Beziehungskrise

titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Hallo, ich glaub', jetzt hat's mich mal wieder erwischt. (Thomas, die Endorphine haben wohl nicht gereicht) Ich sitze seit gestern wie unter einer Glasglocke, starre Löcher in die Luft, und nehme kaum wahr, was richtig um mich herum passiert. Und trotzdem sind jegliche Einflüsse von draußen zu invasiv: alles ist zu laut, zu grell, zu bunt, zu nervig - bin nur mit meinem inneren Chaos beschäftigt und wieder voll auf Rückzugskurs. Ich glaube, jetzt bin ich vom Thema abgekommen. Ich wollte eigentlich die Probleme schildern, die ich mit meinem Partner habe. Also, ich kann seine körperliche Nähe nicht mehr ertragen und auch keine positiven Gefühle mehr mobilisieren, und er nimmt mir das sehr übel und ist sehr enttäuscht. Und er hat ja recht. So nach und nach verliere ich alle meine Funktionen....und ich kann nichts dagegen tun. Und mit Schuldgefühlen lässt sich keine Partnerschaft erhalten. Der Berg wird aber immer größer. Ich weiß nicht, wie ich alles formulieren soll, ich bin ziemlich durch den Wind. Vielleicht bin ich morgen wieder ein bisschen besser drauf. Titanic (mit Schlagseite)
Thomas

Beziehungskrise

Beitrag von Thomas »

O je, Titanic, das auch noch, das muss weh tun. Ohne sie in Schutz nehmen zu wollen: Männer sind leider furchtbar empfindlich, was ihre Bedürfnisse nach körperlicher Nähe betrifft und schmollen sofort, wenn da was nicht klappt. In deiner Situation wohl eher ein schwacher Trost, aber- er kann vielleicht nicht viel anders. Sprich mit ihm, erklärs ihm immer wieder, dass deine Ablehnung nicht ihn meint, auch wenn das absurd ist, denn eigentlich müsste man ja mit dir sprechen und dich trösten! Also, Recht hat er deswegen aber nicht, Funktionieren ist nicht der wichtigste Inhalt einer Beziehung! Mehr will ich dazu gar nicht sagen, ich glaube, du brauchst Trost von Frauen. Titanic, Ruder hart backboard! Alles Liebe Thomas
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Lieber Thomas, Danke für deine tröstenden Worte. Du konntest mir (als Mann) auch ein bisschen vermitteln, dass Männer in der Hinsicht "nicht anders können" und ich glaube, auf dem Gebiet war ich wohl ein wenig blindäugig. Ich habe schon oft versucht, ihm Symptome der Depression (darunter auch dieses) zu erklären, aber verstehen tut er's nicht. Ich bat ihn auch darum, sich einmal selbst zu informieren, aber er liest nicht gerne...Stattdessen ballert er mir Gegenargumente "vor den Bug", wie ich das alles schön unter Kontrolle bringen kann, wenn ich nur will...., die mich zum Schweigen und zum Dichtmachen bringen. So geht das schon lange Zeit. Das schlimme ist, ich bin so gnadenlos abhängig vom "guten Wetter" in meiner Ehe. "Schlechtes Wetter" schlägt sich sofort als neuer depr. Schub nieder, so bin ich quasi ausgeliefert und vor allem fressen mich meine Schuldgefühle auf, deren Abbau er durch sein Verhalten gut zu verhindern weiß.... Er soll demnächst mit zu meinem Arzt (auf dessen Anraten) zu einem Dreiergespräch. Doch am liebsten wäre es ihm, ich würde für einige Zeit in eine Klinik und würde mir die paar "lockeren Schräubchen" wieder festziehen lassen und wäre hinterher wieder ganz die Alte. Warum sollte er etwas an seinen Einstellungen und seinem Verhalten ändern - je mehr er von sich überzeugt ist, desto mehr Zweifel bekomme ich bezüglich meiner Existenz. Ich wünsche euch allen einen bestmöglichen Tag ! Eure Titanic
tiger
Beiträge: 63
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von tiger »

