Seite 1 von 3

suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 8. Mai 2008, 08:08
von birtry
hallo liebes forum.
als erstes, depressionen...ich wusste nicht wirklich was es bedeutet merke ich seit 24 stunden seit rund um die uhr in diesem forum lese.
ich dachte ich bin alleine auf der welt. dachte unsere diese spezielle individuelle geschichte gibts nur einmal auf der welt. ich sehe jetzt dass es nicht so ist dass tut gut andererseits bin ich schockiert über verläufe und ausgänge. ich werde versuchen unsere geschichte möglichst knapp im nächsten beitrag zu schildern schildern.

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 8. Mai 2008, 09:24
von birtry
meine partnerin um die es hier mit geht ist 44 und hat 2 kinder.
wir leben noch bzw wieder räumlich getrennt. lernten uns vor anderthalb jahren kennen. verliebten uns beide wie nie zuvor.für beide irgendwie neuland. sie ertrug bis dahin nicht viel und andauernde nähe. ich dachte für mich gibts wohl nicht die richtige. alles war eigentlich zu schön um wahr zu sein. wir sprachen über zusammenziehen und heiraten und waren uns eigentlich nur noch nicht über den zeitpunkt einig. ich wohnte immer wieder in längeren zeitabständen bei ihr und ihren kindern. es war richtig schön.

irgendwann fiel mir auf, dass sie oft "ich" sagte, statt "wir" was weitere lebensplanung anging, obwohl wir heiraten wollen. irgendwann bekam ich mit, dass im bad psychopharmaka lagen. irgendwann bekam ich mit dass sie phasen hatte in denen es ihr nicht gut ging. ich sprach alles behutsam an.
zu den medis sagte sie, dass ab und zu tiefpunkte hätte und zu einerm therapeuten gegangen wäre. aber seit sie mich kennt braucht sie den nicht mehr, ausserdem hätte sie dem eh nicht alles erzählt...

sie war sehr offen und erzählte mir ihre geschichte was mich sehr freute dieses vertrauen. vater trinker, scheidung der eltern, flucht in eine beziehung, drogen, flucht vor dieser beziehung in eine ehe mit dem nächstbesten kind von ihm. schwere krankeheit, eheman lies sie sofort in der klinik fallen und verlies sie. sie wurde arbeitslos zog wegen einer neuen beziehung um, dort angekommen verliesss er sie ebenfalls. dann eine vergewaltigung, x beziehungen die immer schief gingen dann ein weiters kind von einem mann den sie aber nie heiraten wollte. dann wieder alleine und x beziehungen und dann ich.

und alles schien ihr angeblich nix ausgemacht zu haben. sie bekommt alles hin, sie kann und meistert das. in mir schrillten alle alarmglocken. sowas kann kein mensch wegstecken. ich war sehr behutsam mit ihr. sie sagte dass alles anders wäre bei mir, dass sie zum erstenmal richtige nähe erträgt und mich ebenfalls heiraten möchte. plötzlich im sommer letzten jahre fingen unsere beiden töchter an sich anzuzicken. eigentlich wohl normal in dem alter. sie sagte sie liebt mich und lässt sich von ihrer tochter ihre beziehung nicht kaputt machen...eine antwort die mich verwunderte weil ich es nicht als so schlimm empfand. die streitereien gingen weiter und wir stritten immer wieder. meine tochter war seitdem aussen vor. es gab sie einfach nicht mehr, wurde ignoriert was mir natürlich weh tat. ich drängt immerwieder auf ne lösung. meine tochter hatte schon lange eingelenkt und eingesehen. wir stritten immer wieder, ich bekam mit, dass sie ihrer tochter gegenüber ein schlechtes gewissen hatte. wir stritten oder ignorierten das problem und kümmerten um uns verstärkt um den kleinen der auch einige probleme hat. .
unsere liebe war immernoch wie am anfang, eher mehr. ich redete auf sie ein, bat sie, für uns sich selbst iher kinder nen termin bei nem therapeut zu nehmen.was sie dann endlich auch tat. dauerte natürlich ein paar monate. in der zwischenzeit immer wieder das thema ob wir es nicht mit meiner tochter regeln können. jetzt weiss ich dass es ihr stress machte. dieses problem stand immer im vordergrund, weil ich ja nicht wusste kommt meine tochter mit? kann sie mitkommen? meiner freundin ging es zusehend schlechter sie nahm die alten medikamente, ich bekam es am telefon mit, sie äusserte selbstmord gedanken. ich bekam tierische angst. zum glück nahte der ersehnte termin. endlose telefongespräche messenger schreibereien und grundlose streitereien. aber immer wieder kam unsere liebe durch, auch sie beteuerte immer dass sie mich nicht verlieren will. dann der therapeutentermin, ich bot ihr an mitzugehen, sie wollte allein.

