Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

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Elly50
Beiträge: 191
Registriert: 30. Okt 2009, 12:27

Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von Elly50 »

Hallo,

meine momentane Situation ist unter "Ich verstehe nur noch Bahnhof", ein paar Beiträge weiter, dargestellt.

Nun die Fortsetzung:
Ich war Montag beim Arbeitsamt, habe mich "arbeitslos gemeldet", d.h., war dort in der Anmeldung und habe 2 dicke Mappen für a)Leistungsantrag + b)Arbeitsvermittlung mit diversen Folgeterminen für nächste Woche bekommen, die Unterlagen zum ArbeitslosengeldI-Antrag habe ich jetzt auch zusammen, aber noch nicht dort wieder abgegeben, das war für nächste Woche vorgesehen.

HEUTE war ich beim Hausarzt, weil er lzt. Woche nicht so viel Zeit für mich hatte und habe ihn gebeten mich beim Widerspruch gg. die Entscheidung des MDK's, dass ich arbeitsfähig sei, zu unterstützen, denn mir ging es im Verlauf der Woche, mit den ganzen Aktionen, die fürs Arbeitsamt nötig waren, immer schlechter...das hat er wohl gemerkt, und nachdem er sich erst gewunden hat, er könne "schlecht gegen die Aussagen der FACHärztin argumentieren", dann einverstanden erklärt, sich nächste Woche meine Vorschläge zu einem Widerspruch anzuhören und mich zu unterstützen.
Ich habe mir auch einen Termin bei einer anderen Psychiaterin besorgt, weiß aber noch nicht, ob das was bringt, es war halt die Einzige, die in absehbarer Zeit einen Termin hat...dummerweise ist genau dann mein Hausarzt in Urlaub und ein paar Tage nach dem Termin bei der Psychiaterin läuft mein Widerspruchstermin ab, d.h., er muss mich schon ohne Facharztaussage unterstützen, hilft alles nix.

Meine eigentliche Frage betrifft aber folgendes: Mein Hausarzt hat mich, weil er merkte, wie schlecht es mir tatsächlich geht, wieder ab heute bis 24.9. (weil er dann aus dem Urlaub zurück ist) KRANKGESCHRIEBEN, mit der Intention, dass ich damit die belastenden Termine beim Arbeitsamt verschieben kann. Dort soll ich nächste Woche 3x antanzen zur Antragsabgabe in Teilen (Leistungs- und Vermittlungsabtlg.)Das hilft mir zwar akut, ich habe aber jetzt Angst:
a) was sagt die Krankenkasse zur erneuten Krankmeldung/kann das da Ärger geben?
b) nimmt das Arbeitsamt meinen Antrag überhaupt an, wenn ich jetzt schon wieder krank bin bzw. sehen die sich dann überhaupt für zuständig oder droht mir ein Hin- und Hergeschiebe zwischen AA und KK???
c) Hat das Vor- oder Nachteile für den Widerspruch?
d) Was bekomme ich geldtechnisch für die erneute Krankmeldung- Krankengeld???

So ganz kapiere ich das alles nicht, aber ich bin z.Zt. so wenig konzentrationsfähig..mir ist auch alles egal, ich werde es einfach nicht schaffen, nächste Woche 3 x Arbeitsamt plus Bewerbungen schreiben, was ich nämlich gleich nachweisen muss. Der Kampf um die Sperre, weil ich auf ärztl. Rat meine frühere Arbeitsstelle aufgegeben habe, ist ja auch noch nicht ausgefochten.

Wäre Euch echt dankbar, bin ziemlich ratlos, wie ich mich verhalten soll, weiß nur, dass ich mich echt krank fühle!
LG, Ellendur
Sensibelchen
Beiträge: 15
Registriert: 22. Aug 2008, 11:01

Re: Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von Sensibelchen »

Hallo liebe Elly,

zu den meisten Fragen kann ich Dir leider nicht viel sagen, da gibt es hier aber bestimmt noch einige Experten.

Bzgl. des Widerspruchs kannst Du den aber m.W. auch erstmal so einlegen, um die Frist zu wahren, mit dem Zusatz, dass Du die Begründung (u.a. dann auch des Arztes) nachreichst. So kannst Du dann hoffentlich auch den neuen Facharzt mit einbinden. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

LG Sabine
270792
Beiträge: 296
Registriert: 6. Jun 2004, 20:45
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Re: Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von 270792 »

Hallo Ellendur!

