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Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 09:54
von Anne Blume
Liebe Forianer,

in den letzten Wochen passierte es ab und zu dass jemand schrieb "das Forum ist nicht mehr das was es mal war" oder "als ich mich hier angemeldet habe, hab ich mich aufgehoben gefühlt". Mich beschäftigen diese Äußerungen und ich frage mich, ob das Forum für jeden Nutzer eine individuelle Halbwertszeit hat. Ändert sich die Wahrnehmung des Forums, nimmt der persönliche Nutzen ab? Fühlt man sich vielleicht irgendwann nicht mehr richtig verstanden, weil sich die persönlichen Umstände geändert haben und man sich weiterentwickelt hat? Manche Mitglieder haben sich in der Vergangenheit offiziell verabschiedet und schrieben, dass sie nun "flügge" geworden sind. Einige melden sich von Zeit zu Zeit wieder. Anderen fällt der "Abschied" schwer. Vielleicht kommt es deshalb zu Konflikten. Außenstehende würden sich fragen, warum ich mich an etwas beteiligen muss, was mir nach eigenem Bekunden überhaupt nicht (mehr) zusagt.

Ich würde meine Überlegungen gern zur Diskussion stellen.

Herzliche Grüße
Anne Blume

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 11:29
von danideng
Hallo Frau Blume,

verstehe ich Sie richtig, Ihnen sagt das Forum nicht mehr zu?

Ich finde es schon bewundernswert, wie Sie und Dr. Niedermeier sich hier einsetzen.

Ja, einiges hat sich verändert. Auch von den Zeiten her gesehen, als ich hier "anfing". Früher hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass weniger Streit und auch weniger Cliquenwirtschaft hier war. Da waren die postings eher "Mir gehts schlecht, könnt ihr mir helfen" etc., heute werden z.T. mehr Diskussionen geführt, die aber auch sehr interessant sein können.

Ich denke, es gibt immer und überall Veränderungen bzw. Weiterentwicklungen.

Ich für meinen Teil ziehe mich gelegentlich mehr zurück, wenn es mir schlecht wird, kann andererseits aber auch gerade dann Hilfe erfahren. Ich möchte eigentlich auch, wenn ich "gesund" bin - wovon ich noch meilenweit entfernt bin -, im Forum bleiben, um vielleicht anderen helfen zu können.

Viele Grüße
Dani

P.S. Das waren jetzt mal so meine spontanen Gedanken...

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 11:46
von Tonja
hallo,wenn ich darf,würde ich gern aus der sicht eines eher außen stehenden antworten.ih hab einiges im forum gelesen an alten beiträgen und fand das meißte positiv.es waren auh viele namen,die man hier nicht mehr liest.

selbst wrüde ich hier erfahrungsaustausch suchen.doch vor ungefähr 6 wochen,als ich hierherkam,waren solche unfrieden im gange,daß es mir sehr abschreckt.

in manchen usern hab ich mich wiedergefunden,denen wollte ich schreiben und die wurden gelöscht.jetzt traue ich mich nicht mehr,meine eigene geshichte erzählen.

daß in so einem forum kommen und gehen ist,ist ganz normal.wem es gut geht,wird sich wohl nicht hier schlimme geschichten anhören wollen.hier sind wohl eher die,die akute hilfe suchen oder brauchen und diejenigen dazwischen,die erfahrung weitergeben können und wollen.

ich würde mir auch wünschen,daß das so bleibt,daß nicht die alten hasen wegbleiben,weil viele dominante neue da sind.

und ich würde mir wünschen,daß regulative der moderatoren nahvollziehbar sind.es verunsichert stark,wenn der führungsstil jeden tag wechselt oder pro user variiert.so geht es zumindest mir,ich bin da total unsicher.

vg tonja

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 11:51
von Anne Blume
Nein, nein liebe Dani, bitte verstehen Sie meine Überlegungen nicht als Wertung. Mir ging es nicht um meine persönliche Einschätzung, die nebenbei bemerkt naturgemäß eine ganz andere ist als ihre, denn ich habe ja im Forum eine Moderatorenfunktion.
Meine Gedanken drehen sich eher darum, welche Rolle das Forum für Betroffene (bzw. Angehörige) im Laufe ihrer Erkrankung spielt und ob es vielleicht für den einen oder anderen irgendwann obsolet wird.

