Nun is er weg

baerbel
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Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Mein Freund (depression)hat sich nun entschieden, dass er keine Energie mehr hat, um eine Beziehung zu führen. Ihm fehlt die Liebe und er fühlte sich zunehmend unwohl wenn ich da war. Ist nicht wirklich schön zu hören. Momentan geht es mir etwas besser, aber ansonsten weiss ich gerade nicht, wie es weiter gehen soll.
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Ach, keiner kann mir Trost spenden? Ich wünschte, dass mein Freund wieder zu mir zurückkommt. Ich weiss, dass das alles ein Wunschdenken ist. Er sagt, er möchte da jetzt aleine durch, muss selber stark werden. Ich fühle mich so hintenan, muss es hinnehmen und kann nichts machen. Ich brauche ihn doch auch und nun ist er nicht da. Was kann ich tun, ich weiss nicht, was ich noch tun kann.
flocke
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Re: Nun is er weg

Beitrag von flocke »

Mhm, weißt du, da kann ich persönlich wirklich nicht viel zu sagen...

Es ist nicht selten dass sich jemnd in einer akuten Depriphase von allem und jedem abwendet.
Die Depri belastet aber nicht nur den kranken selbst, sondern eben das ganze Umfeld.

Es tut mir leid, dass es so gekommen ist.


Es kann sein, dass er nach der Depri wieder zurückkommt, vielleicht aber auch nicht. Würdest du auf ihn warten? Vergeblich vielleicht?

Du kannst weiterhin für ihn da sein und versuchen gegen die Windmühle Depression anzukämpfen. Das scheietert oft (selbst wenn die jenigen schon lange zusammen sind), aber manchmal eben auch nicht.

Willst du das? Willst du diesen Kampf kämpfen?

Es wird nichts bringen sich selbst aufzugeben, dann erwischt die Depri dich auch...

Was soll ich sagen? Im Moent ist es wie es ist... eine Trennung tut auch weh, wenn Depri nicht der Auslöser ist und es ist ja auch nicht gesagt dass eure Beziehung ohne Depri gehalten hätte...


Flocke
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sunshine45
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Re: Nun is er weg

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Bärbel,
wirklich trösten kann ich Dich nicht. Ich befinde mich in derselben Situation.
Auch mein LG hat sich von mir getrennt vor 2 Monaten. Ich war am Boden zerstört und geschockt. Alle haben mir geraten, dass ich dringend was für mich tun sollte und ich wußte überhaupt nicht wie ich das umsetzen sollte.
So langsam habe ich aber begriffen was für mich richtig ist und damit auch für meinen Ex-Lebensgefährten bzw. auch evtl. wieder zukünftigen Lebensgefährten. Ich habe mir mehr Zeit für mich genommen und nicht immer gefragt wie es ihm geht. Durch all die Fragen habe ich ihn wohl zu sehr unter Druck gesetzt und er fühlte sich nur noch schlecht. Seit es mir durch Sport, Treffen mit Freunden etwas besser geht, läuft es auch bei uns besser und er kommt mehr auf mich zu und es ist harmonischer und hat evtl. auch wieder eine Zukunft (irgendwann). Leider hat er noch nicht wirklich erkannt, dass er dringend professionelle Hilfe benötigt und daher ist das Leben auch sehr anstrengend.
Psychotherapeuten haben mir den Rat gegeben, den ich mal an Dich weitergebe:
Versuche alles zu tun, damit es DIR gut geht und dann wird sich zeigen, ob es irgendwann wieder ein wir gibt. Wenn es Dir auch noch schlecht geht, dann ist niemandem geholfen.
Und wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, so hast Du doch auch bestimmt in letzter Zeit heftig in Eurer Beziehung gelitten, oder?
Liebe Grüße
Jutta
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baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Danke Jutta,
ja ich werde mich mehr um mich kümmern. Es wird schwierig, da ich den Fehler geamcht hatte, mich sehr auf meinen Freund zu "fixieren". Da ich neu hier in dem Ort bin, fehlen mir noch soziale Kontakte, das macht alles noch schwieriger.
Mein Freund hat mir auch noch mal bestätigt, dass Kontaktaufnahmen von mir ihn zu sehr unter Druck setzen, da er annimmt, darauf reagieren zu müssen. Ich werde ihm seine Zeit lassen, auch wenn es sehr schwer wird und ich noch nicht weiss,wie. Aber ich denke, dass dadurch der Druck weggenommen wird.
Aber ich habe einfach Angst, dass er den Antrieb für eine neue Kontaktaufnahme nicht finden wird. Er meinte, er müsse es von sich aus schaffen, aber was, wenn er den ersten Schritt nicht schafft? Denke ich da zu pessimistisch? Warum ist es schwefür ihn, von mir einen Anstoss zu bekommen? Ist sicherlich falsch formuliert.
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

