Reha vor Rente?

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Svenja_Berlin
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Reha vor Rente?

Beitrag von Svenja_Berlin »

Hallo,

ich habe eine kurze Frage:

Ist eine Reha die Voraussetzung dafür, dass ich einen Antrag auf (Teil-) Rente stellen kann oder kann ich das auch ohne Reha tun?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!

Svenja
270792
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von 270792 »

Hallo Svenja!


> Ist eine Reha die Voraussetzung dafür, dass ich einen Antrag auf (Teil-) Rente stellen kann oder kann ich das auch ohne Reha tun?

Du kannst den Antrag auf Rente ohne vorherige Reha stellen, Du bist nicht verpflichtet, vorher eine Reha zu beantragen.
Allerdings kann es sein, dass die Rentenversicherung Dich erst zur Reha schicken will, eben wegen des Prinzips Reha vor Rente. Bist Du nicht rehabilitionsfähig oder ist eine Besserung durch eine Reha-Maßnahme unwahrscheinlich, solltest Du Dir das durch Deinen Arzt bescheinigen lassen.

Eine Bekannte von mir hat die Rente auch direkt beantragt, sie musste nicht zur Reha, weil sie eine Bescheinigung von ihrem Psychiater hatte, dass sie nicht rehabilitationsfähig ist.

Ich selber habe im Herbst 2008 eine Reha beantragt, weil ich endlich wieder arbeiten wollte, Antrag und Widerspruch wurden mit dem Argument abgelehnt, ich würde Rente beziehen und eine Reha könne meine Erwerbsfähigkeit nicht wesentlich bessern oder wiederherstellen. Statt dessen wurde dann 2009 die Rente verlängert.

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
krisrena
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von krisrena »

Welche Gründe könnte/sollte es geben, dass eine Reha nicht zur Verbesserung beiträgt?
liebe Grüße
Regenwolke
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von Regenwolke »

@heinzflorian:
Da gibts schon Gründe, z. B. wenn jemand so wenig belastbar ist, dass er nicht rehabilitationsfähig ist oder wenn die Krankheit trotz Therapien, Klinikaufenthalten etc. schon einen längerfristigen chronischen Verlauf hat - dann wird ein Rehaantrag u. U. abgelehnt, weil es unwahrscheinlich ist, dass durch die Reha noch eine Erhaltung/Verbesserung der Arbeitsfähigkeit erreicht werden kann (dazu ist eine Reha ja da).
KaterBerti
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von KaterBerti »

heinzflorian, @wolke hats schon gut beschrieben. Ich habe auch erstmal erschrocken auf meine Reha-Ablehnung reagiert. Aber mir war dann doch schnell klar, dass ich wohl wirklich nicht effektiv daran hätte teilnehmen können (jedenfalls nicht zur der Zeit, wo die Rehaunfähigkeit festgestellt wurde).

@svenja, grundsätzlich gilt das wohl so. Schau doch mal auf die homepage Deines Rententrägers. Zur Reha zwingen kann Dich niemand, aber wie schon in dem Strang "Telefonat mit der Krankenkasse" beschrieben, ist eine eigene Mitarbeit für Sozialleistungen nachzuweisen. Solltest Du aber zu krank für die Reha sein, so wird die Rentenversicherung das sicherlich feststellen wollen bzw. Nachweise haben wollen.
Berti
krisrena
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von krisrena »

@Bertie und Wolke

Danke für die Erläuterungen. Das trifft dann nicht auf meine Situation zu, so dass ich wohl den kommenden Rehavorschlag annehmen muß. Mein "Problem" in den Rehakliniken ist immer die Tatsache, dass ich meine Arbeitswelt gespiegelt bekomme und da ich selbst auch (therapeutisch arbeite oder gearbeitet habe), fallen die Vergleiche für die Kliniktherapeuten und Klinikangebote meistens nicht so gut aus. Diese Situation verbunden mit den psychisch kranken Patienten belastet mich dermaßen stark, dass es mir während der letzten (2)Rehas immer schlechter ging. Bemerkt hat das jedoch niemand..........
liebe Grüße
SisterGoldenHair
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von SisterGoldenHair »

öööhhhmmm HeinzFlorian,

ein halbwegs sensibler Therapeut müßte das doch mal raffen. das leuchtet ja selbst mir als Laie ein, daß die Situ in einer (Reha)Klinik für Dich arg belastend sein kann.... *Kopfschüttel*

bemerkt haben sie es evt. schon, aber interessiert hat es sie wohl nicht... da muß man einfach mal penetrant werden, würde ich mal so mit meinem jugendlichen Leichtsinn sagen...