Morgen Titanic, ich verstehe Dich. Ich weis nicht, ob ich Dir helfen kann. Warscheinlich tue ich Dir wieder damit weh. Ich versuche es. Eine kleine Geschichte. Es war einmal ein kleiner Junge, der hatte immer von Zeit zu Zeit Panikattacken bekommen, so dass im der Mund schäumte. Jedesmal wenn dies passiert, hasste Ihn sein Vater. Er sagte er solle alles versuchen, dass dies nicht mehr passierte. Er schleppte den Jungen vom Pfarrer bis zu allen Doktoren. Keiner konnte Ihnen helfen. Anderseits sagte der Vater er liebe Ihn. Jedoch versuchte er alles. Er versuchte immer mehr. Eines Tage kamm ein weiser Mann, der Vater brachte trug den Sohn zu Ihm. Er flehte den Mann, er solle dem Sohn helfen. Da sagte der Mann zum Vater, glaubst und vertraust Du deinen Sohn, das er gesund wird. Der Vater war sprachlos. Aber er sagte dem Mann nach einer längeren Pause. Ja, ich glaube und vertraue meinen Sohn ganz fest das er aus sich alleine wieder gesund wird. Der Mann sagte zum Sohn nichts. Der Sohn hörte dies und war stolz und das Senfkorn konnte wachsen. Die Anfällen wurden daraufhin weniger und sie vergingen. Vielleicht erzählst Du Ihm die Geschichte. Es kommt auf Deinen Mann an. Wenn er die körperliche Nähe jetzt bei Dir sucht wird er keine Gefühle finden. Du sitzt unter der gläsernen Glocke und spürst die Leere. Da kann er auch mit einer Puppe schlafen. Will er dies? Er braucht keine Eifersucht zu haben, denn eine Puppe kann auch keinen anderen Lieben. Wir Männer schauen durch körperlich Nähe immer bei der Partnerin nach ob Sie einen liebt. Wenn es nicht klappt, versuchen wir es noch öfters. Weil wir Angst haben Sie liebt einen anderen und das ist bei der Depr. einfach total verkehrt. bzw. Die Angst ist umsonst. Nette Grüße tiger
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von waltraut »

Liebe Titanic, zu Tigers inniger Poesie möchte ich nur ergänzen,daß du nicht aufgeben sollst,deinem Mann deine Krankheit verständlich zu machen. Es ist für viele Männer,die sich selbst für stark halten,sehr schwer zu verstehen. Meiner hat Jahre dazu gebraucht. Auch wenn er es nicht wirklich nachempfinden kann,so hat er doch gelernt,meine Gefühle zu akzeptieren und sich nicht abgelehnt zu fühlen. Er wartet und er beruhigt mich immer wieder mit den gleichen Worten "das wird wieder". Und so banal es klingt,es hilft. Ich finde es sehr gut,wenn der Arzt mit ihm spricht und wünsche dir sehr,daß er ihn zumindest zum Nachdenken bringt. Alles Gute für dich,Waltraut
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Liebe Waltraud, lieber Tiger, Danke für eure lieben Worte. Tiger, über die Geschichte muß ich noch ein wenig nachdenken. Irgendwie kapiere ich sie noch nicht ganz. Gut möglich, dass meine Konzentrations-probleme das momentan verhindern. Wenn ich sie in allen Einzelheiten verstanden habe, komme ich noch mal drauf zurück, wenn's dir recht ist. Liebe Waltraud, ich hoffe, dass mein Mann es noch so lange aushält, bis er eines Tages in der Lage ist, das zu verstehen, d.h. wirklich zu verstehen - dass er sich trotz allem nicht persönlich abgewiesen fühlt. Viele liebe Grüße vom Titanic-Wrack...
Thomas

Beziehungskrise

Beitrag von Thomas »

Liebe Titanic, soll ich ehrlich sein: dein Mann macht mich ärgerlich. Nicht, dass er nicht nachvollziehen kann, wie man sich fühlt in der Depr., das kann kaum jemand, ders nicht selbst erlebt hat. Aber dass er sich weigert, sich zu informieren, finde ich richtig verantwortungslos und überheblich. Warum tut er das, glaubt er, Bescheid zu wissen? Ich finde es problematisch genug, wenn alle anderen so ein schräges Bild haben von Depr., aber der eigenen Partner sollte sich doch wenigstens ins Bild setzen. Hoffentlich ändert das Gespräch mit dem Arzt etwas, ich finde das sehr ungut für dich! So, wie du es beschreibst, ging es mir auch mit meiner Frau. Sie hat sich zwar informiert, aber verstanden hat sie es nicht, nehme ich ihr auch nicht übel. Aber im Endeffekt hat sie eben doch reagiert wie die meisten- hat mich angeschrien, weil ich noch im Bett lag, wenn sie aus der Schule kam oder hat mir gesagt, sie könne so einen schwachen Mann nicht brauchen. Es war ein ständiges Unterstellen: Du kannst, wenn du nur willst. Irgendwann habe ich begriffen, so werde ich immer kränker und bin selbst in die Klinik gegangen, auch die betroffenen, fragenden Blicke der Kinder waren nicht mehr auszuhalten. Diese Zeit hat unser Verhältnis auch tiefgreifend verändert, denn dass sie mir mein Nichtfunktionieren so sehr vorgehalten hat und dabei den völlig verzweifelten Menschen kaum wahrgenommen hat, kann ich ihr nicht so ohne weiteres nachsehen. Ich lebe noch mit ihr zusammen, aber ich weiß jetzt besser, welche Rolle ich in ihrem Leben spiele. Aber das ist meine Geschichte, deine kann ganz anders sein. Ich an deiner Stelle wäre verletzt und wütend, aber ich habe ja momentan auch keine Depr. und dir bleiben Schuldgefühle und immer neue Einbrüche, weil dich niemand auffängt. Vielleicht müsstest du dich tatsächlich da rausziehen? Ein lieber Gruß Thomas
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von waltraut »