Herzliche Grüße
Anne Blume

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 12:22
von danideng
Hallo Frau Blume,

na Gott sei dank! Ich hatte schon Sorgen, wir werden Ihnen zuviel.

Mir persönlich gibt das Forum sehr sehr viel. Weil ich stets, wenn es mir schlecht geht, einen Thread eröffnen kann und viele Menschen mir helfen. Weil ich andererseits, wenn es mir besser geht, vielleicht auch anderen helfen kann.

Ich würde dieses Forum auch nicht als eins der vielen Foren ansehen, wo ein ständiges Kommen und Gehen ist. Nein, ich hab schon den Eindruck, dass wir hier doch irgendwo eine große "Forumsfamilie" sind. Deswegen finde auch ich es sehr schade, wenn dieses "Familienleben" immer wieder durch einige Querulanten und Streithanseln (jetzt kommt mein bayerischer Ursprung durch ) gestört wird.

Liebe Grüße

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 12:34
von tommi
Liebe Frau Blume,

ich glaube nicht, dass es Früher viel anders war. Ich denke, dass die Wahrnehmung eine andere ist. Wenn man hier neu hereinkommt, hat man so sehr mit sich selbst zu tun, dass man die Streits hier gar nicht mitbekommt und wenn, geht es einem nichts an, man ist ja neu.
Im Laufe der Zeit allerdings fallen dann schon einige Personen auf, die recht nerven und so meint man, dass es am Anfang schöner und besser war.

Was mich betrifft, schreibe ich im Angehörigenforum auch weniger, weil ich merke, wie sich alles wiederholt. Auch habe ich das Gefühl, dass im Moment die Antworten oder Reaktionen ausbleiben. Viele schreiben einen Beitrag, man denkt sich hinein, antwortet und es dauert recht lange, bis man was von dem Threaderöffner wieder hört - wenn überhaupt.

Nun, ob das Forum für einen was für immer ist? Mhhh, ist das denn der Anspruch eines solchen Forums? Ich denke nein. Eher sehe ich, wie hier sich welche Hilfe suchen, sie bekommen, hier aus Dankbarkeit ihre Erfahrungen weitererzählen und dadurch anderen helfen und dann so langsam aus dem Forum "schleichen".
Ich habe das Gefühl, es ist hier schon alles geschrieben worden, was an Gefühlen und Ratschlägen mit dieser Krankheit zu tun hat. Deswegen werden "alte Hasen" hier auf Dauer verschwinden (vor allem, wenn sie einen Weg gefunden haben, mit der Krankheit umzugehen) und Neue die Fragen stellen, die wiederum von neuen "alten Hasen" beantwortet werden.

Lieben Gruß
Tom

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 12:54
von Dendrit
Liebe Frau Blume,

in den "Anfängen" war es kleiner Kreis und solche Beiträge, wie Dani schreibt. Es war familiärer und die allgemeine Akzeptanz und Respekt war größer. Mit dem wachsenden Forum hat sich das bei manchen (etwas) verloren. Und je größer die "Sippschaft" wird, desto mehr/öfter bilden sich Cliquen. Mir kommt es so vor, als wenn das Bedürfnis von einer überschaubaren Größe im Prinzip bleibt. Wobei das nicht automatisch heißt, dass man gegenüber Neuen nicht aufgeschlossen wäre.

In einem Forumstreffen kamen wir auch auf den Gedanken zu sprechen. Die sog. alten Hasen kennen sich natürlich viel näher, die Kommentare in Beiträgen sind teils ganz anders. Das Forum wird - besonders in Zeiten, in denen es einem schlecht geht - weiterhin benötigt. Nur aufgrund der langjährigen Beziehung zueinander ist die Bedeutung etwas anderes, was aber leider viele nicht so nachvollziehen können. Und mit jedem Kommen und Gehen und evtl. wieder kommen, prägt sich die Stimmung und Verständnis etc. auch wieder anders. Wenn dann nach Jahren (es kann auch ein halbes Jahr reichen) jemand wieder kommt, ist somit nicht mehr dieses Verhältnis da. Es sind "neue" da, die man nicht kennt, erst Kontakte wieder zum Verstehen aufbauen muss.

