Depression und Kinder?

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Fregel07
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2008, 12:21

Depression und Kinder?

Beitrag von Fregel07 »

Hallo Zusammen,
lange Zeit ist es her, dass ich hier im Forum war und es war eine Zeit die weitest gehend gut gelaufen ist. Therapie sei Dank.
Nun hab ich den Eindruck, dass wir durch äußerliche, berufliche Einflüsse meines Mannes wieder an den Ausgangspunkt der depressiven Erkrankung zurück gehen. Seine berufliche Position ist körperlich ziemlich anstrengend und Zeit intensiv. Durch Umstrukturierungsmaßnahmen seines Arbeitgebers (dauern schon 6 Monate) ist die Festanstellung ab dem 1.1.10 immer noch nicht geregelt. Dies verunsichert und verkrampft ihn. Innerliche Aufregungen über "ungelegte Eier" verstärken diesen Zustand noch. Jetzt beginnt er wieder mit Rundumschlägen, wie z.B. dann gehe ich im Lager arbeiten, ich kann mich ja wieder selbstständig machen, ich mach den Hausmann und wir bekommen Kinder
Und genau das ist es, was mir Angst macht. Grundsätzlich wollten wir bereits vor seiner Erkrankung immer Kinder haben, aber jetzt ist es so, dass ich glaube die Verantwortung für ein Kind nicht zusätzlich tragen zu können. Wenn er selbst eine Talphase hat und in seinem Bett liegt benötigt er meine volle Aufmerksamkeit und alles bleibt auf meinen "Schultern" liegen.
Arbeit, Haus, Tiere und nicht zuletzt er selbst. Gerne übernehme ich diese Aufgaben, aber ich habe Angst zusätzlich noch mit einem Kind klar zu kommen, auf der anderen Seite würde ich uns gerne diesen Wunsch erfüllen, schließlich liebe ich ihn und hatte nie etwas dagegen mit ihm Kinder zu bekommen.
Aber genau das versteht er nicht. Er meint einfach, wenn es dann nicht so gut läuft sehen wir weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt sehen nicht WIR wie es läuft sondern ich ganz alleine. War schon jemand von Euch in dieser Situation? Kann mir jemand seine Erfahrungen schildern alle Einflüsse unter einen Hut zu bekommen ohne selbst dabei auf der Strecke zu bleiben.
Ich bleibe nämlich lieber mit ihm, Hund und Katze im trauten Heim alleine und genieße die Zeit, die es ihm gut geht und bin glücklich und zufrieden, als noch mehr Verantwortung tragen zu müssen, der ich vielleicht nicht gerecht werden kann.
Vielleicht bin ja auch ich selbst das Problem. Wie seht ihr es?
Fregel
Missmoon
Beiträge: 5
Registriert: 20. Okt 2009, 19:20

Re: Depression und Kinder?

Beitrag von Missmoon »

Hallo,

Ich stand vor einer Weile vor der selben Frage. Da ich damals 39 Jahre alt war, musste es mit der Entscheidung für ein Kind auch schnell gehen. Ich selbst habe mich gefragt: kann ich dieses Kind notfalls auch alleine großziehen? Möchte ich dieses Kind auf jeden Fall - egal was kommt? Kann ich diesem Kind liebevoll vermitteln, warum sein Papa manchmal seltsame Phasen hat? Ich konnte damals die Fragen für mich mit "ja" beantworten - leider hat das Schicksal anders entschieden und nach einer schweren Unterleibsoperation konnte ich nicht mehr schwanger werden.
Mein Rat ist: ihr solltet euch beide intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Dein Mann sollte sich fragen, ob der Kinderwunsch nicht mit einem unbefriedigenden Erwerbsleben zusammenhängt und ob er immer noch so stark ist, wenn er seine Festanstellung bekommen hat.
"Er meint einfach, wenn es dann nicht so gut läuft sehen wir weiter" ist meiner Meinung nach keine Option. Ihr habt dann beide Verantwortung für ein Kind, die man nicht einfach abgeben kann, wenn es nicht so gut läuft.
Trotzdem möchte ich dir Mut machen. Ich denke, du bist ein bißchen jünger als ich, aber Kinder kannst du halt nur eine Zeit lang bekommen - und es ist schlimm, wenn der Kinderwunsch dann auftaucht, wenn es körperlich nicht mehr geht.
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