Depressionen von der Arbeit

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Torsten72
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Registriert: 7. Jun 2011, 10:49

Depressionen von der Arbeit

Beitrag von Torsten72 »

Hallo an Alle,

ich weis nicht wem es auch so geht aber ich habe wegen meiner Arbeit Depressionen.

Ich war letztes Jahr Selbstständig gewesen weil ich leider Arbeitslos wurde und um nicht nur zu Hause zu sitzen habe ich mich Selbstständig gemacht teilweise habe ich 10-15 Std am Tag gearbeitet was mit auch nix ausgemacht hat. Aber es lief nicht so wie ichs mir vorgestellt hatte, naja bei den vielen Angeboten im Netz ist es eh schwer aber an Aufgeben habe ich nicht gedacht sondern habe mich dazu entschlossen mich wieder zu bewerben und meinen Online Shop nebenbei weiter zu betreiben.

Im Februar diesen Jahres habe ich dann die Chance bekommen eingestellt zu werden. Ich ergriff den Strohalm und fing bei meinem neuen Arbeitgeber an. Es ist ein 3 Schichtbetrieb und die arbeiten 365 Tage im Jahr. Naja der Stundenlohn ist recht schmal aber besser wie nix. Am Anfang in meiner Einarbeitungszeit hatte ich alle 2 Wochen am We frei und auch nach einer 7 Tage Schicht 2 freie Tage.
Aber nach der Einarbeitung fing das ganze Elend an. Anstatt 2 freien tagen und freien We habe ich einmal im Monat einen Samstag frei gehabt und auch nur einen Tag. Dann fing es an mit 9 Tagen am Stück und einen freien Tag und alle 3 Schichten sprich Früh, Spät, Nacht. Um das durchzuhalten habe ich zu Red Bull und Co gegriffen und auch zu Koffeeintabletten. Nach einem Monat fing es an das ich Schlafstörungen bekam und als ich auf mein Konto geschaut habe und dachte na da kommt bestimmt ein schönes Nettogehalt raus bei 180 Std war ich wie vorn Kopf geschlagen da stand dann ein Betrag der unter 1400 Netto war. Ich begann mir extreme Finanzielle Gedanken zu machen wie soll ich davon etwas an die Seite legen, falls mal was kaputt geht am Auto im Haushalt?? Der Nächste Monat schlug mit über 175 Std zu Buche und auf dem Konto waren gerade mal 1200 Euro. Selbst meine Partnerin sagte das es nicht gerade das gelbe vom Ei wäre und sie merkte auch das es mir nicht gut ging und meinte ich solle mal zum Arzt gehen. Dem sagte ich was mich bedrückt was ich für Gedanken hatte und das ich kaum noch schlafe und mir alles zu viel wird, das mich Ängste plagen und ich Angst vor der Zukunft habe. An der Arbeit bekomme ich Magenschmerzen bin den Tränen nah und weis nicht wie es weiter gehen soll, ich zittere und habe keine Lust mehr auf Dinge die mir immer viel Freude gemacht hatten, selbst Einkaufen gehen fällt mir von mal zu mal schwerer und ich nehme am aktiven Leben nicht mehr teil ziehe mich total zurück und fange zu Hause aus heiteren Himmel an zu weinen.
Er sagte das ich starke Depressionen habe und kurz vorm Zusammenbruch stehe.
Er hat mich dann erst einmal Krank geschrieben das ist nun knapp 5 Wochen her. Meine Therapeutin hat leider zur Zeit keine Termine frei. Ich gebe mir an allem die Schuld und frage mich warum ich überhaupt noch da bin. Als ich jetzt mal an meiner Firma vorbei gefahren war hatte ich totale Panik, Angst und war am zittern und mir liefen fast die Tränen.
Ich bewerbe mich aber bekomme dann zu hören sie haben keine Erfahrung, sie sind überqualifiziert. Wie soll man da noch positiv denken können?? Keiner will einen keiner gibt einem eine Chance. Wie soll man da noch an ein positives Leben denken können???
Alles hat einen Grund aber den Sinn zu erkennen ist eine Lebensaufgabe
wütend

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von wütend »

