Mein Mann ist selber Psychiater...

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Hillu
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Registriert: 25. Nov 2009, 10:14

Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Hillu »

und Psychotherapie. Und daher ist es viel schwerer ihn dzau zu bewegen sich Hilfe zu holen. Er hat sein ganzes Leben lang immer wieder depressive Episoden. Es ist für mich schwer diese Zeiten durchzustehen, denn er igelt sich dann immer völlig ein. So lange er in der Praxis ist und mit Patienten arbeitet, hält er sich ganz gut. Seine Patienten sind auch ganz angetan von ihm und dankbar für seine Hilfe. Aber dennoch vernachlässigt er die Arbeit. Da ich bei ihm in der Praxis mitarbeite, merke ich, wei er keine Anträge mehr stellt, Gutachten nur mit Mühe und Not noch schafft und vieles liegen bleibt. Sogar viele wichtige Dinge für die Abrechnung. Die KV wollte ihm jetzt sogar Geld streichen, weil er verlangte Fortbilungsnachweise nicht eingereicht hat. Das sind alles Dinge, die sich noch irgendwie regeln lassen, aber es ist unglaublich schwer, da ich ihn drängen muss, immer wieder erinnern muss, aber wenn ich es zu doll mache, dann verzieht er sich ins Bett und schläft.
Das verrückte dabei ist, dass sowohl er als auch ich uns ja ganz gut auskennen und wissen was es ist und was man dagegen machen kann, aber seine Standartantwort ist dann immer: "Das ist bei mir doch alles ganz anders." Er würde auch nie zu einem Kollegen gehen. Ich habe ihn jetzt endlich mal wieder soweit, dass er wenigstens begonnen hat Medikamente zu nehmen, aber ich denke immer, er müsste doch auch endlich mal jemanden zum reden haben. ich kann ihm zwar auch zuhören, aber das ist doch nicht das selbe. Er macht auch keine Supervision. Im Grunde redet er eigentlich nur mit mir.
Wie kann ich es nur schaffen, ihn endlich dazu zu bewegen, dass er sich auch mal Hilfe holt? Sein Job ist ja nun auch nicht gerade sehr hilfreich. Ständig hat er es mit depressiven, suicidalen, traumatisierten,... Menschen zu tun. Er sieht nicht nur seine eigenen Tiefen und Abgründe, sondern auch die seiner Patienten. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll bzw. ob ich überhaupt etwas machen kann, außer darauf zu achten, dass er wenigstens seinen Job noch halbwegs bewältigt bekommt.
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Babi »

Hallo Hillu,
ich verstehe dich sehr gut.
Die Situation ist nicht einfach, in der du gerade bist. Ich kenne deinen Mann ja nicht, aber ich habe so eine Ahnung, warum er möglichweise zu keinem Kollegen will und woher vielleicht seine Problematik kommt.
Das was ich dir jetzt sage, sind allerdings nur meine Gedanken, die mir zu deinem Eintrag in den Kopf gekommen sind, es soll ein Gedankenanstoss für dich sein, damit du eine Richtung hast, in die du auch denken kannst.
Du hast ja gesagt, dein Mann ist selbst Psychologe. Kann es sein, daß er sich die Schicksale seiner Patienten so zu Herzen nimmt, daß er selbst so mitfühlt, daß es ihn selbst runterhaut?
Ich sage das, weil es bei mir selbst so ist, ich bin zwar kein Psychologe, aber wenn ich Schicksale anderer Leute höre, beruhrt das immer sehr mein Herz und ich muß aufpassen, daß mich das nicht runterzieht.
Vielleicht geht es deinem Mann auch so. Ich habe schon gehört, daß es Psychologen so gegangen ist.
Wenn das jedenfalls so ist, kann ich mir gut vorstellen, warum er nicht zu einem Kollegen will. Er weiß als Psychologe dann nämlich, wie einen Schicksale von anderen Menschen auch Psychologen runterziehen können und vor allen Dingen, wie viel Kraft ein Psychologe für seinen Beruf deshalb auch braucht. Kann aber auch gut möglich sein, daß er sich vielleicht vor einem Kollegen schämt, zuzugeben, daß er selbst als Psychologe auch Probleme hat.
Vielleicht hat er Angst, daß ihm dann gesagt wird, daß er für den Beruf ungeeignet ist, weil er eben selbst zu labil sind.
Sind aber alles Gedanken von mir - wie gesagt.
Wollte dir einfach nur Gedankenanstösse geben zum drüber nachdenken.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Hillu
Beiträge: 2
Registriert: 25. Nov 2009, 10:14

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Hillu »

