Wie helfe ich meinem Mann ?

Antworten
Götterbotin
Beiträge: 8
Registriert: 26. Nov 2009, 13:41

Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Götterbotin »

In meiner Vorstellung hab ich ja bereits ein bisschen von mir erzählt.
Ich erhoffe mir hier etwas Hilfe beim Umgang mit einer beginnenden Depression bei meinem Mann.
Seit Wochen war/ist mein Mann sehr schweigsam, nur noch müde, aggressiv. Da er noch nie ein großer Schwätzer war, fiel das nicht direkt auf, erst jetzt im gemeinsamen Urlaub bemerkten auch die Kinder, das etwas nicht stimmte.
Nach anfänglichen Streitereien hatte ich ihn direkt angesprochen und ihm mit Trennung gedroht, auch wenn das nie geschehen wäre, nach 34 Jahren Ehe gibt man nicht so einfach alles auf. Er hat geweint und dann kam alles aus ihm raus:
Er ist seit Januar in Kurzarbeit, seit 40 Jahren in der gleichen Firma und nie krank.
Dies hat er nicht verkraftet, er fühlt sich nutzlos und hat Existenzängste.
Finanziell stehen wir aber sehr gut da, ich arbeite noch und wir verdienen sehr gut.
Deshalb hab ich auch gesagt, das ich das nicht so einfach akzeptiere, da muss etwas anderes vorliegen, er soltle zum Arzt gehen.
OK, ich hab den Arzt dann angerufen und meine Vermutung einer Depression geäussert.
Unser Arzt war dankbar für den Tipp und nun ist er in Behandlung, wird erstmal einen Komplettcheck machen am Freitag, um organische Ursachen auszuschliessen.
Meine Frage nun, wie gehe ich damit um ?
Wie kann ich im Alltag ihm helfen, nur alleine auf Medikas möchte ich mich nicht verlassen.
Er bekommt nun tgl 1x Citalopram 20 mg und bereits nach 1 Woche bemerke ich die Wirkung, vllt, weil mein Mann sonst nie Medikas nimmt ?
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Götterbotin,
Du fragst wie Du Deinem Mann helfen kannst.
Zunächst mal, denke ich, dass das schon sehr gut ist, dass er einen Arzttermin hat und der Arzt schon eine leise Ahnung hat, dass Dein Mann an Depressionen erkrankt sein könnte.
Diese Erkrankung ist nämlich nicht so einfach zu diagnostizieren, weil die Erkrankten oft die letzte Kraft aufbringen um diese Krankheit zu verstecken.
Helfen kannst Du ihm momentan in erster Linie indem Du einfach da bist, ihn sehr ernst nimmst mit seinen Ängsten und vor allem nicht sagst, dass Du das so nicht akzeptieren kannst.
Die Veränderung seiner beruflichen Situation ist für ihn ein sehr großer Schock und wenn er mal rechts und links in die Arbeitswelt sieht, so sieht es überall ziemlich düster aus, sodass auch seine Existenzängste nachvollziehbar sind.
Zum Glück seid Ihr in der Situation wie Du schreibst, dass Ihr keine finanziellen Probleme habt.
Das ist doch schon mal prima und somit baut sich von dieser Seite nicht noch zusätzlich Druck auf.
Viele Depressive werden auch aggressiv, weil sie sich nutzlos und klein fühlen. Und reagieren einfach völlig überempfindlich, weil sie nicht wissen wie sie da wieder rauskommen sollen. Eine Therapeutin hat auch mal zu mir gesagt, dass Depression eine Form von unterdrückter Aggression ist.
Dein Mann braucht jetzt wirklich viel Ruhe, versuche keinen Druck egal in welcher Hinsicht auch immer aufzubauen und sollte es wirklich eine Depression sein, so weihe auch ruhig gute Freunde ein.
Du wirst sie noch gut brauchen können in der Zukunft und für Deinen Mann wird es dann auch einfacher werden.
Falsch wäre jetzt zu sagen:
Das ist doch alles gar nicht so schlimm, Du packst das schon, stell Dich nicht so an etc.
Aber warte erstmal ab, was der Arzt sagt.
Herzliche Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Helvetia
Beiträge: 20
Registriert: 2. Nov 2009, 17:11