P.S. Ja ich habe schon darunter gelitten, es war keine Beziehung zwischen Frau und Mann mehr. Deshhlb bin ich komischerweise auch froh, dass ein klarer Strich darunter gezogen wurde und ich hoffe, dass er sich verändern kann.
flocke
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Re: Nun is er weg

Beitrag von flocke »

Darf ich fragen was du da genau meinst?

Also ich habe es so verstanden, dass du Angst hast dass er den Schritt wieder auf dich zu nicht schaffen könnte. Richtig?

Mhm, also wenn ja, dann ist meine Meinung dazu dass du respektieren solltest, dass er es unter diesen Umständen nicht will, denn das hat er ja zum Ausdruck gebracht.

Vielleicht kannst du ihm ja einen Brief schreiben? In dem du klarmachst dass er nicht reagieren muss /soll solange er das nicht will und ihm sagen dass du, wenn er so weit ist gerne wieder Konatkt hättest...

So hat er, wenn es ihm besser geht die Wahl, sich wieder zu melden...

Klingt jetzt vielleicht überaus pessimistisch, aber es besteht halt auch die Möglichkeit, dass er sich dann bewusst gegen diese beziehung entscheidet und sich eben vielleicht auch bewusst nicht meldet....

ich würde an deiner Stelle nicht warten und dein Leben weiterhin aufs Abstellgeli stellen, sondern dir ein eigenes Leben aufbauen... Wenn er sich wieder meldet und du nicht vergeben bist, ok... schaut ob es wieder/noch passt zwischen euch... wenn nicht, dann ist das eben so...

Flocke
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baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Danke Flocke,
ich werde auch versuchen mein Leben neu zu beginnen, dennoch möchte ich ihn so gerne zurück. Er hatte mir auch gesagt, dass er mich sehr gerne hat und sich keine andere Frau vorstellen kann. Nur weiss er nicht ob er in der Lage ist, eine Beziehung mit dem verbundenen Stress und dem momentan fehlendem Liebesgefühl führen kann. Das ist meine Angst, dass er sich nicht vorstellen kann, Wege zu finden, mit Kompromissen eine Partnershcaft einzugehen. Dass er es nicht nochmal probieren möchte und dass er sich die Chance vertut und ich ja eben mitbetroffen bin. Kann nichts machen, muss abwarten. ich weiss, dass ich seine Entscheidung respektieren werde, aber wo bleibt Gleichberechtigung, ich tue sehr viel, nehme mich sehr zurück und er? Ich weiss, theoretisch, dass dieser Gedanke falsch ist, dass seine Therapie ein sehr wichtiger Schritt ist. Aber er hat mir gesagt, dass er nicht mehr könne und ich konnte nichts machen, keine Diskussionen etc. Mist
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Ach Mensch ich vergess immer die Hälfte. Ich habe ihm zwei kurze Briefe geschrieben, dass ich nichts von ihm im Gegenzug erwarte, ich ihn unterstützen werde, wenn er mich braucht und ihn in Ruhe lasse. Letzteres fällt mir äußerst schwer, ich habe dann doch die ersten 2 Tage eine E-mail geschrieben, ich vermisse einfach den Kontakt zu ihm. Aber ich weiss, dass dies ihn in Zugzwang bringt, mir zu antworten und das schaffe er nicht.
Worunter ich "gelitten" habe?: Nicht mehr spontan meine Meinung zu sagen, immer die Depression im Hinterkopf zu haben; Zeichen von wirklicher Zuneigung (Komplimente), auch wenn er mir sagte, dass er sich sehr um mich sorge, keine Lust auf Sex, mitzuerleben, dass er er nicht schaffte aus dem Bett zu kommen (Dabei haben wie eine Fernbeziehung).....
flocke
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Re: Nun is er weg

Beitrag von flocke »

Mhm, das ist natürlich so eine Sache... ich kann verstehen dass du das gefühl hast du tust mehr als er und vielleicht ist es ja auch wirklich so... andererseits weiß ich aus Erfahrung dass vieles einfach nicht geht, man KANN nicht... Von jemandem der krebs hat und gerade eine Chemo macht erwartet man ja auch nicht dass er alles schafft...

