Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

studa05
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Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Hallo,

bin gestern auf dieses Forum gestoßen und habe mich schon ordentlich eingelesen. Mein Freund (27) und ich (25) leben seit fast 2 Jahren ine einem Haushalt. Er leidet seit Jahren an einer mittelgradigen Depression und hat dazu pyschische Dekompensation sagte unser damaliger Hausarzt. Er hat uns zwei Pyschologinnen empfohlen und wir traten mit Ihnen in Kontakt. Zu der ersten muss ich sagen, dass mein Freund bei ihr kein Gutes Gefühl hatte sich zu öffnen, da sie sich mehr an seiner beruflichen Zukunft zu interessieren schien und ihm nach der zweiten Sitzung sagte, dass sie ihm nicht helfen könne weil er Tiefenpsychologie benötige. Dann haben wir bei der zweiten Ärztin angerufen und einen Termin vereinbart, hier lief es anfangs recht gut.Mein Freund freute sich ein wenig darüber endlich das Vergangene aufarbeiten zu können, doch dann bei der 3. Sitzung beendet die Ärtzin plötzlich alles und sagt zu meinem Freund, das es ihm noch nicht schlecht genug ginge und er wieder kommen sollte wenn er am Boden ist, er würde anderen den Platz wegnehmen die ihn mehr bräuchten. Mein Freund kam ganz verwirrt und ein wenig verstört zu mir nach Hause. Ich traute meinen Ohren nicht. Denn unsere Beziehung steht dadurch auf sehr dünnen und wackligen Beinen. Er leidet und zieht sich immer mehr zurück. Kann keine Gefühle zu lassen. Ist davon überzeugt (schon von Anfang an der Beziehung) das ich gehen werde und ihn alleine lasse, wenn ich ihn dann überzeuge das ich mit ihm dies durchstehen möchte, dann kommt du verstehst das nicht du kannst es nicht verstehen. Ich kämpfe mit mir selber ich kann dir das nicht erklären.
Stehen Treffen mit meinen Freunden an, dann sagt er mir kurz bevor wir fahren müssen:" Ich komm nicht mit, hab keine Lust." Nach ein paar Diskussionen kommt dann heraus, dass er es nicht erträgt mit mehreren Menschen in einem Raum zu sein, weil er denkt das sie sich über ihn lustig machen oder schlecht von ihm denken etc. bei meinem Freund kommt noch erschwerend hinzu das er mangelndes Selbstwertgefühl hat.
In seiner Kindheit sind sehr viele Dinge passiert, weswegen er nun so ist wie er ist.

Er sagt er hat keine Lust den ganzen Pyschologen in unserer Gegend immer wieder seine Geschichte erzählen zu müssen, er sagt er will ein Ende finden und diese Kämpfe besiegen, aber das ihm scheinbar keiner helfen könnte. Ich habe durch gutes Zureden nun erreicht das er nächste woche einen Arzt aufsucht, denn zu einer Frau wollte er verständlich nach den 2 Pleiten nicht mehr.

Ich versuche ihm stetig mein Mitgefühl und meine Unterstützung zu zeigen, jedoch fällt mir dies von Mal zu Mal schwerer..mnachmal werde ich sogar sauer oder richtig wütend auf ihn obwohl ich weiss das er im Prinzipnichts dafür kann.

wie geht ihr damit um?
hbt ihr vielleicht ein paar Tipps zur Selbstkontrolle für mich? Ich hab das Gefühl das es mich zerreisst und mit zieht...ich weine mittlerweile viel mehr als vorher und das tut meinem Freund nur noch mehr weh...aber er sagt, dass es ihm weh tut jedoch reagiert er gleichgültig...warum weiss er nicht..er sagt es geht nicht anders.

Danke für eure Antworten
Babi
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von Babi »

Hey litte hope,
es ist erst mal ganz wichtig, daß du auch an dich denkst. Du kannst nicht nur für ihn da sein, tue auch was für dich.
Es ist ganz wichtig, daß dein Freund merkt, daß du gut für dich selbst sorgen kannst, das entlastet ihn. Du kannst was für dich tun und ihm dennoch zu verstehen geben, daß du an ihn denkst und für ihn da bist, damit hilfst du ihm am meisten, glaub mir.

Für mich sind die beiden Therapeutinnen, bei denen dein Freund war, nicht wirklich kompetent genug, wenn sie so reagieren, wie sie reagiert haben. Ich finde das schlimm, wie sie mit ihm umgegangen sind.
Er soll auf keinen Fall aufgeben, denn er braucht Hilfe.

Vielleicht sollte er mal mit seinem Arzt darüber reden, Antidepressiva zu nehmen, die sind ein Anfang und helfen ihm vielleicht so auf, daß er sich doch traut, wieder nach einem Therapeuten zu suchen.

Ist verständlich, daß er meint, du verstehst ihn nicht, das ist ein normales Denken bei Depressiven, daß keiner sie versteht.
Verzweifle nicht und habe Geduld, das lohnt sich bestimmt.

Alles liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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:) ;)
studa05
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Hallo Babi,

das Problem ist das der Hausarzt keine Anti-Depressiva verschreiben wollte, weil mein Freund den Anschein macht, dass er dann sich auf den "Pillen" ausruht. Er ist der Meinung das mein Freund anfangen muss das erlebte und teilweise noch bestehende aufzuarbeiten.

Denn sein Vater hat sich kurz nach seiner Geburt von seiner Mutter getrennt. Mein Freund lebte dann bis zu seinem 13 Lebensjahr bei seiner Mutter und bekam immer die wechselnden Partner mit, welche unter anderem auch seine Mutter schlugen. Dann geriet er etwas auf die schiefe Bahn seine Mutter kam nicht mehr an ihn ran unter anderem auch aus dem Grund weil sein Vater ihm erzählte das seine Mutter ihn abtreiben wollte. Mit 13 kam er dann zu seinem Vater und da ging es richtig los. Sein Vater heiratete seine Stiefmutter. Erst halfen sie ihm aus seinen negativen Situationen heraus, doch dann wurden auch sie negativer Einfluss. Sie redeten ihm ein wie dumm und nichtsnützig er sei. Fingen an Alkohol in rauhen Mengen zu konsumieren, was dazu führte das sie nun Alkohliker sind. Er fand den absprung aus diesem Haushalt erst als er mich kennenlernte. War jeden Tag nach der Arbeit bei mir nicht mehr zuhause und wollte dann dort auch ausziehen. Ich bot ihm an bei mir einzuziehen. Danach war es erst mal alles bestens bis ich nach einem halben Jahr erfuhr das er seit Jahren diese Kämpfe mit sich austrägt. Seitdem er mir dies offenbart hat beherrscht dies auch unsere Beziehung. Seine Eltern haben den Kontakt zu ihm nur noch mit Beschimpfungen an seiner Person geführt und gesagt er würde sich nen Dreck um sie scheren. Mein Freund hörte sich diese Demütigungen immer an ohne am Telefon aufzulegen, ohne wenn wir bei seinen Eltern waren den Raum zu verlassen. Ich war immer geschockt nach den Besuchen und Telefonaten und habe anfangs noch versucht zwischen Ihnen und meinem Freund zu vermitteln, versuchte den eltern zu sagen das er ein toller Mensch ist und sie das würdigen sollen und nicht auf ihm rumhacken nur weil er nicht jeden Tag nach ihrem Befinden fragt. Sie sollten sich mal an die eigene Nase packen und das er nun so ist, weil sie es aus ihm gemacht haben mit ihrer Trinkerei und so weiter.