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Götterbotin,
herzlich willkommen im Kreise der Angehörigen! Du hast schon etwas sehr wichtiges getan, in dem Du professionelle Hilfe gefordert hast, denn wir sind keine Profis und können "nur" unterstützend tätig sein. Mein Mann leidet seit 20 Jahren immer wieder unter depressiven Phasen. Es trifft meistens Menschen, die sehr leistungsorientiert sind. Bricht die Anerkennung für die Leistung weg, wird sie nicht gewürdigt, so ist das eine ganz schlimme Erfahrung. Die Existenzängste sind meistens nicht reel, aber ein Teil der Depression. Setz ihn nicht unter Druck, das macht er eh schon selbst. Hat er Hobbys so unterstütze ihn dabei. Er sollte versuchen, seine Anerkennung in dieser Richtung zu bekommen. Versuch ihn aus der Lethargie zu befreien. Mit den 3 Hunden hat er sicher viel Beschäftigung. Nimm ihm das möglichst nicht ab. Versuch nicht mit Agression zu reagieren wenn er zu Dingen, die er sonst gerne macht, zur Zeit einfach nicht fähig ist. Es wäre gut, wenn er eine Psychotherapie in vielleicht in Form eines Coaching macht. Dies hilft meinem Mann sehr, denn da werden so einige "falsche" Denkvorgänge erklärt und wieder ins rechte Licht gerückt. Eventuell weist ihn der Arzt darauf hin, da er auch eine ärztliche Überweisung dazu benötigt. Alleine Medikamente sind nicht das Mass der Dinge. In einer depressiven Phase sind die Denkvorgänge nicht reel und für die Angehörigen nicht nachvollziehbar. In den schweren Depressionen war mein Mann tagelang nicht fähig aufzustehen, obwohl er ein Frühaufsteher ist; war nicht fähig vor'S Haus zu gehen oder mit dem Hund spazieren zu gehen. Selbst die Familie war an Weihnachten zuviel, weil er sich unter Druck gesetzt hat und dachte, dass die andern seinen Zustand sehen oder er uns mit seiner Gemütsverfassung zur Last fällt. Hab Geduld mit Dir und ihm. Dass er zum Arzt gegangen ist, ist ein sehr gutes Zeichen und mit der Einsicht der Krankheit wird er die Phase auch schneller überstehen. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass es Phasen sind, die kürzer oder länger dauern, aber sie gehen vorbei!
Sicher hast Du eine gute Freundin. Sprich mit den Menschen darüber. Es wird Dir helfen und Du wirst sehen, wieviele Menschen schon damit konfrontiert wurden. Eventuell würde es Dir selbst guttun, eine Therapeutin zu finden, mit der Du Deine Probleme besprechen kannst.
Ich umarme Dich und wünsche Dir ganz viel Kraft!
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Marionka »

Hallo Ihr Lieben,
wie habt Ihr denn euere Partner dazu bekommen, sich ärztliche Hilfe zu suchen? Mein LG hat nicht mal einen Hausarzt mit dem ich vorab schon mal sprechen und ihn auf die gesundheitliche Situation meines Partners hinweisen könnte. Mein LG weigert sich auch strikt, einen Arzt aufzusuchen. Aus Angst, was ihm der sagen könnte???? Will er sich seinem Problem - noch- nicht stellen?
Was soll ich nur tun? So geht's einfach nicht weiter, da ich vollkommen auf der Strecke bleibe. Wie schon an anderer Stelle vorgeschlagen, dass man sich abgrenzen sollte, kann ich im Moment nicht. Er fehlt mir einfach so!
LG Marion
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Babi »