Liebe Titanic, wenn ich Tigers Geschichte richtig verstehe,so soll es wohl ein Appell an deinen Mann sein,daß er dich nicht mit Gewalt,Willen oder sonstwas gesund machen kann,sondern daß er darauf vertrauen soll,daß du wieder gesund wirst,wenn er dir Raum und Zeit dafür gibt,wenn er dich eben nicht unter Druck setzt. Die Depression braucht ihre Zeit,da gibt es nichts zu forcieren. Ich glaube,daß du jetzt sehr viel Schweres durchmachst,wie es auch für Thomas sehr schwer gewesen sein muß,wenn der Partner nicht verstehen will!!Ich glaube nach wie vor,daß so etwas auch aus eigenen Ängsten heraus geschieht. Wenn ich zugebe,daß meine starke Frau sich nicht aus solchen Gefühlsabgründen befreien kann,muß ich ja auch um meine eigene Stärke fürchten.Kann es sein,daß so etwas bei deinem Mann mitspielt? Aber in jedem Fall hat Thomas recht - dein Mann schuldet es dir zumindest,sich ausführlich zu informieren. Ich wünsch dir Kraft und deinem mann Einsichtigkeit,liebe Grüße Waltraut
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Liebe Waltraud, lieber Thomas, Ihr seid alle so lieb und anteilnehmend. Danke Danke. Ich vermute, ich weiß, warum mein Mann sich mit Händen und Füßen gegen dieses Thema wehrt. Es ist vielleicht deshalb, dass er sich selbst ein Stück weit als Mitverursacher der Depressionen fühlt. Die Eltern meines Mannes haben eine Landwirtschaft, die die g a n z große Liebe meines Mannes ist, und deren Betrieb unter allen Umständen aufrecht erhalten wird. Es hat sich für mich als großer Fehler herausgestellt, mit 21 Jahren (und Rosa-Brillen-Blick) zu heiraten und zu denken, es werde sich schon eine Lösung finden, obwohl ich noch nie einen Bezug zur Feldarbeit hatte. Es kam, wie es kommen mußte, die Schwiegereltern werden natürlich nicht jünger. Mein Mann hat den Hof übernommen und hegte seitdem die Erwartung, dass ich mich dort mehr einbringe. Aber ich pack's einfach nicht. Ich habe Angst vor dem Traktor und bin der schweren körperlichen Arbeit auch konstitutionsmäßig nicht gewachsen. Aber das wichtigste: Ich will einfach auch nicht, alles in mir sträubt sich dagegen. Seit diesem Sommer habe ich das auch offen geäußert, was uns einen weiteren Knacks verpasste. Ich fühle mich persönlich verantwortlich dafür, dass sich mein Mann chronisch überfordert. Obwohl er sich letztlich selbst zu diesem Lebensstil als Nebenerwerbs-LW mit all seinem Riesenstress entschieden hat. Ich habe einen Riesenberg Schuldgefühle, obwohl auch ich von morgens bis abends arbeite und auch berufstätig bin. Trotzdem fühle ich mich oft unnütz, und er bestärkt mich in diesen Gefühlen, indem er mir vorhält, was ich alles NICHT leiste. Tja, das ist meine Geschichte. Alles (mitsamt der Ursachen für die Depri) liegt eigentlich klar auf der Hand und wurde in der Psychotherapie zerhackstückt und unter die Lupe genommen. Geändert habe ich mein Leben nicht, teils der Kinder wegen, teils aus "Lebensunfähigkeit", teils aus der Hoffnung -es wird wieder-. Da stehe ich nun und die Kraft, etwas zu ändern, geht mir nach und nach flöten. Lieber Tiger, es hat einem kleinen Schups von Waltraud bedurft, aber jetzt verstehe ich die Geschichte. Ich meine, ihr in anderer Form irgendwo schon in der Bibel begegnet zu sein. Ja, Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt, werde ich dich pflanzen, dass du weiterwächst, dass du wirst zum Baume, der uns Schatten wirft, Hoffnung trägst für alle, alle, die in Ängsten sind.... So singen wir immer ein Lied, nur manchmal kann ich nicht mehr glauben und hoffen. Aber ich versuch's. Euch allen viele liebe Grüße Titanic
leo
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von leo »