Nun ist es soweit, das er seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner leiblichen Mutter hat...will er auch nicht.

Und seit Juni letzten Jahres den Kontakt zu seinem Vater und Stiefmutter gott sei dank abgebrochen hat. Seit dem geht es ihm aufjedenfall besser, jedoch was für mich nicht nachvollziehbar ist, hängt er an diesen zwei Personen, die ihn so niedergemacht haben auch im Beisein von anderen. Sogar an dem Tag als er mich ihnen als seine neue Partnerin vorstellte. Mir könnten die gestohlen bleiben.

Und die Jahre in denen er da gewohnt hat, wurden teilweise Dinge gamcht über die er heute gar nicht mehr oder nur schwer sprechen kann, wo ich wenn er es mir erzählt einfach nur zuhöre und leise weine, weil ich es so entsetzlich finde.

Doch so langsamn schwindet bei mir die Hoffnung das diese seelische Quälerei die über Jahre dauerte jemals aus seinem Kopf verschwinden wird. Zur Zeit belasten mich seine Launen, seine Gefühlskälte und seine Zurückweisungen jeglicher Art so dermaßen, das ich im Moment versuche mit anderen Dingen zu motivieren ihm weiter beizustehen. dich so langsam schwindet einfach meine Kraft weil von ihm gar nichts positives zur Zeit kommt.

Manchmal kommt es zwischen Ihm und mir sogar soweit das er so mit mir redet, das ich dann sage: Muss ich mich nun bei dir dafür entschuldigen das ich ein intaktes Elternhaus hatte und habe? Ich kann nichts für die Erniedrigungen die du erlebt hast. Aber du kannst mal anfangen uns als deine neue kleine Familie zu sehen und neu beginnen, anstatt dem alten immer nach zu hängen.

Ich weiss das dies unfair ist, doch manchmal wächst mir das einfach alles über den Kopf und ich fühle mich ohnmächtig ihm gegenüber weil ich nicht weiss was ich noch tun soll, damit er mir nicht das was ich habe vorwirft und sich wieder schlechter macht.
studa05
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Oder soll ich mir das alles "gefallen" lassen und es einfach an mir versuchen abprallen zu lassen?

Ich weiss es nicht.
Babi
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von Babi »

HI little Hope,
das ist in der Tat schwierig.
Ich finde es verantwortungslos, wie der Arzt reagiert hat. Dein Freund soll sich doch einfach mal eine Überweisung vom Hausarzt holen für einen Neurologen und mit dem reden. Der ist Facharzt für Antidepressive, nicht der Hausarzt.

Es ist in der Tat das Beste, wenn du seine Worte an dir abprallen läßt, denn eigentlich ist das nur Frust auf sich selbst, was er da raus läßt, weil er es eben nicht schafft, da rauszukommen.

Ich habe das Gefühl, daß er im MOment gar nicht die Kraft dazu hat. Es ist nicht verwunderlich, daß er sich noch an seinen Vater und Stiefmutter hängt, jeder hat Sehnsucht nach Eltern und jedes Kind liebt seine Eltern irgendwie, egal wie sie sind, das ist leider so.
Es ist ein schwerer Prozeß, sich zu lösen.
Ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe das selbst hinter mir und das hat sehr sehr lange gedauert.

Man will es nunmal einfach nicht wahrhaben, daß man solche Eltern hat, wie man sie hat, das geht sicher auch deinem Freund so.
Er kann sich nicht damit abfinden, daß sein Vater so geworden ist, wahrscheinlich sagt er sich auch, das ist doch mein Vater, den muß ich doch lieben, weil es eben mein Vater ist.

Es ist in der Tat falsch, daß er sich alles anhört, ohne den Raum zu verlassen oder das Telefon aufzulegen, aber auch das hat seinen Grund. Hast du ihn mal beobachtet?
Ich vermute, daß er vielleicht gar nicht reagieren kann in solchen Momenten, weil er wie gelähmt ist, wenn so was passiert, vielleicht steckt da auch eine Angst in ihm, das weiß ich nicht.

Ich verstehe, daß du schwer damit umgehen kannst. Es ist wichtig, daß du auf dich selbst achtest, daß es dich nicht mit runterzieht. Es ist zwar wichtig, daß er weiß, dui bist für ihn da, aber du darfst auch selbst nicht zu kurz kommen.

Ich wünsch dir sehr viel Kraft.

Babi
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studa05
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Danke Babi,

deine Worte geben mir echt Kraft.

Ja das mit dem Neurologen werde ich aufjedenfall im Kopf behalten. Er hat Donnerstag nun einen Termin bei einem Psychologen..mal sehen wie das verläuft.

was die Gespräche mit seinem Vater und Stiefmutter betrifft, ja ich hab ihn dabei schon öfters angeschaut, er saß dann da und schaute von einem zum anderen oder hielt das Telefon und wechselte ab und an das Ohr. Danach meinte er meist, wenn ich ihn entgeistert angschaute: " Brauchst nicht so zu gucken,das ist normal. Ich kann das ab. Prallt an mir ab."

Ich weiss nicht ob einer das kennt, aber genau in dem Moment wo er dies sagte wusste ich genau das dies nicht so ist. Seine Art und sein Verhalten lassen es einen glauben,aber seine Augen sind nur noch traurig.
Das er gelähmt sein könnte ist mir bisher noch nicht in den Sinn gekommen.

Teilweise entwickelt er mir Gegenüber diese Art seines Vaters, dann sage ich ihm auch nun machst du das mit mir was mit dir gemacht wurde hör auf damit, dann setzt er sich meist hin und entschuldigt sich oder ignoriert meine Äußerung und sagt aggressiv: JA es IST nunmal MEIN VATER ist doch klar das ich etwas von ihm haben muss...

Aber ist das eine Rechtfertigung?

In seinen klaren Momenten entschuldigt er sich dafür, aber wie lange kann man sich dem denn aussetzen?
Ich werde nun wie du auch sagtest noch mehr für mich machen,doch diese seelische Belastung einfach auszuklinken ist mir bisher bei meinen Wohlfühlterminen nicht gelungen meist ist er das Thema.

Ich bekomm es zwarhin was für mich zu tun und es auch zu geniessen, aber meist läuft es auf kurz oder lang auf tiefsinnige Gespräche über meinen Partner hinaus.
Zuversicht und Verständniss zu haben ist gut doch wo bleibe ich dabei??
wennfrid
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von wennfrid »

Hi little Hope
Ein Angehörige eines depressiven Menschen braucht viel Geduld und Nervenstärke. Kann er doch nicht verstehen, was braucht der Depressive, wie kann ich ihm helfen. Verständnis, aber auch ein leichter Druck ist wichtig. Der "Gesunde" sollte sich informieren,wie ein Depressiver "tickt", wie sieht er die Welt, wie kann ich ihn unterstützen. Ich bin seit Jahren in einer Selbsthilfegruppe und wir müssen feststellen, daß es für einen "Gesunden" es schier unmöglich ist, die Gefühlswelt eines Depressiven zu verstehen.
Meist stellt man fest, daß es in der Herkunftfamilie viele Vorfälle gegeben hat,
die eine Bereitschaft im Unterbewutßsein festgesetzt hatten.
Die Erkenntnis sehe ich als wichtig, daß der Depressive erkennt, daß es nicht passieren wird, daß er eines Tages aufwacht und die Depression und Ängste sind verschwunden, sonder daß er den Focus darauf legen sollte, diese beschi... Zustände zu überwinden.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
studa05
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Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Danke sehr für deinen Beitrag.