HI Götterbotin,
ich nehme auch Citalopram 40 mg morgens.
Und es hilft mir auch sehr gut, ich fühle mich besser, seit ich es nehme.
Wichtig ist jetzt erst mal, daß du ihn nicht irgendwie unter Druck setzt, ich denke, er weiß selbst, daß was mit ihm nicht in Ordnung ist und leidet selbst am meisten darunter, glauba mir.
Ich bin selbst depressiv und ich weiß, wie man sich da fühlt.
Ich weiß nicht, ob er in Erwägung zieht, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
DAs wäre vielleicht hilfreich für ihn.
Jedenfalls ist es wichtig, daß er spürt, daß du da bist und ihn nicht alleine läßt und daß du jetzt Geduld mit ihm hast, du kannst ihm das auch sagen, das tut ihm sicher gut.
Ich wünsch euch beide viel Kraft!
Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Götterbotin
Beiträge: 8
Registriert: 26. Nov 2009, 13:41

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Götterbotin »

Vielen Dank für Eure Worte, ich scheine ja nicht allein mit meinem/unserem Problem zu sein.
Ich hatte meinen Mann nur zu Beginn seiner Phase unter Druck gesetzt, bevor ich überhaupt geahnt habe, das sich da evtl eine Depri anmeldet.
Ich arbeite mit behinderten Kindern, bemerke deshalb vllt eher als Andere, wenn sich etwas verändert.
Und da mein Mann kurz vor unserem Urlaub sich einer gemeinsamen Freundin " anders " genähert hatte ( ich empfand es so , obwohl da nix ist und war ), dachte ich erst, er ist sauer, weil ich ihm auf die Schliche kam.
Aber das war es nicht, und da er den großen Schweiger gemacht hat, hab ich in unter Druck gesetzt.
OK, das hätte auch in die Hose gehen können. Aber im Gespräch merkte ich plötzlich, da ist was anderes, etwas, was ich nicht kenne.
Und dann fiel mir Steinchen für Steinchen das Mosaik zusammen, ich hatte die Ahnung, das es sich um eine Depri handelt.
Am Freitag wird er beim Arzt durchgecheckt, um andere Ursachen auszuschliessen.
Ich habe aber auch den Eindruck, seit er mit mir und dem Arzt gesprochen hat, ist es ihm leichter.
Vllt haben wir die Anfänge schnell genug bemerkt, um gegen zu steuern ?
Keine Ahnung !!
Im Dez, wird keine Kurzarbeit gemacht, dafür kurz vor Weihnachten ganz zu bis 4.1.10.
Das könnte auch hilfreich sein.
Tja, gute Frage, wie bekommt man den Liebsten zum Arzt??? Leider bei vielen Männern ein Problem.
Mein Mann hat bestimmt gemerkt, das es mir ernst ist und es war ihm wichtig, selber etwas dagegen zu unternehmen ?
Ich bin froh, das er das getan hat.
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Babi »

HI Götterbotin,
ich find das toll, daß du so Positives bei ihm bewirkt hast.
Ist ganz logisch, daß es ihm jetzt leichter ist, er hatte vorher Angst, dich zu belasten damit und jetzt merkt er, du kannst gut damit umgehen und er braucht da kein Blatt vor den Mund nehmen.
Glaub mir, das ist ein guter Anfang und es sorgt auch dafür, daß ihr euch nicht voneinander entfernt.
Ich wünsch euch alles liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Götterbotin
Beiträge: 8
Registriert: 26. Nov 2009, 13:41

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Götterbotin »

Mein Mann war ja heute zu seinem Rundumcheck beim Arzt, alles organisch soweit i.O., jetzt hat er ein Dauer EKG umhängen, wir haben uns einen schönen ruhigen Tag zusammen gemacht und er hat sich ganz viel mit unseren Hunde beschäftigt. Und dabei hat er mehrfach herzhaft gelacht.
Das ist schon länger nicht mehr passiert.
Ich denke, wir sind auf einem guten Weg jetzt.
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Babi »