> und ein paar Tage nach dem Termin bei der Psychiaterin läuft mein Widerspruchstermin ab, d.h., er muss mich schon ohne Facharztaussage unterstützen, hilft alles nix.

Du kannst auch erst mal pauschal Widerspruch einlegen und die Begründung nachreichen. Damit ist die Frist gewahrt und Du gewinnst einige Wochen Zeit. Das mache ich in meinen sozialrechtlichen Angelegenheiten grundsätzlich so, schicke den pauschalen Widerspruch in der Regel dann auch erst 3 Tage vor Ablauf der Widerspruchsfrist weg.

Ich weiß jetzt nicht, um was um konkret geht, da ich das andere Thema noch nicht gelesen habe, aber hattest Du Akteneinsicht? Wenn nicht, würde ich das beantragen.

Schau mal hier rein:

http://forum.bfbd.de/viewtopic.php?f=25&t=22160

Da ist auch ein Musterbrief für den pauschalen Widerspruch enthalten. Der 2. grüne Abschnitt. Falls Du keine Akteneinsicht brauchst, den Satz einfach weglassen.


> a) was sagt die Krankenkasse zur erneuten Krankmeldung/kann das da Ärger geben?


Wenn Du krank bist, bist Du krank, und das hat die Krankenkasse zu akzeptieren!

> b) nimmt das Arbeitsamt meinen Antrag überhaupt an, wenn ich jetzt schon wieder krank bin bzw. sehen die sich dann überhaupt für zuständig oder droht mir ein Hin- und Hergeschiebe zwischen AA und KK???

Die müssen den Antrag annehmen und bearbeiten, dazu sind sie gesetzlich verpflichtet.


Hin- und herschieben dürfen sie sie nicht geschieht aber oft. Halten sie sich nicht für zuständig, müssen sie den Antrag an die ihrer Meinung nach zuständige Stelle weiterleiten.

Es gibt klare rechtliche Regelungen nach den Sozialgesetzbüchern, wer wann welche Leistungen erbringen muss. Verstoßen sie dagegen, muss man das nicht hinnehmen.

Mit dem Thema Arbeitsamt kenne ich mich nicht aus, weil ich zum Glück noch nie damit zu tun hatte.

Melde Dich am besten mal hier an

http://www.krank-ohne-rente.de/

und schildere da Dein Problem, da gibt User, die auf dem Gebiet total fitt sind.


> c) Hat das Vor- oder Nachteile für den Widerspruch?


Darf es nicht haben.


> d) Was bekomme ich geldtechnischh für die erneute Krankmeldung- Krankengeld???

Das kommt darauf an, ob die 78 Wochen schon abgelaufen sind. (6 Wochen Lohnfortzahlung und 72 Wochen Krankengeld).

Sind sie abgelaufen hast Du Anspruch auf Arbeitslosengeld nach § 125 SGB III

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__125.html


> ich werde es einfach nicht schaffen, nächste Woche 3 x Arbeitsamt plus Bewerbungen schreiben, was ich nämlich gleich nachweisen muss. +

Wie gesagt, wenn Du krank bist, bist bist krank! Wenn man krankheitsbedingt nicht arbeiten kann, tut man das auch nicht und das selbe Recht hättest Du bezüglich Deiner Verpflichtungen und Termine. Stelle dir vor, Du würdest im Krankenhaus liegen, da könntest Du auch nicht zum Amt! Und auch eine psychische Krankheit ist eine Krankheit nach dem ICD 10, der "Internationalen Klassifikation der Krankheiten" und wenn das Amt trotz AU-Bescheinigung verlangt, dass Du trotzdem tätig sein musst, dann würde ich das nicht hinnehmen. (gilt genauso für die Krankenkasse)

Mitunter hilft es, sich an einen Vorgesetzten oder gar den Amtsleiter zu wenden, man hat ein Recht auf ordnungsgemäße und zügige Durchführung von sozialrechtlichen Verfahren.

Wie gesagt, frage mal in oben genannten Forum, ich kann es nur empfehlen, da gibt es immer Rat.
Es ist völlig seriös und kostenlos, ein Selbsthilfeforum von Betroffenen für Betroffene (ich bin da Moderatorin).