Es ist bei uns zur Zeit so, dass mein Freund sich schon eingesteht das er depressiv ist und ich habe mir nun Bücher gekauft und mich im Internet und bei Ärzten zum Teil erkundigt.

Das Problem ist nur, dass mein Freund in seinen "hellen" Momenten, in denen man auch seh rgut mit ihm über das passierte sprechen kann sich immer mehr eingestehen muss, wie sehr die Depression doch sein Leben bestimmt und das er das nicht wahrhaben möchte können wir denke ich alle nachvollziehen.
Wer will schon von was anderem nicht beeinflussbaren gelenkt werden? Ich nicht.

Ich war so froh, dass er Donnerstag (also morgen) einen Termin bei einem Psychologen hatte, aber nun nach mehr als 3 Monaten Wartezeit und ewigen Herbeisehnen dieses Termins...wird der Arzt krank ....er soll sich heute in der Praxis nochmal melden wegen eines neuen TErmins...habe ihm nur eingetrichtert er soll sich bloss nciht auf neue 3 Monate vertrösten lassen...das halt ich nicht aus..
Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von Babi »

Hey little Hope,
ja, sich abgrenzen ist in der Tat nicht einfach, das verstehe ich.
Aber du mußt versuchen, deine Gedanken auf andere Dinge zu lenken, sonst macht dich das alles verrückt oder fertig.

So wie dein Freund reagiert, will er wirklich nicht wahrhaben, daß seine Eltern so sind wie sie sind und auch nicht, daß er was von seinem Vater hat.
Ich kenne das. Mir geht es mit meiner Mum so. Ich wollte sehr sehr lange nicht wahrhaben, was da in meinem Elternhaus vorgegangen ist, tue mich jetzt noch schwer damit, denn ich sage mir, das sind doch meine Eltern bzw. meine Mum. Das wird dein Freund sich auch sagen.

Ich denke auch, für ihn ist es sehr belastend, daß er Dinge von seinem Vater hat, aber er würdde es nie zugeben, glaub mir.
Und ehrlichgesagt glaube ich ihm nicht ganz, daß alles an ihm abprallt, hört sich eher danach an, als ob er dich einfach beruhigen will.

Er soll auf jeden Fall weiter dranbleiben und sich auch beim Psychologen nicht wieder auf 3 Monate vertrösten lassen. Eine Therapie ist die einzige Möglichkeit, daß ihm geholfen wird und daß ihm die Augen geöffnet werden. Da sollte er auf keinen Fall lockerlassen.

Dir wünsche ich weiterhin viel Kraft!
Babi
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studa05
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Hallo,

heute ist es wieder ganz schlimm.

Zuerst habe ich meinem Freund eine SMS geschickt das ich zu seiner Arbeitsstätte käme da ich zwei seiner Kollegen was vorbei bringen muss. Das stimmte auch, war also kein Vorwand oder jegliches. Fragte in der SMS auch nach einem Kuss ob ich den bekäme oder nicht..im Spaß. Er sagte klar wenn du mir sagst, wenn du da bist. Ok. Ich kam dorthin schrieb ihm ne SMS, das ich da sei, denn auf dem großen Gelände weiss man nie wo er gerade steckt.

Erst kam er gar nicht und als er dann kam winkte ich ihm zu und rief nach ihm. Streckte meine Arme nach ihm aus und ging davon aus da er sich freute er käme zu mir. Doch dann drehte er sich um setzte sich in sein Auto und kam mit dem Auto zu mir. Das waren wenn überhaupt 100 m. Ich dachte mir schon das es wieder soweit sei, dass er eine Attacke hat, versuchte es aber nochmal, denn manchmal gelingt es mir ihn davon abzulenken. Nach mehreren Versuchen der Kommunikation durch seine Fensterscheibe, stieg er aus und das erste was er mich fragte: Haste ne Zigarette?.. Super... Danach war er wieder "normal" und gab mir einen Kuss und wir redeten etwas. Fuhren noch zum Getränkemarkt und alles war scheinbar normal, sobald wir zuhause waren, setzt er sich ohne ein Wort an den PC, macht dort Musik an, obwohl ich vorm Fernseher im selben Raum saß und ignorierte alles. Keine Rücksichtnahme zu sehen. Dann war Werbung er kommt schaltet um auf einen Schlachtreport bei Galileo, ich fand´s eklig und bat ihn auf was anderes umzuschalten keine Reaktion, plötzlich sagt er stell dich nicht so an das ißt du jeden Tag, ich find´s normal und begann darüber zu philosophieren, dass wir bestimmt da es Massenproduktion ist auch Medikamente von den Schweinen aufnehmen da die ja sicherlich welche bekämen etc... alle Versuche das das Fleisch meistens (nicht immer) über Prüfstationen in den Handel käme blieben unbeachtet. Dann kam er mit der Theorie das die Krankheit Krebs bestimmt durch solche Sachen hervorgerufen würde und jede Krankheit auf sowas zurückzuführen sei. Und man darauf besser achten solle, das man so manches bestimmt verhindern könne.

Meine Oma hat seit Jahren Demenz, und zur Zeit sieht es da nicht sehr gut aus, sie ist gefallen und hat nun einen komplizierten Unterarmbruch, sollte operiert werden, wurde es nun aber doch nicht, da sie scheinbar die Narkose nicht vertragen hätte. Mein Opa mit 84 geht auf dem Zahnfleisch und wenn meine Oma mal nicht mehr sein sollte, bin ich auch davon überzeugt, das er mitgeht.
Mein Freund weiss darüber Bescheid und weiss auch das ich im Moment auf solche Themen sehr sensibel reagiere. Ich fragte ihn dann ok, was hat meine Oma dann falsch gemacht oder eher falsch gegessen das sie nun Demenz hat. Diese Überlegung sei doch irsinnig.

Er meinte ja roll du mal wieder mit den Augen und stempel es als Schwachsinn ab und ging in die Küche rauchen. er brachte mir da mir kalt war noch mein Plumo mit Kissen und eine Wärmflasche, doch dann seitdem nichts mehr von ihm gehört oder gesehen. Eben um 20:15 Uhr schaute ich mal nach ihm und da liegt er im Bett und schläft bereits tief und fest, hat gar nichts dazu gesagt einfach gegangen. Computer angelassen, Licht angelassen einfach alles wieder völlig ausgeblendet. Habe ihn heute auch mal gefragt wie er denn mit der Sprechstundenhilfe vom Psychologen verblieben sei. Er sagte er solle sich wieder melden, da sie nicht sagen könne wann der Dr. wieder gesund sei. warum sollte er sich dann laut ihrer Aussage auf seiner Mailbox denn am nächsten Tag melden für einen neuen Termin?

Irgendwie passt mir da was nicht. Mein Freund ist nämlich auch einer der aufgrund seiner Launen sowas gerne vergisst, verdrängt oder auf weit weg schiebt.
So langsam kommt mir wieder die Angst das er da nicht hingehen will. Doch da hab ich ihm gesagt das auf kurz oder lanf die Beziehung kaputt geht da er Hilfe bräuchte und er hatte mir doch so stark zugesichert er wurde das wahrnehmen um sich und unsere Beziehung zu heilen bzw. zu retten.