Hallo Titanic! Euere Beiträge lese ich regelmäßig seit geraumer Zeit, nur ging´s mir in der letzte Zeit so schlecht, dass ich mich nicht in der Lage sah, was dazu zu schreiben. Heute konnte ich zum ersten Mal wieder weinen, das tut so gut! Die Beziehungskiste betrifft mich tief, weil ich 26 Jahre in einer Ehe gelebt habe, die sicher auch für meine jahrzehntelangen Depressionen mitverantwortlich war. Wenn ich deinen letzten Brief so verfolge, denke ich, es geht dir, wie es mir gegangen ist: du lebst nicht dein eigenes Leben, versuchst dich anzupassen an das scheinbar Notwendige, versuchst zu funktionieren, es einfach recht zu machen, verausgabst dich aus Liebe oder aus welchen Gründen auch immer.Das geht nur um den Preis der Selbstaufgabe. Da ohne Depressionen davonzukommen, würde an ein Wunder grenzen oder man müsste schon sehr stabil oder vielleicht auch unsensibel sein.Irgendwann kommt der Punkt, da muss man in den Spiegel schauen. Das ist ungeheuer schmerzlich. Ich hatte mir eingeredet, glücklich zu sein, heile Familie,tolle Ehe mit leben und leben lassen und wollte nicht wahrhaben, auf welch tönernen Füßen die ganze Beziehung stand. Es ging nur solange "gut", weil ich mich total selbst verleugnet habe und, wie heute glaube, mein Ex auch. Warum ist deinem Mann die Landwirtschaft so wichtig, wichtiger offenbar als eure Beziehung und dein Wohlergehen? Da steckt was anderes dahinter. Warum braucht er das so notwendig? Warum brauchte mein Ex andere Frauen und Erfolg im Beruf und in der Öffentlichkeit??? Warum ist er heute mit einer Frau zusammen, die nicht nur optisch ein Abziehbild seiner Mutter ist, von der er sich nie genug geliebt gefühlt hat und der er immer was beweisen musste? Ich kann dir keinen Rat geben, weil ich selbst keine Lösung weiß. Nur: frag dich, ob es den Preis wert ist, gegen dich selbst und deine Bedürfnisse zu leben.Dein Inneres sagt dir, wo´s langgeht. Aber man will es nicht wahrhaben, weil es einfach zu weh tut. Und weil man dann das Gefühl hat, dass alle Anstrengung und Selbstverleugnung umsonst war. Dass man ein verkehrtes Leben gelebt hat, das muss man erst mal aushalten können. Alles Liebe für dich! Leo
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Liebe Leo, mir ist bewußt, dass ich eine falsche Rolle in einem falschen Film spiele. Mir ist bewußt, dass mich das mit der Zeit kapputt macht, nur ich habe nicht die Kraft, etwas zu ändern. Kannst du dir vorstellen, dass ich mir manchmal insgeheim wünsche, dass mein Mann eine "andere" findet, sodass diese trostlose, lieblose Beziehung sozusagen "ohne meine Schuld-Zutun" endet? Ist das nicht ziemlich abartig? Dass ich viel zu oft daran denke, Schluss zu machen, sobald meine Kinder groß sind, und zwar mit meinem Leben, nicht mit meinem Mann? Und dass ich häufig abends schlafen gehe mit dem Wunsch, am nächsten Morgen einfach nicht mehr aufzuwachen? Aber im Moment sehe ich keine Perspektive, lebe die Tag irgendwie so, wie sie kommen, mal gut, mal schlecht.... Und insgeheim bleibt die Hoffnung, ICH könnte mich ändern, stärker werden, selbstbewußter und so einfach eine andere Ebene gegenüber meinem Mann einnehmen, auf der es mir besser geht... Du hast dich teilweise in meiner Geschichte wieder erkannt, für dich hat sich die Situation durch den "Ausbruch deines Mannes" geändert. Hast du dich nach diesem Schock mit deinem neuen Leben angefreundet? Viele liebe Grüße Titanic
tiger
Beiträge: 63
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von tiger »

