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Medizinische Reha

Verfasst: 5. Jan 2011, 17:11
von Biggi05
Ich bin schon länger wegen einer Angststörung krankgeschrieben. Rentenantrag wurde 2x abgelehnt, da ise meinen ich sei erwerbsfähig. Das Krankengeld läuft in 2 Monaten aus. Nun ruft mich die Krankenkasse an, dass sie mich laut Gutachter für erwerbsunfähig halten, daher soll ich einen Antrag für med. Reha stellen. Das heisst wohl, dass ich in eine Reha-Klink gehen muss. Da ich aber letztes Jahr schon in einer Klinik war (über die Krankenkasse) und das auch nix gebracht hat, möchte ich wissen ob ich nun dazu verpflichtet bin. Was heisst das genau med. Raha, muss ich da wirklich in eine Klinik? Wer war schonmal in so einer Klink z.b. Bad Dürrheim/Schwarzwald.

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 5. Jan 2011, 17:19
von steppenwolf1
Hallo Biggi,

ob Du verpflichtet bist, weiß ich nicht. Ich denke schon. Allerdings frage ich mich, ob Du denn gar nicht gesund werden willst ? Ich meine, eine med. Reha ist eine Riesenchance, warum also nicht versuchen ? War das letzte mal eine stationäre Therapie ? Welche Richtung - TP oder VT ?
Ich habe auch Ängste ... Todesängste und Panikas, hypochondrische Ängste ...
Vom zu Hause liegen und nichts machen, werden sie nicht besser werden. Klingt hart, ist es auch, aber Konfrontation scheint ein gangbarer Weg z usein, auch wenn man glaubt, sich dem Tod stellen zu müssen.
Ich mein, wenn Du mit der Einstellung rangehst, ich kann nicht, ich bin sooo krank und Reha hilft alles nicht, dass beste wäre ich bekomme Rente, dann wird das auch nichts.
Was für Ziele hast Du denn ? Im Leben und im Bezug auf die Krankheit ?

Grüße wölfin

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 6. Jan 2011, 18:02
von Sternengucker
Hi Biggi,

leider kenne ich Deine Vorgeschichte nicht.
D.h. ich weiß nicht ob Du noch in einem ungekündigtem Arbeitsverh. bist usw.
Wenn Dich die Krankenkasse zum Reha Antrag auffordert und Du tust dies nicht, streichen die Dir das Krankengeld. (läuft aber eh in 2Mon aus). Es handelt sich hier dann um eine Prüfung der Erwerbsfähigkeit. Is wohl von KK Sicht notwendig, weil die Meinungen bezüglich Deiner Erwerbsfähigkeit unterschiedlich sind. Falls bei Dir ggf. $ 125 SGB III Nahtlosigkeit greift, wird die Arbeitsagentur Dich eh zu ner Reha vor Rente auffordern.

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 12. Jan 2011, 16:52
von Biggi05
Ich war 2009 in einer Klinik (VT), das hat nichts gebracht. 2 Jahre habe ich auch eine ambulante VT gemacht, wir haben geübt (Exposition) ohne Ende. Das hat auch nix gebracht. Nun werde ich eine tiefenpsychologisch fundierte Th. machen. Denke aber nicht, dass eine Klinik nochmal was hilft.

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 13. Jan 2011, 08:37
von Annettegehring
Hallo Biggi,

wo in der Republik bist Du zuhause?

Ich meine nicht, dass Du mir das sagen sollst, aber ist eine Uniklinik in Deiner Nähe?

Such mal das Stichwort CBASP hier im Forum, da gibt es Beiträge von Dys, Kaitain und mir Sangmo.

Ich habe schon von Kliniken in Bremen und München gelesen, die CBASP anbieten,
informiere dich doch mal, ob das für dich passen könnte.

Oder google CBASP und die Uniklinik Freiburg.