Heute bin ich nun echt wieder an dem tiefsten Punkt angelangt, überlege nun wieder ob eine Trennung nicht doch besser wäre(wenn ich nicht wüsste das es ihn noch tiefer reisst hätte ich es wahrscheinlich schon vor einem halben Jahr getan), ob ich ihn bitten soll auszuziehen, und zum Teil kommt auch wieder diese Wut in mir hoch, mir dies alles nicht gefallen zu lassen. Denn zur Zeit geht es mir auch schlecht meine Mutter leidet unter einer chronischen Lungenkrankheit + Bluthochdruck, mein Vater hat auch chronisches Leiden und hat nun Bronchitis, meine Schwester ist seit Wochen krank, ihr Freund nun auch. Mein Freund hat Depressionen, meine Oma Demenz, mein Opa ist 84. Manchmal will ich von alle dem nichts wissen. Denn langsam frage ich mich ob das alles so läuft wie ich es möchte. Ich frage mich ob ich glücklich bin. Zur Zeit bin ich nicht in der Lage das zu beantworten, manchmal schwankt es auch täglich ja, nein, ja , nein, nein ,nein, ja....kennt ihr sicher auch.

Aber es wird immer schwerer, das auszuhalten mit meinem Freund, da es mir nun auch nicht so gut geht und keinerlei Verständniss oder Interesse von ihm kommt bzw. kommen kann.

Es tut so verdammt weh zu wissen das der Mensch einen liebt es aber nicht leben kann, besonders in so Situationen wie jetzt.

Ich frage mich woran ich meine Kraft noch tanken soll... Wo bleibt mein Tankwagen????
studa05
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Klar weiss ich auch das ich hätte anders reagieren müssen in der Situation mit dem Report, aber zur Zeit geht es ab und an halt mal nicht, kann ja nicht alles auf meine Kosten ertragen.

Zur Zeit empfinde ich es auch eher ungerecht verteilt, er verletzt, beleidigt und diskriminiert mich und ich ertrage es.
Sage ich einen Satz oder Ton in der falschen Tonart oder Situation bin ich die Böse die ja immer alles besser weiss und so konservativ ist, und alles nicht rafft. Wie mein Freund immer so schön sagt.

Heute sagt mein Kopf du musst aus dieser Situation raus....doch morgen kann es wieder ganz anders aussehen...

Wie lange habt ihr es bis zum Break ausgehalten? Würde mich mal interessieren bei mir sind es nun 1,5 Jahre intensiv.
studa05
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

im Prinzip fühle ich mich gerade extrem leer und wie ausrangiert. Er gibt mir mein Bettzeug auf die Couch und legt sich ins Bett. So als wolle er alleine die Nacht verbringen und ich auf der Couch genauso. Werde dies wohl auch tun und mal abwarten ob morgen irgendeine Reaktion von ihm kommt.

Je mehr ich hier im Forum lese, bei den Erlebnissen wo der Partner in Behandlung ist, bekomm ich auf der einen Seite Kraft und Hoffnung auf Besserung, auf der anderen Seite wenn ich höre bzw. lese das scheinbar seit Monaten oder Jahren keine Besserung zu sehen ist..schwindet diese Hoffnung wieder enorm.

Es tut aber echt gut das hier alles nieder schreiben zu können und sich auszutauschen.

Vielen Dank euch allen,die sich meiner Geschichte annehmen und mir Mut machen und wieder Hoffnung geben.
Genauso versuche ich weiterhin die Starke zu sein und euch bei eurem eigenen Kampf zu unterstützen.
Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von Babi »

Hallo little hope,
oh mann, da hast du ja wirklich eine ganze Menge zu verkraften!
Du mußt wirklich auf dich achten, sonst gehst du bald auf dem Zahnfleisch!
Versuche immer wieder was schönes für dich zu tun, dadurch kannst du auch Kraft tanken.

Ist natürlich schon frustrierend, wie dein Freund teilweise reagiert.
Du mußt versuchen, das einfach zu ignorieren, denn es tut dir ja nicht gut.
Achte einfach das nächste Mal nicht mehr drauf, was er sagt, das ist das beste.

Weißt du, für mich hört sich das so an, als wollte dein Freund einfach seinen Frust rauslassen,. wenn er manche Dinge sagt, man merkt, daß er viel Frust in sich hat.

Ich weiß, es ist leicht gesagt, daß du dir das nicht so zu Herzen nehmen sollst, was er alles sagt und tut, aber glaub mir, er meint es nicht böse.
Ich glaube, er ist arg im Konflikt mit sich selbst.

Das zeigt auch die Reaktion auf Arbeit, als er in sein Auto stieg und zu dir fuhr. Das hatte einen Grund, weißt du.
Er mußte sich erst sammeln, und damit er das richtig konnte, hat er sich ins Auto gesetzt und so eine gewisse Distanz zwischen dir und ihm geschaffen, bis er sich wieder gefangen hatte und dann kam er ja auch zu dir und gab dir den Kuss.

Wichtig ist, daß du dir vor Augen hälst, daß es nichts mit dir zu tun hat, wie er sich verhält.
Ich habe eher das Gefühl, er versucht im Moment den richtigen Weg für sich zu finden und kommt nicht weiter.
Hab einfach Geduld und sorg gut für dich, das ist am wichtigsten.
Alles Liebe Babi
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schneewittchen.m.m
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Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Hallo little Hope,

deine/eure Geschichte berührt mich sehr!
Du musst eine sehr starke Frau sein,wenn du das Alles bis heute aushalten konntest.

Vielleicht hast du gute Freunde mit denen du auch mal alleine etwas unternehmen kannst um mal abzuschalten und dem Druck zu entfliehen. Oder auch, um sich bei Freunden mal wieder alles von der Seele zu reden, wie gut das tut, hab ich selbst erlebt. Auch dieses Forum ist eine tolle Sache. Vielleicht hast du auch ein Hobby das du wieder "aktivieren" kannst.
Und hast du dir schon mal überlegt ob du für dich selbst Hilfe holen möchtest?
Seit ein paar Tagen habe ich für mich den Gedanken im Kopf und ich glaube, dass ich mich mal bei Pro Familia o.ä. beraten lasse.
Du entschuldigst dich auch immer für kleine "Fehler" die du gemacht hast und ich glaube, dass das nur allzu menschlich ist. Wir Angehörigen sind doch auch "nur" Menschen und keine Maschinen.

Vielleicht würde euch auch eine räumliche Trennung helfen, ich weiß es nicht. Ich lebe mit meinem Partner nicht zusammen, manchmal wünsche ich mir es wäre anders. (geht aber noch nicht,wir leben 30km entfernt und noch leben meine fast erwachsenen Kinder bei mir und die sollen noch die Schule fertig machen können.) Jedenfalls "müsste" er ja nach Hause kommen wenn wir zusammen wohnen würden und könnte sich nicht tagelang verkriechen.
Andererseits bin ich dann auch wieder froh über den Freiraum den ich habe. Ich mache mir zwar unendlich viele Sorgen und er fehlt mir so schrecklich, aber ich werde nicht ungerecht behandelt und niemand lässt seine verbale Agression an mir aus - ich bin kein Blitzableiter.... Deshalb, überleg es dir was du möchtest und wovon du denkst, dass es das Beste für dich ist. Nur wer Enegie hat, kann Energie weitergeben! Und so wie du schreibst ist dein Akku ziemlich leer!
Schau nach dir!

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, viel Kraft und Glück!!!

Grüßi
Mima
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich!
So versuche ich immer zu denken, manchmal scheint halt die Sonne nicht und alles ist finster...
Little hope,
ich hoffe, hinter all den dunklen Wolken blinzelt bald wieder ein Sonnenstrahl für dich!
studa05
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Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Hallo Babi,
Hallo Mima,

erstmal danke für eure Trost spendenden Beiträge. Das mit den getrennten Wohnungen habe ich auch überlegt. Aber es kommt mir dann wie der Fall vom Regen in die Traufe vor, denn dann hab ich zwar in meiner Wohnung meine Ruhe, dafür kommt dann aber dieses sehnsüchtige Warten auf ein Lebenszeichen.