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

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(Jean-Jacques Rousseau)
Svenja_Berlin
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von Svenja_Berlin »

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten!

Im Moment wäre für mich die Rente eine große Beruhigung, nachdem ich meinen Job (15 Wochenstunden) wegen der Depression verloren habe. Die Tagesklinik fand ich so anstrengend, dass ich dauernd krank war und allein der Gedanke, mich nochmal 8 Wochen einsperren zu lassen, stresst mich total.

Ich bin allerdings erst seit Dezember krankgeschrieben, d.h. ich habe noch ein Jahr. Leider zeichnet sich bei mir absolut keine Besserung ab, weder durch Therapien, Tagesklinik, Medikamente. Da ich kein Hartz IV bekommen würde und auch nicht beantragen möchte, wäre die Rente für mich eine große Entlastung.

Natürlich würde ich viel lieber wieder einen Job haben, aber ich kriege ja nicht mal meinen Single-Haushalt geregelt und merke ja auch, dass ich überhaupt nicht belastbar bin und mich nicht konzentrieren kann.

Danke nochmal!

Liebe Grüße
Svenja
KaterBerti
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von KaterBerti »

Liebe Svenja,
das mit Deinem Job tut mir leid zu hören. Aber man sagt ja immer, dass manchmal Altes gehen muss, wenn Neues kommen soll. Und das Neue kann dann ja mal gut werden.
Wie Du selber schreibst, hast Du noch etwas Zeit. Gib die Hoffnung nicht auf. Wenn Du Deinen Haushalt nicht geregelt bekommst, wirst Du wohl auch keine Reha machen können. Wie man dabei genau vorgeht weiß ich nicht. Aber das würde ich an entsprechenden Stellen mal vorbringen. Ich denke, Dein behandelnder Arzt könnte Dir das vllt attestieren, oder?
Wo siehst Du denn den Unterschied zwischen H4 und Rente? Weil Du Dich bewerben musst? Also wenn Du weiterhin krank geschrieben bist, hast Du doch auch keine Verpflichtungen gegenüber dem Amt, oder seh ich das falsch? Schwieriger könnte es sein, wenn Du Vermögen hast, aber sorry, dann ist das so, und das hat dann auch berechtigte Gründe.

@heinzflorian,
da muss ich Ulli Recht geben. Besprich es nochmal mit Deinem Doc. Ich hörte mal davon, dass es für Ärtze auch generell ein Problem sei, sich behandeln zu lassen, egal wegen was, vor allem aber wohl dann auch, wenn es ihr eigenes Fachgebiet ist.
Berti
krisrena
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von krisrena »

@Svenja

Soviel ich gelesen habe, kannst du erst zu Beginn des 7. AU Monat`s einen Rentenantrag stellen. Meine Ärztin rät jedoch dazu abzuwarten, bis die KK reagiert.

Was meine Gründe zur Ablehnung einer Reha betreffen, so werden diese nicht anerkannt. Es gilt da wohl die Meinung: "Abgrenzen lernen, das ist ihr Problem." (Kopfschüttel..)
Die meisten Rehakliniken arbeiten doch mit der BfA Hand in Hand. Es werden xx % der Patienten voll arbeitsfähig entlassen und als Gegenleistung gibt es immer volle Häuser.
liebe Grüße
KaterBerti
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von KaterBerti »

@heinzflorian, oh Mist, ja, das blöde System... ach menno, echt schwierig. Findest Du vllt irgendwo einen anderen Doc, der das besser als bislang unterstützt?
Berti
SisterGoldenHair
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von SisterGoldenHair »

.... DRV... RehaKliniken + arbeitsfähige Entlassung.......

