Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

danideng
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Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Hallo zusammen,

ich hatte grad ein recht unangenehmes Gespräch mit meiner Vorgesetzten. Sie will mir dieses Jahr keine Provisionsvereinbarung anbieten, die ich aber jedes Jahr hatte. Ich sagte ihr, dass das in meinen Augen eine echte Gehaltskürzung sei und ich damit nicht einverstanden wäre. Sie will erst mal normale Leistung sehen. Ich fragte sie, ob sie mich dafür "bestrafen" will, dass ich letztes Jahr 5 Monate krank war. Die Strafe hätte ich ja schon insofern erhalten, als ich letztes Jahr nur die Hälfte meiner Provision bekam mit der Begründung meines Krankenstandes.

In diesem Gespräch erwähnte sie auch, ich müsse einmal sehen, wie großzügig die Firma gewesen sei, während meines Krankenstandes meine Position nicht neu zu besetzen, sondern mir freizuhalten. Schließlich hätten die Leute alles ohne mich (Qualitäts- und Beschwerdemanagement) machen müssen. Sie hätten den Job ja neu besetzen können.

Stimmt das? Ist es zulässig, mir die Provision letztes Jahr zu kürzen? Ist es zulässig, sie mir dieses Jahr zu verweigern? Schriftlich ist leider kein Anspruch fixiert, aber ich bekam sie die letzten Jahre regelmäßig.

Darf mein Arbeitgeber meine Stelle im Krankenstand neu besetzen? Oder muss er mir die Stelle freihalten?

Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße
Dani
Dani1112
Clown
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von Clown »

Hallo Dani,

was sagt euer Betriebsrat dazu?

Grüße,
Clown
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Eckhart Tolle
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Haben wir nicht, wir haben nur Vertrauensleute. Schön, dich zu lesen, Clown.

Bin jetzt grad super frustriert und möcht am liebsten alles hinschmeißen!

Lieben Gruß
Dani
Dani1112
Nyx
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von Nyx »

Hallo Dani,

zur Besetzung der Stelle während einer AU: nein, selbstverständlich ist dies nicht zulässig. Du hast nicht unbedingt Anspruch auf den alten Arbeitsplatz, im Rahmen des Direktionsrechts könnte der AG Dir theoretisch einen anderen zuweisen.

Bez. der Provisionen: Wahrscheinlich ist das Vorgehen Deines AG nicht zulässig. Ist der Anspruch auf die Provisionen arbeitsvertraglich (schriftlich oder mündlich) vereinbart? Falls nein, wie oft hat der AG die Provision in der Vergangenheit bezahlt und hat er jemals klargestellt, es handelt sich um eine rein freiwillige Leistung?

Viele Grüße
Nyx
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Hallo Nyx,

ich hab dich jetzt nicht ganz verstanden. Du sagst "zur Besetzung der Stelle während einer AU: nein, selbstverständlich ist dies nicht zulässig. Du hast nicht unbedingt Anspruch auf den alten Arbeitsplatz, im Rahmen des Direktionsrechts könnte der AG Dir theoretisch einen anderen zuweisen."

Also kann er nun oder kann er nicht? Sorry, vielleicht steh ich heut auch auf der Leitung.

Die Provision bekam ich von der Vorvorgängerin meiner jetzigen Abteilungsleiterin im Jahr 2001 im Rahmen einer Gehaltserhöhung zugesichert - mündlich, eine schriftliche Fixierung existiert nicht. Mein Arbeitgeber erwähnte schon öfter, dass es sich um eine freiwillige Leistung handele, meine jetzige Vorgesetzte betont ja auch, das sei nur für dieses Jahr, wenn alles normal laufe, würde ich es im nächsten Jahr wieder kriegen.

Ich empfinde das dennoch als Gehaltskürzung und als Bestrafung für mein Kranksein. Meine Motivation ist im Moment echt dahin und ich bin wirklich versucht, mir einen neuen Schein zu holen, da es mir zur Zeit eh nicht gut geht!

