Zukunft
Verfasst: 9. Feb 2004, 14:30
Hallo @alle,
ich habe heute einfach das Bedürfnis einiges niederzuschreiben und vielleicht hat der ein oder andere ja Zeit und Lust seine Meinung dazu zu sagen.
Ich bin jetzt 30 Jahre alt und seit 2 Jahren depressiv. Ich hatte wohl schon immer einen Hang dazu, allerdings wurde das sowohl von meinen Eltern als auch vom Arzt lapidar abgehandelt. "Sie ist eben melancholisch" waren die Worte des Arztes, meine Eltern nannten mich "das Sensibelchen". In der Schule (vor allem von der 5.-10. Klasse) wurde ich extrem gehänselt und ausgelacht, da ich leicht pummelig war. Dort bekam ich dann die "liebevollen" Titel wie "Nilpferd" oder "Tonne". Liebevoll sage ich deshalb, weil ich nicht glaube, daß mich irgend jemand bewußt verletzen wollte. Ich bin nach außen hin sehr locker damit umgegangen, habe darüber gelacht und so getan als würde es mir nichts ausmachen. Aber in meinem Innern hat es mich so tief verletzt, daß sich all das auf meiner Seele eingebrannt hat. Mit meinen Eltern habe ich darüber nie gesprochen, weil ich mich geschämt habe. Die Folge war, daß ich (auch durch das Vorbild meiner Mutter) nie ein selbstbewußter Mensch war, sondern eher immer zurückhaltend und schüchtern. Aber ich bin gut klar gekommen, konnte mich damit arrangieren und habe das ganze irgendwo in meinem Unterbewußtsein vergraben.
Vor 2 Jahren mußte ich eine traumatische Erfahrung machen (teilweise trenne ich dieses Erlebnis immer noch von mir) und so folgte der Sturz in eine tiefe Depression, was mir anfangs nicht so deutlich bewußt war. Ich sagte mir immer "nächste Woche wird alles wieder besser". Als ich während meines Urlaubs 3 Wochen die Wohnung nicht verlassen habe, wurde mir sehr schmerzhaft bewußt, daß es mir sehr viel schlechter geht als ich dachte. Oft habe ich Stunden Vorbereitung gebraucht bis ich die Wohnung verlassen konnte, wenn es nicht unbedingt sein mußte habe ich es vermieden überhaupt rauszugehen. Der Gedanke und die Angst, daß alle wieder über mich lachen und über mich reden könnten war größer. Freunde drängten mich eine Therapie zu machen, aber leider habe ich noch ein ganzes Jahr verstreichen lassen, bevor ich diesen Schritt gegangen bin. Leider mußte ich die Therapie abbrechen, da ich nach einigen Stunden gespürt habe, daß ich mich bei dem Therapeuten nicht so öffnen kann wie es notwendig ist. Im Oktober letzten Jahres hatte ich meinen letzten heftigen Sturz in die Tiefe. Medikamente habe ich die ganze Zeit über nie genommen und wie gesagt steht mir auch kein Therapeut mehr zur Seite.
Vor 1 1/4 Jahren habe ich meinen Freund kennengelernt und er stand in noch so harten Phasen immer zu mir. Da wir 160 km voneinander entfernt wohnen und jetzt zusammen leben möchten, habe ich mir eine neue Arbeitsstelle gesucht, meine jetzige Arbeit gekündigt und erlebe so im April einen kompletten Neuanfang, da ich dann von der Pfalz in den Spessart ziehen werde. Mein Selbstwertgefühl ist noch immer sehr niedrig, Selbstbewußtsein ist kaum vorhanden und ich spüre sehr viele Ängste und ziemlich krasse Gedankengänge (Schwarz-Weiss-Denken). Ich bin mir jetzt schon sicher, daß mich niemand der neuen Kollegen mögen wird, daß alle hintenrum über mich lachen werden. Das macht mir natürlich Angst und raubt mir meine ganze Vorfreude.
Gleichzeitig möchte ich dort die Therapie fortsetzen und frage mich welche Therapieform (Verhaltenstherapie, Psychoanalyse usw.) für mich die beste wäre.