Zur Zeit befinde ich mich in der Phase, wo ich mich frage bist du nun solo? wenn ja warum läuft er dann hier rum? Hab ich ne Beziehung? Wenn ja warum spüre ich nix davon?
Oder ist es einfach nur noch eine Wohngemeinschaft mit ein wenig Liebe?

Gestern habe ich extrem gemerkt wie alleine ich mich doch fühle. Und bin an einem Punkt angekommen, wo ich gemerkt hab, dass all die Dinge die ich früher getan habe, aufgrund unserer Beziehung verloren gegangen sind.

Freunde, Unternehmungen, einfaches Geplauder...das fehlt. Ich werde mir nun auch die Kuh beim Schwanz packen und Freunde versuchen zurückzugewinnen. Unternehmungen wieder zu starten etc.

Was meine verlorenen Freunde betrifft, verloren dadurch, dass man immer wieder was absagen muste weil Mr. keine Lust hatte, oder nicht konnte.

Gestern hatten wir wieder das beste Beispiel wir sprachen darüber das ich früher bei jedem Heimspiel der ansässigen Fussballmannschaft im Stadion war. Er meinte nur hab ich keinen Bock drauf, die verlieren doch eh nur. Als ich ihm dann sagte er könne mir auch mal was entgegenkommen, meinte er da
nn musste eben mit anderen dahin gehen...aber mit welchen anderen denn noch??? gibt doch kaum noch welche....

Hab ihm dann später noch ne SMS geschickt mit diesem Inhalt:

"Ich frage mich langsam echt wann bei dir mal das Licht angeht, dass du mir auch mal entgegenkommen könntest. Immer geht es nach deiner Nase. Im fernsehen wird nur das gegeuckt was du willst, die Fernbedienung hast du immer in der Hand schon mal aufgefallen? Ich fühle mich generell echt eingeengt. Nix was mir Spaß macht bis auf Kino (welches ihm auch gefällt) wird gemacht. Stattdessen bekomm ich nen blöden Spruch von wegen mit anderen gehen. Wenn ich all das was mir Spaß macht mit anderen machen soll wozu hab ich dann ne Beziehung? Dann kann ich auch solo durchs Leben gehen. ICh finde es schade das dir das so egal ist. Und ich hab am Anfang echt geglaubt du würdest vieles mit mir teilen, so wie du es am Anfang unserer Beziehung auch gesagt hast. (dazu sag ich gleich noch was)
Aber langsam ärgert es mich immer mehr das du da gelogen hast und es nciht tust. Noch nicht mal für mich." Bisher noch keine Reaktion.

Bei unserem ersten Date vor 21 Monaten habe ich von vornherein gesagt welche Hobbies ich habe und was ich von meinem Partner in der Hinsicht erwarte. Er meinte er wäre genauso ein Krnevalsjeck wie ich => entpuppt sich aber nun als Muffel, ok er geht zumindest mit aber mit nem langen Gesicht
Ab und An mit ins Stadion zu gehen, er ja klar => in 21 Monaten 1 x, weil keinen Bock

und und und...er sagte mir mal, er habe da geachwindelt weil er unbedingt wollte das wir zusammen kommen. Na toll .... und nun hänge ich da ohne wirkliche gemeinsamen Interessen...ich mein es läuft trotzdem, aber zur Zeit stört es mich.

Ob er wieder beim Arzt angerufen hat, weiss ich nicht, er redet nicht drüber und ioch will ihm auch nicht so kontrolltechnisch auf die Nerven gehen.

Was meint ihr dazu? Ich kann doch nun wirklich nicht alle Unternehmungen alleine machen, dann kann ich die Beziehung auch in die Tonne kloppen oder?
studa05
Beiträge: 117
Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Dazu muss ich noch sagen, dass er sich schon liebevoll um mich kümmrt wenn es mir aufgrund meiner Migräne dreckig geht, so wie gestern, besorgt Tabletten gibt mir das Kühlakku für den Kopf etc.

Aber dann als es mir was besser ging bekomm ich direkt nen Kontor: "Toll ich dachte du pennst nun bis neun, wollte das Fussballspiel gucken und ein Bierchen trinken"

Anstatt er sich freut das es mir besser geht, bereut er es scheinbar. SUPER

Zudem ist das Thema Alkohol bei uns auch sehr vertreten. Wir haben eine Absprache, dass er in der Woche keinen Alkohol trinkt, da er dazu neigt es vermehrt zu trinken und ich Angst habe, dass er in den Suff verfällt um seine Sorgen bzw. Kämpfe zu ertränken.

Da sein Vater und seine Stiefmutter Alkoholiker sind, und bei Ihnen das Grund Getränk auch Bier ist. (wenn wir zu Besuch waren und mein Freund Wasser getrunken hat, kam direkt ein Spruch biste krank, los nimm dir ein Bier)

Er hat früher mit seinen Eltern immer vermehrt getrunken, dass war da quasi normal.
Nun hab ich aber die Angst das er auch in diese Sucht verfällt, deswegen haben wir klare Absprachen. Nur wenn ich nicht da bin, oder mal nicht aufpasse, setzt er nach seiner Meinung kleine Ausnahmen durch. Nicht oft aber es kommt vor.

Wenn ich diese Angst ihm gegenüber äußere kommt immer ich bin nicht wie dein Ex..(mein Ex ist auch Alkoholsüchtig, er wurde es nachdem ich rausbekam das er Koks nahm und ihn davon abbrachte. So extrem das ich mich dann trennte)

Irgendwie scheine ich nen Hang zu suchtanfälligen Männern zu haben.

Ich weiss nicht mehr weiter....
Babi
Beiträge: 1963
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von Babi »

HI littel hope,

das hört sich alles sehr frustriert an, was du da schreibst.
Weißt du, mag sein, daß es dich zu Menschen zieht, bei denen sich dann hinterher rausstellt, daß sie suchtkrank ist.
Vielleicht liegt es ja daran, daß suchtkranke Menschen sensibler sind wie andere.
Genau aus dieser Sensibilität heraus greifen sie ja zu Suchtmitteln, weißt du.

Ich finde es wirklich wichtig, daß du dich selbst wieder mehr wahrnimmst und dich nicht so einengen läßt.
Es ist wichtig, daß du deine eigenen Interessen behälst. Möglicherweise hast du ja auch ihn dadurch eingeengt, daß du erwartet hast, daß er deine Hobbys mit dir teilt, darüber solltest du nachdenken.

Weißt du, in einer Beziehung muß jeder auch sein Ding machen können und es kann trotzdem eine gute Beziehung bleiben.
Man muß nur das richtige Maß finden.
Es ist wichtig, daß du ab und zu was mit ihm unternimmst, aber auch ab und zu was mit Freunden.
Es war falsch, daß du den Freunden abgesagt hast, nur weil er keine Lust hatte, du hättest dann auch das ein oder andere Mal dich allein mit den Freunden treffen sollen.

Mit den Erwartungen, daß in einer Beziehung alles gemeinsam gemacht werden soll, hast du die Beziehung schon auch belastet, denn es ist wichtig, daß jeder auch ein Stück Freiheit für sich hat, eben das zu tun, was er möchte. Das gilt für ihn aber auch für dich.