sie ging und nach zwei wochen beim zweiten legte ihr die therapeutin einen sofortigen klinikaufenthalt in der offenen nahe.
die mutter kam um die kinder zu versorgen.
ich wusste nichts. mutter wimmelte mich ab und sagte "so hab ich meine tochter nie erlebt und du bist schuld" nach einer woche rumtelefonieren polizei alle krankenhäuser habe ich sie erreicht auf dieser station
ziemlich beruhigt und irgendwie weggetreten. wir sprachen, sie beteuerte mir ihr liebe und sagte sie hätte den stress nicht mehr ertragen und müsste zum runterkommen ein paar wochen da rein. ich fragte was ihr fehlt...sie sagte sie hätte nur die stress situation nicht vertragen sonst nix...
wir telefonierten täglich...bis nach einer woche das thema tochter wieder aufkam. sie legte auf, seitdem kein lebenszeichen. ich schreibe ihr täglich briefe und sterbe jeden tag ein kleines stückchen mehr...
die ungewissheit...liebt sie mich noch? wie schlimm ist es?...wie lange muss sie da bleiben? wie wird sie sein wenn sie rauskommt? wird sie mich noch kennen oder flüchten in wieder nen neue unbelastete beziehung? ich liebe sie, sie ist es wert zu kämpfen und zu warten...egal wie lange es dauert wenn ein fünkchen chance besteht
die ungewissheit macht mich fertig...

danke fürs lesen...vielleicht wars etwas wirr...ich habe niemand zum drüber reden...bitte fragt nach wenn was unklar ist
bitte sagt mir was dazu...

daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 8. Mai 2008, 20:35
von CJ43
Hallo Daniel!

Erstmal: willkommen hier im Forum! Gut, dass du hergefunden hast. Wenns ein bischen dauert, mit Antworten und so, nimm das nicht übel.
Es ist bei so einer komplexen Geschichte wie deiner nicht leicht, ewas dazu zu schreiben.

Ich bin selbst Betroffene, und was ich aus meiner Sicht sagen kann:
Lass deiner Freundin Zeit.

In einer dicken Krise, und danach sieht es bei ihr aus, kann man sich nicht erklären, oder argumentieren. Vielleicht hat die Tochter-Geschichte dazu beigetragen, dass es deiner Freundin schlecht geht, aber die URSACHE ist es mit Sicherheit nicht!
Viele Probleme waren anscheinend schon vor dir da, die hast du nicht fabriziert!

Ich finde es wichtig, sich nicht noch völlig mit Schuldlgefühlen fertig zu machen. Das hilft euch beiden nicht!
Auch wenn es sehr schwer ist: warte ab.

Mir ist in Krisen alles zuviel, auch Anteilnahme oder der Druck, mich äußern zu müssen. Ich möchte dann einfach nichts ssagen, nichts hören, einfach nur Ruhe haben mich dem Leben entziehen.
Das ist einfach ein Schutzmechanismus und hat nichts damit zu tun, dass ich meinen Partner zurückstoßen will.

Tja, klingt etwas konfus, was ich hier schriebe, hoffentlich siehst du durch!
Sonst frag doch einfach, ja?

Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld, liebe Grüße,
Constanze!

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 00:09
von birtry
hallo constanze
danke für deine antwort. ich würde gerne mehr mit dir darüber schreiben wenn es dir nicht zu viel ist. ich hab sonst niemand zum reden. ich hab schuldgefühle weil ich nix wusste über depressionen, weil ich nach langer der geduld und liebe auch mal verbal zurückgeschossen habe. und mitstritt, bzw auch agressiv wurde ohne zu merken was ich auslöse. nun fällt mir alles wie schuppen aus den augen aber alles irgendwie zu spät? ich dreh hier immer mehr durch. bilder aus glücklichen tagen im kopf...ich weiss nicht wie selbstschutz oder gedult in diesem fall funtionieren soll...

