es ist nicht die Depression die den Depressiven so handeln läßt, sondern dieser Mensch will offensichtlich keine Verantwortung für etwas das Einsatz erfordert, z.B. für eine Partnerschaft oder seine Gesundheit, übernehmen."

will er derzeit weder noch. bzw. schwankt es tageweise und macht mich auf dauer kaputt. so ist es besser so wie es jetzt ist.

natürlich bin ich trotzdem todtraurig und habe auch ein fünkchen hoffnung das mein loslassen etwas bewirkt. denn ich merke wie er mehr agiert und direkt mehr verantwortung (im kleinen) übernimmt und auch schritte auf mich zu machen kann, die vorher nicht gingen.
ob das für mich gut ist weiß ich grad noch nicht, das wird die zeit zeigen in wieweit ich das zulassen kann. ich übe mich derzeit im loslassen und bloß nicht weiter kümmern wollen usw.

schwer ist es und traurig... aber vielleicht auch eine chance. das liegt bei ihm.

ich muss schauen das ich mich wiederfinde, auch wenn ich es vermeiden wollte hab ich mich doch in seiner erkrankung verloren... ich wollte so unbedingt das er gesund wird...
man ist so blöd...

liebe grüße,
wiwi
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