Es ist schwer, da einen Standpunkt zu vertreten, denn ich weiß von mir, dass ich es mir manchmal auch "leicht" gemacht habe


Keiner weiß was kommen wird... aber irgendwie, naja, vielleicht würde eine Paartherapie ja helfen?

Irgendwie bin ich da so hin und hergerissen... es ist einfach zu leicht und falsch alles auf die Depri zu schieben... von ihm aber auch von dir aus...

Weißt du, nicht jede Entscheidung die er fällt ist "krank", allerdings neige ich persönlich schon dazu Entscheidungen anzuzweifeln die jemand trifft wenn er ganz unten ist...

Es ist schwer dir da konkret etwas zu raten, denn es führt denke ich wieder zu Frustration...

Eine Paartherpie fände ich gut, aber das kann man ihm ja nicht auferzwingen und auch da ist der Ausgang ungewiss.

Du machst auf mich einfach den Eindruck als wärst du zu dicht an ihm, zu sehr auf ihn angewiesen als dass da derzeit auch von dir aus eine Beziehung möglich wäre...

Ach was soll man da sagen? Vielleicht sollte ich dazu lieber nichts mehr sagen, im Moment bin ich einfach zu pessimistisch was beziehungen angeht...

Machs gut...
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baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Ja DU hast schon z.T. Recht, dass ich sehr dicht an meinem Exfreund dran war. Das hat ihn sicherlich auch viel unter Druck gesetzt, das werde ich auch versuchen zu ändern. Mein eigenes Leben leben.
Ich hatte auch vorgeschlagen eine Paartherapie zu machen, aber ich denke, dass ist momentan zu weit gedacht und er sollte erst für sich seine Therapie machen, bevor wir eventuell an uns zusammen arbeiten können.
Ich versuche trotzdem optimistisch zu sein, obwohl es schwer fällt.
sunshine45
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Re: Nun is er weg

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Bärbel,
ich verstehe Dich sehr gut und nehme Dich einfach mal gedanklich in den Arm.
Dieses Gefühl alles gemacht zu haben und trotzdem klappt es nicht, kenne ich auch.
Aber Du mußt auch sehen, dass Du vielleicht Dinge gemacht hast, die für Euch nicht gut waren, auch wenn Du gedacht hast, dass es gut war. Du darfst Dich jetzt nicht weiter auf Deinen Partner/Expartner fixieren, denn das stresst ihn und Dich nur noch mehr.
Du schreibst Ihr führt eine Fernbeziehung, das ist doch schon mal gut. So hast Du die Möglichkeit allein zu sein und in Ruhe für Dich was schönes zu machen. Es gibt doch bestimmt einige Dinge, die Du zurückgestellt hast, weil Du für Deinen Freund da sein wolltest.
Überlege mal in Ruhe bzw. denk an Dinge die Dir früher gut getan haben. Es geht jetzt nicht darum alles zu tun was Deinem Exfreund evtl. helfen könnte, sondern es geht auch darum, dass Du Dinge machst die Dir gut tun.
Wenn er merkt, dass Du Dir Sorgen machst, dann fühlt er sich noch schlechter und fühlt sich noch mehr unter Druck gesetzt. Das wird Euch immer weiter voneinander trennen. Ich weiß, dass das sehr schwer zu begreifen ist und noch schwerer ist es Deine Gefühle in den Griff zu bekommen.
Aber Du solltest jetzt noch nicht mal die Hoffnung haben, dass in einigen Monaten alles wieder gut ist. Das dauert und Du mußt Dich neu orientieren und dann mal sehen was passiert. Frage ihn nicht ständig, ob da noch Gefühle sind oder warte schon gar nicht jeden Tag auf eine Kontaktaufnahme von ihm. Sag ihm, dass Du da bist, wenn er Dich braucht, aber das er auf Dich zukommen muss. Und dann warte mal was passiert!
Seit ich erkannt habe, dass das der bessere Weg ist, ist es bei uns etwas besser geworden, obwohl ich auch nicht weiß was wird. Aber ich weiß, dass auch ich nicht mehr weiter leiden will und schon gar nicht kann.
Liebe Grüße
Jutta
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baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Hallo Jutta,
lieben Dank für die Umarmung. Meine Gedanken waren schon, dass es in ein paar Monaten wieder besser sein würde und wir wieder starten könnten. Aber das versuche ich jetzt abzustellen, was sehr schwer wird. Schwieriger wird das Beginnen eines neuen Lebens sein, da ich doch sehr mit ihm verbunden war. Neue soziale Kontakte knüpfen oder auch nicht, sehr schwierig, aber ich muss jetzt tun, was mir gut tut. Und wenn es erst auch mal alleine sein , heisst. Habe mir auch vorgenommen, einen Therapeuten zu suchen, nur für mich. Wie ein Seelenwellnessprogramm.
Danke, Baerbel
lt.cable
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Re: Nun is er weg

Beitrag von lt.cable »

Hallo zusammen !