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 13:14
von tommi
Lieber Daniel,

ich kann deine Verzweiflung gut verstehen. Du denkst, du hättest mit deinem Nichtwissen und deinem "falschen" Handeln diese Beziehung zerstört. Dem ist nicht so. Auch mir wurde nach der Diagnose meiner Frau vieles klar und aus der heutigen Sicht habe ich auch viele Fehler gemacht. Diese sind aber aus gesunder Sicht geschehen.

Auch werden diese Streits die Beziehung nicht beenden. Wenn überhaupt werden die Dinge aus ihrer Vergangenheit eine Beziehung sehr schwierig machen.
Das was deine Freundin erlebt hat, muss von ihr aufgearbeitet werden. Das kann sehr lange dauern und du kannst dir vorstellen, wie anstrengend diese Aufarbeitung sein wird. Da ist eine Beziehung nicht das was an 1. Stelle steht, sondern die Genesung deiner Freundin.
Du wirst vielleicht hier gelesen haben, dass die Betroffenen nichts oder nur wenig fühlen können, wenn sie in den Tiefphasen sind. Alles um sie herum ist grau oder gar schwarz. Sie fühlen sich leer, nicht geliebt, minderwertig. Es drehen sich die Gedanken immer wieder und immer schneller, aus keinem Problem wird ein Problem. Dazu gesellt sich die Angst. Angst vor der Zukunft, Existenzangst, Angst was falsch zu machen, Angst nie wieder gesund zu werden, Verlassensängste.... .

Und nun kommst du und fragst sie, ob sie dich noch liebt. Oder du kommst mit einem für sie dicken Problem.... .

Du kannst die Frage nach der Liebe getrost hinten an stellen. Gehe davon aus, dass sie dich liebt, bzw. sie dich lieben würde, wenn sie fühlen könnte, also nicht krank wäre.
Constanze hat recht. Du brauchst viel Geduld und musst ihr viel Zeit lassen. Alles, was du über Liebe, Zukunft und deinen Schmerz ihr gegenüber äußerst, wird sie unter Druck setzen. Das bedeutet natürlich nicht, dass du ihr nicht sagen darfst, dass du sie liebst. Sie braucht aber eher jemanden, der hinter ihr steht, der sie in der Krankheit begleitet und unterstützt.

Du musst nun erst mal lernen, mit dir gut umzugehen, damit du eben nicht Stück für Stück stirbst. Du musst dein Leben leben und nicht ihres. Du musst in deinem Leben kraft sammeln, damit du sie dann auch unterstützen kannst. Wenn es mir schlecht geht, kann ich keine große Unterstützung für meine Frau sein. Im Gegenteil, ich würde sie dann eher belasten, weil sie meint, sie wäre an meinem Zustand schuld. Also lasse ich sie ihre Krankheit bekämpfen und versuche einfach nur für sie da zu sein, wenn sie mich braucht.

Leichter gesagt, als getan. Aber nur so kann es gelingen, eine gute Beziehung trotz oder sogar wegen der Krankheit zu führen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld - auch mit dir .

Lieben Gruß
Tom

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 18:52
von xam
Hallo Daniel

ich denke du solltest keine Schuldgefühle haben, nur weil du nichts über Depression wußtest. Wer hat schon auch nur eine Ahnung davon, wenn er nicht direkt damit konfroniert wurde - egal ob als Betroffener oder als Partner/ Angehöriger.
Wichtig ist, daß du dich damit auseinandersetzt und dich vor allem informierst. Nur dann kann Verständnis für den Partner entstehen - aber es ist manchmal sehr sehr schwer.
Auch ich kenne die "Fehler" von denen du schreibst - doch im Nachhinein sehe ich es nicht mehr als Fehler, es war einfach eine natürliche Reaktion - ausgelöst auch durch Unwissenheit. Ich hatte auch sehr heftigen Streit mit meinem Partner - und danach kam sein totaler Rückzug. Keine Reaktion mehr auf Anrufe, SMS, E-mails.... ich fühlte mich nur noch alleine und verlassen.... und sah keine Zukunft mehr für unsere Beziehung.
Dann - einige Zeit nachdem er in der Klinik aufgenommen wurde - kam eine SMS "auch wenn ich es noch nicht zeigen kann - ich habe dich lieb"
Das ist jetzt einige Zeit her, er ist wieder zuhause und unsere Beziehung läuft wieder ganz gut (auch wenn es noch Höhen und Tiefen gibt).
Ich hoffe meine Erfahrung kann dir ein wenig Trost geben!