Erklären kann ich es auch nicht besser. Hmm, oder, falls Sie schon mal in einer Klinik/KH stationär tätig waren (und das überhaupt als Personal mitbekommt?): die Generationswechsel die man als Patient erlebt und besonders wenn man so 4-6 mon dort war, die verschiedenen "Zusammensetzungen" einen verschieden ansprachen - sich mit den neuen wohlfühlte oder man einfach nicht "miteinander kann" (und froh ist, wenn derjenige oder selbst bald entlassen wird ). Es können einige von der ersten oder ersteren "Generationen" kommen, mit denen ist man womöglich soz. ein Herz und eine Seele, ist mit vielem vertraut und bestimmte Worte und Blicke haben untereinander bestimmte Bedeutungen - die Neue nicht verstehen/deuten können. Was aber nicht heißt, dass man von ihnen nichts wissen will. Aber die besondere Beziehung und Atmosphäre zwischen den "Alten" bleibt trotzdem.

Ich hab gemerkt, dass das virtuell - also auch in diesem Forum - genau das gleiche ist. Das Fehlen der Mimik und Stimme führt schneller zu Missverständnissen. Und da ist wiederum ein Forumstreffen von Vorteil (oder wenn man sich so trifft), wenn man den Gegenüber dadurch besser kennenlernt und mit so mancher Äußerung auch besser was anfangen und einordnen kann.

LG, Manuela

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 20:18
von Joy
Gelöscht, weil Thema verfehlt

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 21:15
von Monas
Hallo Frau Blume

Ich bin ja hier im Forum , noch nicht so lange dabei, und möchte und kann speziell , zu diesem Forum auch noch nichts sagen
möchte aber gerne erzählen, wie ich eine langjährige Forumszeit , in einem anderen Forum erlebt habe

es war ein Traumaforum, und als es mir diesbezüglich sehr schlecht ging, war ich froh dort sein zu dürfen, mich austauschen zu können, mit Menschen die mich verstanden

als es mir diesbezüglich dann ebsser ging, hatte ich bald das Gefühl nicht mehr dazuzu gehören,weil meine Welt eine andere wurde
mein Denken wurde ein anderes

so gerne ich dann auch von meinen positiven Erfahrung weiter geben wollte, konnte ich dies doch dann nicht
weil das Lesen der Beiträge ich als schwer empfand, weil dieses Thema mich nun gar nicht mehr so sehr anging
und ich froh war davon etwas Abstand gewonnen zu haben

ich hatte dann auch das Gefühl, wieder "reingezogen zu werden, was ich ja nicht wollte, mir war der Abstand halt sehr wichtig, für mich.

Re: Forum forever?

Verfasst: 30. Apr 2008, 21:37
von glaube-liebe-hoffnung

Re: Forum forever?

Verfasst: 1. Mai 2008, 04:37
von steppenwolf1
Hallo zusammen,

ich denke schon, dass sich die Wahrnehmung verändert.
Musste bei dem Thread daran denken, dass oft diskutiert wurde, dass für die eigenen Umstände oft die Gesellschaft oder oder ... verantwortlich gemacht wurde. Und dabei haben viele erklärt, dass es doch bei einem selbst liegt. Warum also auch nciht die Wahrnehmung über das Forum ? Warum die Aussage, dass viel mehr gestritten wird als früher ?

Nun, für mich bedeutet das Forum schon auch Kontakt. Kontakt, den ich sonst so im RealLife nicht habe. Wäre natürlich wichtig den zu schaffen ... und versuche das auch ..... aber es ist schwerer als gedacht .... manchmal erscheint es mir unmöglich und nach Abbruch fange ich von vorn an. Und es gibt da nicht vorhandene Gefühle.
Insofern ist das Forum auch eine Art Anker.

Vllt. zum Unterschied zu Menschen mit reinen Depressionen ohne PS oder was auch immer ?

Was hält die Menschen im Forum zusammen ? Das gemeinsame Leiden ? Ist wohl nciht in jedem Fall gemeinsam ?

Was wünscht sich denn die Modersation ?
rein sachliche fragestellung und Antwort ? Aber kann man dann nciht ein FAQ-Liste erstellen ?

Na ja, wiederkehrer bin ich wohl auch. Halbwertzeit .... klingt so ... na ja, nicht menschlich halt ... aber es ist ein gutes Gleichnis. Wo sollte denn die Halbwertzeit liegen ? Gibt es da feste Vorgaben ?