Hi Götterbotin,
ja das hört sich wirklich positiv an. Ihr seid wirklich auf dem richtigen Weg, denke ich. Ihr müßt nur dranbleiben und nicht nachlassen.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Götterbotin
Beiträge: 8
Registriert: 26. Nov 2009, 13:41

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Götterbotin »

Ich hab aber trotzdem ein bisschen Angst, das ich mir vllt etwas vormache, oder er sich zusammenreisst, weil er mich beruhigen möchte.
Kennt Ihr das hier auch?? Man traut " dem Braten " nicht als Angehöriger?
Ich versuche aber, positiv zu denken und ihm die Sicherheit zu geben, die allem Anschein nach so wichtig ist.
Ich hoffe, das ich damit richtig liege.
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Babi »

Hi Götterbotin,
oh ja das kenne ich auch. Ich bin Betroffene und trau mir selbst da manchmal sogar nicht. So eine Krankheit ist leider unberechenbar.
Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Götterbotin
Beiträge: 8
Registriert: 26. Nov 2009, 13:41

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Götterbotin »

Grade ist etwas interessantes passiert. Ein Freund aus seiner " wilden Zeit" hat sich grade nach 26 Jahren wieder gemeldet.( ich hab das nicht arrangiert)
Seit 1 Std telefoniert mein Mann mit ihm und er sieht unheimlich glücklich und zufrieden dabei aus. Mein Mann pflegt eigentlich seine Freundschaften nicht so sehr, ich lege schon mehr Wert darauf.
Mal sehen, wie positiv sich das Gespräch auswirkt.
Helvetia
Beiträge: 20
Registriert: 2. Nov 2009, 17:11

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Helvetia »

Liebe Götterbotin,
ja, Du hast Recht. Jeder von uns kennt diesen "Vertrauensverlust". Wir hinterfragen jede Situation und sind auf der Hut. Es ist eine Krankheit, die wir nicht beGREIFEN können und sie macht uns Angst und Unbehagen. Ich habe es auch nach 20 Jahren noch in mir, leider!Auch der Depressive traut sich selbst nicht - das Selbst-vertrauen ist geschädigt!
Freu Dich einfach über jede Minute des Wohlbefindens und Glücks und denke in den traurigen Zeiten dran, dass diese wieder vorbei gehen. Mit dem Ausklingen der depressiven Phasen werden die glücklichen und lockeren Stunden wieder immer mehr.
Mein Mann hatte mal erzählt, dass er während den depressiven Phasen das Gefühl hatte, ein Post-it auf der Stirn zu haben mit dem Spruch "Ich bin psychisch krank = verrückt" oder "ich war in der Psychiatrie". Deshalb geniesst Dein Mann sicher sehr von einem Freund "als ganz normal" angeschaut zu werden. Das ist so wahnsinnig wichtig! Freu Dich einfach mit und wir freuen uns sehr mit Euch! Ein Schweizer Bundesrat hat mal gesagt:" Freude herrscht!" Grammatikalisch nicht lupenrein, aber ich hoffe für Euch immer öfter passend!
Liebe Grüsse von Helvetia
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Babi »

Hi Götterbotin,
na, das hört sich doch wirklich toll an.
Ich freu mich für deinen Mann!
Lieber Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
anandam
Beiträge: 14
Registriert: 27. Jul 2008, 17:43

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von anandam »