Reha kann funktionieren oder auch nicht.
"Liegt der Bauer tot im Mist, ändert sich`s Wetter oder es bleibt wie es ist"

Die meisten Reha-kliniken sind "blindlinke" Auf-Teufel-komm -raus -Gesund-mach-Maschinen, denen es NICHT um Heilung geht, bzw sie können das einfach nicht leisten .
(Recht auf freie Meinungsäußerung!)

und: Du bist absolut nicht alleine in dieser Situation
LG
Sangmo

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 14. Jan 2011, 17:38
von steppenwolf1
Wobei man nicht vergessen darf, dass viele (unbewußt?) an ihrer Krankheit hängen, bietet sie doch auch Vorteile ...
Das ist nicht bös gemeint (auch freie Meinungsäußerung) ...
Als ich so schlimme Ängste hatte, habe ich einen Bericht gesehen, in dem bei einer Frau ein Hirnschrittmacher implantiert wurde ... damals dachte ich, wenn alle Stricke reisen ...... (überfall ich eine Bank und lass ihn mir einsetzen )
Ich würde die Flinte nicht so früh ins Korn werfen, sonst ist eine Reha, eine stationäre Therapie von vornherein für die Katz.
Natürlich sind stationäre Therapien darauf ausgerichtet, die Menschen gesund zu machen ... damit sie sich wohlfühlen. Was brächte denn eine Reha, die von vornherein davon ausgeht, dass die Leute krank wieder nach Hause gehen ... dann könnten wir den ganzen Spaß auch lassen.
Man sollte sich vor einer "Maßnahme" schon im Klaren sein, was das Ziel ist (und ich kann mir nicht vorstellen, dass das krank bleiben heisst)

wölfin

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 08:36
von Annettegehring
Hallo Biggi, Steppenwolf, Hallo allen,

ich erinnere mich halt an meine med. Reha, das ist zwar schon fast 1o Jahre her,

aber mir ging es damals so, dass ich mich auch zunächst besser gefühlt habe,
aber ich kann mich noch gut daran erinnern

wie wirklich übel den Mitpatienten zugesetzt wurde, denen es wirklich sehr schlecht ging, eine Mitpatientin hat es besonders hart getroffen, sie hat in ihrem Leben so viel schlimme Schicksalschläge erlebt- bei ihr war einfach mal Schluss mit wieder fit fürs Arbeiten machen,
sie hätte eine ganz intensive Einzeltherapie gebraucht oder vielleicht so etwas wie CBASP oder SYSP (Systhem unterstützende Psycho-Therapie),

aber da man ja im "Räderwerk" der Sozialgesetzgebung steckt, geht es leide nur ums Geld und nicht um das Wohl der Patienten.

Ich selbst habe nach der Reha sehr schnell eine neue Stelle gefunden, die ich nach vier Monaten wieder kündigen MUSSTE , weil die Zustände in diesem Nobel-Seniorenheim derart katastrophal waren, ich wurde dazu aufgefordert, den Straftatbestand der "Freiheitsberaubung auszuführen und hätte einen Heimbewohner ohne ärztlich Anordnung fixieren sollen...
da hilft keine Reha der Welt, wenn hinterher die Katastrophen im Berufsleben ungebremst weiter wüten.

Ich bi heilfroh, dass die Krankenkasse davon absieht mich in eine solche Klinik zu stecken- zumindest voerst habe ich Ruhe davor,
ich finde es wesentlich besser langfristige Unterstützung durch eine Therapei zu bekommen, bei mir selbst zu bleiben und zu sehen wo ich "Selbstwirksam" sein kann.

zb.B. mit meinem Seniorenservice.

LG
Annette

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 13:21
von steppenwolf1
Ja, ich weiß, dass es Kliniken gibt, die ihre Quoten verbessern wollen/müssen.
Es gibt halt sowohl das eine als auch das andere "Extrem" und ich denke, es ist auch für die Behandler schwer zu filtern.
Wenn man nicht stabil genug ist, sollte man zuerst über eine stationäre Therapie nachdenken, bevor an Reha gedacht wird. Das bespricht man aber besser mit dem Arzt.
Ich erinnere mich an einen Oberarzt, welcher die Leute auf ihre Motivation testete. Ich finde das nicht verwerflich.
Nun besteht bei der Depression viel Hoffnungslosigkeit, so dass man glaubt, es wird niemals besser. Aber man sollte nicht aufgeben und jeden Strohhalm ergreifen .... man kann erst hinterher beurteilen, es hat geholfen oder nicht ... aber wenn man von vornherein sagt, es hat alles keinen Sinn, ist das ja wie ein Todesurteil