Liebe Titanic, mir sind die Tränen nahe. Ich kann Dich auch verstehen. Es ist schwierig. Ich versuche noch einen Versuch, wahrscheinlich tue ich Dir wieder weh. Meine Geschichte hast Du zum Teil verstanden. Ich komme zur Geschichte später. Ich kann Leo und Thomas verstehen. Aber- Bitte verzeiht. Ich verstehe auch ein wenig den Mann von Titanic. Ihr Mann ist als Landwirt aufgewachsen, er ist in diesen Beruf geboren worden. Ich komme vom Lande meine Freunde sind auch Landwirte. Deren Leben ist die Landwirtschaft, auch wenn man momentan nicht sehr viel verdient. Viele von euch haben schon mal eine Blume gepflanzt. Haben dann den Sommer abgewartet. Die Blume gegossen. Sie blühte. Vielen haben eine Katze. Manche haben eine Katzen Mutter. Wir sind doch auch Kinder. Wenn junge Katzen auf die Welt kommen. Da kommen in jedem die warmen Gefühle hoch. So ist auch bei Ihren Mann. Man kann von Ihm nicht verlangen, dass er ohne Landwirtschaft auskommt, das bricht Ihm sein Herz. Er ist glaube einfach mit dem Leben überfordert. Er liebt seine Frau, aber er hat momentan nicht die Energie es Ihr zu Zeigen. Aber vielleicht gibt es für euch eine Chance. Zurück zu meiner Geschichte. Dein Mann ist mit der Arbeit aufgewachsen. Durch Ergeiz, Mut hat er es zu was gebracht. Aber er hat wenig Erfahrung mit Depr. und er meidet diese Leute. Er fordert sehr viel von Titanic. Sie soll Arbeiten, Mut haben, wie er, und alles Versuchen gesund zu werden. Er kann es nicht ansehen, wenn Sie sich hängen läst. So.... Meine Geschichte sagt. Dein Mann muss Glauben und Vertrauen gewinnen. Das du auch durch das hängen lassen, nichts tun, gesund wirst. Vielleicht geht es so. Dein Mann hat schon oft Getreide ausgesäht. Die Ernten waren mal gut, schlecht und dürftig. Er hatt sich aber immer bemüht, alles zu tun um den besten Ertrag zu bekommen. Es war aber bestimmt mal ein Jahr dabei, wo alle Mühe umsonst war. Wenn er wenig getan hätte, mehr auf die nächste Ernte vertraut oder gelaubt hätte er nicht soviel Ausgaben in Dünger oder Spritzmittel ausgegeben. Es ist die Natur, man kann gegen Sie nur begrenzt ankämpfen durch Dünge oder Spritzmittel. Wenn es hagelt, hat man alles verloren. Gib Deinen Mann Titanic noch eine Chance. Erkläre Ihm doch, das Du eine gläserne Glocke über dir hast. Du spürst die Leere in Dir. Du kannst Deinen Partner wenig Gefühle zeigen oder hast wenig Lust auf irgendwas. Aber die Krankheit vergeht. Dein Mann ist durch seinen Beruf geduldig. Sag ihm er solle warten, die Zeit heilt die Wunden. Die Landwirtschaft kann man auch automatisieren, so dass er alleine die Arbeit machen kann. Aber geh öfters in den Stall, schau Dir die jungen Tiere an, die Felder wenn Sie im Frühjahr gesäht sind. Interessiere dich ein ganz wenig für den Beruf des Partners, es wird auch Dir gefallen. Ob die Ehe Sinn hat oder nicht, dass können blos die Herzen von Titanic und Ihren Mann sagen. Gesetze oder Religion hat hier nichts zu suchen. Stehen die Kinder hinter der Landwirtschaft? Dein Mann muss wieder Glauben und Vertrauen in Titanic finden, erst dann wird der Heilungsprozess schnell voran gehen. Ich wünsche euch alles Gute und bete für euch. Entschuldigung ich habe wieder viel zu viel bei euch eingemischt und geschrieben. tiger
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von waltraut »

Liebe Titanic, was du wohl empfindest,wenn du die gegensätzlichen Meinungen von Tiger und Thomas liest? Vielleicht hilft es dir zu beobachten,wie du reagierst. Eines tun beide gleich: sie versuchen,sich auch in deinen Mann einzufühlen.Es könnte sein,daß er seine ablehnende Haltung aufgibt,wenn er merkt,daß es ebenso um sein wie um dein Wohlgefühl geht. Du schreibst,daß du so vom Klima in eurer Ehe abhängig bist. Das ist ja nur normal,daß man unter einer Mißstimmung leidet. Allerdings ist es wichtig,daß du deine Gefühle von denen deines Mannes abgrenzt,daß du genau weißt,was sind deine und was sind seine Gefühle. Mir wurde nach langem Klinikaufenthalt vor 2 Jahren eine Abhängigkeit von meinem Mann (dem ich eine Vaterrolle zugeschoben hätte) attestiert. ich bin damals sehr erschrocken und arbeite intensiv daran,herauszufinden,wo ich aufhöre und der andere anfängt! Ich glaube,daß du einfach noch Zeit brauchst,um zu erkennen,ob es noch ein Fundament für eure Ehe gibt. Aber ich möchte dir auch die Angst vor einem Schritt in die Freiheit nehmen. Meine besten Freunde und meine beiden Schwestern haben sich alle in letzter Zeit von ihren Partnern (nach langjähriger Ehe!) getrennt,ohne das ein dritter im Spiel war. Alle!!! fühlen sich heute stärker,freier und sind mit großer Motivation dabei,sich ihr eigenes Leben nach eigenem Geschmack einzurichten. Vertrau darauf,daß du irgendwann so weit sein wirst,deine eigene Entscheidung zu treffen,und bis dahin gib nicht auf und beschimpfe dich nicht dafür,daß du im Moment noch nicht so weit bist. Alles Liebe Waltraut
Thomas

