Mein Mann hat eine schwere Depression. Letzte Woche Sonntag ist sie "ausgebrochen". Gott sei Dank hat er sich schnell helfen lassen (er sagte bereits letzten Sonntag das er Hilfe braucht). ich war dann Montag direkt beim Arzt; und Dienstag war er da. Er hat in drei Wochen den Termin beim Neurologen. Er nimmt jetzt Antidepressiva. Mein Problem ist, das ich merke, das er mich noch liebt, und mich auch braucht, er mich aber immer wieder ablehnt und mir mitteilt, das er unsere Beziehung nicht mehr will. Es ist ein hin und her. Entweder gibt er zu, das er im Moment gar nichts weiß und er mit mir weiter zusammenbleiben möchte, oder aber eben dieses Wegstoßen. Nun kann ich auch nicht mehr, und wir haben jetzt entschieden, das ich seinen Vorschlag, sich ein möbliertes Zimmer zu nehmen, akzeptiere. Vielleicht ist es wirklich das beste. Ich weiß es aber nicht, da ich denke, das er gerade wenn jetzt seine Behandlung beim Psychotherapeuten beginnt nochmal "schlimmes" durchmachen wird. Aber ich gehe hier auch gerade vor die Hunde. Kann mir jemand sagen ob es sinnvoll ist, das er alleine irgendwo in einer Wohnung hockt, oder ob das im Moment das beste für ihn ist? Ich bin auf jeden Fall immer für ihn da, aber es tut weh, wenn er einen abstößt, und ich fange an zu zweifeln, ob er nicht wirkliche Trennungsansichten hat. Aber so wie ich das bisher hier gelesen habe, scheint das ja ein "normales" Verhalten zu sein.
es wäre toll, wenn mir jemand eine Antwort geben könnte...
was soll ich machen?
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BeAk
Re: was soll ich machen?
Liebe Prompi,
Dein Mann hat seit EINER WOCHE eine schwere Depression?
Welche Symptome hat er denn?
Oder ist das einzige Symptom, das er nicht weis, ob er die Beziehung noch will?
Und jetzt steht die Welt Kopf und Du kannst nicht mehr?
Kleiner Hinweis: Die Depressive Symptomatik ist sehr umfangreich und muss seit mindestens 14 Tage bestehen, um die Diagnose einer Depression zu erfüllen.
Das Dein Mann eine Depression hat, ist somit also noch garnicht klar.
Und eine echte Depression kann einige Wochen, aber auch 2 Jahre anhalten. Nur so nebenbei, weil Du nach 7 Tagen schon nicht mehr kannst.
Melde Dich mal in 3 Wochen wieder, dann kann ich Dich auch ernst nehmen.
Dein Mann hat seit EINER WOCHE eine schwere Depression?
Welche Symptome hat er denn?
Oder ist das einzige Symptom, das er nicht weis, ob er die Beziehung noch will?
Und jetzt steht die Welt Kopf und Du kannst nicht mehr?
Kleiner Hinweis: Die Depressive Symptomatik ist sehr umfangreich und muss seit mindestens 14 Tage bestehen, um die Diagnose einer Depression zu erfüllen.
Das Dein Mann eine Depression hat, ist somit also noch garnicht klar.
Und eine echte Depression kann einige Wochen, aber auch 2 Jahre anhalten. Nur so nebenbei, weil Du nach 7 Tagen schon nicht mehr kannst.
Melde Dich mal in 3 Wochen wieder, dann kann ich Dich auch ernst nehmen.
Re: was soll ich machen?
Liebe Bea!
Seit Jahren hat er zwischendurch immer Depressionen gehabt - nur nicht soo schlimm wie diesmal. Die jetzige dauert auch schon ein paar Wochen an, aber jetzt letzten Sonntag war der totale Zusammenbruch. Und seit Jahren steh ich diese ZEiten mit ihm durch. Es geht nicht um unsere Beziehung. er hat seit Wochen Schlafstörungen, bzw. schläft gar nicht mehr; isst nicht mehr, Probleme auf der Arbeit haben die Situation verschärft. Seit Wochen zieht er sich von allem zurück (das kannte ich ja nun schon von den bisherigen Phasen); dann kam aber den Sonntag nicht nur der Zusammenbruch, sondern er sprach auch von Suizid. Du kannst mir glauben, das ich schon mehr als eine Depression von ihm mit ihm zusammen durchgestanden habe - und auch diese werden wir meistern. Meine Frage ist einfach nur, ist es sinnvoll ihn in diesem Zeitraum alleine irgendwo in einer Wohnung hockt, weg von unseren Freunden und auch von mir natürlich.