Grüße, wölfin

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 15:31
von Sternengucker
Hallo,

zu diesem Thema gibt es wohl kein Patentrezept.
Jeder benötigt seine eigene, auf seine Krankheiten und sein momentanes Befinden abgestimmte Therapie.Ratschläge sind meiner Meinung nach hier erst möglich wenn mehr Details bekannt sind. Liebe Sangmo, du hast sooo Recht, mir gings ähnlich wie in deinem Kurzbericht. Die Rehakliniken sind Tochterfirmen der entsprechenden Träger(zB. DRV Bund) und verfolgen natürlicherweise wie in der freien Wirtschaft diesselben Ziele :
Wirtschaftlichkeit, Rentabilität(incl. einer niedrigen Kostenstruktur) und Zukunftorientiertes Handeln und Perspektiven.
Zuerst verfolgt diese Ziele jede Klinik allein, um überleben zu können. In der Gesamtstruktur hilft sie aber ihrer jeweiligen Muttergesellschaft (dem Träger)
die leeren Kassen usw. ncht noch leerer werden zu lassen.
Kleiner Ausschweifer in die allg. Wirtschaftslehre, aber hoppla wo bleibt denn da der Patient ? Der muß nach der Reha wieder ran, arbeiten Beiträge zahlen und
die Statistik aufrechthalten, und so weiter.
Dasselbe wie in den Kliniken Altenheimen ........ Darum sollte jeder seine individuelle Entscheidung selbst treffen.
Kleiner Auffruf am Schluß wenn ein DRV Angestellter oder Rehamitarbeiter diese Zeilen ließt, wir diskutieren hier auch über Burn-Out, Mobbing usw.
(AchSo : woher weiß ich das Alles : weil eine Tischnachbarin in meiner vorletzten 8-wöchigen Reha Mitarbeiterin von der DRV Bund war, und was waren wohl ihre akuten Leiden ?)

Liebe Grüße
M

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 16:31
von SisterGoldenHair
hallo Maische,

ich glaube eher nicht, daß Entscheidungsträger der DRV u.ä. hier lesen - höchstens die "Wasserträger", und meistens sind das - wie Dein Beispiel zeigt - genau so arme Socken wie wir............ und sollten von den Hochwohlgeborenen doch welche diese Beiträge lesen, gehen die ihnen bestimmt einen Meter am Allerwertesten vorbei...

Ich habe eine Freundin, die bei solch einem "Trägerverein" arbeitet - nach vielen Jahren "pflichtschuldiger" Arbeit wurde sie auch mal (länger) krank - da hat man ihr den Rentenantrag regelrecht "schmackhaft" gemacht - und dann - wurde der Antrag abgelehnt....... auch nicht prickelnd.

LG
Ulli

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 16:35
von Annettegehring
Hi Steppenwolf,

ich finde das absolut anerkennens- und bewunderungswert

ohne Ironie!!!
Ich seh bei Dir wirklich einen starken Willen, hin zur "gesunden" Seite, ganz unbeirrbar gehst Du Deinen Weg.

Ich bin mitunter wirklich so ein tiefroter Motzhafen

aber Maische hat auch recht.
Es ist sowohl das eine wie auch das andere, vielleicht doch ein bisschen mehr die "Geld- als die Gesundmaschine"

ich sage ja mir ging es durchaus erstmal besser...aber gehalten hat es nicht.
Bei mir nicht.

LG
Annette

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 17:07
von steppenwolf1
hi Sangmo ... na ja, nach aussen hin scheint vieles manchmal ... es ist nicht so, dass bei mir alles glatt läuft und es mir jeden Tag blendend geht, überhaupt konnte ich schon sehr lange nicht sagen, alles wäre blendend. Bin schon mehr als einmal als Unkraut bezeichnet worden. Und wie oft kämpfe ich gegen Hoffnungslosigkeit ... deshalb bin ich vllt. etwas kämperisch ...und wie oft habe ich mich in schlechten Phasen hier, nach Beispielen gesehnt, die es geschafft haben, ihre Depression zu besiegen. Nun weiß ich aber auch, dass das Forum nicht viel mit der Realität zu tun hat und aufgrund der hier schreibendden User und ihrer Situation eher im negativen Teil wiederzufinden ist.