Viele Grüße
Dani
Dani1112
Twinkle
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von Twinkle »

hallo dani!

einen anspruch auf den gleichen arbeitsplatz hast du nur, wenn es in deinem vertrag genau festgelegt ist für welchen arbeitsplatz du eingestellt bist. leider wird das nur selten gemacht.

du hast lediglich anspruch darauf, einen arbeitsplatz mit gleicher bezahlung zu bekommen. der arbeitgeber kann dich jederzeit versetzen, wenn es nicht vertraglich anders geregelt ist.

wir hatten das problem im altenheim. dort gab es dauernachtwachen, die nun normalen schichtdienst machen sollten. sie haben sich alle erfolglos dagegen gewehrt. solange vertraglich nicht ein bestimmter arbeitsplatz festgehalten ist, hat man auch keinen anspruch darauf.

gruß
twinkle
Nyx
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von Nyx »

Hallo Dani,

es ist so (bin ein wenig kaputt, hoffe, ich kriegs verständlich hin): Der AG kann im Rahmen seines Direktionsrechts dem AN jederzeit einen anderen Arbeitsplatz zuweisen. Das hat mit Deiner besonderen Situtation, d.h. Rückkehr nach einer Krankheit erst mal gar nichts zu tun. Der AG kann den AN hingegen nicht versetzen, hierzu bräuchte es eine einvernehmliche Regelung. Wie Dein Arbeitsplatz definiert ist, ergibt sich nicht nur aus dem Inhalt Deines Arbeitsvertrags sondern in erster Linie auch daraus, wie sich Deine Tätigkeit tatsächlich (in Wirklichkeit) gestaltet. Also: Ausübung des Direktionsrechts: ja, Versetzung (zumindest so ohne weiters): nein. Wo ist die Abgrenzung? Schwierig abstrakt zu formulieren, dazu bräuchte ich Infos über Deinen jetzigen und den vorherigen Arbeitsplatz.

Bezüglich der Provision: Ebenfalls nicht pauschal beantwortbar, da hängt viel dran. War die Provision Gehaltsbestandteil (ein Freiwilligkeitsvorbehalt würde daran nichts ändern), dann geht das natürlich nicht. Um beurteilen zu können, ob sie Gehaltsbestandteil war, müsste man wissen, um was für eine Art von Zahlung es sich handelt, d.h. wofür wird die Provision bezahlt, von was ist sie abhängig, nach was für einem System wird gezahlt, handelt es sich um eine klassische Provision oder eher um eine Art Bonus?

Auf die Entfernung betrachtet würde ich Dir raten, einen Anwalt zu beauftragen, Du bräuchtest ja auch jemanden, der die Sache, sofern Erfolgsaussichten da sind, ist klar, für Dich durchsetzt.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Nyx

PS.: Und wenns irgendwie geht Dani dann versuche, Dich da durchzubeißen. Lass Dich nicht deswegen krankschreiben, Du riskierst schließlich auch etwas. Und die Lage hat sich nicht geändert, wenn Du aus der neuen Krankheit zurückgegekehrt bist, d.h. Du zögerst es nur raus, Dich damit auseinanderzusetzen. Be tough, Du schaffst das!!
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Hallo Nyx,

noch hab ich ja meinen alten Arbeitsplatz. Aber die "Drohung" in dem Gespräch war natürlich klar. Dass man mir diesen extra gelassen, sprich ihn unbesetzt gelassen hat, man dies aber nicht hätte tun müssen, dies sei ein Entgegenkommen meiner Firma.

Ich bearbeite das Qualitäts- und Beschwerdemanagement bei einem Reiseveranstalter, d.h. ich bearbeite die Beschwerden, nach Reiserecht, nach psychischen Aspekten, nach Stamm- bzw. Erstkunden. Ich führe darüber Statistik, und anhand der Beschwerden führe ich Qualitätsarbeit durch, sprich sag den Länderspezialisten, was sie ändern sollen, damit es besser wird. Ich habe große Erfolge erzielt. Seit ich dort bin, ist die Beschwerdequote auf ein Fünftel zurückgegangen, in einen Bereich, der für jeden Reiseveranstalter ein Traum ist. Ich weiß, dass den Job viele nicht machen wollen (aus Angst vor der Begegnung mit unzufriedenen Kunden) und auch nicht die Ahnung haben, die ich inzwischen habe.