Versuche jetzt, wieder mehr an dich selbst zu denken und für dich selbst zu sorgen, damit nimmst du auch ein Stück Schwere aus eurer Beziehung, glaub mir.

Verzeih mir die offenen Worte, aber ich finde sie einfach wichtig.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
schneewittchen.m.m
Beiträge: 154
Registriert: 24. Feb 2010, 16:51

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Hi little Hope,

oh, du tust mir schon schrecklich leid!
Aber ich muss Babi da zustimmen, du solltest unbedingt wieder für dich selbst etwas tun.
Kannst du dir vorstellen, deinen Freundeskreis wieder zu "aktivieren" und dich mit Freunden zu verabreden? Wenn er mit möchte, kann er das ja gerne tun, wenn er keine Lust dazu hat, bleibt er eben daheim. Wichtig ist, dass du nach dir siehst und dich - seinetwegen- nicht vollständig isolierst.
Dein Gefühl und denken über getrennte wohnungen kann ich gut verstehen, ich selbst lebe nicht mit meinem Partner zusammen und manchmal fällt mir das ganz schön schwer. Da denkt man immer, geht`s ihm gut, geht`s ihm schlecht, was macht er, ist alle OK....ect.
Am Anfang habe ich auch immer auf ein Lebenszeichen gewartet, das habe ich nun ziemlich gut im Griff. Wir haben ausgemacht, dass ich mich per Mail melde, wenn ich es nicht mehr aushalte vor Sorge und er mir kurz antwortet. Das klappt bis jetzt sehr gut. Und ich bin echt froh, wenn ich nicht immer die "DEpri" Stimmung aushalten muss. hab auch noch Kinder die bei mir wohnen, und die sind so viel Traurigkeit gar nicht gewohnt, weil es bei uns immer recht locker und fröhlich zugeht.
Noch ein Tipp- ich weiß es ist unheimlich schwierig und bitte versteh es nicht falsch. Erzähl ihm nicht wie viel Rücksicht du auf ihn nehmen musst und wie viele Einschränkungen du/ihr dabei habt, ich fürchte, das setzt ihn nur noch mehr unter Druck und evtl. blockiert er dann noch mehr.
Ich versuche immer zu motivieren. So wie am Wochenende, ich hatte mir etwas ausgedacht was wir zusammen machen könnten, denn wenn ich keinen Plan habe passiert gar nichts, er ist derzeit nicht in der Lage sich Gedanken darüber zu machen was man tun könnte und ist sowieso viel zu müde, kaputt und fertig um etwas Größeres zu unternehmen. Also schlug ich ihm eine Ausstellung vor, von der ich wusste, dass es ihn interessiert und er schon lange da mal hin wollte. Zuerst war er ein wenig zögerlich, doch dann erklärte er sich bereit mit zu gehen mit der Option,das Museum sofort verlassen zu können, wenn es ihm nicht gut geht. Na klar, das ist ja kein Problem. Und es hat super funktioniert! Er konnte sogar ein wenig lächeln, war echt interessiert und so hatten wir ein paar schöne Stunden. Mir hat das auch Spaß gemacht und am Schönsten fand ich, dass er sich auch gut gefühlt hat, auch wenn er es nicht richtig zeigen konnte. Konnt ich das jetzt richtig ausdrücken was ich meine? Ich hoffe?! Man braucht unendlich viel Geduld und darf das Alles nicht persönlich nehmen.
Ich weiß, es ist super schwer bis unmöglich, manchmal geht es leichter und manchmal kann man es kaum ertragen.
Und was ich noch dazu sagen muss, mein Partner hat immer wieder depressive Phasen(derzeit seit Okt/Nov.mittelschwere Depri). Diese Zeit ist diesmal sehr lang, normalerweise ist er schneller wieder "fit" Ich kenne ihn also auch ohne Depression und weiß, dass er ein unheimlich lieber Mensch ist, der viel für mich tut, wenn es ihm gut geht. Das macht es für mich vielleicht leichter als für dich, denn so wie ich es von euch gelesen habe, ist er ja so gut wie immer "mies" drauf. Das heißt, du kennst gar keinen "Normalzustand" bei euch ist immer Ausnahmezustand? (ich red immer vom "Ausnahmezustand", das gefällt meinem Freund und mir besser als Depri)

Was mir aber noch mehr Sorgen macht, ist dass du schreibst, dass auch Alkohol ein Thema ist... Puuuhh, da kommt aber sehr viel zusammmen. Mensch little hope, seh zu dass du nicht unter die Räder kommst, du hast es so, so so schwer, das tut mir echt leid!

fettes Umarmerle und alles Liebe für dich!

Mima
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von wennfrid »

Hi little Hope
Aus deinem Bericht lese ich, daß dein Freund mit Depressionen geplagt ist und du gerne ein bißchen mehr über die Depression wissen willst. Ich glaube, es gibt nur einen Menschen, der einem Depressiven helfen kann und das ist der Depressive selber. Alles andere ist sehr lobenswert, wird aber nur ein wenig helfen. Damit der Patient willig ist, seine Lebensgeschichte wieder aufs Neue zu erzählen, wird ein Tiefpunkt notwendig sein. Ein Tiefpunkt, da wo der Leidensdruck so groß ist und der Depressive erkennt, ich muß was tun! (hört sich erstmal grausam an.)Desstruktive Geschichten aus der Herkunftsfamilie, sowie die Bewertungen, die ein Kind in dieser Familie erfahren hat und für wahr anschaut, können überprüft werden. Meist werden diese Bewertungen auch in der Gegenwart angewandt. So wird der Depressive eine veränderte Lebenseinstellungen bekommen, das wiederrum zu Problemen bei den Gegenwartbeziehungen führt. So wars bei mir. Ob es bei Andere ähnlich ist, weiß ich nicht. Jede Behandlung ist individuell.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
studa05
Beiträge: 117
Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Hallo,

habe mich lange nicht gemeldet, weil es bei uns wieder helle Momente gab und mich hier im Forum alles relativ auch belastet und ich einfach die schöne Zeit geniessen und nutzen wollte.

Um auf den Teil des Beitrages zu antworten:

"Weißt du, in einer Beziehung muß jeder auch sein Ding machen können und es kann trotzdem eine gute Beziehung bleiben.
Man muß nur das richtige Maß finden.
Es ist wichtig, daß du ab und zu was mit ihm unternimmst, aber auch ab und zu was mit Freunden.
Es war falsch, daß du den Freunden abgesagt hast, nur weil er keine Lust hatte, du hättest dann auch das ein oder andere Mal dich allein mit den Freunden treffen sollen.

Mit den Erwartungen, daß in einer Beziehung alles gemeinsam gemacht werden soll, hast du die Beziehung schon auch belastet, denn es ist wichtig, daß jeder auch ein Stück Freiheit für sich hat, eben das zu tun, was er möchte. Das gilt für ihn aber auch für dich."

Wahrscheinlich habe ich das etwas falsch rüber gebracht, klar braucht jeder seine Freiheiten etc. das ist nicht der Punkt ich mache auch wieder viel alleine uns so weiter, jedoch wenn wir Zeit für uns haben und ich dann vorschlage mal aus der verstaubten Bude raus zu kommen, kommt immer neee geh alleine,nee keine lust, nee ich zocke lieber PS3. Das meinte ich damit.

Zur Zeit lief es wirklich gut, er hatte kaum Attacken wir haben uns nicht gestritten, es war wirklich harmonisch, und dann plötzlich hute morgen, regt er sich über die sich streitenden Katzen auf und geht dazwischen und sagt noch einmal und dann kriegste was.
Er hätte sie denke ich geschlagen wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre. Das würde er sonst nie tun und nun hab ich mit ihm deswegen Krach. Das ist für mich nun wieder das Anzeichen dafür das es bei ihm wieder losgeht.