Falls Du Erwerbsminderungsrente beantragen willst, dann frage da einfach (oder hier). Ich werde ich mit Sicherheit antworten, das ist eins mein Spezialgebiete. Ich bin selber Rentnerin wegen der Psyche (d.h. offiziell läuft es über die Psychoschiene, aber eigentlich beeinträchtigt mich meine chronische körperliche Erkrankung Neuroborreliose viel mehr, depressiv fühle ich mich im Moment übrehaupt nicht).

< dass ich mich echt krank fühle!

> Du bist krank! Das bestätigt Dir auch auch der Hausarzt. Du hast ja auch eine/mehrere Diagnose/n nach dem ICD 10, also bist Du ganz offiziell krank.

Ich weiß jetzt nicht, an wen Du die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung schicken musst, weil ich die genauen Hintergründe nicht kenne (ich lese später mal nach, wenn ich Zeit habe), die würde ich (ggf. in Kopie) dem Arbeitsamt vorlegen.

Lasse dich bitte nicht entmutigen, Du hast Rechte!

Vielleicht sehen wir uns ja in in verlinktem Forum, ich schreibe dort unter dem Nicknamen Amethyst.

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Elly50
Beiträge: 191
Registriert: 30. Okt 2009, 12:27

Re: Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von Elly50 »

D A N K E!!!!!!!

Da sind ja tolle Tipps dabei!
Bin gerade etwas angeschlagen nach Wespenstichallergie und Erkältung kann ich kaum aus den Augen gucken heute, aber die Unterstützung hier baut mich immer auf!!
LG,
Elly
Lexon56
Beiträge: 18
Registriert: 23. Jan 2010, 15:25

Re: Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von Lexon56 »

Hallo noch ein zusatz

den Krankenschein zur KK den anderen zum Arbeitsamt

Peter
Elly50
Beiträge: 191
Registriert: 30. Okt 2009, 12:27

Re: Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von Elly50 »

Ja, hab ich alles gemacht. Das o.g. Forum ist auch prima.
Leider bleibt mein Fall trotzdem kompliziert, ich hätte die Fortbildung nicht anfangen, zumindest nie erwähnen dürfen, das verstehen Alle so: wer das kann, kann auch arbeiten. Dass ich noch krank bin, weil ich krank!! bin, zählt irgendwie nicht.
Ich glaube nicht, dass ich die Kraft habe diesen Widerspruch und weitere Gespräche zu dem Themenkreis durchzustehen, wahrscheinlich ziehe ich ihn zurück. Ich werde noch mal mit meinem Mann durchrechnen, was es wirklich heißt, wenn ich "Hausfrau" werde, wenn ich mir das leisten kann werde ich das machen. Und dann in Ruhe und nach MEINEM Tempo weitersehen.
Z.Zt. hab ich den Eindruck, mich nur zwischen meiner Gesundheit und Hilfe von außen entscheiden zu können, beides klappt nicht, da passe ich nicht ins System.

Der Ehrliche ist der Dumme
und
Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner,

so empfinde ich das im Moment.
LG, E.
Sister-Act

Re: Wieder krankgeschrieben...und jetzt???

Beitrag von Sister-Act »

An deiner Stelle würde ich versuchen den Sozialpsychiatrischen Dienst aufzusuchen (gibt es in jeder großen Stadt). Dort arbeiten Sozialpädagogen und Psychologen usw., mit denen du deine Situation durchsprechen kannst. Ruf doch da mal an und mach einen Termin aus. Gib jetzt nicht auf!
Schreib einen einfachen Widerspruch (um Frist zu wahren) und teile auch gleich mit, dass eine fachärztliche Begründung folgt. Du selber musst keine ausführliche Begründung formulieren.
Fordere von deinem Facharzt ein, einen ausführlichen Arztbrief zu erstellen. Lass dich nicht abspeisen (das macht Arbeit und bringt kein Geld; machen Ärzte nicht so gern).
Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dich vom Arzt des Arbeitsamtes untersuchen zu lassen und abzuklären, dass du noch nicht stabil genug bist? Dort kannst du auch in Begleitung von Verwandten erscheinen, die deinem Anliegen Nachdruck verleihen können.
LG
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