Was die Provision betrifft: Ich bekam sie ab dem Jahr 2001. Damals bekam ich sie im Rahmen einer Gehaltserhöhung. Die Provision richtet sich nach einer Zielvereinbarung, d.h. je besser ich das Ziel erreiche, desto mehr gibt. Im Arbeitsvertrag steht, die provision, so man sie erhält, sei eine freiwillige Leistung, ich jedoch bekam sie im Rahmen dieser Gehaltserhöhung, was allerding schriftlich nicht festgelegt ist, und die damalige Abteilungsleiterin arbeitet nicht mehr bei uns.

Viele Grüße
Dani

P.S. Danke für dein PS. Das tat gut. Ich werde auf alle Fälle versuchen, so lang wie möglich durchzuhalten. Das Problem ist nur, dass es mir sehr schwer fällt, durchzuhalten, weil ich im Moment ziemlich unzufrieden bin.
Dani1112
Nyx
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von Nyx »

Hallo Dani,

naja, dann ist die Sache mit dem Arbeitsplatz zumindest ja derzeit nicht relevant, d.h. es gibt für Dich nichts zu tun, die "Drohung" kannst Du getrost vergessen.

Bezüglich der Provision: Tendenziell würde ich sagen, dass Du den Anspruch darauf hast. Würde jetzt zu weit führen und den Rahmen sprengen, würde ich das im Einzelnen erläutern. Nur kurz: Ein Freitwilligkeitsvorbehalt bei Gehaltsbestandteilen wie Provisionen ist bereits in (schriftlichen) Arbeitsverträgen höchst umstritten, es kommt sehr genau auf die Formulierung an, in den allermeisten Fällen ist der Vorbehalt unwirksam mit Folge Zahlungsverpflichtung.
Einen Grund, warum Dein AG aufgrund Deiner AU-Fehlzeiten sich nun verweigern kann, mit Dir eine erneute Zielvereinbarung abzuschließen, sehe ich nicht.

Aber all das hilft Dir ja nun noch nicht wirklich weiter. Viel eher solltest Du Dir eine Strategie überlegen, wie Du mit dieser Situation jetzt am besten umgehst. Vielleicht könntest Du ja nochmal versuchen zu verhandeln, möglicherweise lässt sich ein Kompromiss finden?

Alles Gute und viele Grüße
Nyx
depechie
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von depechie »

Hallo Dani,

deine Situation kommt mir irgendwie bekannt vor. Mein Chef wollte mir während meiner AU "entlocken", dass ich schriftlich auf meinen jetzigen Arbeitsplatz verzichte und mir bei Wiedereinstieg dann einen neuen zuweisen lasse. Hat mich meiner Meinung nach sogar fast "bedroht". Habe ich nach einer langen Diskussion und einiger Bedenkzeit natürlich abgelehnt. Mitte Mai fange ich nun mit meiner Wiedereingliederung an. Nun aber doch in einer anderen Tätigkeit fürs gleiche Gehalt. Die neue Stelle hat weniger Verantwortung und interessiert mich von den Aufgaben sehr.
Dies kommt mir für der Wiedereingliederung wohl auch entgegen.

P.S.: Ich arbeite übrigens bei einer Reisebürokette im Vertreib.
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Hallo ihr zwei,

danke für eure Antworten. Nyx, ich hab meine Unterlagen jetzt mal zusammengestellt und einem Anwalt geschickt, danke für den Tipp! Ich möchte einfach wissen, ob das rechtens ist oder ich über den Tisch gezogen werde.

Ich bemerke seit längerem Feindseligkeiten einer firmeninternen Abteilung, besonders eines Kollegen - wohlgemerkt Kollege, nicht Vorgesetzter! - mir gegenüber.

Als ich Mittwoch morgen ins Büro kam, war auf meinem Schreibtisch Chaos, alles durcheinander auf einen Haufen geworfen. Als ich den darauf ansprach, warf er mir laut brüllend Fehler vor, die ich nachweislich nicht begangen hatte. Dies konnte ich dann auch beweisen, er brüllte weiter.