Auf ein Neues....
schneewittchen.m.m
Beiträge: 154
Registriert: 24. Feb 2010, 16:51

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Ach little Hope,

ich drück dir die Daumen, dass es nicht wieder los geht!
S ist doch zum Verrückt werden, da kommt man grade mal zum Durchatmen und dann geht alles wieder von vorne los.
Mein herzelein hat gestern auch wieder mit mir Schluss gemacht, per Mail, ganz klasse...
Bin ehrlich gesagt auch ziemlich kaputt, hoffe nur, dass er sich wieder fängt, so wie beim letzten Mal auch.
Weißte was, wir drücken uns einfach gegenseitig die Daumen, das muss doch helfen!

Wünsch dir little Hope und euch allen hier ein schönes Wochenende mit vieeel Sonnenschein
Mima
studa05
Beiträge: 117
Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

Hallo Mima,

ja fühl dich auch von mir gedrückt und wenn du etwas Zuspruch brauchst, werde ich ihn dir hier nieder schreiben.

Leider gibt es nun eindeutig zu berichten, dass der ganze Wahnsinn von klein auf nun wieder auf´s neue beginnt.

Er rastet nun wieder wegen jeder Kleinigkeit aus, wird wieder sehr gemein mir gegenüber und alles andere....

So langsam beginne ich mich zu fragen, ob es das ist was ich vom Leben wollte und ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich diese Frage für mich alleine immmer wieder leise mit nein das ist es nicht beantworte.

Trotz allem hoffe ich das es bald mehr Licht in der Beziehug gibt als Schatten. Doch je mehr ich mit ihm versuche zu reden oder ihn zum Handeln zu bewegen, sei es beim Hausarzt anrufen wegen Antidepressiva, weil es grade sehr schlimm ist oder sonstiges was ihm eigentlich wichtig war, wandelt er direkt wieder in einen Vorwurf um den er mir machen kann.

Am Anfang war es die Unwissenheit die er mir vorwarf....dann war es das Halbwissen.....und nun wirft er mir vor, dass ich mich in das Thema eingelesen habe und nun Situationen besser deuten kann.

"Ja Frau hab mich eingelesen und du passt in das Schema F. Dagegen musst du das und das tun" sagt er dann. Obwohl ich ihn nie in ein Schema gedrückt habe. Das einzige was ich heute gesagt habe war, dass ich das Gefühl habe das er sich in der Rolle ganz gut gefällt und plötzlich gar keine richtige Lust hat dagegen was zu tun. Ich will nur hoffen, dass er den Termin am 31.diesen Monats wahrnimmt.

Die letzte Zeit war sehr angenehm kaum Streit keine Launen und Tiefen seinerseits. Und plötzlich alles wieder kaputt und verletzend. Ich weiss nicht wie ich das aushalten soll und ob ich es überhaupt weiter aushalten kann. Zusätzlich kommt dannn noch die Frage: Liebst du ihn überhaupt noch? Und genau diese Frage kann ich mir selber irgendwie nicht beantworten.

Kann Liebe durch eine Depression so dermaßen in den Schatten gestellt werden, dass sie plötzlich nicht mehr existiert?
Oder ist die Liebe noch da nur man spürt sie nicht?

Denn auch in der relaxten Zeit von 2 Wochen war es zwar angenehm aber von Gefühlen oder so etwas in der Richtung war nichts zu spüren.

Meine Freunde sind zum Teil nun eingeweiht das er Depressionen hat und haben Angst das ich mich mit kaputt mache und regen mich zum Nachdenken an...ob es nicht besser wäre ihn damit alleine zu lassen und zu sehen ob er dann etwas ändert bevor er mich nun komplett mürbe macht.

Zum einen denke ich dasselbe, zum anderen sehe ich es als würde ich ihn damit noch tiefer ins Loch stoßen und nun komplett alleine lassen...

Ich weiss nicht für was ich mich entscheiden soll gegen ihn und für eine genauso schwere Zeit für mich (wegen Trennung etc) oder für ihn und eine weitere Episode von Verletzungen, Demütigungen und keinerlei Veränderungen?!

Wenn ich bedenke dass ich anfangs nicht daran gezweifelt habe dass das der Mann zum heiraten ist, muss ich nun trauriger Weise feststellen, dass er sich nicht nur um 90 Grad sondern um 180 Grad gedreht hat und ich mir nicht mehr sicher bin, ob das was er mir über die Situation sagt alles so richtig ist.

Ich kenne noch andere Depressive, aber bei denen gab es nie solche Ausreden wenn es um Hilfe aus dem Loch ging:" ich habe keine Zeit dafür" die haben es so gesehen, je schneller desto besser. Klar kann ich nicht alles vergleichen da jeder anders ist, aber meine Erfahrungen und die Beschreibungen aus den Büchern sagen mir beide, dass sobald der Depressive seine schwerwiegende Situation erkannt hat und entschieden hat, dies zu beenden alles dafür tut um dies zu erreichen. Und nicht wieder Ausflüchte sucht um NICHTS zu tun.

Was meint ihr?
schneewittchen.m.m
Beiträge: 154
Registriert: 24. Feb 2010, 16:51

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Studa,

zuerst mal, ohhhhhhh MANNNN!!! Tut mir so leid!
Ich kann so gut mit dir fühlen, deine Fragen mehr als gut nachvollziehen. "Soll das wirklich mein Leben sein?" Offen gestanden weiß ich es auch nicht. Ich mag ja n bissle nervenkitzel, aber ständig mit im Freefall tower brauch ich auch nicht sitzen...
Kommt aber die zweite Frage: Liebe ich ihn eigentlich wirklich noch?
Gut, ich liebe ihn wirklich noch, aber ich möchte gerne den "Alten" Schatz wieder zurück, so wie er wirklich ist.
Vielleicht geht es dir auch so?
Der Mensch in der Depri ist einfach im Ausnahmezustand unterwegs....

Ich kenne das alles ganz genau so wie du.
dieses Gemecker und Vorwürfe, nichts kann man recht machen. Sagt man was, ist das Falsch, weil man -dauernd- so einen Druck macht... Sagt man nichts ist es auch falsch- weil man sich ja für nichts interessiert...

Mir passiert es auch öfter, dass ich ihm etwas sage oder vorschlage und er findet das unmöglich um dann 1-2 Tage später genau das so zu tun. Hey, da könnt ich ...
Ich hör dauernd den Satz:"Ich muss meinen Weg gehen und dabei kann mir niemand helfen!"
Dabei hab ich ihm immer wieder erklärt, dass er seinen Weg natürlich gehen muss, dass man aber Ideen und Anregungen von Anderen einfach als Unterstützung sehen sollte um sich seinen Weg zu suchen.
Hab ihm gesagt, dass man gegen Rückenschmerzen, Diabetis oder andere Krankheiten auch zum Arzt geht und sich behandeln lässt. Aber nein, das braucht MANN nicht. Dabei ist er normalerweise ein unglaublich offener Mensch, dazu geduldig und rücksichtsvoll, leise und sanft. In seinen Phasen ist er wie ausgewechselt. Also auch 180°c so wie du schreibst.
Ich kann auch überhaupt nicht verstehen warum viele Depris keine Hilfe annehmen können, aber das scheint wohl ziemlich üblich zu sein.
Ich denk immer, wenns mir so schlecht geht, dann bin ich doch erstens froh, wenn mir einer hilft und zweitens wenn ich dann auch noch einen partner an meiner sEite habe auf den ich mich verlassen kann...