Der Begriff "Seelenwellnessprogramm" gefällt mir nicht besonders. Einen Therapeuten sucht man sich nicht nur, weil man gerade nichts Besseres zu tun hat.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
BeAk

Re: Nun is er weg

Beitrag von BeAk »

Liebe Bärbel,

ich finde Deinen Entschluss richtig, Dir einen eigenen Therapeuten zu suchen.
Denn in eine Therapie kannst Du viel über Dich lernen.
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Nein, nicht weil ich nichts besseres zu tun habe, sondern weil ich etwas für mich tun möchte. Es wird Mühe kosten, aber ich hoffe stark, dass es mir gut tun wird.
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Ja, auf meinem "to do " plan ist das drauf, jetzt muss ich nur noch den "Mut" finden auch hinzugehen.
lt.cable
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Re: Nun is er weg

Beitrag von lt.cable »

Hallo baerbel !

Wo genau leitest Du die Notwendigkeit einer Therapie ab ? Woher drückt der Leidensdruck ? Welche Probleme möchtest Du bearbeiten ?

Es grüßt
lt.cable
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- Charles Lewinsky
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Nun, ich möchte lernen, mein Leben so zu gestalten wie ich es möchte. Aber das größte Problem, irgendiwe soziale Kontakte knüpfen zu könne. Das fällt ir schwer und vielleicht wird es so bleiben, das muss ich herausfinden, mit mir so wie ich nunmal bin ehrlich und glücklich zu sein. Das wird mir dann auch den Druck vielleicht nehmen, nur mit meinem Freund als Paar glücklich und sicher zu sein. Ich hatte schon lange vor, daran mit einer Therapie zu arebeiten, aber wie ich vorher schon schrieb fehlte mir und fehlt mir noch immer der Mut. Hört sich komisch an. Sich gut zu fühlen, das ist mein Ziel und vielleicht haben mein Freund und ich dann doch eine Chance. Er hat dann nicht mehr die von ihm gefühlte "Verantwortung" für unser Glück.
flocke
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Re: Nun is er weg

Beitrag von flocke »

Also ich finde das gut, die Gründe und dein angestrebtes Ziel... Nicht das wichtig wäre was ich darüber denke...

Flocke
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baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Doch Flocke, ist mir wichtig.
baerbel
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Re: Nun is er weg Nochmal 'ne Frage

Beitrag von baerbel »

Gestern hatte ich kurzes Gespräch mit meinem Exfreund, sehr belanglos und doch sagte ich ihm am Ende, dass ich ihn sehr vermisse, was auch er tut. In einer E-mail von ihm, schrie er, dass er sich auch ohne mich sehr schlecht fühle. Er hatte gehofft, dass es ihm besser gehen würde. Dennoch könne er mir momentan keine Hoffnung geben. Es hörte sich alles so schlecht bei ihm an,über sich und alles. Und genau deshalb ist es sehr schwer für mich abzuwarten, ich würde ihn am liebsten schütteln und sagen, dass diese blöde Depression seine Gedanken so beeinflusst, dass er jemanden wegschiebt, der ihm helfen möchte. Nun hatte ich mir das Bch von Rosen-Epstein gekauft und sehr daraus gelernt. Ich fande sehr viele Parallelen und würde gerne ein paar Auszüge kopieren und ihm schicken. Mit dem Ziel, ihm zu zeigen, dass wir als Team zusammenarbeiten sollten etc. Ist das eine schlechte Idee, wird ihn das wieder zusehr erdrücken oder belasten? Was meint Ihr?
HelH3
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Re: Nun is er weg

Beitrag von HelH3 »

Hallo Bärbel,

hmm, also ich glaube nicht, dass du dir und deinem depressiven Ex mit der Zusendung beziehungspsychologischer Buchauszüge einen Gefallen tust, sorry. Damit erhöhst du ungewollt nur den Druck, den er ja bereits empfindet. Versuche zu akzeptieren, dass du mindestens momentan, vllt sogar dauerhaft nicht die Person bist, die ihm helfen kann - er hat dir das sehr deutlich signalisiert. Er muss es selbst in die Hand nehmen und sich professionelle Hilfe suchen.