Versuche dir selbst hin und wieder etwas gutes zu tun. Gehe raus, unternimm etwas (was dir vielleicht früher schon Freude machte) - auch wenn es alleine anfangs schwer fällt. Versuche dich abzulenken und zu beschäftigen.

Ich wünsche dir viel Kraft
Xam

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 20:12
von birtry
lieber tom
ich habe im nachhinein alles falsch gemacht. ich habe überhört dass sie von kleinen schritten sprach, nicht alles auf einmal und ich tue doch...ich sah ihren stress der für mich keiner war. ich half, bot an, machte...ich interpretierte ihr nicht können als nicht wollen. ihren rückzug ud ihre zeitweise agressivität interpretierte ich als sturheit.
sie hatte depressionen schon vor mir ja...aber selbstmordabichten hatt sie noch nie geäussert und in der klinik war sie auch noch nicht...das ist und bleibt wohl allein meine schuld....im nachhinein was nützt das erkennen? was wenn es zu spät ist? und das verrückte, trotz depessionen und streiterein die liebe kam bis zuletzt immer wieder durch, sogarin der klinik am telefon...nun ist stille
zu deinem posting....es hilft mir dehr zu lesen, meinungen zu hören, sehen dass ich nciht allein bin. kam mit vor wie auf dem mond.
ich habe geduld, ich möchte niemand anderes, ich möchte hinter ihr stehen.zeit spielt keine rolle. es ist nur diese scheiss angst dass es zu spät sein könnte. dass mein erkennen zu spät kommt und die zweite angst ist andere neue fehler zu begehen
ich danke dir tom und euch die ihr schreibt.
ihr helft mir sehr
daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 20:22
von birtry
hallo xam
es tut so gut ähnliche geschichten zu hören
schuldgefühle...mit mir passiert grade was komisches...ich habe heute erkannt...beim nachdenken und lesen unzähliger messenges in yahoo die wir uns schrieben...abwechselnd liebevoll und streitend...ien ein und der gleichen
ich erkenn immermehr die ihre versuche was zu tun und mir zu entsprechen...und ich übersahs und erwartete was anderes...kurz um ich seh meine fehler und nun kommt das komische. in dieser beziehung fällt mir ein stein vom herzen...ich war es...nicht sie...ihre liebe ist echt, ihre versuche waren anstrengung für sie, sie tat etwas für ein "wir"
auf der anderen seite, die grosse frage: ist es nun zu spät? was nutzt die erkenntnis im nachhinein? was nutzt das verständnis für ihre krankheit, wenn alles aus sein sollte?
es gibt mir trost was ihr mir schreibt...ich versuche immer mehr zu gleuben...euch zu glauben
vielen dank
daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 21:13
von CJ43
Hallo Daniel!

Ich glaube nicht, dass es zu spät ist (auch wenn das kühn gesagt ist von mir, weil ich euch ja nicht wirklich kenne). Dir ist jetzt doch ganz viel klargeworden, anscheinend im Zeitraffer. Bei allem Schwierigen ist DAS zumindest gut!
Ich finde ebenfalls, dass man niemandem einen Vorwurf machen kann, der sich mit Depressionen nicht auskennt.
Und Selbsterfahrung ist nochmal ein anderes Ding. Also, selbst eine depressive Phase erlebt zu haben.

Bei mir ist das so: alles, was ich in einer Depriphase denke, ist sehr stark eingegraut und von Hofnungslosigkeit geprägt. Eben nicht objektiv oder halbwegs realistisch. Sondern verzerrt.
Das heißt, die Depression hat alles Denken im Griff.
Darum würde ich dir sehr raten, einfach Zeit vergehen zu lassen und Ursachenforschung auf später zu vertagen.Bis es deiner Freundin besser geht und sie auch Abstand gewonnen hat und stabiler ist.

Streu dir doch nicht soviel Asche aufs Haupt!
Du stehst bei allem Kummer zu deiner Freundin , bist Selbstkritisch und offen - das ist sehr viel! Mach dir das mal klar!

Liebe Grüße!
Constanze

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 21:50
von xam
Hallo Daniel

es macht absolut keinen Sinn, sich mit Selbstvorwürfen fertig zu machen.
>Streu dir doch nicht soviel Asche aufs Haupt!Du stehst bei allem Kummer zu deiner Freundin , bist Selbstkritisch und offen - das ist sehr viel! Mach dir das mal klar!<
Da gebe ich Constanze Recht.