LOGO... sehe ich genau so.
ich sage immer, wenn alle, die(noch)krank sind, arbeitsunfähig entlassen würden, gäbe es noch einige Arbeitslose mehr in unserem Wunderstaat, nämlich das Personal der Reha-Kliniken.............. im Prinzip ist der Reha-Bereich ja schon ein eigener Wirtschaftszweig mit vorwiegend betriebswirtschaftlichen Aspekten...

nach meiner Erfahrung ist das alles oftmals nur Augenwischerei... und Schönfärberei, sonst nix. Mit etwas Abstand betrachte ich heute den Ausgang meiner Reha 06 als unterlassene Hilfeleistung...... aber trotzdem kann ich der Zeit danach einige positive Seiten abgewinnen, was ich nicht zuletzt meinem Aufenthalt in der Psychiatrie mit zu verdanken habe.

... und daß ich mich zwischenzeitlich mal "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt hatte" bietet mir den Vorteil, daß ich nun den Rat meiner tollen Bezugsthera von 06 befolgen könnte, doch mal eine Rucksacktour durch Neuseeland zu machen... weil mir das AA einen Englishkurs spendiert hat. hö hö.

... und wenn Du Dich "abgrenzen" möchtest, dahingehend, daß Du mal Zeit für Dich haben möchtest, um gesund zu werden bzw. weniger krank zu sein, heißt es, Du bist nur faul und ein *Rentenjäger*..........

kämpft weiter, Leute - es lohnt sich ;o)
... und ... man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu... bes. im Umgang mit Behörden............. wer von Euch ein schmales Budget hat, sollte mal Wohngeld beantragen. das bekomme ich neuerdings... endlich mal kein Ablehnungsbescheid...
man wird nicht reich davon, aber besser als nix.

LG und ein schönes WE
Ulli


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KaterBerti
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von KaterBerti »

Ulli, ehrlich - obwohl ich grinsen muss - ich habe nix verstanden. Ich glaube ich sollte mir jetzt meine Zopiclon einwerfen und Schnarchen gehen.

LG
Berti
SisterGoldenHair
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... hin und wieder kommt es vor, daß mich jemand nicht versteht... dann kann man versuchen, Mißverständnisse auszuräumen, oder man muß sie so stehen lassen...

Wenn Du aber sagst, daß Du grinsen mußt, Berti, gehe ich davon aus, daß Du mich zumindest ansatzweise verstanden hast ;o)

Wenn jemand sich Sorgen macht um seine finanzielle Zukunft wie Svenja gerade , wäre z.B. ein Antrag auf Wohngeld eine Möglichkeit, den finanziellen Engpaß ein wenig abzufedern. der Punkt ist ganz einfach zu verstehen. der Weg zur Rente ist u.U. lang und beschwerlich, so erlebe ich das zumindest...

Im Übrigen braucht man sich auch nicht als Bittsteller zu fühlen, wenn man Wohngeld beantragt. dieser Zuschuß ist ein gesetzlich verankertes Recht, und mit wenig Aufwand zu erreichen. das Formular ist einfach und ohne große Verbiegungen auszufüllen ;o)

LG
Ulli


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KaterBerti
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von KaterBerti »

SisterGoldenHair,
"...gehe ich davon aus, daß Du mich zumindest ansatzweise verstanden hast..." na doch, so ungefähr, auf jeden Fall eine unterhaltsame Schreibe.
Das was Du über Reha/Psychiatrie gesagt hast,
hilft mir im Moment sehr viel weiter.
Ich wäre ja lieber in die Reha gegangen,
aber ich glaube mittlerweile wirklich,
dass ich ins Krankenhaus gehöre (obwohl ich
da ja echt größte Ängste vor habe). Aber dort
kann man mir wahrscheinlich besser helfen
und ich stehe nicht so unter Druck, gesund
wieder entlassen werden zu müssen.