Hallo Babi,
vielen Dank für Deine Antwort. Einen Teil von dem was Du sagst stimmt schon. Allerdings sind es nicht unbedingt die Patienten und deren Geschichten die ihn so runter ziehen, sondern eher die Behörden und Krankenkassen, die Gesetze, Chefs und all das, was ihn so fertig macht. Immer wieder zu erleben, wie nötige Therapiestunden nach 100 Stunden abgelehnt werden, wie Gutachter, Rentenanträge zerschlagen, wie PTBS nicht anerkannt, Opfer kein Anspruch auf Widergutmachung bekommen, wie Kriegstraumatisierte Menschen abgeschoben werden uvm., ist das was ihn wirklich fertig macht. Da ich auch sehr eng mit den Patienten zu tun habe, entsetzt mich das alles auch sehr, aber irgendwie kann ich einen besseren Abstand bekommen als er.
Allerdings kann ich ihn auch verstehen, warum er zu keinem Kollegen gehen will, denn diejenigen die hier bei uns in der Gegend sind, zu denen würde ich auch nicht gehen wollen.
Es wäre gut, wenn er sich mehr Erholung gönnen würde, für einen Ausgleich sorgen könnte, aber wenn er so in dem Loch sitzt wie zur Zeit mal wieder, dann ist er dazu einfach auch nicht mehr in der Lage.
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Babi »

Hallo Hillu,
ich verstehe, daß ihn das alles so runterzieht mit den Krankenkassen u.a.
Läuft ja auch alles reichlich ungerecht in diesem Land.
ich denke mal, er hat sich selbst wohl zu viel zugemtut oder sich selbst auch überschätzt, er kommt mit seinem Beruf wohl nicht so klar, wie er gern möchte.
Er sollte sich wirklich einmal eine Auszeit und Ruhe gönnen, damit er Abstand bekommt, vielleicht ist ja da auch eine Kur ganz gut.
Ich wünsch dir und ihm alles Gute!
Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Sister-Act

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Sister-Act »

Ist das nicht unverantwortlich andere therapieren zu wollen, wenn man selber nicht in der Lage ist sich helfen zu lassen?
Bei allem guten Willen, das finde ich den Patienten gegenüber nicht fair.
Erreichen denn diese Patienten ihre Ziele?
Können sie wirklich gesunden oder von der Therapie profitieren?

Ich habe am eigenen Leib erfahren müssen, was es bedeutet, wenn ein Psychiater nicht in der Lage ist Anträge zu stellen. Bei mir lief schon 1 Jahr die Therapie, bis endlich der Antrag auf 50 tiefenpsych. Sitzungen gestellt wurde. Auf den Verlängerungsantrag (Antrag wurde von mir schon vorbereitet und unterschrieben im Herbst 2008) würde ich heute noch warten. Mir blieb nichts anderes übrig als die Therapie abzubrechen.
Nun sitze ich da und weiß manchmal nicht wie mir geschah, habe Selbstzweifel weil ich die Therapie ja vernünftig abschließen wollte. Mein Therapeut hat mich immer wieder vertröstet (mache es in den Weihnachtsferien, Faschingsferien, Ostern, Pfingsten), bis ich keine Kraft mehr hatte!
So was möchte ich nicht mehr erleben.
Kann denn dein Mann seinen Zustand vor seinen Patienten so verbergen, dass niemand Verdacht schöpft?
Depressive sind sehr feinfühlig und spüren doch, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Mir ist es bei meinem Th. aufgefallen und ich habe es auch angesprochen.
Andreas01

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Sister-Act,

deinen Beitrag unterschreibe ich mit.
Es ist nicht Verwunderlich das die Gutachter seine "Anträge" abschmettern, zwischen den Zeilen lässt sich vielleicht herauslesen das er möglicherweise Behandlungsbedürftiger ist als mancher seiner Patienten.
Er sollte die Courage besitzen seinen Job als nicht den richtigen für ihn zu akzeptieren. Vielleicht will er die Hilfe eines Kollegen nicht weil ihn bekannt ist mit welchen "Wassern" diese kochen. Es ist fast schon normal dass man der eigenen Berufsgruppe am wenigtsen vertraut.