Seit Jahren hat er zwischendurch immer Depressionen gehabt - nur nicht soo schlimm wie diesmal. Die jetzige dauert auch schon ein paar Wochen an, aber jetzt letzten Sonntag war der totale Zusammenbruch. Und seit Jahren steh ich diese ZEiten mit ihm durch. Es geht nicht um unsere Beziehung. er hat seit Wochen Schlafstörungen, bzw. schläft gar nicht mehr; isst nicht mehr, Probleme auf der Arbeit haben die Situation verschärft. Seit Wochen zieht er sich von allem zurück (das kannte ich ja nun schon von den bisherigen Phasen); dann kam aber den Sonntag nicht nur der Zusammenbruch, sondern er sprach auch von Suizid. Du kannst mir glauben, das ich schon mehr als eine Depression von ihm mit ihm zusammen durchgestanden habe - und auch diese werden wir meistern. Meine Frage ist einfach nur, ist es sinnvoll ihn in diesem Zeitraum alleine irgendwo in einer Wohnung hockt, weg von unseren Freunden und auch von mir natürlich.
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Zehlendorf
- Beiträge: 86
- Registriert: 6. Feb 2008, 18:22
Re: was soll ich machen?
Hallo Prompi,
das kam wohl von Bea ein wenig sehr schroff rüber. „Ernst nehmen“ sollte man jeden, der das Gefühl hat, am Ende seiner Kraft zu stehen!
Dieses „Sich-Zurückziehen“ ist für Depressionen schon sehr typisch. Ob es sinnvoll ist, wenn dein Mann allein in einer Wohnung hockt? Wenn er sich von dir zurückzieht, ist er doch insofern auch „allein“, wenn er körperlich in derselben Wohnung ist. Außerdem kannst du ihm die Verantwortung für SEINE Gesundheit nicht abnehmen.
Es ist ein ziemlicher Irrtum, dass man als Angehöriger den Kranken „ablenken“, „aufmuntern“ oder sonstwie positiv beeinflussen kann, wenn er mitten im tiefsten Loch ist. Deine Haustür ist ihm ja nicht verschlossen, wenn er möchte, kann er doch jederzeit zu dir kommen. Trennungsideen hört man auch immer wieder. Ob das eine ernst gemeinte Sache ist oder Auswirkung der Depression, kann man erst beurteilen, wenn es ihm wieder besser geht! Bis dahin ist mit Sicherheit ein neutraler Dritter (z.B. der behandelnde Arzt) ein besserer Ansprechpartner als du, so sehr das auch weh tut. Vielleicht ist eine solche (vorübergehende?) Trennung auch für dich eine Möglichkeit, Abstand zu gewinnen? Und auch für ihn wird vielleicht klarer werden, dass seine Krankheit und nicht du das Problem ist.
Ich denke mal so: Verhindern kannst du das Ganze jetzt ohnehin nicht. Du solltest ihm aber klar machen (nicht nur einmal), dass du zu ihm hältst und bereit bist, für ihn da zu sein – ohne dich aber aufzudrängen. Alles andere muss halt abgewartet werden.
Anders ist das Ganze natürlich, wenn du das Gefühl hast, in seinen Suizidäußerungen ist ein aktueller Kern. Dann darfst du nicht passiv bleiben, das Mindeste wäre, dass du den Arzt darauf hinweist. Du schreibst erst, dass er zum Neurologen geht, dann etwas von einer Psychotherapie. Hat er denn einen „richtigen“ Therapieplatz? Wenn ja, wäre er doch zunächst einmal in guten Händen und der Therapeut wird sich seiner Probleme annehmen. Da würde ich mich zunächst mal gar nicht einmischen.
Du solltest nicht nur an deinen Mann, sondern vor allem auch an dich denken!
Alles Gute
Anna
das kam wohl von Bea ein wenig sehr schroff rüber. „Ernst nehmen“ sollte man jeden, der das Gefühl hat, am Ende seiner Kraft zu stehen!
Dieses „Sich-Zurückziehen“ ist für Depressionen schon sehr typisch. Ob es sinnvoll ist, wenn dein Mann allein in einer Wohnung hockt? Wenn er sich von dir zurückzieht, ist er doch insofern auch „allein“, wenn er körperlich in derselben Wohnung ist. Außerdem kannst du ihm die Verantwortung für SEINE Gesundheit nicht abnehmen.
Es ist ein ziemlicher Irrtum, dass man als Angehöriger den Kranken „ablenken“, „aufmuntern“ oder sonstwie positiv beeinflussen kann, wenn er mitten im tiefsten Loch ist. Deine Haustür ist ihm ja nicht verschlossen, wenn er möchte, kann er doch jederzeit zu dir kommen. Trennungsideen hört man auch immer wieder. Ob das eine ernst gemeinte Sache ist oder Auswirkung der Depression, kann man erst beurteilen, wenn es ihm wieder besser geht! Bis dahin ist mit Sicherheit ein neutraler Dritter (z.B. der behandelnde Arzt) ein besserer Ansprechpartner als du, so sehr das auch weh tut. Vielleicht ist eine solche (vorübergehende?) Trennung auch für dich eine Möglichkeit, Abstand zu gewinnen? Und auch für ihn wird vielleicht klarer werden, dass seine Krankheit und nicht du das Problem ist.