Dann warf er mir vor, dass ich so lange krank war und er diese Aufgabe vertretungsweise die ganze Zeit habe machen müssen, er warf mir vor, dass ich ausgerechnet zu DEM Termin krank wurde, er warf mir vor, dass ich letztes Jahr schon mal krank war, er warf mir vor, dass ich die erste Klinik schon nach 4 Wochen verlassen hätte(!), er warf mir Urlaub vor, er warf mir ALLES vor.

Ich war wie vor den Kopf geschlagen.

Er behauptete noch, alle wären auf mich sauer gewesen, dass ich so lange krank gewesen sei und sie meine Arbeit hätten mitmachen müssen. Und er warf mir vor, dass nichts geregelt sei, wenn ich wieder krank würde, er warf mir ALLES vor. Er warf mir meinen Ton ihm gegenüber vor, worauf ich antwortete, auch andere Kollegen hätten bereits seinen Ton mir gegenüber moniert. Er warf mir übrigens auch vor, ihm letztes Jahr nicht gesagt zu haben, dass ich krank WERDE(!!) bzw. nicht dieses Jahr zu ihm gekommen sei, mich für meine Krankheit entschuldigt hätte und ihm mitteilte, warum ich so lange krank gewesen sei!


Das ganze passierte in meinem Büro im ´"Brüllton".

Eine Kollegin aus dem Nachbarbüro kam später zu mir, sie wäre nicht umhingekommen, alles mitanzuhören und es stimme nicht, dass die Kollegen sauer auf mich gewesen seien. Sie seien zwar alle nicht begeistert gewesen, die Arbeit mizumachen, doch sei ihnen allen klar gewesen, dass ich krank war.

Zwar entschuldigte er sich anschließend teilweise und halbherzig, doch damit ist es für mich nicht getan.

Nun weiß ich, woher der feindselige Ton von diesen Kollegen der anderen Abteilung mir gegenüber kommt.

Seinen ganzen seit einem Jahr in sich gefressene Ärger hat er an mir ausgelassen.

Ich habe nachmittags die Abteilungsleiterin und der Prokuristin erst mal per mail von diesen Vorfällen in Kenntnis gesetzt, sie aber gebeten, vorerst nichts zu unternehmen, bevor wir nicht persönlich darüber gesprochen hätten.

Der Tag war natürlich versaut, und - mit der Provisionsgeschichte - hätte ich ihnen am liebsten den ganzen Kram vor die Füße geschmissen und TSCHÜSS!

Lieben Gruß
Dani1112
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Was sollte bzw. könnte die Abteilungsleitung dagegen tun? Soll ich es auf sich beruhen lassen, oder es mir nicht gefallen lassen?
Dani1112
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Ich brauch bitte ganz ganz dringend Antworten bzw. eure Meinungen, bevor ich morgen wieder in die Arbeit MUSS.

DANKE!
Dani1112
rm
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von rm »

<<..Ich habe nachmittags die Abteilungsleiterin und der Prokuristin erst mal per mail von diesen Vorfällen in Kenntnis gesetzt, sie aber gebeten, vorerst nichts zu unternehmen, bevor wir nicht persönlich darüber gesprochen hätten...>>

Liebe Danni,

eben erst habe ich Dein Posting gelesen, da ich momentan nicht mehr so oft hier im Forum verbringen will.
Du machst einen ziemlich verunsicherten Eindruck und ich kann Dir so garnicht richtig helfen.

Ich würde mich erst mal fragen, was Du von Deinem Arbeitgeber in Zukunft realistisch erwarten kannst und was sie von Dir erwarten können. Bist Du trotz/nach der Erkrankung weiterhin sowohl im fachlichen, als auch kollegialen Miteinander eine anerkannte und 'wertige' Mitarbeiterin, so dürfte es Deiner Vorgesetzten nicht schwer fallen, positiv gemeinte Kritik von Dir an Deinem Kollegen im Interesse des allgemeinen Betriebsklimas zu verstehen.

Ob morgen unbedingt der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch ist, mag ich nicht zu beurteilen, aber ich könnte mir vorstellen, daß in einem solchen die Emotionen noch ziemlich hochkochen könnten.
Insofern würde ich erst einmal abwarten, wie sich der Kollege die nächsten Tage Dir gegenüber verhält, evtl. reguliert sich da schon einiges wieder zum Besseren.