Gruß
Andreas
Helvetia
Beiträge: 20
Registriert: 2. Nov 2009, 17:11

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Helvetia »

Liebe Sister-Act,
lieber Andreas,
ich habe nun längere Zeit überlegt, ob ich wirklich auf Euren Beitrag eine Antwort schreiben soll, aber diese zwei Beiträge haben mich so beschäftigt und geärgert.
Ich möchte Euch beide mal fragen, ob Ihr Euch in die Situation eines Angehörigen, ganz egal welcher Berufsgruppe der Depressive oder Angehörige angehört, hineinversetzen könnt! Nachdem ich etwas in Euren Beiträgen gelesen hab, denke ich, dass ihr nicht zu der Gruppe der Angehörigen gehört und selbst mit Psychiatern Eure Erfahrungen gemacht habt. Ich kann nur den Hut vor den Menschen ziehen, welche sich mit psychisch Kranken Menschen befassen und deren Schicksale doch mehr oder weniger auf Abstand halten müssen. Dass diese Berufsgruppe höchst gefährdet ist, selbst in Depressionen zu kommen ist sehr gut nachvollziehbar und finde den Rat, den Beruf aufzugeben, als zu einfach. Selbst habe ich als Angehörige während wirklich vielen Jahren überaus gute Erfahrungen gemacht und viele engagierte, mitfühlende und hilfsbereite Menschen getroffen.

Ich denke, Hillu würde sich freuen, wenn Ihr verständnisvoll auf ihr Problem eingehen würdet und nicht Euren Frust bezüglich Euren Erfahrungen mit Psychiatern mitteilt.
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ausnahmsweise mal ein ganz persönlicher Kommentar, man möge mir vergeben....ganz genau so wie Helvetia ging es mir auch...ich fand die zwei Beiträge wirklich wirklich ganz furchtbar strange....und völlig fehl am Platze
Grüße
Dr. Niedermeier
Andreas01

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Helvetia,
habe selbst in der Tagesklinik erlebt wie von Seiten der Therapeuten der unter Dauerstreß plus Mobbing stehenden Verkäuferin der Rat gegeben wurde ihren Beruf aufzugeben um der ständigen Überanstrengung ein Ende zu bereiten. Wenn jemand seinen Beruf nicht mehr gewachsen ist, gleichgültig um welchen Beruf es sich handelt, ist er eben "Erwerbsunfähig" wie warscheinlich auch einige die hier Schreiben,
ist ja absolut keine Schande ! Kein Bus oder Taxifahrer wird die Erlaubnis bekommen weiterzufahren wenn er unter den Einfuss depressiver Erkrankung + den passenden Medikamenten steht. Die Sicherheit der Patienten in der Arztpraxis verdient die gleiche Beachtung wie die der Fahrgäste im Bus. Selbstverständlich verdienen alle Medizinischen und Sozial Berufe Anerkennung, ganz oben stehen bei mir allerdings Krankenschwestern, Krankenhaus-Ärzte die sich jede Tages, Nacht und Wochenendzeit für die Patienten um die Ohren schlagen, Ärzte die Sonntags Nacht in die Neurochirurgie gerufen werden um einen Notfall den Tumor aus den Kopf zu entfernen usw. dabei Überstunden ansammeln für die sie niemals einen Cent erhalten.

Gruß
Andreas
Sister-Act

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Sister-Act »

Liebe Helvetia, liebe Hillu, bitte entschuldigt meinen Beitrag vom 02.12.09.
Wollte nur reagieren auf folgende Zeilen:
..er hat sein ganzes Leben lang immer wieder depressive Episoden….
..er würde auch nie zu einem Kollegen gehen…

Obwohl ich meinen Beitrag nochmals vorm Abschicken durchgelesen hatte, habe ich nicht bemerkt, dass diese so von mir verfasste Message fehl am Platze war. Es tut mir leid!

Habe vor jeder Berufsgruppe, die sich mit psych. Erkrankungen beschäftigt großen Respekt, weil mein Mann und ich schon viel Hilfe erfahren haben (einfühlsam, kompetent).
Die Situation eines Angehörigen kenne ich seit Jahren genau, da sowohl ich, als auch mein Ehemann an Depressionen leiden.
Ich musste bedingt durch Rückenprobleme und rez. depr. Episoden 2006 meinen Beruf aufgeben und mein Mann ist seit 2 Jahren vorzeitigt pensioniert worden (Erschöpfungssyndr.,
Dysthymie usw.)

Unter „Angehörige“ würde ich nie schreiben, wenn ich das Problem nicht am eigenen Leib erfahren hätte.

Liebe Hillu, ich verstehe dich sehr gut und weiß, was du durchmachst (ihr beide). Es ist so schwer einen lieben Menschen so leiden zu sehen.
Niemals würde ich mir anmaßen, zu raten, den Beruf aufzugeben! Dein Mann ist mit Sicherheit hoch engagiert.