Ich denke mal so: Verhindern kannst du das Ganze jetzt ohnehin nicht. Du solltest ihm aber klar machen (nicht nur einmal), dass du zu ihm hältst und bereit bist, für ihn da zu sein – ohne dich aber aufzudrängen. Alles andere muss halt abgewartet werden.
Anders ist das Ganze natürlich, wenn du das Gefühl hast, in seinen Suizidäußerungen ist ein aktueller Kern. Dann darfst du nicht passiv bleiben, das Mindeste wäre, dass du den Arzt darauf hinweist. Du schreibst erst, dass er zum Neurologen geht, dann etwas von einer Psychotherapie. Hat er denn einen „richtigen“ Therapieplatz? Wenn ja, wäre er doch zunächst einmal in guten Händen und der Therapeut wird sich seiner Probleme annehmen. Da würde ich mich zunächst mal gar nicht einmischen.
Du solltest nicht nur an deinen Mann, sondern vor allem auch an dich denken!
Alles Gute
Anna
Re: was soll ich machen?
Hallo Anna!!
Du hast mir schon geholfen... Es ist einfach wirklich schwer damit umzugehen. Mir ist klar, das ich die Beziehungsfrage nach hinten stelle... Ich bin einfach nur beruhigt, das mir jemand zuspricht, das die Idee mit der eigenen Wohnung nicht soo schlimm ist. Denn ich bin auch seit gestern abend der Meinung, das das erstmal für uns beide das beste ist. Er weiß, das hier immer die Tür offen steht, und das ich auch immer für ihn da bin. Und Gott sei Dank sind die Selbstmordgedanken -vorerst - verdrängt....
Es wird schon klappen!! und ich werde ihn nicht hängen lassen....
Du hast mir schon geholfen... Es ist einfach wirklich schwer damit umzugehen. Mir ist klar, das ich die Beziehungsfrage nach hinten stelle... Ich bin einfach nur beruhigt, das mir jemand zuspricht, das die Idee mit der eigenen Wohnung nicht soo schlimm ist. Denn ich bin auch seit gestern abend der Meinung, das das erstmal für uns beide das beste ist. Er weiß, das hier immer die Tür offen steht, und das ich auch immer für ihn da bin. Und Gott sei Dank sind die Selbstmordgedanken -vorerst - verdrängt....
Es wird schon klappen!! und ich werde ihn nicht hängen lassen....
Re: was soll ich machen?
Hallo Promi !
Möchte Dir/Euch alles Gute wünschen. Habe nicht ganz so krasse Erfahrungen mit meiner Depression gemacht, weiss aber wie schwer eine Partnerschaft belastet wird, mein Mann hatte große Schwierigkeiten zu verstehen wie man sich verändern kann. In den guten Phasen reden wir jetzt viel und fragen auch viel nach, in den akut Phasen fällt mir das leider sehr schwer. Wünsche dir viel Kraft. viele liebe Grüße
Möchte Dir/Euch alles Gute wünschen. Habe nicht ganz so krasse Erfahrungen mit meiner Depression gemacht, weiss aber wie schwer eine Partnerschaft belastet wird, mein Mann hatte große Schwierigkeiten zu verstehen wie man sich verändern kann. In den guten Phasen reden wir jetzt viel und fragen auch viel nach, in den akut Phasen fällt mir das leider sehr schwer. Wünsche dir viel Kraft. viele liebe Grüße
Re: was soll ich machen?
Hallo Lucy!
Danke für deine aufmunternden Worte! Ich habe jetzt entschieden, das eine räumliche Trennung - auf die er drängt - am besten für uns beide ist. Mir geht es jetzt auch viel besser; ich weiß nicht, wie es mit uns weitergeht, ich mag das jetzt auch nicht entscheiden. Er soll jetzt erstmal seine Therapie beginnen und durchziehen; und dann können wir immer noch darüber sprechen. Ich liebe ihn, und ich werde ihm auf jeden Fall beiseite stehen! Er weiß, das die Tür hier für ihn immer offen ist. Aber ich habe verstanden und eingesehen, das ich auch auf mich achtgeben muss. Ich denke, es ist für uns beide gut so!
Danke für deine aufmunternden Worte! Ich habe jetzt entschieden, das eine räumliche Trennung - auf die er drängt - am besten für uns beide ist. Mir geht es jetzt auch viel besser; ich weiß nicht, wie es mit uns weitergeht, ich mag das jetzt auch nicht entscheiden. Er soll jetzt erstmal seine Therapie beginnen und durchziehen; und dann können wir immer noch darüber sprechen. Ich liebe ihn, und ich werde ihm auf jeden Fall beiseite stehen! Er weiß, das die Tür hier für ihn immer offen ist. Aber ich habe verstanden und eingesehen, das ich auch auf mich achtgeben muss. Ich denke, es ist für uns beide gut so!