@svenja, mir ist eben erst klar geworden: Dir geht es momentan schlecht.
Ich bin ungefähr schon so lange krank geschrieben wie Du, aber schon länger unerkannt erkrankt.
Trotzdem habe ich zwar weniger Erfahrung in Sachen
Therapie und Behandlung, aber bei Dir höre ich,
dass Du das Gefühl hast, nicht mehr gesund
zu werden. Das Gefühl habe ich zwar auch,
aber ich versuche immer wieder an die alten
Zeiten zu denken und meine Hoffnung nicht
aufzugeben. Wir werden wieder gesund, bestimmt!
Und dann schaffst Du auch wieder einen Job!
*ganz feste dran glauben*
Berti
SisterGoldenHair
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... klar doch, wird es besser - sofern man einmal die Möglichkeit hat zur Ruhe zu kommen und in sich hinein zu horchen, was gut ist für einen und was nicht. Und dieser Prozeß dauert manchmal eben sehr lange - besonders dann, wenn man mal ziemlich weit unten ist.

Man braucht die Gelegenheit, mal wieder den Wald differenziert zu sehen, und nicht daß man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht...

Ich will nicht jede Reha verdammen.
ich war *95 in einer Ortho-Reha, die war für mich super.

bei meiner *Dekompensation* 06 wollte meine HÄ mich akut einweisen, die Neurologin plädierte für die Reha, und da habe ich mich dummerweise drauf verlassen, ich hatte von diesen psych. Kliniken damals nämlich null Ahnung. und ich hatte eindeutig dann "zu hohe Erwartungen" - bin ich doch über 300 km gegurkt in der Hoffnung, daß man mir dort "ehrlichen Herzens helfen will" ha ha.
Satz mit x.

Aber wahrscheinlich ist es so wie man hin und wieder hört - da wo einem geholfen wird, ist es ok. und das weiß man eben erst hinterher.................

in einem anderen Forum schrieb mal jemand
"in eine Reha geht man nicht, um gesund sondern um arbeitsfähig entlassen zu werden".......... grmmpf. genau so habe ich es leider erlebt.

wenn Du nicht rehafähig bist, Berti, wäre ja eine Akutklinik für Dich das Mittel der Wahl.
Ich würde für die Psychiatrie jederzeit eine Lanze brechen... weil mir dort geholfen wurde... und zwar wirklich mit ganzem Herzen, und nicht mit halbem...

LG
Ulli


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Svenja_Berlin
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von Svenja_Berlin »

Hallo Ihr Lieben,

ein weiteres Mal vielen Dank für Eure Antworten.

Ich möchte Hartz IV / Wohngeld deshalb nicht beantragen, weil ich mir in der Tat was zusammengespart habe (bin ja immerhin 25 Jahre am Stück arbeiten gegangen) und null Bock habe, meine gesamte finanzielle Situation darzulegen. Ich finde es schrecklich, über alles Rechenschaft abzulegen. Okay, ich könnte natürlich alles verprassen und DANN Hartz IV beantragen, aber das will ich auch nicht, denn einen Notgroschen wollte ich schon noch haben ....

Tja, im Moment weiß ich ehrlich gesagt wirklich nicht, wie es weitergehen soll. Depressionen habe ich wahrscheinlich schon mein ganzes Leben lang, bewusst seit ca. 4,5 Jahren, aber es wird eher schlimmer als besser, d.h. irgendwie geht immer weniger.

Ich hatte große Hoffnungen in die Tagesklinik gesetzt, aber im Grunde hat sie nicht wirklich was angestoßen. Im Gegenteil, ich hatte eher das Gefühl, die haben mich aufgegeben. Sie haben mich mit der Diagnose schwere Depression als arbeitsunfähig entlassen, aber dennoch wollten sie von Reha nix wissen und man bot mir auch keine Nachbetreuung an, während andere Patienten zu Gruppengesprächen oder zur Ergotherapie gehen. Nach beidem habe ich gefragt, beides wurde verneint. Im Nachhinein interpretiere ich das so, dass sie mich für nicht therapierbar halten. Gott, mittlerweile glaube ich das selbst schon!

Warum wirkt bei mir auch nichts? Weder Therapien noch -zig Antidepressiva bringen irgendeine Verbesserung. Ich weiß einfach nicht, was ich sonst noch machen soll und bin echt mutlos. Ich habe immer geglaubt, dass es irgendwann besser wird, aber so langsam verliere ich diesen Glauben - und das ist echt das Schlimmste.

