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Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 1. Feb 2004, 21:15
von Soloalbum

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 1. Feb 2004, 21:26
von Soloalbum
...das war ein Versehen...noch bin ich beim alten Threat zu finden...ein neuer wär aber vielleicht ne Überlegung wert, nach Schreibmeilen des Kampfes um unsere Beziehung, die nun aus uns vorbei ist...was meint ihr? Dann müsst ihr nicht "stundenlang" vor eurem PC warten, bis der endlich mal bis zum Seitenende aufgebaut hat

Grüße Jule

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 2. Feb 2004, 22:50
von Josie
Hallo Jule,

prima, ja mein PC bewegt sich leider auch im Schneckentempo!

Gerne möchte ich Dir und auch Petra etwas mehr über das letzte Jahr schreiben.

Genau wie Du es im alten Thread noch beschreibst, bin ich auch gerade total ausgelaugt und in so einem Loch. Die letzten Tage im Büro haben mich total gelähmt und für alles blockiert.

Es hängt leider alles mit ihm zusammen. Um das aufzuschreiben, ohne dass ein ganzes Buch draus wird, muss ich ein bißchen meine Gedanken sortieren.

Im Moment ist es so, dass ich immer das Gefühl habe, dass ich alles falsch gemacht habe und auch jetzt noch alles falsch mache, egal was ich sage + tue.

Ich werde morgen versuchen, etwas mehr zu schreiben. Denn Du hast so vieles geschrieben was ich auch erlebt habe. Er hat manchmal so die Nähe gesucht, fast wie ein kleiner Junge. Von einer Minute auf die andere war er dann manchmal so distanziert, dass es mich erschrocken hat. Z.B. waren wir im Sommer beim Wasserski-Laufen. Er kam zu mir und fing an, meine Nähe zu suchen. Eine halbe Stunde später gab ich ihm einen Kuss, weil es so einer schöner Tag war und ich mich freute. Und seine Reaktion war plötzlich so abweisend, mit der Begründung dass wir ja schließlich gerade beim Sport wären. Es war so irreal alles.

So, ich muss ein bißchen Schlaf nachholen.

Bis morgen,
Josie

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 3. Feb 2004, 20:59
von Josie
Hallo Jule, hallo Petra,

jetzt fange ich einfach mal an, ein bißchen zu erzählen.

Im Moment fühle ich mich mit der Situation im Büro leider total überfordert.
Dienstlich können wir uns nicht aus dem Weg gehen. Gleichzeitig fühle ich mich so sehr verletzt von ihm, dass ich abgesehen von dienstlichen Angelegenheiten nicht mehr mit ihm sprechen kann.

Er sagt immer selbst von sich, dass er ein Querkopf ist.

Ich weiß gar nicht wo ich mit dem Erzählen anfangen soll.

Wir haben uns durch den Job in der gleichen Firma kennengelernt. Anfang letzten Jahres kamen wir uns irgendwie näher. Alles fing sehr schön und spannend an. Wir haben die Zeit miteinander genossen.
Nachdem er dann ein paar Tage mit Freunden weggefahren war, war plötzlich alles von einem Tag auf den anderen anders.
Er war plötzlich zurückgezogen, sagte von sich selbst, dass er nichts mehr unternehmen mag und mich aber auch abends nach der Arbeit nicht um sich haben konnte.
Wir sind dann auch noch gemeinsam ein paar Tage weggefahren. In dem Urlaub hat er kaum mit mir gesprochen. War sehr in sich gekehrt, meinte, dass ich nur fordere und nach dem Urlaub war dann auch alles vorbei.
Im Sommer fing dann alles wieder an. Aber auch das endete wieder damit, dass er keine Beziehung wollte. Er betonte immer wieder, dass er Spaß im Leben haben möchte und dass er sich in keiner Weise abstimmen möchte.
Gleichzeitig haben wir an einem Abend mal ganz lange zum Essen zusammen gesessen. Da hat er versucht, mir zu erklären, wie eine Beziehung sich entwickelt. So ganz theoretisch und mit Beispielen aus seinem Bekanntenkreis. Ich hatte hinterher nur lauter Fragezeichen über meinem Kopf schweben.
Im Sommer haben wir eine schöne Zeit miteinander verbracht. Aber auch da war es so, dass er mal von einer Minute zur anderen sehr die Nähe gesucht hat und dann wieder genauso schnell sehr abweisend war.
Er fragte mich dann irgendwann mal, ob ich schon mal "was geraucht" hätte. Ich total "unbescholten" bekam erstmal einen kleinen Schreck. Dann sagte er, dass er ab und zu mal "was raucht" und auch mal "eine Nase voll" genommen hat. Ich war dann so platt, dass ich nichts mehr gefragt und gesagt habe.
Dann erzählte er mir irgendwann vorher schon mal, dass sein Vater sehr lange starke Depressionen hatte. Erst als er 18 Jahre alt war, hat sein Vater sich in Behandlung begeben. D.h. seine ganze Kindheit und Jugendzeit hat er seinen Vater depressiv erlebt. Da leuchtete mir die Aussage, dass er Spaß im Leben haben will, dann ein.
Aber auch da kam ich auf den Gedanken, ob so etwas erblich sein kann!?

Im Sommer war er dann auch manchmal am Wochenende zwei Abende/ Nächte hintereinander bis morgens um 07.00 Uhr unterwegs. Wir haben uns dann mal mit Freunden von mir am Strand getroffen an einem Sonntag Nachmittag. Und fast von einer Minute auf die andere fuhr er dann wieder los, wollte kurz zu seinem Bruder.

Er hat auch mal gesagt, dass er sich in irgendwelchen Dingen nicht helfen lassen mag. Lieber würde er sich "einen abbrechen", als sich helfen zu lassen.

Einen Abend hatten wir uns verabredet. Ich bekam dann nur eine sms, dass er niemanden hören und sprechen möchte.

Es gibt so viele Situationen, die mir im Kopf herumkreisen. Auch dass er mal gesagt hat, dass eine Gedanken nie still stehen und er seit einem Jahr nicht mal mehr ein Buch gelesen hat, weil er nicht abschalten kann.

Jetzt kreisen meine Gedanken genauso und ich habe das Gefühl, ihm nicht genug Zeit gegeben zu haben.

Liebe Grüße
Josie

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 4. Feb 2004, 20:17
von merline123
Hallo Marlen,

Danke für Deine Antwort. Nicht reden zu wollen ist wohl ein typisch männliches Problem (ich entschuldige mich mal pauschal bei allen, die sich z.B. hier im Forum anders äußern).
Das "nicht miteinander reden" kann ich im Moment noch genauer definieren: Kriesengespräche sind das Unwort, was meinen Freund zusammen zucken läßt. Allso alles was ich bezüglich unserer Beziehung mit ihm besprechen will, wird als Kritik empfunden. Da gibt es wohl auch keine Formulierung, die anders bei ihm ankommt.

Wo wir inzwischen ein Stückchen weiter sind, sind seine Probleme. Er fängt an, mir mehr zu erzählen, was ihn gerade belastet bzw. worüber er sich gerade aufregt. Er hat auch ein offenes Ohr, wenn ich meine "Sorgen des Tages" los werden will. Soweit so gut.

Mein Thema war aber beziehungstechnischer Natur. Wir hatten im Dezembe ja nun einige Gespräche und die Trennung lag mehrfach in der Luft. Nachdem unser "Friedenszeit" schon mal vier Wochen gehalten hat, brauche ich Rückmeldung, wie es weiter gehen soll.
Das führte mal wieder zu dem "ich brauche Zeit, mach keinen Druck..."! Also wieder die alten Bahnen. Und Ungewissheit und ein schlechtes Gefühl für mich.

Das Gespräch am Sonntag hat mir geholfen seine Sicht seiner Umwelt zu erkennen. Wenn ich ihn anhöre, wollen alle nur etwas von ihm, belasten ihn, fordern von ihm und nichts macht ihm Spaß. Er hat keine Lebensfreude... also war meine "Strategie" erst mal ein paar erste Schritte zu finden, positive Erlebnisse zu habenm, Sachen ruhen zu lassen, die man im Moment nicht ändern kann. Gar nicht so einfach

Gestern habe ich dann aber gemerkt, wie ich immer weiter in mein "Loch" verfalle. Also das Grübeln, warum machst Du das eigentlich alles, wenn ihm eh nichts an Dir liegt, wenn du austauschbar bist, wenn Deine Hilfe nicht gewollt wird... also so richtig eklige Selbstzweifel.
Da ich merke, das es zuviel wird, habe ich dann zu der strukturierten Variante gegriffen und ihm genau das geschrieben. Also meinen Wunsch, Bitte nach Rückmeldung. Und siehe da - es kam eine positive...

Damit glaube ich im Moment auf dem richtigen Weg zu sein. Also karer zu sagen, was gerade in mir vorgeht. Das nicht aufzusparen, bis ich damit herausplatze. Und um meine Sachen auch wirklich ruhig los zu werden aufschreiben. Im Zweifel lese ich es auch vor.
Wichtig war ihm auch, nicht ständig (also jeden Tag oder jedes Wochenende) immer wieder an den Themen zu rühren. Er braucht auch immer Zeit zur "Erholung". Also Friedenszeiten müssen immer wieder sein, in denen man sich zurückhält.
Drängen kann ich auch nicht. Ich kann ihm sagen, wie ich die Sachen sehe, kann sagen, was mir Sorgen macht - aber ich kann ihm nicht sagen, was er machen soll. Das muss er selbst sehen und entscheiden.
Also werde ich nicht drängen und ständig Thematisieren, daß er sich Profi-Hilfe holen soll.