Was die Tantieme/ Provision angeht, so würde ich es , was den Betriebsfrieden angeht, nicht auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen, denn egal wie es ausgeht, Du wirst keinen Frieden mehr an Deinem Arbeitsplatz bekommen, so meine ich wenigstens.
Ich würde trotzdem kurz den Anspruch auf die volle Tantieme schriftlich fassen mit dem Zusatz, daß Du im Interesse einer weiterhin guten Zusamenarbeit vorerst 2007 auf einen Teil davon - wie besprochen - verzichtest.

Ich weiß, nicht befriedigend das Ganze, was ich Dir schreibe, aber mir fällt dazu momentan nichts anderes ein.

Viel Glück morgen zum Arbeitsbeginn und mach Dir nicht so einen Kopf...Die Zeit bringt's!

Schlaf Du mal gut und sei
recht lieb gegrüßt,
Reinhart
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Lieber Reinhart,

leider konnte ich deinem Wunsch nicht entsprechen, ich habe sehr sehr schlecht geschlafen, sitze hier wie gerädert und frage mich, was ich hier tue, warum ich hier bin. Die Nächte von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag hab ich mir mit Schlaftabletten geholfen, gestern nur eine halbe, mit dem "Erfolg", dass ich mich mal wieder stundenlang im Bett herumwälzte.

Reinhart, es geht ja nicht darum, dass ich Kritik an dem Kollegen habe, sondern dass er massivste Kritik an mir geäußert (gebrüllt) hat, in einem Ton, naja.

Ich warte, ob die Abteilungsleiterin mich heute darauf anspricht. Dank meiner mail weiß sie ja Bescheid. Es auf sich beruhen lassen kann ich nicht, dafür wars zu heftig.

Natürlich will ich nicht gerichtlich gegen meinen Arbeitgeber vorgehen, aber ihm schon sagen, was ein Anwalt dazu meint. Dann liegt es im Ermessen des AG, etwas zu ändern oder nicht.

Mir gehts so schlecht, wenn ich nicht Angst um meinen Job hätte, ich schwör dir, ich würd mich sofort krankschreiben lassen.

Lieber Reinhart,

danke für deine Nachricht!!!!

Lieben Gruß
von Dani
Dani1112
rm
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von rm »

Liebe Dani,

musste doch eben mal hier vorbeischauen, um zu sehen, wie es Dir geht... die massive Art der Kritik Deines Kollegen an Dir berührt Dich sehr und läßt Dich nicht zur Ruhe kommen...schlimm, dabei wäre ein ruhiges Arbeiten jetzt bestimmt ein Anker in Deinem Leben.

Wenn es heute schon zu einem Gespräch über ihn mit Deiner AL kommen sollte, so wünsche ich Dir, daß Du von ihr das Gefühl vermittelt bekommst, in einem Team zu sein, daß Dich zum größten Teil akzeptiert, daß Du nicht nur als Arbeitskraft, sondern auch als Mensch darin gebraucht wirst!
Ich wünsche Dir auch, die Angst vor dem Verlust Deiner Arbeit näher beleuchten zu können: Wie berechtigt ist diese Angst wirklich, steigert sie sich nicht wesentlich dadurch, daß Du Dich selbst immer mehr abwertest? Mit wem kannst Du darüber offen sprechen?

Schwer zu vermitteln von einem, der selbst damit zu kämpfen hat, aber trotzdem: kannst Du versuchen, wieder ein wenig mehr an Dich zu glauben?

Ich brauch Dir heute keine Sonne schicken,denn sie scheint doch auch bei Dir.
Versuch sie mal zu sehen,ja?
Vielleicht kannst Du heute abend mal kurz berichten, wie es Dir ergangen ist.

Liebe Grüße Dir,
Reinhart
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Lieber Reinhart,

mir geht es besch............., hab ja letzte Nacht unglaublich schlecht geschlafen, sitze hier und kann mich null konzentrieren. Es ist genauso wie damals, als ich mich dann krank schreiben ließ.

Der Kollege tut so, als sei nix gewesen!