Es tut mir wirklich leid (da ist Unverarbeitetes aufgetaucht beim lesen und erst jetzt wird mir klar, dass ich momentan lieber nicht mehr im Kompetenznetz schreiben sollte, weil es mir an ausreichend Stabilität mangelt)!
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von elas »

Guten Morgen, sister-act,

Hut ab,

hier so öffentlich zuzugeben, einen Fehler gemacht zu haben, bzw. dass etwas nicht so gut war, ist Stärke.

Hast Du gelesen, ist Stärke.

elas


___________________________________________________
www.depressionsliga.de
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Sister-Act

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Sister-Act »

Hallo elas,
danke für die Message!
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von HelH3 »

@Hillu

Ich kann dir leider auch keinen guten Rat geben, aber ich kann nachempfinden, dass gerade Psychiater und Psychotherapeuten besonders anfällig für Depression, Burnout, Sucht etc sind - und zwar ganz sicher nicht wegen der dümmlichen Klischee-Sicht "Die sind ja selbst alle bekloppt", sondern vielmehr durch die ständige Konfrontation mit Leid und den durch die Institutionen eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten.

Ein Chirurg sieht sehr schnell das Ergebnis seiner Behandlung - ein Therapeut behandelt seine Patienten oft jahrelang und muss doch manchmal hilflos erleben, dass sie ihm entgleiten, dass die Kassen keine Verlängerung mehr genehmigen usw.

Ich wünsch dir und deinem Mann viel Kraft und alles Gute.

LG Helena
Pampfi
Beiträge: 173
Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Pampfi »

Das Problem eines Psychiater besteht meines Erachtens aus zwei Teilproblemen: a) kriegt er eine Flut von Gejammer und Problemen ab und soll da immer achtsam zuhören, wobei die Klientel manchmal auch sehr schwierig ist - ich weiß noch wie ich zu einem Psychiater hineinkam und er gefrustet war nachdem er eine Patientin mit irgendeiner exotischen Persönlichkeitsstörung hatte. Aber auch Menschen mit einer Schizophrenie oder Manie sind eine schwierige Kundschaft. Und dann soll der Mensch auch noch versuchen, Menschen im tiefsten Stimmungstal herauszuholen, ihre Gedankenwelt etwas aufzulockern. Das geht letztlich eben auch nur über Schauspielerei. Und diese Schauspielerei kostet bei all diesen Berufsgruppen wahnsinnige Kraft. Es gibt Untersuchungen hierzu, die kann ich ggf auch noch suchen, wonach in all diesen Bereichen, auch in den Servicebereichen eine enorme psychische Belastung durch den Zwang immer nett und freundlich sein zu müssen besteht. Ich habe auch zuweilen Freunden beigestanden wie sie mir beigestanden sind, und auch hier kann ich sagen daß es wirklich Kraft kostet jemanden ans psychische Abschleppseil zu nehmen
HelH3
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von HelH3 »

@Meggi

Du kannst es auch einfach nicht lassen, dich bei jeder unpassenden Gelegenheit abfällig-generalisierend über den Berufsstand Psychiater auszulassen, oder? Wen interessiert denn schon deine persönliche Anerkennungsskala für Fachärzte?

Kein Wunder und doch schade, dass Hillu hier nicht mehr posten mag

Helena
Pampfi
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Pampfi »

Das Klientel der Psycherl ist dann einfach zu verarbeiten, wenn man unsensibel ist. Nur ist man dann m.E. in dem Job falsch. Im übrigen dürften die genannten Jobs alle sehr schnell beim Burnout, einem letztlich reaktivem depressivem Syndrom landen. Bei Bundeswehrsoldaten ist das ja nur zu bekannt. Und ich habe zweimal den Schmerz von Ärzten nur zu deutlich mitbekommen - der eine hatte erfahren daß eine Jugendliche die er psychiatrisch behandelt hat an einer anderen organischen Erkrankung gestorben war, ebenso habe ich mich mal kurz nach einem Vortrag mit einem Arzt auf einer Veranstaltung unterhalten, dem der Verlust eines Patienten mit guten Chancen bei einer Knochenmarkstransplantation sichtlich nahegegangen war und der sich nun mit Empfehlungen sehr zurückhält.
ANOVA
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von ANOVA »

Hmm. Also ich weiß nicht, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es sich bei Andreas und/oder Meggi um Bernd [Barney] handelt...

Wenn ja, fände ich es schade für ihn, dass sich anscheinend immer noch nichts verändert hat. Wenn nein, dann habe ich mich wohl geirrt.
Meggi

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Meggi »

Hmm
Du irrst ist jedoch menschlich.
mich stört einfach wie man hier die Psycho´s auf einen Sonderstatus hebt.