"Die Eltern deines Mannes haben doch auch Probleme, oder erinnere ich mich falsch?" Ja, sein Vater hat wohl eine schwere Depression durch und seine Mutter ist schon lange wegen einer Persönlichkeitsstörung in Behandlung. Dadurch das seine Bezugspersonen ihn immer wieder veralssen haben, sein Vater ihm nicht helfen konnte (nicht geholfen hat), als er Hilfe brauchte, hat sein übriges dazu getan. In seinen früheren langjährigen Beziehungen haben seine Freundinnen jeweils Schluß gemacht, alles immer wieder dasselbe "Muster". Da bleibt wohl nicht allzuviel Vertrauen in die Menschheit übrig.

"..Strategie versuchst und gezielt auf einen günstigen Moment wartest." Ich versuche mich zumindest in "schlechten Momenten" zurückzuhalten.
"... richtigen Moment alles ziemlich verkrampft rüberkommt?" Ja, das kann schon sein. Daher versuche ich nicht mehr mit "ich möchte mir Dir reden" anzufangen und mir vorher genau zu überlegen, was ich will (im Zweifel aufschreiben).

"Ich hoffe für dich, dass du einen Weg findest zu ihm durchzudringen. Kopf nicht hängen lassen!" Also eines werde ich bestimmt nicht - Kopf hängen lassen! Dazu bin ich zu sehr Stehaufmännchen. Und hartnäckig und beharrlich bin ich auch, wenn ich etwas los werden will. Wobei ich auch weiß, das ich nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen kann und versuche zu dosieren. Wie gut es mir gelingt, muss sich zeigen. Das Thema "ihn aus dem Haus zu treiben" habe ich zeitweise fast geschafft. Aber ich denke, das ist schon wieder sehr viel friedlicher. Schließlich hat er nicht so großen Bedarf zu seiner "Freundin" zu gehen. Also scheinen wir einen zwar holprigen, aber doch gemeinsamen Weg zu gehen.

Vielen Dank für Deine Sichtweise und Erfahrung.

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 4. Feb 2004, 20:32
von merline123
Hallo Jule,

das hört sich alles recht schmerzhaft und schwierig für Dich an.
Also Veranlagung zu Depressionen kann vererbt werden. Es gibt verschiedene Ursachen für Depressionen. Bei einer ist nachweisbar bestimmte Gehirnaktivitäten "vermindert". Mehr wage ich jetzt nicht zu schreiben, dazu bin ich zu wenig Experte.

Schwierig wird es für Dich auch, weil Du ihm an der Arbeit nicht aus dem Weg gehen kannst. Für Dich wäre es bestimmt leichter, nicht ständig mit ihm konfrontiert zu werden. Versuche das Verhältnis dienstlich zu halten.

Diese Aussage, er kann nicht abschalten, immer muss er über Probleme, Dinge nachdenken, das kenne ich von meinem Freund auch. Er könne nicht abschalten, ständig sei er "unter Strom".
Der Hang "was zu rauchen" oder andere "Ablenkungen" zu suchen machen die Stimmungsschwankungen bei ihm wohl nicht besser.
Solange er keine Hilfe annehmen kann, von niemandem, kannst Du ihm auch nicht helfen. Da er Dir nicht mal eine Beziehung zugestehen will (wahrscheinlich weil er selbst sich nicht traut eine Bindung einzugehen), solltest Du an Dich selbst denken und Dich auf nichts mehr einlassen.

Wie kannst Du wieder zu Deinem Selbstwertgefühl zurück kommen? Da gibt es einfach kein Patentrezept. Treffe Dich mit Freunden, mache Sachen, die Dir Spaß machen. Als erstes muss man sich selbst etwas wert sein. Also pflege Dich gut und denke an Erfolge in Deinem Leben, was Du schon alles geschafft hast!). Dann braucht man positive Rückmeldung von seiner Umwelt (Anerkennung im Job, Anerkennung von Familie und Freunden) - das hilft Stück für Stück.
Auch die Erkenntnis, das es das Problem Deines "Kollegen" ist, das die Anfänge einer schönen Beziehung haben scheitern lassen ist ein wichtiger Punkt.

Ich hoffe es hilft Dir etwas, was ich hier schreibe...

Kopf hoch - liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 6. Feb 2004, 18:28
von Soloalbum
Hallo Josie,

Das tut mir leid für dich, dass es im Büro gerade so hart für dich läuft!
Kann ich verstehen, dass du dich nicht mehr privat unterhalten kannst und willst...könnt ich bei meinem EX auch nicht! Ist vielleicht ganz gut so sich abzugrenzen! Du musst an dich denken!

"Er sagt immer selbst von sich, dass er ein Querkopf ist."
Kenn ich, kenn ich!!! Bin ich ja irgendwo auch, aber das ist kein Grund so mit mir/dir umzuspringen. Das Wort "Querkopf" ist eine Verharmlosung seiner ganzen Probleme, so seh ich das. Hört sich ja noch irgendwie liebenswert an, egal wie man das konkret bezeichnet.

" Alles fing sehr schön und spannend an. Wir haben die Zeit miteinander genossen."
Dito, v.a. spannend...

"Nachdem er dann ein paar Tage mit Freunden weggefahren war, war plötzlich alles von einem Tag auf den anderen anders.
Er war plötzlich zurückgezogen, sagte von sich selbst, dass er nichts mehr unternehmen mag und mich aber auch abends nach der Arbeit nicht um sich haben konnte."
Heftige Sache, manch eine zarte Seele hätte schon hier das Weite gesucht. Weißt du, ob bei seinem Kurzurlaub etwas vorgefallen ist...aber muss nicht. Meiner hatte auch urplötzlich zumindest ähnliche Anwandlungen, hat dies aber meist nur durch sein Verhalten ausgedrückt, verbalisieren war nicht drin.

"Wir sind dann auch noch gemeinsam ein paar Tage weggefahren. In dem Urlaub hat er kaum mit mir gesprochen. War sehr in sich gekehrt, meinte, dass ich nur fordere und nach dem Urlaub war dann auch alles vorbei."
rate mal...mal wieder eine Parallele, richtig! Urlaub, 3 Tage war alles super, dann der Rückzug, launisch und dann hat sich das immer mehr gesteigert. Ich hab da kein Problem damit, im Urlaub auch mal getrennte Wege zu gehen und jeder muss seinen Freiraum haben, trotzdem fing da der Schlamassel an. Und hinterher hat er öfters gesagt, dass gemeinsam mit Freundin in Urlaub fahren eh nur Stress bringe, das wär bis jetzt immer so gewesen bei ihm...wenn er so denkt, wieso geht er dann überhaupt mit. Ich war bei Freunden eigeladen, hätte auch gut alleine fahren können...?!

Im Sommer fing dann alles wieder an. Aber auch das endete wieder damit, dass er keine Beziehung wollte.
...ich weiß, ich wiederhole mich...kommt mir bekannt vor. Er kann vermutlich keine Beziehung brauchen (meinte er beim letzten Gespräch, kurz bevor Schluss war)...laber laber...komisch, denn so nen Anfall hatte er vorher ja auch schon gehabt, dann haben wir´s wieder probiert und ganz schnell suchte er wieder meine Nähe, war anhänglich wie Oskar, wollte mich unbedingt sofort sehen...ein ständiges Auf und Ab. Wenn ich ihn nun nicht zu ner klaren Aussage gedrängt hätte, das würde immer wieder so gehen. Und wenn ich mich nach diesem ganzen Sch... nun wieder gemeldet hätte, ich bin mir fast sicher, gegen so ne lässige Affäre hätte er nichts gehabt. Denn ganz allein kann und will er auch nicht sein, vermute ich.

"Er betonte immer wieder, dass er Spaß im Leben haben möchte und dass er sich in keiner Weise abstimmen möchte.
Gleichzeitig haben wir an einem Abend mal ganz lange zum Essen zusammen gesessen. Da hat er versucht, mir zu erklären, wie eine Beziehung sich entwickelt."
, , ... das kommt mir so bekannt vor. Also das mit dem Spaß haben müssen war bei ihm nur Phasenweise ganz extrem (Alkohol, Party bis ???) (--> muss dazu sagen ich mach auch gern Party, trinke mal was und wir hatten auch zusammen viel Spaß, aber bei ihm war das in diesen speziellen Distanzierphasen schon extrem)
Dieses Erklären, wie sich eine Beziehung entwickelt...so war meiner auch. Er hatte seine festen Vorstellungen: Vertrauen, was man wann erzählt, wann man heiratet (nur als Bsp), das machte er dann, wenn er so "komisch" drauf war immer an Zeit fest. Zahl der Jahre und so. (Heiraten nach ein paar Jahren, bestimmte Sachen erzählen, später mal--> ist ja i.O. nicht gleich alles zu erzählen, aber das gemau nach Zeitplan zu machen? Hat doch nichts mit Vertrauen zum Partner zu tun und mit echter Nähe)
Die Jungs brauchen anscheinend genau ihre festen Vorstellungen, denn dann kann man sich einreden, man hätte alles im Griff und kann es kontrollieren.
Welche Vorstellungen, Regeln hatte deiner denn?

"Im Sommer haben wir eine schöne Zeit miteinander verbracht. Aber auch da war es so, dass er mal von einer Minute zur anderen sehr die Nähe gesucht hat und dann wieder genauso schnell sehr abweisend war."
Nun, das hatten wir ja schon. Mal so, mal so...das hat mich zermürbt. Aber selbst darauf habe ich mich eingestellt, konnte ne Zeit lang damit umgehen. Aber ich wurde dadurch auch selber unausgeglichener, mein Selbstbewusstsein war angeknackst, meinen Freundinnen fiel auf, dass ich mich veränderte...aber ich habe ihn eben geliebt...