Die Abteilungsleiterin hab ich auch schon getroffen, aber sie hat mich noch nicht angesprochen. Vielleicht nimmt sie es nicht ernst genug, ich weiß es nicht.

Ich sitze hier und kämpfe und kämpfe, und weiß nicht, wie lange ich es noch schaffe. Ich merke, dass ich mich dieser Firma nicht mehr verbunden fühle, dass ich mich nicht mehr wohl fühle!

Lieben Gruß
Dani
Dani1112
rm
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von rm »

<<..dass ich mich nicht mehr wohl fühle!..>>

Ja, liebe Dani, das kann ich verstehen, wie sollst Du Dich momentan auch wohlfühlen, wo Du doch momentan anscheinend wesentlich verletzlicher bist, als in vergangenen Zeiten. Auf jeden Fall haben die Ereignisse der letzten Zeit (Kollege/ AL) weiter zu Deiner Verunsicherung beigetragen. Kann auch sein, wie Du auch schreibst, daß Deine AL der Sache nicht DIE Bedeutung beimisst, die Du ihr geben mußt....

Dann kann natürlich ein heutiges Gespräch mit ihr für Dich Entlastung bringen, indem DU sie aktiv auf den Vorfall ansprichst und ihr sagst, daß Dich dieser sehr, sehr belastet und auch, warum.
Auf jeden Fall ist es m.E. auch wichtig für Dich, wieder aus dem Gedankenkreisen herauszukommen, RUHE einkehren zu lassen, vielleicht,
indem Du versuchst, BEWUSST tief ein- und auszuatmen, Dich nur DARAUF konzentrierst.... Gedanken sind zwar da, aber sie ziehen auch wieder vorbei... wie Wolken...*
Erinnere Dich vielleicht an Bilder, die Dir in solchen Situationen gut tun würden.*.
Versuch einmal, eine Stunde nach der anderen zu leben, nicht in zuuu großen Dimensionen zu denken!

Ich geh' jetzt an die Sonne und nehme Dich gedanklich mal mit, einverstanden?

Liebe Grüße,
Reinhart

P.S. Nimmst Du noch AD, wieviel, was?
Hast Du noch therap. Begleitung?

*Im Abstand von nun 3,5 Std. kommen mir meine Worte mißverständlich vor: sie waren nur als 'Soforthilfe' am PC gedacht.
Liebe Dani, kam es noch zu einem Gespräch und wie fühlst Du Dich momentan?
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Lieber Reinhart,

nein, das Gespräch kam nicht zustande. Ich bat sie per email um einen Termin, aber wahrscheinlich hatte sie Besprechungen oder so, auf alle Fälle hat sie noch nicht geantwortet.
Einer befreundeten Kollegin hab ich von dem Vorfall erzählt und sie meinte, ich solle mich jetzt nicht krankschreiben lassen. Der eine Geschäftsführer könne sehr gut mit den beiden Kollegen und der hätte Dienstag schon gemeint "Ist die schon wieder krank?" Außerdem spricht der Kollege anscheinend mit anderen darüber, er intrigiert. Ich merke, wie er anderen Kollegen gegenüber über mich herzieht.

Reinhart, wenn ich nicht so Angst vor HartzIV hätte - was ja käme, wenn eine Frührente nicht durchkäme -, ich würde echt alles hinschmeißen...

Mir gehts bescheiden. Der Schlafmangel und die Erkältung tun wohl ihr übriges.

Lieben Gruß
Dani
Dani1112
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

P.S. Ich nehm nen Haufen ADs. 120 mg Cymbalta, 100 mg Trimipramin, 150 mg Lamotrigin. Manchmal denk ich die blöden Dinger helfen gar nichts.

In Therapie bin ich auch noch, auch hier hab ich das Gefühl, dass NICHTS, aber auch gar nichts weitergeht...
Dani1112
Clown
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von Clown »

Liebe Dani,

gerade lese ich deine neuesten 'Erlebnisse' bei deiner Arbeit und möchte meine Ideen/Gedanken dazu sagen, ich hoffe, das ist ok oder vielleicht sogar hilfreich.

«Seinen ganzen seit einem Jahr in sich gefressenen Ärger hat er an mir ausgelassen.»