Ilonka
ich habe heute einfach das Bedürfnis einiges niederzuschreiben und vielleicht hat der ein oder andere ja Zeit und Lust seine Meinung dazu zu sagen.
Ich bin jetzt 30 Jahre alt und seit 2 Jahren depressiv. Ich hatte wohl schon immer einen Hang dazu, allerdings wurde das sowohl von meinen Eltern als auch vom Arzt lapidar abgehandelt. "Sie ist eben melancholisch" waren die Worte des Arztes, meine Eltern nannten mich "das Sensibelchen". In der Schule (vor allem von der 5.-10. Klasse) wurde ich extrem gehänselt und ausgelacht, da ich leicht pummelig war. Dort bekam ich dann die "liebevollen" Titel wie "Nilpferd" oder "Tonne". Liebevoll sage ich deshalb, weil ich nicht glaube, daß mich irgend jemand bewußt verletzen wollte. Ich bin nach außen hin sehr locker damit umgegangen, habe darüber gelacht und so getan als würde es mir nichts ausmachen. Aber in meinem Innern hat es mich so tief verletzt, daß sich all das auf meiner Seele eingebrannt hat. Mit meinen Eltern habe ich darüber nie gesprochen, weil ich mich geschämt habe. Die Folge war, daß ich (auch durch das Vorbild meiner Mutter) nie ein selbstbewußter Mensch war, sondern eher immer zurückhaltend und schüchtern. Aber ich bin gut klar gekommen, konnte mich damit arrangieren und habe das ganze irgendwo in meinem Unterbewußtsein vergraben.
Vor 2 Jahren mußte ich eine traumatische Erfahrung machen (teilweise trenne ich dieses Erlebnis immer noch von mir) und so folgte der Sturz in eine tiefe Depression, was mir anfangs nicht so deutlich bewußt war. Ich sagte mir immer "nächste Woche wird alles wieder besser". Als ich während meines Urlaubs 3 Wochen die Wohnung nicht verlassen habe, wurde mir sehr schmerzhaft bewußt, daß es mir sehr viel schlechter geht als ich dachte. Oft habe ich Stunden Vorbereitung gebraucht bis ich die Wohnung verlassen konnte, wenn es nicht unbedingt sein mußte habe ich es vermieden überhaupt rauszugehen. Der Gedanke und die Angst, daß alle wieder über mich lachen und über mich reden könnten war größer. Freunde drängten mich eine Therapie zu machen, aber leider habe ich noch ein ganzes Jahr verstreichen lassen, bevor ich diesen Schritt gegangen bin. Leider mußte ich die Therapie abbrechen, da ich nach einigen Stunden gespürt habe, daß ich mich bei dem Therapeuten nicht so öffnen kann wie es notwendig ist. Im Oktober letzten Jahres hatte ich meinen letzten heftigen Sturz in die Tiefe. Medikamente habe ich die ganze Zeit über nie genommen und wie gesagt steht mir auch kein Therapeut mehr zur Seite.
Vor 1 1/4 Jahren habe ich meinen Freund kennengelernt und er stand in noch so harten Phasen immer zu mir. Da wir 160 km voneinander entfernt wohnen und jetzt zusammen leben möchten, habe ich mir eine neue Arbeitsstelle gesucht, meine jetzige Arbeit gekündigt und erlebe so im April einen kompletten Neuanfang, da ich dann von der Pfalz in den Spessart ziehen werde. Mein Selbstwertgefühl ist noch immer sehr niedrig, Selbstbewußtsein ist kaum vorhanden und ich spüre sehr viele Ängste und ziemlich krasse Gedankengänge (Schwarz-Weiss-Denken). Ich bin mir jetzt schon sicher, daß mich niemand der neuen Kollegen mögen wird, daß alle hintenrum über mich lachen werden. Das macht mir natürlich Angst und raubt mir meine ganze Vorfreude.
Gleichzeitig möchte ich dort die Therapie fortsetzen und frage mich welche Therapieform (Verhaltenstherapie, Psychoanalyse usw.) für mich die beste wäre.
Ilonka