Was geraucht hat meiner auch hin und wieder...und Alkohol hat er schon sehr regelmäßig getrunken. Gut ich trinke schon auch öfters mal was, wenn man weggeht, was gekocht hat, mit Leuten zusammensitzt. Ganz ab und zu ist es auch nicht schlimm an nem Joint zu ziehen, meiner Meinung nach...bei Koks hört der Spaß dann aber für mich auf.

Denke auch, dass die Eltern bei Depressionen schon auch ne Rolle spielen können. Bei der Mutter meines EX vermute ich, dass die auch nicht ganz so emotional ausgeglichen und harmonisch mit sich ist. Irgendwas ist da, mein EX hat aber nie Genaueres gesagt. Ich weiß nur, dass sie "schwierig" ist. Beim ersten Treffen war sie sehr kühl, hat mich nicht angeschaut. Beim zweiten ging´s dann. Mein EX war ganz erstaunt, dass es SO GUT lief (für mein Empfinden eben normal). Da wär sie sonst nie so.
Vielleicht ist die Sache einerseits erblich, andererseits kann es Kinder in ihrer emotionalen Entwicklung sicher negativ beeinflussen, wenn ein Elternteil so depri drauf ist, oder emotionslos, distanziert etc.

"Wir haben uns dann mal mit Freunden von mir am Strand getroffen an einem Sonntag Nachmittag. Und fast von einer Minute auf die andere fuhr er dann wieder los, wollte kurz zu seinem Bruder."
War er dann unruhig? Diese Ruhelosigkeit kam bei meinem (ich wiederhole mich auch immer wieder vor. Er musst dann irgendetwas machen, jemanden besuchen oder treffen oder was weiß ich alles. Mal wollte er mich dabei haben, wie ein kleiner Junge, mal nicht.

"Es gibt so viele Situationen, die mir im Kopf herumkreisen. Auch dass er mal gesagt hat, dass eine Gedanken nie still stehen und er seit einem Jahr nicht mal mehr ein Buch gelesen hat, weil er nicht abschalten kann."
Sowas hat meiner auch mal angedeutet--> die Sache mit den zwei Persönlichkeiten in ihm: eine emotionslos, rational- die andere: sehr empfindsam, macht sich Gedanken um Alles. Und er meinte mal ich könne mir gar nicht vorstellen über was alles er sich Gedanken macht. Ich glaube etwas von "Gedanken kriesen" und "nicht abschalten" hat er auch mal gesagt. Ist ja, so glaube ich, auch ein ganz typisches Symptom.

"Jetzt kreisen meine Gedanken genauso und ich habe das Gefühl, ihm nicht genug Zeit gegeben zu haben."
Genau das waren auch meine Zweifel...manchmal sind sie es jetzt noch...aber du hast alles gegeben, du hast um ihn gekämpft...es hat nicht gereicht. Vermutlich geht es "deinem", wie auch "meinem" nicht schlecht genug, um zugeben zu müssen, dass ihr Verhalten, ihr Emotionsleben nicht ganz "normal" ist...nun ja, meiner hat das zwischendurch ja schon selber von sich gesagt. Aber der Druck war nicht groß genug, um Handlungsbedarf zu sehen. Noch ist er nicht suizidgefährdet (wie schon einmal), deshalb ist es ja nicht so schlimm (hat er nicht genau so gesagt, aber so hat´s sich angehört.)

Noch ne Frage: ward ihr denn nun die ganze Zeit zusammen oder zwischendurch immer mal wieder getrennt? Was hat er gesagt? Sorry, ich hab das noch irgendwie nicht so ganz verstanden.

Ich hoffe dir geht´s einigermaßen. Würde mich freuen wieder von dir zu hören. Hab so das Gefühl wir haben so einiges gemeinsam

Schöne Grüße
Jule

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 7. Feb 2004, 20:00
von merline123
Hallo Jule,

so dann sind wir endgültig im neuen thread. Die nicht mehr so lange Wartezeit ist echt angenehm !

Was die Wut betrifft - halt sie fest. Sie ist ein gutes Hilfsmittel um von seinem Ex loszukommen. Mein Ex Freund (also vor meiner jetzigen Beziehung) hat mich nach 7 Jahren recht klang und sanglos ausgetauscht. Sagt mir am Sonntag abend mal eben "nebenher", das er nicht mit in die neue (zusammen gesuchte) Wohnung zieht, sondern er seine eigenen Wege gehen muss. Die "Wege" haben ihn postwendend am nächsten Tag zu seiner neuen Flamme geführt.
Ich sage Dir, die Wut, die ich auf ihn hatte, hat mir sehr gut geholfen so schnell wie möglich Abstand zu bekommen...
Inzwischen habe ich das ganze verarbeitet und kann an die schönen Momente ohne Wehmut denken. Es gab schöne Momente, aber wir haben auf Dauer nicht mehr zusammen gepaßt. Das ist aber schon drei Jahre her ...

"Dann wiederum fallen mir nach und nach die ganzen schönen Momente ein, die wir hatten...es waren recht viele in der kurzen Zeit...das tut weh! Wir hatten eine sehr intensive Zeit." In diesem Sinne wünsche ich Dir, das Du die schönen Momente als schöne Erinnerung behälst und Dich trotzdem von ihm als Person weiter lösen kannst.

Was meinen "aktuellen Problemfall" betrifft, sind wir - glaube ich - einen Schritt weiter. Wir hatten heute mal wieder die Situation, ich will weg, er nicht. Er möchte mich aber gern zu Hause behalten. Das hört sich erst mal nicht schlimm an. Ist doch schön, das er mich bei sich haben will. Aber ich cancel so oft Verabredungen oder "mein Abendprogramm", weil er nicht weg möchte.
Da ist es für mich recht schwer, nicht in meine Entäuschung zu verfallen und mich zu bejammern, "warum kann er nicht einmal was für mich tun und trotz seiner Unlust mitkommen"?!
Wir haben es heute wirklich mal geschafft in Ruhe darüber zu reden und einfach beide unsere Gefühle oder Befürchtungen zu äußern, ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisung.
Ok, ich habe den Kompromiss mit mir gemacht, das Theaterprogramm auf einen späteren Termin zu schieben und bleibe zu Hause. Aber ich habe ihn bewußt gemacht und kein grummeln im Bauch. Über welch kleine Schritte man sich schon freuen kann, wenns krieselt

"Ist ja schon bescheiden, wenn man sich Strategien ausdenken muss, um an den anderen ranzukommen. Ich find´s bewundernswert, wie du das meisterst." Sagen wir mal, wie ich versuche es zu meistern. Ob es gelingt, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall lerne ich gerade sehr viel über mich selbst. Es ist gar nicht so einfach sich bewußt zu machen, was gerade an Gefühlen in einem toben. Und dann noch zu erfühlen, was ich brauche, um ein gutes Gefühl zu haben. Geschweige denn, das auch noch ruhig und vernünftig zu äußern.

Ich habe wieder ein interessantes Buch, mit dem ich mich umfassender beschäftigen möchte. Kennst Du "Schulz von Thun" es gibt eine Reihe "Miteinander reden" Teil 1 + 2 kenne ich schon, jetzt steht Band 3 an. Es geht um das "innere Team". Annahme ist das gleichzeitig verschiedene Stimmen in einem sind. Diese zu identifizieren und bewußt als "Team" aufzustellen, je nachdem, was ich gerade brauche, darum geht es. Mal sehen, vielleicht finde ich ja auch ein Seminar, was ich dazu machen kann.

Ich weiß jetzt nicht, ob das verständlich war, aber wenns Dich interessiert und Du noch was wissen willst, kannst Du ja noch mal nachfragen

"Darf ich fragen, was denn diese Antworten waren...etwas verletzendes?" Ich hatte gefragt, was denn das besondere an unserer Beziehung aus seiner Sicht ist. Und darauf bekam ich die Antwort, das müsse erst wieder wachsen. Dann hatte ich mal gefragt, ob er sich übehaupt als "Beziehungstauglich" sieht, es wäre doch einfacher auf den Stress zu verzichten... Darauf kam dann: Auch wenn wir uns trennen würden, würde er wieder einen Partner suchen...
Da habe ich schon daran gezweifelt, ob er überhaupt wahrnimmt, wie schwer mir an vielen Stellen meine Zurückhaltung fällt, wie ich um das "uns" kämpfe. Und ich hab mich einfach austauschbar gefühlt. Wenn ich nicht funktioniere, gibt es halt die nächste...
Das gehört wieder unter die Rubrik, welches Ohr gerade hört. Ich habe nachgefragt und da kam von ihm, das es positiv gemeint war, nicht als Kritik an meiner Person. Er nimmt sehr wohl wahr, wie ich mich bemühe und schätzt es auch...

"...und was brennt dir denn eigentlich auf der Seele, was du bereden möchtest...musst ja nicht antworten." möchte ich auch nicht näher...

"Auja, können wir das bitte auf meine ganzen bescheidenen Tiefs und deine ganzen gescheiterten Gesprächsversuche ausweiten" Hm, wenn wir es nicht so einfach streichen können, dann nehmen wir es halt unter folgendem Motto - "Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter..."

Ich wünsche Dir auch ein schönes, erholsames Wochenende ohne Achterbahnfahren.