Im Allgemeinen lehne ich Reha nicht ab, wie doch einige hier, da ich der Meinung bin, dass sie einem helfen kann, in ein gesundes Leben zu finden und man so eine "Maßnahme" auch als Chance begreifen kann. Ein gewisser Wille muss aber schon da sein (was zugegeben schwer werden kann in akuten Phasen - wobei in einer solchen keine Reha indiziert ist). Es gibt viele, die sich tierisch drüber aufregen, wenn sie gesund entlassen werden. Aber ich glaube die wenigsten schwer Depressiven würde das wütend machen

Grüße, wölfin

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 19:25
von Sternengucker
Hallo zusammen,

der Bericht meiner letzten Reha, beziffert von der DRV als Reha vor Rente auch Prüfung der
Resterwerbsfähigkeit genannt. Absolute Teilnahmepflicht, ansonsten Streichung jeglicher finanzieller Mittel. Bildliche Vergleichsdarstellung : Man wirft einen Nichtschwimmer in ein tiefes Schwimmbecken,
das von Rettungsschwimmern umringt wird.
Diese haben aber lediglich die Funktion zu
berichten und festzuhalten wie lange der Nichtschwimmer seinen Überlebenskampf durchhält, bzw. welche Mittel er noch einsetzt um möglichst lange Kopf über Wasser zu bleiben. Die Rettungsschwimmer greifen nicht aktiv ein, sondern geben lediglich Ihre
akustischen Hinweise und Belehrungen ab.
Nach Eintritt der Ohnmacht des Nichtschwimmers und seines kläglischem vorhersehbaren Scheiterns,wird er mit fremder Hilfe aus dem Wasser gezogen und durch fremde Hilfe wiederbelebt.
Das waren die schlimmsten 4 Wochen meines Lebens, ich werde sie nie vergessen und danke meinem Hausarzt und meinem Therapeuten die mich gerettet haben. Das ist jetzt 15 Monate her und nachdedm die Rettungsschwimmer dem Nichtwimmer immer noch
nicht glaubten und ihn nochmals begutachten ließen, macht der Nichtschwimmer mittlerweile doch schon einige selbstständige Schwimmzüge. Dank der richtigen Schwimmlehrer Kann sein daß mancher Leser das alles wieder als negatives Gesülze interpretiert, aber mich zu outen und erstmals darüber zu schreiben ist mir verdammt schwer gefallen.

Biggi lies das alles besser nicht,
aber kauf Dir Schwimmflügel.Damit meine ich gehe Deinen Weg auch wenn er steinig und schwer ist, er führt zum Ziel zu Deinem Ziel


M

Letztlich habe ich meinen mittlerweiligen Bezug der vollen EM-Rente auch den Erfahrungen anderer Teilnehmer eines Forums zu verdanken. Ob negativ oder positiv, man kann aus diesen viel Kraft schöpfen und lernen.

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 19:36
von steppenwolf1
Na ja, klingt schon ganz schön dramaturgisch. Ich verstehe es, wenn Reha einfach noch nicht dran war und erstmal andere Therapie greifen sollte. Dennoch heisst das nicht, dass man nun nie wieder schwimmen geht, oder gehen sollte. Es mag diese bösen bösen Rettungsschwimmer geben, die nur zu schauen und begutachten, aber es gibt auch viele die das nicht tun. Ich weiß nicht, ob du die in deiner Situation einfach nicht gesehen hast. Ich denke, dass zeichnet u.U. einfach ein falsches Bild auf Kliniken, bei denen auch Leute angestellt sind, die ihren Job nach besten Wissen und Gewissen machen. Eine Reha ist natürlich dazu da, um wieder gesund zu werden. Da ist nichts verwerfliches dran. Ich hab sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen gemacht, man kann also per se nicht behaupten, Reha ist alles Mist, bringt alles nix, die schreiben mich bloß wieder gesund und ich muss dann wieder arbeiten.
Und weil es einem vor 15 Monaten total dreckig ging, muss das nicht bis zum Tod so bleiben und darf um Gottes Willen nie wieder in diesen bösen bösen Arbeitsprozess einsteigen.

