Diskussionsforum Depression

Hallo, Guten Abend an alle,

versteht jemand von euch die logik des gutachters? ich frage, um meine chancen einschätzen zu können.

ich hatte reha beantragt, war gestern beim gutachter. am ende sagte er: paar wochen reha würden bei mir nichts bringen - und seien ja auch sehr teuer - bei meiner vorgeschichte bräuchte ich etwas längerfristiges.

ich fragte, ob er mit längerfristig ambulante meinte - er sagte ja. ich sagte, mir hätte die psychosomatische klinik 2009 aber sehr wohl sehr viel gebracht - da sagte er auf einmal (irgendwie voll lebendig-zustimmend): ja, DAS können sie ja auch gerne nochmal machen! das kann ich auch gerne ins gutachten schreiben!

draußen dachte ich: HÄ??? klinik ist doch NOCH teurer als reha. und kapierte irgendwie gar nichts mehr. reha geht ca. 4-6 Wo (mit verlängerung ggf. 8) - klinik geht ca. 8-12 Wo, ggf. bisl länger (ich war 2009: 14,5 Wo ).

jetzt frage ich mich: ja, was denn nun??? erst klang die profi-meinung so, als ob ambulante therapie reichen müsste. dann, als ob ich für medinzinische reha sogar noch ZU krank wäre, sprich: sogar erst klinik bräuchte.

kennt jemand sowas? wollte er mich nur loswerden? macht das für jemanden sinn? liebe grüße & danke! kiwi

Hallo!

Also für mich macht das insofern Sinn, dass bei einem Klinikaufenthalt nicht die Deutsche Rentenversicherung der Kostenträger ist, sondern Deine Krankenkasse.

Da kann der Gutachter dann auch ganz lebendig werden, wenn er eine Möglichkeit findet, seinem Geldgeber Kosten zu ersparen...

Klingt vielleicht zynisch, aber meine Erfahrungen besagen, dass die Rentenversicherung einem nicht HELFEN will, sondern halt nicht bezahlen will und den "Kunden" dann zur Not auch nur verschiebt...

Aber wenn Du meinst, dass die Akutklinik Dir helfen könnte, dann würde ich das auf jeden Fall nochmal probieren!

Alles Gute und Grüße aus der Hauptstadt

Bianca

Hallo Bianca, vielen dank

genau das hatte ich auch noch in (m)einem ursprünglichen PS - aber ich dachte, das kann wohl nicht sein:

> PS: bei gutachtern geht es doch nicht um "rüber- bzw. ab-schieben" zu einem anderen kostenträger, oder? (die arbeiten doch nicht nur für einen träger, sondern für alle, damit sie auch nicht parteiisch werden, oder?)
bist du dir 100% sicher, dass gutachter nur für einen träger arbeiten? mir fehlt(e) grad die kraft für ne google-recherche, aber ggf. check ich das nochmal, falls "wir" uns hier nicht wirklich sicher sind. ganz liebe grüße! kiwi

PS: so oder so wird aufgrund des gutachtens nun wohl die (zweite) ablehnung von der RV kommen. das ist nämlich schon das widerspruchs-verfahren. widerspruch gegen die widerspruchs-entscheidung einlegen, kann man glaube ich nicht also war´s das, denn vor gericht werde ich nicht gehen - kein geld und keine kraft.

aber die klinik werde ich auf jeden fall versuchen - ich hoffe nur, da gibt es überhaupt chancen, wenn das nur gelaber vom gutachter war. aber eins ist klar - und das möchte ich allen empfehlen, denen es ähnlich geht:

ich habe bereits 2,5 ambulante psychotherapien gemacht (120 sitzungen bzw. 4 jahre mit zwangspausen) und war einmal in der klinik (3 monate). reha hatte ich noch nie. der notdienst-arzt bei dem ich letzte woche war, wunderte sich, dass die reha überhaupt abgelehnt wurde. meine hausärztin ist auch dafür. möglich, dass mir nur zum verhängnis wurde, dass ich die letzte ambulante therapie wegen vertrauensbruch abbrechen musste.

auch das arbeitsamt ist für reha. die dachten jedoch gleich an berufliche reha, ich dachte: erst medizinische.

was ich damit sagen will: wenn die reha sagt: zu krank bzw. "bringt nichts" und FALLS die klinik sagt: zu gesund UND sich mit der weitergeführten 3. ambu-psychotherapie (müsste bald losgehen) nicht bald etwas ändert/bessert (wovon ich nicht ausgehen will, dies aber befürchte, da ich es als zuwenig empfand und genau deswegen ja mehr hilfe beantragte)... dann: nicht im schicksal/tief versinken! sondern: nochmal beantragen!