Liebe Grüße
Svenja
SisterGoldenHair
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... Du hängst ja gerade auch ziemlich in der Luft, Svenja, ums mal so zu sagen... dann ist es nicht so verwunderlich, wenn es Dir nicht besser geht. Schade, daß es bei Dir mit der Tagesklinik nicht geklappt hat. ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht, aber das ist ja sehr individuell und nicht jede Klinik ist wie die andere...

Wenn Du noch nicht so lange a.u. bist, kannst Du ja noch eine Weile Krankengeld beziehen. in dem Fall sehe ich es eher +, daß sie Dich a.u. entlassen haben. arbeitsfähig wäre sicher schlimmer...

die kranke Kasse wird dem evt. nicht so lange zuschauen wollen, und Dich evt. zu einer Reha bzw. zur Beantragung der EM-Rente auffordern. Du kannst also darauf warten, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, daß warten nervt, und daß es einem besser tut, wenn man selbst agiert und nicht nur REagiert.

von den wenigen Arbeitsstunden her betrachtet, kann Dein Einkommen bisher aber auch nicht unbedingt gereicht haben, um gut über die Runden zu kommen.

über Wohngeld bin ich auch eher zufällig bei meinen Recherchen im Inet gestolpert. und ehrlich gesagt, mir ist derzeit fast nichts mehr peinlich, so lange ich meine eigene Frau sein kann. Wohngeld ist ein gesetzlich verankertes Recht....

ich weiß nun zufällig genau - weil ich ein Gespräch der Sachbearbeiter direkt verfolgen konnte, als ich den Antrag abgab - die Vermögenswerte bewegen sich in etwa um 50/60tausend Euro - darüber wirds eng für einen Zuschuß. bzw. es gibt nix...

Du kennst selbst Deine finanz. Situ am besten, und kannst abschätzen, ob Du was bekommst oder nicht. mich juckt das in keiner Weise, ob die jetzt wissen wieviele qm meine Wohnung hat und welche Ersparnisse ich habe... aber ich bekomme jetzt monatlich 105 Euro, und das ist derzeit richtig Geld für mich... und wenn sich meine Lage in 1 Jahr nicht geändert hat, werde ich 2 Monate vor Ablauf den Antrag wieder stellen.

Natürlich habe ich auch gespart, um im Alter einen Notgroschen zu haben - aber wenn die Not jetzt groß ist, brauch ich eben den Groschen jetzt - mein Erspartes nützt mir ja auch nix, wenn ich das entsprechende Alter gar nicht mehr erlebe........... und wenn die Kohle aufgebraucht ist, beantrage ich eben auch ... xy. wenn man gar nichts mehr hat, bekommt man ja meistens noch irgendwoher was............ ich hoffe allerdings, daß es soweit nicht kommt, und die DRV evt. mit Hilfe des Sozialgerichts doch noch einsichtig wird. aber davon hängt Gott sei Dank nicht komplett meine Zukunft ab, und glücklicherweise bin ich ja auch nicht mehr ganz so jung, so daß ein Ende des Kampfes mittelfristig in Sicht ist.

LG
Ulli

EDIT - die EM-Rente habe ich übrigens auch in Eigenregie nach meiner a.u.Entlassung aus der Tagesklinik beantragt. wenn Du eh schon so wenige Wochenstunden aus gesundheitlichen Gründen arbeitest... und was Du sonst noch schilderst... kenne ich nur zu gut. Du solltest auf diesem Weg auch Behandler haben, die hinter Dir stehen. Ich fürchte, das ist ein absolutes Muß.


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KaterBerti
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Re: Reha vor Rente?

Beitrag von KaterBerti »

Svenja, Ulli hats doch schon prima geschrieben. Aber eine Sache noch: Du bekommst doch auch Arbeitslosengeld und das ist doch dann eigentlich unabhängig von Ersparnissen, oder?
Dass Du schon länger krank bist, habe ich nicht gewusst, sorry. Trotzdem solltest Du die Hoffnung nie nicht aufgeben. Ich hab ja noch nicht so die richtigen Erfahrungen, aber wenn Deine Therapeuten Dich hängen lassen, wollen sie vielleicht Deine inneren Kräfte mobilisieren? Versuch es weiter, bleib dran. Mach Dir und ihnen deutlich, dass Du wieder gesund werden willst. Ich drück Dir jedenfalls kräftig die Daumen.
Berti
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