Ich weiß selbst, wie schwer es ist zu jemanden zu stehen, von dem so absolut nichts zurück kommt, jemanden in der Klinik zu besuchen der nicht mit dir spricht, nur vor sich hin starrt usw. Nicht zu wissen, ob er überhaupt einen Besuch wollte.
Erst später zu erfahren daß es richtig war, daß er froh war daß jemand da war, daß er merkte daß er nicht alleine war.

Und was kommen wird, was richtig oder falsch war, daß weiß man ja sowieso erst hinterher.

Ich habe manchmal Angst, daß es nicht halten wird, daß es doch alles umsonst war. Doch ich habe inzwischen gelernt, einfach die Zeit zu geniesen in der es jetzt einigermaßen gut läuft. Wer weiß was morgen ist.
Aber es war ein langer Weg dahin - und es geht täglich weiter.

Du schreibst, du hast Angst neue Fehler zu begehen. Das ist doch ganz normal. Niemand wird immer alles richtig machen, das gibt es in keiner Beziehung. Wichtig ist doch, daß du bereit bist zu lernen, versuchst Fehler zu vermeiden.
Ihr zeigst, daß du da bist. Mehr geht erst mal nicht.
Gib ihr und dir Zeit, überfordere dich und sie nicht!


liebe Grüße
Xam

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 22:08
von birtry
hallo xam
ich kann alles gesagte nachvollziehen
mein kopf hat wenn er manchmal noch funktioniert ähnliche gedanken und begreifft voneuch geschriebene. aber das gefühl das herz krampft sich zusammen und verhindert weiteres denken...vielleicht wird es besser, ich hoffe es. ich lasse mir in meinen briefen nichts anmerken. bin neutral, einfach da und schreibe nicht zu viel. zur klinik...ich würde gerne hin, selbst wenn sie nicht auf mich reagiert...einfach nur da sein, doch der letzte staand ist dass sie es nicht möchte...ich möchte sie nicht ignorieren. aber es macht mir schwer zu schaffen...
oder soll ich trotzdem hin fahren?
was denkt ihr?
daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 9. Mai 2008, 22:12
von birtry
nachtrag...was vergessen
ich weiss nicht worauf ihr wunsch dass ich nicht komme basiert. es könnte sein, dass sie nicht möchte dass ich 300 km einfach für ein paar minuten fahre...ist es das? oder der gedanke sie dort zu sehen? oder mag sie wirklich nicht?
weiss nicht was tun...ich würde hinlaufen für ein paar minuten
daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 10. Mai 2008, 12:18
von birtry
liebe constanze
ich grüble die ganze nacht auch über deine äusserung
"anscheinend im zeitraffer"...glaubst du mir nicht? oder bin ich zu vorsichtig geworden und lege nun alles auf die goldwaage? ich weiss nix mehr
immernoch kein lebenszeichen, gestern gings mir etwas besser...heute der totale absturz
sch.... daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 10. Mai 2008, 15:21
von BeAk
Lieber Daniel,

richtet bitte dem Blick wieder auf Dich.

Deine Freundin wird gut versorgt, sie arbeitet an ihrer Krankheit und ist z.Z. nicht in der Lage sich um Deine Bedürfnisse zu kümmern.
Du kannst Dich auf den Kopf stellen, drohn die Welt unter gehn zu lassen, oder was auch immer. Deine Freundin kann nicht auf Deine Wünsche reagieren, sie ist nicht in der Lage dazu.
Aber so viel ist sicher, wenn Sie Dich vor ihrer Erkrankung geliebt hat, wird sie Dich mit der gleichen Intensität lieben, nachdem ihre Depression nachgelassen hat.

Und nun zu Dir. Du allein bist für Dein Wohlergehn verantwortlich. Du bist dafür zuständig, das er Dir gut geht. Das ist nicht Aufgabe Deiner Freundin, dafür zu sorgen das Du Dich wohl fühlst.
Also nimm bitte Deine Aufgabe ernst und sorge jetzt für Dich.
Tu was immer Dir gut tut. Sorge für Deine Tochter. Triff Dich mit Freunden. Treibe Sport, über Dein Hobby aus. Geh ins Kino.
Kauf Dir ein neues Hemd, oder was immer Du möchtest.