Lieber Torsten

hast Du einen Psychotherapeuten mit dem Du sprechen kannst.
Vieleicht kannst Du ja auch zusätzliche Termine bei deinem Psychiater bekommen.
Torsten72
Beiträge: 3
Registriert: 7. Jun 2011, 10:49

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von Torsten72 »

Ja ich habe eine Therapeutin weil ich hatte letztes Jahr schon einmal Depressionen aber die kamen aus der Vergangenheit und da hatte ich eine Sprachtherapie die echt geholfen hat aber zur Zeit hat sie leider keine Termine frei und meldet sich wenn wieder welche frei sind bin schon mal froh das ich nicht 6 Monate oder länger warten muss. Zur Zeit bin ich ja noch Krank geschrieben und es wird ein wenig besser aber wenn ich drann denke wieder zur Arbeit zu fahren da bekomm ich Angst und Panik ud Magenkrämpfe und fange an zu zittern
Alles hat einen Grund aber den Sinn zu erkennen ist eine Lebensaufgabe
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von pero »

Hallo Thorsten,
hast Du mit Deinem Arzt über Antidepressiva gesprochen?

Es dauert in der Regel zwar ein paar Wochen bis die wirken, aber ich bin dadurch so weit das ich mein Leben wieder angehen kann, bin dadurch überhaupt erst Therapiefähig geworden.

Und verschreiben kann die auch ein Hausarzt.

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
wütend

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von wütend »

>>und da hatte ich eine Sprachtherapie die echt geholfen hat <<

Lieber Torsten

Die Qualitäten deines Logopäden (Sprachtherapeuten) in ehren. Aber ich glaube nicht, das Dir mit Sprachübungen allein geholfen werden kann.

Du brauchst einen gute Psychotherapie, z.B. bei einem Verhaltenstherapeuten der mit dir daran arbeitet, das du nicht mehr depressiv wirst.

Adressen von Psychotherapeuten/Verhaltenstherapeuten bekommst Du von deiner Krankenkasse oder der kassenärztlichen Vereinigung deines Bundeslandes (googlen).

Bis Du einen geigneten Psychotherapieplatz gefunden hast, könntest Du vielleicht regelmäßige Termine bei deinem Psychiater bekommen. Frage ihn mal. Zudem könnte dir ein Psychiater mit Medikamenten helfen dich zu stabilisieren, wie pero schon erwähnt hat.
Torsten72
Beiträge: 3
Registriert: 7. Jun 2011, 10:49

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von Torsten72 »

Habe mich da wohl etwas falsch ausgedrückt es war eine Gesprächstherapie also keine Sprachübungen. Tabletten lehne ich ab weil da hatte ich schon mal welche gehabt und die haben mich total lahm gelegt und das waren die schwächsten weis aber nicht mehr was es für welche waren und ein Leben mit Tabletten will ich nicht.
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wütend

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von wütend »

Lieber Torsten

Eine Gesprächspsychotherapie nach Rogers wird es auch nicht gewesen sein, denn die wird nicht von den Krankenkassen bezahlt. Du hast in der Psychotherapie an deiner Vergangenheit gearbeitet, schreibst du. Vermutlich hat deine Psychotherapeutin tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mit dir durchgeführt.

Die Therapie wurde beendet, somit kannst Du 2 Jahre lang keine tiefenpsychogisch fundierte Psychotheapie mehr machen. Wenn Du jetzt eine Psychotherapie machen möchtet, geht das eigendlich nur über einen Verhaltenstherapeuten. Dieser muss allerding einen ausführlichen Bericht den Methodenwechsels zum Antrag begünden.

Also suche Dir einen Verhaltenstherapeuten wenn du hilfe haben möchtest.

>>Tabletten lehne ich ab weil da hatte ich schon mal welche gehabt und die haben mich total lahm gelegt und das waren die schwächsten weis aber nicht mehr was es für welche waren und ein Leben mit Tabletten will ich nicht.<<

Ich denke, über einen begrenzten Zeitraum Antidepressiva einzunehmen sollte kein Problem sein, wenn man auch bei einer Entzündung/Infektion Antibiotica einnimmt, oder Hustenlöser bei Husten usw.