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 9. Feb 2004, 12:06
von Soloalbum
Eigentlich müsste ich was arbeiten, aber ich kann nicht, denn heut morgen haben mich meine Gefühle fast zerissen.
Heut Nacht hab ich mal wieder von ihm geträumt, wie fast jede Nacht.
Und am Wochenende hatte ich ein Erlebnis, das die Wunden wieder aufgerissen hat, dabei hatte es nicht mit ihm direkt zu tun.

Ob er sich auch Gedanken macht, ob er sich überhaupt Gedanken macht?
Ich hab mich an meinen PC gesetzt, allerdings kam dabei nicht raus, was sollte, sondern das folgende absonderliche Geschreibsel, das annähernd ein Gedicht darstellen soll. Reimschema und alles andere sind dem Alternativtitel "GefühlsCHAOS" angepasst. Alle Urheberrechte liegen bei mir

findet ihr das sehr psycho? Ich musste das einfach loswerden...sonst hätt´s mich "zerrissen"


Es zerreißt mich...oder Schmerzchaos

es zerreißt mich
die kürzlich gebildeten Schrunden
springen ab
es klaffen die Wunden
wie ein Grab (für alle Aufpasser: das ist
nur symbolisch gemeint und
reimt sich eben )

Schmerz quält mich
heute ein Neuer
kleiner aber beständig,
er füllt mich ganz aus
der Preis für deine Liebe war teuer
gestern noch Strahlen heute Garaus

wer war ich für dich?
war ich dir überhaupt was wert?
mal wolltest du nicht von mir lassen
dann gingst du wieder kehrt
dein Stachel sitzt tief im Fleisch,
ich will dich hassen (auch hier liebe
Aufpasser: ich hege
keine Mordgelüste;))

der Schmerz dringt durch
mir zerrinnt die Kraft
mit der ich vor dir so viel geschafft
du hast geschafft sie mir zu rauben
ich gratuliere
das konnte sich seit Langem keiner erlauben.

Geben oder Nehmen
Schwarz oder Weiß
was weiß ich schon
ich zahl nur den Preis
für das was du nicht kannst oder nicht willst
dafür, dass du mit uns spielst
Du bist Zwei...(tausend?)


...kann dich nicht vergessen...



so, jetzt geht´s mir wieder etwas besser, Gedanken etwas geordnet.
Sorry, ich hoffe das "Meisterwerk" hat euch nicht persönlich irgendwie gestresst oder genervt. Das läge nicht in meiner Absicht

Jule

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 9. Feb 2004, 13:55
von merline123
Hallo Jule,

das hört sich aber gerade gar nicht gut an... vielleicht hilft ein virtuelles in den Arm nehmen und trösten???
Dein Meisterwerk zeigt sehr deutlich Deine Zerrissenheit und die Ohnmacht mit Deinen Gefühlen fertig zu werden. Es tut mir so leid, das er Euch keine vernünftige Chance gelassen hat.

Leider habe ich nur kurz Zeit, weil ich gerade Mittagspause habe.

Ich wünsch Dir, dass Du wirklich loslassen und bei Dir bleiben kannst und der Schmerz abklingt.

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 9. Feb 2004, 19:20
von Josie
Liebe Jule,

Dein Gedicht hat mich sehr bewegt und ich kann so gut nachfühlen wie es Dir geht,

Du schreibst darin genau meine Gefühle und Gedanken.

Manchmal gehe ich durch die Firma und ertappe mich dabei wie ich stumm zu mir selbst sage, dass ich so große Verletzungen habe. Ich könnte mich manchmal einfach auf die Treppe setzen und mich nicht mehr von der Stelle rühren.

Die Träume kenne ich auch. Allerdings sind das manchmal nicht nur Träume von ihm, sondern manchmal einfach schlimme Träume. Das hängst aber bei mir auch sicher noch mit ein paar anderen Dingen zusammen. Meine Mutter ist sehr, sehr krank.

Wie geht es Dir an den Wochenenden? Magst Du etwas unternehmen? Kennst Du auch die Angst, ihn irgendwo zu treffen. Und dann das Gefühl, wenn Du ihn nicht triffst, was er wohl gerade macht?

Ich war gestern bei Freunden. Der Freund von meiner Freundin hatte den gleichen Pullover an wie er ihn auch trägt (sogar ne andere Farbe). Aber ständig mußte ich an ihn denken. Mich zermalmt das manchmal so sehr. An anderen Tage geht es auch wieder ganz gut.

Du fragtest in neulich, ob wir denn zusammen waren. Nein, das kann man nicht sagen. So wie es war, war es für mich der Anfang einer Beziehung, aber seine -wie er es nennt- Definition sieht anders aus.
Er hat auch einmal zu mir gesagt, dass er nicht dazu steht, mit mir eine Beziehung zu haben.

In unserem letzten Telefonat vor ca. 3 Wochen hat er mir wörtlich gesagt, dass er sich gut vorstellen kann, mit mir noch Sex zu haben. Kurz vorher hatte ich ihn noch gefragt, ob er jetzt fest mit der Neuen zusammen ist. Er hat es mit der Antwort: "Ja, ich denke das passt" beantwortet.
Als ich ihn fragte, ob er denn gar kein schlechtes Gewissen habe, sagte er nur: "Nein, das geht ja nur uns beide etwas an!" Und er würde sie bereit seit 1 1/2 Jahren kennen, ich solle nicht denken, dass das etwas Neues wäre. Seit dem kann ich nicht mehr mit ihm sprechen. Es geht nicht mehr!

Immer wieder frage ich mich: Wie kann ein Mensch so sein? Was ist das?

Oh je, liebe Jule, ich würde Dich ja viel lieber etwas aufbauen. Statt dessen hörst Du von mir eine ähnliche Geschichte. Ich habe schon x-mal angefangen, ihm zu schreiben. Leider habe ich aber auch mal mitbekommen, wie er sich über eine E-mail der Ex-Freundin seines Freundes lustig gemacht hat. Seitdem habe ich Angst, dass er eine Brief ebenfalls nicht für sich alleine lesen würde und es nicht zu schätzen weiß, was ich ihm sagen möchte.

Aber ich glaube, die angefangenen Briefe, ein Gedicht wie Du es geschrieben hast sind alles Schritte, die uns in ganz kleinen Schritten voran bringen. Denn wenn ich mir einen angefangenen Brief ein paar Tage später wieder durchlese, tut es zwar noch genauso weh, aber ich sehe häufig die Dinge schon ein bißchen klarer.

Ich hoffe, Du hast den Tag einigermaßen überstanden und kannst Dir jetzt einen gemütlichen Abend machen.

Fühl Dich gedrückt
Josie

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 11. Feb 2004, 19:00
von susan
Liebe Jule,

vielen Dank für dein posting im anderen thread. Mir ging es in den letzten Tagen nicht besonders, doch nun scheint es wieder aufwärts zu gehen. Auch mich hat dein Gedicht sehr berührt, es hört sich sehr traurig und verzweifelt an. Lass diese Traurigkeit zu, verdränge sie nicht. Du hast soviel getan für diese Beziehung, dass du dich mit Recht fragst, warum dies nicht gereicht hat, die Beziehung fortzuführen.

Jetzt wird es Zeit, dass du dich um dich kümmerst, denn du bist nun an der Reihe, wende dich dem zu, was dir jetzt am meisten hilft, was dir gut tut. Sicher ist das schwer, weil diese Fragen und die Zweifel immer wieder auftauchen. Ich wünsche dir, dass du wieder die Kraft in dir wiederfindest und dass du Wege gehen kannst, die dich stärken.

Ich drück' dich!
Susan

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 12. Feb 2004, 10:21
von merline123
Hallo Jule,

ich hoffe Deine Woche ist inzwischen etwas "heller" geworden und die Gedanken sich ordnen und langsam nach vorn gerichtet sind.
Ich bin selbst oft hin und hergerissen, zwischen den Warums der Vergangenheit und den Verletzungen - andererseits kann es mir nur gut gehen, wenn ich im hier jetzt und heute lebe. Solange ich die Vergangenheit für mich nicht abgeschlossen habe, wird sie mich immer wieder einholen und zurückziehen.

Nimm dir die Zeit zu trauern und lasse die Gefühle zu. Und dann schau nach vorn und bleibe bei dem was Dir gut tut. Tue Dir jeden Tag etwas gutes, indem Du Dich dem widmetst, was Dir wichtig ist.

Das hört sich jetzt vielleicht an, wie Pfadfinder, aber sich selbst besser fühlen kann man nur mit positiven Gedanken...

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 12. Feb 2004, 10:40
von merline123
Hallo Josie,

Auch Dir wünsche ich, das die Wunden langsam weniger schmerzen und der Blick nach vorn langsam klarer wird.

"Er hat auch einmal zu mir gesagt, dass er nicht dazu steht, mit mir eine Beziehung zu haben." Es tut weh das zu hören. Es ist verletzend und zeigt, daß er sich nicht darum kümmert, wie es Dir geht.

"In unserem letzten Telefonat vor ca. 3 Wochen hat er mir wörtlich gesagt, dass er sich gut vorstellen kann, mit mir noch Sex zu haben." Es gibt wohl genug Menschen, die Beziehung und Sex für sich trennen. Und es für sich als Selbstverstänldichkeit sehen, sich das, was sie gerade "brauchen" nehmen. Wenn beide Partner diese Einstellung haben, kann man wohl seinen Spaß haben und wieder auseinandergehen - aber ansonsten sollte man einen großen Bogen machen!