Nur wenn es Dir gut geht, bist Du in der Lage eine Beziehung zu führen, einen Depressiven durch seine Krankheit zu begleiten.

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 10. Mai 2008, 17:47
von birtry
hallo beatrix.
vielleicht ist das alles ein alter hut für dich,tausendmal erlebt nicht sonderlich dramatisch.
für mich ist es das nicht. ich habe viele trennungen erlebt ich weiss was es bedeutet nach sich selbst zu schauen
meine liebe ist tatsächlich nicht für mein wohlergehen verantwortlich. aber wenn meine seele, meine liebe, mein schmerz den ich spüre mich mit xx jahren aus der bahn wirft? sie kann da nix für. wenn ich sie sehen hören, ein lebenszeichen bekommen würde, dann wäre es gut. aber sie kann tatsächlich nix dafür dass ich sie so liebe und dass ich meine fehler zu spät einsah...
ich suhle mich nicht im selbstmitleid, ich wünschte ich könnte abschalten und es mir gut gehen lassen und das tun was mein kopf und du mir sagen...
diese worte waren nicht böse gemeint, ich hab nur einige beiträge die mich gar nicht betrafen von dir gelesen und sie kamen für mich immer sehr hart rüber. nun hat es mich betroffen.
ich wollte dir nur sagen wie es wirkt auf mich
ich hoffe dass deine erfahrung hier recht behält und sie mich wieder so liebt wie vorher...
liebe grüsse daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 10. Mai 2008, 18:32
von Regenwolke
Hallo Daniel,

ich habe gerade deine "Geschichte" gelesen, finde es auch schwer, Dir so aus der Entfernung etwas zu raten.

An anderer Stelle habe ich geschrieben, daß ich eigentlich nichts von Ferndiagnosen halte, aber mal ganz vorsichtig angedeutet könnte ich mir trotzdem vorstellen, daß deine Freundin zwar aktuell eine depressive Krise hat, aber zusätzlich auch noch andere Probleme in Richtung Borderline-Störung/komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (dafür sprechen ihre vielen Beziehungswechsel, die frühen Drogenprobleme und natürlich die schweren Lebenserfahrungen, die sie gemacht hat) - das könnte ein Grund dafür sein, daß sie sich vielleicht von den Planungen bzgl. gemeinsam leben und heiraten irgendwann überrollt gefühlt hat.

Aus dem, was Du schreibst, wird deutlich, daß Du deine Freundin sehr liebst - ich kann mir vorstellen, daß sie ebenso intensive Gefühle für dich hatte, auch wenn das jetzt gerade für sie nicht greifbar ist. Deshalb denke ich irgendwie, daß Du nicht aufgeben solltest und wünsche euch, daß es eine Chance für eure Beziehung gibt.

Andererseits finde ich auch nicht völlig verkehrt, was Bea geschrieben hat. Wenn Deine Freundin dich nicht sehen möchte, würde ich das an deiner Stelle akzeptieren, vielleicht besteht aber die Möglichkeit, ihr durch Briefe, SMS oder wie auch immer zu zeigen, daß du sie liebst und sie nicht verlassen möchstest, so könntest Du versuchen, den Kontakt zu halten, ohne daß sie sich bedrängt fühlen muß.

Für dich fände ich, wenn es in deiner Nähe so etwas gibt, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker sinnvoll.

LG, Wolke

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 10. Mai 2008, 22:23
von BeAk
Lieber Daniel,

der Grund warum ich Dir schriebe, "achte auf Dich, sorge für Dein Wohlergehn", ist der, das Du als Angehöriger ein sehr großes Risiko hast, selber depressiv zu werden.
Dieses Schicksal mußten hier schon so einige Angehörge erleiden, mich eingeschlossen.
Nicht unbedigt erstrebenswert und vorallem vermeidbar, wenn Du auf Dich achtest.

Um Dir den Druck zu nehmen, Du bist nicht für die Erkrankung oder Verschlechterung des Gesundheitszustandes Deiner Freundin verantwortlich.
Diene Freundin kann sich momentan nicht bei Dir melden, sie ist nicht in der Lage dazu.
Verlange nichts von ihr, das nicht möglich ist. Damit setzt Du Dich und sie nur unter Druck.

Akzeptiere die Situation so wie sie ist, da sie nun mal nicht abänderbar ist.