Du scheinst dir bereits Gedanken gemacht zu haben, was die Hintergründe bei deinem Kollegen sind, sich dir gegenüber so zu verhalten. Mir kam, als ich deine Schilderung der Brüllerei und Vorwürfe las, spontan der Gedanke, der Kollege ist wohl auch an der Grenze zur Depression. Er scheint sich schon länger überfordert zu fühlen, kann nicht angemessen damit umgehen und für sich sorgen, kann nicht die wirklich zuständigen (diejenigen, die die Arbeitsaufträge erteilen, Krankheitsvertretungen organisieren - AL? Prokuristin?) erkennen und ansprechen.

Das Verhalten deines Kollegen dir gegenüber ist absolut nicht in Ordnung. Respektlos, grenzverletzend, übergriffig, ... die ganze Palette. So geht man nicht mit Menschen um, egal welche Sachverhalte zum Problem gehören.

«Zwar entschuldigte er sich anschließend teilweise und halbherzig, ...»

Was hat ihn dazu gebracht, sich zu entschuldigen?

«...doch damit ist es für mich nicht getan.»

Was fehlt dir noch, was brauchst du von ihm oder anderen Kollegen/Vorgesetzten?

Viele Grüße,
Clown

Reinhart!
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
rm
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von rm »

Oh je, liebe Dani,

du scheinst schon wieder ziemlich in der Deprifalle zu stecken !Jedes Negativum wird noch um ein Vielfaches verstärkt...
Klar ist es schlimm, wenn Hartz IV am Horizont erscheint, aber es ist doch noch längst nicht so weit!

Vielleicht ist es in den Momenten besser, sich nur auf das HEUTE und ein klein wenig auf den MORGIGEN Tag zu besinnen, aber ich weiß natürlich auch, wie schwierig das in Phasen der Angst ist. Im Moment kommt so viel bei Dir hoch, alles in Zusammenhang mit Zukunftsängsten...wie ich das kenne! Nur, das nützt Dir jetzt wenig. Hast Du keine Dir nahe Person, mit der Du Dich heut abend mal austauschen kannst?

Auch wenn Dir Therapie im Moment nichts zu bringen scheint, versuch vielleicht trotzdem, abends einen kurzfristigen Termin zu bekommen und sprich Deine Sorgen, auch das 'Nicht weiter kommen' in der Therapie an. Wahrscheinlich hast Du auch noch einen großen Berg an Problemen, die Du noch nicht richtig bearbeiten konntest(so geht's mir auf jeden Fall).

Medikamentös: das ist ja schon ein ganz schöner Mix. Trotzdem: Umstellung angesagt?

Nun, mit dem Krankschreiben lassen: da bin ich nach Deinen Schilderungen auch dazu geneigt, zu sagen: Versuch einen Tag nach dem anderen erst einmal noch 'durchzuhalten', aber wirklich aus der Ferne mag ich das natürlich nicht beurteilen. Aber vielleicht hilft es Dir ja im Nachhinein auch, wenn Du Dir dann sagen kannst: trotz aller negativen Umstände habe ich mich da 'durchgekämpft'?

Sollte es jedoch absolut nicht mehr gehen, so hilft dann nur eine Krankschreibung, um in Ruhe zu sortieren und sich damit neu zu orientieren (evtl. auch beruflich). Und da zählt dieses Krankschreiben auch zum eigenverantwortlichen Handeln.

Fass doch wieder ein wenig Mut,
das wünsch ich Dir auf jeden Fall!!!!
Liebe Grüße,
Reinhart

PS.: WAS MEINT IHR ANDEREN DENN ZU DER SITUATION VON DANI?????

PS.PS: Clown, freut mich!!
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Liebe Clown,

ich danke dir sehr für deinen Beitrag! Was hat ihn dazu gebracht, sich zu "entschuldigen"? Vielleicht, weil ich die Tränen nicht ganz zurückhalten konnte, was mich am meisten ärgert. Seine Entschuldigung lautete am Telefon "Ich bin halt ein Choleriker. Aber das weißt du doch". Toll, was?