Meine mal gelesen zu haben, das "alte Hasen" hinauskomplementiert wurden. Wer galt denn als alter Hase ?
Und ist es nicht, wie in der Arbeitswelt ? Das z.B. Neue von Alten lernen können (nicht uafs Alter bezogen) vllt. sogar auch umgekehrt ?

s.wölfin

Re: Forum forever?

Verfasst: 1. Mai 2008, 05:01
von steppenwolf1
ach ja, weils mir grad so durch den Kopf schoss und ich im anderen Thema geantwortet ....
kann es sein, dass z.B. PSler von Depressiven lernen oder Depressive von PSLern oder alle von allen ?

Viele Grüsse, s.wölfin

Re: Forum forever?

Verfasst: 1. Mai 2008, 10:22
von Lee
Hallo Frau Blume,

>>>Außenstehende würden sich fragen, warum ich mich an etwas beteiligen muss, was mir nach eigenem Bekunden überhaupt nicht (mehr) zusagt.

Warum lassen sich manche Menschen nicht scheiden, obwohl sie in ihrer Beziehung zutiefst unglücklich sind? Warum klagen sie seit 10 Jahren über ihren Job, aber kündigen nicht? Warum reden sie 40 Jahre davon, was sie alles tun werden, wenn sie in Rente sind? Warum wollen sie erst schlank werden, bevor sie dies oder jenes in Angriff nehmen? Weil Leiden leichter ist als Handeln? Wir also wieder beim sekundären Gewinn wären?

Warum stellt eine Soziologin, die um die o.g. Mechanismen weiß, diese Fragen in diesem Forum (keine Suggestivfrage!!!)? Evaluiert sie? Hält sie die Foristen für "anders", vielleicht für extremer in den o.g. Verhaltensweisen als die Gesamtpopulation? Halten Depressive länger an "ihrem" Forum fest als andere Foristen? Möchte sie - im Gegenteil - kein sozialpsychologisches/soziologisches Wissen vorbeten, sondern die Foristen zum Nachdenken anregen und damit zur Einsicht bewegen, gerade weil sie auf deren Verstand und Selbstheilungskräfte zählt ("Vielleicht kommt es deshalb zu Konflikten")?

>>>welche Rolle das Forum für Betroffene (bzw. Angehörige) im Laufe ihrer Erkrankung spielt und ob es vielleicht für den einen oder anderen irgendwann obsolet wird.

Vielleicht korrelieren Aktivität im Forum und der Raum, den man der Depression gibt. Aus welchen Gründen auch immer. Das würde mich auch mal interessieren.

Auch nachdenkliche Grüße

Lee

Re: Forum forever?

Verfasst: 1. Mai 2008, 10:26
von flora80
Hallo Frau Blume,

als eine der wohl am längsten in diesem Forum weilenden, möchte ich mich gerne zu dem Thema äußern.


Das Forum ändert sich immer mit der Zeit, keine Gruppe bleibt ein Leben lang so bestehen, wie sie angefangen hat. Nicht nur dadurch, dass Menschen kommen und gehen, sondern auch dadurch, dass die Bleibenden sich weiterentwickeln und verändern. Es wäre furchtbar, wenn das nicht so wäre.

Für mich persönlich ist das Forum ein Teil meines Lebensweges. Am Anfang habe ich zum ersten Mal in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass ich nicht allein bin in meinem Leiden, dann wurde ich durch das Forum ermutigt, eine Therapie zu machen. Das Forum war für mich Begleitung im Gesundungsprozess, hier haben mich Menschen aufgefangen, wenn es mir sehr schlecht ging und ich habe Kontakte geknüpft, wie ich es zuvor in meinem Leben nicht konnte. Einige Kontakte haben sich in mein reales Leben übertragen und meine mittlerweile engste Freundin (die lange nicht mehr hier schreibt), habe ich über das Forum gefunden.

Das Forum hilft mir heute, die erlangte Stabilität durch ständige Reflexion weiter zu stärken. Und es ist mir zum Bedürfnis geworden, etwas von dem, das ich hier erfahren durfte weiterzugeben.

Ich bin seit 2002 in diesem Forum und es gab seitdem viele Stationen, viel Unruhe, aber auch viele sehr hilfreiche und wunderbare Kontakte.