Ich kann dich so gut verstehen, man fängt irgendwann an zu zweifeln. Mir geht dann auch manchmal die Puste aus. Dieses blöde Schluss machen, das macht mich so fertig.

Ich glaube schon, dass die Liebe durch die Depression nicht mehr fühlbar ist.
Mein Freund sagt mir schon, dass er für mich nichts empfinden kann, dass das aber mit mir nichts zu tun hat, es ist einfach neutral und dass er gar nichts mehr fühlen kann, keine Wut, keine Trauer, keine Fröhlichkeit, keinen Kummer er ist nur noch leeer und gleichzeitig ist der Kopf so voll, dass er gar nicht mehr denken kann.
das ist eine einleuchtende Erklärung für mich, wenn es mir sehr schlecht geht, ist kann ich manchmal auch keinen Gedanken mehr fassen und fühle mich leer und ausgelaugt.

Aber es ist halt so verletzend, wenn der partner das so gleichgültig sagt.

Die Frage ob du dich besser eine WEile zurückziehen sollst, ist natürlich echt schwierig. Da kann ich dir leider auch keinen Rat geben. Ich würd wahrscheinlich ganz tief in mich reinhören und mir eine bestimmte Frist (4 Wochen) setzen. In der Zeit würd ich vielleicht täglich aufschreiben was du gefühlt hast und wie es dir erging.Also zum Beispiel: Heute hatte ich Wut und wollte am liebsten davon laufen, oder, heute war es schön,fühlte mich warm in seiner Nähe... Mach dir doch einfach so eine persönliche pro und contra liste, vielleicht kannst du dann leichter entscheiden.
So hart es sich anhört, aber hör nur auf dich und nehme wenig Rücksicht auf ihn.
(auch wenn er krank ist und das Verhalten erklärbar ist, er nimmt auch nicht besonders viel Rücksicht..)
Vielleicht siehst du dann die Dinge klarer, denn manchmal ist das Ende mit Schrecken eben doch noch leichter zu ertragen als der Schrecken ohne Ende.

Ich jedenfalls wünsche dir von ganzem Herzen jede Menge kraft um das auszuhalten!

Aber erstmal ein ganz schönes Wochenende und mail, wenn dich was ganz arg plagt, ich schau bestimmt heut abend oder morgen früh noch mal hier rein.

Ach so, zur Info, meiner will Anfang nächster Woche mit mir reden..... Aha, na dann schau mer mal... :what


ganz lieb gedrückt
Mima
studa05
Beiträge: 117
Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

HalloMima,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Das tut sehr gut. Zum einen erleichtert es mich ein wenig wenn ich in solchen Momenten hier lese, das man echt nicht die einzige ist.

Seit gestern ist es bei uns ja wieder ganz schlimm, vorher waren schon so Anzeichen wie kein Liebesleben mehr, keine Küsse (außer wenn ich quengel), keine Umarmungen, keine lieben Worte...gar nichts.

Doch gestern geht er plötzlich zur Arbeit als ich im Bad war und sagt nicht mal mehr tschüss. Kommt dann von der Arbeit weckt mich auf, weil ich auf der Couch eingeschlafen bin,aber redet nicht mit mir, dann redet er plötzlich doch und fragt nach meinem Tag, da ich im Moment sehr viele Probleme auf der Arbeit habe hab ich das was mich am meisten beschäftigt genommen und ihm in der Kurzfassung erzählt. er macht sich drüber lustig und geht weg.
Sitzt dann vorm Fernseher ich setz mich dazu, er steht auf und wirft mir die Fernbedienung zu und geht raus. Ich ruf ihm hinterher was er denn nun macht, seine Antwort ich muss morgen arbeiten gehe schlafen. Ich ging ihm hinterher udn fragte wieso er mir nix mehr sagt, quasi sein Leben alleine lebt. Keine Antwort. Dann nach 5 min fragte er wo mein Problem sei. ICh antwortete ihm das mein Problem sei, dass er es wohl nicht mehr für nötig hält mir die Tageszeit zu sagen etc. er meinte er würde noch eine rauchen und dann zu Bett gehen.

Ich machte im Wohnzimmer alles aus und ging vor ins Schlafzimmer. Was macht er? Geht ins Wohnzimmer macht wieder alles an und guckt noch über eine Stunde weiter Fernsehen. Ich bekam Hunger ging in die Küche um mir was zu machen, und schrieb dabei einen Brief an ihn, wie alleine ich mich fühle, das unsere Beziehung kein Liebesleben mehr hat etc. er kommt währenddessen aus dem Wohnzimmer guckt kurz in die Küche sagt keinen Ton und legt sich ins bett und schläft.

Heute morgen war er schon weg als ich wach wurde. Er ist bis jetzt noch nicht zurück seit 8.00 Uhr. Hat sein Handy hier liegen lassen, schon der 2 Tag wo er es absichtlich nicht mehr mitnimmt.
Er sagte er sei alleine da, hätte keine wirkliche Lust und würde gegen 16 uhr feierabend machen (sagte er einen Tag vorher) gegen viertel vor 6 rief ich bei Freunden von ihm an ob er da sei, da es gut hätte sein können, weil er ja wieder seine Tiefe Depression hat, aber da war er nicht. Essen fertig auf dem Herd.Keine Spur von ihm. Gegen viertel nach 6 wurden die Sorgen um ihn zu stark ich fuhr zu seiner Arbeit und traf ihn auch direkt da an. Meinte ziemlich aufgebracht zu ihm, was er sich denn denken würde, man würde sich Sorgen machen. (er arbeitet in einem Steinbruch) er meinte wieso wusstest doch das ich hier bin, na so schlimm wird es schon nicht gewesen sein. Ich versuchte es ihm zu erklären, jedoch hörte er mir nicht zu stieg in sein Arbeitsgerät und fuhr weg und liess mich einfach da stehen. Das war um 18:20 uhr er ist bis jetzt noch nicht hier und nun ist es dunkel.

Ich habe das Gefühl wenn ich gleich mit ihm spreche, das er so nicht mit mir umgehen kann. wird er wohl erneut schluss machen.
Aber ich denke ich werde mich dann dagegen nicht mehr wehren, da ich nicht mehr kann.
Es zermürbt mich von ihm so schlecht behandelt zu werden, wobei er doich weiss das es mir gerade selbst nicht wirklich gut geht.

was denkt er sich denn dabei? Ich fühlemich von ihm behandelt als wäre ich ein Haufen Dreck der nur dann leben, sprechen, denken darf wenn er es gestattet. Ich weiss nicht warum er so ist, gut er ist depressiv aber kommt wirklich alles nur daher??

Ich weiss es nicht. Ich bin nur fertig und weine weine weine und weine. Und er steht (bildlich gesprochen ) vor mir und sieht es nicht.
studa05
Beiträge: 117
Registriert: 20. Feb 2010, 21:02

Re: Depression in der Beziehung wie geht ihr damit um...fühle mich überfordert

Beitrag von studa05 »

ich schon wieder...

hab dadurch dass ich so aufgebracht bin, vergessen zu schreiben, dass er mir sagte das er früh feierabend machen wollte.

Er ist jetzt noch nicht zu hause. Denke mal er wird wohl erst gegen 22 uhr kommen und dann sagen er sei zu müde zum reden.

Sowie er es immer versucht. damit man ja nicht reden muss.

oh man ich bin fix und fertig.
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