Beziehungskrise

Beitrag von Thomas »

Liebe Titanic, dieses Thema lässt mir keine Ruhe, es ist eben auch meines. Wie könnte man das Thema nennen- vielleicht: "Einer verwirklicht sich selber und der andere hilft ihm dabei" ? Ein großes, wichtiges Beziehungsthema, ich denke an Künstlerfrauen od. Frauen von Politikern z.B. aber auch in der alltäglichen Beziehung wird verzichtet, zu Gunsten des anderen und bis zu einem gewissen Grad ist das wichtig, richtig und partnerschaftlich. Und jenseits dieser Grenze lauert die Selbstaufgabe mit ihren hässlichen Folgen. Mir sagte schon vor 10 Jahren ein Freund: "Das Haus, die Kinder und du, ihr seid alle Teil von ihrem Arrangement" (damit meinte er meine Frau). Es machte *blitz* in meinem Kopf und ich verstand genau, was er meinte (bin aber heute noch am Korrigieren). Meine Frau wollte mich gar nicht, weil sie mich liebte, sondern weil ich in ihren Augen der richtige Partner für ihre Lebensziele war(ich verkürze!) und weil ich schon einige Übung darin hatte, für andere da zu sein, schnappte die Falle mit Leichtigkeit zu! Da erfüllte sich wieder mal das alte Orakel "Dein Leben ist für ander da!" Ohne Depr. hätte ich das nie erkannt und ich würde heute das mittelmäßige Leben des braven, pflichtbewussten Ehemannes spielen. Die Erkenntnis ist eigentlich gar nicht so schwer zu bekommen, mit ein bißchen Mut geht das schon, du weißt es ja auch. Aber was nun???? Ich habe mich für Rebellion entschieden, habe meine Wünsche wieder ernst genommen (nachdem ich soweit war, sie wieder zu spüren) und habe gegen den erbitterten Widerstand meiner Frau ein Privatleben entwickelt. D.h. ich mache einiges ohne sie, Dinge, die sie auch nicht mit mir teilen will, die mir aber wichtig sind. Ihre Wünsche prüfe ich genau, ob das für mich auch o.K. geht, ein automatisches "Ja" gebe ich nicht mehr. Ich unterhalte andere Beziehungen (ich meine keine Liebesbeziehungen), gehe regelmäßig alleine fort. Ich lasse mich nicht mehr mitten im Satz unterbrechen ohne mich zu wehren und wenn wir uns nicht einigen können, tue ich das, was ich für richtig halte. Hierher gehört wieder das wichtige Wort üben und ich übe bis heute und es tut mir gut. Der Effekt dabei ist nicht so sehr, dass ich auch meinen Spaß habe (obwohl das auch wichtig ist), sondern dass ich zu mir und meinen Wünschen stehe, ich also mir selber eine Wichtigkeit zugestehe. Es ist keine Idealbeziehung geworden, aber lebbarer für mich ist sie jetzt. Ich spiele wieder eine Rolle außerhalb der Familie und auf geheimnisvolle Weise auch dadurch eine andere innerhalb der Familie (man nimmt plötzlich wahr, dass ich da bin). Titanic, ich fürchte, aus dir wird keine Landfrau mehr, weil du es ja weder willst noch kannst. Man kann sich nicht beliebig verbiegen, dann bricht man, vielleicht ist dir das passiert. Ob du eines Tages gehst oder dir den Raum verschaffst, in dem du auch leben kannst- eins von beiden wird es wohl sein müssen. Lass dir halt Zeit, im Moment gehts dir zu schlecht und dir fehlt die Kraft. Wenn es dir besser geht, kann dir das Erlittene helfen zu sagen: "Das mach ich nicht noch mal mit". Das wünsche ich dir, Thomas
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von waltraut »

Lieber Thomas, deinen Satz find ich ganz wichtig "man nimmt plötzlich wahr,daß ich da bin".Ich glaube,viele von uns versuchen zu sehr,so angepaßt zu sein,um gemocht zu werden,daß man uns eben nicht mehr wahrnimmt. Da bist du schon sehr weit. Herzlichen Gruß Waltraut
leo
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von leo »

Hallo Titanic, ganz kurz, weil ich gleich weg muss.Du hast gefragt, wie es mir nach der Trennung geht: beschissen. Das hängt aber, glaube ich, damit zusammen, dass ich zu feige war, selbst zu gehen und ihm die Entscheidung aufgebrummt habe. Es ist wahnsinnig schwierig, ich erzähle dir später mehr. Liebe Grüße! Leo
Thomas

Beziehungskrise

Beitrag von Thomas »