Was Menschen hier hält, obwohl sie das Forum eigentlich schlecht finden und hier nicht finden, was sie suchen, darüber lässt sich nur spekulieren, da diese ihre wahren Beweggründe wohl kaum preisgeben werden.


Beste Grüße von Flora

Re: Forum forever?

Verfasst: 1. Mai 2008, 11:52
von Alyssa
Hallo,

ich habe vorhin schon überlegt hier dazu und was zu schreiben. Und auch in einem anderen Bereich was über mich und wo ich gerade stehe etc.

Hab´ dann aber das Forum gewechselt, dort auch nicht geschrieben, wenig gelesen. Obwohl ich es recht gut finde und angenehm moderiert, bin ich dann doch wieder hier gelandet, die Beiträge von Lee und Flora gelesen.

Und jetzt frage ich mich natürlich, wieso ich einfach wieder hierher klickte, jetzt schreibe.
Fakt ist, dass ich hier im ges. Forum die Worte anders einordnen kann. Persönlicher. Mir ist die Schriftsprache einiger vertrauter als woanders. Und das im neg. wie im positiven Sinn und meinetwegen auch im Kernmodus.

Im Moment geht´s mir halt beschissen. Ich bin zwar in Behandlung, guter und forward bringender, frequentiere für die Statistik ausreichend SHG´s und rede über meine Sucht. Aber trotzdem strampel ich manchmal auf der Stelle. Und zur Zeit zeige ich mal wieder deutliche Symptome für eine temporäre ??? Zusatzdiagnose

Wenn ich also die Möglichkeit habe einen Ort aufzusuchen, wo mir schon einmal Hilfe und Wärme entgegengebracht wurde´, wieso nicht. Ich lese im KND in manchen Zeiten viel, manchmal wenig, teils überhaupt nicht. Gibt es auch

Und habe mehr als einmal gedacht, was als Beispielsatz im Eingangsposting von Fr. Blume steht. Das sind für mich Momentaufnahmen. Erinnert mich auch ein wenig an die Verhaltensanalysebögen, die mir so unterkamen.

Nun frage ich mich weiterhin die ganze Zeit, soll damit eine Veränderung hervorgerufen werden und was hätten wir denn gern, was kann der Zweck einer solchen Fragestellung sein? Vielleicht kapiere ich es ja einfach nicht, aber mein Bauch sagt mir, das hat irgendwas mit "Selbstregulation" und so einigen anderen Stichworten zutun, die fielen.

Vielleicht bringt es mir eine Selbsterkenntnis irgendeiner Art und ich kann die Frage "Was hat ihnen die Therapie gebracht" auch mal real ausführlicher beantworten. Zuletzt sagte ich "nur" Hoffnung, ein Quentchen Hoffnung.

Gruß

Re: Forum forever?

Verfasst: 1. Mai 2008, 15:03
von Liber
Hallo Frau Blume,

"das Forum ist nicht mehr das, was es war" - sagen hier manche.

Sie fragen nach der "Halbwertszeit" des Forums für die Beteiligten.

Ich denke, dass sich diese Frage nur ganz individuell beantworten lässt. Diejenigen, die beklagen, dass das Forum nicht mehr das ist, was es mal war, können verschiedene Gründe dafür haben: sie können sich selbst weiterentwickelt haben und brauchen jetzt "was anderes". Es könnte aber auch sein, dass sie nicht akzeptieren können, dass eben nichts bleibt, wie es ist. Sie wollen vielleicht das zurück, was am Anfang das "Besondere" war - vielleicht die Übersichtlichkeit und dass fast jeder jeden "gekannt" hat - und das gibt es nicht mehr.

Was aber nun für den/die einzelne/n zutrifft - das ist völlig individuell.

Außerdem ist ja auch das Forum nie "gleich". Es verändert sich ständig, jeder User bringt eine ganz eigene Note mit ein, und ich beobachte auch atmosphärische "Wellen" : mal herrscht eine gute konstruktive Atmosphäre, mit guten und wichtigen Themen und guten Diskussionsbeiträgen - dann wieder herrscht eine Phase der Streitigkeiten oder Stagnation.

Und diese Wellen stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Kommen und Gehen hier.

Auch den Begriff "Halbwertszeit" möchte ich mal hinterfragen.