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 19:55
von Sternengucker
Guten Abend Steppenwolf,

Du solltest mit Deinen Aussagen etwas überlegter umgehen und nichts in andere Beiträge hineininterpretieren das nicht gesagt wurde, zumal Du nichts über mein Leiden und auch nicht über mich weißt.Deine Meinung ist für Deinen Weg absolut wichtig, aber dann is gut, außerdem wiederholst Du dich........,
Wenn ein Mensch krank ist absolut nicht arbeiten kann und gesund aus einer Reha entlassen wird ,wie soll er sich denn dann fühlen ? Arbeitest Du zufälligerweise bei der
DRV oder der ARGE ?

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 19:59
von steppenwolf1
Ich schreibe, wie ich das denke und hab auch nicht immer Lust erst alles 1000 mal durchzudenken, um am Ende doch nichts zu schreiben ... weil es anderen nicht genehm sein könnte. Nein, ich kenne Dich nicht. Ich reagiere nur auf geschriebenes, was nicht den ganzen Menschen zeigt (was auch nie 100% geschehen kann). By the Way ... du wiederholst Dich ja auch)

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 20:07
von Sternengucker
Hallo,

falls noch nicht bekannt lieber Steppenwolf bekommt man in einer Reha seine Rettungsschwimmer zugeteilt, und sucht sich diese nicht aus. Am Schwimmbecken habe ich keine von Deiner beschriebenen Sorte gesehen.
Zudem habe ich nicht behauptet Reha sei alles Mist sondern lediglich meine Erfahrungsn geschildert.

Ein Zitat zum Schluß:

Meistens sieht man Geschichten mit anderen
Augen, aus einem anderen Blickwinkel wenn man sie selbst erlebt.

In diesem Sinne.......

M

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 15. Jan 2011, 20:20
von steppenwolf1
Tja, ich bin aus einer psychosomatik auch schon gesund entlassen worden, obwohl ich noch krank war. Aber ich mache da meinem Behandler keine Vorwürfe oder sage jetzt, dass alle stationären Therapien schlecht sind und nichts taugen, weil sie mich auf Teufel komm raus gesund haben wollten. Ich sage dann auch nicht, dass alle Behandler durchweg schlecht sind und ihre Patienten mit Absicht ertrinken lassen, weil sie nur das Geld im Kopf haben. Das ist vllt. auch wieder sehr schwarz gemalt.

Medizinische Reha

Verfasst: 17. Jan 2011, 12:26
von susan
Hi Maische & steppenwolf,

klar, kann hier jeder seine Meinung sagen aber oft kommt es hier so durch - so mein Empfinden - als wenn jemand, der die EM-Rente anstrebt, weil er sich absolut nicht in der Lage fühlt, zu arbeiten, weil er selbst alltägliche Dinge nicht mehr hinkriegt und sein Leistungsvermögen auf ein Minimum gesunken ist, der somit auch Angst hat, aus einer Reha entlassen gesund entlassen zu werden, einfach nicht gesund werden will.

Und die Aussage, dass er für sich festlegt, dass es für immer, 15 Jahre usw. so bleiben wird, habe ich hier auch kaum gelesen. Ich habe erlebt, dass man an den Punkt kommen kann, wo nichts mehr geht und dafür gibt es die Möglichkeit der Krankschrift, des stationären Aufenthalts, der ambulanten Therapie, der medikamentösen Behandlung, der Reha und auch die Beantragung der EM-Rente, die ja am Anfang sowie so befristet ist und die Möglichkeit einer positiven Veränderung einschließt.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Rente zu verlängern, wenn es nicht geht und letztendlich die Dauerrente zu erhalten, wenn die Leistungsfähigkeit weiterhin unter 3 Stunden liegt (volle Rente) oder die Teilrente (Belastbarkeit 3-6 Stunden.

Es gibt genug Fehleinschätzungen durch Ärzte und Therapeuten - meine Erfahrung - und die Angst davor finde ich sehr berechtigt. Da ist es schwer, zu erkennen, ob jemand seinen Krankheitsgewinn auslebt, nicht mehr will oder nicht mehr kann, schwer krank ist und liebend gerne gesund werden will oder ob jemand sagt "Ich schaffe es einfach nicht...! aus welchem Grund auch immer.

