Seite 1 von 1

Probleme mit Sohn - Ist es Depression?

Verfasst: 14. Dez 2010, 15:27
von duda
Hallo alle zusammen,

auf meinen ersten Beitrag hat ja leider hier niemand geantwortet. Betraf ja auch mehr meine Ursprungsfamilie und meine Schwester.

Aber ich habe noch eine viel größere Baustelle. Und zwar handelt es sich um meinen Sohn (17). Seit er ca. 10 Jahre alt ist, hat er immer wieder Ängste (konnte nicht mit dem Schulbus fahren). Es kamen dann psychosomatische Probleme hinzu (Bauchschmerzen hauptsächlich) und irgendwann fehlte er gehäuft in der Schule. Es entwickelte sich eine Schulangst (evtl. auch Schulverweigerung). Er war vor 2 Jahren in einer Tagesklinik für 4 Monate. Danach ging es so einigermaßen, so dass ich dachte, es würde jetzt endlich etwas. Leider kam letztes Jahr Anfang November ein Rückfall, der bis heute anhält. Ein Jahr ambulante Therapie haben nichts geholfen. Er geht nicht unter Menschen, hockt nur in seinem Zimmer. Der Therapeut schlägt vollstationäre Behandlung vor. Er weigert sich. Ich bin total ratlos. Manchmal denke ich mir, ob er nicht doch vielleicht unter Depressionen leidet. Der Therapeut meinte zwar, dass er dann nichts machen könnte und nur am Boden zerstört sein müsste. Diese Antriebslosigkeit, Schlafstörungen geben mir schon zu denken. Sein Führerschein ist z.B. schon bezahlt. Muss er nur noch anfangen. Auch da zeigt er kein Interesse. Das einzige, was ihn noch interessiert, ist sein PC. Über PC-Abhängigkeit habe ich auch schon nachgedacht, aber der Therapeut meinte, er würde sich damit nur ablenken von seinen eigentlichen Problemen. Er lebt in der Scheinwelt, um sich seinen Ängsten etc. nicht zu stellen.

Als Eltern sind wir ratlos. Mann denkt darüber nach, was man falsch gemacht haben könnte.

Vielleicht hat ja jemand ähnliche Probleme mit einem Kind.

Freue mich über jeden Beitrag.

Re: Probleme mit Sohn - Ist es Depression?

Verfasst: 14. Dez 2010, 19:17
von Mareice
Hallo Lachegern,

erstmal herzlich willkommen.

Ich kann Dir keinen wirklich guten Tipp geben, weil ich selbst keine Kinder habe und mir deshalb kein Urteil über Deine Situation erlauben möchte. Aber beim Lesen Deines Beitrages sind mir zwei Dinge aufgefallen:

1. Wenn ich das richtig verstanden habe, sagt der Therapeut, eine Depression sei unwahrscheinlich, weil er dann völlig antriebslos sei? Ehrlich gesagt, sollte er das wirklich so gesagt haben, finde ich das ziemlich vereinfachend. Wenn Du hier ein bisschen andere Beiträge liest, wird Dir auffallen, dass das eben ganz oft gerade nicht so ist, die Depression hat viele Gesichter. Viele Menschen mit Depressionen gehen regelmäßig ihrer Arbeit / der Schule nach, gehen auch weg, tragen ihre Maske vor anderen und keiner merkt was außer den Menschen, die ihnen nahe stehen (und das ist ja irgendwo auch verständlich, wer von uns trägt schon seine Probleme in die Welt?). Das sehe ich also keinesfalls als Argument gegen eine Depression.

2. Du sagst, Du fragst Dich, was Du falsch gemacht hast. Ich denke, unabhängig davon (das ist für Dich), dass nie jemand alleinige Schuld trägt und immer ganz viele Aspekte zusammen kommen, würde ich diese Gedankengänge (das ist für Deinen Sohn) unter keinen Umständen ihm gegenüber äußern. Auch wenn Du es gut meinst und Dir nur Sorgen machst, bei ihm wird es vielleicht so ankommen wie "Ich bin eben total verkorkst, deswegen macht sie sich Vorwürfe - wäre ich etwas wert, würde sie sich keine Vorwürfe / Sorgen machen und sich nicht schämen" - zumindest ist es so ähnlich bei meinem Freund.

Ich hoffe, Du bekommst noch mehr Antworten.

Alles Gute,
Mareice