Der Umgang mit dem Forum ist sehr individuell. Manche schreiben hier aus reiner Not - und gehen, sobald die Not nachgelassen hat. Andere entdecken, dass ihnen das Schreiben hilft, sich mitzuteilen - auch über die akute Phase der Depression hinaus - und bleiben länger, um sich austauschen zu können und Anregungen zu bekommen. Wieder andere - und zu denen gehöre ich - haben Themen in ihrem Leben, bei denen es nötig ist, sich immer wieder damit auseinanderzusetzen, weil die Gefahr des Rückfalls in alte Muster besteht. Ich habe festgestellt, dass diese Themen auch immer wieder hier im Forum kommen. Es sind die zentralen brisanten Themen, die sehr eng mit Depression zu tun haben, aber auch generell Lebensthemen sind.

Die Auseinandersetzung mit diesen Themen brauche ich als Anstoß zur Selbstreflektion. Die Weitergabe meiner eigenen Gedanken und Erfahrungen dazu hilft mir selbst nämlich am meisten.

Und ansonsten begrüße ich es sehr, wenn das Forum gut durchmischt ist. Es braucht "Neue" und "Alte". Und natürlich viele viele "Mittlere"

Dies mal ein paar Gedanken dazu.

Viele Grüße
Brittka

Re: Forum forever?

Verfasst: 2. Mai 2008, 00:41
von BeAk
Liebe Frau Blume,

ich nutze das Forum nach wie vor, da ich mich immer noch, oder wieder in Depressiontherapie befinde. Ich mich also mit den Ursachen meiner Störung auseinander setze.
So hilft mir das Forum, vorallem die Postings noch erfahrener Schreiber, mich weiter zu entwickeln.
Ich hoffe, das es ihnen recht ist, das ich mich weiter hier aufhalte, solange ich für mich einen Nutzen aus dem Forum ziehn kann.

Re: Forum forever?

Verfasst: 5. Mai 2008, 00:33
von steppenwolf1
Hallo Lee,

deine Ausfürhungen und Fragestellung sind sehr durchdacht, logisch und plausibel und sehr intelligent.

Die Fragen, die Du gestellt hast, werden wahrscheinlich nicht beantwortet werden, da es sich wohl um rhetorische Fragen handelte.

Aber danke Dir für Deine Antworten. Durfte sehr von Dir lernen ! Danke Dir.

Gruss, s.wölfin

Re: Forum forever?

Verfasst: 6. Mai 2008, 20:47
von Liber
Liebe Frau Blume,

wie geht es Ihnen mit unseren Rückmeldungen? Bieten sie Ihnen Anhaltspunkte zur Beantwortung Ihrer Fragen?

Eine Stellungnahme von Ihnen wäre noch sehr interessant.

Viele Grüße
Brittka

Re: Forum forever?

Verfasst: 7. Mai 2008, 09:29
von danideng
Liebe Frau Blume,

mich würde in diesem Zusammenhang auch interessieren, ob wir Ihre Frage überhaupt richtig verstanden haben oder Sie sich evtl. andere Antworten erhofften.

Viele Grüße
Dani

Re: Forum forever?

Verfasst: 7. Mai 2008, 13:31
von Anne Blume
Liebe Forianer,

über die vielen verschiedenen Gedanken zu meinem Eingangsposting habe ich mich gefreut. Manche Dinge die geäußert wurden, habe ich so noch gar nicht gesehen. Ich möchte nicht leugnen, dass mich Ihre Ansichten über das Forum sehr interessieren. Dennoch habe ich auch aus einem weiteren Grund gefragt: ich habe mir als Moderatorin erlaubt, einmal selbst Input zu liefern. Zum einen weil ich die von Brittka und Lee erwähnte Selbstreflektion wichtig finde und zum anderen glaube ich, dass es in einer Gruppe nützlich ist, wenn man von Zeit zu Zeit über seine eigenen Beweggründe spricht (was natürlich ein freiwilliges Angebot war!). Meiner Meinung nach kann dies helfen, die anderen besser zu verstehen und vielleicht ein bißchen zu Toleranz und Akzeptanz beitragen. Wie Manuela schrieb geht uns hier online eine ganze Menge an Zusatzinformationen im Gespräch verloren. Auch die Anonymität im Internet spielt dabei sicher eine große Rolle.