Zudem machen legen Antidepressiva nicht lahm. Man kann unter AD voll Berufstägig sein. Das ist kein Problem.
johannaabraham
Beiträge: 45
Registriert: 12. Feb 2010, 10:13

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von johannaabraham »

Hallo Torsten, alle an alle,

bin auch wegen der Arbeit chronisch depressiv geworden und es wurde trotz beruflicher Reha nicht besser.
Meine Reha habe ich in einer Behindertenwerkstatt gemacht, die mir prompt eine Befürwortung für die Arbeit in der Werkstatt bescheinigt hat. Das wiederum macht es quasi unmöglich, aus der Werkstatt wieder rauszukommen...Es ist echt frustierend so unterfordert in einer Werkstatt abzuhängen und nicht wieder weg zu können. Oder zumindest sehr schwer.
Das Problem in der Werkstatt ist unter anderem, dass wir hier viel zu viele Mitarbeiter in der Abteilung sind (arbeite im Versand) und viel zu wenig Arbeit vorhanden ist.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass die vorgesehenden Büroarbeitsplätze immer noch nicht eingerichtet sind, so dass wir hier zu zweit vor den vorhandenen Arbeitsplätzen sitzen, und die paar Bücher ausbuchen und versenden, die über die internen Kuriere kommen...
Der Chef ist auch ziemlich unerfahren was den Umgang mit uns psychisch Kranken angeht und er ist zudem sehr empfindlich, was etwaige Kritik angeht.
Wer weiß, wie ich trotz dieser Befürwortung für die Werkstatt eine Chance habe, wieder hier wegzukommen?
Liebe Grüsse,

sonneinhamburg
Abraham
wütend

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von wütend »

Lieber Abraham

Stehst du unter Betreuung?

Wenn nicht, steht es dir frei, dir einen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft zu suchen.
johannaabraham
Beiträge: 45
Registriert: 12. Feb 2010, 10:13

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von johannaabraham »

Liebe(r) Parson,

ja ich bin in Betreuung,alledings nicht unter gesetzlicher.
Nach einem längeren Gespräch mit meiner PPM-Betreuung heute Nachmittag, steht mir derzeit die Befürwortung für die WfB im Weg, so dass ich derzeit sowieso nur in der Wfb arbeiten kann.Leider! Insofern werde ich mir jetzt wohl eine andere Werkstatt hier in Hamburg suchen. Da die sowieso gerade alle fusionieren, gibt es da in Zukunft auch mehr Arbeitsmöglichkeiten. Allerdings muss ich gucken, dass da nicht alle Behinderungsarten gemischt sind, bzw. ich irgendwo arbeite, wo ich mit geistig-körperlich Behinderten nicht so engen Kontakt habe. Sonst habe ich das Gefühl, auch gleich wieder in meinen früheren Beruf als Heilerzieherin zurückgehen zu können.
Es würde sich auch deutlich diskriminierender anfühlen finde ich.
Gruss,

sonneinhamburg

p.s.: "sonneinhamburg" ist mein Nickname im Forum. Warum mein echter Name darunter steht, ist mir ein Rätsel.
Ich bin übrigends weiblich!
Abraham
wütend

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von wütend »

Liebe sonneinhamburg

Wenn Du dir einen andere Werkstatt suchen willst, ist das sicher ein guter Weg.

Allerdings wird dich niemand zwingen können in einer Werkstatt zu arbeiten, ganz gleich ob Du eine Empfehlung für dien Werkstatt hast oder nicht.

Wenn Du einen Arbeitgeber findest der dich einstellt und angemmessen bezahlt wird niemand das Recht haben, dir die Arbeit dort zu verbieten.
johannaabraham
Beiträge: 45
Registriert: 12. Feb 2010, 10:13

Re: Depressionen von der Arbeit

Beitrag von johannaabraham »

Lieber Parson,

nee, dass wohl nicht, aber ich gehe mal davon aus, dass sich mein Lebenslauf mit meiner Krankengeschichte eher nicht so gut macht.Von daher bleibt mir erstmal nicht viel anderes als so eine Wfb.
Ich wollte mich die Tage mal darüber informieren, was genau das sogenannte Persönliche Budget ist, und was für Leistungen man sich da einkaufen kann.
Vielleicht ist es ja irgendwie möglich den langweiligen Werkstattalltag etwas spannender zu machen.
Gruss,

sonneinhamburg
Abraham
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