Jeder geht seinen eigenen Weg, der jeweils kürzer oder länger ist, mit oder ohne Verlust des Arbeitsplatzes, Trennungen, weil ein Partner, eine Familie, die Krankheit nicht mehr mit tragen kann - ein Leben mit Verlusten - und das bedeutet, EM-Rente auch - oder ein Leben, in dem ich mir all das - dank meiner Kräfte, Erfahrungen und Fähigkeiten erhalten kann bezw. in der Lage bin, kleine und große Schritte zu gehen, ganz individuell und einzigartig.

Das kann man auch so sagen:

"Richte nie über einen Menschen, solange du nicht zwei Monde lang in seinen Schuhen gelaufen bist."

Indianisches Sprichwort

Gruß
Susan

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 17. Jan 2011, 14:08
von Annettegehring
Liebe Susan,

mit allem Respekt,
aber ich kann das mit dem "Krankheitsgewinn" nicht mehr ertragen, sorry, ist das Thema, nicht Du als Person!!!

Lügen ist eine kognitive Höchstleisung, ich möchte den Menschen mal sehen ,der aus betrügerischer Absicht über einen Zeitraum von Jahren und Jahrzehnten, immer wieder in eine psychiatrische Klinik geht.

In Therapien Hilfe sucht und und und,
kein Mensch kann das über bis zu 20 Jahre durchhalten!

Das ist ein Scheinargument und Gehirnwäsche, um die, die eh schon leiden noch mehr runter zu ziehen, damit wird nur Schaden angerichtet.

Nochmal bitte um Entschuldigung, aber das tut weh!

LG
Annette

Medizinische Reha

Verfasst: 17. Jan 2011, 14:18
von susan
Liebe Annette,

du hast mich falsch verstanden. Ich meinte, dass das mit dem Krankheitsgewinn hier immer wieder angesprochen wird - manchmal so durch die Blume. Und niemand kann beurteilen, ob es bei dieser oder jener Person so ist. Den Krankheitsgewinn als solches gibt es, aber .....siehe der Spruch....

Viele Grüße und alles Gute
Susan

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 17. Jan 2011, 18:03
von SisterGoldenHair
Hallo auch nochmal

... das geschriebene Wort ist oftmals noch schwieriger zu interpretieren als das gesprochene...

ich würde ja jetzt gerne auch wieder in das "anti-Reha" und "Renten" Horn "tuten"... ;o) aber das habe ich schon so oft getan, daß es a) mit der Zeit langweilig wird und b) den Anschein erweckt, als wolle man sich als EM-Rentner "entschuldigen" bzw. ICH wolle mich entschuldigen... und nichts liegt mir ferner als das. und von etwas bin ich aus tiefstem Herzen überzeugt - wenn ich noch weiter in dieser "Maschinerie" geblieben wäre, hätte das für mich wahrscheinlich einen frühen Tod bedeutet, und ich bin ganz gewiß nicht suizidal, aber Krebs o.ä. möcht ich mir auch nicht unbedingt an den Hals ärgern.........

ich hatte mir kurz überlegt, ob ich hier mal die Mail eines Arbeitsmediziners reinkopieren sollte, weil ich seine Betrachtungsweise im allgemeinen und im speziellen äußerst interessant fand. aber die war leider e weng lang, und ich hätt am Ende noch ein Diszi bekommen, weils nicht ganz thread-konform ist ;o)

Das Leben ist kein Wunschkonzert, heißt es so schön....... das is scho klar.

aber jeder Mensch hat seine ureigene Geschichte, seine Päckchen, mehr oder weniger... sein eigenes Erleben, seine eigene Betrachtungsweise, seine "Filter", seine Schablonen (wenn er z.B. eine PS hat) usw und so fort...........

man kann alles aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten - der eine fühlt sich winderwertig, wenn er nicht mehr arbeiten kann/darf und fällt in Depression - der andere fühlt sich durch die Arbeit wie der letzte Mensch, weil er sich ständig den *** aufreißt und ständig in selbigen getreten wird.......... usw usw usw.

was Reha betrifft, so waren meine Erfahrungen ähnlich denen von Maische, aber natürlich muß das nicht bedeuten, daß jede Reha-Klinik Schrott ist.... für mich wäre aber in schweren Zeiten nur noch die Psychiatrie die erste Anlaufstelle... da war ich halt von meiner damaligen langjährigen FÄ falsch beraten mit der Reha. und die war nachher sauer, weil ich ihr vor Augen führte, daß ihr Rat Müll war.... dann habe ich mich halt weiter durch den Mist gewühlt bis ich im Laufe von 3 bis 4 Jahren zu einem für mich guten Ergebnis kam. und so muß eben jeder auf seinem Weg wühlen, bis er das hat, was für ihn das Stimmige ist. wenn er Glück hat, findet er es auch... man kann übrigens auch "Bestellungen beim Universum" aufgeben... ;o)