Nimm meine Rat, für Dein Wohlerhehn zu sorgen ernst, wenn Du nicht selber erkranken willst.
Denn bist auf dem besten Weg in eine Depression.

Wolkes Posting und Rat, Dich einer Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker anzuschließen, finde ich sehr gut.

Lieber Daniel, das mein Postings sehr hart klingen, liegt daran, das ich immer sehr direkt schreibe was ich ausdrücken möchte. Mir ist es leider nicht möglich, lange einfühlsame Texte zu verfassen. Das ist auch der Grund, warum ich es mir abgewöhnt habe Schreibern langer Texte zu antworten. Da diese meine Kurzversionen oft als Härte und Mißachtung ihrer Gefühle verstehn.
Ich habe Die Verzweilung in Deinen Postings gesehn und bin deshalb von meiner Reglung abgewichen und habe Dir geantwortet.

Ich wünsche Dir wirklich von Herzen alles gute. Pass auf Dich auf.

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 02:23
von birtry
hallo wolke
ursachenvorschung habe ich aufgegeben irgendwie
ich hab mir monate den kopf zermartert nach dem warum und was ich tun könnte....hab sie zur theraüie genötigt und das resultat, na das kennt ihr ja. wenn es einen funken hoffnung gibt werde ich nicht aufgeben. heute ist sie wohl übers we daheim, keine sms, keine mail, kein anruf nix
und ich melde mich wie versprochen nicht. die hoffnung schwindet momentan 02:16...vielleicht liegts an der xten durchgemachten nacht.
ich verstehs halt nicht, sie die 5 mal am tag anrief, sms schrieb und abends ewig mit mir schrieb wenn ich nicht bei ihr war...ja ich habe gelesen was ihr alles schriebt...wie soll ich kontakt halten wenn gar nix kommt? wie denn? ist doch als wäre ich nicht existent...
wie finde ich so eine selbsthilfegruppe?

hallo bea
danke dass du dir die mühe machst,
ja ich bin wohl kurz davor ebenfalls in eine depression reinzurutschen...weiss das
und ich schaue tatenlos zu...ja

ich danke dir für deine wünsche

liebe grüsse an euch beide

daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 09:14
von Alyssa
Guten Morgen Daniel,

aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich während der Aufenthalte in der Psychiatrie keinen bzw. sowenig Außenkontakt wie möglich haben wollte. Ich habe mich über Briefe gefreut, ja sehr. Schrieb nicht immer zurück und das schlechte Gewissen rüttelte. Manchmal nahm ich mir vor am Abend zu schreiben oder kurz durchzurufen.
Und schaffte es nicht.
Mitunter weil der Kliniktag nachwirkte, weil ich zu groogy war oder weil ich mich gedrängt fühlte...

Ich habe im nachhinein erfahren, dass jemand, obwohl ich eindringlich gesagt hatte, ich möchte jetzt nicht, mich besuchen wollte. Und es auch tat. Ich bin an dem Tag auf Heimat"urlaub" gewesen, sprich er traf mich nicht an. Derjenige wusste danach welches Kuscheltier auf meinem Kopfkissen lag und wie meine Zimmerecke aussah. Mich beschleicht noch heute ein ungutes Gefühl dabei, denn ich war wohl nicht mehr in der Lage mich so abzugrenzen, wie ich es für die Zeit dort brauchte.
Nur am Rande dazu, ich hatte demjenigen nicht einmal mitgeteilt, dass ich wieder im KH bin. Er ist über einen Umweg an diese Information gelangt.


Manche Mitpatienten handhabten das mit dem Kontakt anders, sie freuten sich über Besuch oder hingen stundenlang am Patiententelefon. Ist doch auch schön, dass jeder dies im Stationsrahmen selbst entscheiden kann. Der Vorteil einer offenen Station auch für die Angehörigen, Freunde etc.
Mir selber waren längere Telefonate schon zuviel und Handyverbot war nun wirklich nicht mein Problem.
Ich weiß noch wie ich einmal einer Freundin versuchte klarzumachen, dass ich jetzt nicht mehr kann und bitte das Telefonat beenden möchte. Sie redete noch einige Minuten weiter. Ich war gar nicht mehr in der Lage ihr zuzuhören. Und ich war zu dem Zeitpunkt nicht "vollgedröhnt" mit Medikamenten. Es ging einfach nicht; ich brauchte meine Ruhe. Und wollte den klinischen Rahmen.
Ich bin dort nicht Hals über Kopf hin geflüchtet um vor mir oder sonstwas/-wem wegzurennen, ich brauchte und wollte die Hilfe.