Ja, vielleicht hast du recht. Womöglich schliddert er gerade auf ein massives Burn out zu. Aber ehrlich gesagt kann das nicht mein Problem sein. Ich bin nicht seine Therapeutin und will es auch nicht sein.

Er lässt einen Ärger an mir aus, der der Geschäftsleitung gegenüber angebracht wäre. Die sind schließlich für die Vertretungsregelung zuständig, nicht ich.

Auf jeden FAll hab ich mal schnell meinen August-Urlaub in Sack und Tüten gepackt. Und dass ich nächste Woche Urlaub hab, gefällt dem guten Mann mal wieder gar nicht!

Meine Abteilungsleiterin hat mir am Nachmittag nach Hause per email geantwortet, dass wir morgen um 8.45 Uhr reden.

Was fehlt mir von ihr? Das ist eine sehr gute Frage, Clown. Was KANN sie tun? Was KANN ich von ihr erwarten?

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
danideng
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von danideng »

Lieber Reinhart,

"Hast Du keine Dir nahe Person, mit der Du Dich heut abend mal austauschen kannst?"

Nein, ehrlich gesagt nicht. Vor allem aber seh ich momentan auch nicht, wie ich aus dieser Situation rauskommen soll. Klar, ihnen allen beweisen, dass ich die nächsten 5 Jahre nicht mehr krank werde. Doch scheint mir das im Moment völlig unmöglich. Meine Beine zittern, meine Augenlider flattern, wahrscheinlich auch Anzeichen völliger Übermüdung, aber womöglich auch Zeichen angespannter Nerven.

Das Nichtweiterkommen in der Therapie sprach ich schon mal an, danach gings ein bisschen besser, jetzt hängts wieder total. Ich frage mich, ob ich die richtige Therapieform habe.

Mitte Mai hab ich wieder nen Termin bei meinem Psychiater. Da werde ich die Medikamente auf alle Fälle ansprechen. Denn ich ertappe mich bei der Frage, ob es mir denn ohne die ganze Chemie überhaupt schlechter gehen würde.

"Aber vielleicht hilft es Dir ja im Nachhinein auch, wenn Du Dir dann sagen kannst: trotz aller negativen Umstände habe ich mich da 'durchgekämpft'?"

Ich weiß aber im Moment nicht, ob ich es bis zum Nachhinein überhaupt aushalte. Im Moment kann ich mir das nicht vorstellen.

Es fällt mir im Moment SO schwer, Mut zu fassen. Im Moment seh ich einfach rabenschwarz. Ich habe das deutliche Gefühl, ich erfülle die Forderungen nicht. Nur: Was dann???

Liebe Grüße und danke!
Dani
Dani1112
cool
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Re: Anspruch auf alten Arbeitsplatz?

Beitrag von cool »

Liebe Dani,

einige klicks in deinem thread sind auch von mir.
Die Situation ist so verzwickt und da kann man schlecht Ratschläge erteilen.

Das dir die Tränen kamen finde ich gar nicht so schlimm. Schließlich solltest du doch in deiner Therapie lernen, deine Maske fallen zu lassen.
Dazu gehört wohl auch, den Kollegen zu zeigen, dass du nicht Superwoman bist.
Das du ein Mensch bist, der auch Gefühle hat.

Du solltest auch nicht vergessen, was du, wenn du gesund bist, für die Firma geleistet hast und in Zukunft auch leisten kannst.
Du hast von für eure Branche traumhaft guten Qualitäts-/Beschwerde-Kennzahlen berichtet, die während deinen Arbeitsjahren entstanden sind.
Und wenn du nicht da bist, kann das jemand anderes nicht einfach so links mitmachen.
Du bist wichtig und arbeitest viel und gut.

Das vergisst man leicht in der Depression.

Das du nächste Woche Urlaub hast ist doch ein Lichtblick.

Das Gespräch morgen mit der Arbeitsgebietsleiterin ist doch auch ein gutes Zeichen. Das sie dir nach Hause gemailt hat, werte ich auch als Zeichen, dass es ihr wichtig ist, dass du weisst, das sie deine mail für wichtig hält und dich ernst nimmt. Und dir darum schnell einen Termin gibt.

Liebe Grüße Cool
Antworten