nur weil die RV sagt: "reha: nein" bzw. "bringt nichts", heißt das NiCHT, dass das stimmt! 3 stellen sehen dies anders. ende Nov habe ich einen termin bei einem normalen, nicht von der RV beauftragten, neurologen: den werde ich auch noch um seine einschätzung bitten. allgemein versuche ich: nebenbei *in ruhe* dranzubleiben:

und eine entscheidung nicht als gott-gegeben zu betrachten und sie v.a. nicht (zu) persönlich zu nehmen. ich möchte den ist-zustand >für den moment< annehmen und akzeptieren, aber parallel dranbleiben - möglichst in ruhe und schritt für schritt - das versuche ich nun und finde es am besten. so geht es MiR damit am besten.

bestimmt werde ich auch noch dazu pienzen, aber ich versuche es so wünsche allen dazu das beste! kiwi

Hallo Kiwilana,

Du hast geschrieben:

.....das ist nämlich schon das widerspruchs-verfahren. widerspruch gegen die widerspruchs-entscheidung einlegen, kann man glaube ich nicht.....

Doch! Das kann man! Ich habe das bis jetzt zweimal so gemacht. Einmal vor zig Jahren bei einer orthopädischen und dann vor drei Jahren bei der psychosomatischen Reha. Und beide Male wurde die Reha dann genehmigt.

Also dran bleiben und Kopf hoch!

LG Sensibelchen

@Bianca,
>>>Da kann der Gutachter dann auch ganz lebendig werden, wenn er eine Möglichkeit findet, seinem Geldgeber Kosten zu ersparen...<<<

trifft zu !!

>>>Klingt vielleicht zynisch, aber meine Erfahrungen besagen, dass die Rentenversicherung einem nicht HELFEN will, sondern halt nicht bezahlen will und den "Kunden" dann zur Not auch nur verschiebt...<<<

meine Frau machte dieselbe Erfahrung und trifft nochmals zu !!

Andreas

Hallo liebe Kiwi
ich kann mich so genau an das fiese Gefühl erinnern,als ich zu verschiedenen Gutachtern musste.
Über die verschiedenen rechtlichen Dinge weiß ich nicht so viel,aber wie gesagt,von diesem fiesen Gefühl" der da"
--ob gut oder schlecht gelaunt,entscheidet über meine Chance gesund zu werden.
Ich drück dir ganz fest die Daumen für einen guten Bescheid!
Von Herzen
anna54

Hallo an alle hier,

und vielen dank!

ich habe im internet gelesen, dass der 2. widerspruch mit dem sozialgericht zu tun hat und dort (von denen?) dann nochmal ein anderer gutachter "guckt". im web stand noch was davon, dass dieses sozialgericht sozusagen "nichts kosten" würde und man ggf. auch keinen anwalt braucht, sondern sich selbst vertreten/darstellen/schildern könne (wenn man eben kein geld für anwalt, rechtschutz, VDK o.ä. hat).

oder war das quatsch im internet? war das ganz normal, dein/euer zweiter widerspruch? (also bei der RV per brief, ohne gericht - und was prüfen die dann noch bzw. wer soll dann noch was zu mir sagen/prüfen?).

ich bin mir nämlich so gut wie totsicher (trotz daumen drücken;), dass die zweite ablehnung kommt.

ganz liebe grüße und vielen dank! kiwi

Hallo Kiwi,

bei mir war beide Male nichts mit Sozialgericht o.ä. Auf jedem Bescheid ist ja eine Widerspruchsbelehrung (was ein blödes Wort) drauf, somit kannst Du auch immer Widerspruch einlegen.

Ein Sachverhalt war bei mir allerdings anders als bei Dir: Zum Gutachter musste ich immer erst nach dem 2. Widerspruch.

LG Sensibelchen

Hallo Kiwi,
ich hab mit Widersprüchen und der Rechtslage dazu leider keine Erfahrungen... aber kann es vlt sein, dass der Gutachter nicht nur Geld sparen wollte sondern du vlt für eine Reha noch nicht stabil genug bist? Mir wurde ein Reha Antrag von meinem Arzt erst angeboten, als ich eine gewisse Stabilität hatte und quasi nur noch der letzte Schubs für wieder arbeiten gehen zu können fehlt... Also ich hab keine Ahnung, bin ja kein Arzt, aber der Gedanke kam mir halt...

Hallo,

vielen dank an euch, Sensibelchen und Deepsilence

abschließend: die RV hat unglaublicherweise dem widerspruch doch entsprochen! die reha also bewilligt

hätte echt erstmal abwarten sollen: trotz des geredes des gutachters... trotzdem!!! ihr wisst nun bescheid: gutachter können dies sagen und juristen, die den widerspruch prüfen ggf. doch noch was anderes! WOW

also: nerven schonen und erst "heulen", wenn´s echt so kommt - denn evtl. kommts doch anders LG kiwi

@kiwilana,
>>>trotz des geredes des gutachters... trotzdem!!! ihr wisst nun bescheid: gutachter können dies sagen und juristen, die den widerspruch prüfen ggf. doch noch was anderes!<<<

dies lehrt uns das so manches Gutachten/mancher Gutachter nur unnötiges Geld kosten und die Verfahren unnötig in die Länge ziehen, was nicht selten weitere unnötige Kosten verursacht.

Andreas