"Als ich ihn fragte, ob er denn gar kein schlechtes Gewissen habe, sagte er nur: "Nein, das geht ja nur uns beide etwas an!" Und er würde sie bereit seit 1 1/2 Jahren kennen, ich solle nicht denken, dass das etwas Neues wäre." Dann soll er doch mit ihr "glücklich" werden. Jemand der mit solcher Unverfrohrenheit andere Menschen benutzt und egoistisch durchs Leben geht, wird schon irgendwann den Partner finden, den er verdient. Entschuldige die harten Worte, aber das kann man m.E. auch nicht mit seiner Krankheit entschuldigen.

"Immer wieder frage ich mich: Wie kann ein Mensch so sein? Was ist das?" Ich glaube die Antwort kann Dir niemand geben. Bzw. da es völlig andere Verhaltensmuster sind, andere Werte, als die, die Dir wichtig sind, kannst Du es nicht verstehen oder nachvollziehen. Ich kann ein solches Verhalten auch nicht damit beschönigen, das ich sage, er ist depressiv. Sich selbst schlecht zu fühlen, in seiner Situation gefangen zu sein,.... entschuldigt für mich nicht, das man anderen bewußt so weh tut.

Versuche so viel Abstand, wie möglich zu halten, es hat einfach keinen Sinn. Konzentrier Dich auf Deine Wünsche, Ziele, schöne Dinge....

Ich hoffe Du nimmst mir meine harten und klaren Worte nicht übel, aber das musste gerade raus.

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 13. Feb 2004, 13:54
von Josie
Liebe Petra,

Deine Worte sind nicht zu hart. Objektiv betrachtet sehe ich das ganz genauso.
Nur diese Objektivität fehlt mir natürlich meist.

In den letzten Tagen versucht er immer mal wieder wegen irgendwelcher dienstlichen
Unwichtigkeiten mit mir zu sprechen.

Neulich Abend klingelte um halb neun mein Handy, weil er noch arbeitete und eine Frage
hatte. Ich habe es aber klingeln lassen, so dass er nur auf meine mailbox sprechen konnte.
Die Frage habe ich ihm dann 1 1/2 Stunden später kurz + knapp per sms beantwortet. Innerhalb von
ein paar Minuten bekam ich dann auch von ihm eine sms zurück.
Normalerweise dauert es immer lange bis er zurücksimst, wenn überhaupt.

Heute habe ich einen Tag frei. Aber es geht mir nicht gut dabei. Zwar läuft er mir nicht über den Weg,
aber ich muss die ganze Zeit daran denken, dass er bald in Urlaub fährt.

Bin dabei, groß auszumisten. Ich glaube, ich hatte es schon geschrieben, dass ich ja derzeit noch mit
Meinem Ex-Freund in einem Haus wohne. Das muss aber unbedingt ein Ende haben. Es geht nicht mehr. Nur habe ich so große Angst, den Schritt "Auszug" zu machen.

Ausserdem sollte ich heute auch noch zu meinen Eltern fahren, da meine Mutter sehr krank ist. Sie befindet sich seit 2 Jahren fast permanent in der Chemo-Therapie. Leider fällt es mir so schwer, dort ein bißchen Fröhlichkeit zu versprühen.

Wie geht es Dir?

Ich wünsche Dir einen guten Start in das Wochenende!

Draussen scheint gerade die Sonne. Kann mich gar nicht so richtig drüber freuen.
Trotzdem schick ich Dir jetzt ein paar Sonnenstrahlen mit der E-mail mit...Liebe Petra,

Deine Worte sind nicht zu hart. Objektiv betrachtet sehe ich das ganz genauso.
Nur diese Objektivität fehlt mir natürlich meist.

In den letzten Tagen versucht er immer mal wieder wegen irgendwelcher dienstlichen
Unwichtigkeiten mit mir zu sprechen.

Neulich Abend klingelte um halb neun mein Handy, weil er noch arbeitete und eine Frage
hatte. Ich habe es aber klingeln lassen, so dass er nur auf meine mailbox sprechen konnte.
Die Frage habe ich ihm dann 1 1/2 Stunden später kurz + knapp per sms beantwortet. Innerhalb von
ein paar Minuten bekam ich dann auch von ihm eine sms zurück.
Normalerweise dauert es immer lange bis er zurücksimst, wenn überhaupt.

Heute habe ich einen Tag frei. Aber es geht mir nicht gut dabei. Zwar läuft er mir nicht über den Weg,
aber ich muss die ganze Zeit daran denken, dass er bald in Urlaub fährt.

Bin dabei, groß auszumisten. Ich glaube, ich hatte es schon geschrieben, dass ich ja derzeit noch mit
Meinem Ex-Freund in einem Haus wohne. Das muss aber unbedingt ein Ende haben. Es geht nicht mehr. Nur habe ich so große Angst, den Schritt "Auszug" zu machen.

Ausserdem sollte ich heute auch noch zu meinen Eltern fahren, da meine Mutter sehr krank ist. Sie befindet sich seit 2 Jahren fast permanent in der Chemo-Therapie. Leider fällt es mir so schwer, dort ein bißchen Fröhlichkeit zu versprühen.

Wie geht es Dir?

Ich wünsche Dir einen guten Start in das Wochenende!

Draussen scheint gerade die Sonne. Kann mich gar nicht so richtig drüber freuen.
Trotzdem schick ich Dir jetzt ein paar Sonnenstrahlen mit der E-mail mit...

Lieben Gruss
Josie

Lieben Gruss
Josie

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 15. Feb 2004, 14:09
von merline123
Hallo Josie,

ich finde es gut, das Du hier im Forum bleibst und darüber schreibst. Ich denke, das ist ein Weg um häufiger Objektivität zu bekommen und seine Gedanken zu ordnen. Und es gibt genug, die zuhören und einen aufbauen. Es wird aber immer wieder ein auf und ab bleiben. Mit der Aussicht, das die auf-Phasen länger werden und irgendwann anhalten.

"Die Frage habe ich ihm dann 1 1/2 Stunden später kurz + knapp per sms beantwortet. Innerhalb vonein paar Minuten bekam ich dann auch von ihm eine sms zurück. Normalerweise dauert es immer lange bis er zurücksimst, wenn überhaupt." Weißt Du Männer haben einen Jagd instikt (ich entschuldige mich mal pauschal bei allen, die anders sind . Das heißt, sobald er merkt, das Du nicht mehr hinter ihm herläufst, versucht er seine Beute wieder zurückzuerobern. Gehst Du darauf ein, ist der nächste Rückzug vorprogrammiert. Manche lieben nur die Jagd, hat er die Beute, ist sie uninteressant - könnte das eine Erklärung sein?

"Heute habe ich einen Tag frei. Aber es geht mir nicht gut dabei. Zwar läuft er mir nicht über den Weg,aber ich muss die ganze Zeit daran denken, dass er bald in Urlaub fährt." Du bist noch sehr oft in Gedanken bei ihm, hat er das verdient? Ist er es wert, das Du Dir Deine kostbare, freie Zeit so vermiesen lässt. Ich weiß, dass es schwer ist, aber vielleicht hilft etwas innere Wut, auf das was er Dir angetan hat, um Dich zu lösen.

"Bin dabei, groß auszumisten. Ich glaube, ich hatte es schon geschrieben, dass ich ja derzeit noch mit meinem Ex-Freund in einem Haus wohne. Das muss aber unbedingt ein Ende haben. Es geht nicht mehr. Nur habe ich so große Angst, den Schritt "Auszug" zu machen." Jetzt muss ich noch mal fragen, warum hast Du Dich von Deinem Ex-Freund getrennt? Oder hat er Schluss gemacht? Wie lange ist es denn schon aus? Wie kommst Du damit klar, ihn immer noch zu sehen?
Ich habe letztes Jahr auch lange an dem Punkt Auszug mit mir gehadert. Ich war innerlich auf dem Sprung, habe aber Angst gehabt Schluss zu machen und zu gehen, weil ich nicht gern allein bin. Andererseits war ich dann an einem Punkt, das ich mich in dem gemeinsamen Haus einsam gefühlt habe, auch wenn er da war. Inzwischen hat sich ja einiges wieder eingerenkt und ich fühle mich zu Hause auch wieder wohl.

Als ich am liebsten weggelaufen wäre, hat es mir sehr geholfen, dass ich eine Freundin habe, zu der ich jederzeit hätte gehen können. Also Unterschlupf suchen. Das hat das Gefühl des gefangen sein gelöst und ich konnte wieder bewußt wählen.
Hängst Du noch an Ihm, kannst Du Dir eine Wohnung finanziell leisten? Hättest Du Freunde, Familie, jemanden, bei dem Du Unterschlupf finden könntest?

"Ausserdem sollte ich heute auch noch zu meinen Eltern fahren, da meine Mutter sehr krank ist. Sie befindet sich seit 2 Jahren fast permanent in der Chemo-Therapie. Leider fällt es mir so schwer, dort ein bißchen Fröhlichkeit zu versprühen." Oh Mann, Du hast aber grade an allen Fronten Krieg, oder? Das allein ist ja schon schwer genug. Insbesondere, wenn es einem selbst nicht gut geht, dann noch Kraft und Zuversicht auszustrahlen. Setz Dich nicht zu sehr unter Druck, manchmal muss auch ein Anruf reichen. Dir muss es erst mal wieder besser gehen, damit Du dort auch wieder unterstützen kannst.