Liebe Waltraut, "Ich glaube,viele von uns versuchen zu sehr,so angepaßt zu sein,um gemocht zu werden,daß man uns eben nicht mehr wahrnimmt. " ja, das ist wahr, etwas anderes gehört auch noch dazu: Wahrzunehmen, wenn man wahrgenommen wird. Ich habe Zuwendung auch abgelehnt, tue es noch. Ich war sozusagen unberührbar, bin es manchmal noch, wenn ich zumache von Zeit zu Zeit... Ich habe Zuwendung uminterpretiert, um sie nicht als solche wahrnehmen zu müssen, anstatt mir das Herz daran zu erwärmen. Gute Nacht! Thomas
leo
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von leo »

Hallo Titanic! Ohne Schuldgefühle kommt man sowieso nicht davon. Man hat ja irgendwie versagt, wenn man´s nicht geschafft hat, glücklich oder wenigstens zufrieden zu werden in einer Beziehung. Und man hat´s nicht geschafft, vom Partner so geliebt zu werden, wie man´s bräuchte.Und den Partner so zu lieben und ihm das zu geben, was er bräuchte. Es ist immer eine Form des Scheiterns, des Versagens und wenn man auf Erfolg gepolt ist - anders glaubt man, nicht liebenswert zu sein - empfindet man das immer als Scheitern. Trotzdem: Die Gefühle der Kränkung sind viel schlimmer. Bei mir kam beides zusammen. Ich weiß heut noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Es frisst die Seele auf. Dabei hab ich die Trennung geradezu provoziert, weil ich ihn vor die Alternative gestellt habe und dabei genau wusste, wie er sich entscheiden würde. Da war feige von mir, ich wollte mich eben vor der Schuld drücken. Aber glaub mir, die Opferrolle ist die undankbarste von allen. Seit 4 Jahren versuch ich da rauszukommen und meine Gefühle von Wut und Selbsthass in den Griff zu bekommen. Ich wünschte, ich hätte die Kraft gehabt, von mir aus die Ehe zu beenden. Dann würde ich mich jetzt wohl nicht ganz so schwach fühlen. Such deinen Weg und geh ihn selber! Liebe Grüße Uta
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Hallo Ihr Lieben, Waltraud, Leo, Thomas und Tiger, ich bin sehr dankbar für alle eure Beiträge, bin nur zurzeit irgendwie nicht in der Lage, darauf zu reagieren, weil es mir schwerfällt, klare Gedanken zu fassen und etwas zu formulieren. Ich komme aber auf jeden Fall darauf zurück. Lasst mir ein bissl Zeit. Gestern habe ich wieder mein homoöpath. Mittel gekriegt und ich hoffe, es schlägt wieder so gut an wie das letzte Mal. Ich wünsche euch allen einen bestmöglichen Tag. Titanic
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von waltraut »

Hallo Titanic, du mußt nix schreiben und nix formulieren. Sei gut zu dir... bis dann Waltraut
leo
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von leo »