Herzliche Grüße
Anne Blume

Re: Forum forever?

Verfasst: 20. Mai 2008, 21:10
von Nachttaube
als ich damals dieses Forum für mich entdeckte, war es gleichzeitig das erste mal, dass ich über diese / meine Gefühle sprechen konnte. Um so schlimmer traf es mich, dass ich dann irgendwann hier einen "Maulkorb" erhielt, weil ich eben nicht rein Depri, sondern auch Borderline bin. Danach zog ich mich einwenig aus dem Forum zurück. Jetzt lese ich, schreibe selten, fühle mich hier fremd und wenig aufgenommen. Nach mehreren Jahren Therapie und erfolglosen Medis bin ich wieder "stumm" geworden, sehe auch im Forum nicht "meine Zielgruppe", also Mehrfach-Diagnosen + Langzeitdepri. Bin sprachlos und kann so nicht helfen: deswegen bin ich zwar noch hier, aber nicht mehr aktiv (selbstreflexion genug;)?)

Aus dieser Perspektive sehe ich nicht, dass es damals besser war. Damals gab es auch fruchlose und hitzige Diskussionen und Querschläger, der Ruf nach Hausverbot war oft und pers. Beleidungen waren auch drin.

Damals wie heute stellt sich die philosophische Frage, ob "alte Hasen" mit ihrem abgeklärten Wissen helfen können, oder einfach nur nervig sind, weil der Ratsuchende ersteinmal gehätschelt und gestreichelt werden möchte (und sollte?).

Ich selber bin nicht in Manuelas Forum angemeldet (http://www.depri-forum.de ), finde aber diese Idee einfach toll. In meinen Erinnerungen hat sich dieses Forum von Manuela genau aus dem Grund etabliert, weil "alte Hasen" andere Themenschwerpunkte haben. (bitte korigieren, falls meine Erinnerung falsch ist)

liebe Grüße

Re: Forum forever?

Verfasst: 20. Mai 2008, 21:32
von Dendrit
Hallo Nachttaube,

bitte korigieren, falls meine Erinnerung falsch ist

Richtig, gibts nix zu korrigieren! Danke.

LG, Manuela

Re: Forum forever?

Verfasst: 20. Mai 2008, 21:46
von Liber
Hallo Nachttaube und Manuela,

die Abgrenzung zwischen dem KND-Forum hier und Manuelas Forum ist mir jetzt nicht recht klar.

Ich dachte, Manuelas Forum ist für die Themen, die nicht direkt oder eher am Rande mit Depression zu tun haben, eben zum Plaudern gedacht ... was hat das mit den sog. Themen der sog. "alten Hasen" zu tun? Wer neu mit der Depression konfrontiert wird, schreibt doch eher hier und nicht in Manuelas Forum, oder?

Zur Zeit vermischt es sich ja sowieso ziemlich - die Raus-mit-Euch-Threads sind im Moment meines Eindrucks nach die lebhaftesten hier und könnten vom Stil her wohl auch in Manuelas Forum stehen.

Viele Grüße

Brittka

Re: Forum forever?

Verfasst: 20. Mai 2008, 21:50
von danideng
Leider mutiert dieses Forum immer mehr zum Bla-Bla-Forum. Ich denke, dies schreckt viele "alte Hasen" und auch Neue ab. Wenn ich mit meinen Sorgen herkäme und würde das Laber-Rabarber lesen, hätte ich nicht den Mut, mit meinen Problemen die Leute zu "belästigen". Und ehrlich gesagt, mir geht es genauso. Mir geht es wahnsinnig auf den Nerv, tagtäglich nur noch Gelaber zu lesen. Das hier war mal ein sehr gutes Forum, wird aber leider durch die Laber-Sippschaft zerstört. Es freut mich für diejenigen, denen es besser geht. Allerdings bin auch ich dringend der Meinung, dass die in Manuelas Forum besser aufgehoben werden.

Unter "Umgang mit der Krankheit" explodieren doch nur die Laber-Threads, der Rest geht unter.

Schade um dieses schöne Forum. Ich hab jedenfalls zur Zeit keinen Bock mehr, hier zu schreiben und würde mir sehr wünschen, dass sich dies wieder ändert, z.B. durch Einschreiten der mods...

Grüße