"Wie geht es Dir?" Mir geht es soweit gut. Ich bin auf einem guten Weg. Die letzten Wochen habe ich viel dafür getan, meine Zuversicht wiederzufinden, meine positive Einstellung und vor allem meine Fröhlichkeit, die immer sehr ansteckend ist. Ich merke, wie ich selbst wieder in Ballance komme und mich auch von meinem Freund nicht mehr so leicht runterziehen lasse. Ich kann ihm nicht helfen, wenn es mir schlecht geht. Er hat schon ein Händchen dafür, einem schöne Sachen zu vermiesen (manchmal wenn ich wütend bin, denke ich, er kann es nicht ertragen, dass es mir einfach gut geht und ihm nicht). Ich kann seine Probleme nicht für ihn lösen, wenn er nicht irgendwann erkennt, das er sich bewegen muss, wird er weiterleiden. Zu dieser Distanz zu finden, fällt mir sehr schwer. Aber anders geht es wohl nicht.
Ich gebe auch zu, das ich ab und zu etwas ungeduldig werde. Es gibt so vieles, was ich gern mit ihm erleben möchte, wo ich ihn gern bei mir hätte, aber es gibt so wenige Sachen, zu denen er bereit ist. Diese ganz kleinen Schritte positive Erlebnisse zu schaffen ist so verdammt mühsam.
Aber wenn dann ein kleiner Schritt nach vorn geklappt hat, freue ich mich auch wieder. Es ist ein langer Weg. Ich hoffe einfach, das wir irgendwann gemeinsam am Ziel ankommen...

"Draussen scheint gerade die Sonne. Kann mich gar nicht so richtig drüber freuen.
Trotzdem schick ich Dir jetzt ein paar Sonnenstrahlen..." Danke, auch wenn es hier gerade bewölkt ist, kommden die kitzelnden Strahlen an. Ich schicke mal ein paar zufriedene, beruhigende Schnurrer von meinem Kater zurück. Schließe die Augen und stell Dir vor ein roter, "kräftig gebauter" verschmuster Kater kuschelt sich an Dich und schnurrt und schmachtet Dich an, weil Du sein liebster Dosenöffner bist. Manchmal wünschte ich mir so ein einfaches, glückliches Leben, wie meine Vierbeiner zu haben

Alles liebe, Kopf hoch und bleibe in Deinen Gedanken bei Dir. Schau in Dich hinein und versuche Dir mehr gutes zu tun.

Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 17. Feb 2004, 18:14
von Josie
Hallo Petra,

wollte mich nur mal kurz melden.

Es tut so gut, Deine Worte zu lesen und ich würde Dir gerne ein bißchen schreiben.

Im Moment bin ich so ... ich weiß nicht, vielleicht erschöpft, matt, dass ich es nicht schaffe.

Ich weiß nicht mehr, was mit mir los ist.

In der Firma versucht er wieder den Kontakt aufzubauen. Er ist nett, er sucht meine Nähe. Das macht mich total kaputt. In solchen Momente fühle ich mich wie gelähmt, ich kann das gar nicht beschreiben. Ich könnte mich angewurzelt irgendwo in die Ecke setzen.
Da wäre sicher Dein knuddeliger Kater dann genau richtig;-) Das täte bestimmt gut!

Habe schon überlegt, ihm zu schreiben. Aber was? Nur irgendwie habe ich das Gefühl, ich muss für mich einiges loswerden.

Das Schlimme ist auch, dass mich alles -selbst das Wetter- an die Zeit im letzten Jahr erinnert als alles anfing.

Jetzt gerade um diese Zeit war er z.B. mit seinen Freunden im Urlaub + ich bekam eine sms, dass die Welt in Ordnung ist + er mich lieb hat.

Schniiiieeef!

Erstmal grüßt Dich ganz lieb
-die-unendlich-traurige-Josie

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 17. Feb 2004, 19:57
von merline123
Hallo Josie,

es tut mir leid, Dich so "mit Kopf unterm Arm" zu lesen. Aber bei den vielen Dingen, die um Dich herum "im Argen liegen" kann ich es gut nachempfinden.

"Im Moment bin ich so ... ich weiß nicht, vielleicht erschöpft, matt, dass ich es nicht schaffe." Wie wäre es mit unendlich traurig und entäuscht? Sorge um die Zukunft und ein Gefühl allein in der Welt zu sein? Man fühlt sich wie Blei, es ist anstrengend sich zu bewegen, "Kleinigkeiten" kosten so viel Kraft? Das lese ich zwischen Deinen Zeilen...

"In der Firma versucht er wieder den Kontakt aufzubauen. Er ist nett, er sucht meine Nähe. Das macht mich total kaputt. In solchen Momente fühle ich mich wie gelähmt, ich kann das gar nicht beschreiben. Ich könnte mich angewurzelt irgendwo in die Ecke setzen." Kannst Du ihm irgendwie ausweichen? Nach dem allem jetzt noch seine freundliche Masche zu ertragen, die Dir wieder Hoffnung machen soll, ist einfach zuviel. Ich hoffe für Dich, das Du Dir gut überlegst, und nach Möglichkeit nicht darauf eingehst. Schließlich hat er offen gesagt, das er sich für eine andere entschieden hat und Dich "sexuell" noch interessant findet. Ich hoffe das habe ich jetzt nicht zu hart geschrieben. Aber vielleicht hilft es, um loszulassen und ihn endlich gehen zu lassen innerlich.

"Da wäre sicher Dein knuddeliger Kater dann genau richtig;-) Das täte bestimmt gut!" Ich sage Dir, der ist ein absoluter Sonnenschein. Es ist in mehreren Bereichen schön, er ist verschmust, man bekommt auch Streicheleinheiten und ein einfach positiver, vertrauensvoller Geselle - er hat mich schon bei so manchen tränenreichen Momenten getröstet...

"Habe schon überlegt, ihm zu schreiben. Aber was? Nur irgendwie habe ich das Gefühl, ich muss für mich einiges loswerden." Das kann ich nachempfinden. Ich denke auch oft, ich kann das nicht bei mir behalten, das muss ich los werden. Aber Du musst überlegen, ob du ihm soweit vertraust, das Du ihm Deine Gefühle, Deine Entäuschung, Dein Leiden offenbaren willst. Was ist, wenn er es nicht vertraulich behandelt? Hast Du eine Freundin, mit der Du darüber reden kannst oder Deine Familie?

"Jetzt gerade um diese Zeit war er z.B. mit seinen Freunden im Urlaub + ich bekam eine sms, dass die Welt in Ordnung ist + er mich lieb hat." Ich weiß nicht, mit was Du Deine Gedanken wieder in das hier und jetzt lenken kannst. Was sind Deine nächsten Ziele? Wie kannst Du einerseits die Verletzung und Entäuschung zulassen und verarbeiten, aber dann auch wieder nach vorn sehen? Gerade weil die Krankheit Deiner Mutter Dich belastet?
Vielleicht: Was sind Dinge, die Du magst, die Dich aufheitern, Freunde die Dir gut tun? ...

"-die-unendlich-traurige-Josie" Ich würde Dich gern in den Arm nehmen und Dir etwas Kraft und Mut einflößen, positive Energie. Im Moment habe ich das Gefühl, ich habe für Dich da was über...
Ich bin gerade damit beschäftigt mich mit meinen Stärken zu beschäftigen. Mir das Bewußt zu machen, worauf ich bauen kann. Was mir niemand nehmen kann. Und je mehr ich mich damit befasse, um so stärker fühle ich mich. Und ich lasse mich nicht mehr von anderen (z.B. meinem Freund) dieses Wissen vermiesen und künstlich Angst vor der Zukunft einzuflößen. *seufz* Wobei ich heute Abend wieder gemerkt habe, ich gehe da auf einem schmalen Grad. So schlecht, wie es ihm im Moment geht, kann er meinen Erfolg und meine positive Einstellung kaum ertragen. So hat alles eine freudige und eine nachdenkliche Seite.

Aber genug von mir. Bleib bei den Dingen, die Dir wichtig sind. Lasse Deine Gefühle zu, aber suche auch nach den positiven Dingen, Gedanken, Ideen, Wünschen... es lohnt sich.

Ich freue mich immer von Dir zu hören, lesen...

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 18. Feb 2004, 20:21
von Josie
Hallo Petra,

es ist schön zu lesen, dass Du Energie und Kraft hast. Aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass es eine Gratwanderung ist und Du sehr geduldig mit Deinem Freund sein mußt. Sicher ist es nicht einfach abzuschätzen, wann er sich unter Druck fühlt und wann nicht.
Habt Ihr eigentlich Gemeinsamkeiten, die Euch so ein Signal geben: jetzt geht es uns gemeinsam gut? Also z.B. gemeinsam vor dem Ofen sitzen oder auf ein schönes gemeinsames Essen freuen, einfach so kleine Rituale?

Gestern Abend hat mein Ex-Freund mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, es noch einmal gemeinsam zu versuchen.

Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber Du hast recht, bei mir spielt die Angst allein zu sein eine sehr große Rolle.

Auf der einen Seite bin ich nicht gerne alleine, auf der anderen Seite kann ich auch manchmal niemanden um mich haben. Aber das Gefühl, dass jemand da ist, das brauche ich.

Im Büro war es heute unangenehm. Er mußte heute früher weg, weil er zum Zahnarzt mußte. Und da wir gerade ein meeting hatten, fragte unser Chef (mit dem ist er gut befreundet!!!), ob er zu seiner neuen Freundin müßte. Ich habe dann immer ganz schön mit den Tränen zu kämpfen...

Mit meiner Freundin kann ich gut über das Thema sprechen. Auch sie sagt: lass ihn laufen! Klar, wenn ich die Geschichte mit allen Einzelheiten hören würde, hätte ich meiner Freundin wahrscheinlich schon längst einen Vogel gezeigt. Aber die Gefühle...sie spielen verrückt!

Ich werde jetzt versuchen, etwas zu essen. Das fällt mir leider im Moment auch schwer!

Wo ist eigentlich Jule? Hoffentlich geht es ihr besser!