Hallo an alle, wollte euch nur sagen, dass sich heute nach langer Zeit der Felsen auf der Brust wieder ein bisschen gelockert hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich wieder Luft bekomme, konnte sogar mit Kollegen lockere Gespräche führen und die Weißwürste, die es bei der Verabschiedung unserer Sekretärin gab, haben echt geschmeckt!!! Ist das nicht toll??? Es gibt also doch immer wieder Tage, an denen man Kraft schöpfen und sich befreit fühlen kann. Also: Gebt nicht auf!!! Die Hoffnung ist stärker als die Verzweiflung, und das Leben ist stärker als der Tod! Alle guten Wünsche für euch Leo
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Liebe Leo, freut mich ganz doll für dich. Es ist ja gerade das seltsame, wenn plötzlich so ein Rundum-Wohlbefinden über einen kommt, da fühlt man sich "unverhältnismäßig" besser als in den Tagen, die man auch schon als gut eingestuft hatte. Immer wieder verblüffend! Ich habe mich auch wieder berappelt, das "Update" mit dem homoöpath. Mittel hat offenbar geklappt, und das postwendend. Hoch lebe Hahnemann!!! Was mich in deinem Beitrag vom 19. nachdenklich gemacht hat, ist, dass du sehr unter der Opferrolle leidest, die du annahmst, weil dich dein Partner verlassen hat und nicht du ihn. Ja, das kann ich gut verstehen. Ich selbst habe mal mit einem früheren Partner Schluss gemacht, als ich spürte, es geht sowieso zu Ende. Sozusagen vor ihm die Kurve gekratzt, die Entscheidung selbst getroffen, d.h. die Kontrolle behalten, scheinbar eins meiner Grundbedürfnisse... Ich wünsche dir, dass deine gute Zeit gaaaanz lange anhält. Titanic
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Lieber Tiger, wie versprochen, komme ich noch einmal zurück auf deinen Beitrag vom 18.12. In einigen Dingen gebe ich dir recht. Mein Mann ist in der Landwirtschaft aufgewachsen und ich würde ihm einen Teil seines Lebens nehmen, wenn ich ihn dazu bringen würde, dieses aufzugeben. Das würde ich nie wollen - dann würde er sicherlich depressiv werden... Dass, was ich möchte, ist, dass er es in einem so kleinen Rahmen betreibt, wie es zeitlich und kräftemäßig schaffbar ist, oder dass er auch einmal bereit wäre, eine Aushilfskraft einzustellen. Ich für meinen Teil unterstütze ihn zur Genüge in der Form, dass ich den Haushalt allein bewältige, ziemlich allein zuständig bin für alles, was mit den Kindern zusammenhängt, ihm also im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken freihalte für das, woran er so hängt. Seit mehr als 15 Jahren stehe ich jeden Sommer in der Küche, mache Obst und Marmelade und Gurken ein, wir stampfen selbst unser Sauerkraut ein (jawoll). Alles Dinge, die ich nicht mit Begeisterung tue, aber ich tue es!!! Stichwort Katzenkinder und warme Gefühle in meinem Mann: Wann immer unsere Katze Junge bekam, hat sie mein Mann töten müssen. Die ersten Jahre habe ich darüber Rotz und Wasser geheult, versucht, eine Bleibe für die Tiere zu finden. Umsonst. Lapidar wurde mir erklärt: Das ist halt so bei den Bauern.... Du kannst dir vorstellen, dass ich bei meiner Heirat froh war, kein Stallvieh mehr vorzufinden. Das wurde schon lange vor mir abgeschafft. Summa Summarum - Die Landwirtschaft ist ein harter Job, dessen ungerechte Gesetze, schwere Arbeitsbedingungen, schlechter Verdienst und schweißtreibende Arbeit man nur mit viel Idealismus ertragen kann, den ich leider niemals haben werde. Da hat Thomas recht, aus mir wird nie eine Landfrau. Und auch bei unseren Kindern zeichnet sich immer weniger Interesse ab, je älter sie werden, worüber mein Mann etwas verbittert ist, aber bis jetzt fair bleibt und den Kindern diese Entscheidungsfreiheit zugesteht. Ich hoffe (und bete auch), dass sich diese ganze Situation irgendwann einmal so gestaltet, dass jeder von uns damit leben kann, die goldene Mitte gefunden wird. Danke, lieber Tiger, auch für dein Beten, und nicht sauer sein, dass ich jetzt deine romantischen Vorstellungen von einem Bauernhof so derart auf den Kopf gestellt habe. Viele Grüße Titanic
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Liebe Waltraud, natürlich m u s s ich nicht unbedingt zurückschreiben, aber es ist mir ein Bedürfnis, den Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, sich mit meiner Problematik zu befassen, wenigstens ein Feetback zu geben. Wie bei dir damals, so ist es auch heute bei mir eine Art Abhängigkeit, wenn man unter der Situation, einmal zerstritten zu sein, derart in ein depressives Loch fällt, dass man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen muss, so wie es jetzt diese Woche bei mir wieder einmal der Fall war. In der Hinsicht muß ich mir auf alle Fälle ein dickeres Fell zulegen. Ich arbeite dran. Alles Liebe für dich und einen schönen Tag wünscht dir Titanic
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Lieber Thomas, ich kann spüren, dass du in meiner Geschichte einige Parallelen zu deiner Geschichte erkennst, wie du sie früher selbst durchlebt hast. Die sozusagen -egoistische- Selbstverwirklichung deiner Frau, und du hast dich aufgeopfert, mit beigetragen, dass diese Selbstverwirklichung stattfinden konnte. Dann kam irgendwann die Depression und deine Frau hatte wenig Verständnis für dein auf-einmal-nicht-mehr-Funktionieren. Irgendwann hast du dich wohl selber (ohne Hilfe deiner Frau) hochgepäppelt, deine Konsequenzen für die weitere Art des Zusammenlebens gezogen und die goldene Mitte gefunden. Ich hoffe, ich schaff' das auch einmal, weil die Unterstützung meines Mannes werde ich wohl nie wirklich bekommen.... Es hat dich, so sagtest du, wütend gemacht, dass mein Mann jegliche Information über Depris abblockt. Diese Wut spürst du vielleicht, weil da auch bei dir noch eine (vernarbte) Wunde ist ? Vielleicht liege ich auch falsch. An dieser Stelle möchte ich dir aber auch mal sagen, dass ich deine Art, mit uns allen hier zu sprechen (schreiben), ganz toll und großartig finde. Deine Beiträge treffen DEN KERN und ich bin sicher, da können ganz viele Menschen eine Hilfe daraus ziehen, wenn du eine "Message" an einen bestimmten Menschen richtest. Danke Thomas, für alles, und dir auch einen schönen Tag Titanic
Antworten