Hallo Götterbotin und andere,
mein Mann hatte eine mittelschwere Depression und es war in dem Jahr sehr schwierig für mich.
Denn egal, was ich machte, es war immer falsch: Druck machen wollte ich nicht, alleslaufen lassen ? dann ging gar nichts, denn die ganze Arbeit hing dann an mir. Er hatte alle Medikamente durch und keine Besserung war eingetreten. Dann habe ich mich kundig gemacht und festgestellt, dass es an der Dosis lag, denn der Arzt hat ein Präparat sofort abgesetzt, wenn mein Mann auch nur die leiseste Nebenwirkung kundtat.
Deshalb habe ich mit dem Arzt gesprochen, er hat die Dosis des ersten Medikamentes erhöht und von da an ging es aufwärts. In der Zwischenzeit war er 6 Wochen lang stationär zur Behandlung und ging anschließend auch zu einer Selbsthilfegruppe. Alles zusammen, so denke ich, war hilfreich. Jetzt nimmt er nur noch die kleinste Dosis des Medikaments - und das soll vier Jahre so beibehalten werden. (Ein Jahr ist jetzt um!)
Ich musste mich von der Vorstellung verabschieden, dass ich ihm helfen könnte, denn das kann er nur selbst.
Aber ihn unterstützen bei der kleinsten, gerade noch bewältigbaren Aufgabe. Step by Step. Und wichtig war für mich: mir selbst Hilfe suchen, denn ich habe gemerkt, dass seine Krankheit meine depressiven Anteile
aktivierte. Ich glaube, dass jede/jeder darauf achten sollte, dass der Erkrankte ihn nicht zu sich herunter zieht. Die Gefahr ist nämlich groß.
Grüssle
anandam
Götterbotin schrieb:
> In meiner Vorstellung hab ich ja bereits ein bisschen von mir erzählt.
> Ich erhoffe mir hier etwas Hilfe beim Umgang mit einer beginnenden Depression bei meinem Mann.
> Seit Wochen war/ist mein Mann sehr schweigsam, nur noch müde, aggressiv. Da er noch nie ein großer Schwätzer war, fiel das nicht direkt auf, erst jetzt im gemeinsamen Urlaub bemerkten auch die Kinder, das etwas nicht stimmte.
> Nach anfänglichen Streitereien hatte ich ihn direkt angesprochen und ihm mit Trennung gedroht, auch wenn das nie geschehen wäre, nach 34 Jahren Ehe gibt man nicht so einfach alles auf. Er hat geweint und dann kam alles aus ihm raus:
> Er ist seit Januar in Kurzarbeit, seit 40 Jahren in der gleichen Firma und nie krank.
> Dies hat er nicht verkraftet, er fühlt sich nutzlos und hat Existenzängste.
> Finanziell stehen wir aber sehr gut da, ich arbeite noch und wir verdienen sehr gut.
> Deshalb hab ich auch gesagt, das ich das nicht so einfach akzeptiere, da muss etwas anderes vorliegen, er soltle zum Arzt gehen.
> OK, ich hab den Arzt dann angerufen und meine Vermutung einer Depression geäussert.
> Unser Arzt war dankbar für den Tipp und nun ist er in Behandlung, wird erstmal einen Komplettcheck machen am Freitag, um organische Ursachen auszuschliessen.
> Meine Frage nun, wie gehe ich damit um ?
> Wie kann ich im Alltag ihm helfen, nur alleine auf Medikas möchte ich mich nicht verlassen.
> Er bekommt nun tgl 1x Citalopram 20 mg und bereits nach 1 Woche bemerke ich die Wirkung, vllt, weil mein Mann sonst nie Medikas nimmt ?
Götterbotin
Beiträge: 8
Registriert: 26. Nov 2009, 13:41

Re: Wie helfe ich meinem Mann ?

Beitrag von Götterbotin »

Ja, das hab ich inzwischen auch begriffen, ich muss MICH auch schützen, um nicht mitgerissen zu werden.
Die letzten Tage waren eigentlich sehr positiv, doch nun beginnt wieder diese phlegmatische Phase, nur noch rumgammeln, kein Bock auf nix usw.
Ich muss arbeiten, die Hunde werden zwar versorgt von ihm, aber er geht nicht mehr raus, ich könnte eigentlich wieder dazwischen hauen.......
Es ist nun 13 Uhr und er steht gerade erst auf, kein gemeinsames Frühstück wie sonst üblich, er grinst, wenn ich wütend werde und das macht mich wiederum wütend.
Ich muss gleich bis 21 Uhr zum Dienst, mal sehen, wie das heute Abend weiter geht.
Antworten