Lieben Gruß auch an Deinen Kater
Josie

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 18. Feb 2004, 23:42
von Soloalbum
Hallo Mädels ,

so nun tauch ich auch mal wieder aus der Versenkung auf. Bei mir geht´s beruflich gerade drunter und drüber. Hab kaum Zeit ins Forum zu schauen. Und wenn ich mal zum flüchtigen Lesen komme bin ich meistens zu müde zum Schreiben.
Also deshalb bitte seid nicht böse, wenn ich etwas pauschal schreibe heute.

Gestern abend ist mir der Schreck durch Mark und Bein gefahren...ich dachte ich hätte meinen Ex gesehen. Eine sehr gute Freundin von mir wohnt in derselben Stadt wie er und keine 100m von ihrer Wohnung ist ein Kaffee, in das er öfters geht. Dort waren wir auch manchmal. Ich werde also immer an ihn erinnert. Da diese Freundin und ich momentan eng zusammen arbeiten bin ich sehr oft bei ihr...jedesmal die Erinnerung. Aber der Schmerz wird auch irgendwann im Laufe der vielen Konfrontationen schwächer, nur gestern, als ich vorbei lief, war ein Typ in dem Kaffee, der hatte eine gewisse Ähnlichkeit...Schock.

Leider hat mein Ex sich nicht mehr gemeldet...ich habe ihm nämlich nun doch wie ausgemacht eine email geschrieben, neutral und freundlich, so denke ich. Der Feigling...frage mich, was ich ihm eigentlich wert war. Einerseits weiß ich nicht, ob eine Erklärung von ihm wirklich mehr Klarheit in die Sache gebracht hätte. Andererseits ist es sehr verletzend, dass er nicht einmal reagiert. Und wenn er nur geschrieben hätte: sorry, ich kann das doch nicht erklären. Mach´s gut.
Das tut echt mal weh, dieses so tun, als ob ich nie existiert hätte, dieses keines Blickes mehr würdigen.

Susan, ich hoffe dir geht´s inzwischen wieder besser!!!??? Was ist los?! Ich drück dich fest!!!

Petra ich finde es bewundernswert, wie du es schaffst Kraft zu tanken und nach dir selber zu schauen. Ich habe das während meiner Beziehung vermutlich nicht genug getan (obwohl ich schon auch hin und wieder ganz bewusst auf mich geachtet habe), sonst wär ich am Ende vermutlich nicht so ausgelaugt und kraftlos gewesen, so dass ich nur noch fassungslos aufgeben konnte. Ich bin jetzt noch tielweise gefangengenommen von dem Gefühl der Kraftlosigkeit und Fassungslosigkeit...so wie du Josie? Ich kann mit dir fühlen!
Petra ich wünsche dir alle Kraft der Welt und viel Sonnenschein! Du bist ein toller, wertvoller Mensch mit vielen positiven Seiten, vergiss das nie!...und vergiss dich nie!


So ein Kater ist ja ne klasse Sache. Sicher ein guter Gefährte. Hätte manchmal auch gerne so eine "Wollkugel" mir Charakter Leider hätte ich für so einen Kerl viel zu wenig Zeit.

Was die Sache angeht, dass Josie´s Ex es nun wieder probiert...Petra, ich kann dir da nur zustimmen und zu dir Josie sagen: Lass dich nicht darauf ein! Oder überlege es dir zumindest gaaaaanz genau! Jetzt, da er merkt "Hoppla, die macht sich unabhängig, ist nicht mehr so leicht zu haben", da bist du wieder für ihn interessant. Vielleicht nicht nur wegen des Jagdinstinktes, sondern auch, weil du nun wieder emotional so weit von im entfernt bist. Würdet ihr dann aber irgendwann wieder an dem Punkt ankommen, dass du ihn emotional berührst, dann wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich wieder distanzieren, dich wegstoßen würde, denn so wie ich die Sache einschätze, kann er´s nicht so mit der emotionalen Nähe und mit dem Jemanden-an-sich-ranlassen. So schätze ich das auch bei meinem Ex ein. So wie er und ein paar enge Freunde von ihm meinten, bin ich emotional sehr an ihn rangekommen, vielleicht so schnell oder vielleicht auch so nah, wie keine Frau zuvor...das hat er nicht ertragen. Er hat es versucht, hat sich Mühe gegeben, aber dann kam wieder der Absturz.
Josie, hat sich dein Ex jemals für dich interessiert? Für deine Probleme?
Meiner schon für alltägliche Krimskramsprobleme, solange es nichts mit emotionalen Dingen zu tun hatte (außer Prüfungsstress/-angst oder so, aber das ist ja nichts Tiefgreifendes, was ihn verunsichern müsste), oder er nicht konkret über die Dinge sprechen "musste". Von meinen schlechten Erfahrungen, die ich mit meinem ersten Freund gemacht habe und den Verletzungen, die mir damals zugefügt worden waren, davon wollte er nie was hören. Er wollte es einfach nicht wissen, dabei hatte ich mit ihm und unserer Beziehung nun diese Verletzungen, von denen noch ein paar kleinere Schrammen übrig geblieben waren, endgültig abgelegt. Hatte also keine tiefgreifenden Probleme mehr.
Was sein Angebot bezüglich des Sex angeht: meiner hätte auch noch so weitergemacht, wenn ich ihn nicht zu einer Auseinandersetzung und der damit verbundenen klaren Entscheidung gedrängt hätte.

Von einer neuen Freundin zu erfahren könnte ich auch noch nicht ertragen, Josie. Ich kann dich gut verstehen...andererseits hatte ich inzwischen auch schon was mit nem anderen Mann. Ich habe unerwartet einen alten Bekannten getroffen. Wir hatten schon immer was für einander übrig. Er ist auch noch nicht so lange von seiner Freundin getrennt. Ich hab mich bei ihm einfach wohl gefühlt und ich denke ihm ging es auch so. Wir haben geredet (nichts wirklich Vertrauliches, meist war es eher ein entspanntes spaßiges Wortgefecht, das war bei uns schon immer so) und uns eine Nacht lang einfach im Arm gehalten und geküsst. Nicht mehr! Das hätte ich nicht gewollt oder gekonnt. Aber diese Nähe tat so gut! Jetzt haben wir locker Kontakt, aber ich denke das wird nichts mit uns.

Vor dem Allein-Sein habe ich, wie ihr, auch ein bisschen Angst. Das ist schon ein schwerer Schritt von der Zweisamkeit, wieder zum allein-sein. Letztendlich ist es aber vermutlich besser, als sich zerstören zu lassen...und wenn man gute Freunde und Familie hat, dann ist man nicht wirklich allein, auch, wenn man manchmal das Gefühl hat. Aber ich denke, das ist nach einer Trennung normal. Es ist hart zu lernen wieder allein mit sich zurecht zu kommen, es ist hart, da man sich viel mehr mit sich selber auseinander setzen muss und wenn man dann noch so viele offene Wunden hat...aber man sollte allein mit sich klar kommen. d.h. ja nicht, dass man sich zurückziehen soll in eine Ecke. Da würde ich draufgehen. Ich versuch nun so gut ich kann zu akzeptieren, das Leben hinzunehmen, Wieder Spaß am Leben zu fühlen...dieses Gefühl hat mir ab einem gewissen Punkt gefehlt in dieser Beziehung, die ich hatte. Ich hoffe noch immer den dafür passenden Mann zu finden. Jemand der die Menschen, die Welt, das Leben und natürlich mich liebt/lieben kann ...jemand mit diesem gewissen Kern, einem gewissen inneren Strahlen, einer gewissen Liebe zum Leben...oh wie prosaisch...schleim ...aber versteht ihr, was ich meine?

Was ich dir noch sagen wollte Josie: ich kann dich sehr gut verstehen, dass du ihm deine Gedanken und Gefühle schreiben möchtest. Ich bin auch oft an diesem Punkt. Ich schreibe dann auch diese Gedanken auf, manchmal sogar an ihn adressiert. Aber ich rate dir: Überleg es dir gut, ob du ihm diesen Einblick in deine Seele schickst! Er kann damit nicht umgehen, nicht so wie du es gerne hättest, so wie du es verdient hast.
Was ich schon alles geschrieben habe...und im Nachhinein bin ich immer so froh, dass ich es ihm nie geschickt habe. Er ist nicht der weise Mensch, dem man so etwas anvertrauen kann. Er ist auch nicht der gelassene, reife Mensch, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Er kann mit mir und meinen Gefühlen nicht so umgehen, wie ich es brauche, denn er kann nicht mal mit sich und seinen Gefühlen so umgehen wie er es braucht. Und ich denke, deshalb wollte er auch nie von meinen ehemals schlechten Erfahrungen, von vermeintlichen emotionalen Problemen hören...er kann damit nicht umgehen, weil er nicht einmal mit seinen emotionalen Problemen und sich selbst zurecht kommt.

Mädels ich schick euch ganz liebe Grüße und hoffe ich habe mit meinen Äußerungen nicht einen zu harten Ton angeschnitten, v.a. was dich betrifft Josie! Lasst euch nicht unterkriegen! Nase hoch, Brust raus!!! Ich wünsche euch sonnige Tage!