Für mich selbst ist und war es nicht einfach zu sehen wie meine Belastungsgrenzen sich verschoben. Dies zu realisieren kostete mich auch Kraft. Ohne fachliche Unterstützung erschien mir das zu dem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Ich habe die Möglichkeit mich zu melden, wenn was sein sollte. Auch "auf Krise rein", falls. Ein Sicherheitsnetz, was mir hilft "draußen" voran zukommen.
Und das ist kein vorgefertigtes unveränderliches Kompaktpaket, was am Ein-/Ausgang auf mich gewartet hat, sondern nen individuell abgestimmtes Behandlungskonzept.

Was ich noch erwähnen möchte, mir an mir auffiel...in der Klinik selbst brauchte ich ne menge Kraft, um überhaupt auch die Möglichkeiten an Unterstützung zu sehen. Denn das steht da nicht immer am schwarzen Brett oder kann in einigen Minuten Visite abgefragt werden. Mir selber war gar nicht klar, wohin mein Weg geht. Und ob, wie usw.

Und was mir an deinen Beiträgen auffiel, deine Freundin sorgt für sich und ihre Familie, hat Vorsorge getroffen. Jetzt könnte man natürlich denken, auweia, wer weiß. Aber meinst du denn wirklich, weil sie Abstand wahrt und sich behandeln lässt, dies nun gleichzusetzen ist mit einer möglichen Trennung?

Ich selber bin als Angehörige auf diese Forum gestoßen, erwähne das jetzt nicht weil ich es zum Thema machen möchte, sondern nur um kurz zu erwähnen, dass die damalige Depression meines damaligen "Freundes" nicht die Ursache meiner gewesen ist. Die depressiven Episoden sind reaktiv diagnostiziert bei mir, es ist eine Vermengung aus vielem was vorher geschah, ich zuließ, machte, wie ich gelebt habe.

Ich wünsche dir gute Möglichkeiten zum reden und bei Gelegenheit `ne Mütze Schlaf.

Gruß,

alyssa

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 10:09
von birtry
liebe alyssa
ich heule während ich immer wieder deinen beitrag lese. ich weiss gar nicht was ich sagen soll dazu. ich verstehe was du schreibst. ich sehe meine liebe in bildern vor mir, sehe sie in "unserem reich", daheim und ich bin nicht bei ihr. verstehe nicht dass sie meine nähe nicht mehr sucht wie immer und lese dabei deine worte
deine erfahrungen,sind endlich ein erklärung in der ich sie sehen kann. die anderen sagten mir das gleiche mit anderen worten und ich dachte immer, sie ist doch ganz anders, sie war doch sogar am anfang in der klinik ganz anders, sie ist doch nicht so. rief selbst an und so...nun seh ich sie so vor mir
ich danke dir für diesen so offenen beitrag.
ich habe mein leben lang für andere was getan. ich war immer allein bis ich sie traff. nun war ich ganz allein und ich hab nie damit gerechnet dass mir mal jemand hlft
ich hab nie gerechnet damit dass ich mal so am boden liege.
ich danke dir alyssa, ich würde dich gerne noch ein par dinge fragen, wenn ich dich damit nicht belaste oder deine eigene situation verschlimmere
liebe grüsse daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 11:48
von Regenwolke
Hallo Daniel,

>wie finde ich so eine selbsthilfegruppe?
Guck mal hier: http://www.nakos.de/site/
Falls du dort keine Hinweise findest, kannst Du ja auch mal nach den Stichworten "Selbsthilfegruppen" oder "Selbsthilfe" bzw. "Angehörige psychisch Kranker" googeln.

Lieben Gruß,
Wolke

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 11:59
von birtry
dank dir wolke
werde gleich schauen.
grüsse daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 12:34
von Regenwolke
Hab noch eine Seite gefunden, die für Dich vielleicht interessant sein könnte:

http://www.lichtblick-newsletter.de/severb-links.html

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 12:55
von birtry
dank dir nochmal...werde alles durchforsten und berichten
daniel

Re: suche hilfe, aber nichts hilft

Verfasst: 11. Mai 2008, 17:10
von BeAk
Lieber Daniel,

Du kannst auch den Namen Deiner Stadt und Selbsthilfegruppe bei Google eingeben.