Grüße
Meggi
HelH3
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von HelH3 »

@Xenia
Könnte mir zwar auch vorstellen, dass Andreas, Pauline und Meggi identisch sind, aber Bernd...? Schon aus Eitelkeit würde dieser sich nicht zu einer so bescheidenen Diktion hinreißen lassen, Tarnung hin oder her...

@Meggi
Wie wärs denn mal mit einem Bundeswehrfeldarztanbetungsforum? Da findet jemand wie du doch sicher mehr Zuspruch
ANOVA
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von ANOVA »

@Helena
>Könnte mir zwar auch vorstellen, dass Andreas, Pauline und Meggi identisch sind, aber Bernd...? Schon aus Eitelkeit würde dieser sich nicht zu einer so bescheidenen Diktion hinreißen lassen, Tarnung hin oder her...

Naja, das dachte ich mir auch eine Weile. Aber ist Dir schon mal aufgefallen, dass die Diktion ein bisschen anspruchsvoller geworden ist? Außerdem gibt es in manchen anderen Dingen eine ziemliche Ähnlichkeit zumindest zwischen Andreas und Bernd.

Aber ist ja eigentlich auch egal, oder wie mein einer Schulkamerad immer zu sagen pflegte: gar nicht erst ignorieren...
HelH3
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von HelH3 »

@Xenia

Yep, stimmt, bei Andreas fiel mir das auch schon auf, aber ich dachte bislang, er/sie gibt sich jetzt nur endlich mal mehr Mühe... Würde mich echt vor Lachen wegschmeißen, wenn deine Vermutung zuträfe - dann hätte ich mich ja die ganze Zeit mit dem guten alten Bernd gezofft
Irgendwie doch schade, dass man das nicht verifizieren kann...

Auf jeden Fall ist der Doc hier gerade wieder fleißig am Löschen, und das ist auch mal gut so *g*

Schönen Restsonntagabend wünscht Helena
flora80
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Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von flora80 »



Ich mag diesen Thread. Schade, dass Hillu nicht mehr schreibt. Das Thema ist wirklich interessant und ich hätte gern mehr darüber gelesen. Tja. So ist das. Ich glaube, schlimmer, als als Psychiater eine Depression zu bekommen, kann es doch gar nicht sein. Ich stelle es mir grausam vor, sich als Fachmann nicht selbst helfen zu können und den Weg zu Kollegen nicht gehen zu können. Wer eröffnet schon gern "der Konkurrenz" die eigene momentane Schwäche?

Hillu, liest du vielleicht doch noch mit? Ich finde eure Situation schwierig und nun hast du selbst hier keine wirkliche Unterstützung erhalten... schade.

Flora

PS: @ Helena pssst... sag doch sowas nicht!
Schnarchi
Beiträge: 668
Registriert: 24. Jan 2004, 18:05
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Re: Mein Mann ist selber Psychiater...

Beitrag von Schnarchi »

>>>Wie wärs denn mal mit einem Bundeswehrfeldarztanbetungsforum ?<<<

Aber ich kann die Reaktion von Meggy schon verstehen.
Den meisten Berufen haften Risiken an.
Guck doch mal bei Dir auf Arbeit.
Mit wie vielen Bekloppten hast Du es jeden Tach zu tun ?

Psychos haben Psychostress. Das is' wahr. Und fies in der Hinsicht, als das wohl kaum einer Derer, die das Handwerk des Seelenklempners erlernen wollten, nur eine Ahnung davon haben konnte, was ihm eigentlich begegnet.

Egal, ...nu liegt das Kind im Brunnen rum.

Therapieren gemäß "Herr Soundso, sie sehen das alles nur verzerrt" , das dürfte schwer sein.
Und ich glaub' auch ohne Ahnung, dass 'ne Weiterso-Therapie vielleicht nicht gut wär.
Er müsste davon überzeugt sein, dass ihn nicht der Alltag fertig macht, sondern das die Krankheit ihm die Intensität dieser Belastung lediglich vorgaukelt.
Zumindest muss er sich erst einmal für eine von beiden Version entscheiden.
Vielleicht muss er sich auch nur fragen, ob ihm seine derzeitige Art zu wirken gut tut.
Wenn nicht, dann liegt wenigstens schon mal eine Antwort auf "was tun ?" nahe.
Vielleicht mit 'nem Psychomobil durch die Gegend brausen oder so.
Auf jeden Fall etwas Anderes machen.
Mit der Arbeit verhält es sich doch so wie mit Beziehungen. ......Wenn man unglücklich ist, dann ist man irgendwie falsch unterwegs.

Nachtauch
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