Du hast selbst erkannt, dass du dich zu sehr auf ihn fixiert hast, dazu neigen Frauen idR noch mehr als Männer (Ausnahmen bestätigen die Regel). Du erkennst auch, dass du in deinem jetzigen Zustand besser daran tätest, etwas für dich zu tun, zB eine Therapie. Du kannst sein Leiden nicht beseitigen, aber du kannst wenigstens dich vor immer größerem Leid bewahren. Ja, es tut furchtbar weh, abgewiesen zu werden, es tut weh, sich selbst dabei beobachten zu müssen, wie man vergeblich um Liebe bettelt, nicht loslassen zu können... aber du kannst nicht seinen Kampf führen, du musst für dich, um dich kämpfen, denn letztlich kämpft eben doch jede(r) für sich allein.

Du hast ein dringliches Therapieziel, wie du schreibst: "Das wird mir dann auch den Druck vielleicht nehmen, nur mit meinem Freund als Paar glücklich und sicher zu sein." Ergib dich nicht weiter der quälenden Warterei auf Kontaktaufnahme seinerseits. Du hast ja selbst schon erkannt, dass eure Beziehung ziemlich am Ende war - jetzt gehts aber um dich bzw um die rettende emotionale Abkopplung. Das klingt bitter, ja, aber wir müssen doch alle unser ganzes Leben lang auf gescheiterte Beziehungen gefasst sein, und trotzdem versuchen die meisten von uns es immer wieder - manch eine(r) glaubt, nur eine Beziehung könne ihn/ sie aus dem Elend retten, während andere eben gerade wegen ihrer Beziehung ins Psycho-Elend hineintorkeln. Gewollt haben das meist beide nicht, und doch geschieht es.

Dein Ex konnte und kann krankheitsbedingt nicht achtsam und liebevoll mit dir umgehen, aber du selbst könntest das noch. Lass ihn, ohne ihn zu hassen oder vor Mitleid zu zerfließen. Konzentriere dich jetzt auf dich...

Ich wünsche dir alles Gute dabei.

LG Helena
bluna_farmerin
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Re: Nun is er weg

Beitrag von bluna_farmerin »

hallo bärbel, hast ja länger nix geschrieben und vor allem auch nicht, wie deine geschichte nun ausgegangen ist. habe derzeit wohl ein ähnliches problem... bekomme keine meldung, noch nicht mal die, dass es eben gerade beziehungsmässig nicht geht .. ein ziemlich blöde situation. beim lesen der einzelnen themen musste ich feststellen kein einzelfall zu sein. insbesondere depressive männer verhalten sich wohl oft so. naja schön ist es nicht in dieser wartehaltung zu sein. aber da ich schlechte phasen selbst von mir kenne, weiss ich dass was anderes als abwarten leider!!! nicht hilft. wie hast du dich nun letztenendes entschieden?
baerbel meier schrieb:
> Mein Freund (depression)hat sich nun entschieden, dass er keine Energie mehr hat, um eine Beziehung zu führen. Ihm fehlt die Liebe und er fühlte sich zunehmend unwohl wenn ich da war. Ist nicht wirklich schön zu hören. Momentan geht es mir etwas besser, aber ansonsten weiss ich gerade nicht, wie es weiter gehen soll.
baerbel
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Re: Nun is er weg

Beitrag von baerbel »

Hallo ein Herzchen,
bei mir ist es jetzt so, dass ich selber eine Therapie angefangen habe. Mein Partner oder Expartner und ich telefonieren in größeren Abständen, es fällt mir schwer, aber ich habe gemerkt, dass es mir mit der Zeit ebsser geht. ich kann mich mehr abgrenzen und auch nun meinem Partner sagen, dass ich bestimmte Themen (Depressionsbezogen) einfach momentan nicht mehr hören mag, da ich ihm nicht helfen kann und sie mich sehr belasten. Ich habe wieder etwas mehr zu mir gefunden, hoffe natürlcih noch immer, dass wir wieder zueinander kommen. Ich habe auch gemerkt, dass mein Rückzug/Abstand (der sehr schwierig bzw. fast unmöglich für mich war), eine innere Ruhe und mir Kraft gegeben haben. Ausserdem hat sich ein Partner schon ein paar mal von sich aus bei mir gemeldet oder geschrieben, dass das Gespräch mit mir für ihn schön war. So ist also der Stand bei mir, weniger Heulphasen, mehr Optimismus und Selbstbewusstsein.
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