Schön, dass es euch gibt! Wer das nicht zu schätzen weiß ist selber schuld!
LG Jule

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 19. Feb 2004, 18:09
von merline123
Hallo Josie,

schön wieder von Dir zu hören. "Sicher ist es nicht einfach abzuschätzen, wann er sich unter Druck fühlt und wann nicht.Habt Ihr eigentlich Gemeinsamkeiten, die Euch so ein Signal geben: jetzt geht es uns gemeinsam gut?" Es fällt mir an manchen Stellen schon sehr schwer mich zurückzunehmen. Gerade in letzter Zeit, wenn er sich immer weiter abschottet und bis auf die gute Freundin (bei der ich leider ab und zu innerlich immer mal wieder kleine Eifersuchtsanfälle habe) sich mit niemandem trifft oder spricht. Vor allem, da ich weißt, das sie sich immer (oder so gut wie immer) bei ihr treffen zum gemütlichen Abendessen und schwatzen. Während wir diese Rituale kaum haben. Also die Woche über abends kaum noch ein Gespräch aufkommt und er auf dem Sofa vorm Fernseher landet. Selbst seinen sonst täglichen Sport schränkt er ein, weil ihm die Leute im Studio auf den Geist gehen... Es gibt von seiner Seite ja nicht so recht das Zeichen mit gehts schlecht. Er hat ja seiner Meinung nach "nur ab und zu etwas Weltschmerz", ich dramatisiere da zuviel.
Heute ist mal wieder ein guter Tag, weil er eine Stelle fesehen hat, um die er sich jetzt bemühen kann (und es auch tut). Drück mir einfach die Daumen, dass ich meine Distanz halten kann und die kleinen positiven Zeichen ausreichend zu würdigen weiss.

"Gestern Abend hat mein Ex-Freund mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, es noch einmal gemeinsam zu versuchen." Der Kollege oder Dein Ex-Freund mit dem Du noch zusammen wohnst?

"Auf der einen Seite bin ich nicht gerne alleine, auf der anderen Seite kann ich auch manchmal niemanden um mich haben. Aber das Gefühl, dass jemand da ist, das brauche ich." Das hört sich für mich etwas kompliziert an für die Praxis. Aber ich kann verstehen, dass Du ab und zu einfach Zeit für Dich brauchst. Also am besten eine große Wohnung, in der Du Dein Rückzugsgbiet hast und jemanden, der das toleriert? Ich glaube wirklich gern allein sind wenige Menschen (die so Entäuscht von allen sind, das sie sich von allen zurück ziehen). Ansonsten ist eine soziale Einbindung wichtig.

"...ob er zu seiner neuen Freundin müßte. Ich habe dann immer ganz schön mit den Tränen zu kämpfen..." Immer wieder die Wunde, in die Salz gestreut wird....

"Klar, wenn ich die Geschichte mit allen Einzelheiten hören würde, hätte ich meiner Freundin wahrscheinlich schon längst einen Vogel gezeigt. Aber die Gefühle...sie spielen verrückt!" Ich glaube gute Freunde zeigen einem keinen Vogel. Sondern haben immer ein Ohr, auch wenns immer wieder um dasselbe geht.

"Ich werde jetzt versuchen, etwas zu essen. Das fällt mir leider im Moment auch schwer!" Hm, ich habe bei Kummer eher das gegenteilige Problem, dass ich zuviel Süßigkeiten nasche *seufz*

"Lieben Gruß auch an Deinen Kater" - wird per Extra streicheln ausgerichtet.

Auch wenn ich mich wiederhole - Kopf hoch, es wird besser werden.

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 19. Feb 2004, 18:11
von merline123
Hallo Jule,

es ist so schön, von Dir zu hören. Hab Dich schon vermißt.
Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr (muss mich etwas beim Training abreagieren und komme sonst zu spät zum Kurs). Aber ich sehe zu nachher noch mal online zu gehen und ausgiebiger zu antworten.

Liebe Grüße
Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 19. Feb 2004, 18:51
von susan
Liebe Jule!

auch wenn das mit der Trennung sicher noch schmerzt, du hörst dich gut an Es wird nicht so einfach für dich sein, die schönen Zeiten mit ihm zu vergessen, aber denk auch mal daran, wie oft du darauf verzichtet hast, das zu tun, wonach dir war und wie oft du ihm zuliebe so oder so gehandelt hast. Vielleicht kannst du es jetzt auch genießen, mal das zu tun, wonach dir ist - und vergiß nicht ..SEI GUT ZU DIR!

Ich habe am 27.2. einen Gutachtertermin, von dem viel abhängt. Wenn ich das hinter mir habe, dann wird es auch für mich wieder entspannter

Ich drück' dich!
Susan

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 20. Feb 2004, 12:34
von merline123
Hallo Jule,

jetzt mal etwas ausführlicher
Ich mache mal Mittagspause. Gestern Abend war ich nach dem Training und Sauna einfach zu kaputt .

"Andererseits ist es sehr verletzend, dass er nicht einmal reagiert. Und wenn er nur geschrieben hätte: sorry, ich kann das doch nicht erklären. Mach´s gut. Das tut echt mal weh, dieses so tun, als ob ich nie existiert hätte, dieses keines Blickes mehr würdigen." Das ist leider so ein Kreislauf. Ich merke das auch häufiger in meiner Beziehung. Ich möchte gern meine Gefühle oder mein Handeln erklären oder Erklärungen für sein Handeln bekommen. Aber "Mann" will daran nicht rühren und alles reden wird als "zerreden" ausgelegt, bis hin "ich will es nicht hören". Dein Ex hat sich wohl dafür entschieden, nicht Vogel-Strauß zu spielen und sich zu verschließen. Evtl. weil er es einfach nicht schafft mit evtl. Schuldgefühlen oder was auch immer, das daraus resultiert zurecht zu kommen.

"(obwohl ich schon auch hin und wieder ganz bewusst auf mich geachtet habe), sonst wär ich am Ende vermutlich nicht so ausgelaugt und kraftlos gewesen, so dass ich nur noch fassungslos aufgeben konnte..." An dem Punkt war ich letztes Jahr auch schon angekommen. Weil ich mich nicht meinen eigenen Problemen gestellt habe. Ich habe ständig den Anspruch an mich gehabt, ich muss da durch, ich muss funktionieren, es liegt an mir.... durch das Forum, viel reden mit Freunden und meine Signale (Krankheit, Unwohlsein) wahrnehmen und mich damit beschäftigen und etwas tun... das hat gewirkt.

"Petra ich wünsche dir alle Kraft der Welt und viel Sonnenschein! Du bist ein toller, wertvoller Mensch mit vielen positiven Seiten, vergiss das nie!...und vergiss dich nie!" Und das sind die schönen Rückmeldungen, die einem immer Kraft geben. DANKE!

"So ein Kater ist ja ne klasse Sache. Sicher ein guter Gefährte. Hätte manchmal auch gerne so eine "Wollkugel" mir Charakter" Tja, ich kann mir ein Leben ohne 4 Beiner nicht mehr vorstellen. Die haben mich auch schon mehr oder weniger mein ganzes Leben begleitet. Wobei die letzten Jahre auch immer weiteren Komfort für meine Begleiter gebracht haben Ich habe zwei. Da ich ja auch den ganzen Tag arbeite und sonst gern unterwegs bin, können die sich wenigstens gegenseitig beschäftigen. Und da man gern 18 - 20 h am Tag schläft, muss man auch nicht zuviel da sein ...

"Meiner schon für alltägliche Krimskramsprobleme, solange es nichts mit emotionalen Dingen zu tun hatte, oder er nicht konkret über die Dinge sprechen "musste". Von meinen schlechten Erfahrungen, die ich mit meinem ersten Freund gemacht habe und den Verletzungen, die mir damals zugefügt worden waren, davon wollte er nie was hören. Er wollte es einfach nicht wissen" Da kann ich nur auf oben verweisen. Ich glaube das Reden über Gefüle ist eine mehr weibliche Art. Männer hätten es gern weniger emotional. Von meinem "Gutesten" höre ich da auch eher: In dem Alter hat man halt schon seine Macken und Schrammen, damit muss man leben...

"Aber diese Nähe tat so gut! Jetzt haben wir locker Kontakt, aber ich denke das wird nichts mit uns." Dazu nur soviel - nimm alles mit was Dir gut tut. Wenn es die Nähe ist, die er Dir geben kann, dann die. Sei offen zu ihm, block nicht gleich ab, laß es einfach seinen Gang gehen. Trost und Anerkennung tut dem Selbstwertgefühl gut.

"Vor dem Allein-Sein habe ich, wie ihr, auch ein bisschen Angst. Das ist schon ein schwerer Schritt von der Zweisamkeit, wieder zum allein-sein. Letztendlich ist es aber vermutlich besser, als sich zerstören zu lassen...und wenn man gute Freunde und Familie hat, dann ist man nicht wirklich allein, auch, wenn man manchmal das Gefühl hat." Da kann ich nur zustimmen. Einsam kann ich mich auch fühlen, wenn ich eine Beziehung habe, die mich nicht ausfüllt oder in der ich mich vernachlässige.

"Lasst euch nicht unterkriegen! Nase hoch, Brust raus!!! Ich wünsche euch sonnige Tage!
Schön, dass es euch gibt! Wer das nicht zu schätzen weiß ist selber schuld!" Dem ist nicht viel hinzuzufügen, nur dass ich es Dir zurück senden möchte. Schön dass es Dich gibt! Wer Dich nicht zu schätzen weiß ist selbst dran schuld!

Ich wünsche einfach ein wunderschönes Wochenende und alles, alles Liebe.

Petra

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein EX-Freund Depressionen?

Verfasst: 20. Feb 2004, 14:18
von merline123
Hallo Susan,

schön, dass Du Dich mal wieder meldest und uns sonst mitverfolgst.

Dir wünsche ich für Deinen Termin alles Gute - auf das es dann wiklich leichter wird und Du Dich besser fühlst.

Liebe Grüße
Petra