Hier stellt man sich vor ?
Verfasst: 1. Feb 2008, 23:20
Mit 25 hatte ich meine erste, schwere Depression. Ein halbes Jahr bin ich in einem Niemandsland zwischen Leben und Tod umher geirrt. Angst, Einsamkeit und Grauen hab ich niemals zuvor oder danach in auch nur annähernd vergleichbarer Intensität gefühlt. Weitgehend habe ich aber auch rein gar nichts mehr gefühlt, war gefangen in einer entmenschlichen absurden physischen Existenz.
Dem Tod habe ich mich so nahe gefühlt, das ich dachte, er hätte seinen Schrecken für mich für immer verloren. Vielleicht stimmt das auch, keine Ahnung, seitdem ist er meist weit wegblieben.
Seitdem bis heute hatte ich viele leichte oder mittlere Depressionen. Diese Klassifikation ist vielleicht notwendig aus medizinischer Sicht aber doch auch recht nutzlos und sehr irreführend finde ich. Immer wieder habe ich die negativen dramatischen Folgen der Depressionen für mein Leben verdrängt. Und die nächste Verdrängung kommt bestimmt.
Meine Persönlichkeit hat sicher sehr positiv profitiert von den Depressionen. Meine frühere leichte Arroganz ist gänzlich verschwunden. Mein Mitgefühl, Verständnis, meine Emphatie überhaupt für meine Mitmenschen hat sich um ein Vielfaches verbessert. An der Schönheit meines Herzens erfreue zumindest ich mich immer wieder gerne, auch wenn mir verbleibende Oberflächlichkeiten meinerseits gerade sehr schmerzhaft und bitter zur Erkenntnis gebracht wurden.
Mein Leben allerdings haben die Depressionen bis Heute immer wieder ruiniert. Ist die Spekulation wie mein Leben ohne Depressionen verlaufen wäre müßig ? Hätte ich andere Schicksalsschläge erfahren müssen ? Vermutlich hätte ich mein Studium abgeschlossen und einen entsprechenden beruflichen Werdegang. Wahrscheinlich hätte ich geheiratet und Ende 20 bis Mitte 30 eine Familie gegründet. Vielleicht wäre ich schon wieder geschieden.
So habe ich keinen Hochschul- oder Berufsabschluß. Viele Jahre habe ich mit einem „Parkstudium“ und Nebenjobs, mit Arbeitslosigkeit und Zeitarbeit im Niedriglohnbereich in meist miesen Firmen verbracht. Jetzt arbeite ich in einer guten Firma knapp über den Niedriglohnbereich. Altersarmut ist allerdings abzusehen.
Frauen liebe ich sehr, aber Ich bin allein geblieben von Kurz-Beziehungen und Kurz-Affären abgesehen. Alte Freundschaften habe ich noch ein paar, aber eine grosse Rolle spielen sie nicht.
Ich denke meine Depressionen sind Selbstschutzfunktionen der Seele. Wenn der Schmerz tief in mir an die Oberfläche drängt, betäuben sie mich, dass ich nicht mehr fühlen muss als ich ertragen kann. Ich kann Heute mehr Schmerz an mich heran lassen als früher. Meine Tränen werden in diesem Leben nicht mehr versiegen. Aber ich lebe.
Dem Tod habe ich mich so nahe gefühlt, das ich dachte, er hätte seinen Schrecken für mich für immer verloren. Vielleicht stimmt das auch, keine Ahnung, seitdem ist er meist weit wegblieben.
Seitdem bis heute hatte ich viele leichte oder mittlere Depressionen. Diese Klassifikation ist vielleicht notwendig aus medizinischer Sicht aber doch auch recht nutzlos und sehr irreführend finde ich. Immer wieder habe ich die negativen dramatischen Folgen der Depressionen für mein Leben verdrängt. Und die nächste Verdrängung kommt bestimmt.
Meine Persönlichkeit hat sicher sehr positiv profitiert von den Depressionen. Meine frühere leichte Arroganz ist gänzlich verschwunden. Mein Mitgefühl, Verständnis, meine Emphatie überhaupt für meine Mitmenschen hat sich um ein Vielfaches verbessert. An der Schönheit meines Herzens erfreue zumindest ich mich immer wieder gerne, auch wenn mir verbleibende Oberflächlichkeiten meinerseits gerade sehr schmerzhaft und bitter zur Erkenntnis gebracht wurden.
Mein Leben allerdings haben die Depressionen bis Heute immer wieder ruiniert. Ist die Spekulation wie mein Leben ohne Depressionen verlaufen wäre müßig ? Hätte ich andere Schicksalsschläge erfahren müssen ? Vermutlich hätte ich mein Studium abgeschlossen und einen entsprechenden beruflichen Werdegang. Wahrscheinlich hätte ich geheiratet und Ende 20 bis Mitte 30 eine Familie gegründet. Vielleicht wäre ich schon wieder geschieden.
So habe ich keinen Hochschul- oder Berufsabschluß. Viele Jahre habe ich mit einem „Parkstudium“ und Nebenjobs, mit Arbeitslosigkeit und Zeitarbeit im Niedriglohnbereich in meist miesen Firmen verbracht. Jetzt arbeite ich in einer guten Firma knapp über den Niedriglohnbereich. Altersarmut ist allerdings abzusehen.
Frauen liebe ich sehr, aber Ich bin allein geblieben von Kurz-Beziehungen und Kurz-Affären abgesehen. Alte Freundschaften habe ich noch ein paar, aber eine grosse Rolle spielen sie nicht.
Ich denke meine Depressionen sind Selbstschutzfunktionen der Seele. Wenn der Schmerz tief in mir an die Oberfläche drängt, betäuben sie mich, dass ich nicht mehr fühlen muss als ich ertragen kann. Ich kann Heute mehr Schmerz an mich heran lassen als früher. Meine Tränen werden in diesem Leben nicht mehr versiegen. Aber ich lebe.