LG
Ulli

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 20. Jan 2011, 17:47
von steppenwolf1
Richte nie über einen Menschen, solange du nicht zwei Monde lang in seinen Schuhen gelaufen bist."

ach, und das gilt nur für Euch ?
Ich finde es legitim, auch andere Sichtweisen zu vertreten und eine Meinung überhaupt zu haben ... ich habe auch schon einiges erlebt und natürlich basiert alles was ich schreibe aus meinen Erfahrungen heraus ... das ist bei jedem so und ich empfinde das nicht als wirklichen Erkenntnisgewinn.

Ich meine, ihr könnt euch ja weiterhin als Opfer der bösen bösen Welt sehen, andere Sichtweisen als Gehirnwäsche bezeichnen, die Menschen als so ungerecht und schlecht euch gegenüber (wobei ihr natürlich immer eine reine Weste habt) ... es steht euch völlig frei.
Wenn ihr damit an euer ehrenwertes Ziel kommt, welches das auch immer sein mag mit welcher Intention, dann tut es.

Re: Medizinische Reha

Verfasst: 20. Jan 2011, 19:05
von SisterGoldenHair
ooooh, Schaf im Wolfspelz - Wolf im Schafspelz ;o) da scheint Dir aber eine mächtige Laus über die Leber gelaufen zu sein.........

ich kann ja jetzt nur für mich sprechen (*Euch*) - ich lasse jedem gerne seine Sichtweise, so lange er mir damit nicht auf die Nerven geht.......... und daß ich ein vollkommener Mensch bin ohne Fehler habe ich glaub ich auch noch nie behauptet...

meinst Du nicht, das ist jetzt ein bisselchen überzogen ? und ... kann es sein, daß Dich gerade woanders etwas mächtig ank*** ? daß Du hier auch nochmal k***
wobei ich Dich bisher auch nicht wirklich als solchen Brocken wie gestern von Dir angesprochen betrachtet habe....
EDIT aber wenn Du Dich selber so siehst ?, konstruierst Du daraus vielleicht eine Art "sich selbst erfüllende Prophezeiung"...

... hatte ich zufällig mitbekommen, daß Du "gelöscht" werden wolltest. lag das etwa an diesem Fred..... doch eher nicht...

... oder bist Du sauer, wenn jemand anders bei etwas (Rente z.B.) zugreift, das Du Dir aus welchen Gründen auch immer nicht gestattest ? wär grad so meine Idee.

keep cool
Ulli

Medizinische Reha

Verfasst: 20. Jan 2011, 19:47
von susan
Hi Steppenwolf,

1. Ich habe nicht über Dich gerichtet - ich schätze Dich als Menschen und respektiere Deinen Weg.

2. Du hast Recht - jeder hat seine Erfahrungen und es ist sein gutes Recht, das hier mitzuteilen.

3. Deine Meinung hat genau so ihre Berechtigung wie meine und jede andere auch - ich hatte NICHT die Absicht, Dich zu verletzen..

4. Ich habe ausdrücken wollen - es scheint bei Dir als Ablehnung Deiner ganzen Person und Wahrheiten angekommen zu sein - dem ist nicht so! - wie ein Beitrag wie Du ihn z. B. am Anfang des threads an Biggi geschrieben hast, bei MIR angekommen wäre in meiner damaligen Situation.
Es gab und gibt viele Beiträge dieser Art hier im Forum, nicht nur von Dir, aber ich bin an dem Punkt, wo ich das mal aussprechen wollte und dazu stehe ich auch - ich hätte mir damals die Kraft und den Mut gewünscht.

Mag es zu mehr Verständnis führen, mag es anderen Mut machen, über ihre Situation zu schreiben - das sind Wünsche ohne Erwartungen meinerseits.

Schreib weiter im Forum - zweifle nicht an Dir und gehe Deinen Weg weiter.

Susan